[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen länglichen Hohlkörper, insbesondere einen
Schlauch, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Schallschutz
unter Wasser mit einem derartigen länglichen Hohlkörper gemäß dem Patentanspruch 14.
[0002] Für die Errichtung von Offshore-Bauwerken wie z.B. Offshore-Windenergieanlagen ist
es bekannt, Fundamente durch Einrammen in den Meeresboden herzustellen. Beispielsweise
werden hierzu Pfähle in den Meeresboden gerammt. Dies kann erforderlich sein, um dem
Offshore-Bauwerk die erforderliche Stabilität im Meeresboden zu geben.
[0003] Nachteilig hierbei ist, dass eine erhebliche Geräuschemission entstehen kann, welche
für Wasserlebewesen wie insbesondere Wale und Robben störend oder sogar gefährlich
sein kann.
[0004] Um die Geräuschemission des Rammens zu mindern ist es bekannt, um die Rammstelle
herum Schleier aus Gasblasen und insbesondere aus Luftblasen zu erzeugen. Dies wird
beispielsweise in der
DE 10 2008 017 418 A1 sowie in der
WO 2012/034710 A1 beschrieben. Hierdurch kann die Übertragung von Schall im Wasser durch Dämpfung,
Streuung und Absorption reduziert werden. Der Schleier wird dabei mittels Gasblasen
erzeugt, die aus Leitungen wie z.B. Schläuchen oder Rohren austreten. Die Leitungen
werden um die Quelle der Schallemission herum am Meeresboden oder in einem Abstand
davon verlegt. Die Gasblasen können aus der Umgebungsluft gewonnen werden, die mittels
technisch geeigneter Geräte wie z.B. einem Kompressor in die Leitungen gepresst werden
kann. Die dabei erforderlichen Arbeiten des Verlegens der Leitungen, des Bereitstellens
des Kompressors und dessen Betrieb sowie des abschließenden Bergens der Leitungen
wird üblicherweise separat mittels dazu angepasster schwimmender Einheiten wie einem
Schiff oder einem Ponton durchgeführt. Auf diesen zusätzlichen schwimmenden Einheiten
sind insbesondere zu diesem Zweck die Leitungen wie flexible Schlauchlösungen, z.B.
auf Trommeln, sowie Kompressoren, Winden, ggfs. Kräne und dergleichen installiert.
[0005] Um die zuvor beschriebene Minderung der Geräuschemission durchführen zu können, ist
es erforderlich, dass die Schläuche oder dergleichen möglichst auf dem Meeresgrund
aufliegen. Dies wird dadurch erschwert, dass die Schläuche im Betrieb luftgefüllt
sind, so dass die Luft in den Schläuchen zu einem zusätzlichen positivem Auftrieb
führen kann. Dies ist bei dem Verlegen der Schläuche auf dem Meeresgrund zu beachten,
d.h. die Schläuche benötigen einen negativen Auftrieb in dem Maße, so dass sowohl
der eigene positive Auftrieb als auch der positive Auftrieb der Luft in dem Schlauch
ausgeglichen werden können.
[0006] Zu diesem Zweck beschreibt die
DE 10 2012 202 132 A1 eine Schallschutzvorrichtung bestehend aus einer Leitung bzw. aus einem Schlauch,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Beschwerungskörper in der Leitung eingebracht
ist. Diese Beschwerungskörper erhöhen das Gewicht der Leitung in dem Umfang, dass
die Leitung z.B. auf dem Meeresgrund auch im Betrieb mit z.B. Druckluft liegen bleiben
kann.
[0007] Nachteilig ist hierbei, dass der Leitungsquerschnitt durch die eingebrachten Körper
wie z.B. Ketten, Seile oder dergleichen reduziert werden und damit der Volumenstrom
geringer als bei einem Schlauch gleicher Nennweite ohne zusätzliche Beschwerungen
im Schlauch sein kann.
[0008] Eine weitere Möglichkeit, das Gesamtgewicht des Schlauches zu erhöhen, ist der Anbau
von zusätzlichen Gewichten an der Außenseite des Schlauches. Dies können z.B. Metallhülsen,
Ketten oder Stahlseile sein.
[0009] Nachteilig ist in diesem Fall, dass die Montage der Beschwerungskörper an der Außenseite
der Leitung sehr arbeitsintensiv sein kann. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass
sich im laufenden Betrieb Fremdkörper in den Anbauteilen verfangen und ggfs. mit an
Bord der schwimmenden Einheiten oder Land gebracht werden können. Des Weiteren können
sich die Anbauteile wie z.B. Ketten und Seile in der Umgebung verhaken und die Leitung
kann nicht oder nur noch mit erhöhtem Aufwand geborgen werden. Eventuell droht Totalverlust.
[0010] Die
DE 20 2016 104 155 U1 beschreibt eine Vorrichtung zum Schallschutz für Rammarbeiten unter Wasser, wobei
die Vorrichtung zumindest eine auf dem Meeresgrund festlegbare Leitung, welche eine
Mehrzahl von Bohrungen aufweist, sowie zumindest einen Kompressor, mit welchem Druckluft
in die Leitung einbringbar ist, so dass diese aus den Bohrungen austreten kann, aufweist.
Die Leitung weist zumindest einen Längsabschnitt in der Form eines Schlauches auf.
Der Schlauch weist einen geschichteten Wandungsaufbau auf, der, von innen nach außen,
eine Innenschicht, eine erste Festigkeitsträgerschicht, eine Zwischenschicht, eine
zweite Festigkeitsträgerschicht und eine Außenschicht umfasst, wobei in der Zwischenschicht
zumindest ein Beschwerungskörper sowie zumindest eine Federdrahtspirale eingebettet
sind. Die Federdrahtspirale ist so angeordnet, dass sie sich in einer Längsrichtung
des Schlauches spiralförmig erstreckt.
[0011] Hierin wird der Vorteil gesehen, dass die Außenform der Leitung unverändert erhalten
bleibt, so dass diese in einfacher Weise aus- und bzw. oder eingebracht werden kann,
wie es auf dem Fachgebiet allgemein bekannt ist. Insbesondere kann die Leitung leicht
auf einer Wickelvorrichtung mit einer Trommel auf- bzw. abgewickelt werden. Die Federdrahtspirale
dient zum einen als Knickschutz beim Auf- oder Abwickeln der Leitung, hält jedoch
zum anderen auch die Form des Schlauches bei Über- oder Unterdruck stabil.
[0012] Nachteilig ist hierbei, dass die Beschwerungskörper und die Federdrahtspiralen nahezu
die gesamte Fläche der Zwischenschicht einnehmen. Daher können die Bohrungen als Austritte
der Druckluft lediglich an solchen Stellen des Schlauches gesetzt werden, die in der
Zwischenschicht nicht durch Beschwerungskörper oder Federdrahtspiralen besetzt sind.
Dies kann die Anzahl, die Größe sowie die Positionen der Bohrungen stark einschränken.
Ferner kann das versehentliche Anbringen von Bohrungen an Stellen, welche durch Beschwerungskörper
oder Federdrahtspiralen besetzt sind, zu Beschädigungen der Beschwerungskörper und
bzw. oder der Federdrahtspiralen führen. Insbesondere kann eine Federdrahtspirale
durchtrennt werden, so dass die Federdrahtspirale ihre Funktion zumindest an dieser
Stelle des Schlauches verlieren kann. Dies kann jedoch ausreichen, um einen Knick
an dieser Stelle zuzulassen und damit den gesamten Schlauch zu beschädigen.
[0013] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen länglichen Hohlkörper, insbesondere
einen Schlauch, der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, so dass die zuvor
beschriebenen Nachteile reduziert oder vermieden werden können. Insbesondere soll
ein länglicher Hohlkörper, insbesondere ein Schlauch, bereitgestellt werden, so dass
Bohrungen zum Durchlass von z.B. Druckluft von innen nach außen mit einer größeren
Freiheit positioniert und bzw. oder gestaltet werden können als bisher bekannt. Insbesondere
sollen die Flächen des länglichen Hohlkörpers, insbesondere des Schlauches, vergrößert
werden, an denen Bohrungen vorgesehen werden können. Alternativ oder zusätzlich sollen
die Bohrungen mit größeren Maßen und bzw. oder in größerer Anzahl als bisher bekannt
vorgesehen werden können. Dies alles soll ermöglicht werden, ohne einen Beschwerungskörper
und bzw. oder eine Federdrahtspirale durch das Einbringen der Bohrungen zu beschädigen
oder zu zerstören.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen länglichen Hohlkörper, insbesondere
durch einen Schlauch, mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung
zum Schallschutz unter Wasser mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 14 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0015] Somit betrifft die vorliegende Erfindung einen länglichen Hohlkörper, insbesondere
einen Schlauch, zur Anordnung innerhalb eines Mediums, insbesondere zur Anordnung
auf und bzw. oder über einem Grund unter Wasser. Ein derartiger länglicher Hohlkörper
erstreckt sich wesentlich länger in seiner Längsrichtung als in den anderen Richtungen.
Ein derartiger länglicher Hohlkörper kann insbesondere für die Leitung von Medien
wie z.B. Luft, insbesondere Druckluft, aber auch Wasser, Öl, Kraftstoff, Schüttgut,
Beton etc. verwendet werden. Insbesondere kann ein derartiger länglicher Hohlkörper
zur Erzeugung eines Blasenschleiers mittels Druckluft unter Wasser genutzt werden.
Ein derartiger länglicher Hohlkörper kann jedoch auch zu anderen Zwecken wie der Leitung
eines Mediums unter Wasser genutzt werden. Unter Wasser kann dabei bedeuten, dass
der längliche Hohlkörper zumindest abschnittweise oder vollständig im Wasser schwebend
oder zumindest abschnittsweise oder vollständig auf dem Grund des Wassers angeordnet
sein kann. Auch ist beides abschnittsweise versetzt möglich.
[0016] Der längliche Hohlkörper weist eine Innenschicht und eine Außenschicht auf. Die Innenschicht
schließt ein Volumen ein, so dass in diesem (Innen-)Volumen das Medium geleitet werden
kann. Die Außenschicht ist dem (Innen-)Volumen abgewandt und der Umgebung des länglichen
Hohlkörpers zugewandt.
[0017] Der längliche Hohlkörper weist wenigstens einen Beschwerungskörper auf, welcher zwischen
der Innenschicht und der Außenschicht angeordnet ist. Der Beschwerungskörper ist hinsichtlich
seines Gewichts bzw. seines negativen Auftriebs derart ausgebildet, dass der Beschwerungskörper
den länglichen Hohlkörper unter Beachtung der Randbedingungen des Anwendungsfalls
in dem gewünschten Maße unter Wasser halten kann. Beispielsweise kann der längliche
Hohlkörper insgesamt ein Gewicht von ca. 17,5 kg/m bei einem positiven Auftrieb von
ca. 13,5 kg/m aufweisen, so dass der längliche Hohlkörper mit einer Kraft entsprechend
einem resultierenden Gewicht von ca. 4 kg/m auf einem Grund unter Wasser gehalten
werden kann.
[0018] Der längliche Hohlkörper ist dadurch gekennzeichnet, dass der Beschwerungskörper
wendelförmig ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der wendelförmige Beschwerungskörper
als Bleidraht und vorzugsweise als doppelt gewendelter Bleidraht ausgebildet. Auf
diese Weise kann erreicht werden, dass der Beschwerungskörper neben seiner zuvor beschriebenen
Funktion der Gewichtserhöhung des länglichen Hohlkörpers zusätzlich die Funktion einer
z.B. Federdrahtspirale oder eines ähnliches Elements übernehmen kann, welches als
Knickschutz beim Auf- oder Abwickeln des länglichen Hohlkörpers sowie zur Stabilisierung
der Form des länglichen Hohlkörpers bei Über- oder Unterdruck dienen kann. Hierdurch
können die beiden Funktionen in einem Element vereinigt werden, so dass auf eine separate
Federdrahtspirale oder dergleichen verzichtet werden kann.
[0019] Vorteilhaft ist hierbei, dass ein länglicher Hohlkörper wie z.B. in der
DE 20 2016 104 155 U1 mit weniger Aufwand und bzw. oder zu geringeren Kosten hinsichtlich Material und
bzw. oder Arbeitszeit hergestellt werden kann.
[0020] Vorteilhat ist ferner, dass die Bereiche der Wandung des länglichen Hohlkörpers,
welche frei von Körpern sind, erhöht bzw. vergrößert werden können. Auf diese Weise
können Bohrungen, welche alle Schichten der Wandlung des länglichen Hohlkörpers durchdringen,
an mehr Positionen angeordnet werden als bei einem länglichen Hohlkörper wie z.B.
der
DE 20 2016 104 155 U1, der lediglich sehr begrenzte Möglichkeiten für derartige Bohrungen aufweisen kann.
Auch kann die Anzahl der Bohrungen erhöht werden. Ferner können auch mehr Freiheiten
bei der Gestaltung und bzw. oder bei der Dimensionierung der Bohrungen geschaffen
werden.
[0021] All dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn ein erfindungsgemäßer länglicher
Hohlkörper zur Erzeugung eines Blasenschleiers mittels Druckluft unter Wasser genutzt
werden soll, weil auf diese Weise die Erzeugung des Blasenschleiers vielfältiger als
bisher bekannt gestaltet werden kann. Dies kann die reduzierende Wirkung des Blasenschleiers
auf Geräuschemissionen verbessern.
[0022] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der länglichen Hohlkörper eine
Mehrzahl von Bohrungen auf, welche die Schichten derart durchdringen, dass ein Medium,
insbesondere ein Gas, vom Inneren des länglichen Hohlkörpers nach außen gelangen kann,
oder umgekehrt. Dabei werden wenigstens die genannte Innenschicht und Außenschicht
von den Bohrungen derart durchdrungen, dass die Bohrungen ein Medium durch sich hindurch
führen können. Sollten weitere Schichten wie z.B. eine Zwischenschicht und bzw. oder
eine Festigkeitsträgerschicht oder mehrere Festigkeitsträgerschichten vorhanden sein,
werden auch diese von der jeweiligen Bohrung mit durchdrungen. Auf diese Weise kann
ein erfindungsgemäßer länglicher Hohlkörper z.B. zur Erzeugung eines Blasenschleiers
mittels Druckluft unter Wasser genutzt werden.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der längliche Hohlkörper
eine Zwischenschicht auf, welche zwischen der Innenschicht und der Außenschicht angeordnet
ist, wobei der wendelförmige Beschwerungskörper innerhalb der Zwischenschicht angeordnet
ist. Auf diese Weise kann eine dauerhafte und stabile Anordnung des wendelförmigen
Beschwerungskörpers in der Wandung des länglichen Hohlkörpers erfolgen.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Innenschicht und
bzw. oder die Außenschicht und bzw. oder die Zwischenschicht ein elastomeres Material
aufweist, vorzugsweise besteht aus einem elastomeren Material, wobei das elastomere
Material vorzugsweise luftbeständig und bzw. oder witterungsbeständig und bzw. oder
meereswasserbeständig ist. Vorzugsweise ist das elastomere Material ein Styrol-Butadien-Kautschuk
(SBR). Auf diese Weise kann ein flexibler, d.h. biegsamer und elastischer, länglicher
Hohlkörper geschaffen werden, welcher entsprechend einfacher gehandhabt und insbesondere
im Wasser verlegt werden kann.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Innenschicht und
bzw. oder die Außenschicht ein Kunststoffmaterial oder Metall auf, vorzugsweise besteht
aus einem Kunststoffinaterial oder aus Metall. Auf diese Weise kann ein entsprechend
formstabiler länglicher Hohlkörper geschaffen werden.
[0026] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der wendelförmige Beschwerungskörper
Metall auf, vorzugsweise besteht aus Metall. Da Metalle eine vergleichsweise hohe
spezifische Dichte aufweisen können, kann auf diese Weise das Gewicht des länglichen
Hohlkörpers deutlicher erhöht werden als gleichzeitig sein Volumen, welches durch
die Verdrängung der entsprechenden Menge an Wasser wieder den positiven Auftrieb erhöhen
und damit dem Gewicht entgegenwirken würde. Vorzugsweise kann Blei oder eine Bleilegierung
verwendet werden, welches eine vergleichsweise hohe spezifische Dichte gegenüber anderen
Metallen aufweist.
[0027] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der wendelförmige Beschwerungskörper
zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, einen zylindrischen Querschnitt
oder einen rechteckigen Querschnitt auf. Beide Querschnitte können auch über größere
Längen einfach zu fertigen sein, was die Herstellungskosten des wendelförmigen Beschwerungskörpers
gering halten kann. Gleichzeitig können beide Querschnitte zwischen der Innenschicht
und der Außenschicht des länglichen Hohlkörpers angeordnet werden, ohne die Dicke
der Wandung und damit das Volumen des länglichen Hohlkörpers zu sehr zu erhöhen. Durch
die Minimierung der Dicke der Wandung kann das durch den länglichen Hohlkörper verdrängte
Volumen des Wassers und damit sein positiver Auftrieb möglichst gering gehalten werden,
wie zuvor beschrieben.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der länglichen Hohlkörper
eine Mehrzahl von wendelförmigen Beschwerungskörpern auf, welche gleichmäßig oder
ungleichmäßig zueinander versetzt angeordnet sind. Vorzugsweise werden zwei bis acht
wendelförmige Beschwerungskörper verwendet. Hierdurch kann bei länglichen Hohlkörpern
für die meisten zuvor beschriebenen Anwendungen eine ausreichende Beschwerung bei
gleichzeitig möglichst geringem Volumen des länglichen Hohlkörpers sowie hoher stabilisierender
Wirkung einer Wendel erreicht werden.
[0029] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der längliche Hohlkörper
eine Mehrzahl von kurzteiligen Beschwerungskörper auf, welche zwischen der Innenschicht
und der Außenschicht, vorzugsweise innerhalb einer Zwischenschicht, angeordnet sind.
Diese kurzteiligen Beschwerungskörper unterscheiden sich dahingehend von dem wendelförmigen
Beschwerungskörper, dass die kurzteiligen Beschwerungskörper z.B. als Kugeln, Brocken
oder Drahtabschnitte keine wesentliche Ausdehnung in der Längsrichtung des länglichen
Hohlkörpers sowie keine Form aufweisen, welche eine stabilisierende Wirkung einer
Wendel oder Spirale aufweisen könnte. Vielmehr dienen die kurzteiligen Beschwerungskörper
primär der reinen Erhöhung des Gewichts des länglichen Hohlkörpers. Vorteilhaft ist
hierbei, dass die kurzteiligen Beschwerungskörper Abschnitte der Wandung und insbesondere
der Zwischenschicht bilden können, so dass das Gewicht des länglichen Hohlkörpers
erhöht werden kann, ohne dessen Volumen zu erhöhen.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Bohrungen zu dem
wendelförmigen Beschwerungskörper versetzt angeordnet. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, dass durch die Bohrungen bzw. durch das Einbringen der Bohrungen der wendelförmige
Beschwerungskörper nicht beschädigt wird.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der längliche Hohlkörper
wenigstens eine Festigkeitsträgerschicht auf, welche zwischen der Innenschicht und
der Außenschicht angeordnet ist. Die Festigkeitsträgerschicht ist vorzugsweise ein
Stahldrahtgeflecht. Die Festigkeitsträgerschicht kann der Stabilisation des länglichen
Hohlkörpers gegenüber dem Betriebsdruck von innen sowie als Versteifung gegenüber
Kräften wirken, welche von außen auf den länglichen Hohlkörper einwirken können.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der längliche Hohlkörper
wenigstens zwei Festigkeitsträgerschichten auf, welche zwischen der Innenschicht und
der Außenschicht angeordnet sind, wobei der wendelförmige Beschwerungskörper zwischen
den beiden Festigkeitsträgerschichten angeordnet ist. Die Festigkeitsträgerschichten
sind vorzugsweise Stahldrahtgeflechte. Hierdurch können die zuvor beschriebenen vorteilhaften
Wirkungen einer Festigkeitsträgerschicht verstärkt werden. Ferner können die beiden
Festigkeitsträgerschichten sowie ggfs. weitere Festigkeitsträgerschichten gleichartig
oder unterschiedlich gestaltet sein. In letzterem Fall können unterschiedliche Eigenschaften
verschiedener Festigkeitsträgerschichten auf diese Weise miteinander kombiniert werden.
[0033] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist bzw. weisen die Festigkeitsträgerschicht(en)
ein textiles Material oder Metall auf, vorzugsweise besteht bzw. bestehen aus einem
textilen Material oder aus Metall. Hierdurch können die jeweiligen Materialeigenschaften
genutzt werden.
[0034] Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Schallschutz unter Wasser
mit wenigstens einem Kompressor zur Bereitstellung von Druckluft und mit wenigstens
einem länglichen Hohlkörper, insbesondere mit einem Schlauch, wie zuvor beschrieben
zur Leitung der Druckluft von dem Kompressor unter das Wasser. Der längliche Hohlkörper
weist eine Mehrzahl von Bohrungen auf, welche die Schichten derart durchdringen, dass
die Druckluft vom Inneren des länglichen Hohlkörpers nach außen in das Wasser gelangen
kann. Auf diese Weise kann ein erfindungsgemäßer länglicher Hohlkörper im Rahmen einer
Vorrichtung genutzt werden, welche zur Erzeugung eines Blasenschleiers mittels Druckluft
unter Wasser genutzt werden kann.
[0035] Zwei Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im
Zusammenhang mit den folgenden Figuren erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung durch die Wandung eines erfindungsgemäßen länglichen
Hohlkörpers gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels; und
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung durch die Wandung eines erfindungsgemäßen länglichen
Hohlkörpers gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels.
[0036] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch die Wandung eines erfindungsgemäßen
länglichen Hohlkörpers 1 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels. Der längliche Hohlkörper
1 ist in diesem Fall ein Schlauch 1, welcher zylindrisch und in seiner Längsrichtung
deutlich länger als in seiner radialen Richtung, welche senkrecht zur Längsrichtung
steht, ausgebildet ist. Entsprechend stellt die Darstellung der Fig. 1 einen Ausschnitt
aus einem ausgebreiteten Querschnitt durch den Schlauch 1 dar, d.h. einen Querschnitt,
der aufgetrennt und ausgebreitet wurde.
[0037] Die Wandung des Schlauches 1 weist, von innen nach außen, eine Innenschicht 10, eine
erste Festigkeitsträgerschicht 11, eine Zwischenschicht 12, eine zweite Festigkeitsträgerschicht
13 sowie eine Außenschicht 14 auf. Die Innenschicht 10, die Zwischenschicht 12 sowie
die Außenschicht 14 sind aus einem elastomeren Material gebildet, nämlich aus einem
Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR). Die beiden Festigkeitsträgerschichten 11, 13 bestehen
jeweils aus einem Stahldrahtgeflecht.
[0038] In der Zwischenschicht 12 sind mehrere wendelförmige Beschwerungskörper 15 angeordnet,
die spiralförmig in der Längsrichtung des Schlauches 1 verlaufen. Die wendelförmigen
Beschwerungskörper 15 sind jeweils als doppelt gewendelter Bleidraht ausgebildet.
Die einzelnen wendelförmigen Beschwerungskörper 15 sind in der Umfangsrichtung des
Schlauches 1 gleichmäßig zueinander beabstandet, so dass sich innerhalb der Zwischenschicht
12 zwischen jeweils zwei benachbarten wendelförmigen Beschwerungskörpern 15 Zwischenräume
bilden, welche frei von Beschwerungskörpern 15 sind.
[0039] Durch diese Zwischenräume hindurch sind mehrere Bohrungen 16 angeordnet, welche das
Innere des Schlauches 1 mit der Umgebung derart verbinden, dass Luft und insbesondere
Druckluft von Innen durch die Bohrungen 16 hindurch nach außen dringen kann. Dabei
ist pro Zwischenraum in Umfangsrichtung jeweils höchstens eine Bohrung 16 vorgesehen.
Es sind auch Zwischenräume ohne Bohrung 16 vorhanden. Die Bohrungen 16 sind derart
angeordnet, dass die Luft möglichst direkt nach oben hin aufsteigen kann. Zumindest
ist der Bereich des Umfangs des Schlauches 1, welcher im verlegten Zustand zum Boden
des Wassers wie z.B. zum Meeresboden hin ausgerichtet ist, frei von Bohrungen 16.
Hierdurch kann ein erfindungsgemäßer Schlauch 1 zur Erzeugung eines Blasenschleiers
mittels Druckluft unter Wasser genutzt werden.
[0040] Gleichzeitig können diese Zwischenräume vergleichsweise breit ausgebildet werden,
da die wendelförmigen Beschwerungskörper 15 durch ihre Wendel- oder Spiralform gleichzeitig
die Funktion einer Federdrahtspirale übernehmen können, so dass auf diese als separates
Bauteil mit entsprechenden Platzbedarf verzichtet werden kann. Dies schafft deutlich
größere Zwischenräume zwischen den benachbarten wendelförmigen Beschwerungskörpern
15, welche für die Anordnung der Bohrungen 16 genutzt werden können.
[0041] Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch die Wandung eines erfindungsgemäßen
länglichen Hohlkörpers 1 gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels. In diesem Ausführungsbeispiel
sind zusätzlich kurzteilige Beschwerungskörper 17 in der Zwischenschicht 12 angeordnet.
Diese dienen der weiteren Erhöhung des Gewichts des Schlauches 1, ohne gleichzeitig
dessen Volumen und damit den positiven Auftrieb zu erhöhen.
[0042] Durch die zusätzlichen kurzteiligen Beschwerungskörper 17 des zweiten Ausführungsbeispiels
wird der Vorteil des Schlauches 1 des ersten Ausführungsbeispiels, größere Zwischenräume
zwischen den benachbarten wendelförmigen Beschwerungskörpern 15 zu schaffen, nicht
beeinträchtigt, da die zusätzlichen kurzteiligen Beschwerungskörper 17 durch das Einbringen
der Bohrungen 16 beschädigt oder zerstört werden können, ohne dass das Gewicht des
Schlauches 1 überhaupt oder wesentlich reduziert wird. Ferner weisen die zusätzlichen
kurzteiligen Beschwerungskörper 17 außer der Gewichtserhöhung keine stabilisierende
Funktion wie z.B. die einer Federdrahtspirale auf, so dass die Beschädigung oder Zerstörung
der zusätzlichen kurzteiligen Beschwerungskörper 17 die Stabilität des Schlauches
1 gar nicht bzw. nicht wesentlich verringert wird.
Bezugszeichenliste (Teil der Beschreibung)
[0043]
- 1
- länglicher Hohlkörper; Schlauch
- 10
- Innenschicht
- 11
- erste Festigkeitsträger
- 12
- Zwischenschicht
- 13
- zweite Festigkeitsträger
- 14
- Außenschicht
- 15
- wendelförmige Beschwerungskörper
- 16
- Bohrungen
- 17
- kurzteilige Beschwerungskörper
1. Länglicher Hohlkörper (1), insbesondere Schlauch (1), zur Anordnung innerhalb eines
Mediums, insbesondere zur Anordnung auf und/oder über einem Grund unter Wasser, mit
einer Innenschicht (10), und
einer Außenschicht (14),
ferner mit wenigstens einem Beschwerungskörper (15), welcher zwischen der Innenschicht
(10) und der Außenschicht (14) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschwerungskörper (15) wendelförmig ausgebildet ist.
2. Länglicher Hohlkörper (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine Mehrzahl von Bohrungen (16), welche die Schichten (10, 14) derart durchdringen,
dass ein Medium, insbesondere ein Gas, vom Inneren des länglichen Hohlkörpers (1)
nach außen gelangen kann, oder umgekehrt.
3. Länglicher Hohlkörper (1) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch durch eine Zwischenschicht (12), welche zwischen der Innenschicht (10) und der Außenschicht
(14) angeordnet ist,
wobei der wendelförmige Beschwerungskörper (15) innerhalb der Zwischenschicht (12)
angeordnet ist.
4. Länglicher Hohlkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenschicht (10) und/oder die Außenschicht (14) und/oder die Zwischenschicht
(12) ein elastomeres Material aufweist, vorzugsweise aus einem elastomeren Material
besteht,
wobei das elastomere Material vorzugsweise luftbeständig und/oder witterungsbeständig
und/oder meereswasserbeständig ist,
wobei das elastomere Material vorzugsweise ein Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) ist.
5. Länglicher Hohlkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenschicht (10) und/oder die Außenschicht (14) ein Kunststoffmaterial oder Metall
aufweist, vorzugsweise aus einem Kunststoffinaterial oder aus Metall besteht.
6. Länglicher Hohlkörper (1) einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der wendelförmige Beschwerungskörper (15) Metall aufweist, vorzugsweise aus Metall
besteht, besonders bevorzugt ein Bleidraht, ganz besonders bevorzugt ein doppelt gewendelter
Bleidraht, ist.
7. Länglicher Hohlkörper (1) einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der wendelförmige Beschwerungskörper (15) zumindest abschnittsweise, vorzugsweise
vollständig, einen zylindrischen Querschnitt oder einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
8. Länglicher Hohlkörper (1) einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von wendelförmigen Beschwerungskörpern (15), welche gleichmäßig oder
ungleichmäßig zueinander versetzt angeordnet sind.
9. Länglicher Hohlkörper (1) einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von kurzteiligen Beschwerungskörper (17), welche zwischen der Innenschicht
(10) und der Außenschicht (14), vorzugsweise innerhalb einer Zwischenschicht (12),
angeordnet sind.
10. Länglicher Hohlkörper (1) einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bohrungen (16) zu dem wendelförmigen Beschwerungskörper (15) versetzt angeordnet
sind.
11. Länglicher Hohlkörper (1) einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens eine Festigkeitsträgerschicht (11, 13), welche zwischen der Innenschicht
(10) und der Außenschicht (14) angeordnet ist,
wobei die Festigkeitsträgerschicht (11; 13) vorzugsweise ein Stahldrahtgeflecht ist.
12. Länglicher Hohlkörper (1) einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Festigkeitsträgerschichten (11, 13), welche zwischen der Innenschicht
(10) und der Außenschicht (14) angeordnet sind,
wobei der wendelförmige Beschwerungskörper (15) zwischen den beiden Festigkeitsträgerschichten
(11, 13) angeordnet ist,
wobei die Festigkeitsträgerschichten (11, 13) vorzugsweise Stahldrahtgeflechte sind.
13. Länglicher Hohlkörper (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
die Festigkeitsträgerschicht(en) (11, 13) ein textiles Material oder Metall aufweist/aufweisen,
vorzugsweise aus einem textilen Material oder aus Metall besteht/bestehen.
14. Vorrichtung zum Schallschutz unter Wasser, mit
wenigstens einem Kompressor zur Bereitstellung von Druckluft, und
wenigstens einem länglichen Hohlkörper (1), insbesondere einem Schlauch (1), gemäß
einem der vorherigen Ansprüche zur Leitung der Druckluft von dem Kompressor unter
das Wasser,
wobei der längliche Hohlkörper (1) eine Mehrzahl von Bohrungen (16) aufweist, welche
die Schichten (10, 14) derart durchdringen, dass die Druckluft vom Inneren des länglichen
Hohlkörpers (1) nach außen in das Wasser gelangen kann.