[0001] Die Erfindung betrifft ein Setzwerkzeug für einen Anker mit einem Ankerbolzen und
einer Ankermutter, insbesondere für einen durch Drehung setzbaren Anker. Die Erfindung
betrifft ferner die Verwendung eines solchen Setzwerkzeugs.
[0002] Aus der
DE 102012200462 A1 ist ein Spreizanker bekannt, der durch Drehung gesetzt werden kann. In einem ersten
Schritt wird der mit einem Schneidgewinde versehene Ankerbolzen dieses Spreizankers
gemeinsam mit der auf dem Ankerbolzen angeordneten Ankermutter gedreht und in ein
Bohrloch eingeschraubt. Ist die gewünschte Setztiefe erreicht, wird in einem zweiten
Schritt eine relative Drehung zwischen Ankermutter und Ankerbolzen vorgesehen, im
Rahmen derer der Spreizmechanismus des Spreizankers betätigt wird. Zum Setzen des
Spreizankers ist gemäss
DE 102012200462 A1 ein Setzwerkzeug mit zwei koaxial ineinander angeordneten Nüssen vorgesehen, wobei
zwischen den beiden Nüssen eine schaltbare Kupplung zur schaltbaren Drehmomentübertragung
zwischen den Nüssen angeordnet ist. Da sich die Ankermutter bei der im zweiten Schritt
vorgesehenen Drehung der Ankermutter relativ zum Ankerbolzen auch in Axialrichtung
relativ zum Ankerbolzen bewegt, kann gemäss
DE 102012200462 A1 vorgesehen sein, dass die beiden Nüsse nach dem Lösen der schaltbaren Kupplung axial
zueinander verschiebbar sind.
[0003] Weitere durch Drehung setzbare Spreizanker sind in der
DE 102013206388 A1 beschrieben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Setzwerkzeug anzugeben, welches bei geringem konstruktivem
Aufwand und geringem Herstellungsaufwand besonders zuverlässig und vielseitig einsetzbar
ist, sowie eine Verwendung eines solchen Setzwerkzeuges anzugeben.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Setzwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Verwendung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
des Setzwerkzeugs sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Ein erfindungsgemässes Setzwerkzeug für einen, insbesondere durch Drehung setzbaren,
Anker mit einem Ankerbolzen und einer Ankermutter ist ausgestattet mit einem Grundkörper,
welcher rückseitig eine Antriebskupplung zum drehfesten Koppeln des Grundkörpers mit
einem Drehantrieb und vorderseitig eine Mutternkupplung zum drehfesten Koppeln des
Grundkörpers mit der Ankermutter aufweist, und einem Bolzenantriebskörper mit einer
vorderseitigen Bolzenkupplung zum drehfesten Koppeln des Bolzenantriebskörpers mit
dem Ankerbolzen, wobei der Bolzenantriebskörper drehfest, insbesondere permanent drehfest,
und zum Drehentkoppeln des Bolzenantriebskörpers vom Ankerbolzen axial verschiebbar
am Grundkörper angeordnet ist.
[0007] Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, die im Verlauf des Setzvorgangs
des Ankers vorgesehene Drehentkopplung der Ankermutter vom Ankerbolzen nicht entsprechend
DE 102012200462 A1 durch Drehentkopplung der die Ankermutter beziehungsweise den Ankerbolzen antreibenden
Teile zu realisieren, sondern durch axiale Verschiebung des den Ankerbolzen antreibenden
Bolzenantriebskörpers vom Ankerbolzen hinweg so weit, bis die am Bolzenantriebskörper
angeordnete Bolzenkupplung ausser Eingriff mit dem Ankerbolzen gelangt und die Drehkopplung
zwischen Bolzenantriebskörper und Ankerbolzen aufgehoben ist. Demgemäss ist nach der
Erfindung der den Ankerbolzen antreibende Bolzenantriebskörper ohne Aufhebung der
Drehkopplung zwischen Bolzenantriebskörper und Grundkörper axial relativ zum Ankerbolzen
zwischen einer vorderen, mit dem Ankerbolzen drehgekoppelten Position und einer rückwärtigen,
vom Ankerbolzen drehentkoppelten Position verschiebbar. Die Drehkopplung zwischen
Grundkörper und Ankermutter wird durch diese axiale Verschiebung nicht beeinflusst,
so dass die Ankermutter im Anschluss an die Verschiebung des Bolzenantriebskörpers
in die rückwärtige, vom Ankerbolzen drehentkoppelte Position weiter vom Grundkörper
des Setzwerkzeugs gedreht werden kann und so beispielsweise der Ankermechanismus,
insbesondere Spreizmechanismus, des Ankers betätigt und/oder der Anker vorgespannt
werden kann. Auf diese Weise kann bei geringem konstruktivem Aufwand und geringem
Herstellungsaufwand ein besonders zuverlässig und vielseitig einsetzbares Setzwerkzeug
erhalten werden.
[0008] Der zu setzende Anker kann insbesondere ein Spreizanker sein. Ein solcher Spreizanker
weist zumindest einen Spreizkörper, insbesondere eine Spreizhülse auf, der von einem
Spreizbereich am Ankerbolzen zum Verankern des Ankers radial nach aussen gedrängt
wird, wenn am Ankerbolzen gezogen wird. Insbesondere kann der Spreizanker ein durch
Drehung setzbarer Spreizanker sein. Ein derartiger durch Drehung setzbarer Spreizanker
weist vorzugsweise am Ankerbolzen oder am Spreizkörper zumindest ein, bevorzugt schneidendes,
Aussengewinde zum Einschrauben in das umgebende Substrat auf. Der Ankerbolzen des
zu setzenden Ankers weist zweckmässigerweise in einem rückwärtigen Bereich ein als
Aussengewinde ausgeführtes Mutterngewinde auf, auf welches die Ankermutter mit einem
korrespondierenden Innengewinde aufgeschraubt ist.
[0009] Der Drehantrieb kann beispielsweise ein Tangentialschlagschrauber sein. Die Antriebskupplung
weist zweckmässigerweise ein Mitnahmeprofil, insbesondere ein Innenmitnahmeprofil,
beispielsweise einen Innenvierkant auf. Die Mutternkupplung weist zweckmässigerweise
ein Mitnahmeprofil, insbesondere ein Innenmitnahmeprofil, vorzugsweise einen Innensechskant
auf, wobei das Mitnahmeprofil vorzugsweise mit dem Aussenumfang der Ankermutter korrespondiert.
Die Bolzenkupplung weist zweckmässigerweise ein Mitnahmeprofil, insbesondere ein Innenmitnahmeprofil,
beispielsweise einen Innensechskant auf, wobei das Mitnahmeprofil mit einem Gegenprofil
vorzugsweise am rückwärtigen Ende des Ankerbolzens korrespondiert. Der Bolzenantriebskörper
ist insbesondere permanent drehfest axial verschiebbar am Grundkörper angeordnet ist,
was insbesondere beinhaltet, dass der Bolzenantriebskörper sowohl in seiner vorderen,
mit dem Ankerbolzen drehgekoppelten Position als auch in seiner rückwärtigen, vom
Ankerbolzen drehentkoppelten Position drehfest mit dem Grundkörper verbunden ist.
Besonders bevorzugt ist es, dass der Grundkörper zumindest ein, vorzugsweise axial
verlaufendes, Bolzenantriebskörper-Langloch aufweist, in welches der Bolzenantriebskörper
eingreift. Hierdurch kann in konstruktiv besonders einfacher Weise eine besonders
zuverlässige axial verschiebbare und zugleich drehfeste Verbindung zwischen Bolzenantriebskörper
und Grundkörper realisiert werden. Das zumindest eine Bolzenantriebskörper-Langloch
verläuft vorzugsweise axial, das heisst die langen Seiten des Bolzenantriebskörper-Langlochs
verlaufen vorzugsweise in Axialrichtung. Für eine besonders gute Kraftübertragung
sind zweckmässigerweise mehrere, insbesondere axial verlaufende, Bolzenantriebskörper-Langlöcher
vorgesehen, in welche der Bolzenantriebskörper eingreift.
[0010] Weiterhin ist es zweckmässig, dass am Grundkörper zumindest eine Halteklaue zum Sichern
des Bolzenantriebskörpers in einer vorderen Position, insbesondere zum Sichern des
Bolzenantriebskörpers in der zuvor genannten mit dem Ankerbolzen drehgekoppelten Position,
vorgesehen ist. Eine solche Halteklaue weist eine Ausnehmung auf, in welcher der Bolzenantriebskörper
in der vorderen Position zum Eingriff gebracht werden kann. Insbesondere kann der
Bolzenantriebskörper in der vorderen Position in die Halteklaue einrasten. Besonders
bevorzugt ist es, dass die Halteklaue zum Ausrasten der Halteklaue aus dem Bolzenantriebskörper
radial verstellbar ist. Durch die Verwendung von Halteklauen kann die Zuverlässigkeit
bei besonders einfachem konstruktivem Aufbau noch weiter gesteigert werden. Für eine
besonders gute Kraftübertragung können zweckmässigerweise mehrere Halteklauen zum
Sichern des Bolzenantriebskörpers in der vorderen Position vorgesehen sein. Bei der
radialen Verstellung der Halteklaue können auch andere Bewegungskomponenten hinzutreten.
So kann beispielsweise ein Verschwenken der Halteklaue um eine Achse vorgesehen werden.
Besonders bevorzugt kann es aber sein, dass eine ausschliesslich radiale Verstellung
der Halteklaue vorgesehen ist.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass ein Betätigungselement
vorgesehen ist, welches vorderseitig über den Grundkörper vorsteht, welches axial
relativ zum Grundkörper verschiebbar am Grundkörper angeordnet ist, und welches zum
Ausrasten der Halteklaue aus dem Bolzenantriebskörper mit der Halteklaue in Kontakt
bringbar ist. Hierdurch kann in konstruktiv besonders einfacher Weise ein automatisches
Drehentkoppeln des Bolzenantriebskörpers vom Ankerbolzen bei Erreichen einer Sollsetztiefe
realisiert werden. Für einen besonders kompakten Aufbau kann vorzugsweise vorgesehen
sein, dass das Betätigungselement an seinem rückwärtigen Ende zum Ausrasten der Halteklaue
aus dem Bolzenantriebskörper mit der Halteklaue in Kontakt bringbar ist.
[0012] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Betätigungselement und der Halteklaue
ein Keilmechanismus gebildet ist. Mittels eines solchen Keilmechanismus kann in besonders
einfacher und zuverlässiger Weise eine axiale Bewegung des Betätigungselement relativ
zum Grundkörper in eine radiale Bewegung der Halteklaue relativ zum Grundkörper umgesetzt
werden und die Halteklaue so zum Ausrasten des Bolzenantriebskörpers betätigt werden.
[0013] Weiterhin ist es zweckmässig, dass das Betätigungselement eine Betätigungshülse aufweist,
welche den Grundkörper umgibt. Hierdurch ist eine besonders robuste Bauform gegeben,
und insbesondere kann einem unerwünschten Verkanten des Betätigungselements einfach
und effektiv entgegengewirkt werden.
[0014] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass das Betätigungselement
in seiner axialen Länge verstellbar ist. Beispielsweise kann das Betätigungselement
ein Anschlagelement zum Anschlagen an das Substrat bei Erreichen der Sollsetztiefe
aufweisen, welches über die Betätigungshülse nach vorne vorsteht, wobei eine Befestigungseinrichtung,
beispielsweise ein Bajonettmechanismus, vorgesehen ist, mit welchem das Anschlagelement
an unterschiedlichen Axialpositionen an der Betätigungshülse festlegbar ist. Das Anschlagelement
kann insbesondere eine Anschlaghülse sein. Durch eine solche Längenverstellbarkeit
kann das Setzwerkzeug in besonders einfacher Weise auf unterschiedliche Sollsetztiefen
eingestellt werden.
[0015] Insbesondere kann vorgesehen werde, dass der Grundkörper zumindest ein, vorzugsweise
axial verlaufendes, Betätigungselement-Langloch aufweist, in welches das Betätigungselement
eingreift. Hierdurch kann in konstruktiv besonders einfacher Weise eine besonders
zuverlässige axial verschiebbare Verbindung zwischen Betätigungselement und Grundkörper
realisiert werden. Das zumindest eine Betätigungselement-Langloch verläuft vorzugsweise
axial, das heisst die langen Seiten des Betätigungselement-Langlochs verlaufen vorzugsweise
in Axialrichtung. Für eine besonders gute Kraftübertragung sind zweckmässigerweise
mehrere, insbesondere axial verlaufende, Betätigungselement-Langlöcher vorgesehen,
in welche das Betätigungselement eingreift.
[0016] Besonders bevorzugt ist es, dass zumindest eine Verschiebefeder vorgesehen ist, welche
vorderseitig am Bolzenantriebskörper angeordnet ist, und welche sich einerseits am
Betätigungselement und andererseits am Bolzenantriebskörper abstützt. Insbesondere
ist die Verschiebefeder als Druckfeder ausgebildet, vorzugsweise als Spiralfeder.
Eine derart angeordnete Verschiebefeder kann einerseits das Betätigungselement nach
vorne drängen, wenn sich der Bolzenantriebskörper in seiner vorderen, mit dem Ankerbolzen
drehgekoppelten Position befindet und die Sollsetztiefe noch nicht erreicht ist, und
sie kann andererseits den Bolzenantriebskörper nach hinten in seine rückwärtige, vom
Ankerbolzen drehentkoppelte Position drängen, nachdem die Sollsetztiefe erreicht wurde
und der Bolzenantriebskörper vorzugsweise aus der zumindest einen Halteklaue ausgerastet
ist. Hierdurch wird mit besonders wenigen Bauelementen ein besonders zuverlässiger
automatischer Betrieb ermöglicht. Im Hinblick auf eine besonders gute Kraftübertragung
ist es zweckmässig, dass mehrere Verschiebefedern vorgesehen sind, welche vorderseitig
am Bolzenantriebskörper angeordnet sind, und welche sich einerseits am Betätigungselement
und andererseits am Bolzenantriebskörper abstützen.
[0017] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsgemässen Setzwerkzeugs
zum Setzen eines Ankers mit einem Ankerbolzen und einer Ankermutter, bei welcher der
Bolzenantriebskörper durch axiales Verschieben des Bolzenantriebskörpers relativ zum
Grundkörper vom Ankerbolzen drehentkoppelt wird, mithin also die bestimmungsgemässe
Verwendung des Setzwerkzeugs.
[0018] Merkmale, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Setzwerkzeug erläutert werden,
können auch bei der erfindungsgemässen Verwendung zum Einsatz kommen, so wie auch
umgekehrt Merkmale, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemässen Verwendung erläutert
werden, auch beim erfindungsgemässen Setzwerkzeug zum Einsatz kommen können.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die schematisch in den beiliegenden Figuren dargestellt sind, wobei einzelne Merkmale
der nachfolgend gezeigten Ausführungsbeispiele im Rahmen der Erfindung grundsätzlich
einzeln oder in beliebiger Kombination realisiert werden können. In den Figuren zeigen
schematisch:
- Figur 1:
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Setzwerkzeugs sowie eines
hiermit setzbaren Ankers mit Blickrichtung auf die Rückseite des Setzwerkzeugs, wobei
die Spreizhülse des Ankers weggelassen wurde;
- Figur 2:
- eine Längsschnittansicht des Setzwerkzeugs und des Ankers aus Figur 1, wobei sich
der Bolzenantriebskörper in einer eingerasteten, vorderen Stellung befindet, in welcher
er mit dem Ankerbolzen des Ankers drehfest gekoppelt ist;
- Figur 3:
- eine Längsschnittansicht des Setzwerkzeugs und des Ankers aus Figur 1 analog Figur
2, wobei sich der Bolzenantriebskörper im Falle der Figur 3 in einer ausgerasteten,
rückwärtigen Stellung befindet, in welcher er vom Ankerbolzen des Ankers drehentkoppelt
ist;
- Figur 4:
- eine perspektivische Darstellung des Grundkörpers des Setzwerkzeugs der Figuren 1
bis 3; und
- Figur 5:
- eine grob schematische Seitenansicht der Spreizhülse des Ankers.
[0020] Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Setzwerkzeugs
sowie ein Ausführungsbeispiel eines hiermit setzbaren Ankers 10. Der Anker 10 weist
einen Ankerbolzen 11 sowie eine Ankermutter 12 auf, wobei die Ankermutter 12 auf ein
Gewinde aufgeschraubt ist, welches in einem rückwärtigen Bereich des Ankerbolzens
11 am Ankerbolzen 11 vorgesehen ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Anker
10 als Spreizanker ausgeführt und weist in einem vorderen Bereich des Ankerbolzens
11 eine lediglich in den Figuren 2 und 5 dargestellte Spreizhülse 15 auf. Diese Spreizhülse
15 umgibt den Ankerbolzen 11 ringartig und der Ankerbolzen 11 ist in seinem vorderen
Endbereich mit einem Spreizbereich versehen, in welchem die Oberfläche des Ankerbolzens
11 nach hinten hin konvergiert, und welcher die Spreizhülse 15 bei Zug im Ankerbolzen
11 spreizen kann. Wie insbesondere Figur 5 zeigt ist, kann die Spreizhülse 15, vorzugsweise
ähnlich wie in der
DE 102013206388 A1 offenbart, ein Aussengewinde 16 aufweisen und sie kann vorzugsweise mit dem Ankerbolzen
11 drehfest gekoppelt sein, so dass der Anker 10 durch Aufbringen eines Drehmoments
auf den Ankerbolzen 11 in ein Substrat einschraubbar ist.
[0021] Das Setzwerkzeug weist einen zylinderartigen Grundkörper 20 auf, welcher aus einem
rückwärtigen ersten Teil 21 und einem vorderen zweiten Teil 22 besteht. Die beiden
Teile 21 und 22 des Grundkörpers 20 sind drehfest und axial fest miteinander verbunden,
wobei die axial feste Verbindung insbesondere durch eine Verschraubung und die drehfeste
Verbindung unter anderem durch eine Verzahnung, aber auch durch die Verschraubung,
gegeben ist. An seiner rückwärtigen Stirnseite, die am ersten Teil 21 gebildet ist,
weist der Grundkörper 20 eine Antriebskupplung 25 zur drehfesten Kopplung des Grundkörpers
20 mit einem nicht dargestellten Drehantrieb, beispielsweise einem Schlagschrauber,
auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Antriebskupplung 25 als Innenmehrkant,
insbesondere als Innenvierkant, ausgebildet. An seiner vorderen Stirnseite, die am
zweiten Teil 22 gebildet ist, weist der Grundkörper 20 eine Mutternkupplung 26 zur
drehfesten Kopplung des Grundkörpers 20 mit der Ankermutter 12 auf. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist die Mutternkupplung 26 als Innenmehrkant, insbesondere als
Innensechskant, ausgebildet. Die Antriebskupplung 25 und die Mutternkupplung 26 sind
mittels des Grundkörpers 20 drehfest und axial fest miteinander gekoppelt.
[0022] Das Setzwerkzeug weist ferner einen Bolzenantriebskörper 40 auf. Dieser Bolzenantriebskörper
40 ist bereichsweise innerhalb des Grundkörpers 20 und bereichsweise ausserhalb des
Grundkörpers 20 angeordnet. Der Bolzenantriebskörper 40 weist an seiner vorderen Stirnseite
eine Bolzenkupplung 46 zur drehfesten Kopplung des Bolzenantriebskörpers 40 mit dem
Ankerbolzen 11 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Bolzenkupplung 46
als Innenmehrkant, insbesondere als Innensechskant, ausgebildet und dafür vorgesehen,
einen korrespondierenden Aussenmehrkant am rückwärtigen Ende des Ankerbolzens 11 drehfest
aufzunehmen. Je nach Ausführung des rückwärtigen Endes des Ankerbolzens 11 kann die
Bolzenkupplung 46 aber auch anders ausgeführt sein, beispielsweise als Schrauberklinge.
Die Bolzenkupplung 46 ist im Inneren des Grundkörpers 20 angeordnet und vorzugsweise
koaxial mit der Mutternkupplung 26 in der Verlängerung der Mutternkupplung 26 vorgesehen,
so dass der Ankerbolzen 11 durch die Mutternkupplung 26 hindurch in die Bolzenkupplung
46 eingebracht werden kann.
[0023] Im Grundkörper 20 sind Bolzenantriebskörper-Langlöcher 24 vorgesehen, welche in Axialrichtung
ausgerichtet sind, das heisst deren längere Seiten in Axialrichtung weisen. Der Bolzenantriebskörper
40 greift in diese Bolzenantriebskörper-Langlöcher 24 ein. Durch dieses Eingreifen
des Bolzenantriebskörpers 40 in die Bolzenantriebskörper-Langlöcher 24 ist eine drehfeste,
aber axial verschiebbare Lagerung, das heisst von vorne nach hinten verschiebbare
Lagerung, des Bolzenantriebskörpers 40 am Grundkörper 20 gegeben. Figur 2 zeigt den
Bolzenantriebskörper 40 in einer vorderen Position, Figur 3 in einer rückwärtigen
Position. Wie ein Vergleich der Figuren 2 und 3 zeigt, kann durch die axiale Verschiebung
des Bolzenantriebskörpers 40 in die rückwärtige Position die Bolzenkupplung 46 vom
rückwärtigen Ende des Ankerbolzens 11 abgezogen werden und hierdurch die drehfeste
Kopplung zwischen Bolzenantriebskörper 40 und Ankerbolzen 11, welche in der vorderen
Position der Bolzenkupplung 46 besteht, aufgehoben werden.
[0024] Am Grundkörper 20 sind Halteklauen 34 zum Sichern des Bolzenantriebskörpers 40 in
dessen vorderer Position vorgesehen. Die Halteklauen 34 sind jeweils radial zwischen
einer radial aussenliegenden Halteposition, welche in Figur 2 gezeigt ist, und in
einer radial innenliegenden Freigabeposition, welche in Figur 3 gezeigt ist, verschiebbar
am Grundkörper 20 angeordnet. In der radial aussenliegenden Halteposition können die
Halteklauen 34 den Bolzenantriebskörper 40 in der vorderen Position sichern, indem
sie den Bolzenantriebskörper 40 umgreifen. In der der radial innenliegenden Freigabeposition
geben die Halteklauen 34 den Bolzenantriebskörper 40 axial frei. Jeder Halteklaue
34 ist eine Feder 35 zugeordnet, welche die jeweilige Halteklaue in ihre Halteposition
drängt.
[0025] Das Setzwerkzeug weist ferner ein Betätigungselement 60 auf. Dieses Betätigungselement
60 weist eine Anschlaghülse 62, eine Betätigungshülse 61 und Betätigungsnocken 63
auf. Die Betätigungshülse 61 umgibt den Grundkörper 20 zumindest bereichsweise. Im
Grundkörper 20 sind Betätigungselement-Langlöcher 27 vorgesehen, in welche das Betätigungselement
60, insbesondere an seiner Betätigungshülse 61, eingreift. Hierdurch ist eine drehfeste
und axial verschiebbare Lagerung des Betätigungselements 60 am Grundkörper 20 gegeben.
Die Anschlaghülse 62 steht an der Vorderseite des Setzwerkzeugs am Setzwerkzeug vor
und insbesondere über den Grundkörper 20 über. Sie ist mittels eines Bajonettmechanismus
axial verstellbar mit der Betätigungshülse 61 verbunden, wobei der Bajonettmechanismus
eine axiale Fixierung der Anschlaghülse 62 an der Betätigungshülse 61 an unterschiedlichen,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei, Axialpositionen zulässt. Die Betätigungsnocken
63 sind an der rückwärtigen Seite der Betätigungshülse 61 im Bereich der Halteklauen
34 angeordnet und mit der Betätigungshülse 61 axial fest verbunden. Jeder Halteklaue
34 ist eine Betätigungsnocke 63 zugeordnet. Zwischen jeder Halteklaue 34 und der jeweils
zugeordneten Betätigungsnocke 63 ist über korrespondierende Schrägflächen ein Keilmechanismus
64 gebildet, welcher die Halteklaue 34 entgegen der Wirkung der Feder 35 in die radial
innenliegenden Freigabeposition drängt, wenn das Betätigungselement 60 und somit die
Betätigungsnocke 63 axial relativ zum Grundkörper 20 nach hinten verschoben wird.
[0026] Das Setzwerkzeug weist weiterhin als axial verlaufende Druckfedern ausgebildete Verschiebefedern
69 auf, die an der Vorderseite des Bolzenantriebskörpers 40 vom Bolzenantriebskörper
40 hinweg verlaufen und die sich einerseits am Bolzenantriebskörper 40 und andererseits
am Betätigungselement 60 abstützen. Diese Verschiebefedern 69 drängen das Betätigungselement
60 vom Bolzenantriebskörper 40 hinweg nach vorne. Das Setzwerkzeug weist schliesslich
noch eine rückseitig am Bolzenantriebskörper 40 angeordnete Dämpfungsfeder 19 auf,
die sich einerseits am Grundkörper 20 und andererseits am Bolzenantriebskörper 40
abstützt, und die den Bolzenantriebskörper 40 am Grundkörper 20 nach vorne drängt.
[0027] Beim Betrieb des Setzwerkzeugs wird der Bolzenantriebskörper 40 zunächst in seine
axial vordere Position gebracht und dort mit den Halteklauen 34 verrastet, so dass
der Bolzenantriebskörper 40 in der vorderen Position gesichert ist. Die Verschiebefedern
69 drängen dabei das Betätigungselement 60 nach vorne in dessen vordere Endposition.
Sodann wird der Ankerbolzen 11 mit seinem rückwärtigen Ende so weit durch die Mutternkupplung
26 hindurch in das Setzwerkzeug eingeschoben, bis das rückwärtige Ende des Ankerbolzens
11 in die Bolzenkupplung 46 des Bolzenantriebskörpers 40 gelangt und der Ankerbolzen
11 drehfest mit dem Bolzenantriebskörper 40 verbunden ist. Hierbei gelangt die Ankermutter
12 in die Mutternkupplung 26 und wird von dieser drehfest im Grundkörper 20 gehalten.
[0028] Der Anker 10 wird sodann mit seinem vorderen Ende in ein Bohrloch eingeführt. Mittels
eines an der Antriebskupplung 25 angeordneten Drehwerkzeuges wird der Grundkörper
20 des Setzwerkzeugs in Drehung versetzt. Diese Drehung wird auf den drehfest am Grundkörper
20 angeordneten Bolzenantriebskörper 40 und von diesem über die Bolzenkupplung 46
auf den Ankerbolzen 11 übertragen. Die am Grundkörper 20 angeordnete Mutternkupplung
26 sorgt dafür, dass die Ankermutter 12 synchron mit dem Ankerbolzen 11 gedreht wird.
Das an der Spreizhülse 15 angeordnete Aussengewinde 16 des Ankers 10 sorgt dafür,
dass sich der drehende Anker 10 in das Substrat einschraubt. Da der Bolzenantriebskörper
40 axial am Ankerbolzen 11 aufliegt, und da der Bolzenantriebskörper 40 in seiner
vorderen Position axial am Grundkörper 20 festliegt, nähert sich das gesamte Setzwerkzeug
immer weiter an das Substrat an, während der Anker 10 tiefer und tiefer in das Substrat
eindringt. Der Zustand, bei dem das Setzwerkzeug gerade am Substrat zur Anlage kommt,
und zwar an der vorne am Setzwerkzeug vorstehenden Anschlaghülse 62 des Betätigungselements
60, ist in Figur 2 gezeigt.
[0029] Beim noch tieferen Eindringen des Ankers 10 in das Substrat wird das am Substrat
anliegende Betätigungselement 60 vom Substrat relativ zum Grundkörper 20 nach hinten
gedrängt. Infolgedessen drängen die Betätigungsnocken 63 des Betätigungselements 60
die Halteklauen 34 radial nach innen und die Halteklauen 34 geben den Bolzenantriebskörper
40 frei. Der freigegebene Bolzenantriebskörper 40 schnellt nun aufgrund der Wirkung
der Verschiebefedern 69 relativ zum Grundkörper 20 nach hinten, wobei diese Bewegung
des Bolzenantriebskörpers 40 durch die Dämpfungsfeder 19 abgedämpft wird. Hierbei
gelangt die am Bolzenantriebskörper 40 angeordnete Bolzenkupplung 46 ausser Eingriff
mit dem Ankerbolzen 11 und die drehfeste Kopplung zwischen Bolzenantriebskörper 40
und Ankerbolzen 11 wird aufgehoben. Der resultierende Zustand ist in Figur 3 dargestellt.
Wird der Grundkörper 20 nun weiter gedreht, so dreht sich nur noch die Ankermutter
12 des Ankerbolzens 11 mit dem Grundkörper 20 mit, nicht mehr hingegen der Ankerbolzen
11. Durch diese Relativbewegung zwischen Ankermutter 12 und Ankerbolzen 11 wird der
Spreizmechanismus des Ankers 10 betätigt und der Anker 10 vorgespannt.
1. Setzwerkzeug für einen Anker (10) mit einem Ankerbolzen (11) und einer Ankermutter
(12), mit
- einem Grundkörper (20), welcher rückseitig eine Antriebskupplung (25) zum drehfesten
Koppeln des Grundkörpers (20) mit einem Drehantrieb und vorderseitig eine Mutternkupplung
(26) zum drehfesten Koppeln des Grundkörpers (20) mit der Ankermutter (12) aufweist,
und
- einem Bolzenantriebskörper (40) mit einer vorderseitigen Bolzenkupplung (46) zum
drehfesten Koppeln des Bolzenantriebskörpers (40) mit dem Ankerbolzen (11),
- wobei der Bolzenantriebskörper (40) drehfest und zum Drehentkoppeln des Bolzenantriebskörpers
(40) vom Ankerbolzen (11) axial verschiebbar am Grundkörper (20) angeordnet ist.
2. Setzwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (20) zumindest ein axial verlaufendes BolzenantriebskörperLangloch
(24) aufweist, in welches der Bolzenantriebskörper (40) eingreift.
3. Setzwerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Grundkörper (20) zumindest eine Halteklaue (34) zum Sichern des Bolzenantriebskörpers
(40) in einer vorderen Position vorgesehen ist.
4. Setzwerkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteklaue (34) zum Ausrasten der Halteklaue (34) aus dem Bolzenantriebskörper
(40) radial verstellbar ist.
5. Setzwerkzeug nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Betätigungselement (60) vorgesehen ist, welches vorderseitig über den Grundkörper
(20) vorsteht, welches axial relativ zum Grundkörper (20) verschiebbar am Grundkörper
(20) angeordnet ist, und welches zum Ausrasten der Halteklaue (34) aus dem Bolzenantriebskörper
(40) mit der Halteklaue (34) in Kontakt bringbar ist.
6. Setzwerkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Betätigungselement (60) und der Halteklaue (34) ein Keilmechanismus
(64) gebildet ist.
7. Setzwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement (60) eine Betätigungshülse (61) aufweist, welche den Grundkörper
(20) umgibt.
8. Setzwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement (60) in seiner axialen Länge verstellbar ist.
9. Setzwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (20) zumindest ein axial verlaufendes BetätigungselementLangloch
(27) aufweist, in welches das Betätigungselement (60) eingreift.
10. Setzwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Verschiebefeder (69) vorgesehen ist, welche vorderseitig am Bolzenantriebskörper
(40) angeordnet ist, und welche sich einerseits am Betätigungselement (60) und andererseits
am Bolzenantriebskörper (40) abstützt.
11. Verwendung eines Setzwerkzeugs nach einem der vorstehenden Ansprüche zum Setzen eines
Ankers (10) mit einem Ankerbolzen (11) und einer Ankermutter (12), bei welcher der
Bolzenantriebskörper (40) durch axiales Verschieben des Bolzenantriebskörpers (40)
relativ zum Grundkörper (20) vom Ankerbolzen (11) drehentkoppelt wird.