[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sortierung von, insbesondere zerkleinertem,
Aluminiumschrott nach Legierungsgruppen.
[0002] Aus dem Stand der Technik (
US 2010/0017020 A1) ist ein Verfahren zur Aufbereitung von metallischem Schrott (beispielsweise Aluminium)
bekannt, wobei der Schrott in Fraktionen aufgeteilt wird, welche Fraktionen durch
eine Röntgenquelle mit Röntgenstrahlung bestrahlt werden. Dabei wird die von der Fraktion
abgegebene Gammastrahlung von einem Detektor aufgenommen und ein der Fraktion zugehöriges
Energiespektrum gebildet, anhand dessen auf die Materialzusammensetzung der Fraktion
geschlossen wird. Entsprechend der auf diese Weise festgelegten Materialzusammensetzung
werden die Fraktionen in Materialgruppen sortiert. Ein solches Verfahren ist jedoch
nicht dazu geeignet, Fraktionen in einzelne Legierungsgruppen (bspw. von Aluminium)
zu sortieren, da keine ausreichende Genauigkeit bei der Zuordnung der Energiespektren
erreicht werden kann. Zudem erlauben derartige Verfahren - nicht zuletzt aufgrund
der vergleichsweise hohen Messdauer - einen relativ geringen Massendurchsatz.
[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Sortierung von Aluminiumschrott zu schaffen, welche sich durch hohen Massendurchsatz
und hohe Zuverlässigkeit bei der Sortierung von Aluminiumschrott in Legierungsgruppen
auszeichnet.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale
des Anspruchs 1.
[0005] Wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Sortierung von, insbesondere zerkleinerten,
Aluminiumschrott nach Legierungsgruppen in einem ersten Verfahrensschritt der Aluminiumschrott
in Fraktionen aufgeteilt, so kann gegebenenfalls eine zuverlässige Vereinzelung des
Aluminiumschrotts erreicht und zudem sichergestellt werden, dass die Bestimmung der
Legierungsgruppe ausschließlich an einer einzelnen Fraktion erfolgt. Gegenseitige
Beeinflussungen durch Überlagerungen der Energiespektren, wie diese bei der gleichzeitigen
Messung mehrerer Fraktionen zu erwarten sind, können somit standfest verhindert werden.
Werden in weiterer Folge die Fraktionen des Aluminiumschrotts mit mindestens einer
Neutronenquelle bestrahlt, die von der einzelnen Fraktion durch diese Neutronenbestrahlung
abgegebene Gammastrahlung jeweils von mindestens einem Detektor aufgenommen und daraus
ein, der jeweiligen Fraktion zugehöriges Energiespektrum gebildet, so kann die chemische
Zusammensetzung der einzelnen Fraktionen auf einfache Weise und mit hoher Präzision
ermittelt werden.
Wird zudem anhand solch eines Energiespektrum ein relatives Verhältnis der Gewichtsanteile
von mindestens zwei Legierungselementen dieser Fraktion bestimmt, so können diese
Fraktion anhand diesem relativen Verhältnis der ihr entsprechenden Legierungsgruppe
zugeteilt werden - und zwar ohne besonderem Aufwand aber dennoch zuverlässig. In weiterer
Folge können diese Fraktionen nach den ihnen zugteilten Legierungsgruppen sortiert
werden. Letzteres unter anderem deshalb, weil keine aufwendige Verfahrenskalibrierungen,
wie diese aus dem Stand der Technik bekannt sind, erforderlich sind.
[0006] Im Allgemeinen wird unter dem Begriff Legierungsgruppen eine Einteilung der Aluminiumlegierungen
in Gruppen nach der EN 573-3/4 für Aluminiumknetlegierungen oder Aluminiumgusslegierungen
nach DIN EN 1706 verstanden. So eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise
dazu, die Aluminiumschrott-Fraktionen in 3xxx-, 4xxx-, 5xxx- etc. Legierungsgruppen
zu sortieren. Weiter wird im Allgemeinen festgehalten, dass unter einer Fraktion mehrere
oder auch einzelne Aluminiumschrott-Partikel verstanden werden. Unter einer Fraktion
kann aber ebenso eine vordefinierte Teilmenge des Aluminiumschrott-Pulvers bzw. -Granulats
verstanden werden. Im Allgemeinen wird zudem festgehalten, dass das, dem Verfahren
zugrunde liegende Messverfahren (Detektion und Ausbildung des Energiespektrums), als
"neutron-activation-analysis" (NAA) bzw. im Speziellen als "prompt-gammaneutron-activation-analysis"
(PGNAA) ausgebildet sein kann.
[0007] Wird der Aluminiumschrott in voneinander abgegrenzten Kammern vorgesehen und damit
in Fraktionen aufgeteilt, so kann auf verfahrenstechnisch einfache Weise eine Gruppierung
oder Vereinzelung von Schrottteilen in Fraktionen erfolgen. Beispielsweise können
die Kammern jeweils ein vordefiniertes Volumen aufweisen und/oder zur Aufnahme von
Fraktionen mit gleicher oder unterschiedlicher Korngröße dienen.
[0008] Werden die Fraktionen der Neutronenquelle von einer Förderanlage zur Bestrahlung
zugeführt, kann damit nicht nur ein vergleichsweise hoher Massendurchsatz ermöglicht
werden, sondern auch die Handhabung des Verfahrens weiter erleichtert werden, um für
eine reproduzierbare Sortierung von Aluminiumschrott nach Legierungsgruppen zu sorgen.
[0009] Die Reproduzierbarkeit des Verfahrens kann weiter verbessert werden, wenn die Förderanlage
einen endlosen Fördergurt aufweist, die zwischen Last- und Leertrum des Fördergurts
vorgesehene Neutronenquelle die Fraktionen des Aluminiumschrotts durch den Fördergurt
hindurch bestrahlt und die von den Fraktionen durch diese Neutronenbestrahlung abgegebene
Gammastrahlung von dem oberhalb des Lasttrums des Fördergurts vorgesehenen Detektor
aufgenommen wird. Aufgrund dieser erfindungsgemäßen Anordnung von Neutronenquelle
und Detektor kann der Einfluss der Förderanlage auf die Sensitivität der Detektoren
sehr gering gehalten werden. Auch ist es derart möglich, einen besonders hohen Massendurchsatz
zu erreichen, da eine variablere Handhabung von Aluminiumschrott zugelassen wird.
Nicht zuletzt können derart Grundlagen für ein Verfahren geschaffen werden, mehrere
Fraktionen zugleich und auf besonders einfache Weise detektiert werden - und zwar
selbst mit vergleichsweise wenigen Einrichtungen, etwa Detektoren etc. Dennoch wird
vom erfindungsgemäßen Verfahren stets eine hohe Trennschärfe gewährleistet.
[0010] Das Verfahren kann in der Handhabung weiter verbessert werden, wenn der Aluminiumschrott
in voneinander abgegrenzten Kammern des Fördergurts der Förderanlage, insbesondere
des Förderbands, vorgesehen wird.
[0011] Wird die Neutronenbestrahlung über eine als Moderator ausgebildete Linse geführt,
bevor diese auf die Fraktion trifft, so kann die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des
Verfahrens weiter erhöht werden. Die Neutronen können durch den Moderator thermalisiert
werden - also in ihrer kinetischen Energie auf unter 100 meV reduziert werden - wodurch
der Wirkungsquerschnitt der Neutronen mit den Atomkernen des Materials der zu untersuchenden
Fraktion deutlich erhöhbar ist. Die Genauigkeit des Verfahrens kann demnach verbessert
werden, da durch den erhöhten Wirkungsquerschnitt eine größere Ausbeute an Neutronen-Aktivierungsprodukten
anfällt. Durch die Funktion des Moderators als Neutronenlinse kann zugleich während
der Thermalisierung der Neutronen, das von der Neutronenquelle ausgehende Neutronenfeld
vergleichmäßigt werden und auch die Richtung der Strahlung eingestellt wird, wodurch
ein über den gesamten Untersuchungsbereich gleichmäßiges Neutronenfeld erreicht werden
kann. Dies ist wiederum der Zuverlässigkeit des Sortierverfahrens zuträglich.
[0012] Der Massendurchsatz im Verfahren kann weiter erhöht werden, wenn mehrere Fraktionen
gleichzeitig mit einer Neutronenquelle bestrahlt werden. Derart ist es etwa möglich,
nebeneinander und/oder hintereinander angeordnete Fraktionen simultan einer Messung
zu unterziehen - die Reproduzierbarkeit des Verfahrens kann aufgrund der Vergleichbarkeit
der Messung mehrerer gleichzeitig bestrahlter Fraktionen weiter erhöhen werden.
[0013] Sind zudem mehrere Detektoren zur Messung der von den Fraktionen abgegebenen Gammastrahlung
nebeneinander und/oder hintereinander vorgesehen, kann der der Massendurchsatz des
Verfahrens weiter erhöht werden.
[0014] Sind dabei Detektoren nebeneinander und/oder hintereinander vorgesehenen und jeweils
einer Fraktion zur Messung der von dieser Fraktion abgegebenen Gammastrahlung zugeordneten,
so kann ermöglicht werden, mehrere Aluminiumschrott-Fraktionen simultan einer Messung
zu unterziehen, wobei eine gegenseitige Beeinflussung der emittierten Gammastrahlung
einzelner Fraktion reduziert wird. Der Massendurchsatz des Verfahrens kann damit bei
dennoch hoher Verfahrensgenauigkeit deutlich erhöht werden. Sind diese Detektoren
dabei seitlich voneinander abgeschirmt, so kann standfest sichergestellt werden, dass
- insbesondere bei simultaner Messung mehrerer Fraktionen - die emittierte Gammastrahlung
nur in den der jeweiligen Fraktion zugeordneten Detektor trifft. Eine Verfälschung
der Messung aufgrund einer Überlagerung der zu detektierenden Gammastrahlung mehrerer
Fraktionen ist demnach vermeidbar. So kann demnach vermieden werden, dass durch unerwünschte
Streuung der Gammastrahlung an den Detektoren eine erhöhte Hintergrund- bzw. Störstrahlung
in die Detektoren trifft. Zudem kann durch gezielte geometrische Anordnung der Bleiabschirmung
vermieden werden, dass nicht von der Probe emittierte Gammastrahlung (etwa durch Neutronen-Aktivierung
anderer Materialien in der Anlage) in die Detektoren trifft. Eine Bleiabschirmung
stellt diesbezüglich eine einfache Ausführungsvariante dar. Ein zuverlässigeres, reproduzierbares
Verfahren kann somit geschaffen werden.
[0015] Hinsichtlich der Vorrichtung wird die gestellte Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs
gelöst.
[0016] Eine konstruktiv einfach realisierte und hochpräzise Vorrichtung in der Sortierung
von, insbesondere zerkleinertem, Aluminiumschrott nach Legierungsgruppen mit hohem
Massendurchsatz ist erreichbar mit einer Förderanlage zur Förderung von Fraktionen
des Aluminiumschrotts, mit einer Messeinrichtung, welche Messeinrichtung mindestens
eine Neutronenquelle zur Bestrahlung der von der Förderanlage geförderten Fraktionen,
wenigstens einen Detektor zur Aufnahme der von den Fraktionen durch diese Neutronenbestrahlung
abgegebenen Gammastrahlung und eine Recheneinheit zur Zuteilung der Fraktionen zu
einer Legierungsgruppe in Abhängigkeit ihres jeweiligen relativen Verhältnisses der
Gewichtsanteile mindestens zweier ihrer Legierungselemente aufweist, welches relative
Verhältnis von der Recheneinheit aus dem Energiespektrum der von der jeweiligen Fraktion
detektierten Gammastrahlung bestimmt wird, und mit einer Sortieranlage, welche die
von der Förderanlage geförderten Fraktionen nach der, ihnen von der Messeinrichtung
zugteilten Legierungsgruppe sortiert.
[0017] Ein vergleichsweise hoher Massendurchsatz und eine hohe Trennschärfe sind durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung erreichbar, wenn die Neutronenquelle zwischen Last- und
Leertrum des Fördergurts der Förderanlage vorgesehen ist. Es wird dadurch nämlich
eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, die es erlaubt, Fraktionen besonders variabel
anzuordnen bzw. der Messeinrichtung zuzuführen, ohne Beeinträchtigungen in Hinblick
auf die Reproduzierbarkeit in Kauf nehmen zu müssen. Des Weiteren kann damit die Neutronenquelle
bzw. können Linsen etc. vergleichsweise nahe am Fördergurt vorgesehen werden, ohne
eine Berührung mit der Förderanlage oder des von dieser geförderten Aluminiumschrotts
befürchten zu müssen. Mit einer sicheren Bestrahlung der Fraktionen kann gerechnet
werden, was die Zuverlässigkeit der Vorrichtung in der Sortierung des Aluminiumschrotts
nach Legierungsgruppen förderlich sein kann.
[0018] Die Förderanlage der Förderanlage kann zur Aufteilung des Aluminiumschrotts genutzt
werden, wenn dieser voneinander abgegrenzte Kammern aufweist. Entsprechend der konstruktiven
Ausführung der Kammern kann zudem auch das Volumen der Fraktion auf konstruktiv einfache
Weise begrenzt werden, was der Trennschärfe des Verfahrens und der Sortierqualität
der Vorrichtung zugute kommen kann. Konstruktiv einfach gelöst, kann der Fördergurt
mehrere in Reihen nebeneinander und Spalten hintereinander angeordnete Kammern aufweisen,
um damit den Massendurchsatz der Vorrichtung zu erhöhen.
[0019] Die durch die Vorrichtung zur Verfügung gestellt Trennschärfe und damit deren Sortierqualität
können weiter verbessert werden, wenn zwischen Neutronenquelle und Fraktion eine als
Moderator ausgebildete Linse vorgesehen ist.
[0020] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand einer Ausführungsvariante
näher dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
- Fig. 2
- eine Schnittansicht durch die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung.
[0021] Nach Fig. 1 und Fig. 2 wird ein Verfahren 1 zur Sortierung von zerkleinertem bzw.
geschreddertem Aluminiumschrott 2 gezeigt, bei welchem der Aluminiumschrott 2 mit
einer Einrichtung 3 beispielsweise auf 10 bis 120 mm zerkleinert und/oder gesiebt
und/oder homogenisiert wird bzw. in weiterer Folge in Fraktionen 4 aufgeteilt und/oder
vereinzelt wird. Diese Fraktionen 4 werden schließlich von einer Sortieranlage 5 nach
Legierungsgruppen 6.1 (z.B.: Aluminiumknetlegierung der Legierungsgruppe 6xxx), 6.2
(Aluminiumknetlegierung der Legierungsgruppe 7xxx), 6.3 (Aluminiumgusslegierung der
Legierungsgruppe 3xx-AlSiCu) sortiert.
[0022] Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, wird der Aluminiumschrott 2 in voneinander abgegrenzte
Kammern 14 eingefüllt und damit in einzelne Fraktionen 4 aufgeteilt. Im Allgemeinen
wird erwähnt, dass eine Fraktion 4 aus einem einzelnen oder mehreren Aluminiumschrottteilen
bzw. auch Aluminiumschrottgranulaten oder -pulvern des Aluminiumschrotts 2 bestehen
kann.
[0023] Die Förderanlage 15 kann in der einfachsten konstruktiven Ausführung lediglich ein
Förderband 115 darstellen, das die Fraktionen 4 von der Vereinzelungseinrichtung 3
durch die PGNAA-Messanlage 7 zur Sortieranlage 5 transportiert. Wie im Ausführungsbeispiel
ersichtlich, werden die abgegrenzten Kammern 14 werden durch Mitnehmer 15.1 und Längsstege
15.2 eines endlosen Fördergurts 15.3 einer Förderanlage 15 gebildet.
[0024] Die Fraktionen 4 des Aluminiumschrotts 2 werden einer PGNAA-Messeinrichtung 7 zugeführt,
welche mit der Sortieranlage 5 datenverbunden ist. In der PGNAA-Messeinrichtung 7
werden die Fraktionen 4 mit Neutronenstrahlung 8 einer Neutronenquelle 9 bestrahlt
und die von den einzelnen Fraktionen 4 aufgrund der derart erfolgten Aktivierung ihrer
Atomkerne emittierte Gammastrahlung 10 jeweils von einem Detektor 11 aufgenommen.
Es liegen demnach Daten zu den Gammastrahlungen 10 der einzelnen Fraktionen 4 vor.
Die Messdaten des Detektors 11 werden einer Recheneinheit 12 der Messeinrichtung 7
zugeführt. Somit können zu den Fraktionen 4 jeweils diesen zugehörige Energiespektren
gebildet werden. Anhand des Energiespektrums der jeweiligen Fraktion wird ein relatives
Verhältnis der Gewichtsanteile von mindestens zwei Legierungselementen dieser Fraktion
4 bestimmt. In weiterer Folge werden die Fraktionen 4 auf Grundlage der relativen
Verhältnisse der Gewichtsanteile von Legierungselementen von der Recheneinheit 12
somit individuell einer Legierungsgruppe 6.1, 6.2, 6.3 zugeordnet.
[0025] Entsprechend dieser Zuordnung steuert die PGNAA-Messeinrichtung 7 die Sortieranlage
5 derart an bzw. steht mit der Sortieranlage 5 derart in Datenverbindung, dass eine
Fraktion 4 nach der ihr entsprechenden Legierungsgruppe 6.1 oder 6.2 oder 6.3 in ein
jeweiliges Behältnis 13 aussortiert werden.
[0026] Eine derartige Förderanlage 15 kann einen besonders hohen Massendurchsatz im Verfahren
ermöglichen aber auch zur Vereinzelung des Aluminiumschrotts 2 in Fraktionen 4 dienen.
[0027] Wie der Fig. 2 weiter zu entnehmen, ist zwischen Lasttrum 15.4 und Leertrum 15.5
des Fördergurts 15.3 die Neutronenquelle 9 vorgesehen, die sohin die Fraktionen 4
des Aluminiumschrotts 2 durch den Lasttrum 15.4 des Fördergurt 15.3 hindurch bestrahlt.
Die von den Fraktionen 4 abgegebene Gammastrahlung 10 wird von oberhalb des Lasttrums
des Fördergurts 15.3 vorgesehenen Detektor 11 aufgenommen. Diese Art der Anordnung
der Neutronenquelle 9 und des Detektors 11 schafft eine kompakte Vorrichtung und ermöglicht
zudem einen geringen Störeinfluss der Förderanlage 15 auf die Messung, zumal damit
das Leertrum 15.5 des Fördergurts 15.3 keinen Einfluss auf die Bestrahlung der Fraktionen
4 hat. Das erfindungsgemäße Verfahren weist daher nicht nur einen hohen Massendurchsatz
sondern auch eine hohe Trennschärfe auf.
[0028] Wie insbesondere der Fig. 2 entnommen werden kann, wird die Neutronenstrahlung 8
aus der Neutronenquelle 9 über eine Linse 16 geführt, bevor die Neutronenstrahlung
8 auf die Fraktionen 4 trifft. Dadurch wird die divergente, aus der Neutronenquelle
9 austretende Neutronenstrahlung 8 vergleichmäßigt und homogenisiert, so dass sichergestellt
werden kann, dass die auf die Fraktionen 4 eintreffende Neutronenstrahlung 8 in jeder
Kammer 14 vergleichbar ist. Dies ermöglicht wiederum, mehrere Fraktionen 4 gleichzeitig
mit der Neutronenstrahlung 8 der Neutronenquelle 9 zu beaufschlagen. Zudem ist die
Linse 16 als Moderator 17 ausgebildet, wodurch die Neutronen der Neutronenstrahlung
8 thermalisiert, also auf kinetische Energien unter etwa 100meV verlangsamt werden.
Der Wirkungsquerschnitt der Neutronenstrahlung 8 mit den Atomkernen der Fraktionen
4 kann damit stark erhöht werden, wovon die Messgenauigkeit des Verfahrens profitiert.
[0029] Um insbesondere einen hohen Massendurchsatz zu ermöglichen, sind in der PGNAA-Messanlage
mehrere Detektoren 11 nebeneinander vorgesehen, um die von den Fraktionen 4 abgegebene
Gammastrahlung 10 zu messen. Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, sind hierbei insbesondere
16 Detektoren 11, auf vier Reihen 19 und vier Spalten 20 verteilt, und zwar einsprechend
den derart angeordneten Kammern 14 des Fördergurts 15.3. Eine hohe Parallelität für
einen hohen Massendurchsatz kann damit erreicht werden.
[0030] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind an den Detektoren 11 jeweils Abschirmungen
18 vorgesehen. Dadurch, dass diese seitlich voneinander abgeschirmt sind, kann vorteilhafterweise
sichergestellt werden, dass nur die von der dem Detektor 11 zugeordneten Fraktion
4 emittierte Gammastrahlung 10 in den jeweiligen Detektor 11 trifft. Die emittierte
Gammastrahlung 10 einer fremden Fraktion 4 könnte sich andernfalls ansonsten mit der
zu messenden Gammastrahlung 10 überlagern und somit das Energiespektrum verfälschen.
Zur Ausbildung einer zuverlässigen Abschirmung hat sich eine Bleiabschirmung 18 bewährt.
1. Verfahren zur Sortierung von, insbesondere zerkleinertem, Aluminiumschrott (2) nach
Legierungsgruppen (6.1, 6.2, 6.3), bei welchem Verfahren der Aluminiumschrott (2)
in Fraktionen (4) aufgeteilt wird,
Fraktionen (4) des Aluminiumschrotts (2) durch mindestens eine Neutronenquelle (9)
bestrahlt werden,
die von der einzelnen Fraktion (4) durch diese Neutronenbestrahlung abgegebene Gammastrahlung
(10) jeweils von mindestens einem Detektor (11) aufgenommen und
daraus ein, der jeweiligen Fraktion (4) zugehöriges Energiespektrum gebildet wird,
anhand welchem Energiespektrum ein relatives Verhältnis der Gewichtsanteile von mindestens
zwei Legierungselementen dieser Fraktion (4) bestimmt und diese Fraktion (4) anhand
diesem relativen Verhältnis der ihr entsprechenden Legierungsgruppe (6.1, 6.2, 6.3)
zugeteilt wird und danach die Fraktionen (4) nach den ihnen zugteilten Legierungsgruppen
(6.1, 6.2, 6.3) sortiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aluminiumschrott (2) in voneinander abgegrenzten Kammern (14) vorgesehen und
damit in Fraktionen (4) aufgeteilt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktionen (4) der Neutronenquelle (9) von einer Förderanlage (15) zur Bestrahlung
zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderanlage (15) einen endlosen Fördergurt (15.3) aufweist, und dass die zwischen
Last- und Leertrum (15.4, 15.5) des Fördergurts (15.3) vorgesehene Neutronenquelle
(9) die Fraktionen (4) des Aluminiumschrotts (2) durch den Fördergurt (15.3) hindurch
bestrahlt und die von den Fraktionen (4) durch diese Neutronenbestrahlung abgegebene
Gammastrahlung (10) von dem oberhalb des Lasttrums (15.4) des Fördergurts (15.3) vorgesehenen
Detektor (11) aufgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aluminiumschrott (2) in voneinander abgegrenzten Kammern (14) des Fördergurts
(15.3) der Förderanlage (15), insbesondere des Förderbands (115), vorgesehen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Neutronenbestrahlung über eine als Moderator (17) ausgebildete Linse (16) geführt
wird, bevor diese auf die Fraktion (4) trifft.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Fraktionen (4) gleichzeitig mit der Neutronenquelle (9) bestrahlt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Detektoren (11) zur Messung der von den Fraktionen (4) abgegebenen Gammastrahlung
(10) nebeneinander und/oder hintereinander vorgesehen sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander und/oder hintereinander vorgesehenen und jeweils einer Fraktion
(4) zur Messung der von dieser abgegebenen Gammastrahlung (10) zugeordneten Detektoren
(11), insbesondere durch eine Bleiabschirmung (18), seitlich voneinander abgeschirmt
sind.
10. Vorrichtung zur Sortierung von, insbesondere zerkleinertem, Aluminiumschrott (2) nach
Legierungsgruppen (6.1, 6.2, 6.3)
mit einer Förderanlage (15) zur Förderung von Fraktionen (4) des Aluminiumschrotts
(2),
mit einer Messeinrichtung (7), welche Messeinrichtung (7) mindestens eine Neutronenquelle
(9) zur Bestrahlung der von der Förderanlage (15) geförderten Fraktionen (4), wenigstens
einen Detektor (11) zur Aufnahme der von den Fraktionen (4) durch diese Neutronenbestrahlung
abgegebenen Gammastrahlung (10) und eine Recheneinheit (12) zur Zuteilung der Fraktionen
(4) zu einer Legierungsgruppe (6.1, 6.2, 6.3) in Abhängigkeit ihres jeweiligen relativen
Verhältnisses der Gewichtsanteile mindestens zweier ihrer Legierungselemente aufweist,
welches relative Verhältnis von der Recheneinheit (12) aus dem Energiespektrum der
von der jeweiligen Fraktion (4) detektierten Gammastrahlung (10) bestimmt wird,
und mit einer Sortieranlage (5), welche die von der Förderanlage (15) geförderten
Fraktionen (4) nach der, ihnen von der Messeinrichtung (7) zugteilten Legierungsgruppe
(6.1, 6.2, 6.3) sortiert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Neutronenquelle (9) zwischen Last- und Leertrum (15.4, 15.5) des Fördergurts
(15.3) der Förderanlage (15) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördergurt (15.3) der Förderanlage (15) voneinander abgegrenzte Kammern (14)
zur Aufteilung und Förderung von Fraktionen (4) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördergurt (15.3) mehrere in Reihen (19) nebeneinander und Spalten (20) hintereinander
angeordnete Kammern (14) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Neutronenquelle (9) und Fraktion (4) eine als Moderator (17) ausgebildete
Linse (16) vorgesehen ist.