[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur, die der Bereitstellung von
Wasser mit einer gewünschten Temperatur und einer gewünschten Menge dient. Solche
Sanitärarmaturen werden regelmäßig im Zusammenhang mit Waschbecken, Spülbecken, Duschen
und/oder Badewannen verwendet. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Erfassung eines Wasserverbrauchs an einer entsprechenden Sanitärarmatur.
[0002] Die Messung des Wasserverbrauchs in einem Haushalt erfolgt regelmäßig mittels eines
Wasserzählers, der in eine Zuführleitung für eine Vielzahl verschiedener Wasserverbraucher
angeordnet ist. Mit solchen Wasserzählern ist der Wasserverbrauch sämtlicher Wasserverbraucher
erfassbar, die dem Wasserzähler nachgeordnet sind. Verbrauchsdaten einer einzelnen
Sanitärarmatur sind mit einem solchen Wasserzähler jedoch nicht erfassbar. Insbesondere
ist bei Sanitärarmaturen, die als sogenannte Einhebelmischer ausgebildet sind, eine
Nachrüstung einer Verbrauchserfassung nur durch Wasserzähler zu realisieren, die der
Sanitärarmatur unmittelbar vorgeschaltet werden. In die Sanitärarmatur integrierte
Lösungen zur Verbrauchserfassung stehen jedoch nicht zur Verfügung bzw. sind nicht
nachrüstbar.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten
Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Sanitärarmatur anzugeben,
deren Wasserverbrauch individuell erfassbar ist. Zudem soll auch ein Verfahren zur
Erfassung eines Wasserverbrauchs an einer Sanitärarmatur angegeben werden, mit dem
ein Wasserverbrauch individuell für die Sanitärarmatur erfassbar ist.
[0004] Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Sanitärarmatur und einem Verfahren gemäß den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen,
dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger
technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen
der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen
Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
[0005] Hierzu trägt eine Sanitärarmatur bei, die zumindest die folgenden Komponenten aufweist:
- ein Armaturengehäuse mit einem Mischventil zum Mischen eines Kaltwassers und Warmwassers
zu einem Mischwasser,
- zumindest ein Stellglied, mit dem das Mischventil betätigbar ist,
- ein Magnet, der bei der Betätigung des Mischventils durch das zumindest eine Stellglied
bewegbar ist,
- einen Magnetsensor zur Erfassung einer Betriebsstellung des zumindest einen Stellglieds
mittels eines Magnetfelds des Magnets, wobei mit dem Magnetsensor ein Sensorsignal
erzeugbar ist, und
- ein Funkmodul zum Senden des Sensorsignals an einen externen Empfänger.
[0006] Die vorgeschlagene Sanitärarmatur dient der bedarfsgerechten Bereitstellung von Wasser,
beispielsweise an Waschbecken, Spülbecken, Badewannen und/oder Duschen. Die Sanitärarmatur
weist ein Armaturengehäuse auf, das zumindest teilweise aus Kunststoff oder (Guss-)Metall
besteht. Innerhalb des Armaturengehäuse sind Wasserleitungen ausgebildet oder angeordnet,
durch die das Wasser durch das Armaturengehäuse geleitet wird. In das Armaturengehäuse
führen ein Kaltwasserzulauf für ein Kaltwasser und ein Warmwasserzulauf für Warmwasser.
Das Kaltwasser und das Warmwasser werden mittels der Wasserleitungen getrennt voneinander
in dem Armaturengehäuse einem Mischventil zugeführt. Das Mischventil dient dem Mischen
des Kaltwassers und des Warmwassers zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur.
Die Kaltwassertemperatur beträgt insbesondere maximal 25 °C, bevorzugt 1 °C bis 25
°C, besonders bevorzugt 5 °C bis 20 °C und/oder die Warmwassertemperatur insbesondere
maximal 90 °C, bevorzugt 25 °C bis 90 °C, besonders bevorzugt 55 °C bis 65 °C. Das
Mischwasser ist von dem Mischventil mittels der Wasserleitungen einem Ablauf der Sanitärarmatur
zuführbar, durch den das Mischwasser bei einer Entnahme des Mischwassers aus der Sanitärarmatur
abläuft.
[0007] Die Sanitärarmatur weist ferner zumindest ein Stellglied auf, mit dem das Mischventil
betätigbar ist. Mit dem zumindest einen Stellglied sind insbesondere die Mischwassertemperatur
und/oder eine Durchflussmenge des Mischwassers durch den Ablauf der Sanitärarmatur
einstellbar. Bei dem zumindest einen Stellglied handelt es sich insbesondere um einen
(einzigen) Hebel oder Drehgriff, sodass die Sanitärarmatur insbesondere nach Art eines
sogenannten Einhebelmischers ausgebildet ist. Das zumindest eine Stellglied ist zur
Einstellung der Mischwassertemperatur insbesondere um eine (vertikale) Drehachse zwischen
einer Kaltwasserposition, in der aus dem Auslauf insbesondere (nur) das Kaltwasser
mit der Kaltwassertemperatur abfließt, und einer Warmwasserposition drehbar, in der
aus dem Auslauf insbesondere (nur) das Warmwasser mit der Warmwassertemperatur abfließt.
Zwischen der Kaltwasserposition und der Warmwasserposition befindet sich das zumindest
eine Stellglied in einer Mischwasserposition, in der aus dem Auslauf Mischwasser mit
einer Mischwassertemperatur abfließt, wobei die Mischwassertemperatur umso höher liegt,
je weiter das zumindest eine Stellglied in Richtung der Warmwasserposition gedreht
ist. Weiterhin ist das zumindest eine Stellglied zur Einstellung der Durchflussmenge
insbesondere um eine (horizontale) Schwenkachse zwischen einer Schließstellung, in
der das Mischventil geschlossen ist, sodass aus dem Auslauf kein (Misch)Wasser abläuft,
und einer Offenposition verschwenkbar, in der das Mischventil vollständig geöffnet
ist, sodass das (Misch-)Wasser mit einer maximalen Durchflussmenge aus dem Auslauf
ausläuft. Zwischen der Schließposition und der Offenposition befinden sich Zwischenpositionen,
in denen das Mischventil nur teilweise geöffnet ist und das (Misch-)Wasser daher nicht
mit der maximalen Durchflussmenge, sondern lediglich mit einer geringeren Durchflussmenge
aus dem Ablauf abläuft. Die Durchflussmenge steigt von der Schließposition in Richtung
der Offenposition insbesondere linear an.
[0008] Zudem weist die Sanitärarmatur einen Magnet auf, der bei der Betätigung des Mischventils
durch das zumindest eine Stellglied bewegbar ist. Dies bedeutet insbesondere, dass
der Magnet mechanisch mit dem zumindest einen Stellglied gekoppelt ist, sodass eine
Bewegung des zumindest einen Stellglieds, beispielsweise ein Drehen um die (vertikale)
Drehachse und/oder Schwenken um die (horizontale) Schwenkachse, auf den Magnet übertragen
wird. Der Magnet ist hierzu insbesondere drehbar und/oder translatorisch bewegbar
in dem Armaturengehäuse angeordnet. Bei einer Drehung des zumindest einen Stellglieds
um die Drehachse wird der Magnet insbesondere (um eine vertikale Achse) gedreht und/oder
bei einer Schwenkung des zumindest einen Stellglieds um die Schwenkachse translatorisch
(in eine vertikalen Richtung) bewegt. Der Magnet kann beispielsweise in einem Hohlraum
des Armaturengehäuses angeordnet werden.
[0009] Weiterhin weist die Sanitärarmatur einen Magnetsensor auf, mit dem ein Magnetfeld
des Magneten gemessen werden kann. Bei dem Magnetsensor kann es sich beispielsweise
um einen sogenannten Hall-Sensor handeln. Da der Magnet mit dem zumindest einen Stellglied
gekoppelt ist, kann mit dem Magnetsensor eine Betriebsstellung des zumindest einen
Stellglieds eindeutig erfasst werden. Die Betriebsstellung repräsentiert jeweils eine
bestimmte Kombination aus gewählter Durchflussmenge und gewählter Mischwassertemperatur.
Beispielsweise ist mit dem Magnetsensor die Betriebsstellung des zumindest einen Stellglieds
zwischen der Kaltwasserposition (100 % Kaltwasser, 0 % Warmwasser) und der Warmwasserposition
(0 % Kaltwasser, 100 % Warmwasser) und der Schließposition (0 % Durchflussmenge des
Mischwassers) und Offenposition (100 % Durchflussmenge des Mischwassers) erfassbar.
Die jeweilige Betriebsstellung des zumindest einen Stellglieds ist durch den Magnetsensor
als Sensorsignal ausgebbar. Das Sensorsignal ist mittels eines Funkmoduls, bei dem
es sich beispielsweise um ein WLAN-oder Bluetooth-Funkmodul handelt, an einen externen
Empfänger sendbar. Das Funkmodul ist ebenfalls insbesondere in dem Armaturengehäuse
angeordnet. Bei dem externen Empfänger kann es sich beispielsweise um einen Cloud-Speicher
handeln, von dem das Sensorsignal oder Auswertedaten des Sensorsignals, insbesondere
internetbasiert, abrufbar sind. Bei dem externen Empfänger kann es sich zudem auch
um ein mobiles Gerät, wie zum Beispiel ein Smartphone, handeln. Die Verbrauchsmenge
des Kaltwassers und des Warmwasser der Sanitärarmatur kann anhand eines zeitlichen
Verlaufs der erfassten Betriebsstellungen des zumindest einen Stellglieds berechnet
werden. Hierzu kann die Sanitärarmatur nach deren Installation einmalig kalibriert
werden, um die maximale Durchflussmenge der Sanitärarmatur in der Offenstellung des
zumindest einen Stellglieds zu bestimmen. Hierzu wird das zumindest eine Stellglied
zunächst in die Kaltwasserposition gebracht und die Temperatur des abfließenden Kaltwassers
bzw. Mischwassers gemessen. Anschließend wird das zumindest eine Stellglied in der
Kaltwasserposition von der Schließposition in die Offenposition gestellt und ein Messgefäß
mit einem definierten Volumen des Kaltwassers bzw. Mischwassers gefüllt. Sobald das
definierte Volumen erreicht wird, wird das zumindest eine Stellglied wieder in die
Schließposition gebracht. Die Zeit, die zum Füllen des Messgefäßes benötigt wurde,
bestimmt den maximalen Durchfluss des Kaltwassers bzw. Mischwassers aus der Sanitärarmatur
in der Kaltwasserposition des zumindest einen Stellglieds. Anschließend wird das zumindest
eine Stellglied in die Warmwasserposition gebracht und die Warmwassertemperatur des
abfließenden Warmwassers bzw. die Mischwassertemperatur des abfließenden Mischwassers
(manuell) gemessen. Das zumindest eine Stellglied wird anschließend in der Warmwasserposition
von der Schließposition in die Offenposition gebracht und das Messgefäß wiederum bis
zum Erreichen des definierten Volumens gefüllt. Die Zeit, die zum Füllen des Messgefäßes
benötigt wurde, bestimmt den maximalen Durchfluss des Warmwassers bzw. Mischwassers
aus der Sanitärarmatur in der Warmwasserposition des zumindest einen Stellglieds.
Die Kenntnis der maximalen Durchflussmengen und der Temperaturen wird bei der Berechnung
der Verbrauchswerte der Sanitärarmatur verwendet. Diese Kalibrierung kann regelmäßig,
beispielsweise jährlich, wiederholt werden, um Abweichungen auszugleichen.
[0010] Der Magnetsensor kann zudem mit einer Steuerung datenleitend verbunden sein, die
den Magnetsensor steuert und/oder das Sensorsignal des Magnetsensors an das Funkmodul
weiterleitet. Bei der Steuerung handelt es sich insbesondere um einen Mikroprozessor.
Die Energieversorgung der Steuerung, des Magnetsensors und/oder des Funkmoduls kann
durch einen Energiespeicher, wie zum Beispiel einer Batterie, erfolgen. Zudem kann
die Sanitärarmatur auch eine Turbine umfassen, die durch das Kaltwasser, Warmwasser
oder Mischwasser zur Erzeugung von Energie für die Steuerung, den Magnetsensor oder
das Funkmodul dient. Der Magnet und der Magnetsensor ermöglichen somit eine in die
Sanitärarmatur integrierte Verbrauchserfassung der Sanitärarmatur.
[0011] Zudem ist es vorteilhaft, wenn die Sanitärarmatur einen Reedkontakt zur Aktivierung
und Deaktivierung des Magnetsensors aufweist. Bei dem Reedkontakt handelt es sich
insbesondere um einen elektrischen Schalter, bei dem Kontaktzungen, insbesondere aus
einer Eisen-NickelLegierung, in einem Glasrohr eingeschmolzen sind. Der Reedkontakt
ist durch das Magnetfeld des Magneten betätigbar. Der Reedkontakt wird insbesondere
derart angeordnet, dass mit dem Reedkontakt die Schließposition des zumindest einen
Stellglieds feststellbar ist, in der das Mischventil geschlossen ist. In der Schließposition
kann die Steuerung, der Magnetsensor und/oder das Funkmodul deaktiviert werden, um
Energie zu sparen. Hierzu ist der Reedkontakt insbesondere elektrisch leitend mit
der Steuerung verbunden. Es kann vorgesehen sein, dass der Reedkontakt so eingerichtet
ist, dass der (bevorzugt halbkreisförmige) Magnet in der geschlossenen Stellung des
zumindest einen Stellgliedes den Reedkontakt in eine "offene Position" überführt und
damit die Stromversorgung (z. B. hin zu einer Batterie) unterbricht - diese Einrichtung
kann auch als
"normaly closed" (NC) bezeichnet werden.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Reedkontakt geschlossen ist, wenn das Mischventil
durch das zumindest eine Stellglied geschlossen ist, und wobei der Reedkontakt geöffnet
ist, wenn das Mischventil durch das zumindest eine Stellglied zumindest teilweise
geöffnet ist. Wird das Mischventil zum Zapfen von Mischwasser zumindest teilweise
geöffnet, öffnet sich der Reedkontakt und die Messung des Magnetfelds des Magneten
mittels des Magnetsensors wird aktiviert bis der Reedkontakt wieder schließt.
[0013] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Sanitärarmatur einen Speicher zum Speichern des
Sensorsignals aufweist. Bei dem Speicher handelt es sich um einen Datenspeicher, insbesondere
Halbleiterspeicher. Der Speicher ist ebenfalls insbesondere mit der Steuerung datenleitend
verbunden. In dem Speicher kann das Sensorsignal des Magnetsensors beziehungsweise
der zeitliche Verlauf der Stellung des zumindest einen Stellglieds lokal zwischengespeichert
werden. Die Übertragung des Sensorsignals an den externen Empfänger mit dem Funkmodul
muss hierdurch nicht kontinuierlich, sondern kann in regelmäßigen Zeitabständen erfolgen.
Hierdurch kann ebenfalls Energie gespart werden.
[0014] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Magnet halbkreisförmig ausgebildet ist.
[0015] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Magnet durch das zumindest eine Stellglied
drehbar oder translatorisch bewegbar ist. Insbesondere wird der Magnet durch das zumindest
eine Stellglied bei der Einstellung der gewünschten Mischwassertemperatur gedreht
bzw. rotiert und bei der Einstellung der gewünschten Durchflussmenge des Mischwassers
translatorisch bewegt.
[0016] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Mischventil als Mischkartusche ausgebildet
ist und der Magnet in die Mischkartusche integriert ist.
[0017] Einem weiteren Aspekt wird auch ein Verfahren zur Erfassung eines Wasserverbrauchs
an einer hier erläuterten Sanitärarmatur vorgeschlagen, das zumindest die folgenden
Schritte aufweist:
- a) Messen eines Magnetfelds eines durch zumindest ein Stellglied der Sanitärarmatur
zur Betätigung eines Mischventils bewegbaren Magnets mit einem Magnetsensor,
- b) Erzeugen eines Sensorsignals mit dem Magnetsensor,
- c) Senden des Sensorsignals an einen externen Empfänger mit einem Funkmodul,
- d) Auswerten des Sensorsignals zur Ermittlung einer mit der Sanitärarmatur gezapften
Menge eines Kaltwassers, Warmwassers oder Mischwassers.
[0018] Im Hinblick auf die Schritte a) bis c) wird auf die Erläuterungen hier zur Sanitärarmatur
und deren Betrieb verwiesen. Die Auswertung des Sensorsignals in Schritt d) erfolgt
insbesondere mit der in die Sanitärarmatur integrierten Steuerung oder mit einer externen
Auswerteeinrichtung, die mit dem externen Empfänger datenleitend verbunden ist. Die
Ermittlung der mit der Sanitärarmatur gezapften Menge des Kaltwassers, Warmwassers
oder Mischwassers erfolgt über den zeitlichen Verlauf der Betriebsstellung des zumindest
einen Stellglieds der Sanitärarmatur, die durch das Sensorsignal des Magnetsensor
repräsentiert wird.
[0019] Ferner ist es vorteilhaft, wenn in Schritt c) der Empfang des Sensorsignals mit einer
Uhrzeit quittiert wird. Dies bedeutete insbesondere, dass der externe Empfänger bei
Empfang des Sensorsignals die Uhrzeit des Empfangs an das Funkmodul der Sanitärarmatur
zurücksendet. Mit dieser Uhrzeit kann eine interne Uhr der Sanitärarmatur abgeglichen
werden, sodass die Sanitärarmatur beziehungsweise die Steuerung der Sanitärarmatur
keine eigene Uhr aufweisen muss. Hierdurch kann der Energieverbrauch weiter reduziert
werden.
[0020] Zudem ist es vorteilhaft, wenn in Schritt d) ein Energieverbrauch zum Erwärmen einer
mit der Sanitärarmatur gezapften Wassermenge oder eine Benutzungsdauer der Sanitärarmatur
durch einen Benutzer bestimmt wird. Der Energieverbrauch kann insbesondere aus der
Warmwassertemperatur des Warmwassers bzw. der Mischwassertemperatur des Mischwassers
und dem berechneten verbrauchten Volumen des Warmwassers bzw. Mischwassers berechnet
werden. Die Benutzungsdauer der Sanitärarmatur ergibt sich aus der Zeitdauer, in der
das Sensorsignal des Magnetsensors eine Betriebsstellung des zumindest einen Stellglieds
repräsentiert, in der das Mischventil zumindest teilweise geöffnet ist bzw. in der
sich das zumindest eine Stellglied nicht in der Schließstellung befindet.
[0021] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figur näher
erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figur eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung zeigt, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Es zeigt beispielhaft
und schematisch:
- Fig. 1:
- eine Sanitärarmatur.
[0022] Die Fig. 1 zeigt eine Sanitärarmatur 1 mit einem Armaturengehäuse 2. Der Sanitärarmatur
1 ist über einen Warmwasserzulauf 12 Warmwasser und über einen Kaltwasserzulauf 13
Kaltwasser zuführbar. Das Warmwasser und Kaltwasser werden getrennt voneinander durch
das Armaturengehäuse 2 einem Mischventil 3 zugeführt, das hier nach Art einer Mischkartusche
ausgebildet ist. Das Kaltwasser und Warmwasser sind durch das Mischventil 3 zu einem
Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur mischbar, das anschließend
über einen Ablauf 14 des Armaturengehäuses 2 aus der Sanitärarmatur 1 abläuft. Bei
der Sanitärarmatur 1 handelt es sich hier im einen sogenannten Einhebelmischer. Das
Mischventil 3 ist mit einem Stellglied 4 betätigbar, bei dem es sich hier um einen
Hebel handelt. Zur Einstellung der gewünschten Mischwassertemperatur ist das Stellglied
4 um eine Drehachse 15 zwischen einer Kaltwasserposition und einer Warmwasserposition
drehbar. Zur Einstellung einer gewünschten Durchflussmenge des Mischwassers ist das
Stellglied 4 um eine Schwenkachse 16 zwischen einer Schließposition und Offenposition
schwenkbar. Das Mischventil 3 weist einen halbkreisförmig ausgebildeten Magnet 5 auf,
der bei der Betätigung des Mischventils 3 durch das Stellglied 4 bewegbar ist. Wird
das Stellglied 4 um die Drehachse 15 gedreht, rotiert der Magnet 5 um das Mischventil
3. Wird das Stellglied 4 um die Schwenkachse 16 gedreht, wird der Magnet 5 translatorisch
nach oben und unten bewegt. Die Sanitärarmatur 1 weist zudem einen Magnetsensor 6
auf, mit dem das Magnetfeld des Magneten 5 messbar und ein entsprechendes Sensorsignal
erzeugbar ist. Das Sensorsignal repräsentiert die Betriebsstellung des Stellglieds
4. Der Magnetsensor 6 ist datenleitend mit einer Steuerung 11 verbunden. Die Steuerung
11 kann das Sensorsignal in einem Speicher 10 zwischenspeichern und in regelmäßigen
Abständen mittels eines Funkmoduls 7 an einen externen Empfänger 8 senden. In dem
Armaturengehäuse 2 ist ferner ein Reedkontakt 9 derart angeordnet, dass der Reedkontakt
9 geschlossen ist, wenn das Mischventil 3 geschlossen ist bzw. sich das Stellglied
4 in der Schließposition befindet, und der Reedkontakt 9 geöffnet ist, wenn das Mischventil
3 zumindest teilweise geöffnet ist bzw. sich das Stellglied 4 nicht in der Schließposition
befindet. Die Steuerung 11, der Speicher 10 und/oder der Magnetsensor 6 können dadurch
mit dem Reedkontakt 9 deaktiviert werden, wenn die Sanitärarmatur 1 nicht benutzt
wird.
[0023] Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine interne Verbrauchsmessung einer Sanitärarmatur,
ohne dass der Sanitärarmatur ein externer Wasserzähler vorgeschaltet werden muss.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Sanitärarmatur
- 2
- Armaturengehäuse
- 3
- Mischventil
- 4
- Stellglied
- 5
- Magnet
- 6
- Magnetsensor
- 7
- Funkmodul
- 8
- externer Empfänger
- 9
- Reedkontakt
- 10
- Speicher
- 11
- Steuerung
- 12
- Warmwasserzulauf
- 13
- Kaltwasserzulauf
- 14
- Ablauf
- 15
- Drehachse
- 16
- Schwenkachse
1. Sanitärarmatur (1), zumindest aufweisend:
- ein Armaturengehäuse (2) mit einem Mischventil (3) zum Mischen eines Kaltwassers
und Warmwassers zu einem Mischwasser,
- zumindest ein Stellglied (4), mit dem das Mischventil (3) betätigbar ist,
- ein Magnet (5), der bei der Betätigung des Mischventils (3) durch das zumindest
eine Stellglied (4) bewegbar ist,
- einen Magnetsensor (6) zur Erfassung einer Betriebsstellung des zumindest einen
Stellglieds (4) mittels eines Magnetfelds des Magnets (5), wobei mit dem Magnetsensor
(6) ein Sensorsignal erzeugbar ist, und
- ein Funkmodul (7) zum Senden des Sensorsignals an einen externen Empfänger (8).
2. Sanitärarmatur (1) nach Patentanspruch 1, aufweisend einen Reedkontakt (9) zur Aktivierung
und Deaktivierung des Magnetsensors (6).
3. Sanitärarmatur (1) nach Patentanspruch 2, wobei der Reedkontakt (9) geschlossen ist,
wenn das Mischventil (3) durch das zumindest eine Stellglied (4) geschlossen ist,
und wobei der Reedkontakt (9) geöffnet ist, wenn das Mischventil (3) durch das zumindest
eine Stellglied (4) zumindest teilweise geöffnet ist.
4. Sanitärarmatur (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, aufweisend einen
Speicher (10) zum Speichern des Sensorsignals.
5. Sanitärarmatur (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Magnet
(5) halbkreisförmig ausgebildet ist.
6. Sanitärarmatur (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Magnet
(5) durch das zumindest eine Stellglied (4) drehbar oder translatorisch bewegbar ist.
7. Sanitärarmatur (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Mischventil
(3) als Mischkartusche ausgebildet ist und der Magnet (5) in die Mischkartusche integriert
ist.
8. Verfahren zur Erfassung eines Wasserverbrauchs an einer Sanitärarmatur (1) nach einem
der vorhergehenden Patentansprüche, aufweisend zumindest die folgende Schritte:
a) Messen eines Magnetfelds eines durch zumindest ein Stellglied (4) der Sanitärarmatur
(1) zur Betätigung eines Mischventils (3) bewegbaren Magnets (5) mit einem Magnetsensor
(6),
b) Erzeugen eines Sensorsignals mit dem Magnetsensor (6),
c) Senden des Sensorsignals an einen externen Empfänger (8) mit einem Funkmodul (7),
d) Auswerten des Sensorsignals zur Ermittlung einer mit der Sanitärarmatur (1) gezapften
Menge eines Kaltwassers, Warmwassers oder Mischwassers.
9. Verfahren nach Patentanspruch 8, wobei in Schritt c) der Empfang des Sensorsignals
mit einer Uhrzeit quittiert wird.
10. Verfahren nach Patentanspruch 8 oder 9, wobei in Schritt d) ein Energieverbrauch zum
Erwärmen einer mit der Sanitärarmatur (1) gezapften Wassermenge oder eine Benutzungsdauer
der Sanitärarmatur (1) durch einen Benutzer bestimmt wird.