[0001] Die Erfindung betrifft ein Fördersystem für Waren mit einem mittels einer eine Spiralfeder
aufweisenden Antriebsvorrichtung in eine Förderrichtung belastbaren Warenschieber,
wobei der Warenschieber ein Gehäuse mit einer darin angeordneten Dämpfungs- und/oder
Verzögerungsvorrichtung mit einem gehäusefesten Teil und einem relativ hierzu drehbaren
Teil aufweist.
[0002] Aus der
DE 20 2013 006 274 U1 ist ein derartiges Fördersystem bekannt. Bei einer Reihenanordnung der Antriebsvorrichtung
und der Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung ist die Spiralfeder an einer Nabe
fixiert, die auf der Dämpferwelle sitzt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung
besser auszunutzen.
[0004] Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu ist
die Spiralfeder an einer im Gehäuse drehbar gelagerten Walzenbaugruppe kraft- und/oder
formschlüssig fixiert. Außerdem ist der drehbare Teil der Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung
an der Walzenbaugruppe abwälzbar.
[0005] Zwischen der Spiralfeder und dem gehäusefesten Teil der Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung
ist mindestens eine Getriebestufe angeordnet. Hiermit kann eine Drehbewegung der Walzenbaugruppe
in eine Rotationsbewegung des drehbaren Teils der Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung
umgesetzt werden. Die jeweiligen Drehzahlen verhalten sich im umgekehrten Verhältnis
der Wälzkreisdurchmesser. Das Wälzgetriebe kann mit parallelen, sich schneidenden
oder sich kreuzenden Achsen ausgeführt sein. Hierbei können die Wälzräder mit oder
ohne Verzahnung ausgebildet sein. Beispielsweise kann damit auch bei niedrigen Drehzahlen
der Walzenbaugruppe die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsbaugruppe wirksam eingesetzt
werden. Auch kann ein Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung mit niedrigem Drehmoment
und damit geringer Baugröße zum Einsatz kommen. Die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung
wird dadurch in einem weiten Einsatzbereich genutzt.
[0006] Die Kopplung zwischen der Spiralfeder und dem feststehenden Teil der Dämpfungs- und/oder
Verzögerungsvorrichtung kann zumindest in einer Drehrichtung entkoppelbar ausgebildet
sein.
[0007] Beispielsweise kann die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung beim Verschieben
des Warenschiebers in eine der Förderrichtung entgegengesetzt orientierten Einsetzrichtung
ohne Wirkung sein. Alternativ hierzu kann eine Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung
eingesetzt werden, die in einer Rotationsrichtung keine Dämpfung bewirkt.
[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung schematisch dargestellter Ausführungsformen.
- Figur 1:
- Fördersystem;
- Figur 2:
- Warenschieberbaugruppe;
- Figur 3:
- Isometrischer Teil-Längsschnitt der Warenschieberbaugruppe;
- Figur 4:
- Warenschiebergehäuse;
- Figur 5:
- Walzenkörper mit Sperrrad uns Lagerzapfen;
- Figur 6:
- erstes Wälzrad;
- Figur 7:
- Dämpfungs- und oder Verzögerungsvorrichtung;
- Figur 8:
- Niederhalter.
[0009] Die Figur 1 zeigt ein Fördersystem (10) mit einer Trag- und Führungsschiene (20)
und mit einer Warenschieberbaugruppe (30). Auf der Trag- und Führungsschiene (20)
sind Waren zwischen einem Warenschieber (31) der Warenschieberbaugruppe (30) und beispielsweise
einem vorderen, hier nicht dargestellten Anschlag lagerbar. Nach Entnahme einer Ware
verschiebt eine Antriebsvorrichtung (60) der Warenschieberbaugruppe (30) den Warenschieber
(31) entlang der Trag- und Führungsschiene (20) in einer Förderrichtung (11), die
zu einem am vorderen Ende der Trag- und Führungsschiene (24) angeordneten Frontanker
(25) orientiert ist. Das Fördersystem kann auch ohne Trag- und Führungsschiene (20)
ausgebildet sein.
[0010] Sollen weitere Waren auf die Trag- und Führungsschiene (20) aufgesetzt werden, wird
der Warenschieber (31) entgegen der Förderrichtung (11) in eine Einsetzrichtung (12)
verschoben. Die Waren werden zwischen dem Warenschieber (31) und dem vorderen Ende
(24) der Trag- und Führungsschiene (20) eingesetzt. Nach dem Einsetzen werden die
gelagerten Waren mittels der Antriebsvorrichtung (60) beispielsweise in Richtung des
Anschlags gedrückt.
[0011] Die Trag- und Führungsschiene (20) ist eine zumindest annähernd U-förmig ausgebildete
Schiene, deren oberen Randbereiche (21) nach innen zeigen. Die nach oben zeigenden
Bereiche dieser Randbereiche (21) bilden Trag- und Gleitflächen (22). Beim Fördern
der Waren werden diese entlang der Trag- und Gleitflächen (22) in der Förderrichtung
(11) verschoben.
[0012] Die Ebene der Trag- und Gleitflächen (22) begrenzt zusammen mit der Trag- und Führungsschiene
(20) einen Führungsraum (23). In diesem zumindest annähernd quaderförmig ausgebildeten
Raum (23) ist der Warenschieber (31) geführt. Der Warenschieber (31) hat hierfür Führungsleisten
(32), die die Randbereiche (21) der Trag- und Führungsschiene (20) untergreifen.
[0013] Die Figuren 2 und 3 zeigen die Warenschieberbaugruppe (30) in einer isometrischen
Ansicht und in einem Teil-Längsschnitt. Die Haupt-Schnittebene der Figur 3 ist eine
vertikale Mittenlängsebene des Fördersystems (10). In der Warenschieberbaugruppe (30)
sind die Antriebsvorrichtung (60) und eine Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung
(100) im Warenschieber (31) gelagert bzw. angeordnet.
[0014] Der Warenschieber (31), vgl. Figur 4, umfasst ein Gehäuse (34), an dessen in der
Förderrichtung (11) vorne liegendem Ende ein Schubschild (33) angeordnet ist. Beispielsweise
ist der Schubschild (33) an das Gehäuse (34) angeformt.
[0015] Das Gehäuse (34) ist zumindest annähernd quaderförmig aufgebaut. Im Ausführungsbeispiel
ist es an seiner Rückseite (35) offen ausgebildet. Es kann aber auch mit einer geschlossenen
oder verschließbaren Rückwand ausgeführt sein. An den einander gegenüberliegenden
Seitenwänden (36, 37) hat es jeweils eine zum Innenraum (38) orientierte Führungsnut
(39), die von der Rückseite (35) aus beispielsweise bis zur Hälfte der Länge des Warenschiebers
(31) reicht. Die beiden, einander spiegelbildlich angeordneten Führungsnuten (39)
sind an ihren inneren Enden jeweils abgerundet ausgebildet. Hier haben die Seitenwände
(36, 37) Lagerdurchbrüche (41) mit kreisförmigem Querschnitt. Die Führungsnuten (39)
können auch ohne die Lagerdurchbrüche (41) ausgebildet sein.
[0016] Oberhalb der Führungsnuten (39) weisen die Seitenwände (36) zwei einander gegenüberliegende
Durchbrüche (42) auf. Diese haben eine kreisförmige Querschnittsfläche und bilden
Zapfenaufnahmen (42).
[0017] An der im Ausführungsbeispiel rechten Seitenwand (36) des Gehäuses (34) ist oberhalb
der Ebene der Führungsnuten (39) ein Aufnahmedurchbruch (43) angeordnet. Dieser hat
einen zentralen Bereich (44) mit kreisförmigem Querschnitt sowie zwei Erweiterungen
(45) mit zumindest annähernd rechteckigem Querschnitt. Gegebenenfalls kann der Aufnahmedurchbruch
(43) nur die zwei Erweiterungen (45) aufweisen. An der zum Innenraum (38) orientierten
Innenwandung der Seitenwand (36) kann dann eine Einsenkung eingebracht sein. Sämtliche
genannten Durchbrüche (41 - 43) können an der Außenseite des Warenschiebers überdeckt
sein.
[0018] An der zum Innenraum (38) orientierten Fläche des die vordere Begrenzung des Gehäuses
(34) bildenden Schubschilds (33) sind zwei Begrenzungsnasen (46) übereinander angeordnet.
Die Begrenzungsnasen (46) haben im Ausführungsbeispiel Einführschrägen (47).
[0019] Der Schubschild (33) ist plattenförmig ausgebildet und steht über die Seitenwände
(36, 37) und über die Decke (48) des Gehäuses (34) über. Er hat eine konstante Dicke
und ist beispielsweise um einen Winkel von 2 Grad zu einer Normalenebene der Förderrichtung
(11) geneigt. Hierbei zeigt das untere Ende (49) des Schubschilds (33) weiter in die
Förderrichtung (11) als das obere Ende (51).
[0020] Unterhalb des Schubschilds (33) ist im Warenschieber (31) ein Durchführschlitz (52)
ausgebildet. Bei einem in die Trag- und Führungsschiene (20) eingesetzten Warenschieber
(31) liegt dieser Durchführschlitz (52) im Führungsraum (23) der Trag- und Führungsschiene
(20). Der Durchführschlitz (52) hat eine rechteckige Querschnittsfläche. Oberhalb
des Durchführschlitzes (52) sind an der Unterseite des Schubschilds (33) Führungsflächenabschnitte
(53, 54) ausgebildet. Diese umfassen in den dargestellten Ausführungsbeispielen an
den Durchführschlitz (52) angrenzende waagerechte Führungsflächenabschnitte (53) und
einen an diesen angrenzenden, zum Innenraum (38) des Gehäuses (34) hin orientierten
Abschnitt (54), der z.B. um einen Winkel von 30 Grad zu den erstgenannten Abschnitten
(53) geneigt ist.
[0021] Die Antriebsvorrichtung (60) umfasst eine Walzenbaugruppe (61) und einen wiederaufladbaren
Federenergiespeicher (81). Dieser Federenergiespeicher (81) wird von einer Spiralfeder
(81) gebildet. Die als Zugfeder, z.B. als Rollfeder ausgebildete Spiralfeder (81)
hat einen rechteckigen Querschnitt. Mit einem Ende (82) ist die Spiralfeder (81) am
vorderen Ende der Trag- und Führungsschiene (20) festgelegt. Beispielsweise kann sie
am Frontanker (25) in der Nähe des Anschlags befestigt sein. Das andere Ende der Spiralfeder
(81) umgreift die Walzenbaugruppe (61) in Umfangsrichtung und ist an dieser kraft-
und/oder formschlüssig fixiert.
[0022] Die Figur 5 zeigt als Teile der Walzenbaugruppe (61) einen Walzenkörper (62) mit
zylindrischer Hüllfläche, der an seinen beiden Enden jeweils einen zentralen Lagerzapfen
(63) aufweist. Im eingebauten Zustand der Walzenbaugruppe (61) bilden die Lagerzapfen
(63) eine Drehachse (65) der Walzenbaugruppe (61). Diese ist quer zur Förderrichtung
(11) und parallel zu den Trag- und Gleitflächen (22) angeordnet. Die Lagerzapfen (63)
können schräg zur Drehachse (65) angeordnete Stirnflächen (64) haben. Die Mantelfläche
(66) des Walzenkörpers (62) weist Stufen (67) auf, die parallel zur Drehachse (65)
orientiert sind. Jede der beispielsweise vier Stufen (67) umfasst eine erste Fläche
(68), die beispielsweise um 5 Grad zu einer Tangentialebene der Hüllfläche geneigt
ist sowie eine normal hierzu orientierte zweite Stufenfläche (69).
[0023] An den Walzenkörper (62) ist ein Sperrrad (71) angeformt. Dieses Sperrrad (71) hat
entlang seines Umfangs beispielsweise acht Rastnasen (72). Die einzelne Rastnase (72)
hat eine Sperrfläche (73), die beispielsweise durch einen Normalvektor zur Drehachse
(65) und einen in Richtung der Drehachse (65) ausgerichteten Vektor aufgespannt wird.
An das in radialer Richtung außenliegende Ende der Sperrfläche (73) schließt eine
Gleitfläche (74) an, die eine Sperrfläche (73) mit der Fußlinie (75) der nächsten
Sperrfläche (73) verbindet. Alle Sperrflächen (73) sind in die gleiche Umfangsrichtung
orientiert.
[0024] Auf dem Sperrrad (71) sitzt als weiteres Bauteil der Walzenbaugruppe (61) ein erstes
Wälzrad (91). Im Ausführungsbeispiel ist dies eine als Stirnrad mit gerader Verzahnung
ausgebildete Zahnscheibe. Sie hat 38 Zähne. Die Zahnscheibe (91) hat eine zentrale
Bohrung mit beispielsweise zwei Sperrklinken (92), vgl. Figur 6. Diese auskragenden
Sperrklinken (92) zeigen in die gleiche Umfangsrichtung. Im montierten Zustand, vgl.
Figur 3, liegen die Sperrklinken (92) beispielsweise auf den Gleitflächen (74) auf
und können an den Sperrflächen (73) anstehen. Die Sperrklinken (92) sind elastisch
verformbar ausgebildet, sodass sie bei einer Relativbewegung der Zahnscheibe (91)
zum Sperrrad (71) entgegen der Rastrichtung entlang der Gleitflächen (74) gleiten.
An der dem Warenschiebergehäuse (34) zugewandten Seite hat das erste Wälzrad (91)
einen umlaufenden Gleitring (93).
[0025] Anstatt der dargestellten Geradverzahnung kann das Wälzrad (91) eine Schrägverzahnung
aufweisen. Auch eine Ausbildung als Kegelrad, Schnecke, Schneckenrad oder Reibrad,
etc. ist denkbar.
[0026] Die Figur 7 zeigt eine Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100). Diese hat
einen feststehenden Teil (101) und einen relativ zu diesem rotierbaren Teil (102).
Diese Teile (101, 102) bilden einen Rotationsdämpfer (103) mit einem Befestigungsadapter
(104) und ein zweites Wälzrad (105).
[0027] Der Befestigungsadapter (104) ist am z.B. zylindrisch ausgebildeten Gehäuse des Rotationsdämpfers
(103) angeordnet. Er hat im Ausführungsbeispiel zwei Clips (106), die zumindest annähernd
radial nach außen abstehen. Mittels des Befestigungsadapters (104) wird die Dämpfungs-
und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) im Warenschiebergehäuse (34) befestigt. Es
ist auch denkbar, die Befestigung mittels einer Bajonettverbindung, eines Befestigungsmittels,
etc. auszubilden.
[0028] Die drehbare Welle (107) des Rotationsdämpfers (103) ragt zentral aus dem Rotationsdämpfergehäuse
heraus. Sie kann einen konstanten Querschnitt aufweisen oder abgestuft ausgebildet
sein. Im Ausführungsbeispiel hat die Welle (107) einen zumindest annährend rechteckigen
Querschnitt.
[0029] Auf der Welle (107) sitzt das zweite Wälzrad (105), das beispielsweise als Ritzel
(105) mit einer Geradverzahnung ausgebildet ist. Der Modul der Verzahnung entspricht
dem Modul der Verzahnung des ersten Wälzrads (91). Das Ritzel (105) hat z.B. 11 Zähne.
Das zweite Wälzrad (105) kann auch als schrägverzahntes Stirnrad, als Kegelrad, Schnecke,
Schneckenrad oder Reibrad, etc. ausgebildet sein.
[0030] Im Ausführungsbeispiel ist der Rotationsdämpfer (103) so aufgebaut, dass er in beide
Drehrichtungen (108, 109) dämpft. Es ist aber auch denkbar, einen Rotationsdämpfer
(103) einzusetzen, der in der einen Rotationsrichtung (108; 109) dämpft und in der
anderen Rotationsrichtung (109; 108) einen Freilauf aufweist. Die Dämpfungsrichtung
ist dann in den Darstellungen der Figuren 3 und 7 beispielsweise im Uhrzeigersinn
orientiert.
[0031] In der Figur 8 ist ein Niederhalter (110) dargestellt. Dies ist ein schalenförmiges
Bauteil mit einem querliegenden Tragzapfen (111). Dieser an der Außenseite der Niederhalterschale
(112) angeformte Tragzapfen (111) hat beidseitig Zapfenenden (113). Die Stirnflächen
dieser Zapfenenden (113) schließen im Ausführungsbeispiel einen spitzen Winkel ein,
dessen Scheitellinie in der Förderrichtung (11) vor dem Tragzapfen (111) liegt. Die
Niederhalterschale (112) hat im Ausführungsbeispiel in dem in Förderrichtung (11)
vorderen Bereich einen horizontalen Abschnitt (114) und hinteren Bereich einen vertikal
orientierten Abschnitt (115).
[0032] Beim Zusammenbau wird die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) in den
Aufnahmedurchbruch (43) des Warenschiebers (31) eingesetzt und mittels beider Clips
(106) im Warenschiebergehäuse (34) arretiert. Das Ritzel (105) zeigt in den Innenraum
(38) des Warenschiebers (31).
[0033] Auf dem Walzenkörper (62) wird die Rollfeder (81) fixiert. Beispielsweise ist sie
mittels eines Hakens an einer
Stufe (67) des Walzenkörpers (62) gehalten. Auf das Sperrrad (71) wird das erste Wälzrad
(91) aufgesetzt, sodass die Planseite (94) zum Walzenkörper (62) zeigt. Diese Vormontageeinheit
wird z.B. zusammen mit dem Niederhalter (110) in das Warenschiebergehäuse (34) eingesetzt.
Hierbei verrasten die Lagerzapfen (63) der Walzenbaugruppe (61) in den Lagerdurchbrüchen
(41) des Warenschiebergehäuses (34). Der horizontale Abschnitt (114) des Niederhalters
(110) greift in den Zwischenraum zwischen den Begrenzungsnasen (46) ein und die Zapfenenden
(113) der Tragzapfen (111) verrasten in den Zapfenaufnahmen (42). Das freie Ende (82)
der Feder (81) wird durch den Durchführschlitz (52) geführt und beispielsweise am
Frontanker (25) befestigt. Das Warenschiebergehäuse (34) wird in die Trag- und Führungsschiene
(20) eingesetzt, sodass die Führungsleisten (32) die Randbereiche (21) untergreifen.
Auch eine andere Reihenfolge der Montage ist denkbar.
[0034] Zum Einsetzen der Waren wird der Warenschieber (31) entlang der Trag- und Führungsschiene
(20) in die Einsetzrichtung (12) verschoben. Hierbei wird die Rollfeder (81) vom Walzenkörper
(62) abgewickelt, der sich dabei in der Darstellung der Figur 2 entgegen dem Uhrzeigersinn
und in der Darstellung der Figur 3 im Uhrzeigersinn dreht. Das an den Walzenkörper
(62) angeformte Sperrrad (71) dreht zusammen mit dem Walzenkörper (62).
[0035] Die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) behindert ein freies Drehen
des ersten Wälzrades (91), sodass das Sperrrad (71) entlang der Sperrklinken (92)
gleitet. Sobald die Sperrklinken (92) auf die nächste Gleitfläche (74) springen, gleiten
sie entlang dieser Gleitfläche (74). Das Sperrrad (71) und die Sperrklinken (92) bilden
in dieser FreilaufDrehrichtung (97) einen Freilauf. Das erste Wälzrad (91) kann stehenbleiben
oder z.B. mit geringerer Drehzahl mitdrehen.
[0036] Sobald die Waren eingesetzt sind, wird der Warenschieber (31) losgelassen. Er belastet
mittels der Kraft des Federenergiespeichers (81) die eingesetzten Waren in der Förderrichtung
(11). Nach dem Entnehmen einer Ware werden die verbleibenden Waren mittels der Warenschieberbaugruppe
(30) in der Förderrichtung (11) verschoben.
[0037] Hierbei dreht die sich einrollende Spiralfeder (81) den Walzenkörper (62) in der
Darstellung der Figur 2 im Uhrzeigersinn und in der Darstellung der Figur 3 entgegen
dem Uhrzeigersinn. Diese Drehrichtung (96) ist im Folgenden als Lastrotationsrichtung
(96) bezeichnet. Das Sperrrad (71) stößt gegen die auskragenden Enden (95) der Sperrklinken
(92) und nimmt diese mit. Das erste Wälzrad (91) dreht synchron mit dem Walzenkörper
(62).
[0038] Das erste Wälzrad (91) treibt das Ritzel (105) an. Das Verhältnis der Drehzahlen
der beiden Wälzräder (91, 105) entspricht im Ausführungsbeispiel dem umgekehrten Verhältnis
ihrer Zähnezahlen. Im Ausführungsbeispiel hat das Wälzgetriebe (91, 105) eine Übersetzung
ins Schnelle, sodass das zweite Wälzrad (105) mit einer höheren Drehzahl als das erste
Wälzrad (91) dreht. Beispielsweise beträgt das Übersetzungsverhältnis zwischen 1,5
und 10. Das für eine Verzögerung und/oder Dämpfung erforderliche Drehmoment des Rotationsdämpfers
(103) und damit dessen Baugröße sinkt mit zunehmender Übersetzung. Damit kann im Ausführungsbeispiel
ein kostengünstiger Rotationsdämpfer (103) mit geringem Platzbedarf eingesetzt werden.
[0039] Die Rotation des formschlüssig auf der Dämpferwelle (107) angeordneten Ritzels (105)
wird mittels des Rotationsdämpfers (103) verzögert. Das Ritzel (105) dreht in einer
Dämpfungsrotationsrichtung (108). Hiermit wird über das Wälzgetriebe (91, 105) und
das Richtgesperre (71, 92) die Rotation des Walzenkörpers (62) verzögert. Die Spiralfeder
(81) rollt weitgehend gleichförmig ein. Der Niederhalter (110) verhindert ein Abheben
der Rollfeder (81). Die Waren werden gleichmäßig und ohne Anschlag verschoben.
[0040] Das Wälzgetriebe (91, 105) kann entkoppelbar ausgebildet sein. Beispielsweise kann
die Walzenbaugruppe (61) elastisch gelagert angeordnet und mittels eines Tasters relativ
zur Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) verschiebbar sein. Das Verfahren
des Warenschiebers (31) in der Förderrichtung (11) erfolgt wie oben beschrieben. Beim
Verfahren des Warenschiebers (31) in der Einsetzrichtung (12) wird der Taster betätigt.
Das Wälzgetriebe (91, 105) wird entkoppelt, sodass das erste Wälzrad (91) frei mit
dem Walzenkörper (62) dreht.
[0041] Die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) verbleibt in Ruhe.
[0042] Auch ist es denkbar, dass die Lagerzapfen (63) der Walzenbaugruppe (61) in der Montageposition
in einer stabilen Übergangsposition zwischen waagerechten Bahnen und in der Förderrichtung
(11) schräg nach oben weisenden Bahnen liegen. Bei einem schnellen Verschieben des
Warenschiebers (31) in der Einsetzrichtung (12) wandern die Lagerzapfen (63) mitsamt
der Walzenbaugruppe (61) entlang der schrägen Bahnen, wobei die Räder (91, 105) des
Wälzgetriebes (91, 105) voneinander getrennt werden. Sobald der Warenschieberbaugruppe
(30) stillgehalten wird, nimmt die Walzenbaugruppe (61) wieder ihre Ausgangsstellung
ein. Das Wälzgetriebe (91, 105) wird wieder eingekoppelt. Auch in diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt das Fördern in Förderrichtung wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben.
[0043] Bei einer Ausführung gemäß den letzten beiden Ausführungsbeispielen können das Sperrrad
(71) und die Sperrklinken (92) entfallen.
[0044] Auch Kombinationen der Ausführungsbeispiele sind denkbar.
Bezugszeichenliste:
[0045]
- 10
- Fördersystem
- 11
- Förderrichtung
- 12
- Einsetzrichtung
- 20
- Trag- und Führungsschiene
- 21
- Randbereiche
- 22
- Trag- und Gleitflächen
- 23
- Führungsraum
- 24
- vorderes Ende von (20)
- 25
- Frontanker
- 30
- Warenschieberbaugruppe
- 31
- Warenschieber
- 32
- Führungsleisten
- 33
- Schubschild
- 34
- Gehäuse, Warenschiebergehäuse
- 35
- Rückseite
- 36
- Seitenwand, rechts
- 37
- Seitenwand, links
- 38
- Innenraum
- 39
- Führungsnut
- 41
- Lagerdurchbrüche
- 42
- Durchbrüche, Zapfenaufnahmen
- 43
- Aufnahmedurchbruch
- 44
- zentraler Bereich
- 45
- Erweiterungen
- 46
- Begrenzungsnasen
- 47
- Einführschrägen
- 48
- Decke
- 49
- unteres Ende von (32)
- 51
- oberes Ende von (32)
- 52
- Durchführschlitz
- 53
- Führungsflächenabschnitte
- 54
- Führungsflächenabschnitt
- 60
- Antriebsvorrichtung
- 61
- Walzenbaugruppe
- 62
- Walze, Walzenkörper
- 63
- Lagerzapfen
- 64
- Stirnfläche von (63)
- 65
- Drehachse
- 66
- Mantelfläche von (62)
- 67
- Stufen
- 68
- erste Fläche
- 69
- zweite Stufenfläche
- 71
- Sperrrad, Richtgesperreteil
- 72
- Rastnasen
- 73
- Sperrfläche
- 74
- Gleitfläche
- 75
- Fußlinie
- 81
- Federenergiespeicher, Spiralfeder, Rollfeder
- 82
- Ende von (81)
- 91
- erstes Wälzrad, Zahnscheibe, Wälzgetriebeteil
- 92
- Richtgesperreteil, Sperrklinke
- 93
- Gleitring
- 94
- Planseite
- 95
- Ende von (92)
- 96
- Lastrotationsrichtung
- 97
- Freilaufdrehrichtung
- 100
- Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung, Dämpfungsvorrichtung
- 101
- gehäusefester Teil, feststehender Teil von (100)
- 102
- drehbarer Teil, rotierbarer Teil von (100)
- 103
- Rotationsdämpfer
- 104
- Befestigungsadapter
- 105
- zweites Wälzrad, Ritzel, Wälzgetriebeteil
- 106
- Clips
- 107
- Welle von (103), Dämpferwelle
- 108
- Drehrichtung von (102), Dämpfungsrotationsrichtung
- 109
- Drehrichtung von (102)
- 110
- Niederhalter
- 111
- Tragzapfen
- 112
- Niederhalterschale
- 113
- Zapfenenden
- 114
- horizontaler Abschnitt
- 115
- vertikal orientierter Abschnitt
1. Fördersystem (10) für Waren mit einem mittels einer eine Spiralfeder (81) aufweisenden
Antriebsvorrichtung (60) in eine Förderrichtung (11) belastbaren Warenschieber (31),
wobei der Warenschieber (31) ein Gehäuse (34) mit einer darin angeordneten Dämpfungs-
und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) mit einem gehäusefesten Teil (101) und einem
relativ hierzu drehbaren Teil (102) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Spiralfeder (81) an einer im Gehäuse (34) drehbar gelagerten Walzenbaugruppe
(61) kraft- und/oder formschlüssig fixiert ist und
- dass der drehbare Teil (102) der Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) an
der Walzenbaugruppe (61) abwälzbar ist.
2. Fördersystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenbaugruppe (61) ein erstes Wälzrad (91) und der drehbare Teil (102) der
Dämpfungs- und Verzögerungsvorrichtung (100) ein zweites Wälzrad (105) umfasst, wobei
das mittels dieser Wälzräder (91, 105) gebildete Wälzgetriebe (91, 105) eine Übersetzung
ins Schnelle aufweist.
3. Fördersystem (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenbaugruppe (61) und die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100)
miteinander kämmbare Wälzräder (91, 105) aufweisen.
4. Fördersystem (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzräder (91, 105) Stirnradverzahnungen haben.
5. Fördersystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Bewegung des Warenschiebers (31) in der Förderrichtung (11) die gesamte
Walzenbaugruppe (61) in einer Lastrotationsrichtung (96) drehbar ist.
6. Fördersystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Bewegung des Warenschiebers (31) in der Förderrichtung (11) der drehbare
Teil (102) der Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) in einer Dämpfungsrotationsrichtung
(108) drehbar ist.
7. Fördersystem (10) nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenbaugruppe (61) eine entgegen der Lastrotationsrichtung (96) gerichtete
und/oder die Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100) eine entgegen der Dämpfungsrotationsrichtung
(108) orientierte, zumindest annähernd widerstandsfreie Freilaufrichtung (97) aufweisen.
8. Fördersystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenbaugruppe (61) einen Walzenkörper (62) und ein hieran mittels eines Richtgesperres
(71, 92) gelagertes Wälzrad (91) aufweist.
9. Fördersystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gehäusefeste Teil (101) der Dämpfungs- und/oder Verzögerungsvorrichtung (100)
mittels einer Rastverbindung am Gehäuse (34) befestigt ist.
10. Fördersystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (34) ein Niederhalter (110) angeordnet ist, der die auf dem Walzenkörper
(62) aufgewickelte Spiralfeder (81) übergreift.