[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung von metallischen
und nichtmetallischen Anbackungen an Sauerstofflanzen, mit mindestens einer Ankopplungsvorrichtung,
die mittels einer Führung an die Sauerstofflanze heranfahrbar und mit der Sauerstofflanze
über einen der Führung zugeordneten Greifer in Wirkverbindung bringbar ist.
[0002] Metallische und nichtmetallische Anbackungen, sog. Verbärungen, an Sauerstofflanzen
treten vom Lanzenkopf beginnend auf einer Länge von bis zu sieben Metern aufwärts
auf. Die Verbärungen sind über den Umfang des Lanzenquerschnittes durch die Längsachse
betrachtet asymmetrisch verteilt und können ein Gewicht von mehreren Tonnen erreichen.
Es kommt vor, dass die Verbärungen einen Durchmesser aufweisen, der so groß ist, dass
die Sauerstofflanze nicht mehr aus dem Konvertermund gezogen werden kann. Dies macht
eine zeitaufwändige und gefährliche Wartung erforderlich, was wiederum zu einem Produktionsausfall
führt. Des Weiteren erhöht sich bei wassergekühlten Lanzen die Gefahr eines Wasserdurchbruchs
und macht zudem eine Notausfuhr der Lanze aus dem Konverter unmöglich und bedingt
einen Totalausfall des betroffenen Konverters auf unbestimmte Zeit.
[0003] Um die Verbärungen an den Sauerstofflanzen zu verringern und deren Entfernung zu
vereinfachen sind Verfahren bekannt, bei denen ein Trennmittel vor dem Einfahren in
den Konverter auf die Lanze aufgesprüht wird. Das sog. Clean-Lance-System der Anmelderin
soll hierfür exemplarisch genannt sein.
[0004] Ferner sind mechanische Abstreifer bekannt, wie sie in der Druckschrift
CN 103014226 beschrieben werden. Hierbei wird beim Herausziehen der Lanze aus dem Konverter ein
Abstreifer um die Lanze gelegt, der die Verbärungen teilweise abstreifen kann. Nachteilig
hierbei ist zum einen, dass der Abstreifer selbst gereinigt werden muss und zum anderen,
dass bei Herausziehen und Abstreifen der Verbärungen zusätzlich hohe Lagerkräfte auf
die Lanzenaufhängung einwirken.
[0005] Die Druckschrift
GB 2 067 259 A offenbart eine Vorrichtung zum Reinigen einer Sauerstofflanze mit einem Paar von
sich gegenüberliegenden und auswechselbaren Schaberklingen.
[0006] Aus der Druckschrift
US 5,152,952 ist ein feststehender Träger bekannt, der Abstreiflippen aufweist und durch die eine
Lanze in Längsachsrichtung gezogen werden kann, um die Verbärungen an der Lanzenoberfläche
abzustreifen.
[0007] Weiter ist aus der
AT 381 795 B eine Vorrichtung zum Reinigen eines Lanzenkopfes einer in ein metallurgisches Gefäß
einbringbaren Lanze bekannt. Die Reinigung erfolgt über einen Reinigungskopf, wobei
der Reinigungskopf und die Lanze in Richtung der Achse der Lanze relativ zueinander
verfahrbar ausgebildet sind.
[0008] Die bekannten Vorrichtungen zum Reinigen von Sauerstofflanzen bzw. von Lanzen zum
Einbringen in metallurgische Gefäße haben sich nicht bewährt; sie weisen den Nachteil
auf, dass ihre Standzeiten durch den relativ hohen Verschleiß der mechanisch stark
beanspruchten Abstreifmittel relativ kurz sind. Zudem ist die Wartung bzw. die Reinigung
durch Abbrennen derartiger Vorrichtungen zeit- und kostenintensiv. Das Abbrennen von
größeren Verbärungen ist auch für ein Reinigungsteam nicht ungefährlich. Regelmäßige
manuelle Verbärungsentfernung von der Lanze bindet wertvolle Ressourcen und kann zu
Verzögerungen im Produktionsablauf führen.
[0009] Des Weiteren treten folgende Personengefährdungen bei Arbeiten in der Nähe eines
Lanzendomes auf:
- Erstickungsgefahr durch Einatmen von Kohlenmonoxid
- Verletzungsgefahr durch herabfallende Schlacken- und Schmelzenteile
- Hohe Staubbelastung in unmittelbarer Nähe zum Konverter
- Verletzungsgefahr durch die Verpuffung explosiver Gase
- Am Lanzendom treten sehr hohe Umgebungstemperaturen auf, was wiederum zu hohen Kreislaufbelastungen
beim Wartungspersonal führt und dessen Einsetzbarkeit erheblich verkürzt.
[0010] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Entfernung
von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an Sauerstofflanzen zu schaffen,
mit der die Betriebskosten durch höhere Standzeiten gesenkt und die Produktionskapazitäten
von Konverter-Einheiten verlängert werden kann.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst, insbesondere
dadurch, dass der Ankopplungsvorrichtung ein Schwingungsanreger zugeordnet ist, mit
dem die Sauerstofflanze, im wirkverbundenen Zustand, in Schwingungen versetzbar ist,
sodass die Anbackungen, durch die auf die Sauerstofflanze vom Schwingungsanreger erzeugten
und über die Ankopplungsvorrichtung übertragenen Schwingungen, von der Sauerstofflanze
lösbar sind.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es vorgesehen, dass die Frequenz, mit der der Schwingungsanreger schwingt, frei
einstellbar ist, sodass unterschiedliche Eigenschwingungsfrequenzen der Sauerstofflanze
und der Anbackungen anfahrbar sind. Der an der Sauerstofflanze anzukoppelnde Schwingungsanreger
sollte ein möglichst breites Frequenzband generieren können, da die Anbackungen (Verbärungen)
entlang der Sauerstofflanze unterschiedlich dick ausgebildet sein können. Deshalb
muss ein Frequenzspektrum gefahren werden können, welches es ermöglicht, die unterschiedlichen
Eigenfrequenzen, auch höherer Ordnung, des Systems bestehend aus Sauerstofflanze und
daran angebackenen Verbärungen anzufahren bzw. durchzufahren. Dies auch deshalb, da
schon Verbärungen nach jedem Blasvorgang nicht nur entlang der Sauerstofflanze, sondern
auch an ein und demselben Ort an der Sauerstofflanze unterschiedlich stark ausgeprägte
Schichtdicken aufweisen können.
[0013] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind deshalb die vom Schwingungserreger erzeugten Schwingungen lineare Schwingungen,
die in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen und senkrecht zur Längsachse
der Sauerstofflanze ausbildbar sind.
[0014] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es vorgesehen, dass der Schwingungsanreger als ein sogenannter Außenrüttler ausgebildet
ist, dem mindestens zwei Schwungmassen zugeordnet sind.
[0015] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind dem Außenrüttler
mindestens zwei parallel zueinander angeordnete Schwungmassen zugeordnet, die jeweils
in entgegengesetzter Drehrichtung relativ zueinander rotierbar sind, sodass hierdurch
eine lineare Schwingung erzeugt werden kann, die senkrecht zur Längsachse der Sauerstofflanze
gerichtet ist.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können die mindestens zwei, jeweils in gegenläufiger Richtung rotierbar ausgebildeten,
Schwungmassen des Außenrüttlers um 90° versetzt zueinander angeordnet sein.
[0017] Des Weiteren ist es in einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform vorgesehen,
dass der Schwingungsanreger mindestens ein Schwingmagnet ist, die Schwingungsanregung
über einen Frequenzumrichter induzierbar ist und eine Wechselspannungsfrequenz von
50Hz bis 60Hz in eine Schwingungsfrequenz umwandelt wird, die auf die Sauerstofflanze
übertragbar ist. Bei einer derartigen Ausführungsform des Schwingungsanregers ist
es vorgesehen, diesen als einen Innenrüttler auszubilden, über den die Wassersäule
zur Kühlung innerhalb der Sauerstofflanze zum Schwingen anregt werden kann.
[0018] In einer anderen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Ankopplungsvorrichtung
achsparallel zur Sauerstofflanze frei verfahrbar ist.
[0019] Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist es vorgesehen, dass die Führung lösbar mit der Ankopplungsvorrichtung
verbindbar ist und mit dieser oder ohne diese parallel zur Längsachse der Sauerstofflanze
frei verfahren werden kann. Aufgrund der unterschiedlich festen Anhaftungen und Stärken
(Dicken) der Verbärung entlang der Sauerstofflanze kann es zur besseren Reinigung
erforderlich sein, den Ort der Schwingungsanregung über die Ankopplungsvorrichtung
näher zum freien Ende der Sauerstofflanze (in Richtung der Austrittsöffnung und hin
zum Lanzenkopf) zu verschieben, wenn diese komplett aus dem Konverter herausgefahren
wird. Deshalb ist eine variable Positionierung der Ankopplungsvorrichtung vorgesehen.
[0020] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren für die Reinigung
von Sauerstofflanzen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verfügung zu stellen.
[0021] Das Verfahren ist durch die folgenden Schritte gekennzeichnet:
[0022] Nach dem Ende des Blasvorganges wird die vorher mit dem Clean-Lance-System behandelte
Sauerstofflanze aus dem Konvertermund herausgefahren. Befindet sich der Lanzenkopf
ca. 1 m oberhalb des Konvertermundes wird die Sauerstofflanzenfahrt gestoppt.
[0023] Die Ankopplungsvorrichtung wird mittels der Führung in eine vorbestimmte Position
an die Sauerstofflanze herangefahren. Durch Zufahren eines mit der Ankopplungsvorrichtung
wirkverbundenen Greifers erfolgt die Ankopplung der Ankopplungsvorrichtung mit den
ihr zugeordneten Schwingungsanregern an die Sauerstofflanze.
[0024] Die Führung (Greiferpositioniereinheit) wird vom Greifer getrennt und horizontal
weg von der Sauerstofflanze zurückgefahren.
[0025] Der Rüttelvorgang wird gestartet und je nach der Verbärungsdicke bis zu 15 sec. lang
aufrechterhalten. Dabei wird ein Anregungsfrequenzband durchfahren, welches in Abhängigkeit
der Lanzengeometrie, der Wassersäule innerhalb der Sauerstofflanze, der Verbärungsdicke
und des Verbärungsortes variabel in seinen Grenzen ist. Die Amplitude der Lanzenausschläge
sollte dabei möglichst gering sein, um eine Eigenbeschädigung durch eine zu hohe mechanische
Belastung der Sauerstofflanze durch die Vibration (Stichwort: Resonanzkatastrophe)
zu vermeiden. Andernfalls können Ermüdungsrisse entstehen und es kann schlimmstenfalls
zum Wasserdurchbruch mit Zerstörung der Lanze und dem Ausbrechen der Sauerstofflanze
aus ihrer Aufhängung kommen.
[0026] Frequenz und Amplitude werden so einstellbar, dass eine Abschüttelung der Verbärung
erfolgen kann. Der obere Wert des Frequenzbandes kann daher bis zur 4. Eigenfrequenz
des Systems hochgehen, bei einer Amplitude von maximal +- 20 mm. Das Sauerstofflanzengewicht
beträgt je nach Ausführung und Länge der Lanze incl. der Wasserfüllung ca. 3 t bis
6 t.
[0027] Nach dem Rüttelvorgang werden die Ankopplungsvorrichtung, der Greifer und die Schwingungsanreger
mit Hilfe der angedockten Führung (Greiferpositioniereinheit) wieder zurückgefahren.
[0028] Anschließend wird die Sauerstofflanze selber weiter nach oben gefahren und je nach
verbleibender Verbärung wird nach ca. 1 m - 3 m Verfahrweg die Sauerstofflanze wieder
gestoppt.
[0029] Die Außenrüttler werden über die Greifer wieder an der Sauerstofflanze positioniert,
die Führung (Greiferpositioniereinheit) wird zurückgefahren und der Rüttelvorgang
wird erneut für max. 15 s gestartet.
[0030] Je nach Verbärungsstärke kann dieser Vorgang an unterschiedlichen Positionen der
Sauerstofflanze mehrfach wiederholt werden, bis die Verbärung entsprechend reduziert
bzw. entfernt ist.
[0031] Denkbar ist es auch, kurz vor dem Herausfahren der Sauerstofflanze aus dem Konverter
die Außenrüttler anzukoppeln und schon während des Herausfahrens der Sauerstofflanze
aus dem Konverter den Rüttelvorgang zu starten, bis die Sauerstofflanze ihre Endposition
erreicht hat und der Rüttler ausgeschaltet wird.
[0032] Die Ankopplungsvorrichtung mit den Schwingungsanregern bleibt dann solange an der
Sauerstofflanze positioniert ohne zu rütteln, bis beim nächsten Einfahrvorgang in
den Konverter die Lanze auf Höhe der Führungseinheit gestoppt wird. Der Außenrüttler
mit Greifer wird von der Führung entkoppelt und die Lanze fährt endgültig in den Konverter
ein.
[0033] Bei dem Rüttelprozess herabfallende Schlacken- oder Schmelzenteile können mit Hilfe
eines oberhalb und um den Konvertermund angebrachten Trichters aufgefangen und in
den Konverter zurückgeleitet werden.
[0034] Die Rüttelzeit mit An- und Abkoppeln kann insgesamt auf ca. 2,5 Minuten bei zweimaligem
An- und Abkoppeln geschätzt werden (30 s Ankoppeln plus 15 s Rütteln plus 30 s Abkoppeln,
und dies alles zwei mal). Im Vergleich dazu dauert das konventionelle Abbrennen der
Verbärung ca. 10 min.
[0035] Dies bedeutet eine Zeitersparnis von ca. 7,5 min für die Reinigung. Diese Zeit steht
für die weitere Produktion unter sonst gleichen Bedingungen zur Verfügung.
[0036] Für alle obengenannten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist als
unterstützende Maßnahme vorgesehen, die Sauerstofflanzen mit dem von der Anmelderin
entwickelten "SMS-Clean-Lance-System" vor dem Einsatz in dem Konverter zu behandeln.
Hierbei wird auf die noch saubere Sauerstofflanze ein Trennmittel aufgesprüht, die
das Anbacken der Verbärung verringert und deren anschließende Entfernung erleichtert.
[0037] Als weitere unterstützende Maßnahme zum Entfernen der Verbärungen an Sauerstofflanzen
kann eine zusätzliche Kühlvorrichtung der Sauerstofflanze zugeordnet sein. Dadurch
werden die Verbärungen, vor dem Einsatz der oben genannten Vorrichtung und dem Verfahren
hierzu, soweit abgekühlt, dass sie keine duktilen Bereiche mehr aufweisen. Ein Abplatzen
bzw. Ablösen der dann schneller fest gewordenen und nicht mehr duktilen Verbärungen
von der Sauerstofflanze durch Vibrationen wird somit noch effektiver.
[0038] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von beispielhaften Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ankopplungsvorrichtung
mit einer Führung zum horizontalen Verfahren der Ankopplungsvorrichtung an eine Sauerstofflanze
heran oder von dieser weg, in einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- die schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Ankopplungsvorrichtung, mit der
ihr zugeordneten Greifer bzw. Greiferpositioniereinrichtung und entsprechenden teleskopisch
verfahrbaren Aktuatoren, in Wirkverbindung mit der Sauerstofflanze in einer Draufsicht;
- Fig.3
- eine Seitenansicht in teilweise schematischer Darstellung der erfindungsgemäßen Ankopplungsvorrichtung
an eine Sauerstofflanze mit Lanzenaufhängung und zugeordneter Kühlungseinheit.
[0039] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, besteht die erfindungsgemäße Ankopplungsvorrichtung
10 im Wesentlichen aus einem Greifer der über Aktuatoren 12 mit einer Sauerstofflanze
13 in Wirkverbindung bringbar ist. Hierzu schließen und öffnen die Aktuatoren 12 die
Greifer 11 soweit, dass die Sauerstofflanze 13 umfassen, festhalten und umgekehrt
wieder freigeben können, wie dies durch den halbkreisförmigen Pfeil 12a dargestellt
ist.
[0040] Des Weiteren sind der Ankopplungsvorrichtung 10 in dieser Ausführungsform zwei Schwingungsanreger
14 zugeordnet. Die Schwingungsanreger 14 können als sogenannte Außenrüttler an die
Ankopplungsvorrichtung 10 angeflanscht sein und können mit unterschiedlichen Frequenzen
und Amplituden die Sauerstofflanze 13 in Schwingung versetzten. Die unterschiedlichen
Frequenzpunkte sind in Fig. 1 mit einem entsprechenden P gekennzeichnet und können
sich lateral verschieben, wie dies durch die Doppelpfeile (↔), die den Punkten P zugeordnet
sind, dargestellt ist.
[0041] Die vom Schwingungsanreger 14 erzeugten Schwingungen sind lineare Schwingungen, die
in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen und senkrecht zur Längsachse 17
der Sauerstofflanze 13 ausgebildet sind. In dieser Ausführungsform sind die Schwingungsanreger
14 als Außenrüttler 14a ausgebildet.
[0042] Die Sauerstofflanze 13 ist mit einer Hebevorrichtung 18 verbunden, über die sie vertikal
verfahren werden kann, wie dies unter anderem, in Fig. 3 dargestellt und durch den
vertikalen Pfeil (↕) angedeutet wird.
[0043] Um die Ankopplungsvorrichtung 10 an die Sauerstofflanze 13 heranfahren zu können,
kann diese mit einer als Greiferpositionierungseinheit ausgebildeten Führung 15 lösbar
verbunden werden. Mit Hilfe der Hebevorrichtung 15 kann die Ankopplungsvorrichtung
10 in die Führung 15 gehoben werden.
[0044] Die Führung 15 ist ihrerseits einem Aufnahmemittel 16 zugeordnet, an dem es angelenkt
ist. Das Aufnahmemittel 16 ist, in dieser Ausführungsform, quasi als Festpunkt ortsfest
mit einem Fundament (nicht dargestellt) verbunden.
[0045] Aufgabe der Führung 15 ist es, die Ankopplungsvorrichtung 10 in einer horizontalen
Bewegung zur Sauerstofflanze 13 hin- und von dieser wieder wegzubewegen, wie dies
durch den horizontalen Pfeil (↔), der der Führung 15 zugeordnet ist, dargestellt wird.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10
- Ankopplungsvorrichtung
- 11
- Greifer
- 12
- Aktuatoren
- 12a
- halbkreisförmiger Pfeil (als Symbol für das Öffnen und Schließen der Greifer)
- 13
- Sauerstofflanze
- 14
- Schwingungsanreger
- 14a
- Außenrüttler
- 15
- Führung
- 16
- Aufnahmemittel
- 17
- Längsachse
- 18
- Hebevorrichtung Sauerstofflanze
1. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze (13), mit mindestens einer Ankopplungsvorrichtung (10), die mittels
einer Führung (15) an die Sauerstofflanze (13) heranfahrbar und mit der Sauerstofflanze
(13) über einen der Führung (15)) zugeordneten der Greifer(11) in Wirkverbindung bringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankopplungsvorrichtung (10) ein Schwingungsanreger (14) zugeordnet ist, mit dem
die Sauerstofflanze (13), im wirkverbundenen Zustand, in Schwingungen versetzbar ist,
sodass die Anbackungen, durch die auf die Sauerstofflanze (13) vom Schwingungsanreger
(14) erzeugten und über die Ankopplungsvorrichtung (10) übertragenen Schwingungen,
von der Sauerstofflanze (13) lösbar sind.
2. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz, mit der der Schwingungsanreger (14) schwingt, frei einstellbar ist,
sodass unterschiedliche Eigenschwingungsfrequenzen der Sauerstofflanze (13) mit den
Anbackungen anfahrbar sind.
3. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Schwingungserreger (14) erzeugten Schwingungen lineare Schwingungen sind,
die in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen und senkrecht zur Längsachse
(17) der Sauerstofflanze (12) ausbildbar sind.
4. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (14) ein Außenrüttler (14a) mit mindestens zwei Schwungmassen
ist.
5. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Außenrüttler (14a) mindestens zwei parallel zueinander angeordnete Schwungmassen
zugeordnet sind, die jeweils in entgegengesetzter Drehrichtung relativ zueinander
rotierbar sind, sodass hierdurch eine lineare Schwingung erzeugbar ist, die senkrecht
zur Längsachse (17) der Sauerstofflanze (13) gerichtet ist.
6. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei, jeweils in gegenläufiger Richtung rotierbar ausgebildeten, Schwungmassen
des Außenrüttlers (14a) um 90° versetzt zueinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (14) mindestens ein Schwingmagnet ist und die Schwingungsanregung
über einen Frequenzumrichter induzierbar ist und eine Wechselspannungsfrequenz von
50Hz bis 60Hz in eine Schwingungsfrequenz umwandelbar ist, die auf die Sauerstofflanze
(13) übertragbar ist.
8. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze, nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (14) ein Innenrüttler ist, über den die Wassersäule, zur Kühlung
innerhalb der Sauerstofflanze (12), zum Schwingen anregbar ist.
9. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze, nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankopplungsvorrichtung (10) achsparallel zur Sauerstofflanze (13) frei verfahrbar
ist.
10. Vorrichtung zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze, nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (15) lösbar mit der Ankopplungsvorrichtung (10) verbindbar ist und parallel
zur Längsachse (17) der Sauerstofflanze (13) frei verfahrbar ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze mit einer Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 10, gekennzeichnet dadurch, dass nach dem Ende des Blasvorganges die vorher mit dem Clean-Lance-System behandelte
Sauerstofflanze aus dem Konvertermund herausgefahren wird und das Herausfahren gestoppt
wird, wenn sich der Sauerstofflanzenkopf mindestens 1 m oberhalb des Konvertermundes
befindet.
12. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch Heranfahren der Ankopplungsvorrichtung mittels einer Führung in eine vorbestimmte
Position an die Sauerstofflanze, und durch Zufahren eines mit der Ankopplungsvorrichtung
wirkverbundenen Greifers erfolgt sodann die Ankopplung der Ankopplungsvorrichtung
mit den ihr zugeordneten Schwingungsanregern an die Sauerstofflanze selbst.
13. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (Greiferpositioniereinheit) vom Greifer getrennt und horizontal weg von
der Sauerstofflanze zurückgefahren wird.
14. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Rüttelvorgang gestartet wird und je nach der Verbärungsddicke für bis zu 15 sec.
aufrechterhalten bleibt und dabei ein Anregungsfrequenzband durchfahren wird, welches
in Abhängigkeit der Lanzengeometrie, der Wassersäule innerhalb der Sauerstofflanze,
der Verbärungsdicke und des Verbärungsortes variabel ausgebildet ist und die Amplitude
der Sauerstofflanzenausschläge dabei möglichst gering sind, um eine Eigenbeschädigung
durch eine zu hohe mechanische Belastung der Sauerstofflanze durch die Vibration zu
vermeiden.
15. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz und die Amplitude so eingestellt werden, dass eine Abschüttelung der
Verbärung erfolgen kann, wobei der obere Wert des Frequenzbandes daher bis zur 4.
Eigenfrequenz des Systems hochgehen kann, bei einer Amplitude von maximal +- 20 mm.
16. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nicht metallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Rüttelvorgang die Ankopplungsvorrichtung und die Schwingungsanreger mit
der Führung wieder verbunden werden und über diese von der Sauerstofflanze getrennt
und mittels der angedockten Führung (Greiferpositioniereinheit) wieder zurückgefahren
werden.
17. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass anschließend die Sauerstofflanze selbst weiter nach oben gefahren wird und je nach
verbleibender Verbärung die Sauerstofflanze nach 1 m - 3 m Verfahrweg wieder gestoppt
wird.
18. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsanreger sodann erneut über die Greifer der Führung wieder an der Sauerstofflanze
positioniert werden, die Führung danach (Greiferpositioniereinheit) wieder zurückgefahren
wird und der Rüttelvorgang erneut für max. 15 s gestartet wird.
19. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass je nach Verbärungsstärke dieser Vorgang an unterschiedlichen Positionen der Sauerstofflanze
mehrfach wiederholt wird, bis die Verbärung entsprechend reduziert bzw. entfernt ist.
20. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass kurz vor dem Herausfahren der Sauerstofflanze aus dem Konverter die Ankopplungsvorrichtung
mit ihren Schwingungsanregern angekoppelt wird und schon während des Herausfahrens
der Sauerstofflanze aus dem Konverter der Rüttelvorgang gestartet wird, bis die Sauerstofflanze
ihre Endposition erreicht hat und die Schwingungsanreger ausgeschaltet werden.
21. Verfahren zur Entfernung von metallischen und nichtmetallischen Anbackungen an einer
Sauerstofflanze nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankopplungsvorrichtung mit den Schwingungsanregern solange an der Sauerstofflanze
positioniert bleibt ohne zu rütteln, bis beim nächsten Einfahrvorgang in den Konverter
die Sauerstofflanze auf Höhe der Führungseinheit gestoppt wird und die Ankopplungsvorrichtung
mit dem Greifer der Führung entkoppelt und die Lanze endgültig wieder in den Konverter
eingefahren wird.