[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung aufweisend eine Beblasungseinrichtung
und einen Kontaktsatz mit einem ein erstes und ein zweites Schaltkontaktstück aufweisenden
ersten Schaltkontakt, wobei sich zwischen den Schaltkontaktstücken des ersten Schaltkontaktes
zumindest zeitweise eine Schaltstrecke erstreckt.
[0002] Eine derartige Schaltanordnung ist beispielsweise aus der Patent Application Publication
US 2016/0049269 A1 bekannt. Dort ist eine Schaltanordnung beschrieben, welche einen Kontaktsatz mit
einem ersten sowie einem zweiten Schaltkontaktstück aufweist. Die beiden Schaltkontaktstücke
des Kontaktsatzes sind relativ zueinander bewegbar, so dass sich zumindest zeitweise
eine Schaltstrecke zwischen den Schaltkontaktstücken erstreckt. Eines der Schaltkontaktstücke
ist abschnittsweise hohl ausgebildet, so dass eine Beblasungseinrichtung unter Nutzung
dieses Schalkontaktstückes ausgebildet werden kann. Aufgrund der Nutzung des ersten
Schaltkontaktstückes ist das zum Beblasen der Schaltstrecke zur Verfügung stehende
Volumen durch die Dimension des Schaltkontaktstückes begrenzt. Insbesondere bei der
Beherrschung leistungsstärkerer Schaltvorgänge kann die bekannte Beblasungseinrichtung
an ihre Leistungsgrenze geraten.
[0003] Somit ergibt sich als Aufgabe der Erfindung, eine Schaltanordnung der eingangs genannten
Art anzugeben, welche auch leistungsstarke Schaltvorgänge beherrscht.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Schaltanordnung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass der Kontaktsatz einen ein erstes und ein zweites Schaltkontaktstück
aufweisenden zweiten Schaltkontakt aufweist, wobei sich zwischen den Schaltkontaktstücken
des zweiten Schaltkontaktes zumindest zeitweise eine Schaltstrecke erstreckt und ein
Blasvolumen der Beblasungseinrichtung sowohl den ersten als auch den zweiten Schaltkontakt
bedient.
[0005] Eine Schaltanordnung mit einem Kontaktsatz ist dazu vorgesehen, eine Schaltstrecke
zu unterbrechen bzw. eine Schaltstrecke zu überbrücken. Der Kontaktsatz kann dabei
zumindest einen ersten Schaltkontakt und einen zweiten Schaltkontakt aufweisen. Jeder
der Schaltkontakte weist dabei ein erstes sowie zweites Schaltkontaktstück auf. Zwischen
den Schaltkontaktstücken eines Schaltkontaktes kann sich zumindest zeitweise eine
Schaltstrecke erstrecken. Zum Ein- bzw. Ausschalten der Schaltanordnung kann die Impedanz
der Schaltstrecke verändert werden. Dazu kann die Schaltstrecke beispielsweise mechanisch
überbrückt werden oder anderweitig in ihrer Impedanz verändert werden. Beispielsweise
kann ein Überbrücken der Schaltstrecke auch mittels eines Lichtbogens vorgenommen
werden. In einem einfachen Falle kann zum Überbrücken der Schaltstrecke eine Relativbewegung
der Schaltkontaktstücke des jeweiligen Schaltkontaktes vorgesehen sein. Dabei kann
zumindest eines der Schaltkontaktstücke beweglich angeordnet sein, wohingegen das
andere Schaltkontaktstück des jeweiligen Schaltkontaktes ortsfest angeordnet sein
kann. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass sowohl das erste als auch das zweite
Schaltkontaktstück bewegbar bzw. antreibbar ausgebildet sind, so dass zum Auslösen
eines Schaltvorganges sowohl auf das erste Schaltkontaktstück als auch auf das zweite
Schaltkontaktstück eine Bewegung eingekoppelt wird.
[0006] Die mehreren Schaltkontakte eines Kontaktsatzes können elektrisch isoliert zueinander
angeordnet sein. Somit ist es möglich, voneinander abweichende elektrische Potentiale/Ströme
in den Schaltkontakten zu schalten. Als Schaltanordnung können verschiedenartige Geräte
verwendet werden. So können beispielsweise Trennschalter und Erdungsschalter als Schaltanordnung
fungieren. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass Lastschalter oder Leistungsschalter
als Schaltanordnung dienen.
[0007] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Schaltkontaktstücke des jeweiligen Schaltkontaktes
kombinierte Lichtbogen- und Hauptkontakte sind. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben,
die Schaltkontaktstücke einfach strukturiert aufzubauen. Gegebenenfalls können Abschnitte
der Schaltkontaktstücke mit einem abbrandfesten Material ausgestattet sein. Dadurch
können massearme und impedanzarme Schaltkontaktstücke ausgebildet werden. Ein Schaltkontaktstück
kann beispielsweise buchsenförmig oder bolzenförmig ausgeführt sein. Ein bolzenförmiges
Schaltkontaktstück kann beispielsweise auch im Wesentlichen rohrförmig ausgeführt
sein.
[0008] Durch die Nutzung zumindest zweier Schaltkontakte eines Kontaktsatzes können die
Schaltkontakte zueinander synchron bzw. mit einem definierten zeitlichen Versatz geschaltet
werden. Dadurch ist der Kontaktsatz in der Lage, eine Schalthandlung in einem mehrphasigen
System zu vollziehen. Durch die Verwendung mehrerer Schaltkontakte kann die zu übertragende
Leistung erhöht werden. Durch eine Beblasungseinrichtung ist die Möglichkeit gegeben,
während einer Schalthandlung, also während eines Überbrückens einer Schaltstrecke
und/oder während eines Herstellens einer Schaltstrecke, die Schaltstrecke mit einer
Fluidströmung zu beblasen und gegebenenfalls in der Schaltstrecke befindliche Verunreinigungen
zu entfernen. Die Beblasungseinrichtung kann dabei bevorzugt ein gasförmiges Fluid
treiben. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Beblasungseinrichtung ein flüssiges
Fluid treibt. Insbesondere fluorhaltige Fluide eignen sich zur Beströmung der Kontaktsätze.
So können beispielsweise Schwefelhexafluorid, Fluorketon oder Fluornitril als Fluide
Verwendung finden. Es können jedoch auch natürliche Fluide wie Stickstoff, Kohlendioxid,
Sauerstoff zur Beblasung Verwendung finden. Es können auch Fluidgemische genutzt werden,
welche zumindest eine dieser Komponenten aufweisen. Die Beblasungseinrichtung kann
dabei verschieden von den Schaltkontaktstücken ausgebildet sein, so dass eine Leistungsanpassung
der Beblasungseinrichtung vorgenommen werden kann, ohne dabei in die Struktur eines
Kontaktstückes eingreifen zu müssen. Von der Beblasungseinrichtung kann mittels eines
Ausblaskanals ein Fluidstrom zu dem Kontaktsatz, insbesondere in den Bereich der Schaltstrecke,
geleitet werden. So kann beispielsweise eine zentrale Anordnung der Beblasungseinrichtung
vorgesehen sein, wobei über einen Ausblaskanal eine Leitung eines aus der Beblasungseinrichtung
ausströmenden Fluides in den Bereich der Schaltkontakte erfolgen kann. Bevorzugt kann
die Schaltanordnung einen Kontaktsatz umfassen, welcher einen ersten, einen zweiten
sowie einen dritten Schaltkontakt aufweist. In diesem Falle können bekannte dreiphasige
Elektroenergieübertragungssysteme auch an eine erfindungsgemäße Schaltanordnung angeschlossen
werden. Bevorzugt können die Schaltkontaktstücke der jeweiligen Schaltkontakte des
Kontaktsatzes jeweils gleichartig aufgebaut sein. Dadurch ergeben sich hinsichtlich
der Konstruktion und Fertigung Kostenvorteile. Ein Blasvolumen der Beblasungseinrichtung
kann aufgrund der Trennung der Schaltfunktion und der Beblasungsfunktion vereinfacht
in seinem Volumen angepasst werden. Beispielsweise kann das Blasvolumen ein komprimiertes
Fluid vorhalten oder das Fluid komprimieren, so dass aufgrund einer Druckdifferenz
ein Ausströmen des Fluides aus der Beblasungseinrichtung in Richtung des Kontaktsatzes
erfolgen kann. Dabei kann vorgesehen sein, dass ein Fluidstrom auf mehrere Schaltkontakte
aufgeteilt wird.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Beblasungseinrichtung
eine volumenverdrängende Kolben-Zylinderanordnung aufweist, wobei zumindest ein Schaltkontaktstück,
insbesondere Schaltkontaktstücke des ersten und des zweiten Schaltkontaktes, an der
Kolben-Zylinderanordnung angeordnet ist/sind.
[0010] Eine volumenverdrängende Kolben-Zylinderanordnung weist den Vorteil auf, dass wiederholt
eine Druckdifferenz in der Kolben-Zylinderanordnung erzeugt werden kann, so dass in
einfacher Weise ein Fluidstrom erzeugt werden kann. Eine Druckdifferenz kann durch
eine Relativbewegung eines Kolbens zu einem umgebenden Zylinder erzeugt werden. Dabei
kann die Relativbewegung eines Kolbens und eines Zylinders der Kolben-Zylinderanordnung
mit einem Schaltvorgang (z. B. einer Schaltbewegung) des Kontaktsatzes synchronisiert
werden, so dass ein Differenzdruck eines Fluides lediglich bedarfsweise in der Kolben-Zylinderanordnung
erzeugt wird. Dadurch wird ein Vorhalten von unter Überdruck stehendem Fluid über
längere Zeiträume verhindert. Zumindest eines der Schaltkontaktstücke, insbesondere
funktionsgleiche Schaltkontaktstücke von erstem und zweitem Schaltkontakt, können
an der Beblasungseinrichtung angeordnet sein. Dadurch ist einerseits die Möglichkeit
gegeben, die Beblasungseinrichtung benachbart zu dem Kontaktsatz zu positionieren
und andererseits unabhängig vom Kontaktsatz die Formgebung der Beblasungseinrichtung
zu variieren. Bedarfsweise können die Schaltkontaktstücke an dem Kolben oder an dem
Zylinder oder an dem Kolben sowie dem Zylinder angeordnet, insbesondere von diesen
getragen, sein.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass zumindest ein Schaltkontaktstück
an eine Wandung der Kolben-Zylinderanordnung angesetzt, insbesondere in einer Wandung
der Kolben-Zylinderanordnung eingesetzt, ist.
[0012] Eine Wandung, in/an welche(r) ein Schaltkontaktstück ein-/ angesetzt ist, kann bevorzugt
das Blasvolumen der Kolben-Zylinderanordnung begrenzen. Dadurch ist das in/an die
Wandung ein-/angesetzte Schaltkontaktstück nahe bei dem Blasvolumen positioniert,
so dass ein Transport eines strömenden Fluides aus dem Blasvolumen zu den Schaltkontaktstücken
auf kurzen Wegen realisiert werden kann. Dabei kann das Schaltkontaktstück zumindest
teilweise von der Kolben-Zylinderanordnung, insbesondere von einer Wandung, gestützt
sein.
[0013] Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass zumindest ein Schaltkontaktstück
eine Wandung der Kolben-Zylinderanordnung durchsetzt.
[0014] Ein Schaltkontaktstück kann eine Wandung der Kolben-Zylinderanordnung durchsetzen.
So ist es möglich, dass das Schaltkontaktstück sowohl innerhalb des Blasvolumens (Volumenverdrängungsbereich)
als auch außerhalb der Kolben-Zylinderanordnung zugänglich ist. Damit ist sowohl im
Innern der Kolben-Zylinderanordnung als auch außerhalb der Kolben-Zylinderanordnung
ein elektrisches Potential des Schaltkontaktstückes abgreifbar. Weiterhin kann das
Schaltkontaktstück die Kolben-Zylinderanordnung stabilisieren. Beispielsweise kann
über das Schaltkontaktstück eine Abstützung, eine Führung usw. der Kolben-Zylinderanordnung
vorgenommen werden.
[0015] Dabei kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass ein Ausblaskanal sich zumindest teilweise
durch ein Schaltkontaktstück erstreckt.
[0016] Ein Ausblaskanal dient einem Führen eines Fluides, welches in Richtung einer Schaltstrecke
eines Kontaktsatzes geleitet werden soll. Nutzt man nunmehr das Schaltkontaktstück,
um den Ausblaskanal zumindest teilweise zu bilden, so ist die Möglichkeit gegeben,
das aus dem Ausblaskanal austretende bzw. über den Ausblaskanal zu übertragende Fluid
in unmittelbare Nähe der Schaltstrecke zu leiten und so eine effiziente Beblasung
der Schaltstrecke vorzunehmen. So ist es beispielsweise möglich, die Schaltstrecke
zu kühlen oder die Schaltstrecke von Fremdstoffen wie Abbrandprodukten usw. zu räumen
und eine dielektrische Verfestigung der Schaltstrecke zu befördern. In einem vorteilhaften
Fall können die Schaltkontaktstücke beispielsweise hohlzylinderartig ausgebildet werden,
wobei der hohlzylindrische Kanal als Ausblaskanal einem Leiten des Fluides dient.
Vorteilhaft können die Schaltkontaktstücke eine Mündungsöffnung des Blaskanals innerhalb
des Blasvolumens (Volumenverdrängungsbereich) der Beblasungseinrichtung aufweisen
und/oder eine Mündungsöffnung im Bereich der Schaltstrecke aufweisen. Dadurch können
kurze Wege für ein zu beförderndes Fluid durch ein Schaltkontaktstück hindurch realisiert
werden und eine effiziente Beblasung der Schaltstrecke kann erfolgen. Ein weiterer
Vorteil einer Begrenzung eines Ausblaskanals zumindest teilweise durch ein Schaltkontaktstück
ist, dass eine Kühlung des Schaltkontaktstückes über ein im Ausblaskanal befindliches
Fluid vorgenommen werden kann. Somit ist die Möglichkeit gegeben, Wärme aus den Schaltkontaktstücken
verbessert herauszuleiten.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass zumindest ein Abschnitt
einer Wandung der Kolben-Zylinderanordnung elektrisch isolierend wirkt.
[0018] Eine elektrisch isolierte Ausgestaltung zumindest von Abschnitten der Kolben-Zylinderanordnung
gestattet es, die Beblasungseinrichtung in der Nähe einer Schaltstrecke zu positionieren
und dabei die dielektrische Festigkeit der Schaltstrecke zu erhalten. Insbesondere
kann der elektrisch isolierende Abschnitt einer Wandung dazu genutzt sein, um ein
Schaltkontaktstück abzustützen. Die Kolben-Zylinderanordnung kann auch dazu dienen,
mehrere Schaltkontaktstücke elektrisch isoliert voneinander zu beabstanden und so
eine Positionierung bzw. Ausrichtung des Kontaktsatzes zu unterstützen. Vorteilhaft
kann beispielsweise ein Kolben oder ein Zylinder, insbesondere ein Zylinderboden der
Kolben-Zylinderanordnung zumindest abschnittsweise aus elektrisch isolierendem Material
gefertigt sein. Vorteilhaft haben sich beispielsweise gegossene Zylinder bzw. gegossene
Kolben erwiesen, welche aus elektrisch isolierendem Material im Gussverfahren hergestellt
werden. Beispielsweise können elektrisch isolierende Abschnitte der Kolben-Zylinderanordnung
durch Gießharze oder ähnliches ausgebildet werden.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Beblasungeseinrichtung,
insbesondere ein Kolben und/oder ein Zylinder einer Kolben-Zylinderanordnung, Teil
einer kinematischen Kette zur Bewirkung einer Relativbewegung der Schaltkontaktstücke
ist.
[0020] Mittels einer Relativbewegung der Schaltkontaktstücke ist es möglich, die Schaltanordnung
ein- oder auszuschalten. Nutzt man nunmehr die Beblasungseinrichtung, insbesondere
einen Kolben und/oder einen Zylinder einer Kolben-Zylinderanordnung, zur Ausbildung
einer kinematischen Kette, d. h. zum Übertragen einer Antriebsenergie von einer Antriebseinrichtung
zu einem Schaltkontaktstück, so kann eine kompakte Schaltanordnung ausgebildet werden.
Insbesondere in Verbindung mit einer elektrisch isolierenden Wirkung, zumindest von
Abschnitten einer Wandung der Kolben-Zylinderanordnung kann so eine Potentialtrennung
des Kontaktsatzes der Schaltanordnung gegenüber einer Antriebseinrichtung für die
Schaltanordnung hergestellt werden. Weiter kann durch eine Integration der Kolben-Zylinderanordnung
in eine kinematische Kette gewährleistet werden, dass bei einer Schalthandlung ein
synchrones Bewegen des Kontaktsatzes sowie der Kolben-Zylinderanordnung durchgeführt
wird.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Kolben-Zylinderanordnung
einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
[0022] Ein rechteckiger Querschnitt weist den Vorteil auf, dass eine flachbauende Kolben-Zylinderanordnung
ausgebildet werden kann, wobei die Schaltkontaktstücke eines Kontaktsatzes in dem
rechteckigen Querschnitt verteilt angeordnet werden können. Dadurch kann sichergestellt
werden, dass die Schaltkontaktstücke des Kontaktsatzes eine ausreichende Beabstandung
voneinander aufweisen. Insbesondere können die Schaltkontaktstücke eines Kontaktsatzes
auf einer Linie liegend beabstandet ausgerichtet sein. Dabei kann die Linie sich parallel
zu einer Körperkante des im Wesentlichen rechteckigen Querschnitts erstrecken. Die
Schaltkontaktstücke können dabei im Wesentlichen lotrecht zu dem rechteckigen Querschnitt
ausgerichtet sein. Der rechteckige Querschnitt ist vorliegend bevorzugt dadurch definiert,
dass die Kolbenfläche rechteckig ausgebildet ist. Ein Kompressionsvolumen (Volumenverdrängungsbereich,
Blasvolumen) kann so im Wesentlichen quaderförmig ausgestaltet sein. Der Zylinderboden
kann bevorzugt einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Kolben-Zylinderanordnung
zumindest teilweise an einer Dämpfungseinrichtung abgestützt ist.
[0024] Bei einer Relativbewegung eines Kolbens sowie eines Zylinders können je nach Geschwindigkeit
einer Relativbewegung im System Stöße auftreten. Durch die Abstützung der Kolben-Zylinderanordnung
zumindest abschnittsweise über eine Dämpfungseinrichtung ist der Vorteil gegeben,
dass bei Relativbewegung auftretende Impulse in der Dämpfungseinrichtung gedämpft
werden können. Beispielsweise kann dem Kolben und/oder dem Zylinder eine Dämpfungseinrichtung
zugeordnet sein. Eine Dämpfungseinrichtung kann als Anschlag in einer Endlage einer
Bewegung wirken. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Kolben ortsfest gelagert
ist, wobei durch eine Dämpfungseinrichtung die Bewegbarkeit des Zylinders relativ
zum Kolben begrenzt ist. Dadurch kann bei einer Relativbewegung von Kolben und Zylinder
zueinander bei einer Kraftwirkung zwischen Kolben und Zylinder eine Dämpfung der Kraftwirkung
vorgenommen werden kann. Eine derartige Kraftwirkung kann beispielsweise auftreten,
wenn ein Anschlagen von Kolben und Zylinder erfolgt oder auch wenn bei einem Verdichten
eines Fluides in der Kolben-Zylinderanordnung einen Impuls zwischen Kolben und Zylinder
übertragen wird. Eine Stützfunktion durch die Dämpfungseinrichtung kann auch lediglich
zeitweise vorliegen. Bevorzugt kann eine Dämpfungseinrichtung in Ruhelagen (z. B.
eine Endlage) den Kolben und/oder den Zylinder abstützen.
[0025] Es kann auch vorgesehen sein, dass eine umgekehrte Lagerung und umgekehrte Bewegbarkeit
vorgesehen sein, nämlich dass der Zylinder ortsfest angeordnet ist, wohingegen der
Kolben beweglich ausgestaltet ist. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass sowohl
der bewegte als auch unbewegte Teil der Kolben-Zylinderanordnung über eine Dämpfungseinrichtung,
gegebenenfalls eine gemeinsame Dämpfungseinrichtung, abgestützt sind.
[0026] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Schaltkontakte von
einem elektrisch isolierenden Fluid umspült sind, welches innerhalb eines Kapselungsgehäuses
eingeschlossen ist.
[0027] Ein Kapselungsgehäuse weist einen Fluidaufnahmeraum auf, innerhalb welchem ein elektrisch
isolierendes Fluid eingeschlossen werden kann. Der Fluidaufnahmeraum ist dabei durch
das Kapselungsgehäuse hermetisch abgeschlossen, so dass einem Verflüchtigen des elektrisch
isolierenden Fluides entgegengewirkt ist. Innerhalb des elektrisch isolierenden Fluides,
also umspült von dem elektrisch isolierenden Fluid, können dann die Schaltkontakte
der Schaltanordnung angeordnet sein. Somit besteht die Möglichkeit, die Schaltkontakte
bzw. den Kontaktsatz mit einem elektrisch isolierenden Fluid zu umgeben. Gegebenenfalls
kann das Kapselungsgehäuse als Druckbehälter ausgebildet sein, so dass das elektrisch
isolierende Fluid im Fluidaufnahmeraum im Vergleich zur Umgebung einen Überdruck oder
einen Unterdruck aufweist. Das Kapselungsgehäuse bzw. die Wandungen des Kapselungsgehäuses,
welche den Fluidaufnahmeraum begrenzen, widerstehen dabei entsprechenden Druckdifferenzen.
[0028] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass Antriebsenergie zum Bewegen eines Schaltkontaktstückes
durch das Kapselungsgehäuse hindurch in das Innere des Kapselungsgehäuses hindurch
übertragen wird.
[0029] Es ist beispielsweise möglich, mittels einer kinematischen Kette das Kapselungsgehäuse
zu passieren. Über die kinematische Kette kann eine außerhalb des Kapselungsgehäuses
erzeugte Bewegung (z. B. durch eine Antriebseinrichtung) in das Innere des Kapselungsgehäuses
übertragen werden. Dazu kann beispielsweise eine gedichtete Hindurchführung der kinematischen
Kette durch eine Wandung des Kapselungsgehäuses vorgesehen sein. Beispielsweise kann
mittels Wellendichtungen ein fluiddichtes Eintreten bzw. Durchtreten einer Welle der
kinematischen Kette vorgesehen sein.
[0030] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Antriebsenergie beispielsweise mittels
elektrischer oder magnetischer Felder durch das Kapselungsgehäuse hindurch in das
Innere übertragen wird, so dass dort Energie zur Ausführung einer Schalthandlung zur
Verfügung steht.
[0031] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch in einer Zeichnung
gezeigt und nachfolgend näher beschrieben. Dabei zeigt die
- Figur 1
- einen Schnitt durch eine erste Ausführungsvariante einer Schaltanordnung in einer
Seitenansicht in ausgeschaltetem Zustand, die
- Figur 2
- einen Schnitt durch die erste Ausführungsvariante der Schaltanordnung in einer Draufsicht
in ausgeschaltetem Zustand, die
- Figur 3
- einen Schnitt durch die erste Ausführungsvariante der Schaltanordnung in einer Draufsicht
im eingeschalteten Zustand, die
- Figur 4
- die erste Ausführungsvariante in einer perspektivischen Ansicht teilweise freigeschnitten,
die
- Figur 5
- eine zweite Ausführungsvariante einer Schaltanordnung in einer perspektivischen Ansicht
teilweise freigeschnitten sowie die
- Figur 6
- eine dritte Ausführungsvariante einer Schaltanordnung in einer perspektivischen Ansicht
teilweise freigeschnitten.
[0032] In den Figuren 1, 2, 3 und 4 ist eine erste Ausführungsvariante einer Schaltanordnung
dargestellt. Dabei zeigen die Figuren 1, 2 und 3 jeweils Schnittdarstellungen. Die
Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung mit teilweisen Freischneidungen.
[0033] Die erste Ausführungsvariante einer Schaltanordnung weist einen Kontaktsatz 1 auf.
Der Kontaktsatz 1 weist einen ersten Schaltkontakt 2, einen zweiten Schaltkontakt
3 sowie einen dritten Schaltkontakt 4 auf (vgl. auch Figuren 2, 3 und 4). Jeder der
Schaltkontakte weist ein erstes Schaltkontaktstück 3a, 3b, 3c sowie ein zweites Schaltkontaktstück
4a, 4b, 4c auf. Die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c sowie die zweiten Schaltkontaktstücke
4a, 4b, 4c des ersten Schaltkontaktes 2, des zweiten Schaltkontaktes 3 sowie des dritten
Schaltkontaktes 4 sind jeweils gleichartig aufgebaut. Die ersten Schaltkontaktstücke
3a, 3b, 3c sind bolzenförmig ausgebildet, wobei die zweiten Schaltkontaktstücke 4a,
4b, 4c buchsenförmig ausgeformt sind. Die zweiten Schaltkontaktstücke 4a, 4b, 4c sind
ortsfest gelagert, wobei die Buchsenöffnungen der zweiten Schaltkontaktstücke 4a,
4b, 4c formkomplementär zum Umfang der jeweilig zugeordneten ersten Schaltkontaktstücke
3a, 3b, 3c ausgeformt sind. Die zweiten Schaltkontaktstücke 4a, 4b, 4c weisen zur
Ausbildung der Buchsenöffnung jeweils elastisch federnde Kontaktfinger auf.
[0034] Die ersten Kontaktstücke 3a, 3b, 3c sind bewegbar gelagert. Vorliegend sind die ersten
Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c linear verschiebbar ausgebildet, wobei Bolzenlängsachsen
der ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c im Wesentlichen parallel zu einer Verschiebeachse
5 ausgerichtet sind. Die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c sind zum Bewegen an
eine kinematische Kette angekoppelt. Die kinematische Kette dient einer Übertragung
einer Bewegung von einer Antriebseinrichtung(nicht dargestellt) bis zu den ersten
Schaltkontaktstücken 3a, 3b, 3c, um eine Verschiebung der Schaltkontaktstücke 3a,
3b, 3c längs der Verschiebeachse 5 zu bewirken. Die kinematische Kette weist dazu
eine Antriebswelle 6 auf. Die Antriebswelle 6 ist an einem Kapselungsgehäuse 7 gelagert,
welches den Kontaktsatz 1 in seinem Inneren (Fluidaufnahmeraum) aufnimmt. Das Kapselungsgehäuse
7 weist beispielsweise elektrisch leitende Abschnitte und abschnittsweise elektrisch
isolierende Zonen auf, um beispielsweise Anschlussleitungen 8 zur elektrischen Kontaktierung
der ersten bzw. zweiten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c durch das Kapselungsgehäuse
7 hindurch zu führen. Dabei ist vorgesehen, dass auch die Antriebswelle 6 eine Wandung
des Kapselungsgehäuses 7 durchsetzt. Dabei ist die Antriebswelle 6 drehbar gelagert
und über eine Radialwellendichtung in dem Kapselungsgehäuse 7 fluiddicht gedichtet.
Dadurch ist eine hermetische Kapselung des Kapselungsgehäuses 7 aufrechterhalten,
wobei eine Bewegung, hier eine Drehbewegung, durch eine Wandung des Kapselungsgehäuses
7 hindurch übertragen werden kann. Das Innere des Kapselungsgehäuses 7 (Fluidaufnahmeraum)
ist von einem elektrisch isolierenden Fluid durchspült, welches elektrisch isolierend
wirkt. Über die Antriebswelle 6 kann eine außerhalb des Kapselungsgehäuses 7 erzeugte
Drehbewegung in das Innere des Kapselungsgehäuses 7 übertragen werden.
[0035] An der Antriebswelle 6 ist im Fluidaufnahmeraum ein Kurbelarm 9 winkelstarr angeordnet.
Der Kurbelarm 9 überträgt eine Drehbewegung auf einen Zylinder 10, welcher entlang
der Verschiebeachse 5 verschieblich gelagert ist. Der Zylinder 10 ist an einem Führungselement
11 gelagert, so dass eine lineare Führung des Zylinders 10 entlang des Führungselementes
11 erfolgen kann. Das Führungselement 11 ist im Wesentlichen kreiszylindrisch ausgebildet,
wobei die Zylinderachse längs bzw. parallel zu der Verschiebeachse 5 ausgerichtet
ist. Das Führungselement 11 ist endseitig ortsfest am Kapselungsgehäuse 7 gelagert.
Zur Führung des Zylinders 10 weist der Zylinder 10 eine Führungshülse 12 auf. Das
Führungselement 11 durchsetzt die Führungshülse 12 des Zylinders 10. Am freien Ende
des Führungselements 11 ist umgeben von dem Zylinder 10 ein Kolben 13 angeordnet.
Der Kolben 13 ist formkomplementär zum Querschnitt des Zylinders 10 ausgeformt und
liegt dichtend innenwandig am Zylinder 10 an. Der Kolben 13 stütz gleitbeweglich den
Zylinder 10, so dass dieser axial verschoben werden kann. Am Führungselement 11 ist
eine Dämpfungseinrichtung 14 angeordnet. Die Dämpfungseinrichtung 14 dient als Anschlag,
welcher eine Bewegung des Zylinders 10 bei einem Einschaltvorgang begrenzt. An der
Dämpfungseinrichtung 14 kann die Führungshülse 12/der Zylinder 10 anschlagen. Die
Dämpfungseinrichtung 10 ist von dem Zylinder 10 umgriffen. Außerhalb des Zylinders
10 am entgegengesetzten Ende des Führungselementes 11 ist eine weitere Dämpfungseinrichtung
15 angeordnet, welche einen Anschlag für den Zylinder 10, insbesondere für die Führungshülse
12 des Zylinders 10 bietet, so dass ein Anschlagen der Führungshülse 12 an der weiteren
Dämpfungseinrichtung 15 bei einem Ausschaltvorgang durch die weitere Dämpfungseinrichtung
15 gedämpft wird.
[0036] Stirnseitig ist der Zylinder 10 am von der Führungshülse 12 abgewandten Ende von
einem Zylinderboden 16 verschlossen. Der Zylinderboden 16 trägt die ersten Schaltkontaktstücke
3a, 3b, 3c. Dazu ragen die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c in Richtung der Verschiebeachse
5 durch den Zylinderboden 16 hindurch. Die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c weisen
jeweils einen Kragen 17 auf, welche auf einer von einem Volumenverdrängungsbereich
(Blasvolumen) 18 der Kolben-Zylinderanordnung 10, 13 abgewandten Seite des Zylinderbodens
16 liegt. Unter Zwischenlage jeweils einer Anschlussfahne 19 drücken die Krägen 17
sich gegen den Zylinderboden 16. Im Volumenverdrängungsbereich 18 ragen die von den
zweiten Schaltkontaktstücken 4a, 4b, 4c abgewandten Enden der ersten Schaltkontaktstücke
3a, 3b, 3c in den Volumenverdrängungsbereich 18 hinein. Dort sind die Positionen der
ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c jeweils mit einer Mutter 20 gesichert. Anschlussleitungen
8 sind mit den Anschlussfahnen 19 elektrisch kontaktiert, so dass ein elektrisches
Anschließen der ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c über die Anschlussleitungen
8 ermöglicht ist. Zum Erzielen einer Bewegbarkeit können die Anschlussleitungen 8
an den ersten Schaltkontaktstücken 3a, 3b, 3c dazu flexibel verformbar ausgebildet
sein. Die Anschlussleitungen 8 der zweiten Schaltkontaktstücke 4a,4b,4c können Erdpotential
führen, so dass die Schaltanordnung als Erdungsschalter verwendbar ist.
[0037] Vorteilhaft kann der Zylinder 10 mit seiner Führungshülse 12 sowie der Zylinderboden
16 jeweils aus elektrisch isolierendem Material gefertigt sein. Dadurch ist es möglich,
eine elektrische Isolation der Antriebswelle 6 bzw. des Kurbelarmes 9 gegenüber den
ersten Schaltkontaktstücken 3a, 3b, 3c zu realisieren. Auch der Kolben 13 wirkt elektrisch
isolierend. Ebenso wie das Innere des Kapselungsgehäuses 7 ist auch der Volumenverdrängungsbereich
18 mit einem elektrisch isolierenden Fluid befüllt. Über einen Ausblaskanal 21 ist
ein Kommunizieren des Fluides innerhalb des Volumenverdrängungsbereiches 18 sowie
außerhalb des Volumenverdrängungsbereiches 18 ermöglicht. Der Ausblaskanal 18 erstreckt
sich dabei entlang der Längsachse der Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c, also entlang
der Verschiebeachse 5 durch die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c hindurch. Aufgrund
einer Drehbewegung der Antriebswelle 6, initiiert vorteilhaft außerhalb des Kapselungsgehäuses
7, kommt es zu einer Schwenkbewegung des Kurbelarmes 9, worauf aufgrund der schubkurbelartigen
Ankoppelung der Führungshülse 12 des Zylinders 10 der Zylinder 10 linear verschoben
wird. Gemäß der in der Figur 1 gezeigten Ausschaltstellung kann durch eine Rotation
der Antriebswelle 6 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn eine Einschaltbewegung initiiert
werden, wobei die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c den zweiten Schaltkontaktstücken
4a, 4b, 4c angenähert und schließlich in die zweiten Schalkontaktstücke 4a, 4b, 4c
eingeführt werden. Über den Ausblaskanal 21 kann aufgrund des im Volumenverdrängungsbereich
18 einsetzenden Unterdruckes ein Einströmen von elektrisch isolierendem Fluid aus
dem Innern des Kapselungsgehäuses 7 in den Volumenverdrängungsbereich 18 erfolgen.
Mit einem Anschlagen der Führungshülse 12 an der Dämpfungseinrichtung 14 ist eine
Einschaltbewegung abgeschlossen. Die Dämpfungseinrichtung 14 dämpft Impulse, welche
bei einem Einschaltvorgang auftreten können. Ebenso wie die Antriebswelle 6 sowie
der Kurbelarm 9 ist der Zylinder 10 nebst Führungshülse 12 sowie Zylinderboden 16
Teil der kinematischen Kette, welche einer Übertragung einer Antriebskraft zur Bewirkung
einer Relativbewegung der Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c der Schaltkontakte
2, 3, 4 des Kontaktsatzes 1 dient. Dabei sind die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b,
3c an dem Zylinder 10 bzw. am Zylinderboden 16 des Zylinders 10 angeordnet und werden
von diesem getragen.
[0038] Die Figur 2 zeigt eine Draufsicht der ersten Ausführungsvariante wie aus der Figur
1 bekannt, wobei ein Ausschaltzustand wie in der Figur 1 gezeigt, eingenommen ist.
Zu erkennen sind nunmehr in der Figur 2 die Schaltkontakte 2, 3, 4 mit ihren jeweils
ersten Schaltkontaktstücken 3a, 3b, 3c sowie zweiten Schaltkontaktstücken 4a, 4b,
4c. Weiterhin ist zu erkennen, dass die Schaltkontakte 2, 3, 4 im Wesentlichen in
eine Ebene angeordnet sind, wobei die Verschiebeachse 5 in der Ebene liegend bzw.
parallel zu der Ebene angeordnet ist (vgl. Figuren 1 und 4). Weiterhin ist zu erkennen,
dass der Zylinder 10 bzw. der Kolben 13 einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt
aufweist, so dass eine relativ flachbauende Anordnung einer Schaltanordnung ausbildbar
ist (vgl. Fig. 4).
[0039] Bei einem Ausschaltvorgang, d. h. bei einer Trennung der Schaltkontaktstücke 3a,
3b, 3c, 4a, 4b, 4c voneinander und einer Einnahme einer Trennstellung der Schaltkontaktstücke
3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c, erfolgt eine Bewegung der Antriebswelle 6 im Uhrzeigersinn
(vgl. Figur 1), wodurch die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c längs der Verschiebeachse
5 verschoben werden und sich von den zweiten Schaltkontaktstücken 4a, 4b, 4c entfernen.
Der Volumenverdrängungsbereich 18 wird dabei reduziert, da aufgrund der ortsfesten
Lagerung des Kolbens 13 und der Relativbewegung des Zylinders 10 und damit einer Annäherung
des Zylinderbodens 16 an den Kolben 13 eine Verdrängung von im Volumenverdrängungsbereich
18 befindlichem Fluid erfolgt. Das dort befindliche Fluid wird über die Ausblaskanäle
21 der ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c in Richtung der ortsfesten zweiten Schaltkontaktstücke
4a, 4b, 4c getrieben. Eine Fluidströmung durchströmt dabei die Trennstrecken der jeweiligen
Schaltkontakte 2, 3, 4, so dass im Bereich der Schaltstrecke befindliche Verunreinigungen
ausgespült werden. Zusätzlich wird die Schaltstrecke durch das einströmende Fluid
gekühlt, was insbesondere bei einem Auftreten eines Schaltlichtbogens vorteilhaft
ist. Dadurch kann der Schaltlichtbogen beblasen und gekühlt werden, wodurch ein Erlöschen
des Schaltlichtbogens gefördert wird. Während eines Ausschaltvorganges löst sich die
Führungshülse 12 von der Dämpfungseinrichtung 14, wobei sich die Führungshülse 12
der weiteren Dämpfungseinrichtung 15 nähert. Mit Erreichen der Ausschaltposition der
ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c nähert sich die Führungshülse 12 der weiteren
Dämpfungseinrichtung 15 und schlägt gegen diese an, wobei die weitere Dämpfungseinrichtung
15 die Bewegung des Zylinders 10 dämpft und begrenzt.
[0040] Die Figur 4 zeigt die aus den Figuren 1 und 2 bekannte Ausschaltposition des Kontaktsatzes
1. Nunmehr ist jedoch eine perspektivische Ansicht gewählt, um den rechteckigen Querschnitt
des Kolbens 13 bzw. des Zylinders 10 (des Zylinderbodens 16) deutlicher hervortreten
zu lassen. Durch den rechteckigen Querschnitt des Kolbens 13 wird auch ein im Wesentlichen
quaderförmiger Volumenverdrängungsbereich 18 geschaffen. Lediglich im Bereich des
Zylinderbodens 16 ist eine Auskragung dieses im Wesentlichen quaderförmigen Volumenverdrängungsbereiches
18 gewählt, um eine vereinfachte Montierbarkeit zu ermöglichen.
[0041] Neben der in den Figuren 1, 2, 3 und 4 gezeigten ersten Ausführungsvariante einer
Schaltanordnung sind in den Figuren 5 und 6 jeweils in einer perspektivischen Ansicht
eine zweite Ausführungsvariante sowie eine dritte Ausführungsvariante einer Schaltanordnung
gezeigt. Die in den Figuren gleichwirkenden Elemente sind mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0042] Im Wesentlichen unterscheiden sich die zweite sowie die dritte Ausführungsvariante
von der ersten Ausführungsvariante darin, wie eine Führung von aus einem Volumenverdrängungsbereich
18 heraustretendem Fluid erfolgt. Abweichend zu der Ausgestaltung der Kolben-Zylinderanordnung
10, 13 der ersten Ausführungsvariante ist bei der zweiten (und dritten) Ausführungsvariante
nach Figur 2 ein Zylinder 10a gewählt, welcher einen im Wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt aufweist. Der Zylinder 10a mit einem formkomplementär ausgebildeten Kolben
13a ist in einem Tragrahmen 22 angeordnet, wobei der Tragrahmen 22 einem Tragen der
ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c dient. Die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b,
3c sowie die zweiten Schaltkontaktstücke 4a, 4b, 4c sind auch bei der zweiten und
dritten Ausführungsvariante gemäß den Figuren 5 und 6 mit den Schaltkontaktstücken
3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c der ersten Ausführungsvariante baugleich. Um eine Bewegung
von der Antriebswelle 6 auf die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3b, 3c zu übertragen,
ist der Tragrahmen 22 vorgesehen. Der Tragrahmen 22 ist elektrisch isolierend ausgeformt
Der Tragrahmen 22 weist dabei eine Stirnplatte 22a auf, an welcher die ersten Schaltkontaktstücke
3a, 3b, 3c befestigt sind. Das erste Schaltkontaktstücke 3b des zweiten Schaltkontaktes
3 mündet analog zu der ersten Ausführungsvariante in einem Volumenverdrängungsbereich
18. Um auch die ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3c des ersten Schaltkontaktes 2 sowie
des dritten Schalkontaktes 4 an den Volumenverdrängungsbereich 18 anzuschließen, sind
die Ausblaskanäle 21 der ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3c des ersten bzw. dritten
Schaltkontaktes 2, 4 auf ihren von dem jeweiligen zweiten Schaltkontaktstück 4a, 4c
abgewandten Enden stirnseitig fluiddicht verschlossen. Im Gegensatz dazu ist das erste
Schalkontaktstück 3b des zweiten Schaltkontaktes in analoger Weise zu der ersten Ausführungsvariante
in einem Volumenverdrängungsbereich 18 mündend angeordnet. In der Stirnplatte 22a
sind Kanäle 23 angeordnet, die einerseits in dem Volumenverdrängungsbereich 18 münden.
Andererseits sind die Kanäle 23 derart ausgebildet, dass in den Kanälen 23 Mantelflächen
der ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3c des ersten sowie dritten Schaltkontaktes 2,
4 liegen. In diesen Mantelflächen sind mantelseitige Durchbrüche eingebracht, um den
jeweiligen Ausblaskanal 21, welcher sich im Innern der ersten Schaltkontaktstücke
3a, 3b, 3c des ersten bzw. dritten Schaltkontaktes befindet, über die Kanäle 23 an
den Volumenverdrängungsbereich 18 anzuschließen. Bei einem Ein- bzw. Ausschaltvorgang
kann nunmehr eine Kommunikation des Volumenverdrängungsbereiches 18 der zweiten Ausführungsvariante
einer Schaltanordnung in analoger Weise über die Ausblaskanäle 21 der ersten Schaltkontaktstücke
3a, 3b, 3c erfolgen, wie zum ersten Ausführungsbeispiel einer Schaltanordnung beschrieben.
[0043] Die Figur 6 zeigt eine Abwandlung der aus der Figur 5 bekannten zweiten Ausführungsvariante
einer Schaltanordnung. Die in der Figur 6 gezeigte dritte Ausführungsvariante einer
Schaltanordnung unterscheidet sich in der Anbindung der Ausblaskanäle 21 der ersten
Schaltkontaktstücke 3a, 3c des ersten bzw. dritten Schaltkontaktes 2, 4. Die Mündungsöffnungen
der Ausblaskanäle 21 der ersten Schaltkontaktstücke 3a, 3c bzw. dritten Schaltkontaktes
2, 4, welche von den zweiten Schaltkontaktstücken 4a, 4b, 4c abgewandt sind, sind
jeweils über eine Verrohrung 24 mit dem Volumenverdrängungsbereich 18 eines Zylinders
10a mit kreisförmigen Querschnitt angeschlossen. Dazu sind mantelseitig in eine Zylinderwandung
des Zylinders 10a Öffnungen eingebracht, in welchen die Verrohrungen 24 münden. Entsprechend
übernehmen die Verrohrungen 24 die Funktion der Kanäle 23, wie aus der zweiten Ausführungsvariante
einer Schaltanordnung gemäß Figur 5 bekannt. Auch bei der dritten Ausführungsvariante
einer Schaltanordnung ist eine Funktionsweise analog zu der Beschreibung der ersten
Ausführungsvariante vorgesehen.
1. Schaltanordnung aufweisend eine Beblasungseinrichtung und einen Kontaktsatz (1) mit
einem ein erstes und ein zweites Schaltkontaktstück (3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c) aufweisenden
ersten Schaltkontakt (2, 3, 4), wobei sich zwischen den Schaltkontaktstücken (3a,
3b, 3c, 4a, 4b, 4c) des ersten Schaltkontaktes (2, 3, 4) zumindest zeitweise eine
Schaltstrecke erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktsatz (2, 3, 4) einen ein erstes und ein zweites Schaltkontaktstück (3a,
3b, 3c, 4a, 4b, 4c) aufweisenden zweiten Schaltkontakt (2, 3, 4) aufweist, wobei sich
zwischen den Schaltkontaktstücken (3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c) des zweiten Schaltkontaktes
(2, 3, 4) zumindest zeitweise eine Schaltstrecke erstreckt und ein Blasvolumen der
Beblasungseinrichtung sowohl den ersten als auch den zweiten Schaltkontakt (2, 3,
4) bedient.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Beblasungseinrichtung eine volumenverdrängende Kolben-Zylinderanordnung (10,
10a, 13, 13a) aufweist, wobei zumindest ein Schaltkontaktstück (3a, 3b, 3c, 4a, 4b,
4c), insbesondere Schaltkontaktstücke (3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c) des ersten und des
zweiten Schaltkontaktes (2, 3, 4), an der Kolben-Zylinderanordnung (10, 10a, 13, 13a)
angeordnet ist/sind.
3. Schaltanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schaltkontaktstück (3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c) an eine Wandung der Kolben-Zylinderanordnung
(10, 10a, 13, 13a) angesetzt, insbesondere in eine Wandung der Kolben-Zylinderanordnung
(10, 10a, 13, 13a) eingesetzt, ist.
4. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Schaltkontaktstück (3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 4c) eine Wandung der Kolben-Zylinderanordnung
10, 10a, 13, 13a) durchsetzt.
5. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausblaskanal (21) sich zumindest teilweise durch ein Schaltkontaktstück (3a,
3b, 3c) erstreckt.
6. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt einer Wandung der Kolben-Zylinderanordnung (10, 10a, 13,
13a) elektrisch isolierend wirkt.
7. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Beblasungseinrichtung, insbesondere ein Kolben (13, 13a) und/oder ein Zylinder
(10, 10a) einer Kolben-Zylinderanordnung (10, 10a, 13, 13a), Teil einer kinematischen
Kette zur Bewirkung einer Relativbewegung der Schaltkontaktstücke (3a, 3b, 3c, 4a,
4b, 4c) ist.
8. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben-Zylinderanordnung (10, 10a, 13, 13a) einen im Wesentlichen rechteckigen
Querschnitt aufweist.
9. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben-Zylinderanordnung (10, 10a, 13, 13a) zumindest teilweise an einer Dämpfungseinrichtung
(14, 15) abgestützt ist.
10. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkontakte (2, 3, 4) von einem elektrisch isolierenden Fluid umspült sind,
welches innerhalb eines Kapselungsgehäuses (7) eingeschlossen ist.
11. Schaltanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebsenergie für ein Schaltkontaktstück (3, 3a, 3b, 4a, 4b, 4c) durch das
Kapselungsgehäuse (7) hindurch übertragen wird.