[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Gerät zum Anschluss an ein Hochspannungsnetz
mit einem Kessel, der mit einem Isolierfluid befüllt ist und in dem ein magnetisierbarer
Kern und wenigstens eine einen Abschnitt des Kerns umschließende Wicklung angeordnet
sind, und mit einer Kühlanlange, die wenigstens einen Radiator umfasst, der außerhalb
des Kessels angeordnet und mit diesem zum Umwälzen des Isolierfluids über den Radiator
verbunden ist, wobei der Radiator wenigstens zwei einander parallel geschaltete Wärmeaustauschglieder
aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Kaltstarten eines elektrischen Geräts.
[0003] Ein solches Gerät und ein solches Verfahren sind dem Fachmann aus der Praxis bekannt.
So weisen beispielsweise Transformatoren einen mit Isolierfluid befüllten Kessel auf,
in dem ein magnetisierbarer Kern angeordnet ist. Der Kern bildet einen Schenkel aus,
der konzentrisch zu einer diesen umschließenden Unterspannungs- und Oberspannungswicklung
angeordnet ist. Das Isolierfluid dient zur elektrischen Isolierung der beim Betrieb
des elektrischen Geräts auf einem Hochspannungspotential liegenden Wicklungen gegenüber
dem auf Erdpotential liegenden Kessel. Darüber hinaus stellt das Isolierfluid die
notwendige Kühlung der Wicklungen bereit. Hierzu wird das von den Wicklungen erwärmte
Isolierfluid über außen an dem Kessel angebrachte Radiatoren umgewälzt.
[0004] Die Viskosität des Isolierfluids ist temperaturabhängig und steigt bei abfallenden
Temperaturen sehr stark an. Aufgrund der erhöhten Viskosität ist bei tiefen Außentemperaturen,
unter -10°C, die Zirkulation des Isolierfluids über den oder die Radiatoren beeinträchtigt.
Dies ist insbesondere nach längerem Stillstand des elektrischen Geräts problematisch,
da das Isolierfluid dann vollständig ausgekühlt ist. Die hohe Viskosität ist im Hinblick
auf die reduzierte Kühlleistung der Kühlanlage beim Kaltstart des elektrischen Gerätes
zu berücksichtigen, da die Wicklungen ansonsten überhitzt werden können.
[0005] So wird ein Transformator beispielsweise im Leerlauf oder unter reduzierter Last
gestartet. Weist das elektrische Gerät eine aktive Kühlung auf, können Pumpen zum
Umwälzen des Isolierfluids über den Radiator erst dann eingeschaltet werden, wenn
das Isolierfluid im Kessel einen minimalen Temperaturschwellenwert überschritten hat.
Dieser Temperaturschwellenwert wird in manchen Fällen jedoch erst nach einigen Tagen
erreicht.
[0006] Darüber hinaus kommen zunehmend alternative Isolierfluide, wie Ester und Silikonöle
in elektrischen Geräten der oben genannten Art zum Einsatz. Esteröle als Isolierfluide
weisen zwar eine verbesserte Umweltverträglichkeit auf. Nachteilig ist jedoch, dass
diese bei Temperaturen im Bereich von unter -10 eine so hohe Viskosität aufweisen
können, dass ein Kaltstart des elektrischen Gerätes praktisch unmöglich geworden ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein elektrisches Gerät und ein Verfahren der
eingangs genannten Art bereitzustellen, mit dem ein Kaltstart kostengünstig beschleunigt
und auch bei tieferen Temperaturen durchgeführt werden kann.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe ausgehend von dem eingangs genannten elektrischen
Gerät dadurch, dass nur eines der Wärmeaustauschglieder als beheiztes Wärmeaustauschglied
in wärmeleitender Verbindung mit einer Wärmequelle steht, die beim Starten des Betriebs
des elektrischen Geräts Wärme erzeugt.
[0009] Ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren löst die Erfindung die Aufgabe dadurch,
dass bei einem elektrischen Gerät der eingangs genannten Art nur eines der Wärmeaustauschglieder
als beheiztes Wärmeaustauschglied mit Hilfe einer Wärmequelle erwärmt wird.
[0010] Erfindungsgemäß ist ein elektrisches Gerät bereitgestellt, das zum Erleichtern des
Kaltstarts die von einer Wärmequelle bereitgestellte Wärmeenergie nutzt, um ein einziges
Wärmeaustauschglied eines Radiators gezielt zu beheizen. Durch dieses Beheizen erwärmt
sich das beheizte Wärmeaustauschglied, so dass hier das Isolierfluid bei einem Kaltstart
nach kurzer Zeit zunächst ausschließlich über das beheizte Wärmeaustauschglied geführt
wird. Das Umwälzen des erwärmten Isolierfluids über das beheizte Wärmeaustauschglied
sorgt dort für einen zusätzlichen Temperaturanstieg. Von dem so beheizten Wärmeaustauchglied
überträgt sich die Wärme nach und nach auch auf die übrigen Wärmeaustauschglieder.
[0011] Im Rahmen der Erfindung ist das Beheizen eines einzigen Wärmeaustauschgliedes ausreichend,
um die Erwärmung des elektrischen Gerätes in Gang zu bringen. Der Zusatzaufwand bei
der Herstellung des elektrischen Geräts oder der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist daher auf ein Minimum begrenzt. Hohe Zusatzkosten sind erfindungsgemäß
vermieden. Darüber hinaus ermöglicht die Erfindung den Einsatz alternativer Isolierfluide
in kälteren Klimagebieten.
[0012] Die Ausführung der Kühlanlage ist im Rahmen der Erfindung grundsätzlich beliebig.
So kann die Kühlanlage eine sogenannte aktive Kühlanlage sein, die Pumpen zum Umwälzen
des Isolierfluids über den oder die Radiatoren aufweist. Abweichend davon kann die
Kühlanlage auch eine passive Kühlanlage sein, bei der die Bewegung des Isolierfluids
ausschließlich durch thermischen Auftrieb hervorgerufen wird. Das von der oder den
Wicklungen erwärmte Isolierfluid steigt aufgrund seiner geringeren Dichte gegenüber
dem erwärmten Fluid auf und wird durch nachströmendes kälteres Isolierfluid ersetzt.
Der Gewichtsunterschied der unterschiedlich stark erwärmten Flüssigkeitssäulen in
den Wicklungskanälen oder im Kessel einerseits und der Kühlanlage andererseits erzeugt
eine Druckdifferenz, welche als antreibende Kraft des Fluidkreislaufs dient.
[0013] Bei einer passiven Kühlanlage basierend auf einer natürlichen Strömung des Isolierfluids
beginnt die Zirkulation in der Kühlanlage durch die Erwärmung des Isolierfluids im
beheizten Wärmeaustauschglied, da sich der Widerstand in Gestalt eines hoch viskosen
Isolierfluids so weit reduziert, dass die antreibende Druckdifferenz den Kreislauf
in Schwung bringt.
[0014] Im Fall einer gepumpten Ölströmung wird durch das Heizen schneller ein Temperaturniveau
erreicht, das ein Einschalten der Pumpen erlaubt. Der von der Pumpe beim Kaltstart
benötigte Strom wird reduziert.
[0015] Unter dem Begriff Wärmeaustauschglied ist im Rahmen der Erfindung ein Hohlkörper
zu verstehen, durch den hindurch das Isolierfluid geführt wird. Mit seiner Außenseite
steht das Wärmeaustauschglied in wärmeleitendem Kontakt mit der Außenatmosphäre, so
dass die Wärme des erwärmten Isolierfluids über die Wandung des Wärmeaustauschglieds
an die Außenatmosphäre abgegeben werden kann. Zur Verbesserung des Wärmeübergangs
besteht das Wärmeaustauschglied aus einem Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit,
beispielsweise aus einem zweckmäßigen Metall. Der Wärmeaustausch ist weiter verbessert,
wenn das Wärmeaustauschglied eine große Wärmeaustauschfläche ausbildet. So ist das
Wärmeaustauschglied, also mit anderen Worten das Radiatorglied, beispielsweise plattenförmig
ausgestaltet und weist parallel zueinander angeordnete Platten oder Panels auf. Die
Panels können jeweils mäanderförmig verlaufende Strömungskanäle begrenzen, über die
das Isolierfluid geführt wird.
[0016] Abweichend davon ist jedes Wärmeaustauschglied rohrförmig ausgebildet und verfügt
über ein oder mehrere einander parallel geschaltete rohrförmige Wärmeaustauschelemente.
Rohrförmige Elemente weisen ebenfalls eine große Oberfläche auf.
[0017] Die Radiatoren können im Rahmen der Erfindung mit Ventilatoren oder Lüftern ausgerüstet
sein, mit denen die Kühlung des Isolierfluids weiter verbessert werden kann.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist die Wärmequelle eine elektrische
Heizquelle. Die elektrische Heizquelle wird zum Starten des abgekühlten elektrischen
Geräts an eine Stromversorgung angeschlossen, so dass es zu einer Erwärmung des beheizten
Wärmeaustauschglieds kommt. Wie bereits ausgeführt wurde, wird das Isolierfluid dann
im Wesentlichen über das beheizte Wärmeaustauschglied geführt, wodurch dessen Temperatur
allmählich weiter ansteigt und auf diese Weise für ein Abstrahlen der Wärme auf die
restlichen Wärmeaustauschglieder gesorgt ist.
[0019] Gemäß einer diesbezüglich zweckmäßigen Weiterentwicklung bildet die elektrische Heizquelle
Heizdrähte aus, die an dem beheizten Wärmeaustauschglied anliegen. Heizdrähte sind
kostengünstig am Markt erhältlich und einfach in Kontakt mit dem zu beheizenden Wärmeaustauschglied
zu bringen. Diese Variante ist daher besonders kostengünstig. Heizdrähte lassen sich
auch leicht nachträglich und sogar während des Betriebs anbringen.
[0020] Bei einer hiervon abweichenden Variante der Erfindung ist die Wärmequelle der mit
Isolierfluid befüllte Kessel, wobei der Kessel und/oder das Isolierfluid über wenigstens
ein Wärmerohr mit dem beheizten Wärmeaustauschglied wärmeleitend verbunden sind/ist.
Gemäß dieser Variante der Erfindung ist eine separate elektrische Heizquelle überflüssig
geworden. Vielmehr wird die beim Starten des Betriebs unter reduzierter Last entstehende
Erwärmung des Kessels ausgenutzt, um die Viskosität des Isolierfluids im beheizten
Wärmeaustauschglied zu reduzieren. So wird das elektrische Gerät beispielsweise im
Leerlauf gestartet, wobei es im Wesentlichen zu einer Erwärmung des Kerns kommt. Die
erwärmte Wicklung sorgt für eine Erwärmung des diese umgebenden Isolierfluids und
übliche Konvektion für eine Erwärmung des Kesselgehäuses. Die in dem Kessel oder dem
Isolierfluid vorhandene Wärme wird mittels wenigstens eines Wärmerohres auf das beheizte
Wärmeaustauschglied übertragen.
[0021] Wärmerohre, so genannte "Heat Pipes", weisen im Wesentlichen ein hermetisch gekapseltes
Gehäuse auf, in dem sich ein Arbeitsmedium, wie beispielsweise Wasser, in flüssiger
und gasförmiger Phase befindet. In dem Wärmerohr ist beispielsweise ferner eine Kapillarstruktur
angeordnet. Wird das Wärmerohr an seinem Wärmeaufnahmeende erwärmt, verdampft die
dort vorhandene Flüssigkeit und gelangt über die Gasphase zu dem kälteren Wärmeabgabeende.
Hier setzt ein Kondensationsvorgang ein, wobei Wärme freigesetzt wird. Das kondensierte
flüssige Arbeitsmedium wird über die innere Kapillarstruktur wieder zurück zu dem
Wärmeaufnahmeende des Wärmerohres transportiert.
[0022] Ein Wärmerohr ist somit ein Wärmeübertrager, mit dem hohe Wärmeströme bei einer geringen
Temperaturdifferenz übertragen werden können. Das oder jedes Wärmerohr ist gemäß dieser
Weiterentwicklung entweder mit dem Isolierfluid innerhalb des Kessels wärmeleitend
verbunden oder aber mit dem Kessel selber. Die Wärme des Isolierfluids oder des Kessels
sorgt für ein Verdampfen des Arbeitsmediums innerhalb des Wärmerohres und für den
Transport des gasförmigen Arbeitsmediums zum kälteren Ende des Wärmerohres, das aufgrund
der wärmeleitenden Verbindung die beim Kondensieren entstehende Kondensationsenthalpie
an das beheizte Wärmeaustauschglied abgibt.
[0023] Gemäß einer diesbezüglich zweckmäßigen Weiterentwicklung ist jedes Wärmerohr mit
seinem Wärmeaufnahmeende in Kontakt mit der Außenwand des Kessels, wobei das Wärmeabgabeende
des Wärmerohres in Kontakt mit dem beheizten Wärmeaustauschglied steht. Mit anderen
Worten liegt das Wärmerohr am Kessel und an dem beheizten Wärmeaustauschglied direkt
an. Bei einer Anordnung eines Wärmerohres außen am Kessel muss die Ölverträglichkeit
des Wärmerohres nicht geprüft werden. Darüber hinaus ist auch eine Gefährdung des
elektrischen Geräts in Folge einer Beschädigung des Wärmerohrs ausgeschlossen.
[0024] Vorteilhafterweise sind mehrere Wärmerohre im Rahmen dieser Variante vorgesehen.
Darüber hinaus ist es möglich, auch bereits fertiggestellte elektrische Geräte, wie
beispielsweise Transformatoren oder Drosseln, die zum Anschluss an ein Hochspannungsnetz
eingerichtet sind, nachträglich mit außen am Kessel angebrachten Wärmerohren zu bestücken,
um so das Kaltstartverhalten des jeweiligen Transformators oder der jeweiligen Drossel
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu verbessern.
[0025] Zweckmäßigerweise weist jeder Radiator einen oberen Zulauf und einen unteren Rücklauf
auf, die jeweils mit dem Kessel über die Wärmeaustauschglieder miteinander verbunden
sind, wobei das beheizte Wärmeaustauschglied den geringsten Abstand zum Kessel aufweist.
Das Wärmeaustauschglied mit dem geringsten Abstand zum Kessel wird im Rahmen der Erfindung
auch als innerstes Wärmeaustauschglied bezeichnet. Aufgrund des geringen Abstands
kann das innerste Wärmeaustauschglied einfach und kostengünstig erwärmt werden.
[0026] Gemäß einer diesbezüglich zweckmäßigen Weiterentwicklung sind mehrere Wärmerohre,
also wenigstens zwei Wärmerohre vorgesehen, die sich im Bereich des oberen Zulaufs
und gegebenenfalls auch im Bereich des unteren Rücklaufs zwischen dem beheizten Wärmeaustauschglied
und dem Kessel erstrecken. Für den Start des elektrischen Geräts ist es vorteilhaft,
die Wärmezufuhr über das gesamte Wärmeaustauschglied zu verteilen. Zwar stellt sich
im Stationärbetrieb im beheizten Wärmeaustauschglied nur dann eine natürliche Strömung
ein, wenn die Temperatur des Isolierfluids im externen Radiator niedriger ist als
die Temperatur des Isolierfluids im Kessel. Eine zu starke Erwärmung des beheizten
Wärmeaustauschglieds könnte daher zu einer verringerten Umwälzgeschwindigkeit führen.
Es wurde jedoch erkannt, dass trotz der guten Wärmeübertragung der Wärmerohre sich
bei Normalbetrieb eine ausreichende Temperaturdifferenz zwischen dem Isolierfluid
im Kessel und im beheizten Wärmeaustauschglied einstellt.
[0027] Im Rahmen der Erfindung ist es zweckmäßig, mehrere Wärmerohre im oberen Bereich,
also im Bereich des Zulaufs des Radiators vorzusehen, da der Kessel in diesem Bereich
die höheren Temperaturen aufweist.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das beheizte Wärmeaustauschglied
zumindest abschnittsweise von einer Wärmedämpfschicht umschlossen. Durch diese Wärmedämmung
vereinfacht und beschleunigt sich das Aufheizen des Isolierfluids im beheizten Wärmeaustauschglied.
[0029] Zweckmäßigerweise ist die Kühlanlage eine passive Kühlanlage. Wie bereits ausgeführt,
weisen passive Kühlanlagen keine Pumpen, Radiatoren oder dergleichen auf.
[0030] Abweichend hiervon ist die Kühlanlage jedoch eine aktive Kühlanlage, wobei insbesondere
Radiatoren oder Radiatorbatterien mit Lüftern oder Ventilatoren im Rahmen der Erfindung
eingesetzt werden.
[0031] Vorzugsweise weist das elektrische Gerät im Rahmen der Erfindung eine Kühlanlage
auf, die über mehrere Radiatoren verfügt, wobei jedoch nur ein Radiator mit einem
beheizten Wärmeaustauschglied bestückt ist. Das beheizte Wärmeaustauschglied beschleunigt
die Erwärmung des ersten Radiators. Von diesem strahlt die Erwärmung jedoch auf die
anderen Radiatoren der Kühlanlage ab.
[0032] Bei einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das beheizte
Wärmeaustauschglied mit Hilfe einer elektrischen Heizquelle erwärmt. Hierbei ist es
besonders zweckmäßig, wenn die elektrische Heizquelle Heizdrähte ausbildet.
[0033] Gemäß einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das beheizte
Wärmeaustauschglied mittels wenigstens eines Wärmerohres durch den beim Kaltstarten
sich erwärmenden Kessel erwärmt, wobei jedes Wärmerohr zwischen dem Kessel und dem
beheizten Wärmeaustauschglied angeordnet wird.
[0034] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezug auf die Figuren der
Zeichnung, wobei gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind
und wobei
- Figur 1
- einen handelsüblichen Radiator in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- ein Wärmeaustauschglied des Radiators gemäß Figur 1 in einer Draufsicht und
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen elektrischen Geräts in einer schematischen
Seitenansicht zeigen.
[0035] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines handelsüblichen Radiators 1 in einer
schematischen Seitenansicht. Es ist erkennbar, dass der Radiator 1 einen oberen Zulauf
2 aufweist, der über Wärmeaustausch- oder Radiatorglieder 3 hydraulisch mit einem
Rücklauf 4 verbunden ist. Der Zulauf 2 und der Rücklauf 4 weisen jeweils eine nach
links weisende Eingangs- bzw. Ausgangsöffnung auf, über die der Radiator 1 nach seiner
Montage mit dem Innenraum eines in Figur 1 nicht dargestellten Kessels kommuniziert.
Das Isolierfluid des besagten Kessels kann dann über den Zulauf 2 die Wärmeaustauschglieder
3 und den Rücklauf 4 über den Radiator 1 mit seinen Wärmeaustauschgliedern 3 umgewälzt
werden. Die Wärmeaustauschglieder 3 sind aus einem wärmeleitfähigen Material, wie
einem Metall, gefertigt und stehen in Wärmekontakt mit der Außenatmosphäre. Wird das
Isolierfluid über die Wärmeaustauschglieder geführt, wird somit Wärme von dem erhitzten
Isolierfluid an die kältere Außenatmosphäre abgegeben.
[0036] Figur 2 zeigt ein Wärmeaustauschglied 3 in einer Stirnansicht. Es ist erkennbar,
dass die Wärmeaustauschglieder 3 plattenförmig ausgebildet sind. Mit anderen Worten
handelt es sich bei dem in Figur 1 gezeigten Radiator 1 um einen so genannten Plattenradiator.
Die plattenförmigen Wärmeaustauschglieder 3 begrenzen jeweils Strömungskanäle, durch
die das über die Wärmeaustauschglieder 3 umgewälzte Isolierfluid geführt wird. Schließlich
gelangt das Isolierfluid in die sammelnde Rückleitung 4 und gelangt von dort als abgekühltes
Isolierfluid wieder in den Innenraum des Kessels.
[0037] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen elektrischen Geräts 5,
das hier als Transformator ausgeführt ist. Der Transformator 5 weist einen Kessel
6 auf, der mit einem Isolierfluid 7 befüllt ist. Darüber hinaus sind in dem Kessel
6 ein magnetisierbarer Kern 8 und Wicklungen 9 angeordnet, von denen in der Figur
3 jedoch nur eine Wicklung schematisch angedeutet ist. Die Wicklungen 9 umfassen jedoch
hier eine so genannte Oberspannungswicklung und eine so genannte Unterspannungswicklung,
die konzentrisch zu einem Schenkel 10 als Kern 8 angeordnet sind. Die Funktionsweise
eines solchen Transformators ist dem Fachmann jedoch bekannt, so dass an dieser Stelle
hierauf nicht genauer eingegangen wird. Die notwendigen Anschlussleitungen zum Anschluss
der Wicklungen an ein Hochspannungsnetz sind ebenfalls aus Gründen der Übersicht figürlich
nicht dargestellt.
[0038] Der Transformator 5 ist mit einer außen an dem Kessel 6 angebrachten Kühlanlage 11
bestückt, die hier lediglich einen Radiator 1 gemäß Figur 1 umfasst. Es ist erkennbar,
dass der Zulauf 2 und der Rücklauf 4 in den Innenraum des Kessels 6 münden. Da der
Zulauf 2 und der Rücklauf 4 über Wärmeaustauschglieder 3 miteinander verbunden sind,
ist ein Umwälzen des Isolierfluids 7 über den Radiator ermöglicht. Ein Wärmeaustauschglied
3, das den geringsten Abstand zum Kessel 6 aufweist, das so genannte innerste Radiatorglied
12, steht über schematisch angedeutete Wärmerohre 13 in wärmeleitender Verbindung
mit der Außenwand des Kessels 6.
[0039] Nach einem längeren Stillstand des elektrischen Geräts 5 ist das Isolierfluid 7 vollständig
abgekühlt. Insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen, beispielsweise im Bereich
von -10 bis -50 Grad, weist das Isolierfluid 7 eine so hohe Viskosität auf, ist mit
anderen Worten so zähflüssig, dass es auch nach einem längeren Startvorgang nicht
mehr über den Radiator 1 umgewälzt wird. Aus diesem Grunde sind die Wärmerohre 13
vorgesehen, mit denen eine verbesserte Wärmeübertragung zwischen dem Kessel 6 und
dem innersten Wärmeaustauschglied 12 bereitgestellt ist. Somit kann im Rahmen der
Erfindung die Oberspannungswicklung der Wicklungen 9 an das Hochspannungsnetz angeschlossen
werden. Die Unterspannungswicklung wird hingegen an einen hierfür zweckmäßigen Widerstand
angelegt, so dass der Transformator 5 nicht unter Volllast betrieben wird. Hierbei
kommt es zu einem allmählichen Erwärmen des Isolierfluids 7 und somit der Außenwand
des Kessels 6. Ein Teil der hierbei entstehenden Wärme wird mittels der Wärmerohre
oder Heat Pipes 13 auf das beheizte Wärmeaustauschglied 12 übertragen, das so einschließlich
des darin angeordneten Isolierfluids 7 erwärmt wird. Die Temperatur des beheizten
Wärmeaustauschgliedes 12 ist somit höher als die der weiter außen liegenden Wärmeaustauschglieder
13. Die Viskosität des Isolierfluids in dem beheizten Wärmeaustauschglied nimmt daher
ab. Trotzdem stellt sich ein Temperaturunterschied zwischen dem Isolierfluid 7 innerhalb
des Kessels 6 und dem Isolierfluid innerhalb des beheizten Wärmeaustauschglieds 12
ein, so dass es aufgrund der unterschiedlichen Dichte des Isolierfluids 7 zu einem
Druckunterschied und somit zu einem Umwälzen des Isolierfluids über das innerste Wärmeaustauschglied
12 kommt. Hierbei gelangt fortwährend wärmeres Isolierfluid über die Zuleitung 2 zum
beheizten Wärmeaustauschglied 12, wobei eine allmähliche Erwärmung der weiteren außer
liegenden Wärmeaustauschglieder 3 erfolgt. Schließlich wird das Isolierfluid 7 auch
über die weiter außen liegenden Wärmeaustauschglieder 3 umgewälzt. Der Transformator
kann anschließend unter Volllast betrieben werden.
[0040] Abschließend sei angemerkt, dass die Lastregelung beim Kaltstart im Rahmen der Erfindung
beliebig sein kann. Abweichend von den oben genannten Umsetzungen des Kaltstarts kann
das erfindungsgemäße elektrische Gerät auch unter Volllast gestartet werden.
1. Elektrisches Gerät (5) zum Anschluss an ein Hochspannungsnetz mit
- einem Kessel (6), der mit einem Isolierfluid (7) befüllt ist und in dem ein magnetisierbarer
Kern (8) und wenigstens eine einen Abschnitt (10) des Kerns (8) umschließende Wicklung
(9) angeordnet sind, und
- einer Kühlanlange (11), die wenigstens einen Radiator (1) umfasst, der außerhalb
des Kessels (6)angeordnet und mit diesem zum Umwälzen des Isolierfluids (7) über den
Radiator (1) verbunden ist, wobei der Radiator (1) wenigstens zwei einander parallel
geschaltete Wärmeaustauschglieder (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass nur eines der Wärmeaustauschglieder (3) als beheiztes Wärmeaustauschglied (12) in
wärmeleitender Verbindung mit einer Wärmequelle steht, die beim Starten des Betriebs
des elektrischen Geräts (5) Wärme erzeugt.
2. Elektrisches Gerät (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmequelle eine elektrische Heizquelle ist.
3. Elektrisches Gerät (5) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Heizquelle Heizdrähte aufweist, die an dem beheizten Wärmeaustauschglied
anliegen.
4. Elektrisches Gerät (5) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmequelle der mit Isolierfluid befüllte Kessel (6) ist, wobei der Kessel (6)
und/oder das Isolierfluid (7) über wenigstens ein Wärmerohr (13) mit dem beheizten
Wärmeaustauschglied (12) wärmeleitend verbunden ist.
5. Elektrisches Gerät (5) nach dem der vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass sich jedes Wärmerohr (13) mit einem Wärmeaufnahmeende eine Außenwand des Kessels
und mit einem Wärmeabgabeende das beheizte Wärmeaustauschglied (12) kontaktiert.
6. Elektrisches Gerät (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Radiator (1) einen oberen Zulauf (2) und einen unteren Rücklauf (4) aufweist,
die jeweils mit dem Kessel (6) und über die Wärmeaustauschglieder (3) miteinander
verbunden sind, wobei das beheizte Wärmeaustauschglied (12) den geringsten Abstand
zum Kessel (6) aufweist.
7. Elektrisches Gerät (5) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass Wärmerohre (13) sich sowohl im Bereich der oberen Zuleitung (2) als auch im Bereich
der unteren Rückleitung (4) zwischen dem beheizten Wärmeaustauschglied (12) und dem
Kessel (6) erstrecken.
8. Elektrisches Gerät (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das beheizte Wärmeaustauschglied (12) zumindest abschnittsweise von einer Wärmedämmschicht
umschlossen ist.
9. Elektrisches Gerät (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlanlage eine passive Kühlanlage ist.
10. Elektrisches Gerät (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlanlage mehrere Radiatoren aufweist, wobei jedoch nur ein Radiator ein beheiztes
Wärmeaustauschglied aufweist.
11. Verfahren zum Kaltstarten eines elektrischen Geräts, das einen einem Kessel (6), der
mit einem Isolierfluid (7) befüllt ist und in dem ein magnetisierbarer Kern (8) und
wenigstens eine einen Abschnitt (10) des Kerns (8) umschließende Wicklung (9) angeordnet
sind, und eine Kühlanlange (11) aufweist, die wenigstens einen Radiator (1) umfasst,
der außerhalb des Kessels (6)angeordnet und mit diesem zum Umwälzen des Isolierfluids
(7) über den Radiator (1) verbunden ist, wobei der Radiator (1) wenigstens zwei einander
parallel geschaltete Wärmeaustauschglieder (3) aufweist, bei dem nur eines der Wärmeaustauschglieder
(3) als beheiztes Wärmeaustauschglied (12) mit Hilfe einer Wärmequelle erwärmt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das beheizte Wärmeaustauschglied (12) mit Hilfe einer elektrischen Heizquelle erwärmt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das beheizte Wärmeaustauschglied (12) mittels wenigstens eines Wärmerohres (13) durch
den beim Kaltstarten sich erwärmenden Kessel (6) erwärmt wird, wobei jedes Wärmerohr
(13) zwischen dem Kessel (6) und dem beheizten Wärmeaustauschglied (12) angeordnet
wird.