[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsanlage mit einer Zerkleinerungsmaschine,
insbesondere Brecheranlage mit einer Brechermaschine oder einem Sizer zur Verringerung
der Korngröße eines Mineralstoffes, wobei die Zerkleinerungsmaschine ein Maschinengehäuse
und wenigstens eine Verfahrvorrichtung aufweist, wobei das Maschinengehäuse wenigstens
eine Gehäusewand mit sich zumindest teilweise über eine Breite der Gehäusewand erstreckenden
Versteifungsrippen oder in Form einer Bramme aufweist, und wobei die Verfahrvorrichtung
an der Gehäusewand befestigt und wechselweise in eine Verfahrstellung, in der die
Zerkleinerungsmaschine auf einem Stützelement der Verfahrvorrichtung stehend verfahrbar
ist, und in eine Standstellung, in der die Zerkleinerungsmaschine ortsfest steht,
bringbar ist.
[0002] Zerkleinerungsanlagen kommen in Bereichen des Bergbaus und der Metallurgie zum Einsatz,
um mittels der Zerkleinerungsmaschine Korngrößen eines Mineralstoffes auf eine gewünschte
Korngröße einzustellen. Bei dem Mineralstoff kann es sich beispielsweise um ein Gestein,
ein Erz, Zement oder ein anderes Material handeln. Beispiele für Zerkleinerungsmaschinen
sind Brecher, Sizer und Rollenpressen. Ein Untertyp eines Brechers zur Herstellung
schotterartiger Massengüter ist ein Walzenbrecher. Zerkleinerungsanlagen zum feinen
Zerkleinern bzw. zum Pulverisieren sind beispielsweise Rollenpressen und Mühlen. In
Zerkleinerungsanlagen werden Rohstoffe massenweise zerkleinert. Diese Anlagen haben
regelmäßig Zerkleinerungsleistungen von vielen Tonnen pro Stunde. Entsprechend groß
und stabil sind die Anlagen ausgebildet. Die Zerkleinerungsanlage umfasst neben der
Zerkleinerungsmaschine als zentrale Komponente weitere Komponenten, beispielsweise
ein Tragwerk auf dem die Zerkieinerungsanlage steht und verfahrbar ist. Innerhalb
eines Maschinengehäuses werden Zerkleinerungswerkzeuge, beispielsweise Brecherwalzen
bewegt, um den bearbeiteten Mineralstoff zu brechen und zu zerkleinern. Dabei wirken
auf das Maschinengehäuse und dessen Gehäusewände enorme Kräfte und Drücke. Folglich
sind die Gehäusewände keine einfachen Stahlwände sondern mit einer tragenden Struktur
von Versteifungsrippen versehene hochstabile Wandkonstruktionen oder massive Wände,
wie z.B. 350 mm starke Stahl-Brammen. Die Zerkleinerungsanlagen werden in Abhängigkeit
Ihres Aufbaus und ihrer Beweglichkeit beispielsweise in einem fortschreitenden Tagebau
in stationäre, semimobile und vollmobile Zerkleinerungsanlagen unterschieden.
[0003] Innerhalb der Zerkleinerungsanlage ist mitunter ein Bewegen bzw. Verfahren der Zerkleinerungsmaschine
erforderlich, beispielsweise für Wartungsarbeiten. Für diesen Zweck sind im Stand
der Technik Zerkleinerungsmaschinen mit außen angebrachten Räder aufweisende Verfahrvorrichtungen
bzw. Verfahreinheiten bekannt, die in eine Verfahrstellung mit angehobener Zerkleinerungsmaschine
gebracht werden können, sodass dann die auf den Verfahrvorrichtungen stehende Zerkleinerungsmaschine
verfahren werden kann. Teilweise weisen die Verfahrvorrichtungen auch eigene Hubvorrichtungen
auf, mit denen die Zerkleinerungsmaschine angehoben werden kann.
[0004] Der Bauraum bzw. Platzbedarf, der von vorgebauten Verfahrvorrichtungen beansprucht
wird, kann unter beengten Bedingungen störend sein. Generell sind von Zerkleinerungsanlagen
eine möglichst hohe produktive Verfügbarkeit bzw. kurze Stillstandszeiten gefordert,
um einen effizienten Betrieb der Zerkleinerungsanlage und deren betrieblichen Umfeldes
sicherzustellen. Eine umständliche zeitweise Montage von Verfahrvorrichtungen bei
einem Umsetzen bzw. Verfahren der Zerkleinerungsmaschine kann mit unerwünschten Montagezeiten
und auch mit Stillstandszeiten der Zerkleinerungsanlage verbunden sein.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zerkleinerungsmaschine
mit einer kompakten Verfahrvorrichtung aufzuzeigen, die in kurzen Wartungszeiten verfahrbar
ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Zerkleinerungsmaschine mit den zuvor angegebenen
Merkmalen gelöst, deren Gehäusewand wenigstens eine zum Einbau der Verfahrvorrichtung
ausgebildete Ausnehmung aufweist, sodass die Verfahrvorrichtung zumindest weitgehend
in die Gehäusewand innerhalb deren Breite integrierbar ist, indem sie zumindest teilweise
in der Ausnehmung anordenbar ist.
[0007] Die Ausnehmung ist in der Gehäusewand der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsmaschine
standardmäßig enthalten. Die Verfahrvorrichtung kann montiert sein, sie kann aber
auch temporär beispielsweise für eine Wartung montiert bzw. in die Zerkleinerungsmaschine
integriert werden.
[0008] Die Ausnehmung kann durch Ausfräsen einer Bramme hergestellt sein. Eine Bramme ist
eine über ihre Breite massive Platte. In einer gebauten Gehäusewand mit Versteifungsrippen
kann sich die Ausnehmung durch die Versteifungsrippen und durch Hohlräume zwischen
den Versteifungsrippen erstrecken. Die Integration der Verfahrvorrichtung in die Gehäusewand
ist keinesfalls trivial sondern muss bei der Konstruktion der Anlagenwand gründlich
geplant und berücksichtigt werden. Durch andere Anordnungen und Ergänzungen von Konstruktionselementen
bzw. von Versteifungsrippen innerhalb der Gehäusewand kann letztendlich trotz der
vorhandenen Ausnehmung die Konstruktion einer unvermindert stabilen Gehäusewand erreicht
werden. Die Integration der Verfahrvorrichtung in die Gehäusewand setzt Bauraum frei,
der bei einer herkömmlichen Verfahrvorrichtung belegt war. In der erfindungsgemäßen
Lösung kann die Verfahrvorrichtung durch ihre integrierbare Bauweise nahe dem Schwerpunkt
der Zerkleinerungsmaschine angeordnet werden. In diesem Zusammenhang ist ein direkter
Krafteintrag in die Gehäusewand möglich, so dass sich die Vorzüge der erfindungsgemäßen
Zerkleinerungsanlage nicht nur auf deren Kompaktheit beschränken sondern weiterreichen,
beispielsweise auf eine ausgezeichnete mechanische Zuverlässigkeit in der räumlichen
Umgebung der wenigstens einen Verfahrvorrichtung.
[0009] In ihrer Standstellung steht die Zerkleinerungsmaschine auf einem festen Tragwerk
oder Boden. Bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der Zerkleinerungsmaschine in der
Standstellung wird ein Mineralstoff, beispielsweise ein im Bergbau gefördertes Gestein
oder ein Erz kontinuierlich in die Zerkleinerungsmaschine gefördert und in deren Maschinengehäuse
mittels Zerkleinerungswerkzeugen auf eine gewünschte Größe des Endprodukts zerkleinert,
beispielsweise gebrochen. In der Standstellung hat die Verfahrvorrichtung keine Funktion.
Sie kann jedoch für ihre spätere Nutzung innerhalb der Gehäusewand der Zerkleinerungsanlage
vorgehalten sein.
[0010] Die Verfahrstellung der Zerkleinerungsmaschine ist eine Stellung, in der sie von
einem ersten Ort an einen zweiten Ort bewegt bzw. verfahren werden kann. Zu diesem
Zweck steht die Zerkleinerungsmaschine nicht mehr direkt auf ihrem Untergrund sondern
auf der dazwischen befindlichen wenigstens einen Verfahrvorrichtung sowie auf dem
Stützelement der Verfahrvorrichtung. Das Stützelement ist in einer Stützelementführung
gelagert, sodass die bei dem Verfahrvorgang auftretenden Kräfte unter Beteiligung
des Stützelements und der Stützelementführung in die Gehäusewand eingeleitet werden.
Die Verfahrvorrichtung kann wenigstens ein Rad als eine Komponente des Stützelementes
aufweisen. Insgesamt können mehrere Räder, Rollen, Wälzwagen oder Gleiteinrichtungen,
beispielsveeise vier Räder zum Verfahren der Zerkleinerungsmaschine vorhanden sein.
[0011] Die Verfahrvorrichtung kann vollständig in der Gehäusewand integriert sein, so dass
die Gehäusewand im Bereich der Verfahrvorrichtung ihre gewöhnliche Breite hat. In
einigen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsanlage ist die Breite
der Gehäusewand im Bereich der Verfahrvorrichtung leicht vergrößert. Dabei ist die
Verfahrvorrichtung teilweise bzw. weitgehend in der Gehäusewand innerhalb deren Breite
bzw. originären Wandstärke integriert. Das Anlagengehäuse und deren Gehäusewände können
in regelmäßigen Abständen Versteifungsrippen aufweisen. Die Integration der Verfahrvorrichtung
in der Gehäusewand kann mit dem konstruktiven Merkmal einhergehen, dass sich die Verfahrvorrichtung
durch wenigstens eine Versteifungsrippe erstreckt, wobei die Versteifungsrippe bzw.
die mehreren Versteifungsrippen entsprechende Öffnungen bzw. Ausnehmungen zur Aufnahme
der Verfahrvorrichtung aufweisen.
[0012] Die Verfahrvorrichtung der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsanlage kann eine Hubvorrichtung,
insbesondere einen Hydraulikzylinder, aufweisen, wobei mit der Hubvorrichtung die
Verfahrvorrichtung bzw. deren Stützelement in die Verfahrstellung ausfahrbar und die
Zerkleinerungsmaschine zumindest anteilig aushebbar ist. Zwischen dem Hydraulikzylinder
und dem Stützelement kann ein Gelenk, beispielsweise ein Kalottenkopf angeordnet sein.
Die zur Betätigung des Hydraulikzylinders erforderliche Hydraulikpumpe kann zeitweise
als ein manuell oder motorisch antreibbares separates Hydraulikmodul bereitgestellt
werden, mit dem gleichzeitig zwei oder vier Hydraulikzylinder angetrieben werden können,
sodass die die Zerkleinerungsmaschine in einem Schritt oder in mehreren Schritten
aushebbar ist.
[0013] Zum Verfahren der Zerkleinerungsmaschine muss diese vom Untergrund abgehoben sein
und auf der Verfahrvorrichtung stehen. Eine Aufgabe der Verfahrvorrichtung besteht
folglich darin, den notwendigen Abstand der Zerkleinerungsmaschine von ihrem Untergrund
während des Verfahrens sicherzustellen. Die Verfahrvorrichtung kann eine Vorrichtung
variabler Länge sein, wobei die Länge der Verfahrvorrichtung in der Verfahrstellung
größer als in der Standstellung sein kann. In diesem Fall ist die Verfahrvorrichtung
in der Verfahrstellung weitgehend ausgefahren. Die maximale Auszugslänge der Verfahrvorrichtung
kann größer sein, als zum Einstellen der Verfahrstellung erforderlich ist.
[0014] Die Hubvorrichtung kann Teil der Verfahrvorrichtung sein, beispielsweise ein Hydlaulikzylinder
oder ein elektromechanischer Antrieb. Die Verfahrvorrichtung kann aber auch eine einfachere
mechanische Vorrichtung sein, beispielsweise wenn als Hubvorrichtung eine externe
Vorrichtung, beispielsweise ein Kran, und zum Bewegen ein externes Hilfsmittel, beispielsweise
ein Trolley, genutzt werden.
[0015] Die Verfahrvorrichtung kann ein Druckelement und eine Druckelementeinführöffnung
aufweisen, wobei das Stützelement, das Druckelement und die Druckelementaufnahme ausgebildet
sind, die Verfahrvorrichtung während des Verfahrens der Zerkleinerungsmaschine gegenüber
der Gehäusewand abzustützen und die Gewichtskraft der Zerkleinerungsmaschine zumindest
anteilig aufzunehmen.
[0016] Das Abstützen der Gewichtskraft der Zerkleinerungsmaschine ist mit einem Eintrag
der Stützkraft in die Gehäusewand verbunden, wo an der Abstützstelle der aus der Abstützkraft
resultierende Druck aufzunehmen ist. An dieser Stelle kann ein Druckelement als ein
mechanisch ausreichend belastbares Bauelement angeordnet sein, sodass keine Gefahr
der Beschädigung des Druckelements während seiner Nutzung besteht. Das Druckelement
kann eine Druckplatte mit großflächigen Krafteinwirkflächen sein, sodass nur elastische
jedoch keine plastischen Deformationen der Druckplatte auftreten. Bei mehreren an
der Gehäusewand angebrachten Verfahrvorrichtungen verteilt sich die Gewichtskraft.
Die anteilige Gewichtskraft, die von einer einzelnen Verfahrvorrichtung aufzunehmen
ist, reduziert sich mit der Anzahl vorhandener Verfahrvorrichtungen.
[0017] Die Verfahrvorrichtung kann wenigstens ein Rad und wenigstens eine Radaufnahme aufweisen.
Die Verfahrvorrichtung kann genau ein Rad aufweisen; sie kann aber auch mehrere Räder,
beispielsweise in einer Schwingenanordnung aufweisen. Die Räder können beispielsweise
mit einer Gleitlagerung oder mit einer Wälzlagerung ausgerüstet sein. Die Verfahrvorrichtung
kann aber auch ohne eigene Räder, beispielsweise als eine rein mechanische Stütze
zum Aufstehen auf einem Verfahr-Trolley oder einem Wälzwagen ausgebildet sein. Dabei
können Räder, Rollen oder andere Mittel zur Reibungsminderung in dem Verfahr-Trolley
oder dem Wälzwagen angeordnet sein.
[0018] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Verfahrvorrichtung zum Verfahren
auf einer Schiene ausgebildet und sie weist wenigstens eine Schienenführung auf, wobei
die Schienenführung zum seitlichen Übergreifen der Schiene ausgebildet ist. Die Schienenführung
kann beispielsweise als ein einseitiger Spurkranz eines Rades, als Doppelspurkranz
oder als ein Überstand einer Radaufnahme ausgebildet sein. Alternativ kann die Schienenführung
durch einen Wulst an der Schiene realisiert sein, wobei dieser Wulst als eine seitliche
Führung für das bzw. die Räder dient. Mit Schienen kann ein Verfahrweg über den Schienenverlauf
vorbestimmt und gut kontrolliert werden. Über Schienenführungen kann die Position
der Verfahrvorrichtung über der Schiene während des Verfahr-Vorgangs vorgegeben und
abgesichert werden. Dabei kann die Verfahrvorrichtung um eine im Wesentlichen vertikale
Achse um insbesondere wenigstens 90° drehbar sein, wobei durch die Drehung eine Verfahrrichtung
der Verfahrvorrichtung festlegbar ist und wobei eine Winkelstellung der Verfahrvorrichtung
bei festgelegter Verfahrrichtung vorzugsweise durch ein Verrieglungselement einstellbar
ist. In dieser verdrehbaren Ausgestaltung kann die Verfahrvorrichtung zur Bewegung
in mehrere Richtungen auf der Untergrundebene genutzt werden, beispielsweise in eine
Richtung längs der Gehäusewand, in der sich die Verfahrvorrichtung befindet, und in
eine Richtung quer dazu, also 90° gedreht zu der Gehäusewand. Es können auch in Anpassung
an besondere örtliche Gegebenheiten andere Winkel als 90° vorgesehen sein.
[0019] Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsanlage kann ein Schienen umfassendes Tragwerk
aufweisen, wobei die Zerkleinerungsmaschine auf dem Tragwerk verfahrbar ist. Mit dem
Tragwerk kann die Zerkleinerungsmaschine beispielsweise in einer solchen Höhe in der
Zerkleinerungsanlage angeordnet sein, dass ein Transportband oder ein Wagon unter
der Zerkleinerungsmaschine zur Aufnahme des zerkleinerten Mineralstoffes angeordnet
sein kann. Weiter kann die Zerkleinerungsanlage eine um einen Zapfen drehbare Drehscheibe
mit einem darauf befindlichen Schienensegment aufweisen. Die Drehscheibe kann als
eine Art Weiche verstanden werden, mit der die Auswahl einer von mehreren Verfahrrichtungen
ermöglicht wird, wobei die mehreren Verfahrrichtungen von in verschiedene Richtungen
verlegten Schienen definiert werden. Die Positionierung und Lagerung der Drehscheibe
kann vorteilhaft unter Einbeziehung eines Zapfens realisiert sein. Eine Schienenkreuzung
kann auch anders realisiert seien, beispielsweise durch feste, sich kreuzende Schienen,
die in der Umgebung des Kreuzungspunktes unterbrochen sind, wobei die Unterbrechungsbereiche
durch einlegbare Schienensegmente auffüllbar sind.
[0020] Das Schienensegment kann in einem zentralen Bereich der Drehscheibe eine größere
Breite aufweisen als die Schienen neben der Drehscheibe und vorzugsweise eine Ausbuchtung
zur Aufnahme eines Rades aufweisen. Die größere Breite des Schienensegmentes auf der
Drehscheibe verbessert die Fehlertoleranz des Schienensystems. Selbst bei kleinen
auftretenden Winkeltoleranzen in der Winkelstellung der Drehscheibe und/oder der Verfahrvorrichtung
treten bei einem Fahren eines Rades von dem Schienensegment auf der Drehscheibe auf
eine benachbarte Schiene keine Schäden durch Kerbwirkungen auf. Durch die Ausbuchtung
des Schienensegmentes auf dem Drehpunkt kann eine genaue Positionierung des Rades
auf dem Drehpunkt sichergestellt sein.
[0021] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Verfahrvorrichtung eine gabelartige
Schienenführung auf, mit der das Schienensegment beidseitig übergreifbar ist, sodass
bei einer Drehung der Verfahrvorrichtung ein Eingriff des Schienensegments in die
Schienenführung bestehen bleiben kann. Dadurch kann die im Eingriff mit der Verfahrvorrichtung
stehende Drehscheibe gekoppelt an drehbare Komponenten der Verfahrvorrichtung gedreht
werden. Die gabelartige Schienenführung mit zwei seitlichen Führungselementen neben
beiden Seiten der Schiene stellt eine universelle Führung mit Nutzen bei verschieden
Bewegungen dar.
[0022] Die Erfindung umfasst auch Kombinationen von Merkmalen, die nicht explizit gemeinsam
beschrieben wurden. Nacheinander aufgeführte Merkmale sind jeweis als separate Merkmale
zu verstehen, nicht als zwingend zusammenhängende Merkmalskombination.
[0023] Die vorliegende Erfindung soll im Folgenden anhand von Figuren weiter erläutert werden,
wobei
Fig. 1 ein Maschinengehäuse eines Walzenbrechers,
Fig. 2 eine Verfahrvorrichtung in der Verfahrstellung,
Fig. 3 die Verfahrvorrichtung in der Standstellung,
Fig. 4 die Verfahrvorrichtung während eines Winkel-Einstellvorganges,
Fig. 5 die Verfahrvorrichtung mit teilweise geöffneter Gehäusewand, und
Fig. 6 die Verfahrvorrichtung mit teilweise geöffneter Gehäusewand in einer Verfahrstellung
zeigt.
[0024] In Figur 1 ist ein Maschinengehäuse 2 eines Walzenbrechers als ein Ausführungsbeispiel
einer Zerkleinerungsmaschine einer erfindungsgemäßen Zerkleinerungsanlage dargestellt.
In der Gehäusewand 3 sind sichtbar zwei Verfahrvorrichtungen 1 anordenbar. Die hintere
Verfahrvorrichtung 1 ist in montiertem Zustand und die vordere Verfahrvorrichtung
als Explosionszeichnung in einem zerlegten Zustand dargestellt. An der gegenüberliegen
Gehäusewand 3 sind zwei weitere Verfahrvorrichtungen 1 angeordnet, diese sind aber
verdeckt und deshalb in Fig. 1 nicht sichtbar.
[0025] Die Figuren 2-6 zeigen die Gehäusewand 3 von Fig. 1 ausschnittsweise in einem Bereich
der Verfahrvorrichtung 1. Die Gehäusewand 3 ist Teil des Maschinengehäuses 2 und sie
weist eine Struktur von Versteifungsrippen 14 auf. Die Versteifungsrippen 14 sind
zur Versteifung an anderen Stahlplatten angeschweißt und somit an der Bereitstellung
der erforderlichen mechanischen Festigkeit der Gehäusewand 3 beteiligt. Die Verfahrvorrichtung
1 weist in dem vorgestellten Beispiel eine Hubvorrichtung auf, bei der es sich hauptsächlich
um den Hydraulikzylinder 4 handelt. Die Hubvorrichtung kann ein Stützelement 16 der
Verfahrvorrichtung 1, das in Figur 5 und 6 zu erkennen ist, nach unten aus der Gehäusewand
3 herausdrücken und dabei die Zerkleinerungsmaschine im Bereich der Verfahrvorrichtung
1 anheben. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Nutzung des Hydraulikzylinders
4 nur beim Stillstand der Zerkleinerungsmaschine an einem Ort vorgesehen, um das Stützelement
16 ausreichend weit von dem Hydraulikzylinder 4 wegzudrücken, sodass eine Druckelementeinführöffnung
6 für eine Einführung oder ein Entnehmen eines Druckelementes 5 geöffnet wird. Während
eines Verfahrvorganges ist der Hydraulikzylinder 4 hingegen vorzugsweise entlastet
und die Last im Bereich der Verfahrvorrichtung 1 wird über das Stützelement 16 und
das Druckelement 5 in die über dem Druckelement 5 befindliche Versteifungsrippe 14
bzw. zunächst in einen Gewindering 20, der der Befestigung des Hydraulikzylinders
4 dient, eingeleitet. Das Druckelement 5 leitet die auftretenden Kräfte als eine Druckplatte
großflächig in die Gehäusewand 3 ein, so dass keine Spannungsspitzen und Beschädigungen
in diesem Bereich während des Verfahrvorganges der Zerkleinerungsmaschine auftreten
können. Unter dem Druckelement 5 ist das Konstruktionselement einer zylindermantelförmigen
Wand bzw. Versteifungsrippe 15 zu erkennen, die als eine Stützelementführung für das
dahinter befindliche zylindrische Stützelement 16 dient.
[0026] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Zerkleinerungsanlage das ausschnittsweise
dargestellte Tragwerk 10 auf, wobei auf dem Tragwerk 10 die Schienen 7 in zwei Richtungan
verlegt sind, nämlich in einer X-Richtung und einer Y-Richtung. Auf dem Tragwerk 10
ist die Zerkleinerungsmaschine auf ihren Verfahrvorrichtungen 1 in einer im Wesentlichen
horizontalen Ebene verfahrbar. In der in Fig. 2 dargestellten Verfahrstellung steht
das Stützelement 16 und darauf die Zerkleinerungsmaschine auf einem in Fig. 5 und
6 sichtbaren Rad 17 und es besteht eine Verfahrbarkeit in der Y-Richtung. Axial neben
dem Rad 17 sind Schienenführungen 8 angeordnet, die in Fig. 2 gabelförmig die Schiene
8 übergreifen und somit eine Bewegung in der X-Richtung verhindern und nur die Bewegung
in der Y-Richtung ermöglichen. Das zylindrische Stützelement 16 der dargestellten
Verfahrvorrichtung ist um die Z-Achse drehbar sowie bei zwei Winkeln nämlich bei 0°,
für eine Verfahren in der X-Richtung und bei 90° für eine Bewegung in der Y-Richtung
mit einem Verriegelungselement 9 arretierbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Verrieglungselement 9 ein quaderförmiger Riegel, der in seiner eingesteckten
Position über das ebenfalls sichtbare Sicherungselement gegen zufälliges Herausgleiten
gesichert ist. In Figur 4 ist das Verrieglungselement 9 in herausgezogener Stellung
vollständig zu sehen.
[0027] Das Tragwerk 10 weist eine Drehscheibe 11 mit einem darauf ausgebildeten Schienensegment
12 auf, die um einen zentralen, vertikal orientierten Zapfen um die Z-Achse drehbar
ist. Mit den zwei sichtbaren Bolzen ist die Drehscheibe 11 in der X-Orientierung oder
der Y-Orientierung wechselweise arretierbar. In der Mitte des dargestellten Schienensegments
12 ist eine zylindrische Ausbuchtung 13 ausgebildet, in der das Rad 17 während einer
gleichzeitigen Drehung von der Drehscheibe 11 und dem Stützelement 16 vorgesehen ist.
[0028] Figur 3 zeigt die Verfahrvorrichtung 1 in einem etwas kleineren Ausschnitt und zwar
in einer Standstellung, in der das Druckelement 5 auf seiner Ablage befestigt aufbewahrt
und der Hydraulikzylinder 4 eingefahren ist, sodass die Zerkleinerungsmaschine direkt
oder indirekt auf dem Tragwerk 10 steht und so z.B. produktiv zum Brechen von Gestein
nutzbar ist oder gewartet werden kann. In Figur 4 ist eine Druckelementaufnahmeöffnung
6 sichtbar, da das Druckelement 5 manuell entfernt wurde. Über die Öffnung der Druckelementaufnahmeöffnung
6 besteht hier ein Einblick auf das zylindrische Stützelement 16, das oben einen ringförmigen
Bund zur Auflage des Druckelements 5 aufweist. Das Druckelement 5 ist hier herausgenommen,
abgelegt und über Schrauben gesichert an einem Aufbewahrungsort innerhalb der Gehäusewand
3 gelagert, wie es in Figur 4 zu sehen ist. Der innere erhöhte zylindrische Rand innerhalb
des ringförmigen Bundes dient als Anschlag für das hufeisenförmige Druckelement 5,
wenn es in die Druckelementaufnahmeöffnung 6 eingesteckt wird. Das Druckelement 5
weist eine Halteplatte und einen Griff auf. In den Figuren 3 und 4 sind zwischen dem
Tragwerk 10 und der Gehäusewand 3 nicht dargestellte Futterbleche angeordnet, sodass
das Gewicht der Zerkleinerungsmaschine auf die Futterbleche und nicht auf die Verfahrvorrichtung
1 wirkt.
[0029] Figur 4 zeigt die Verfahrvorrichtung 1 während einer Umrüstung aus der in Fig. 2
und 6 dargestellten Y-Orientierung des zylindrischen Stützelements 16, in die X-Orientierung,
die Fig. 5 dargestellt ist. In den Figuren 5 und 6 ist die Gehäusewand 3 teilweise
geöffnet dargestellt, um einen Einblick auf innere Teile der Verfahrvorrichtung 1
zu ermöglichen. Das zylindrische Stützelement 16 ist ein durchbrochener Zylinder mit
einer quaderförmigen Ausnehmung 18 zur Aufnahme des Rades 17. Wegen der quaderförmigen
Ausnehmung 18 ist das Stützelement im dem dargestellten Ausführungsbeispiel gleichzeitig
als eine Gabel ausgebildet, die als Führung des Rades 17 und außerdem zur Ausbildung
der gabelförmigen Schienenführung 8 dient. In nicht dargestellten anderen Ausführungsbeispielen
ist die Schienenführung anders realisiert, beispielsweise durch einen Doppelspurkranz
an dem Rad (17).
[0030] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel haben das Rad 17 und das Verrieglungselement
9 im Wesentlichen die gleiche Breite wie die quaderförmigen Ausnehmung 18, sodass
die Ausnehmung 18 als eine Führung für des Rad 17 beim Verfahren sowie als eine Führung
für das Verrieglungselement 9 beim Heben und Senken der Hubvorrichtung nutzbar ist.
Eine zylinder- und quaderförmige Ausnehmung 19 des Stützelementes 16 dient in ihrem
zylindrischen Teil der Einführung einer Radachse sowie in ihrem quaderförmigen Teil
als ein Führungsgraben für das Verrieglungselement 9 bei einer Höhenverstellung des
Stützelementes 16 und gleichzeitig verriegelter Winkelstellung. Das Verrieglungselement
9 befindet sich in den Darstellungen von Fig. 4 und Fig. 5 außerhalb seiner Führung
in der Verfahrvorrichtung 1, so dass das zylindrische Stützelement 16 in seiner aus
zylindermantelförmigen Versteifungsrippen 15 gebildeten Stützelementführung gedreht
werden kann. Ein zur manuellen Durchführung dieser Drehung benutzter Schlüssel 21
mit Stiften zum Eingriff in entsprechende Löcher in dem Bund des Stützelements 16
ist ebenfalls dargestellt. Bei dieser Drehung übergreift die gabelförmige Schienenführung
8 das Schienensegment 12 des Drehtellers 11, so dass mit der Winkeleinstellung der
Verfahrvorrichtung 1 bzw. des Stützelementes 16 gleichzeitig die Winkeleinstellung
des zuvor entsicherten Drehtellers 11 erfolgt.
[0031] Nach der Drehung werden die Winkelstellung des Stützelementes 16 mit dem Verrieglungselement
9 und des Drehtellers 11 mit den dafür vorgesehen Bolzen verriegelt. Durch ihre Winkelverstellbarkeit
kann die dargestellte Verfahrvorrichtung 1 universell und effizient für Bewegungen
sowohl in der X-Richtung als auch in der Y-Richtung eingesetzt werden. Somit sind
mehrstufige Verfahrvorgänge in einer Abfolge verschiedener Richtungen schnell und
sicher durchführbar. Die vorgestellte Verfahrvorrichtung leistet somit einen Beitrag
für eine hohe Verfügbarkeit der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsanlage.
Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Verfahrvorrichtung einer Zerkleinerungsmaschine
- 2
- Maschinengehäuse
- 3
- Gehäusewand
- 4
- Hydlaulikzylinder
- 5
- Druckelement
- 6
- Druckelementeinführöffnung
- 7
- Schiene
- 8
- Schienenführung
- 9
- Verrieglungselement
- 10
- Tragwerk
- 11
- Drehscheibe
- 12
- Schienensegment auf Drehscheibe
- 13
- Ausbuchtung
- 14
- Versteifungsrippen
- 15
- zylindermantelförmige Versteifungsrippe
- 16
- Stützelement
- 17
- Rad
- 18
- quaderförmige Ausnehmung
- 19
- zylinder- und quaderförmige Ausnehmung
- 20
- Gewindering
- 21
- Schlüssel
1. Zerkleinerungsanlage mit einer Zerkleinerungsmaschine, insbesondere Brecheranlage
mit einer Brechermaschine zur Verringerung einer Korngröße eines Schüttgutes , wobei
die Zerkleinerungsmaschine ein Maschinengehäuse und wenigstens eine Verfahrvorrichtung
(1) aufweist, wobei das Maschinengehäuse wenigstens eine Gehäusewand (2) mit sich
zumindest teilweise über eine Breite der Gehäusewand (2) erstreckenden Versteifungsrippen
(3) oder in Form einer Bramme aufweist, und wobei die Verfahrvorrichtung (1) an der
Gehäusewand (2) befestigt und wechselweise in eine Verfahrstellung, in der die Zerkleinerungsmaschine
auf einem Stützelement (16) der Verfahrvorrichtung (1) stehend verfahrbar ist, und
in eine Standstellung, in der die Zerkleinerungsmaschine ortsfest steht, bringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusewand (2) wenigstens eine zur Aufnahme der Verfahrvorrichtung (1) ausgebildete
Ausnehmung aufweist, sodass die Verfahrvorrichtung (1) zumindest weitgehend in die
Gehäusewand (2) innerhalb deren Breite integrierbar ist, indem sie zumindest teilweise
in der Ausnehmung anordenbar ist.
2. Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrvorrichtung (1) eine Hubvorrichtung, insbesondere einen Hydraulikzylinder
(4), aufweist, wobei mit der Hubvorrichtung die Zerkleinerungsmaschine zumindest anteilig
aushebbar ist.
3. Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrvorrichtung (1) ein Druckelement (5) und eine Druckelementeinführöffnung
(6) aufweist, wobei das Stützelement (16), das Druckelement (5) und die Druckelementeinführöffnung
(6) ausgebildet sind, die Verfahrvorrichtung (1) während des Verfahrens der Zerkleinerungsmaschine
gegenüber der Gehäusewand (2) abzustützen und die Gewichtskraft der Zerkleinerungsmaschine
zumindest anteilig aufzunehmen.
4. Zerkleinerungsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrvorrichtung (1) wenigstens ein Rad (17) und wenigstens eine Radaufnahme
aufweist.
5. Zerkleinerungsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrvorrichtung (1) zum Verfahren auf einer Schiene (7) ausgebildet ist und
wenigstens eine Schienenführung (8) aufweist, wobei die Schienenführung (8) insbesondere
gabelförmig zum beidseitigen Übergreifen der Schiene (7) ausgebildet ist.
6. Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrvorrichtung (1) um eine im Wesentlichen vertikale Achse (z) um insbesondere
wenigstens 90° drehbar ist, wobei durch die Drehung eine Verfahrrichtung (x, y) der
Verfahrvorrichtung (1) festlegbar ist und wobei eine Winkelstellung der Verfahrvorrichtung
(1) bei festgelegter Verfahrrichtung (x, y) vorzugsweise durch ein Verrieglungselement
(9) verriegelbar ist.
7. Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungsanlage ein Schienen (7) umfassendes Tragwerk (10) aufweist, wobei
die Zerkleinerungsmaschine auf dem Tragwerk (10) verfahrbar ist.
8. Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungsanlage eine um einen Zapfen drehbare Drehscheibe (11) mit einem
darauf befindlichen Schienensegment (12) aufweist.
9. Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienensegment (12) in einem zentralen Bereich der Drehscheibe (11) eine größere
Breite als Schienen (7) neben der Drehscheibe (11) und vorzugsweise eine Ausbuchtung
(13) zur Aufnahme des Rades (17) aufweist.
10. Zerkleinerungsanlage nach den Ansprüchen 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, die Verfahrvorrichtung (1) eine gabelartige Schienenführung (8) aufweist, mit der
das Schienensegment (12) beidseitig übergreifbar ist, sodass bei einer Drehung der
Verfahrvorrichtung (1) ein Eingriff des Schienensegments (12) in die Schienenführung
(8) bestehen bleiben und die im Eingriff mit der Verfahrvorrichtung (1) stehende Drehscheibe
(11) mit drehbaren Komponenten der Verfahrvorrichtung (1) gemeinsam gedreht werden
kann.