[0001] Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst zum Walzen von Metallbändern mit einer am Walzgerüst
angeordneten Absaugeinrichtung umfassend zumindest eine oberhalb eines Walzspaltes
des Walzgerüstes angeordnete Absaugkammer mit einer sich im Wesentlichen längs oder
quer zur Förderrichtung des Metallbandes erstreckenden spaltförmigen Absaugöffnung.
[0002] Aus der
WO 00/61308 ist ein Walzgerüst zum Walzen von Metallbändern bekannt, das mit einer das Walzgerüst
vollständig umschließenden Gehäuse versehen ist. In dem Gehäuse ist oberhalb des Walzspaltes
des Walzgerüstes eine mit einer spaltförmigen Absaugöffnung, die sich parallel zur
Förderrichtung des Metallbandes erstreckt, versehene Absaugkammer angeordnet, wobei
durch die Absaugöffnung ein Öldunst abgesaugt werden soll, der dadurch entsteht, dass
im Bereich des Walzspaltes auf das Metallband aufgebrachte Kühl-/Schmierflüssigkeit
auf dem in Folge des Walzvorgangs erwärmten Metallband verdampft.
[0003] Die Dunstabsaugung erweist sich nicht nur aus Gründen des Arbeitsschutzes als notwendig,
um das Bedienpersonal des Walzgerüstes vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu
schützen, sondern auch als vorteilhaft, um über außerhalb des Gehäuses angeordnete
Abscheideeinrichtungen eine Rückgewinnung des Kühl-/Schmiermittels für dessen Wiederverwendung
zu ermöglichen.
[0004] Um eine kontinuierliche Luftströmung innerhalb des Gehäuses zu ermöglichen, ist das
Gehäuse mit einer Lufteintrittsöffnung versehen, an die ein innerhalb des Gehäuses
angeordnetes Gebläse angeschlossen ist, das eine diagonal gerichtete Luftströmung
zu der in einem oberen Eckbereich des Gehäuses angeordneten Absaugöffnung ermöglicht.
[0005] Insbesondere dann, wenn das bekannte Walzgerüst im Reversierbetrieb betrieben werden
soll, ist vorgesehen, dass die zur Durchführung des Reversierbetriebes notwendigen
Haspeleinrichtungen auf der Einlaufseite und der Auslaufseite des Walzgerüstes ebenfalls
in dem Gehäuse aufgenommen sind.
[0006] Das bekannte Walzgerüst ermöglicht zwar eine wirksame Abführung des im Walzbetrieb
entstehenden Dunstes, wobei jedoch für die Einhausung des Walzgerüstes, die im Falle
des Reversierbetriebes die zusätzliche Aufnahme der Haspeleinrichtungen in dem Gehäuse
vorsieht, ein erheblicher anlagentechnischer Aufwand erforderlich ist.
[0007] Darüber hinaus wird die freie Zugänglichkeit des Walzgerüstes erheblich eingeschränkt,
was insbesondere bei auftretenden Betriebsstörungen, die zur Behebung der Betriebsstörung
häufig einen direkten Zugriff auf die Störungsstelle erfordert, zu unerwünschten Verlängerungen
von Stillstandszeiten für die Störungsbehebung führt. Ebenfalls wird ein Coilwechsel
auf einer Haspeleinrichtung erschwert oder erfordert zumindest die zusätzliche Installation
einer aufwändigen Türtechnik, die einen Coilwechsel mit nachfolgendem Abschluss des
Gehäuses erforderlich macht.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Walzgerüst vorzuschlagen,
dass eine effektive Dunstabsaugung ohne Beeinträchtigung der freien Zugänglichkeit
des Walzgerüstes ermöglicht.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäße Walzgerüst die Merkmale des
Anspruchs 1 auf.
[0010] Erfindungsgemäß ist die Absaugöffnung innerhalb einer einen Haspelbereich überdeckenden
Absaughaube angeordnet, derart, dass die Absaugöffnung mit einer sich im Wesentlichen
parallel zur Absaugöffnung erstreckenden Zuluftöffnung eine Öffnungsebene zur Erzeugung
einer Strömungswand definiert, die sich zumindest teilweise zwischen der Absaughaube
und einer durch den Walzspalt verlaufenden Metallband-Förderebene erstreckt und einen
Dunstabzugsbereich des Walzgerüstes von einem Umgebungsbereich des Walzgerüstes trennt.
[0011] Im Unterschied zu dem bekannten Walzgerüst ist anstelle eines das Walzgerüst vollständig
umschließenden Gehäuses lediglich eine Absaughaube in Kombination mit einer Absaugöffnung
und einer zugeordneten Zuluftöffnung erforderlich, derart, dass in einer durch die
Absaugöffnung und die Zulauföffnung definierten Öffnungsebene die Ausbildung einer
Strömungswand ermöglicht wird, sodass durch die Absaugöffnung nicht nur Dunst aus
dem Dunstabzugsbereich abgesogen wird, sondern durch die zwischen der Zuluftöffnung
und der Ablauföffnung ausgebildete Strömungswand eine Trennung zwischen dem Dunstabzugsbereich
und dem Umgebungsbereich des Walzgerüstes ermöglicht wird.
[0012] Im Vergleich zu einer massiv ausgebildeten Gehäusewand bildet die Strömungswand eine
eher virtuelle Wand aus, die einerseits aufgrund der fehlenden Körperlichkeit der
Wand keine Einschränkung der Zugänglichkeit des Dunstabzugsbereichs bewirkt, und andererseits
durch die zwischen der Zuluftöffnung und der Absaugöffnung sich ausbildende Luftströmung
(Strömungswand) verhindert, dass Dunst aus dem Dunstabzugsbereich in den Umgebungsbereich
gelangt.
[0013] Da wegen der im Umgebungsbereich des Walzgerüstes geringen Luftbewegungen bereits
geringste Strömungsgeschwindigkeiten ausreichend sind, um eine Abschirmung des Dunstabzugsbereichs
durch die Strömungswand zu ermöglichen, ist mit der Ausbildung der Strömungswand keine
Beeinträchtigung des Betriebs beziehungsweise der Zugänglichkeit des Walzgerüstes
verbunden. Die Strömungsgeschwindigkeit kann sogar so gering sein, dass sie von dem
Bedienpersonal praktisch nicht wahrgenommen wird.
[0014] Da es für ein Mindestmaß an Zugänglichkeit des Walzgerüstes ausreichend sein kann,
wenn eine Zugänglichkeit von einer Seite des Haspelbereichs gegeben ist, ist eine
Minimalkonfiguration des erfindungsgemäßen Walzgerüstes denkbar, bei der zur Realisierung
dieser Zugänglichkeit lediglich eine Strömungswand parallel oder quer zur Förderrichtung
des Metallbandes vorgesehen ist. In diesem Fall können die weiteren seitlichen Abschirmungen
des Dunstabzugsbereichs gegenüber dem Umgebungsbereich durch andere geeignete Maßnahmen,
wie insbesondere abschirmende Wände gebildet sein.
[0015] Grundsätzlich kann eine spaltförmige Ausgestaltung der Absaugöffnung nicht nur durch
einen durchgehend ausgebildeten Spalt gebildet sein. Vielmehr ist auch eine Reihenanordnung
von beliebig ausgebildeten Öffnungen möglich.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Absaugöffnung einen Abzugsspalt in einem den
Dunstabzugsbereich nach oben begrenzenden Haubenboden ausbildet, sodass der Haubenboden
als ergänzende Strömungsleiteinrichtung nutzbar ist, die es ermöglicht, dass auch
seitlich und gegebenenfalls oberhalb der Absaugöffnung aufgestauter Dunst wirkungsvoll
durch die Absaugöffnung abgesaugt werden kann.
[0017] Wenn in einer bevorzugten Ausführungsform die Absaugeinrichtung zumindest zwei weitere,
jeweils mit einer Absaugöffnung versehene Absaugkammern aufweist, wobei die eine Absaugöffnung
quer zur Förderrichtung und die beiden weiteren Absaugöffnungen einander gegenüberliegend,
jeweils längs der Förderrichtung angeordnet sind, kann die Absaugleistung erheblich
gesteigert werden.
[0018] In dem Fall, dass zumindest eine der weiteren Absaugöffnungen zusammen mit einer
der weiteren Absaugöffnung zugeordneten Zuluftöffnung eine weitere Öffnungsebene zur
Erzeugung einer weiteren Strömungswand zur Trennung des Dunstabzugsbereichs vom Umgebungsbereich
des Walzgerüstes definiert, kann die Zugänglichkeit des Walzgerüstes noch weiter gesteigert
werden.
[0019] In dem Fall, dass zumindest eine der weiteren Absaugöffnungen quer zur Förderrichtung
angeordnet ist, derart, dass der Dunstabzugsbereich allseitig von Absaugöffnungen
umgeben ist, kann ein Niederschlag von Kühl- oder Schmierflüssigkeit aus dem Dunst
auf Teile des Walzgerüstes wirkungsvoll entgegengewirkt werden.
[0020] Bei Installation einer weiteren, unterhalb der Metallband-Förderebene mit einer Absaugöffnung
versehenen Absaugkammer kann eine Erstreckung der Absaugwirkung auch auf dem Unterflurbereich
des Walzgerüstes erfolgen.
[0021] Wenn oberhalb einer in einem Walzenständer des Walzgerüstes angeordneten Walzenanordnung
zumindest eine weitere mit einer Absaugöffnung versehene Absaugkammer vorgesehen ist,
kann die Absaugung auch im Bereich des Walzenständers, insbesondere aus einem Verkleidungsschrank
des Walzenständers erfolgen.
[0022] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Absaugkammer als eine Ständerseitenteile
des Walzenständers verbindende Ständertraverse ausgebildet ist, also gleichzeitig
auch ein konstruktives Bauteil des Walzenständers ausbildet.
[0023] Um über die gesamte Länge der Absaugkammern eine möglichst effektive Absaugung zu
ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn zwischen den Absaugkammern und einer an einem
Ventilator angeschlossenen Sammelleitung eine Mehrzahl von jeweils einer Absaugkammer
mit der Sammelleitung verbindenden Anschlussleitungen angeordnet sind.
[0024] Eine Anpassung der Absaugung an unterschiedliche Bereiche des Walzgerüstes wird möglich,
wenn die Summe der Durchflussquerschnitte der Anschlussleitungen von zumindest zwei
Absaugkammern unterschiedlich ist, wobei eine Möglichkeit darin besteht, dass die
Anschlussleitungen unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Auch ist es möglich, dass
die Absaugkammern eine unterschiedliche Anzahl von Anschlussleitungen mit übereinstimmendem
Durchflussquerschnitt aufweisen.
[0025] Zur Erhöhung der Effektivität der Dunstabsaugung ist es vorteilhaft, wenn das Walzgerüst
sowohl auf einer Einlaufseite als auch auf einer Auslaufseite mit einer Absaugeinrichtung
versehen ist, die übereinstimmend oder unterschiedlich ausgebildet sein können.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Anpassung an die auf der Einlaufseite und
der Auslaufseite unterschiedlich groß anfallenden Dunstmengen dadurch erfolgt, dass
die Absaugeinrichtungen auf der Einlaufseite und der Auslaufseite bei einer übereinstimmenden
Anzahl von Absaugkammern in unterschiedlicher Anzahl ausgeführt oder im Durchflussquerschnitt
unterschiedlich ausgebildet sind und im Durchflussquerschnitt unterschiedlich bemessene
Sammelleitungen angeschlossen sind.
[0027] Vorzugsweise sind die Sammelleitung der Einlaufseite und die Sammelleitung der Auslaufseite
an einen gemeinsamen Ventilator angeschlossen, sodass der anlagentechnische Aufwand
auf ein Minimum reduziert werden kann.
[0028] Besonders vorteilhaft hinsichtlich eines reduzierten anlagentechnischen Aufwandes
ist es auch, wenn zumindest eine Zuluftöffnung über eine Zuluftleitung an einen zur
Versorgung einer Bandeintrag-/austrageinrichtung vorgesehenen Ventilator angeschlossen
ist.
[0029] Wenn darüber hinaus die Zuluftleitung für die Zuluftöffnung zusammen mit einer Zuluftleitung
für die Bandeintrag-/austrageinrichtung an eine Leitung des Ventilators angeschlossen
ist, kann eine voneinander unabhängige Aktivierung der Zuluftöffnung einerseits und
einer Düseneinrichtung der Bandeintrag-/austrageinrichtung andererseits mit einfachen
Strömungsventilen erfolgen.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn der Haubenboden gegenüber einem den Haubenboden
tragenden und die Anschlussleitungen der Absaugeinrichtung aufnehmenden Gehäuse thermisch
isoliert ist, sodass die Bildung von Kondenswasser in der Absaughaube verhindert oder
zumindest reduziert werden kann. Der vorgenannte Effekt kann dadurch noch verstärkt
werden, indem der Haubenboden mit einer Heizeinrichtung versehen ist.
[0031] Für die Wartung der an dem Walzgerüst angeordneten Absaugeinrichtung erweist es sich
als besonders vorteilhaft, wenn zumindest eine Absaugkammer mit einer Wartungsöffnung
versehen ist.
[0032] Nachfolgend wird bezugnehmend auf die Zeichnung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Walzgerüst in Längsschnittdarstellung mit beidseitig am Walzgerüst angeordneten
Absaugeinrichtungen;
- Fig. 2:
- die in Fig. 1 dargestellten Absaugeinrichtungen in einer Unteransicht und ohne Haubenboden;
- Fig. 3:
- die in Fig. 1 dargestellten Absaugeinrichtungen in Draufsicht und bei entfernter Haubenabdeckung
[0033] Fig. 1 zeigt ein Walzgerüst 10 mit in einem Walzenständer 11 zwischen zwei Stützwalzen 12
angeordneten Arbeitswalzen 13, die einen Walzspalt 14 zwischen sich definieren, durch
den in einer Förderebene 15 ein Metallband 16 von einem in einen ersten Haspelbereich
17 angeordneten Haspel 18 zu einem in einem zweiten Haspelbereich 19 auf der Auslaufseite
des Walzgerüstes 10 angeordneten Haspel 20 in einem Einwegbetrieb oder auch im Reversierbetrieb
alternierend in wechselnde Richtungen gefördert werden kann.
[0034] Aufgrund der im Fall des dargestellten Ausführungsbeispiels erfolgten Auslegung des
Walzgerüstes 10 für den Reversierbetrieb, ist sowohl auf einer Einlaufseite als auch
auf einer Auslaufseite des Walzgerüstes 10 benachbart dem Walzspalt 14 jeweils eine
Bandeintrag-/austrageinrichtung 21 angeordnet, die mit einem Lufttisch 22 versehen
ist, in dem nicht näher dargestellte Düsen ausgebildet sind, die über eine an einem
Ventilator 23 angeschlossene Leitung 24 mit Luft versorgt werden, um auf dem Lufttisch
22 ein Luftpolster auszubilden, das den Einlauf bzw. Auslauf eines Bandanfangs des
Metallbandes 16 beim Einfädeln in den Walzspalt 14 bzw. beim Ausfädeln aus dem Walzspalt
14 unterstützt.
[0035] Das Walzgerüst 10 ist aufgrund der Auslegung für den Reversierbetrieb sowohl auf
der Einlaufseite als auch auf der Auslaufseite mit jeweils einer übereinstimmend ausgebildeten
Absaugeinrichtung 25 versehen, die eine Absaughaube 26 mit einem Haubenboden 27 und
einer Haubenabdeckung 28 aufweist. Wie aus einer Zusammenschau der
Fig 1 und
Fig. 2 deutlich wird, weisen die Absaugeinrichtungen 25 im vorliegenden Fall jeweils vier
Absaugkammern 29, 30, 31 und 32 auf, wobei im vorliegenden Fall die Absaugkammern
29 und 30, die längs der Förderrichtung 33 des Metallbandes 16 angeordnet sind, eine
übereinstimmende Länge aufweisen und die Absaugkammern 31, 32, die quer zur Förderrichtung
33 angeordnet sind, eine unterschiedliche Länge aufweisen. Die quer zur Förderrichtung
angeordnete Absaugkammer 31 weist, wie insbesondere auch in
Fig. 1 dargestellt, eine Absaugöffnung 34 auf, die spaltförmig ausgebildet ist und sich
wie die Absaugkammer 31 quer zur Förderrichtung 33 und im vorliegenden Fall über die
gesamte Länge der Absaugkammer 31 erstreckt. Wie
Fig. 1 zeigt, ist die Absaugöffnung 34, wie im Übrigen auch die Absaugöffnungen 35, 36 und
37 der weiteren Absaugkammern 30, 32 und 29, oberhalb des Walzspaltes 14 und im vorliegenden
Fall zusammen mit den Absaugöffnungen 35, 36 und 37 in einer gemeinsamen Absaugebene
38 angeordnet.
[0036] Unterhalb der Absaugebene 38 und im beispielhaft dargestellten Ausführungsfall etwas
oberhalb der Förderebene 15 befindet sich eine Zulufteinrichtung 39 mit einer sich
im Wesentlichen parallel zur Absaugöffnung 34 erstreckenden Zuluftöffnung 40, die
mit der Absaugöffnung 34 eine Öffnungsebene 41 definiert, in der sich infolge einer
aus der Zuluftöffnung ausströmenden Luftmenge und infolge einer durch die Absaugöffnung
34 abgesaugten Luftmenge eine Strömungswand 42 ausbildet, die eine im Haspelbereich
18, 19 ausgebildeten Dunstabzugsbereich 43 von einem das Walzgerüst 10 umgebenden
Umgebungsbereich 44 in Förderrichtung 33 trennt.
[0037] Wie aus einer Zusammenschau der
Fig. 1 und
Fig. 2 deutlich wird, ist im vorliegenden Fall der längs der Förderrichtung 33 angeordneten
weiteren Absaugkammer 29 eine ebenfalls längs der Förderrichtung 33 angeordnete Zulufteinrichtung
45 mit einer Zuluftöffnung 46 zugeordnet, sodass in einer durch die Absaugöffnung
37 und die Zuluftöffnung 46 definierten Öffnungsebene 47 infolge der Ausströmung einer
Luftmenge aus der Zuluftöffnung 46 und Absaugung einer Luftmenge durch die Absaugöffnung
37 ebenfalls eine Strömungswand 48 erzeugt wird.
[0038] Im Unterschied zu den Absaugkammern 29, 31 der Absaugeinrichtung 25 sind im vorliegenden
Fall die Absaugöffnungen 35 und 36 der Absaugkammern 30 und 32 nicht mit einer komplementär
zugeordneten Zuluftöffnung einer Zulufteinrichtung zur Ausbildung einer Strömungswand
versehen, sondern befinden sich benachbart einer körperlich ausgebildeten Trennwand
angeordnet, die im Fall der Absaugöffnung 35 der Absaugkammer 30 durch eine Seitenwand
49 eines Verkleidungsschrankes 50 des Walzenständers 11 und im Fall der Absaugöffnung
36 der Absaugkammer 32 durch eine obere frontseitige Abschirmung 51 am Walzenständer
11 gebildet ist.
[0039] Zur Ausbildung der Zuluftöffnungen 40 und 46 der Zulufteinrichtungen 39 und 45 mit
einer spaltförmigen Erstreckung ist im vorliegenden Fall ein entsprechender Düsenspalt
an den Zulufteinrichtungen ausgebildet. Denkbar ist auch eine Reihenanordnung von
Düsen, die eine insgesamt flächenförmige Ausströmung der Zuluft aus den Zulufteinrichtungen
ermöglichen.
[0040] Wie insbesondere
Fig. 3 zeigt, sind die Absaugkammern 29, 30, 31 und 32 über hier rohrförmig ausgebildete
Anschlussleitungen 52 mit einer Sammelleitung 53 beziehungsweise 54 verbunden, wobei
an die Sammelleitung 54, wie
Fig. 3 zeigt, nicht nur die Anschlussleitungen 52 der Absaugkammern 29 bis 32 angeschlossen
sind, sondern auch weitere Anschlussleitungen 55, 56, die mit einem Zentralgehäuse
57 beziehungsweise den Verkleidungsschränken 50 des Walzenständers 11 verbunden sind.
[0041] Die Sammelleitungen 53, 54 sind an einen hier nicht näher dargestellten Ventilator
angeschlossen, wobei die Sammelleitungen 53, 54 in ihrem Durchflussquerschnitt vorzugsweise
so bemessen sind, dass die Durchflussquerschnitte größer oder gleich der Summe der
Durchflussquerschnitte der an die Absaugkammern 29 bis 32 angeschlossenen Anschlussleitungen
52 sind.
[0042] Zwischen den Anschlussleitungen 52 und der Sammelleitung 53 beziehungsweise der Sammelleitung
54 ist, wie
Fig. 1 zeigt, jeweils eine Anschlussschnittstelle 57 vorgesehen, die einen gleichzeitigen
Anschluss sämtlicher Anschlussleitungen 52 an die jeweilige Sammelleitung 53 beziehungsweise
54 ermöglicht.
[0043] Wie insbesondere aus
Fig. 1 ersichtlich, werden die Zulufteinrichtungen 39 und 45 von demselben Ventilator 23
mit Luft versorgt, wie die Bandeintrag-/austrageinrichtungen 21. Da die Bandeintrag-/austrageinrichtungen
21 lediglich während des Einfädel-/Ausfädelvorgangs des Bandanfangs des Metallbandes
16 in den bzw. aus dem Walzspalt 14 in Betrieb sind, steht die Leistung des Ventilators
23 für die übrige Zeit des Betriebes des Walzgerüstes 11 ausschließlich zur Luftversorgung
der Zulufteinrichtungen 39, 45 zur Verfügung.
[0044] Zur Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung der Bandeintrag-/austrageinrichtungen
21 beziehungsweise der Zulufteinrichtungen 39 und 45 sind die Leitung 24 zwischen
dem Ventilator 23 und der Bandeintrag-/austrageinrichtung 21 sowie eine von der Leitung
24 abzweigende, zu den Zulufteinrichtungen 39, 45 führende Zuluftleitung 58 mit Absperr-
beziehungsweise Strömungsventilen 59 versehen.
[0045] Wie ferner aus
Fig. 1 ersichtlich, können ergänzend zu den Absaugkammern 29 bis 32 weitere Absaugkammern
60 unterhalb der Förderebene 15 des Metallbandes 16 und ebenfalls auch in einer Gerüstgrube
61 unterhalb des Walzenständers 11 sowie insbesondere auch eine Absaugkammer 62 im
oberen Bereich des Walzenständers 11 vorgesehen sein.
1. Walzgerüst (10) zum Walzen von Metallbändern (16) mit einer am Walzgerüst (10) angeordneten
Absaugeinrichtung (25) umfassend zumindest eine oberhalb eines Walzspaltes (14) des
Walzgerüstes (10) angeordnete Absaugkammer (29, 30, 31, 32) mit einer sich im Wesentlichen
längs oder quer zur Förderrichtung (33) des Metallbandes (16) erstreckenden spaltförmigen
Absaugöffnung (34, 35, 36, 37),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugöffnung (34, 35, 36, 37) innerhalb einer einen Haspelbereich (17, 19) überdeckenden
Absaughaube (26) angeordnet ist, derart, dass die Absaugöffnung (34, 35, 36, 37) mit
einer sich im Wesentlichen parallel zur Absaugöffnung (34, 35, 36, 37) erstreckenden
Zuluftöffnung (40, 46) eine Öffnungsebene (41, 47) zur Erzeugung einer Strömungswand
(42) definiert, die sich zumindest teilweise zwischen der Absaughaube (26) und einer
durch den Walzspalt (14) verlaufenden Metallband-Förderebene (15) erstreckt und einen
Dunstabzugsbereich (43) des Walzgerüstes (10) von einem Umgebungsbereich (44) des
Walzgerüstes trennt.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugöffnung (34, 35, 36, 37) einen Abzugsspalt in einem den Dunstabzugsbereich
(43) nach oben begrenzenden Haubenboden (27) ausbildet.
3. Walzgerüst nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugeinrichtung (25) zumindest zwei weitere, jeweils mit einer Absaugöffnung
(35, 37) versehene Absaugkammern (30, 29) aufweist, wobei die Absaugöffnung (34) quer
zur Förderrichtung (33) und die beiden weiteren Absaugöffnungen (35, 37) einander
gegenüberliegend, jeweils längs der Förderrichtung (33) angeordnet sind.
4. Walzgerüst nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der weiteren Absaugöffnungen (35, 37) zusammen mit einer der weiteren
Absaugöffnung (35, 37) zugeordneten Zuluftöffnung (46) eine weitere Öffnungsebene
(47) zur Erzeugung einer Strömungswand (48) zur Trennung des Dunstabzugsbereichs (43)
vom Umgebungsbereich (44) des Walzgerüstes (10) definiert.
5. Walzgerüst nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine weitere Absaugöffnung (36) quer zur Förderrichtung (33) angeordnet ist, derart,
dass der Dunstabzugsbereich (43) allseitig von Absaugöffnungen (34, 35, 36, 37) umgeben
ist.
6. Walzgerüst nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass unterhalb der Metallband-Förderebene (15) zumindest eine weitere mit einer Absaugöffnung
versehene Absaugkammer (60) angeordnet ist.
7. Walzgerüst nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass oberhalb einer in einem Walzenständer (11) des Walzgerüstes (10) angeordneten Walzenanordnung
zumindest eine weitere mit einer Absaugöffnung versehene Absaugkammer (62) vorgesehen
ist.
8. Walzgerüst nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugkammer (62) als eine Ständerseitenteile des Walzenständers (11) verbindende
Ständertraverse ausgebildet ist.
9. Walzgerüst nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Absaugkammern (29, 30, 31, 32) und einer an einen Ventilator angeschlossenen
Sammelleitung (53, 54) eine Mehrzahl von jeweils eine Absaugkammer (29, 30, 31, 32)
mit der Sammelleitung (53, 54) verbindenden Anschlussleitungen (52) angeordnet sind.
10. Walzgerüst nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Summe der Durchflussquerschnitte der Anschlussleitungen (52) von zumindest zwei
Absaugkammern (29, 30, 31, 32) unterschiedlich ist.
11. Walzgerüst nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlussleitungen (52) unterschiedliche Durchflussquerschnitte aufweisen.
12. Walzgerüst nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugkammern (29, 30, 31, 32) eine unterschiedliche Anzahl von Anschlussleitungen
(52) mit übereinstimmendem Durchflussquerschnitt aufweisen.
13. Walzgerüst nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Walzgerüst (10) sowohl auf einer Einlaufseite als auch auf einer Auslaufseite
mit einer Absaugeinrichtung (25) versehen ist.
14. Walzgerüst nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugeinrichtungen (25) auf der Einlaufseite und der Auslaufseite eine übereinstimmende
Anzahl Absaugkammern (29, 30, 31, 32) aufweisen, wobei die Anschlussleitungen (52)
auf der Einlaufseite und der Auslaufseite in unterschiedlicher Anzahl ausgeführt oder
im Durchflussquerschnitt unterschiedlich ausgebildet sind und an im Durchflussquerschnitt
unterschiedlich bemessene Sammelleitungen (53, 54) angeschlossen sind.
15. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sammelleitungen (52) der Einlaufseite und der Auslaufseite an einem gemeinsamen
Ventilator angeschlossen sind.
16. Walzgerüst nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Zuluftöffnung (40, 46) über eine Zuluftleitung (58) an einen zur Versorgung
einer Bandeintrag-/Bandaustrageinrichtung (21) vorgesehenen Ventilator (23) angeschlossen
ist.
17. Walzgerüst nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuluftleitung (58) für die Zuluftöffnung (40) zusammen mit einer Zuluftleitung
für die Bandeintrag-/austrageinrichtung (21) an eine Leitung (24) des Ventilators
angeschlossen ist.
18. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 2 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Haubenboden (27) gegenüber einem den Haubenboden (27) tragenden und die Anschlussleitungen
(52) der Absaugeinrichtung (25) aufnehmenden Haubengehäuse thermisch isoliert ist.
19. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 2 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Haubenboden (27) mit einer Heizeinrichtung versehen ist.
20. Walzgerüst nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Absaugkammer (29, 30, 31, 32) mit einer Wartungsöffnung versehen ist.