[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verdichterrad nach Anspruch 1.
[0002] Verdichterräder finden Einsatz zum Beispiel in elektrisch angetriebenen Verdichtern
von Verbrennungsmotoren oder auch in Haushaltsgeräten, zum Beispiel beutellosen Staubsaugern.
Insbesondere für Verdichter von Verbrennungsmotoren werden die Verdichterräder aufgrund
der hohen auftretenden Temperaturen und der hohen Drehzahlen derzeit aus Metall gefertigt.
Diese weisen jedoch im Vergleich zu Kunststoffen eine hohe Dichte und damit auch eine
vergleichsweise hohe Masse auf. Diese führt jedoch zu hohen auf das Verdichterrad
wirkenden Kräften und damit verbunden zu einem hohen notwendigen Antriebsmoment für
das Verdichterrad.
[0003] Zur Reduktion der notwendigen Anfahrleistung des Motors wird daher gewünscht, die
Massen der einzelnen Bauteile zu reduzieren. Hierzu bietet sich die Verwendung von
Kunststoffen als Ersatz für metallische Werkstoffe an. Insbesondere bei den schnell
drehenden Verdichterrädern können jedoch selbst mit Hochleistungskunststoffen nicht
die Dauerfestigkeiten erzielt werden, die metallische Werkstoffe aufweisen. Ursache
hierfür sind sehr hohe Biegebeanspruchungen im gesamten Bauteil aufgrund der bei den
hohen Drehzahlen von bis zu 250 000 min
-1 auftretenden Fliehkräfte.
[0004] Der Bedarf an Verdichterrädern mit geringer Masse steigt, da zur Leistungssteigerung
von Verbrennungsmotoren und zur Einsparung von Kraftstoff vermehrt zusätzlich elektrisch
angetriebene Verdichter eingesetzt werden. Hierbei ist es aufgrund des nicht kontinuierlich
mitlaufenden elektrisch angetriebenen Verdichters notwendig, ein Verdichterrad mit
einer hohen Dauerfestigkeit einzusetzen.
[0005] Aus dem Bereich der beutellosen Staubsauger ist es bereits bekannt, Verdichterräder
aus Polyetheretherketon (PEEK) einzusetzen. Ein solches Verdichterrad ist zum Beispiel
in
Konstruktion & Engineering, ke 04/2005, Seite 86 beschrieben.
Weiterhin ist aus Motortechnische Zeitschrift, September 2009, Band 70, Ausgabe 9,
Seiten 652 bis 656 bekannt, dass geplant ist, Verdichterräder aus PEEK zu fertigen. Jedoch wird hier
auch dargelegt, dass im Bereich von höher verdichtenden Turboladern im Motorenbau
der Einsatz aufgrund der auftretenden Temperaturen nicht möglich ist.
[0006] Ein Verdichterrad für eine Verbrennungskraftmaschine, zum Beispiel in einem Kraftfahrzeug,
ist in
WO-A 2004/016952 beschrieben. Um das Verdichterrad aus Kunststoff fertigen zu können, weist dieses
an der Unterseite Rippen auf. Bei der in der
WO-A 2004/016952 dargestellten Form des Abgasturboladers ist es notwendig, dass das Verdichterrad
an seiner Unterseite keine nach unten herausragenden Teile aufweist. Es hat sich jedoch
gezeigt, dass eine solche Gestaltung insbesondere bei hohen Drehzahlen zu unerwünschten
Verformungen im Betrieb führen kann, wodurch Kollisionen des Verdichterrades mit dem
Gehäuse auftreten können.
DE2519546 offenbart ein weiteres Verdichterrad aus Kunststoff.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verdichterrad bereitzustellen,
das eine geringe Masse aufweist und insbesondere bei den in einem Turboverdichter
auftretenden hohen Drehzahlen und Temperaturen mit einer hohen Dauerfestigkeit betrieben
werden können. Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verdichterrad für einen schnelllaufenden
Verdichter aus einem Polymermaterial mit einer Radvorderseite, einer Radrückseite
und einer Radnabe, wobei die Radvorderseite eine Krümmung aufweist, durch die der
Abstand zwischen einer radial durch den äußeren Umfang der Radvorderseite verlaufenden
Ebene und der Oberfläche der Radvorderseite vom äußeren Umfang zur Radnabe hin zunimmt
und auf der Radvorderseite Leitschaufeln angeordnet sind, wobei die Radnabe auf der
Radrückseite in axialer Richtung herausragt und Verstärkungsrippen von der Radnabe
zum äußeren Umfang hin verlaufen, wobei der Abstand zwischen einer radial durch den
äußeren Umfang der Radrückseite verlaufenden Ebene und der Abschlusskante der Verstärkungsrippen
vom äußeren Umfang der Radrückseite zur Radnabe hin zunimmt.
[0008] Die Verstärkungsrippen auf der Radrückseite haben den Vorteil, dass sämtliche Teile
des Verdichterrades in im Wesentlichen gleicher Wanddicke ausgeführt werden können.
Insbesondere kann hierdurch vermieden werden, das Verdichterrad in Richtung zur Nabe
mit einer großen Wanddicke auszuführen, die insbesondere bei der Herstellung aus Kunststoffen
zur Bildung von Lunkern und Maßungenauigkeiten aufgrund von Schrumpfung führen kann.
Die Schrumpfung und die damit verbundenen Maßungenauigkeiten können zu einem ungleichmäßigen
Lauf und damit zu Schäden beim Betrieb des Verdichterrades führen. Lunker im Polymer
führen zu Instabilitäten, da das Polymer die Kraft nicht gleichmäßig aufnehmen kann.
[0009] "Auf der Radrückseite in axialer Richtung herausragen" bedeutet im Rahmen der vorliegenden
Erfindung, dass der Abschluss der Radnabe in axialer Richtung auf der den Leitschaufeln
abgewandten Seite sichtbar ist, wobei die Radrückseite die Seite des Verdichterrades
ist, auf der keine Leitschaufeln angeordnet sind. Hierzu folgen in axialer Richtung
nacheinander der untere Abschluss der Radnabe, der größte Umfang des Verdichterrades
und der obere Abschluss der Radnabe.
[0010] Durch die Gestaltung derart, dass die Radnabe auf der Radrückseite in axialer Richtung
herausragt und Verstärkungsrippen von der Radnabe zum äußeren Umfang hin verlaufen,
wobei der Abstand zwischen einer radial durch den äußeren Umfang der Radrückseite
verlaufenden Ebene und der Abschlusskante der Verstärkungsrippen vom äußeren Umfang
der Radrückseite zur Radnabe hin zunimmt, wird überraschenderweise eine Stabilität
erreicht, die einen stabilen und dauerhaften Betrieb des Verdichterrades auch bei
hohen Temperaturen in Abhängigkeit vom ausgewählten Kunststoff von bis zu 200°C erlaubt.
Insbesondere können die aufgrund der hohen Drehzahlen auftretenden Biegebeanspruchungen
aufgenommen werden und das Verdichterrad wird nicht geschädigt. Die geringere Verformung
bei hohen Drehzahlen hat den zusätzlichen positiven Effekt, dass nur geringe Spaltströme
auftreten und so der Wirkungsgrad des Verdichters kaum reduziert wird.
[0011] Die Gestaltung mit den Rippen hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Wanddicken der
einzelnen Abschnitte des Verdichterrades nicht mehr als 100% voneinander abweichen.
Hierdurch ist es möglich, das Verdichterrad aus einem Material auf Polymerbasis herzustellen
ohne dass es zu starker Schrumpfung des Materials und damit zu unerwünschten Verformungen
des Verdichterrades kommt. Auch entstehen beim Abkühlen des Polymermaterials aufgrund
der möglichen dünnen Wanddicken keine Lunker. Es wird somit ein stabiles Verdichterrad
ohne fertigungsbedingte Schwachstellen und mit nur geringen Toleranzen bei den Maßen
des Verdichterrades erhalten.
[0012] Die Verstärkungsrippen können eine gerade oder eine gekrümmt verlaufende Abschlusskante
aufweisen. Wenn die Abschlusskante gekrümmt ist, verläuft die Abschlusskante konkav
von außen zur Nabe hin. Hierbei ist es insbesondere bevorzugt, wenn die Krümmung so
verläuft, dass die Abschlusskante die radial durch den äußeren Umfang verlaufende
Ebene nicht schneidet. Alternativ ist es auch möglich, die Abschlusskante linear,
das heißt ohne Krümmung, vom äußeren Umfang zur Nabe hin zu gestalten. Bevorzugt ist
es jedoch, die Abschlusskante mit einer Krümmung zu gestalten. die Krümmung kann dabei
in Form eines Kreisbogens, elliptisch, parabolisch oder hyperbolisch sein.
[0013] Gemäß der Erfindung ist die Radnabe an der Radrückseite von einem konzentrischen
Ring umschlossen ist und zwischen der Radnabe und dem konzentrischen Ring und vom
konzentrischen Ring zum äußeren Umfang hin verlaufen Verstärkungsrippen. Der um die
Radnabe verlaufende zur Radnabe konzentrische Ring ermöglicht eine zusätzliche Verstärkung
des Verdichterrades. Der konzentrische Ring ragt dabei in axialer Richtung maximal
so weit auf der Radrückseite hinaus wie die Radnabe. Besonders bevorzugt ist es, wenn
der konzentrische Ring auf der Radrückseite so weit hinausragt, dass dieser bündig
mit den Verstärkungsrippen, die vom äußeren Umfang zum konzentrischen Ring und vom
konzentrischen Ring zur Radnabe verlaufen, abschließt. Dabei ist es bevorzugt, wenn
die Verstärkungsrippen zwischen dem konzentrischen Ring und der Radnabe eine radial
senkrecht zur Achse des Verdichterrades verlaufende Abschlusskante aufweisen.
[0014] Gemäß der Erfindung ist die Anzahl der Verstärkungsrippen zwischen der Radnabe und
dem konzentrischen Ring kleiner als die Anzahl der Verstärkungsrippen, die sich vom
konzentrischen Ring zum äußeren Umfang hin erstrecken. Die geringere Anzahl an Verstärkungsrippen
ist dabei insbesondere für eine einfachere Fertigung gewünscht, da der Abstand zwischen
den Rippen so größer gestaltet werden kann, als wenn sich alle Rippen vom äußeren
Umfang bis zur Radnabe erstrecken.
[0015] Zudem erlaubt es der konzentrische Ring, die Gesamtanzahl der Rippen im Vergleich
zu einer Gestaltung ohne zusätzlichen konzentrischen Ring zu erhöhen und so die Stabilität
weiter zu verbessern. Dies ist insbesondere bei schnelllaufenden Verdichterrädern,
das heißt bei Verdichterrädern, die mit einer Drehzahl von mehr als 50.000 min
-1 betrieben werden, erforderlich, um auftretende Schwingungen an den Rändern des Verdichterrades
zu reduzieren und so der Gefahr vorzubeugen, dass das Verdichterrad mit einem das
Verdichterrad umgebenden Gehäuse im Betrieb kollidiert.
[0016] Nach der Erfindung ist es besonders bevorzugt, wenn die Anzahl der Verstärkungsrippen
zwischen der Radnabe und dem konzentrischen Ring halb so groß ist wie die Anzahl der
Verstärkungsrippen zwischen dem konzentrischen Ring und dem äußeren Umfang des Verdichterrades.
In diesem Fall bilden dabei die Verstärkungsrippen zwischen der Radnabe und dem konzentrischen
Ring eine Verlängerung jeder zweiten Verstärkungsrippe, die sich vom äußeren Umfang
zum konzentrischen Ring erstreckt.
[0017] Nach einer vom Wortlaut der Ansprüche nicht erfassten Ausführungsform können die
Verstärkungsrippen gerade oder gebogen gestaltet sein und mit einem Winkel im Bereich
von 0 bis 45° zur radialen Richtung ausgerichtet sein. Bevorzugt sind die Rippen in
einem Winkel im Bereich von 0 bis 30°, besonders bevorzugt im Bereich von 0 bis 15°
ausgerichtet. Insbesondere bevorzugt ist es, wenn die Rippen radial ausgerichtet sind,
das heißt in einem Winkel von 0° zur radial Richtung.
[0018] Wenn ein konzentrischer Ring vorgesehen ist, wie bei der erfindungsgemäßen Anordnung,
ist es bevorzugt, wenn die Verstärkungsrippen zwischen der Radnabe und dem konzentrischen
Ring in radialer Richtung ausgerichtet sind. In diesem Fall können die Verstärkungsrippen
zwischen dem konzentrischen Ring und dem äußeren Umfang in einem von 0° verschiedenen
Winkel verlaufen. Nach einer anderen, vom Wortlaut der Ansprüche nicht erfassten Ausführungsform,
können die Verstärkungsrippen gerade oder gekrümmt verlaufen.
[0019] Nach einer anderen, vom Wortlaut der Ansprüche nicht erfassten Ausführungsform, verlaufen
alle Verstärkungsrippen in radialer Richtung, wobei auch in diesem Fall die Verstärkungsrippen
gerade oder gekrümmt verlaufen können.
[0020] Nach der Erfindung verlaufen die zum äußeren Umfang hin verlaufenden Verstärkungsrippen
s-förmig.
[0021] Aus fertigungstechnischer Sicht ist jedoch ein gerader Verlauf der Verstärkungsrippen
bevorzugt.
[0022] Erfindungsgemäß ist das Laufrad aus einem Polymer hergestellt. Nach einer vom Wortlaut
der Ansprüche nicht erfassten Ausführungsform, können als Material für das Verdichterrad
Metalle oder Keramiken eingesetzt werden. Nach der Erfindung und aufgrund des geringen
Gewichts ist es bevorzugt als Material Kunststoffe einzusetzen. Insbesondere, wenn
das Verdichterrad in einem Turboverdichter in einem Motor für ein Kraftfahrzeug eingesetzt
wird, ist es erforderlich, dass das Material ausreichend temperaturbeständig, bevorzugt
bis zu einer Temperatur von 200°C ist. Bevorzugt werden dennoch unabhängig vom Einsatz
die gleichen Polymere als Material für das Verdichterrad eingesetzt. Hierbei können
sowohl temperaturbeständige Thermoplaste als auch temperaturbeständige Duroplaste
eingesetzt werden.
[0023] Geeignete Polymermaterialien, die zur Herstellung des Verdichterrades eingesetzt
werden, sind vorzugsweise ausgewählt aus Polyaryletherketonen (PAEK), Polysulfonen
(PSU), Polyphenylensulfon (PPSU), Polyetherimiden (PEI), Polyamiden (PA), Polyethersulfonen
(PESU), Polyphenylensulfiden (PPS), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Epoxidharzen (EP)
und Polyestern.
[0024] Geeignete Polyaryletherketone sind zum Beispiel Polyetheretherketon (PEEK), Polyacryletherketonetherketonketon
(PEKEKK), Polyetherketon (PEK), Polyetherketonketon (PEKK) oder Polyetheretherketonketon
(PEEKK).
[0025] Wenn als Polymer ein Polyamid eingesetzt wird, wird das Polyamid vorzugsweise ausgewählt
aus PA 46, PA 6, PA 66, PA 6/6T, PA 610, PA 11 und PA 12.
[0026] Besonders bevorzugt als Polymere sind dabei Polyaryletherketone oder Polyethersulfone.
[0027] Um eine ausreichende Stabilität des Verdichterrades aus Polymermaterial zu erhalten,
ist es bevorzugt, wenn das Polymermaterial verstärkt ist. Hierbei können sowohl pulverförmige
als auch faserförmige Füllstoffe eingesetzt werden. Bei faserförmigen Füllstoffen
werden insbesondere Langfasern oder Kurzfasern eingesetzt. Als Langfasern werden dabei
Fasern mit einer Länge im Bereich von 1,7 bis 10 mm bezeichnet und als Kurzfasern
Fasern mit einer Länge im Bereich von 0,01 bis 1,7 mm. Unabhängig davon ob Kurzfasern
oder Langfasern eingesetzt werden, ist der Faserdurchmesser vorzugsweise im Bereich
von 5 bis 20 µm. Wenn Glasfasern eingesetzt werden, liegt der Faserdurchmesser vorzugsweise
im Bereich von 10 bis 20 µm, bei Kohlenstofffasern vorzugsweise im Bereich von 5 bis
10 µm.
[0028] Pulverförmige Füllstoffe weisen vorzugsweise einen mittleren Durchmesser im Bereich
von 0,5 bis 50 µm auf. Geeignete pulverförmige Füllstoffe sind zum Beispiel Talkum,
Graphit, Calciumcarbonat, Calciumfluorid, Zinkoxid, Wollastonit, Magnesiumoxid oder
Kaolin.
[0029] Geeignete faserförmige Füllstoffe sind Glasfasern, Kohlenstofffasern, Mineralfasern
oder Aramidfasern. Besonders bevorzugt sind dabei Kohlenstofffasern oder Glasfasern.
Die Kohlenstofffasern weisen dabei vorzugsweise einen Durchmesser im Bereich von 5
bis 10 µm und eine Länge im Bereich von 50 bis 500 µm bei Einsatz von gemahlenen Kohlenstofffasern
und einer Länge im Bereich von 1 bis 5 mm bei Einsatz von geschnittenen Kohlenstofffasern
auf. Hierbei können auch Mischungen unterschiedlicher Faserlängen in jedem beliebigen
Mischungsverhältnis eingesetzt werden beispielsweise einem Teil mit einer Länge im
Bereich von 50 bis 250 µm und einem Teil mit einer Länge im Bereich von 3 bis 5 mm.
[0030] Wenn Glasfasern eingesetzt werden, so weisen diese vorzugsweise einen Durchmesser
im Bereich 10 bis 14 µm und eine Länge im Bereich von 50 bis 250 µm bei Einsatz von
gemahlenen Glasfasern und eine Länge im Bereich von 3 bis 5 mm bei Einsatz von geschnittenen
Glasfasern auf. Auch hier ist der Einsatz von Mischungen mit unterschiedlichen Faserlängen
in jedem beliebigen Mischungsverhältnis möglich, beispielsweise einem Teil mit einer
Länge im Bereich von 50 bis 250 µm und einem Teil mit einer Länge im Bereich von 3
bis 5 mm.
[0031] Um die Eigenschaften des Polymeren einzustellen, können zusätzlich zu den faserförmigen
oder pulverförmigen Füllstoffen weitere Additive zugegeben werden. Üblicherweise eingesetzte
Additive sind zum Beispiel Härter, Vernetzer, Weichmacher, Katalysatoren, Zähmodifikatoren,
Haftvermittler, Füller, Entformungshilfsmittel, Blends mit anderen Polymeren, Stabilisatoren
oder Mischungen zweier oder mehrerer dieser Komponenten. Additive oder gegebenenfalls
auch Comonomere, die zur Einstellung der Eigenschaften des Polymeren eingesetzt werden
können, sind dem Fachmann bekannt.
[0032] Das erfindungsgemäße Verdichterrad eignet sich zum Beispiel als Verdichterrad in
einem Abgasturbolader, einem elektrisch angetriebenen Verdichter für Motoren, einem
Staubsauger, einem Kompressor oder einer Dunstabzugshaube.
[0033] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0034] Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Verdichterrad in Seitenansicht,
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Verdichterrad,
- Figur 3
- eine Darstellung der Radnabe und des Radkörpers,
- Figuren 4 bis 7
- verschiedene Gestaltungen der Verstärkungsrippen auf der Radrückseite.
[0035] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Verdichterrad in Seitenansicht dargestellt.
[0036] Ein Verdichterrad 1 umfasst eine Radnabe 3 und einen Radkörper 5. Auf dem Radkörper
5 sind auf der Radvorderseite 6 Leitschaufeln 7 angeordnet. Die Leitschaufeln 7 sind
so geformt, dass bei einem Betrieb des Verdichterrades das zu verdichtende Gas von
der Seite mit größtem Durchmesser in Richtung eines oberen Abschlusses 9 des Verdichterrades
1 transportiert wird. Hierzu dreht sich das Verdichterrad 1 üblicherweise mit einer
Drehzahl von üblicherweise mehreren Tausend Umdrehungen pro Minute. So können zum
Beispiel bei Einsatz in einem elektrisch angetriebenen Verdichter in einem Kraftfahrzeugmotor
Drehzahlen von bis zu 100 000 min
-1 erreicht werden. Die Gestalt und die Form der Leitschaufeln 7 entspricht dabei der
allgemein üblichen Form für entsprechende Verdichterräder und ist dem Fachmann bekannt.
Wie Figur 1 entnommen werden kann, haben die Leitschaufeln 7 einen geschwungenen,
s-förmigen Verlauf und weisen eine Richtungsänderung auf, wobei die Leitschaufeln
7 im Bereich größten Umfangs in axialer Richtung ausgerichtet sind und am anderen
Ende im Bereich des oberen Abschlusses 9 in radialer Richtung.
[0037] Auf der den Leitschaufeln abgewandten Radrückseite 11 sind erfindungsgemäß Verstärkungsrippen
13 angeordnet. Die Verstärkungsrippen 13 verlaufen von einem äußeren Umfang 15 hin
zur Radnabe 3. Die Radnabe 3 ragt dabei, wie aus Figur 1 ersichtlich ist, auf der
Radrückseite 11 in axialer Richtung heraus und die Verstärkungsrippen 13 verlaufen
zum unteren Abschluss 17 der Radnabe 3. In der hier dargestellten Ausführungsform
haben die Verstärkungsrippen eine gekrümmt verlaufende Abschlusskante 19. Der Verlauf
ist dabei konkav mit der geringsten Steigung im Bereich des äußeren Umfangs 15 und
der größten Steigung im Bereich der Radnabe 3.
[0038] Neben dem hier dargestellten konkaven Verlauf der Abschlusskante 19 der Verstärkungsrippen
13 ist auch zum Beispiel ein linearer Verlauf möglich. Der gekrümmte Verlauf kann
dabei in Form eines Kreisabschnitts, parabolisch, elliptisch oder hyperbolisch sein.
Bevorzugt ist ein Verlauf in Form eines Kreisabschnitts, wie er in Figur 1 dargestellt
ist.
[0039] In Figur 2 ist ein Schnitt durch das in Figur 1 dargestellte Verdichterrad dargestellt.
[0040] Hierbei ist zu erkennen, dass der Radkörper 5 gekrümmt in Richtung vom äußeren Umfang
15 zum oberen Abschluss 17 verläuft. Um große Wanddicken zu vermeiden, die bei der
Herstellung des Verdichterrades 1 aus einem Polymermaterial zu Lunkern und Verzug
durch Schrumpfung führen kann, ist der Radkörper in Form einer gebogenen Wandung gestaltet,
die eine im Wesentlichen gleichbleibende Dicke aufweist. Um eine ausreichende Stabilität
des Rades zu erhalten, sind die Verstärkungsrippen 13 vorgesehen.
[0041] In der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform hat die Radnabe im Bereich der Radrückseite
11 einen geringeren Innendurchmesser 21 als im Bereich der Radvorderseite. Hierbei
nimmt der Innendurchmesser der Radnabe mit einer plötzlichen Erweiterung zu.
[0042] Neben den Verstärkungsrippen 13 weist das Verdichterrad 1 einen konzentrischen Ring
23 auf, der die Radnabe 3 umschließt. Die Verstärkungsrippen 13 verlaufen dann zunächst
vom äußeren Umfang 15 zum konzentrischen Ring 23 und von dort weiter zur Radnabe 3.
Nach der Erfindung ist die Anzahl der Verstärkungsrippen 13 vom äußeren Umfang 15
zum konzentrischen Ring 23 größer als die Anzahl der Verstärkerrippen zwischen dem
konzentrischen Ring 23 und der Radnabe 3.
[0043] Neben der Gestaltung der Radnabe 3 mit einer plötzlichen Erweiterung, wie dies in
Figur 2 dargestellt ist, ist es auch möglich, die Radnabe 3 mit einem konstanten Durchmesser
zu gestalten. Dies lässt sich beispielhaft Figur 3 entnehmen. Hierbei zeigt Figur
3 aus Gründen der Vereinfachung nur die Radnabe 3 und den Radkörper 5. Die Länge,
mit der die Radnabe auf der Radrückseite hinausragt ist mit l
RR bezeichnet. Auch hier verläuft der Radkörper 5 mit einer konkaven Krümmung von dem
äußeren Umfang15 zum oberen Abschluss 9 der Radnabe 3.
[0044] In den Figuren 4 bis 7 sind jeweils mögliche unterschiedliche Verläufe der Verstärkungsrippen
13 auf der Radrückseite 11 dargestellt. Diese Verläufe stellen Ausführungsformen dar,
die vom Wortlaut der Ansprüche nicht erfasst sind.
[0045] Figur 4 zeigt dabei den Verlauf der Verstärkungsrippen 13, wie er auch in den Figuren
1 und 2 dargestellt ist. Die Verstärkungsrippen 13 verlaufen dabei linear in radialer
Richtung. In der hier dargestellten Variante ist die Radnabe 3 von einem konzentrischen
Ring 23 umschlossen. Die Verstärkungsrippen 13 verlaufen dabei vom äußeren Umfang
15 zum konzentrischen Ring 23. Jede zweite Verstärkungsrippe 13 verläuft weiter vom
konzentrischen Ring 23 zur Radnabe 3. Durch die reduzierte Anzahl der Verstärkungsrippen
13 zwischen dem konzentrischen Ring 23 und der Radnabe 3 ist der Abstand zwischen
den einzelnen Verstärkungsrippen 13 größer als wenn alle Verstärkungsrippen 13 zur
Radnabe 3 verlaufen. Dies unterstützt insbesondere bei der Fertigung des Verdichterrades
1.
[0046] Figur 5 zeigt eine Anordnung der Verstärkungsrippen, bei der Verstärkungsrippen 25
zwischen dem konzentrischen Ring 23 und der Radnabe 3 linear in radialer Richtung
verlaufen und die vom äußeren Umfang 15 zum konzentrischen Ring 23 verlaufenden Verstärkungsrippen
gebogen sind. Die Verstärkungsrippen weisen dabei in der hier dargestellten Ausführungsform
eine leichte S-Form auf.
[0047] Bei der in Figur 6 dargestellten Form verlaufen die Verstärkungsrippen 13 in Form
eines Kreisabschnitts und bei der in Figur 7 dargestellten Ausführungsform ebenfalls
s-förmig.
[0048] Bei den in den Figuren 6 und 7 dargestellten Formen der Verstärkungsrippen 13 ist
es auch möglich, zusätzlich den konzentrischen Ring 23 vorzusehen.
[0049] Alternativ zu dem radialen Verlauf der Rippen in Figur 1 ist es auch möglich, die
Verstärkungsrippen mit einem Winkel zur radialen Richtung auszuführen. Dies ist auch
bei einem gekrümmten Verlauf möglich, wobei hier der Winkel bestimmt wird, indem eine
Verbindungslinie zwischen den entgegengesetzten gezogen wird und der Winkel zwischen
der Verbindungslinie und der radialen Richtung bestimmt wird.
[0050] Nach vom Wortlaut der Ansprüche nicht erfassten Ausführungsformen, können die Verstärkungsrippen
auch weitere Verläufe annehmen, zum Beispiel wellenförmig oder zick-zack-förmig, wobei
auch hier ein im wesentlichen radialer Verlauf oder ein Verlauf mit einem Winkel zur
radialen Richtung möglich ist.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Verdichterrad
- 3
- Radnabe
- 5
- Radkörper
- 6
- Radvorderseite
- 7
- Leitschaufel
- 9
- oberer Abschluss
- 11
- Radrückseite
- 13
- Verstärkungsrippen
- 15
- äußerer Umfang
- 17
- unterer Abschluss
- 19
- Abschlusskante
- 21
- Innendurchmesser der Radnabe im Bereich der Radrückseite
- 23
- konzentrischer Ring
- 25
- Verstärkungsrippen zwischen konzentrischem Ring 23 und Radnabe 3
- lRR
- Länge, die die Radnabe 3 auf der Radrückseite 11 hinausragt
1. Verdichterrad für einen schnelllaufenden Verdichter aus einem Polymermaterial mit
einer Radvorderseite (6), einer Radrückseite (11) und einer Radnabe (3), wobei die
Radvorderseite (6) eine Krümmung aufweist, durch die der Abstand zwischen einer radial
durch den äußeren Umfang (15) der Radvorderseite (6) verlaufenden Ebene und der Oberfläche
der Radvorderseite (6) vom äußeren Umfang (15) zur Radnabe (3) hin zunimmt und auf
der Radvorderseite (6) Leitschaufeln (7) angeordnet sind, wobei die Radnabe (3) auf
der Radrückseite (11) in axialer Richtung herausragt und Verstärkungsrippen (13) von
der Radnabe (3) zum äußeren Umfang (15) hin verlaufen, wobei der Abstand zwischen
einer radial durch den äußeren Umfang (15) der Radrückseite (11) verlaufenden Ebene
und der Abschlusskante (19) der Verstärkungsrippen (13) vom äußeren Umfang (15) der
Radrückseite (11) zur Radnabe (3) hin zunimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Radnabe (3) an der Radrückseite (11) von einem konzentrischen Ring (23) umschlossen
ist und zwischen der Radnabe (3) und dem konzentrischen Ring (23) und vom konzentrischen
Ring (23) zum äußeren Umfang (15) hin Verstärkungsrippen (13) verlaufen, wobei die
Anzahl der Verstärkungsrippen (25) zwischen der Radnabe (3) und dem konzentrischen
Ring (23) kleiner ist als die Anzahl der Verstärkungsrippen (13), die sich vom konzentrischen
Ring (23) zum äußeren Umfang (15) hin erstrecken und wobei die zum äußeren Umfang
(15) hin verlaufenden Verstärkungsrippen (13) s-förmig verlaufen.
2. Verdichterrad gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsrippen (13) eine gekrümmt verlaufende Abschlusskante (19) aufweisen.
3. Verdichterrad gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsrippen (25) zwischen der Radnabe (3) und dem konzentrischen Ring
(23) in radialer Richtung ausgerichtet sind.
4. Verdichterrad gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymermaterial ausgewählt ist aus Polyaryletherketonen, Polysulfonen, Polyphenylensulfon,
Polyetherimiden, Polyamiden, Polyethersulfonen, Polyphenylensulfiden, Polyvinylidenfluorid,
Epoxidharzen und Polyestern.
5. Verdichterrad gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymermaterial faserverstärkt ist.
6. Verwendung eines Verdichterrades gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 als Verdichterrad
in einem Abgasturbolader, einem elektrisch angetriebenen Verdichter für Motoren, einem
Staubsauger, einem Kompressor oder einer Dunstabzugshaube.
1. Compressor wheel for a high-speed compressor composed of a polymer material, having
a wheel front side (6), having a wheel rear side (11) and having a wheel hub (3),
wherein the wheel front side (6) has a curvature by way of which the distance between
a plane extending radially through the outer circumference (15) of the wheel front
side (6) and the surface of the wheel front side (6) increases from the outer circumference
(15) to the wheel hub (3) and guide vanes (7) are arranged on the wheel front side
(6), wherein the wheel hub (3) protrudes axially on the wheel rear side (11) and reinforcement
ribs (13) extend from the wheel hub (3) to the outer circumference (15), wherein the
distance between a plane extending radially through the outer circumference (15) of
the wheel rear side (11) and the termination edge (19) of the reinforcement ribs (13)
increases from the outer circumference (15) of the wheel rear side (11) to the wheel
hub (3), characterized in that the wheel hub (3) is surrounded on the wheel rear side (11) by a concentric ring
(23) and reinforcement ribs (13) extend between the wheel hub (3) and the concentric
ring (23) and from the concentric ring (23) to the outer circumference (15), wherein
the number of reinforcement ribs (25) between the wheel hub (3) and the concentric
ring (23) is smaller than the number of reinforcement ribs (13) extending from the
concentric ring (23) to the outer circumference (15), and wherein the reinforcement
ribs (13) extending to the outer circumference (15) extend in an S-shaped manner.
2. Compressor wheel according to Claim 1, characterized in that the reinforcement ribs (13) have a termination edge (19) which extends in a curved
manner.
3. Compressor wheel according to Claim 1 or 2, characterized in that the reinforcement ribs (25) between the wheel hub (3) and the concentric ring (23)
are oriented radially.
4. Compressor wheel according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the polymer material is selected from polyaryletherketones, polysulphones, polyphenylene
sulfone, polyether imides, polyamides, polyether sulphones, polyphenylene sulphides,
polyvinylidene fluoride, epoxy resins and polyesters.
5. Compressor wheel according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the polymer material is fibre-reinforced.
6. Use of a compressor wheel according to one of Claims 1 to 5 as a compressor wheel
in an exhaust-gas turbocharger, in an electrically driven compressor for engines,
in a vacuum cleaner, in a supercharger or in an extractor hood.
1. Roue de compresseur pour un compresseur à grande vitesse en un matériau polymère,
avec un côté avant de roue (6), un côté arrière de roue (11) et un moyeu de roue (3),
le côté avant de roue (6) présentant une courbure, par laquelle la distance entre
un plan passant radialement par la circonférence extérieure (15) du côté avant de
roue (6) et la surface du côté avant de roue (6) augmente de la circonférence extérieure
(15) vers le moyeu de roue (3), et des aubes directrices (7) étant agencées sur le
côté avant de roue (6), le moyeu de roue (3) faisant saillie dans la direction axiale
sur le côté arrière de roue (11) et des nervures de renforcement (13) s'étendant du
moyeu de roue (3) vers la circonférence extérieure (15), la distance entre un plan
passant radialement par la circonférence extérieure (15) du côté arrière de roue (11)
et le bord d'extrémité (19) des nervures de renforcement (13) augmentant de la circonférence
extérieure (15) du côté arrière de roue (11) vers le moyeu de roue (3), caractérisée en ce que le moyeu de roue (3) est entouré d'un anneau concentrique (23) sur le côté arrière
de roue (11) et des nervures de renforcement (13) s'étendent entre le moyeu de roue
(3) et l'anneau concentrique (23) et de l'anneau concentrique (23) vers la circonférence
extérieure (15), le nombre de nervures de renforcement (25) entre le moyeu de roue
(3) et l'anneau concentrique (23) étant inférieur au nombre de nervures de renforcement
(13) qui s'étendent de l'anneau concentrique (23) vers la circonférence extérieure
(15), et les nervures de renforcement (13) qui s'étendent vers la circonférence extérieure
(15) s'étendant en forme de S.
2. Roue de compresseur selon la revendication 1, caractérisée en ce que les nervures de renforcement (13) présentent un bord d'extrémité (19) s'étendant
de manière courbée.
3. Roue de compresseur selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que les nervures de renforcement (25) entre le moyeu de roue (3) et l'anneau concentrique
(23) sont orientées dans la direction radiale.
4. Roue de compresseur selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que le matériau polymère est choisi parmi les polyaryléthercétones, les polysulfones,
les polyphénylènesulfones, les polyétherimides, les polyamides, les polyéthersulfones,
les polysulfures de phénylène, le polyfluorure de vinylidène, les résines époxy et
les polyesters.
5. Roue de compresseur selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le matériau polymère est renforcé par des fibres.
6. Utilisation d'une roue de compresseur selon l'une quelconque des revendications 1
à 5 en tant que roue de compresseur dans un turbocompresseur, un compresseur entraîné
électriquement pour moteurs, un aspirateur, un compresseur ou une hotte aspirante.