[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen eines erwärmten Fadens gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Herstellung von synthetischen Fäden ist es bekannt,
dass die nach einem Schmelzspinnen erzeugten glatten Fäden in einem Texturierprozess
eine Kräuselung erhalten. Hierzu wird an den Fäden innerhalb einer so genannten Texturierzone
ein Falschdrall erzeugt, der durch thermische Behandlung in den Filamenten des Fadens
fixiert wird. So ist es üblich, den synthetischen Faden in der Texturierzone zunächst
auf eine Temperatur im Bereich von 200° C zu erwärmen. Der dabei erreichte plastische
Zustand des Fadenmaterials führt dazu, dass sich der Drall in den einzelnen Filamenten
des Fadens einprägt. Zur Fixierung dieser Fadenstruktur wird der Faden anschließend
unmittelbar auf eine Temperatur von ca. 80° C abgekühlt. Die Kühlung des Fadens wird
bevorzugt durch eine luftgekühlte Kühlschiene ausgeführt, an dessen Oberfläche der
Faden mit Kontakt geführt wird. Derartige Kühlschienen besitzen jedoch grundsätzlich
den Nachteil, dass relativ lange Kühlstrecken erforderlich sind, um eine ausreichende
Abkühlung des Fadens zu erhalten. Zudem ist zur Vermeidung starker Reibungen eine
Fadenführung erforderlich, die mit möglichst geringen Umschlingungen einen vorzeitigen
Verschleiß der Kühlschiene verhindert.
[0003] Im Stand der Technik sind jedoch auch andere Vorrichtungen zur Kühlung eines erwärmten
Fadens bekannt, bei welcher die Kühlung des Fadens mit Hilfe einer Kühlflüssigkeit
durchgeführt wird, um möglichst kurze Kühlstrecken realisieren zu können. Von einem
derartigen Stand der Technik geht die Erfindung aus.
[0004] Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise in der
EP 0 403 098 A2 beschrieben. Bei der bekannten Vorrichtung zum Kühlen eines erwärmten Fadens, ist
ein Kühlkörper mit einer Kühlnut vorgesehen, der im Nutgrund der Kühlnut mehrere vertiefte
Nuttaschen aufweist. Die Kühlnut ist über eine Kapillare mit einem Kühlflüssigkeitsreservoir
gekoppelt, so dass eine Kühlflüssigkeit kontinuierlich in der Kühlnut vorgehalten
wird. Der erwärmte Faden wird mit Kontakt durch die Kühlnut geführt und durch die
Kühlflüssigkeit gekühlt. Anschließend wird der Faden über eine nachfolgende Kühlschiene
geleitet.
[0005] Bei der bekannten Vorrichtung bildet der Kühlkörper eine relativ kurze Kühlstrecke,
wobei die überschüssige Kühlflüssigkeit am Ende des Kühlkörpers aufgefangen und zu
einem Tank zurückgeführt wird. In Texturiermaschinen, die über eine Vielzahl derartiger
Vorrichtungen zum Kühlen eines erwärmten Fadens bestehen, sind daher Einrichtungen
zum Auffangen und Aufbereiten der Kühlflüssigkeitsverluste erforderlich. Insbesondere
unter Berücksichtigung der Auflagen zum Umweltschutz haben sich derartige Vorrichtungen
zum Kühlen von erwärmten Fäden bisher nicht durchsetzen können. Die Aufbereitung der
überschüssigen Kühlflüssigkeit ist mit einem hohen apparativen Aufwand verbunden.
[0006] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen eines
erwärmten Fadens derart weiterzubilden, dass der Faden mit einer möglichst geringen
Menge an Kühlflüssigkeit ausreichend kühlbar ist.
[0007] Insoweit ist es auch Ziel der Erfindung, die gattungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen
eines erwärmten Fadens derart zu verbessern, dass möglichst geringe Kühlflüssigkeitsüberschussmengen
auftreten.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zum Kühlen eines erwärmten Fadens dadurch
gelöst, dass die Kühlnut mehrere Führungsabschnitte mit einem geriffelten Nutgrund
und zumindest einem Führungsabschnitt mit einem glatten Nutgrund aufweist, die abwechselnd
hintereinander ausgebildet sind und dass die Dosieröffnung einem der Führungsabschnitte
mit geriffeltem Nutgrund in einem Einlaufbereich der Kühlnut vorgeordnet ist.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
[0010] Die Erfindung hat erkannt, dass ein geriffelter Nutgrund der Kühlnut im Einlaufbereich
der Kühlnut die Benetzung des Fadens erheblich intensiviert. So wird ein kontinuierliches
Mitschleifen der dem Faden zugeführten Kühlflüssigkeit durch die Riffelung im Nutgrund
unterbunden. Andererseits ist die Riffelung im Nutgrund geeignet, um die an dem Faden
anhaftenden nicht verdampften Kühlflüssigkeitsreste abzustreifen und in der Kühlnut
zu halten. So lässt sich der Faden über eine längere Strecke gleichmäßig benetzen,
so dass die erzeugten Kühleffekte intensiviert werden. Um diese Effekte zum Kühlen
des Fadens vollständig nutzen zu können, ist zumindest ein Führungsabschnitt mit einem
glatten Nutgrund vorgesehen, in welchem der Faden durch die zuvor zugeführte Kühlflüssigkeit
gekühlt wird.
[0011] Die unterschiedlichen Führungsabschnitte der Kühlnut begünstigen daher eine intensive
Kühlung mit minimaler Kühlflüssigkeitszufuhr.
[0012] Der Kühleffekt innerhalb der Kühlnut lässt sich noch dadurch verbessern, indem der
Führungsabschnitt mit dem glatten Nutgrund eine größere Nuttiefe aufweist, als die
Führungsabschnitte mit dem geriffelten Nutgrund. So lässt sich der Faden mit und ohne
Kontakt durch die Kühlnut führen. In dem Führungsabschnitt mit glattem Nutgrund erhält
der Faden keinen Kontakt, so dass allein die Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Fadens
wirkt.
[0013] Damit der Faden innerhalb der Kühlnut eine sichere Führung erhält, sind die geriffelten
Nutgründe der Führungsabschnitte jeweils durch eine Mehrzahl von vertieften Nuttaschen
und eine Mehrzahl von mehreren zwischen den Nuttaschen liegenden Führungsstegen gebildet.
Der Faden kann somit mit Kontakt an den Führungsstegen die Kühlnut durchlaufen.
[0014] Die Länge der Kühlnut wird im Allgemeinen in Abhängigkeit von dem jeweils zu kühlenden
Faden und dessen Fadentiter gewählt. So erfordern Fäden mit relativ großen Fadentitern
relativ lange Kühlnuten. Um bei jedem Fadentyp die erfindungsgemäße Wirkung zur effektiven
Kühlung zu erhalten, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei
welchem die Führungsabschnitte jeweils einen Längenabschnitt der Kühlnut im Bereich
von 10 mm bis 60 mm aufweisen.
[0015] So ist es üblich, bei großen Fadentitern und dementsprechend langen Kühlnuten mehrere
der Führungsabschnitte mit glattem Nutgrund einzubinden. Dabei schließen die Führungsabschnitte
mit dem glatten Nutgrund jeweils immer einen der Führungsabschnitte mit dem geriffelten
Nutgrund ein, so dass ein ständiger Wechsel zwischen einer Kontaktzone und einer Nicht-kontaktzone
in der Kühlnut vorherrscht.
[0016] Damit der Faden auch bei größeren Längen der Kühlnut sicher im Nutgrund der Kühlnut
geführt wird, ist des Weiteren vorgesehen, die Führungsabschnitte der Kühlnut derart
zueinander anzuordnen, dass die Nutgründe in Fadenlaufrichtung eine Führungskrümmung
mit einem Radius in einem Bereich von 300 mm bis 1000 mm aufweisen. Insbesondere in
einer Texturiermaschine können somit stärkere Fadenumlenkungen ohne zusätzliche Verschleißerhöhung
erreicht werden.
[0017] Die Führungsabschnitte der Kühlnut lassen sich grundsätzlich in einem einteiligen
Kühlkörper ausbilden. Für die Herstellung derartiger Kühlnuten ist jedoch die Weiterbildung
der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Führungsabschnitte der Kühlnut
durch mehrere hintereinander angeordnete Segmente des Kühlkörpers gebildet sind, die
durch einen Träger gehalten sind. Die zusammengesetzten Segmente ergeben somit den
Kühlkörper mit der zur Fadenführung erforderlichen Kühlnut.
[0018] Dabei hat sich die Weiterbildung der Erfindung besonders bewährt, bei welcher die
Segmente des Kühlkörpers mit dem Führungsabschnitt mit geriffeltem Nutgrund und die
Segmente des Kühlkörpers mit dem Führungsabschnitt mit glattem Nutgrund aus unterschiedlichen
Materialien gebildet sind. So lassen sich die Segmente, die für den Fadenkontakt in
der Kühlnut erforderlich sind, mit entsprechend verschleißbeständigen Materialien
ausführen.
[0019] Damit die unmittelbare Maschinenumgebung unbelastet bleibt, ist die erfindungsgemäße
Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher der Kühlkörper innerhalb
eines Gehäuses zwischen einem Fadeneinlass und einem Fadenauslass angeordnet ist und
das im Bereich des Fadenauslasses eine Saugöffnung am Gehäuse ausgebildet ist, die
an eine Absaugeinrichtung anschließbar ist. So wird verhindert, dass auftretende Dämpfe
beim Kühlen des Fadens ungehindert in die Umgebung treten.
[0020] Um auch noch mögliche Kühlflüssigkeitsreste gemeinsam mit den Dämpfen abzuführen,
ist des Weiteren vorgesehen, die Saugöffnung in einem Gehäuseboden zwischen dem Kühlkörper
und dem Fadenauslass auszubilden. So lässt sich der Saugstrom vorteilhaft nutzen,
um einen frei geführten Fadenabschnitt vor dem Austreten aus dem Gehäuse zu besaugen.
[0021] Um die Vorrichtung zum Kühlen des Fadens möglichst flexibel in einem Maschinengestell
beziehungsweise in einem Fadenlauf integrieren zu können, ist die Weiterbildung der
Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher dem Fadeneinlass des Gehäuses ein Einlassfadenführer
und dem Fadenauslass des Gehäuses ein Auslassfadenführer zugeordnet ist. Damit kann
eine reproduzierbare Fadenführung vorteilhaft eingestellt werden. Eine besondere Ausrichtung
des Kühlkörpers innerhalb einer Textilmaschine ist nicht erforderlich.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist daher besonders geeignet, um in Texturiermaschinen
mit einer Vielzahl von Bearbeitungsstellen eingesetzt zu werden. Jeder Bearbeitungsstelle
ist eine Gleichbehandlung und somit eine gleichmäßige Kühlung durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung ausführbar.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen eines erwärmten Fadens wird nachfolgend
anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher
erläutert.
[0024] Es stellen dar:
Figur 1 schematisch eine Längsschnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
Figur 2.1 und Figur 2.2 schematisch mehrere Querschnittsansichten des Ausführungsbeispiels
aus Figur 1
Figur 3 schematisch eine Längsschnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
[0025] In den Figuren 1, 2.1 und 2.2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Kühlen eines erwärmten Fadens schematisch in mehreren Ansichten dargestellt.
Figur 1 zeigt das Ausführungsbeispiel in einer Längsschnittansicht und den Figuren
2.1 und 2.2 sind zwei Querschnittsansichten des Ausführungsbeispiels gezeigt. Insoweit
kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende
Beschreibung für beide Figuren.
[0026] Das Ausführungsbeispiel weist einen länglichen Kühlkörper 1 auf. An einer Oberseite
des Kühlkörpers 1 erstreckt sich eine offene Kühlnut 2. Die Kühlnut 2 erstreckt sich
bis zu den Stirnenden des Kühlkörpers 1. Die Kühlnut 2 bildet somit an den Stirnenden
einen Fadeneinlauf 7 und an den gegenüberliegenden Stirnenden einen Fadenauslauf 8.
[0027] Um einen Faden zwischen dem Fadeneinlauf 7 und dem Fadenauslauf 8 innerhalb der Kühlnut
2 zu führen, weist die Kühlnut 2 mehrere Führungsabschnitte 6.1 mit einem geriffelten
Nutgrund 4.1 und mehrere Führungsabschnitte 6.2 mit einem glatten Nutgrund 4.2 auf.
Die Führungsabschnitte 6.1 und 6.2 sind in Fadenlaufrichtung abwechselnd in der Kühlnut
2 ausgebildet.
[0028] Dem Fadeneinlauf 7 ist ein erster Führungsabschnitt 6.1 mit dem geriffelten Nutgrund
4.1 zugeordnet. Dem geriffelten Nutgrund 4.1 des ersten Führungsabschnittes 6.1 ist
ein Einalufbereich 20 vorgeordnet, in welchem eine Dosieröffnung 3 mündet. Die Dosieröffnung
3 ist über einen Dosierkanal innerhalb des Kühlkörpers 1 mit einer Fluidleitung 5.1
verbunden. Die Fluidleitung 5.1 ist mit einer Dosiereinrichtung 5 gekoppelt, die eine
Dosiermittel 5.2 und einen Behälter 5.3 aufweist. Das Dosiermittel 5.2 ist vorzugsweise
als eine Dosierpumpe ausgebildet, wobei in dem Behälter 5.3 eine Kühlflüssigkeit vorgehalten
ist.
[0029] Wie in der Darstellung aus Figur 1 und Figur 2.1 und 2.2 hervorgeht, weisen die Führungsabschnitte
6.1 und 6.2 in ihrem jeweiligen Nutgrund 4.1 und 4.2 unterschiedliche Nuttiefen auf.
[0030] Die Figur 2.1 zeigt einen Querschnitt eines Führungsabschnittes 6.1 mit dem geriffelten
Nutgrund 4.1. Der geriffelte Nutgrund 4.1 wird durch eine Mehrzahl von vertieft angeordneten
Nuttaschen 9 und einer Mehrzahl von Führungsstegen 10 gebildet, die zwischen den Nuttaschen
9 aufragen. Die Führungsstege 10 weisen eine Nuttiefe auf, die mit dem Bezugszeichen
gekennzeichnet ist. Die Nuttaschen 9 sind vertieft im Kühlkörper 1 ausgebildet und
weisen eine größere Nuttiefe auf, die mit dem Bezugszeichen t
3 in Figur 2.1 gekennzeichnet ist. Die Führungsstege 10 sind mit einer Stegbreite ausgeführt,
die nur wenige Millimeter beträgt. Ebenso haben die Nuttaschen eine geringe Breite
von wenigen Millimetern.
[0031] In Figur 2.2 ist eine Querschnittsansicht eines Führungsabschnitts 6.2 mit dem glatten
Nutgrund 4.2 gezeigt. Der glatte Nutgrund 4.2 weist eine Nuttiefe auf, die in Figur
2.2 mit dem Bezugszeichen t
2 gekennzeichnet ist. Die Nuttiefe t
2 des glatten Nutgrundes 4.2 ist etwas größer ausgeführt, als die Nuttiefe t
1 des geriffelten Nutgrundes 4.1.Es gilt somit: t
1 > t
2
[0032] Wie aus der Darstellung in Figur 1 hervorgeht, sind die Führungsabschnitte 6.1 und
6.2 der Kühlnut 2 derart zueinander angeordnet, dass die Nutgründe 4.1 und 4.2 in
Fadenlaufrichtung eine Führungskrümmung mit einem Radius R bilden. In Abhängigkeit
von der Länge der Kühlnut 2 beziehungsweise des Kühlkörpers 1 und in Abhängigkeit
vom Fadentiter liegt der Radius R der Führungskrümmung im Bereich von 300 mm bis 1000
mm. Somit wird zwischen dem Fadeneinlauf 7 und dem Fadenauslauf 8 eine sichere Fadenführung
erreicht. Der Faden wird dabei nur in den Führungsabschnitten 6.1 mit dem geriffelten
Nutgrund 4.1 mit Kontakt geführt. In den Führungsabschnitten 6.2 mit dem glatten Nutgrund
4.2 wird der Faden ohne Kontakt geführt. Somit ergeben sich innerhalb der Kühlnut
Kontaktzonen und Nicht-Kontaktzonen bei der Fadenführung.
[0033] Im Betrieb wird über die Dosiereinrichtung 5 eine Kühlflüssigkeit in kleinen Mengen
dosiert dem Führungsabschnitt 6.1 im Bereich des Fadeneinlaufs 7 zugeführt. Durch
den laufenden Faden wird die Kühlflüssigkeit zum Teil unmittelbar aufgenommen und
über die geriffelte Struktur des Nutgrundes 4.1 verteilt. Damit wird eine relativ
lange Kontaktzone zur Benetzung des Fadens erreicht. Der Führungsabschnitt 6.1 weist
hierzu einen Längenabschnitt L
1 auf, der je nach Fadentiter einen Bereich von 20 mm bis 60 mm aufweist.
[0034] Im weiteren Verlauf der Kühlnut 2 folgt eine Nicht-Kontaktzone, bei welchem der Faden
in einem der Führungsabschnitte 6.2 ohne Kontakt geführt wird. In diesem Abschnitt
wirkt die aufgetragene Flüssigkeit zur Kühlung des Fadens. Der Führungsabschnitt 6.2
weist ebenfalls einen Längenabschnitt der Kühlnut 2 auf, der je nach Fadentiter eine
gleiche Länge besitzt. Der Längenabschnitt ist in Figur 1 mit dem Bezugszeichen L
2 gekennzeichnet und liegt im Bereich von 10 mm bis 60 mm.
[0035] Im weiteren Verlauf der Kühlnut 2 folgt eine Kontaktzone mit dem geriffelten Nutgrund
4.1 sowie eine Nicht-Kontaktzone mit dem glatten Nutgrund 4.2 und eine weitere dem
Fadenauslauf 8 zugeordneten Führungsabschnitt 6.1 mit geriffeltem Nutgrund 4.1. Der
mittlere Führungsabschnitt 6.1 mit dem geriffelten Nutgrund 4.1 nimmt einerseits die
überschüssige Kühlflüssigkeit von dem Faden ab und führt gleichzeitig zu einer Vergleichmäßigung
der Benetzung, um weitere Kühlung zu erhalten. Im letzten Führungsabschnitt 6.1 am
Fadenauslauf 8 wird der Faden im Wesentlichen ohne anhaftende überschüssige Kühlflüssigkeit
aus der Kühlnut 2 herausgeführt.
[0036] Durch die abwechselnde Kombination zwischen geriffelten Nutgründen 4.1 und glatten
Nutgründen 4.2 wird eine intensive Kühlung des Fadens mit minimalem Kühlflüssigkeitseinsatz
erreicht. Ein Überschuss an Kühlflüssigkeit lässt sich dadurch vorteilhaft vermeiden.
[0037] Um die bei der Kühlung auftretenden Dämpfe nicht in die Maschinenumgebung abzugeben,
ist der Kühlkörper üblicherweise in einem Gehäuse gekapselt. Hierzu ist in Figur 3
ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kühlen eines
erwärmten Fadens in einer Längsschnittansicht schematisch gezeigt. Bei dem in Figur
3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kühlkörper 1 durch mehrere Segmente 11.1
bis 11.7 gebildet, die an ihrer Oberseite jeweils einen Teilbereich der offenen Kühlnut
2 aufweisen. Die Segmente 11.1 bis 11.7 sind hintereinander angeordnet und durch einen
Träger 12 gehalten. Jeder der Segmente 11.1 bis 11.7 bildet hierbei einen Führungsabschnitt
6.1 mit einem geriffelten Nutgrund 4.1 oder einem Führungsabschnitt 6.2 mit einem
glatten Nutgrund 4.2. Die durch die Segmente 11.1 bis 11.7 gebildeten Führungsabschnitte
6.1 oder 6.2 sind in ihrem Querschnitt identisch zu dem Ausführungsbeispiele nach
Figur 2.1 und 2.2 ausgeführt. Insoweit wird ein Faden mit Kontakt an den Segmenten
11.1, 11.3, 11.5 und 11.7 geführt. Die Segmente 11.2, 11.4 und 11.6 weisen einen glatten
Nutgrund 4.2 auf, so dass der Faden hier ohne Kontakt geführt ist.
[0038] Der durch den Träger 12 und die Segmente 11.1 bis 11.7 gebildete Kühlkörper 1 ist
innerhalb eines Gehäuses 13 angeordnet. Das Gehäuse 13 umschließt den Kühlkörper 1,
wobei der Kühlkörper 1 innerhalb des Gehäuses 13 zwischen einem Fadeneinlass 14 und
einem Fadenauslass 15 angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird der Fadeneinlass
14 durch einen Fadeneinlassfadenführer 14.1 und der Fadenauslass 15 durch den Fadenauslassfadenführer
15.1 gebildet. Grundsätzlich könnten die Fadenführer 14.1 und 15.1 unabhängig von
dem Fadeneinlass 14 und dem Fadenauslass 15 im Inneren des Gehäuses 13 oder auch außerhalb
des Gehäuses 13 angeordnet sein.
[0039] In diesem Ausführungsbeispiel sind der Einlassfadenführer 14.1 und der Auslassfadenführer
15.1 mit kurzem Abstand zu den Stirnenden des Kühlkörpers 1 angeordnet. Hierbei wirken
die Führungsnuten der Fadenführer 14.1 und 9.1 mit dem Nutgrund 4.1 der Kühlnut 2
zur Fadenführung zusammen.
[0040] Im Bereich des Fadenauslasses 15 ist eine Saugöffnung 17 innerhalb des Gehäuses 13
in einem Gehäuseboden 16 ausgebildet. Die Saugöffnung 17 ist zwischen dem Stirnende
des Kühlkörpers 1 und dem Auslassfadenführer 15.1 angeordnet. Die Saugöffnung 17 ist
über eine Saugleitung 18 mit einer hier nicht näher dargestellten Absaugeinrichtung
gekoppelt.
[0041] Auf der gegenüberliegenden Seite im Einlaufbereich weist das Gehäuse 13 eine Luftöffnung
19 auf. Die Luftöffnung 19 ist im Bereich zwischen dem Einlassfadenführer 14.1 und
dem Stirnende des Kühlkörpers 1 ausgebildet. Die Luftöffnung 19 mündet in einer Umgebung
des Gehäuses 13.
[0042] Die Zufuhr einer Kühlflüssigkeit wird durch eine Dosiereinrichtung 5 gewährleistet,
die außerhalb des Gehäuses angeordnet ist. Die Dosiereinrichtung 5 weist hierzu ein
Dosiermittel 5.2 beispielsweise eine Dosierpumpe und einen Behälter 5.3 auf, der mit
einer Kühlflüssigkeit gefüllt ist. Das Dosiermittel 5.2 ist über eine Fluidleitung
5.1 mit dem Dosierkanal 3.1 in dem ersten Segment 11.1 des Kühlkörpers 1 verbunden.
[0043] Im Betrieb fördert die Dosiereinrichtung 5 eine vorbestimmte Menge an Kühlflüssigkeit
kontinuierlich über die Dosieröffnung 3 in den Einlaufbereich 20 der Kühlnut 2. Der
Einlaufbereich 20 ist hierzu in dem ersten Segment 11.1 dem Führungsabschnitt 6.1
vorgeordnet. Den Einlaufbereich 20 in der Kühlnut 2 weist dabei eine im Wesentlichen
identische Nuttiefe zu dem geriffelten Nutgrund 4.1 auf.
[0044] Zur Abkühlung eines erwärmten Fadens, wird der Faden bei Prozessbeginn in das Gehäuse
13 eingefädelt. Der Faden wird hierbei durch den Einlassfadenführer 14.1 und den Auslassfadenführer
15.1 durch die Kühlnut 2 geführt. Der Faden durchläuft die Kühlnut 2 mit Kontakt zu
den geriffelten Nutgründen 4.1 der Führungsabschnitte 6.1. In diesem Ausführungsbeispiel
sind insgesamt die vier Segmente 11.1, 11.3, 11.5 und 11.7 vorgesehen, um den Faden
mit Kontakt in der Kühlnut 2 zu führen. Dabei wird der Faden mit der Kühlflüssigkeit
benetzt und durch Verdampfung der Kühlflüssigkeit gekühlt. Die dabei auftretenden
Dämpfe sammeln sich im Gehäuse 13 und werden über die Saugöffnung 17 abgeführt. Hierbei
wird ein kontinuierlicher Frischluftstrom über die Luftöffnung 19 in das Innere des
Gehäuses 13 eingeleitet. Es stellt sich eine in Fadenlaufrichtung gleichmäßige Luftströmung
ein, die die Abfuhr der Dämpfe oberhalb der Kühlnut 2 begünstigt. Darüber hinaus wird
auf der Fadenauslassseite die Luftströmung genutzt, um an einem frei geführten Fadenabschnitt
zwischen dem Kühlkörper 1 und dem Auslassfadenführer 15.1 lose anhaftende Restkühlflüssigkeit
vom Faden abzusaugen. Damit lässt sich ein Austreten einer Restflüssigkeit aus dem
Gehäuse 1 vermeiden.
[0045] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen eines erwärmten Fadens ist besonders
geeignet, um in einer Texturiermaschine mit einer Vielzahl von Bearbeitungsstellen
nebeneinander eingesetzt zu werden. So lässt sich eine Vielzahl von derartigen Vorrichtungen
in einer Texturiermaschine einsetzen. Trotz intensiver Kühlung der Fäden durch die
Kühlflüssigkeit treten keine Belastungen der Umgebung in der Texturiermaschine auf.
Aufgrund der sehr geringen Restflüssigkeitsmengen ist ein Auffangen und Aufbereiten
der Kühlflüssigkeit nach der Abkühlung des Fadens nicht erforderlich.
[0046] Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Anzahl der unterschiedlichen Führungsabschnitte
der Kühlnut beispielhaft. Zur Fadenführung wird zumindest am Fadeneinlauf und am Fadenauslauf
der Kühlnut ein Führungsabschnitt mit einem geriffelten Nutgrund erforderlich. Dabei
hätte die Kühlnut nur einen einzigen Führungsabschnitt mit glattem Nutgrund im mittleren
Bereich. Die Längen der unterschiedlichen Führungsabschnitte können gleich oder auch
unterschiedlich lang ausgeführt sein.
1. Vorrichtung zum Kühlen eines erwärmten Fadens mit einem Kühlkörper (1), der eine längliche
Kühlnut (2) zur Führung des Fadens aufweist, wobei die Kühlnut (2) über eine Dosieröffnung
(3) im Nutgrund (41,4.2) mit einer Dosiereinrichtung (5) zur Zuführung einer Kühlflüssigkeit
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlnut (2) mehrere Führungsabschnitte (6.1) mit einem geriffelten Nutgrund (4.1)
und zumindest einen Führungsabschnitt (6.2) mit einem glatten Nutgrund (4.2) aufweist,
die abwechselnd hintereinander ausgebildet sind, und dass die Dosieröffnung (3) einem
der Führungsabschnitte (6.1) mit geriffeltem Nutgrund (4.1) in einem Einlaufbereich
(20) der Kühlnut (2) vorgeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsabschnitt (6.2) mit dem glatten Nutgrund (4.2) eine größere Nuttiefe
(t2 > t1) aufweist als die Führungsabschnitte (6.1) mit dem geriffelten Nutgrund (4.1).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die geriffelten Nutgründe (4.1) der Führungsabschnitte (6.1) jeweils durch eine Mehrzahl
von vertieften Nuttaschen (9) und eine Mehrzahl von mehreren zwischen den Nuttaschen
(9) liegenden Führungsstegen (10) gebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsabschnitte (6.1, 6.2) jeweils einen Längenabschnitt der Kühlnut (2) im
Bereich von 10 mm bis 60 mm aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlnut (2) mehrere der Führungsabschnitte (6.2) mit dem glatten Nutgrund (4.2)
aufweist, die jeweils zumindest einen der Führungsabschnitte (6.1) mit dem geriffeltem
Nutgrund (4.1) einschließen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsabschnitte (6.1, 6.2) der Kühlnut (2) derart zueinander angeordnet sind,
dass die Nutgründe (4.1, 4.2) in Fadenlaufrichtung eine Führungskrümmung mit einem
Radius im Bereich von 300 mm bis 1000 mm aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsabschnitte (6.1, 6.2) der Kühlnut (2) durch mehrere hintereinander angeordnete
Segmente (11.1-11.7) des Kühlkörpers (1) gebildet sind, die durch einen Träger (12)
gehalten sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (11.1-11.7) des Kühlkörpers (1) mit dem Führungsabschnitt (6.1) mit
geriffeltem Nutgrund (4.1) und die Segmente (11.1-11.7) des Kühlkörpers (1) mit dem
Führungsabschnitt (6.2) mit glattem Nutgrund (4.2) aus unterschiedlichen Materialien
gebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkörper (1) innerhalb eines Gehäuses (13) zwischen einem Fadeneinlass (14)
und einem Fadenauslass (15) angeordnet ist und dass im Bereich des Fadenauslasses
(15) eine Saugöffnung (17) am Gehäuse (13) ausgebildet ist, die an eine Absaugeinrichtung
anschließbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugöffnung (17) in einem Gehäuseboden (16) zwischen dem Kühlkörper (1) und dem
Fadenauslass (15) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fadeneinlass (14) des Gehäuses (13) ein Einlassfadenführer (14.1) und dem Fadenauslass
(15) des Gehäuses (13) ein Auslassfadenführer (15.1) zugeordnet ist.