Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein höhenverstellbares Gestell gemäss dem Oberbegriff des
unabhängigen Anspruchs 1 sowie einen Tisch mit einem solchen Gestell.
Stand der Technik
[0002] Arbeitsplätze mit höhenverstellbare Arbeitsplatten sind seit längerer Zeit insbesondere
in Form von Büro- oder Werkstattischen bekannt. Durch die Möglichkeit, die Arbeitsplatte
in der Höhe d.h. in vertikaler Richtung zu verstellen, kann der Arbeitsplatz einer
Körpergrösse einer an ihm arbeitenden Person optimal angepasst werden: Dies kann eine
wichtige Voraussetzung für eine ergonomische und insbesondere wirbelsäulen- und rückenschonende
Arbeitshaltung sein.
[0003] Während früher eine Höhenverstellbarkeit häufig nur in relativ beschränktem Umfang
möglich war, um Grössenunterschiede im Bereich einer statistisch relativ Standardabweichung
von Körpergrössen sitzender erwachsener Personen ausgleichen zu können, erfreuen sich
heutzutage auch Arbeitsplatten insbesondere von Schreibtischen mit erweiterter Höhenverstellbarkeit,
welche bei Bedarf ein Arbeiten im Stehen ermöglichen, grosser Beliebtheit. Da längeres
Arbeiten im Stehen aber als unangenehm und/oder ermüdend empfunden werden kann, ist
es wichtig, dass eine schnelle und komplikationslose Verstellbarkeit zwischen Höhen
der Arbeitsplatte, welche für ein Arbeiten im Stehen geeignet sind und solchen, welche
für ein Arbeiten im Sitzen geeignet sind, möglich ist. Insbesondere ein häufiges Verstellen
der vertikalen Position der Arbeitsplatte in einem ausreichenden Umfang sollte problemlos
möglich sein.
[0004] Um unter anderem Büroflächen und Lagerflächen möglichst flexibel ausnutzen zu können,
werden parallel dazu insbesondere Büro- beziehungsweise Schreib- oder Werkstatttische
angeboten, bei welchen das Gestell beziehungsweise Beine gegenüber der Arbeitsplatte
ein- und ausgeklappt werden können. Bei ein- beziehungsweise ausklappbaren Ausführungsformen
können sich jedoch Schwierigkeiten ergeben, wenn gleichzeitig eine Höhenverstellbarkeit
gegeben sein soll.
[0005] Bekanntermassen wird die Höhenverstellbarkeit häufig unter Einsatz eines elektrischen
Antriebs implementiert. In der
EP 2 926 688 A1 ein Tischgestell beschrieben, bei dem zwei höhenverstellbare Tischbeine über einen
längsförmigen Stützkörper verbunden sind. Die Tischbeine umfassen jeweils eine Konsole
an ihren oberen Enden, in denen jeweils ein elektrischer Antrieb für das zugehörige
Tischbein vorgesehen ist. Zum Einklappen der Tischbeine werden die Konsolen zusammen
mit dem Rest der zugehörigen Tischbeine und dem zugehörigen Antrieb gegeneinander
eingeklappt.
[0006] Da elektrische Antriebe jedoch elektrische Energie und somit insbesondere auch ein
Anschlusskabel oder Ähnliches benötigen, sind solche Gestelle häufig unerwünscht.
Sie können auch verhältnismässig stör- oder defektanfällig sein. Mechanisch höhenverstellbare
Arbeitsplätze sind entsprechend als Alternativen beliebt, sie sind jedoch typischerweise
nicht einklappbar. Insbesondere verhindert die Mechanik zumeist, dass die Beine oder
das Gestell eingeklappt werden kann.
[0007] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein höhenverstellbares
Gestell für ein Möbel wie einen Tisch und insbesondere einen Schreib- oder Arbeitstisch
vorzuschlagen, welches einfach aufgebaut, ohne elektrische Energie bedienbar und möglichst
raumsparend zusammenklappbar ist.
Darstellung der Erfindung
[0008] Diese und weitere Aufgaben werden durch ein höhenverstellbares Gestell gelöst, wie
es durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 definiert ist, und durch einen
Tisch, wie er durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 15 definiert ist. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Die Erfindung schlägt ein höhenverstellbares Gestell für ein Möbel wie einen Tisch
und insbesondere einen Schreib- oder Arbeitstisch vor. Das Gestell umfasst ein erstes
Beinelement mit einem ersten Tragabschnitt, einem ersten Fussabschnitt und einer ersten
Verstelleinrichtung. Weiter umfasste es ein zweites Beinelement mit einem zweiten
Tragabschnitt, einem zweiten Fussabschnitt und einer zweiten Verstelleinrichtung.
[0010] Der erste Tragabschnitt und der erste Fussabschnitt sind mittels der ersten Verstelleinrichtung
relativ zueinander verschiebbar. Der zweite Tragabschnitt und der zweite Fussabschnitt
sind mittels der zweiten Verstelleinrichtung relativ zueinander verschiebbar sind.
Das erste Beinelement ist um eine erste Schwenkachse und das zweite Beinelement um
eine zweite Schwenkachse schwenkbar.
[0011] Das Gestell weist insbesondere eine Verriegelungsstruktur und eine zwischen dem ersten
Beinelement und dem zweiten Beinelement angeordnete rotierbare Welle zum synchronen
Antreiben der ersten Verstelleinrichtung und der zweiten Verstelleinrichtung auf.
Die Welle umfasst einen Mittelabschnitt, einen zum Mittelabschnitt um eine erste Gelenkachse
schwenkbaren ersten Endabschnitt und einen zum Mittelabschnitt um eine zweite Gelenkachse
schwenkbaren zweiten Endabschnitt. Die Verriegelungsstruktur arretiert das erste Beinelement
und das zweite Beinelement jeweils in einer ausgeklappten Position, wenn die Gelenkachsen
nicht zumindest näherungsweise parallel zu den Schwenkachsen verlaufen beziehungsweise
insbesondere zumindest näherungsweise zusammenfallen. Die Verriegelungsstruktur ist
entriegelbar, wenn die Gelenkachsen zumindest näherungsweise parallel zu den Schwenkachsen
verlaufen und insbesondere zumindest näherungsweise zusammenfallen, so dass das erste
Beinelement und das zweite Beinelement in eine eingeklappte Position schwenkbar sind.
[0012] Der Begriff "Gestell" kann sich insbesondere auf ein Traggestell beziehen, über welches
das Möbel auf dem Boden abgestellt werden kann. Insbesondere kann das Gestell ein
Tischgestell oder ein -rahmen sein.
[0013] Der Begriff "Arbeitsplatte" kann sich im Zusammenhang mit der Erfindung allgemein
auf ein plattenförmiges Element beziehen, welches an dem höhenverstellbaren Gestell
montiert werden oder sein kann, und auf dem eine Tätigkeit ausgeführt wird. Insbesondere
kann die Arbeitsplatte eine Tischplatte sein. In vielen Anwendungen weisen solche
Arbeitsplatten eine horizontale Oberfläche auf. Dabei können Abweichungen von einer
exakt horizontalen Orientierung ebenfalls mitumfasst sein. Die Arbeitsplatten können
aber auch gekippt beziehungsweise schräg angeordnet bzw. anordbar sein.
[0014] Der Begriff "schwenken" in Bezug auf die Endabschnitte und Beinelemente kann sich
auf ein Ein- und Ausklappen beziehen. Dabei können die Beinelemente insbesondere bezüglich
einer Arbeits- oder Tischplatte, an der sie montiert sind, ein-und ausgeklappt werden.
Die Endabschnitte können dabei mitein- beziehungsweise mitausgeklappt werden.
[0015] Das erste und das zweite Beinelement sind um eine erste bzw. zweite Schwenkachse
schwenkbar, so dass jedes der Beinelemente - vorzugsweise individuell - mittels Verschwenkung
zwischen einer eingeklappten und einer ausgeklappten Stellung verstellt werden kann.
Mittels der Beinelemente, insbesondere der Fussabschnitte, kann das Gestell auf einem
Boden gestellt oder auf einem anderen, vorzugsweise ebenen Untergrund aufgestellt
werden, wenn diese sich in der ausgeklappten Stellung befinden.
[0016] Die erste Verstelleinrichtung und die zweite Verstelleinrichtung sind mit Vorteil
so ausgeführt, dass sie durch Drehung eines jeweiligen Verstellelements betätigbar
sind und dadurch je nach Drehrichtung ein Verschieben des zugehörigen Fussabschnitts
bewirkt wird. Dabei kann es sich bei dem jeweiligen Verstellelement insbesondere um
ein Zahnrad handeln, welches in Wirkverbindung mit einer am entsprechenden Fussabschnitt
vorgesehenen und insbesondere mit dem Fussabschnitt fest verbundenen Zahnstange oder
Spindel steht.
[0017] Zur Höhenverstellung, insbesondere zum synchronen Betätigen der ersten und zweiten
Verstelleinrichtung, ist eine zwischen den Beinelementen verlaufende Welle vorgesehen,
welche dazu eingerichtet ist, die jeweiligen Verstellelemente des ersten und zweiten
Beinelements synchron zu betätigen, wenn sie um eine Längsachse rotiert. Beispielsweise
kann sie rotierend die Zahnräder betätigen und dadurch die damit verbundene Zahnstange
oder Spindel verschieben. Dazu kann an jedem Ende der Welle jeweils ein Zahnrad vorgesehen
sein, welches wie vorstehend erwähnt mit den an den Fussabschnitten vorgesehenen Zahnstangen
oder Spindeln in Eingriff steht und als erstes beziehungsweise zweites Verstellelement
dient.
[0018] Die Welle ist erfindungsgemäss als mindestens dreiteilige Welle ausgeführt, und umfasst
den Mittelabschnitt, den beispielsweise über ein erstes Gelenk mit dem Mittelabschnitt
verbundenen ersten Endabschnitt, sowie den beispielsweise über ein zweites Gelenk
mit dem Mittelabschnitt verbundenen zweiten Endabschnitt. Bei den Gelenken handelt
es sich vorzugsweise um Kreuzgelenke mit einem einzigen Freiheitsgrad, welche jeweils
je die insbesondere senkrecht zum Mittelabschnitt der Welle verlaufenden Gelenkachsen
festlegen. Um diese Gelenkachsen sind die Endabschnitte zusammen mit dem jeweils zugehörigen
Beinelement schwenkbar. Die beiden Gelenke können aber auch mit mehreren insbesondere
zwei Freiheitsgraden ausgeführt sein, beispielsweise als Kreuz-, Kugel, oder Kardangelenk.
Derartige Gelenke weisen aus technischen Gründen im Allgemeinen eine bevorzugte Richtung
bzw. einen bevorzugten Freiheitsgrad auf, in welcher bzw. bezüglich welchem eine Schwenkung
bzw. Drehung besonders reibungsarm, widerstandsarm und/oder über einen besonders grossen
- insbesondere im Vergleich zu anderen Richtungen bzw. bezüglich anderer Freiheitsgrade
- Verstellbereich ermöglicht ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung kann
in einem solchen Fall die zur bevorzugten Richtung bzw. zum bevorzugten Freiheitsgrad
korrespondierende Achse als jeweilige Gelenkachse zu verstehen sein, insbesondere
soweit sie senkrecht zum Mittelabschnitt der Welle verläuft.
[0019] Durch die über die Gelenkachsen mit dem Mittelabschnitt verbundenen Endabschnitte
wird es ermöglicht, dass letztere gleichzeitig mit den Beinelementen geschwenkt beziehungsweise
ein- und ausgeklappt werden können, soweit die Freiheitsgrade der Gelenke dies erlauben.
Um ein sauberes Schwenken sicherzustellen ist dies erfindungsgemäss nur möglich, wenn
die Gelenkachsen zumindest näherungsweise parallel zu den jeweiligen Schwenkachsen
der Beinelemente verlaufen beziehungsweise insbesondere zumindest näherungsweise mit
den jeweiligen Schwenkachsen zusammenfallen.
[0020] Um die Welle um ihre Längsachse rotieren zu können, ist vorzugsweise eine Kurbelelement
vorgesehen, welches mit der Welle in Wirkverbindung steht, so dass die Welle durch
Drehen an der Kurbel beziehungsweise am Kurbelelement in Rotation versetzt werden
wann. Dabei kann die Kurbel insbesondere eine Kurbelstange umfassen, an deren einem
Ende ein erstes Kegelrad vorgesehen, insbesondere fest verbunden ist, welches mit
einem auf der Welle vorgesehenen, insbesondere mit der Welle fest verbundenen, Kegelrad
in Eingriff steht oder in Eingriff bringbar ist. Alternativ kann jedoch auch ein Motor,
insbesondere ein Elektromotor vorgesehen sein, mittels welchem die Welle in Rotation
versetzt werden kann. Wird die Welle rotiert, rotieren gleichzeitig die beiden Gelenke
und damit auch die beiden Gelenkachsen. Dies führt jedoch dazu, dass die Gelenkachsen
im Allgemeinen nicht parallel zu den Schwenkachsen verlaufen, auch nicht näherungsweise.
[0021] Verläuft jedoch die erste oder zweite Gelenkachse nicht zumindest näherungsweise
parallel zur ersten oder zweiten Schwenkachse beziehungsweise fallen die Gelenkachsen
nicht zumindest näherungsweise mit den jeweiligen Schwenkachsen zusammen, wird ein
Schwenken des entsprechenden Beinelements durch die Welle blockiert beziehungsweise
verunmöglicht. Dies dient insbesondere dazu, dass das entsprechende Beinelement beziehungsweise
die Welle und/oder anderer Elemente des höhenverstellbaren Gestells nicht beschädigt
werden.
[0022] Dazu ist erfindungsgemäss die Verriegelungsstruktur vorgesehen, welche insbesondere
so ausgeführt ist, dass es die Beinelemente in der ausgeklappten Position arretiert,
d.h, ein Schwenkung der Beinelemente blockiert, wenn die erste Gelenkachse nicht zumindest
näherungsweise parallel zu der ersten Schwenkachse verläuft und die zweite Gelenkachse
nicht zumindest näherungsweise parallel zu der zweiten Schwenkachse verläuft. Die
Verriegelungsstruktur gibt die Beinelemente jedoch frei, wenn die erste Gelenkachse
zumindest näherungsweise parallel zu der ersten Schwenkachse verläuft beziehungsweise
wenn die erste Gelenkachse und die erste Schwenkachse zumindest näherungsweise zusammenfallen
und zugleich die zweite Gelenkachse zumindest näherungsweise parallel zu der zweiten
Schwenkachse verläuft beziehungsweise wenn die zweite Gelenkachse und die zweite Schwenkachse
zumindest näherungsweise zusammenfallen. In der ausgeklappten Position befindet sich
die Welle dabei vorzugsweise in einer linearen beziehungsweise gestreckten Position,
in welcher sich der Mittelabschnitt und die beiden Endabschnitte in ein und derselben
Richtung erstrecken beziehungsweise auf einer gerade Achse liegen, d.h. nicht gegeneinander
geschwenkt sind.
[0023] Das Vorsehen einer Verriegelungsstruktur wie vorstehend beschrieben erlaubt es, die
Endabschnitte der Welle beispielsweise mittels Kreuzgelenken mit nur einem Freiheitsgrad
mit dem Mittelabschnitt zu verbinden, was eine besonders einfache, robuste und stabile
Konstruktion der Welle erlaubt, ohne das eine Schwenkbarkeit der Beinelemente beeinträchtigt
würde. Vorzugsweise sind dabei die beiden Gelenkachsen parallel orientiert.
[0024] Vorzugsweise umfasst das Gestell ein Stützelement zur Montage an einer Arbeitsplatte
beziehungsweise Tischplatte, an dem das erste Beinelement um die erste Schwenkachse
schwenkbar gelagert ist und an dem das zweite Beinelement um die zweite Schwenkachse
schwenkbar gelagert ist. Einsolches Stützelement kann eine Arbeits- beziehungsweise
Tischplatte tragen und abstützen. So kann das Gestell effizient als stabiler Unterbau
eines Tisches ausgeführt sein.
[0025] Dabei ist das Stützelement mit Vorteil einstückig ausgeführt. Es weist bevorzugt
einen Querabschnitt auf, an dem das erste Beinelement und das zweite Beinelement zueinander
beabstandet gelagert sind. Der Querabschnitt kann beispielsweise in Form eines Profilrohrs,
einer Längstraverse oder eines Vierkantrohrs ausgebildet sein. Im montierten Zustand
kann er sich im Wesentlichen parallel zu einer Richtung einer Breite der Arbeitsplatte
erstrecken. Dabei kann eine erste Lagerung im Bereich eines ersten Endes des Querabschnitts
vorgesehen sein und eine zweite Lagerung im Bereich eines vom ersten Ende entfernten
zweiten Endes des Querabschnitts. Im Bereich des ersten und zweiten Endes des Querabschnitts
kann zudem ein erster beziehungsweise zweiter Längsabschnitt vorgesehen sein, welcher
sich zumindest im Wesentlichen in einer zur Querrichtung senkrecht verlaufenden Längsrichtung
erstreckt. Die Längsabschnitte können sich also parallel zu einer Richtung einer Tiefe
der Arbeitsplatte erstrecken und so die Arbeitsplatte nach vorne und hinten stützen.
[0026] Die Querabschnitte können auch als Blenden oder Verkleidungen für die Welle, wobei
zumindest ein Teil der Welle insbesondere in einem im oder vom Querabschnitt, ggf.
in Verbindung mit der Arbeitsplatte gebildeten Hohlraum verläuft.
[0027] Das Stützelement kann aber auch mehrteilig ausgeführt sein, und einen ersten Montageteil
mit der ersten Lagerung und einen zweiten, separaten Montageteil mit der zweiten Lagerung
umfassen. Bei einem derart zweiteiligen Stützelement wird der Querabschnitt gewissermassen
durch einen Bereich der Arbeitsplatte ersetzt bzw. gebildet, wenn das zweiteilige
Stützelement an einer solchen montiert ist. Zudem kann das Stützelement auch einstückig
mit der Arbeitsplatte ausgeführt sein beziehungsweise mit dieser fest insbesondere
stoffschlüssig verbunden sein. Beispielsweise kann das Stützelement bei einer Arbeitsplatte
aus Metall an der Arbeitsplatte angeformt, angeschweisst oder angelötet sein.
[0028] Die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse sind mit Vorteil parallel zu einander
und voneinander verschieden. Insbesondere können sie parallel zur Längsrichtung beziehungsweise
parallel zu einer Richtung einer Tiefe der Arbeitsplatte orientiert sein, wenn das
Gestell an der Tischplatte montiert ist.
[0029] Das Stützelement ermöglicht eine stabile und feste Verbindung zwischen Arbeitsplatte
und Gestell. Bei Bedarf können Stützelement und Beinelement derart ausgestaltet werden,
dass die Beinelemente beispielsweise unter Verwendung von geeigneten Werkzeugen montiert
und demontiert werden können. Dies erlaubt eine einfache werkseitige Herstellung beziehungsweise
eine einfache Montage vor Ort und ermöglicht die Bereithaltung einer modularen und/oder
konfigurierbaren Produktpalette.
[0030] Vorzugsweise sind das erste Beinelement und das zweite Beinelement unabhängig voneinander
jeweils zwischen der eingeklappten Position und der ausgeklappten Position schwenkbar.
[0031] In einer bevorzugten Ausgestaltungen des Gestells umfasst die Verriegelungsstruktur
eine Blockiereinrichtung, welche zwischen einer Blockierposition, in der sie ein Schwenken
des ersten und des zweiten Beinelements blockiert, und einer Freigabeposition, in
der das erste Beinelement und das zweite Beinelements zum Schwenken freigegeben ist,
verstellbar ist. Dabei kann eine einzelne, gemeinsame Blockiereinrichtung vorgesehen
sein, welche gleichzeitig die Verschwenkung beider Beinelemente blockiert beziehungsweise
freigibt. Es kann aber auch eine Blockiereinrichtung pro Beinelement vorgesehen, welche
lediglich die Verschwenkung des entsprechenden Beinelements blockiert beziehungsweise
freigibt. Eine solche Blockiereinrichtung ermöglicht eine effiziente Ausgestaltung
und Betätigung der Verriegelungsstruktur.
[0032] Vorzugsweise wechselt die Verriegelungsstruktur in Abhängigkeit von einer Rotationsstellung
der Welle zwischen der Blockierposition und der Freigabeposition. Auf diese Weise
kann effizient erreicht werden, dass die Beinelmente automatisch nur in geeigneten
Positionen eingeklappte werden können. Insbesondere kann, indem alle drei Abschnitte
der Welle und gegebenenfalls die vorhandenen Gelenke rotiert werden, ein Einklappen
ausschliesslich ermöglicht werden, wenn die Gelenke passen ausgerichtet sind.
[0033] Dabei umfasst die Verriegelungsstruktur vorzugsweise einen auf der Welle vorgesehenen
Exzenter, mittels welchem die Blockiereinrichtung in Abhängigkeit der Rotationsstellung
der Welle zwischen der Blockierposition und der Freigabeposition verstellbar ist.
Mittels einem solchen Exzenter kann die Blockiereinrichtung effizient und zuverlässig
in Abhängigkeit der Rotationsstellung betätig werden. Der Exzenter kann einen nicht
rotationssymmetrischen Aussenumfang aufweisen. Beispielsweise kann er in Umfangrichtung
eine Ausbuchtung aufweisen. Der unrunde Aussenumfang des Exzenters kann einen Teil
der Blockiereinrichtung in Abhängigkeit der Rotationsstellung der Welle bewegen und
diese so betätigen. Bevorzugt sind zwei analoge Exzenter jeweils auf den Endabschnitten
der Welle angeordnet.
[0034] Dabei umfasst die Blockiereinrichtung der Verriegelungsstruktur vorzugsweise einen
ersten Verriegelungsstift, der in der Blockierposition in eine erste Aussparung hineinragt,
welche in der ausgeklappten Position des ersten Beinelements am ersten Beinelement
und am Stützelement ausgebildet ist, und einen zweiten Verriegelungsstift, der in
der Blockierposition in eine zweite Aussparung hineinragt, welche in der ausgeklappten
Position des zweiten Beinelements am ersten Beinelement und am Stützelement ausgebildet
ist. Solche Verriegelungsstifte können die Beinelemente effizient und sicher blockieren.
Dabei kann die Aussparung eine Öffnung und/oder eine Vertiefung sein. Der Begriff
"hineinragen" umfasst in diesem Zusammenhang auch ein Hindurchragen.
[0035] Vorzugsweise ist die Blockiereinrichtung der Verriegelungsstruktur federnd in Richtung
Freigabeposition vorgespannt. So kann die Blockiereinrichtung immer in die Freigabeposition
bewegt sein, wenn sie nicht an eine andere Stelle gedrückt wird. Alternativ dazu kann
die Blockiereinrichtung der Verriegelungsstruktur auch federnd in Richtung Blockierposition
vorgespannt sein.
[0036] Dabei sind der erste Verrieglungsstift und der zweite Verrieglungsstift vorzugsweise
in der in der Blockierposition federnd in die erste Aussparung und die zweite Aussparung
gedrückt und in der Freigabeposition durch den Exzenter aus der ersten Aussparung
und der zweiten Aussparung bewegt ist. Der Exzenter kann also die Verriegelungsstifte
entgegen einer Federkraft aus den Aussparungen drücken.
[0037] In Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Gestells kann die Blockiereinrichtung insbesondere
also einen Verriegelungsstift umfassen, der in der Blockierposition in eine erste
Führungsöffnung hineinragen kann oder durch eine erste Führungsöffnung hindurchragen
kann, welche am ersten Beinelement ausgebildet ist, und zugleich in eine erste Blockiervertiefung-
oder öffnung hineinragt oder durch eine erste Blockiervertiefung oder -öffnung hindurchragt,
welche am Stützelement, insbesondere am ersten Montageteil vorgesehen ist, sodass
sich die erste Führungsöffnung und erste Blockiervertiefung oder -öffnung in der ausgeklappten
Position des ersten Beinelements in Deckung befinden, und/oder in der Blockierposition
in eine zweite Führungsöffnung hineinragt oder durch eine zweite Führungsöffnung hindurchragt,
welche am zweiten Beinelement ausgebildet ist, und zugleich in eine zweite Blockiervertiefung-
oder Öffnung hineinragt oder durch eine zweite Blockiervertiefung oder -öffnung hindurchragt,
welche am Stützelement, insbesondere am zweiten Montageteil vorgesehen ist, sodass
sich zweite Führungsöffnung und zweite Blockiervertiefung oder -öffnung in der ausgeklappten
Position des zweiten Beinelements in Deckung befinden.
[0038] In der Freigabeposition kann dabei der Verriegelungsstift derart verstellen, dass
er nicht mehr in die erste oder zweite Blockiervertiefung- oder Öffnung hineinragt.
Vorzugsweise weisen Blockiervertiefung- oder Öffnung und Führungsöffnung einen zumindest
annähernd identischen Querschnitt auf, der vorzugsweise so beschaffen ist, das der
Verriegelungsstift oder zumindest ein Ende des Verriegelungsstiftes zumindest annähernd
formschlüssig in die Blockiervertiefung- oder Öffnung und/oder die Führungsöffnung
einführbar ist. Die Führungsöffnung und/oder die erste oder zweite Blockiervertiefung
oder -Öffnung können dabei insbesondere als Bohrungen, vorzugsweise mit zumindest
annähernd identischem Durchmesser ausgeführt sein.
[0039] Vorzugsweise verläuft die Welle in einem Innenraum des Querabschnitts des Stützelements.
Eine solche Anordnung der Welle kann diese effizient schützen. Auch kann vermieden
werden, dass eine saubere Rotation der Welle behindert wird.
[0040] Vorzugsweise ist zwischen dem Mittelabschnitt und dem ersten Endabschnitt der Welle
ein die erste Gelenkachse bildendes erstes Kreuzgelenk vorgesehen und zwischen dem
Mittelabschnitt und dem zweiten Endabschnitt der Welle ein die zweite Gelenkachse
bildendes zweites Kreuzgelenk. Solche Kreuzgelenke können eine zuverlässige Rotation
der gesamten Welle und gleichzeitig ein stabiles Kippen beziehungsweise Schwenken
der Endabschnitte zusammen mit den Beinelementen ermöglichen.
[0041] Vorzugsweise sind der Mittelabschnitt der Welle, der erste Endabschnitt der Welle
und der zweite Endabschnitt der Welle jeweils stabförmig ausgebildet. Eine solche
Ausführung ermöglicht eine stabile Konstruktion, die gleichmässig und effizient rotierbar
ist.
[0042] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Tisch mit einem höhenverstellbaren
Gestell, wie es vorstehend beschrieben ist, und einer Arbeits- oder Tischplatte, die
am Gestell montiert ist. Ein solcher Tisch ermöglicht eine effiziente Realisierung
der im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Gestell und seinen bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben Wirkungen und Vorteile.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0043] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung mithilfe der schematischen Zeichnung.
Insbesondere wird im Folgenden das erfindungsgemässe Gestell unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen detaillierter beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen
höhenverstellbaren Gestells;
- Fig. 2
- zeigt eine perspektivische Ansicht des Gestells von Fig. 1 teilweise geöffnet;
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische Detailansicht des Gestells aus Fig. 1 in einer verriegelten
Stellung; und
- Fig. 4
- zeigt eine perspektivische Detailansicht des Gestells aus Fig. 1 in einer geöffneten
Stellung.
Weg(e) zur Ausführung der Erfindung
[0044] Bestimmte Ausdrücke werden in der folgenden Beschreibung aus praktischen Gründen
verwendet und sind nicht einschränkend zu verstehen. Die Wörter "rechts", "links",
"unten" und "oben" bezeichnen Richtungen in der Zeichnung, auf die Bezug genommen
wird. Die Ausdrücke "nach innen", "nach aussen" "unterhalb", "oberhalb", "links",
"rechts" oder ähnliche werden zur Beschreibung der Anordnung bezeichneter Teile zueinander,
der Bewegung bezeichneter Teile zueinander und der Richtungen hin zum oder weg vom
geometrischen Mittelpunkt der Erfindung sowie benannter Teile derselben wie in den
Fig. dargestellt verwendet. Diese räumlichen Relativangaben umfassen auch andere Positionen
und Ausrichtungen als die in den Fig. dargestellten. Zum Beispiel wenn ein in den
Fig. dargestelltes Teil umgedreht wird, sind Elemente oder Merkmale, die als "unterhalb"
beschrieben sind, dann "oberhalb". Die Terminologie umfasst die oben ausdrücklich
erwähnten Wörter, Ableitungen von denselben und Wörter ähnlicher Bedeutung.
[0045] Um Wiederholungen in den Fig. und der zugehörigen Beschreibung der verschiedenen
Aspekte und Ausführungsbeispiele zu vermeiden, sollen bestimmte Merkmale als gemeinsam
für verschieden Aspekte und Ausführungsbeispiele verstanden werden. Das Weglassen
eines Aspekts in der Beschreibung oder einer Fig. lässt nicht darauf schliessen, dass
dieser Aspekt in dem zugehörigen Ausführungsbeispiel fehlt. Vielmehr kann ein solches
Weglassen der Klarheit und dem Verhindern von Wiederholungen dienen. In diesem Zusammenhang
gilt für die gesamte weitere Beschreibung folgende Festlegung: Sind in einer Figur
zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen enthalten, aber im unmittelbar
zugehörigen Beschreibungstext nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden
Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Sind ausserdem im unmittelbar zu einer Figur
gehörigen Beschreibungstext Bezugszeichen erwähnt, die in der zugehörigen Figur nicht
enthalten sind, so wird auf die vorangehenden und nachstehenden Figuren verwiesen.
Ähnliche Bezugszeichen in zwei oder mehreren Fig. stehen für ähnliche oder gleiche
Elemente.
[0046] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen höhenverstellbaren
Gestells 7 umgekehrt von einer Seite her und Fig. 2 das Gestell 7 von einer gegenüberliegenden
Seite her. In Fig. 2 ist das Gestell 7 teilweise offen dargestellt, damit Bauteile
im Innern des Gestells 7 ersichtlich sind.
[0047] Das Gestell 7 umfasst ein Stützelement 3 im Bereich von dessen Längsenden ein erstes
Beinelement 1 und ein zweites Beinelement 2 unabhängig voneinander schwenkbar um eine
erste Schwenkachse S1 beziehungsweise eine zweite Schwenkachse S2 an einem ersten
beziehungsweise zweiten Lagerelement gelagert sind. Das erste Beinelement 1 befindet
sich in Fig. 1 in einer ausgeklappten beziehungsweise ausgeschwenkten Stellung, das
zweite Beinelement 2 in einer eingeklappten beziehungsweise eingeschwenkten Stellung.
[0048] Das Stützelement 3 umfasst eine Längstraverse 30, welche in einer Querrichtung verläuft,
die insbesondere einer Richtung einer Breite einer zur Montage am Gestell 7 vorgesehenen
Arbeits- beziehungsweise Tischplatte entspricht. Zudem umfasst das Stützelement 3
einen ersten Längsabschnitt 31 und einen zweiten Längsabschnitt 32, welche in einer
Längsrichtung verlaufen, die insbesondere einer Richtung einer Tiefe der zur Montage
am Gestell 7 vorgesehenen Arbeitsplatte entspricht. Das Stützelement 3 - und damit
das Gestell 7 - kann an seinen Längsabschnitten 31 und 32 an einer Unterseite der
Arbeits- beziehungsweise Tischplatte montiert werden und mit ihr zusammen einen Tisch
bilden. Beispielsweise kann es mittels Schrauben befestigt werden, welche durch Bohrungen
311, 321 hindurch in die Arbeits- beziehungsweise Tischplatte geschraubt werden.
[0049] Das erste Beinelement 1 umfasst einen ersten Tragabschnitt 11 sowie einen ersten
Fussabschnitt 12. Das zweite Beinelement 1 umfasst einen zweiten Tragabschnitt 21
sowie ein zweiten Fussabschnitt 22. Der erste Fussabschnitt 12 und der zweite Fussabschnitt
22 umfassen jeweils ein Vierkantrohr 122, 222 und einen Längsfuss 121, 122. Die Längsfüsse
121, 122 sind parallel zueinander und parallel zu den Längsabschnitten 31, 32 des
Stützelements 3 ausgerichtet. Die Fussabschnitte 12, 22 sind an den jeweiligen Tragabschnitten
11, 21 mittels einer ersten Verstelleinrichtung 13 und einer zweiten Verstelleinrichtung
23 ein- und ausfahrbar gelagert.
[0050] Ist das Stützelement 3 - und damit das Gestell 7 - an einer Arbeitsplatte montiert,
kann eine Höhenposition der Arbeitsplatte durch ein- beziehungsweise ausfahren der
Fussabschnitte 12, 22 mittels der Verstelleinrichtungen 13, 23 verstellt werden. Werden
die Fussabschnitte 12, 22 ausgefahren, vergrössert sich ein Abstand zwischen den Fussabschnitten
12, 22 und den Tragabschnitten 11, 21 beziehungsweise dem Stützelement 3. So kann
eine vertikale Lage beziehungsweise Höhe der Arbeitsplatte erhöht beziehungsweise
vergrössert werden. Werden die Fussabschnitte 12, 22 eingefahren, verkleinert sich
ein Abstand zwischen Fussabschnitten 12, 22 und Stützelement 3, und eine vertikale
Lage der Arbeitsplatte wird herabgesetzt.
[0051] Um die Verstelleinrichtungen 13, 23 zu betätigen und dabei sicherzustellen, dass
die beiden Fussabschnitte 12, 22 immer synchron ein- beziehungsweise ausgefahren werden,
ist eine Welle 4 vorgesehen, die zwischen dem ersten und zweiten Beinelement 11, 21
verläuft und mittels eines Kurbelelements 5 in Rotation versetzt werden kann. Dabei
werden in synchroner Weise die beiden Verstelleinrichtungen 13, 23 betätigt, mit welchen
die Welle 4 in Wirkverbindung steht.
[0052] Die Welle 4 umfasst einen zumindest im Wesentlichen stabförmigen Mittelabschnitt
40, an dessen einen Ende ein ebenfalls zumindest im Wesentlichen stabförmiger erster
Endabschnitt 41 vorgesehen ist. Zwischen dem Mittelabschnitt 40 und dem ersten Endabschnitt
41 ist ein erstes Kreuzgelenk 411 vorgesehen. Am anderen Ende des Mittelabschnitts
40 ist ein ebenfalls zumindest im Wesentlichen stabförmiger zweiter Endabschnitt 42
angeordnet. Zwischen Mittelabschnitt 40 und zweitem Endabschnitt 42 ist ein zweites
Kreuzgelenk 421 vorgesehen.
[0053] Die Kreuzgelenke 411, 421 sind dabei bezüglich der Querrichtung an einer gleichen
Position vorgesehen wie die entsprechenden Lagerelemente, um zu gewährleisten, dass
die Schwenkachsen S1, S2 der Beinelemente 1, 2 und die Gelenkachsen G1, G2 der Kreuzgelenke
411, 421 jeweils im Wesentlichen in einer Ebene liegen und in der in Fig. 1 und in
Fig. 2 gezeigten Rotationsstellung der Welle 4 zusammenfallen.
[0054] Wie in Fig. 3 im Detail ersichtlich ist, ist auf dem zweiten Endabschnitt 42 der
Welle 4 ein zweiter Exzenter 61 in Form einer Nocke vorgesehen. Mittels des zweiten
Exzenters 61 ist ein gabelförmiger zweiter Sperrschieber 62 betätigbar, der als Teil
einer Blockiereinrichtung dient.
[0055] An einem von der Welle 40 abgewandten Ende des Sperrschiebers 62 ist ein Verriegelungsstift
621 mit rechteckigem Querschnitt vorgesehen, der in der Blockierstellung durch eine
am Querabschnitt 40 vorgesehene zweite Führungsöffnung 63 mit zumindest annähernd
entsprechendem Querschnitt geführt ist. Falls wie in Fig. 3 dargestellt die zweite
Gelenkachse G2 nicht mit der zweiten Schwenkachse S2 zusammenfällt, sondern diese
kreuzt, wird der Sperrschieber 62 vom Exzenter 61 in Richtung von der Welle 40 weg
verschoben, sodass der Verriegelungsstift 621 in die am Querabschnitt 40 vorgesehene
Führungsöffnung 63 hineinragt beziehungsweise eingreift. Der Verriegelungsstift 621
ist so unter Formschluss mit der zweiten Führungsöffnung 63 in Eingriff gebracht.
Auf diese Weise wird ein Einklappen des zweiten Beinelements 2 verhindert, so dass
das zweite Beinelement 2 in der ausgeklappten Stellung arretiert ist. Das erste Beinelement
1 ist in dieser Position analog in der ausgeklappten Stellung arretiert. Zwischen
dem zweiten Sperrschieber 62 und dem zweiten Tragelement 11 ist ferner eine zweite
Spiralfeder 65 vorgesehen, welche den zweiten Sperrschieber 62 in Richtung auf die
Welle 4 beziehungsweise den zweiten Endabschnitt 42 davon drückt.
[0056] Wie in Fig. 4 ersichtlich ist, ist der erste Endabschnitt 41 der Welle 40 analog
zum vorstehend beschriebenen zweiten Endabschnitt 42 mit einem identischen ersten
Exzenter 61' ausgestattet, der mit einem identischen einen Verriegelungsstift 621'
aufweisenden gabelförmigen ersten Sperrschieber 62' in Wirkverbindung steht. Auch
weist das erste Beinelement 1 und der Querabschnitt 40 der Welle 4 im einem Bereich
des ersten Beinelements 1 eine erste Führungs- beziehungsweise Blockieröffnung 63'
auf. So wird das erste Beinelement 1 in entsprechender Weise synchron zum zweiten
Beinelement 1 arretiert beziehungsweise freigegeben.
[0057] Falls die erste Gelenkachse G1 wie in Fig. 4 bezüglich des ersten Beinelements 1
im Detail gezeigt nach einer Rotation der Welle 40 mittels der Kurbel 5 mit der ersten
Schwenkachse S1 zusammenfällt, drückt der erste Exzenter 61' nicht mehr auf den Sperrschieber
62', sodass dieser unter Einwirkung einer ersten Spiralfeder 65' in Richtung auf die
Welle 40 zu geschoben wird. Dadurch wird der erste Verriegelungsstift 621' aus der
ersten Führungsöffnung 63' zurückgezogen und eine Verschwenkung des ersten Beinelements
1 ist freigegeben. Das Gestell 7 befindet sich nun in der Freigabestellung und die
Beinelemente 1, 2 können eingeklappt werden.
[0058] Obwohl die Erfindung mittels der Figuren und der zugehörigen Beschreibung dargestellt
und detailliert beschrieben ist, sind diese Darstellung und diese detaillierte Beschreibung
illustrativ und beispielhaft zu verstehen und nicht als die Erfindung einschränkend.
Um die Erfindung nicht zu verklären, können in gewissen Fällen wohlbekannte Strukturen
und Techniken nicht im Detail gezeigt und beschrieben sein. Es versteht sich, dass
Fachleute Änderungen und Abwandlungen machen können, ohne den Umfang der folgenden
Ansprüche zu verlassen. Insbesondere deckt die vorliegende Erfindung weitere Ausführungsbeispiele
mit irgendwelchen Kombinationen von Merkmalen ab, die von den explizit beschriebenen
Merkmalskombinationen abweichen können.
[0059] Die vorliegende Offenbarung umfasst auch Ausführungsformen mit jeglicher Kombination
von Merkmalen, die vorstehend oder nachfolgend zu verschiedenen Ausgestaltungen oder
Ausführungsformen genannt oder gezeigt sind. Sie umfasst ebenfalls einzelne Merkmale
in den Figuren, auch wenn sie dort im Zusammenhang mit anderen Merkmalen gezeigt sind
und/oder vorstehend oder nachfolgend nicht genannt sind. Auch können die in den Figuren
und der Beschreibung beschriebenen Alternativen von Ausführungsformen und einzelne
Alternativen deren Merkmale vom Erfindungsgegenstand beziehungsweise von den offenbarten
Gegenständen ausgeschlossen sein. Die Offenbarung umfasst Ausführungsformen, die ausschliesslich
die in den Ansprüchen beziehungsweise in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale
umfasst sowie auch solche, die zusätzliche andere Merkmale umfassen.
[0060] Im Weiteren schliesst der Ausdruck "umfassen" und Ableitungen davon andere Elemente
oder Schritte nicht aus. Ebenfalls schliesst der unbestimmte Artikel "ein" bzw. "eine"
und Ableitungen davon eine Vielzahl nicht aus. Die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen
aufgeführter Merkmale können durch eine Einheit beziehungsweise einen Schritt erfüllt
sein. Die Begriffe "im Wesentlichen", "etwa", "ungefähr" und dergleichen in Verbindung
mit einer Eigenschaft beziehungsweise einem Wert definieren insbesondere auch genau
die Eigenschaft beziehungsweise genau den Wert. Die Begriffe "etwa" und "ungefähr"
im Zusammenhang mit einem gegebenen Zahlenwert oder -bereich kann sich auf einen Wert
beziehungsweise Bereich beziehen, der innerhalb 20%, innerhalb 10%, innerhalb 5% oder
innerhalb 2% des gegebenen Werts beziehungsweise Bereichs liegt. Alle Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht als den Umfang der Ansprüche einschränkend zu verstehen.
[0061] Dass ein Merkmal oder eine Eigenschaft, beispielsweise eine spezifische, insbesondere
geometrische, Form, zumindest näherungsweise oder im Wesentlichen ausgebildet, vorgesehen
oder vorhanden ist, kann ferner insbesondere bedeuten, dass Fertigungsvorgaben existieren,
welche eine Vorgabe vorsehen, gemäss welcher das Merkmal entsprechend auszubilden
ist, wobei eine Abweichung von der Vorgabe insbesondere im Rahmen üblicher Fertigungstoleranzen
resultieren kann.
[0062] Dass ein Element oder Merkmal in einer Richtung ausgedehnt ist, in einer Richtung
verläuft oder sich in einer Richtung erstreckt, kann insbesondere bedeuten, dass Abmessungen
des Elements oder Merkmals in oder bezüglich dieser Richtung grösser sind als in oder
bezüglich anderer, insbesondere aller anderer Richtungen, insbesondere orthogonaler
Richtungen.
1. Höhenverstellbares Gestell für ein Möbel wie einen Tisch und insbesondere einen Schreib-
oder Arbeitstisch, umfassend
ein erstes Beinelement (1) mit einem ersten Tragabschnitt (11), einem ersten Fussabschnitt
(12) und einer ersten Verstelleinrichtung, und
ein zweites Beinelement (2) mit einem zweiten Tragabschnitt (12), einem zweiten Fussabschnitt
(22) und einer zweiten Verstelleinrichtung, wobei
der erste Tragabschnitt (11) und der erste Fussabschnitt (12) mittels der ersten Verstelleinrichtung
relativ zueinander verschiebbar sind,
der zweite Tragabschnitt (21) und der zweite Fussabschnitt (22) mittels der zweiten
Verstelleinrichtung relativ zueinander verschiebbar sind, und
das erste Beinelement (1) um eine erste Schwenkachse (S1) und das zweite Beinelement
(2) um eine zweite Schwenkachse (S2) schwenkbar sind,
gekennzeichnet durch
eine Verriegelungsstruktur und eine zwischen dem ersten Beinelement (1) und dem zweiten
Beinelement (1) angeordnete rotierbare Welle (4) zum synchronen Antreiben der ersten
Verstelleinrichtung und der zweiten Verstelleinrichtung, wobei
die Welle (4) einen Mittelabschnitt (40), einen zum Mittelabschnitt (40) um eine erste
Gelenkachse (G1) schwenkbaren ersten Endabschnitt (41) und einen zum Mittelabschnitt
um eine zweite Gelenkachse (G2) schwenkbaren zweiten Endabschnitt (42) umfasst,
die Verriegelungsstruktur das erste Beinelement (1) und das zweite Beinelement (1)
jeweils in einer ausgeklappten Position arretiert, wenn die Gelenkachsen (G1, G2)
nicht zumindest näherungsweise parallel zu den Schwenkachsen (S1, S2) verlaufen beziehungsweise
insbesondere zumindest näherungsweise zusammenfallen,
die Verriegelungsstruktur entriegelbar ist, wenn die Gelenkachsen (G1, G2) zumindest
näherungsweise parallel zu den Schwenkachsen (S1, S2) verlaufen und insbesondere zumindest
näherungsweise zusammenfallen, so dass das erste Beinelement (1) und das zweite Beinelement
(1) in eine eingeklappte Position schwenkbar sind.
2. Gestell nach Anspruch 1, mit einem Stützelement (3), an dem das erste Beinelement
um die erste Schwenkachse schwenkbar gelagert ist und an dem das zweite Beinelement
um die zweite Schwenkachse schwenkbar gelagert ist.
3. Gestell nach Anspruch 2, bei dem das Stützelement einen Querabschnitt aufweist, an
dem das erste Beinelement und das zweite Beinelement zueinander beabstandet gelagert
sind.
4. Gestell nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das erste Beinelement und das
zweite Beinelement unabhängig voneinander jeweils zwischen der eingeklappten Position
und der ausgeklappten Position schwenkbar sind.
5. Gestell nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verriegelungsstruktur eine
Blockiereinrichtung (62) umfasst, welche zwischen einer Blockierposition, in der sie
ein Schwenken des ersten und des zweiten Beinelements blockiert, und einer Freigabeposition,
in der das erste Beinelement und das zweite Beinelements zum Schwenken freigegeben
sind, verstellbar ist.
6. Gestell nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verriegelungsstruktur in
Abhängigkeit von einer Rotationsstellung der Welle (4) zwischen der Blockierposition
und der Freigabeposition wechselt.
7. Gestell nach Anspruch 6, wobei die Verriegelungsstruktur einen auf der Welle (4) vorgesehenen
Exzenter (61) umfasst, mittels welchem die Blockiereinrichtung (62) in Abhängigkeit
der Rotationsstellung der Welle (4) zwischen der Blockierposition und der Freigabeposition
verstellbar ist.
8. Gestell nach Anspruch 2 und 5 bis 7, wobei die Blockiereinrichtung (62) der Verriegelungsstruktur
einen ersten Verriegelungsstift (621) umfasst, der in der Blockierposition in eine
erste Aussparung (63) hineinragt, welche in der ausgeklappten Position des ersten
Beinelements (1) am ersten Beinelement (1) und am Stützelement ausgebildet ist, und
einen zweiten Verriegelungsstift (621'), der in der Blockierposition in eine zweite
Aussparung (63') hineinragt, welche in der ausgeklappten Position des zweiten Beinelements
(1) am zweiten Beinelement (1) und am Stützelement ausgebildet ist.
9. Gestell nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei der erste Verrieglungsstift und der
zweite Verrieglungsstift in der Blockierposition in die erste Aussparung und die zweite
Aussparung gedrückt sind, und in der Freigabeposition durch den Exzenter aus der ersten
Aussparung und der zweiten Aussparung bewegt sind.
10. Gestell nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei die Blockiereinrichtung der Verriegelungsstruktur
federnd in Richtung Freigabeposition vorgespannt ist.
11. Gestell nach einem der Ansprüche 3 bis 10, wobei die Welle in einem Innenraum des
Querabschnitts des Stützelements verläuft.
12. Gestell nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei zwischen dem Mittelabschnitt
(40) der Welle (4) und dem ersten Endabschnitt (41) der Welle (4) ein die erste Gelenkachse
(G1) bildendes erstes Kreuzgelenk (411) vorgesehen ist und zwischen dem Mittelabschnitt
(40) der Welle (4) und dem zweiten Endabschnitt (42) der Welle (4) ein die zweite
Gelenkachse (G2) bildendes zweites Kreuzgelenk (421) vorgesehen ist.
13. Gestell nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Mittelabschnitt (40) der
Welle (4), der erste Endabschnitt (41) der Welle (4) und der zweite Endabschnitt (42)
der Welle (4) jeweils stabförmig ausgebildet sind.
14. Gestell nach einem der vorangehenden Ansprüche, das ein Kurbelelement umfasst, das
mit der Welle in Wirkverbindung steht, so dass die Welle durch Drehen am Kurbelelement
in Rotation versetzt wird.
15. Tisch mit einem höhenverstellbaren Gestell nach einem der vorangehenden Ansprüche
und einer Arbeits- oder Tischplatte, die am Gestell montiert ist.