[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen doppelwandigen Tankcontainer zum Transport
und zur Langzeitlagerung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Tankcontainer dienen zur Aufbewahrung und zum Transport von korrosiven Flüssigkeiten.
Sie haben üblicherweise innenliegende Korrosionsschutzauskleidungen aus Gummi oder
ähnlichem Material. In diesem Auskleidungszustand unterliegt der Tankcontainer den
Vorschriften des Straßentransports und darf nach den zum Anmeldetag geltenden Regelungen
bis max. 72 Stunden für die Lagerung auf dafür vorbereitete Flächen genutzt werden.
Es besteht jedoch beispielsweise bei dem Transport von Salzsäure der Bedarf, dass
die Tankcontainer länger als Lager eingesetzt werden. Dann unterliegen die Tankcontainer
den Vorschriften der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
(VAwS) und müssen entsprechend leckageüberwacht werden.
[0003] EP 1 407 981 B1 offenbart einen doppelwandigen Tankcontainer mit einem Innenbehälter aus Stahl, der
in seiner Längsrichtung in einem Außenbehälter aus Stahl fixiert ist, während der
Außenbehälter in herkömmlicher Weise mittels einer Stirnringsattelung mit dem Stirnrahmen
verbunden werden kann. Dabei wird der Innenbehälter mehr oder weniger vollständig
von dem Außenbehälter umgeben. Solche Ausführungen sind notwendig, wenn eine besonders
hohe Lecksicherheit gegeben sein muss. Weiterhin sind Abstandshalter aus einem stoßabsorbierenden
Material vorgesehen, die eine elastisch schwimmende Lagerung des Innentanks in der
Außenhülle erlauben.
[0004] Der Tankcontainer ist mit einem Lecküberwachungssystem ausgestattet, welches den
Druck in dem Hohlraum zwischen Innen- und Außenbehälter überwacht.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung einen doppelwandigen Tankcontainer zum Transport und
zur Langzeitlagerung anzugeben, der eine hohe Lecksicherheit aufweist, ein geringes
Gewicht hat und dabei gleichzeitig kostengünstig ist.
[0006] Diese Aufgabe wird von einem doppelwandigen Tankcontainer mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Demnach ist ein doppelwandiger Tankcontainer zum Transport und zur Langzeitlagerung
von korrosiven Flüssigkeiten mit einer Wandung vorgesehen, der auf der Innenseite
der Wandung eine korrosionsbeständige Beschichtung aufweist, wobei in der korrosionsbeständigen
Beschichtung eine Zwischenschicht mittels eines Abstandsgewebes gebildet ist, und
wobei ein Leckanzeigesystem vorgesehen ist, das einen Drucksensor aufweist, der mit
der Zwischenschicht zur Überwachung eines in der Zwischenschicht herrschenden Drucks
verbunden ist. Dadurch, dass eine korrosionsbeständige Beschichtung mit Zwischenschicht
vorgesehen ist, können Gewicht und Kosten eingespart werden. Die Beschichtung erzeugt
die Doppelwandigkeit und weist eine hohe Lecksicherheit auf, die durch das Leckanzeigesystem
überwacht werden kann. Unter Langzeitlagerung wird hierbei verstanden, dass die doppelwandigen
Tankcontainer den Vorschriften der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen (VAwS) unterliegen und somit auch weit über 72 Stunden korrosive Stoffe aufbewahren
dürfen.
[0008] Vorzugsweise ist das Abstandsgewebe aus einem polyesterharz- oder vinylesterharzgetränkten
Glasfasergewebe gefertigt.
[0009] Die korrosionsbeständige Beschichtung ist bevorzugt ein Verbundmaterial, insbesondere
weist dieses einen faserverstärkten Kunststoff auf und ist mit einer auf der Innenseite
angeordneten chemisch beständigen Versiegelung versehen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Drucksensor in einem mit Flüssigkeit
gefüllten Zustand des doppelwandigen Tankcontainers vorzugsweise oberhalb der Flüssigkeit
angeordnet und überwacht den in der Zwischenschicht herrschenden Druck, wobei eine
Druckänderung als Indikator für eine Leckage genutzt wird. Dabei ist es bevorzugt,
wenn die Zwischenschicht im Betrieb mit einem Innendruck beaufschlagt ist, der über
dem am Boden des Containers herrschenden statischen Druck liegt.
[0011] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die korrosionsbeständige Beschichtung eine erste
Schicht und eine zweite Schicht GfK-Laminat aufweist, zwischen denen das Abstandsgewebe
angeordnet ist.
[0012] Es ist bevorzugt, wenn die Wandung aus Stahl besteht. Alle anderen beschriebenen
Elemente des Tankcontainers bestehen nicht aus Stahl, was sich positiv auf das Gesamtgewicht
und die Kosten auswirkt.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Leckanzeigesystem Anschlüsse für
eine Druckluftleitung und eine Messleitung auf, die jeweils eine die Wandung durchsetzende
Bohrung haben, die von einem auf die Wandung aufgebrachten Verstärkungsring allumfänglich
umgeben ist, wobei in die Bohrung ein Einsatz eingesetzt ist, der in seiner Mitte
eine durchsetzende Ausnehmung für einen Pin aufweist. Bevorzugt werden der Verstärkungsring
und der Einsatz an die Wandung geschweißt und sind ebenfalls aus Stahl gefertigt.
Dabei ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Pin eine Tülle ist, die eine Verbindung
zwischen der Zwischenschicht und der jeweiligen angeschlossenen Leitung bildet, sodass
diese mit der Zwischenschicht kommunizieren kann.
[0014] Vorzugsweise sind die Anschlüsse für die Druckluftleitung und die Messleitung identisch.
[0015] Weiterhin ist eine Ausführungsform mit einem Lagersystem mit wenigstens zwei der
doppelwandigen Tankcontainer vorgesehen, das eine einzige Meldeeinrichtung aufweist,
die die Signale der einzelnen Leckanzeigesysteme der wenigstens zwei doppelwandigen
Tankcontainer verarbeitet und ein einziges Signal als Indikator für eine Leckage in
dem Lagersystem ausgibt. Die Überwachung des Lagersystems wird somit deutlich benutzerfreundlicher.
Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Meldeeinrichtung den Benutzer per E-Mail oder
SMS über einen Leckagefall informiert. Bevorzugt wird dabei die Information, welcher
doppelwandige Tankcontainer des Lagersystems defekt ist, dem Benutzer mit übermittelt.
[0016] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der
Zeichnungen beschrieben. Gleiche Bauteile oder Bauteile mit gleichen Funktionen tragen
gleiche Bezugszeichen. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine vereinfachte Darstellung eines doppelwandigen Tankcontainers im Längsschnitt
mit einer Überdruck-Leckanzeige,
- Figur 2:
- eine vereinfachte Darstellung eines doppelwandigen Tankcontainers in Draufsicht mit
Druckluftleitung und Messleitung,
- Figur 3:
- einen Längsschnitt durch die Anschlüsse für die Druckluftleitung und die Messleitung
der Figur 2, sowie
- Figur 4:
- eine vereinfachte Darstellung eines Lagersystems mit drei Tankcontainern.
[0017] In Figur 1 ist ein Tankcontainer 1 mit einer aus Normalstahl gefertigten Wandung
2 dargestellt. Unmittelbar auf die Wandung 2 ist eine erste Schicht 3 aus GfK-Laminat
mit einer Schichtdicke von etwa 2mm aufgetragen. Auf die erste Schicht 3 ist zur Innenseite
hin eine Abstandsschicht 4 aufgetragen, die ein Abstandsgewebe aus Glasfasern umfasst.
Auf das Abstandsgewebe 4 ist wiederum eine zweite Schicht (Deckschicht) 5 aufgetragen,
die ebenfalls von einem 2mm dicken GfK-Laminat gebildet ist. Das Abstandsgewebe 4
bildet, wenn es mit Kunstharz verarbeitet wird, einen dicht abgeschlossenen Hohlraum
6 zwischen der parallel zur Wandung 2 verlaufenden ersten Schicht 3 und der Deckschicht
5 aus. Die Verarbeitung erfolgt bevorzugt mit Vinyl- oder Polyesterharz. Auf der Deckschicht
5 kann eine nicht näher dargestellte chemisch beständige Versiegelung aufgebracht
werden. Die aus der ersten Schicht 3 und der Deckschicht 5 gebildete Doppelschicht
bildet also einen hermetisch abgeschlossenen und innerhalb gewisser Grenzen mit Druck
belastbaren Raum in Form einer Zwischenschicht 6. Dieser Raum wird von einem Überdruck-Leckanzeigesystem
7 mit einem Drucksensor überwacht, der über eine nicht dargestellte Bohrung mit der
Zwischenschicht 6 in Verbindung steht. Der Figur 1 dargestellt Tankcontainer 1 ist
für die Langzeitlagerung von korrosiven Flüssigkeiten geeignet.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die erste Schicht und die Deckschicht
jeweils zwei Lagen aus textilglasverstärktem Kunststoff auf.
[0019] In den Figuren 2 und 3 ist das Überdruck-Leckanzeigesystem des doppelwandigen Tankcontainers
zum Teil dargestellt. Die Zwischenschicht 6 des Tankcontainers wird über einen Druckschlauch
8 und einen entsprechenden Anschluss 8' mit einem statischen Überdruck beaufschlagt,
der oberhalb des am Boden des Tankcontainers herrschenden Flüssigkeitsdrucks liegt.
Dieser statische Innendruck kann beispielsweise durch Druckluft erhalten werden. Der
Tankcontainer weist weiterhin einen Drucksensor mit einem Messschlauch 9 auf, mit
dem der Druck in der Zwischenschicht 6 überwacht wird und der bei einer Druckänderung,
die einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, ein Signal erzeugt. Insbesondere kann
das Signal an eine Auswerteeinheit übermittelt werden, die dann einen Alarm auslöst.
[0020] In der Figur 3 sind die Anschlüsse der Druckluftleitung 8' und der Messleitung 9'
an die Zwischenschicht 6 dargestellt. Eine die Wandung 2 durchsetzende Bohrung 2'
wird von einem auf die Wandung 2 geschweißten Verstärkungsring 10 allumfänglich umgeben.
In die Bohrung wird ein Einsatz 11 eingesetzt bzw. eingeschweißt, der in seiner Mitte
eine durchsetzende Ausnehmung 12 für einen Pin 13 aufweist. Der Pin 13 sitzt in dem
Einsatz 11 und überragt den Verstärkungsring 10 und bildet somit eine Verbindung zwischen
der Zwischenschicht 6 und der jeweiligen angeschlossenen Leitung, sodass diese mit
der Zwischenschicht 6 kommunizieren kann. Der Einsatz 11 wird mit dem Verstärkungsring
10 verschweißt und somit in seiner Lage in der Wandung 2 gesichert. Auf den Pin 13
wird die jeweilige Leitung luftdicht aufgesetzt. Die Anschlüsse für die Druckluftleitung
8' und die Messleitung 9' sind identisch. Der Pin ist bevorzugt eine Tülle.
[0021] Falls die zur Flüssigkeit hin vorgesehene Deckschicht 5 undicht wird, wird sich im
Falle eines Überdrucks innerhalb der Zwischenschicht 6 dieser Überdruck einen Weg
in die Flüssigkeit hineinbahnen, so dass entweder ein Druckabfall innerhalb der Zwischenschicht
6 detektiert werden kann oder ein Volumenstrom (bei konstant gehaltenen Überdruck)
in die Zwischenschicht hinein festgestellt werden kann. Beides ist ein Anzeichen für
eine Leckage.
[0022] Sofern in der Zwischenschicht 6 ein Überdruck bei einem Überdruck-Leckanzeigesystem
aufrechterhalten wird, dringt bei räumlich begrenzten Beschädigungen keine Flüssigkeit
in die Zwischenschicht 6 ein. Nach Entleeren der Flüssigkeit kann die schadhafte Stelle
repariert werden.
[0023] Wie in Figur 4 dargestellt ist, können die Leckanzeigesysteme 7 der einzelnen Tankcontainer
miteinander verschaltet werden. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Auswerteeinheiten
der Drucksensoren ihr Signal 14 an eine einzige Meldeeinrichtung 15 weitergeben, die
in einem Leckagefall ein optisches und/oder akustisches Alarmsignal sendet. Dieses
Alarmsignal kann beispielsweise Informationen über die Lage des defekten Tankcontainers
enthalten, wenn die Meldeeinrichtung 15 von den Auswerteeinheiten der Drucksensoren
Informationen über den dazugehörigen Tankcontainer erhält. Die Meldeeinrichtung 15
kann Teil eines sogenannten Leckanzeige-Online Diagnose (LOD) Systems sein, bei dem
die Meldeeinrichtung 15 ein Server ist, der Informationen per E-Mail oder SMS an einen
Empfänger sendet. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Daten der Auswerteeinheiten
mittels eines integrierten Mobilfunkmoduls (DTM) an den Server übermittelt werden.
[0024] Bevorzugt wird auch während des Transportes der korrosiven Flüssigkeit der Tankcontainer
stets Leckage überwacht. Jeder Tankcontainer weist dabei sein eigenes abgeschlossenes
Leckanzeigesystem auf.
1. Doppelwandiger Tankcontainer zum Transport und zur Langzeitlagerung von korrosiven
Flüssigkeiten mit einer Wandung (2), dadurch gekennzeichnet, dass eine korrosionsbeständigen Beschichtung (3,4,5) auf der Innenseite vorgesehen ist,
wobei in der korrosionsbeständigen Beschichtung (3,4,5) eine Zwischenschicht (6) mittels
eines Abstandsgewebes (4) gebildet ist, und wobei ein Leckanzeigesystem (7) vorgesehen
ist, das einen Drucksensor aufweist, der mit der Zwischenschicht (6) zur Überwachung
eines in der Zwischenschicht herrschenden Drucks verbunden ist.
2. Doppelwandiger Tankcontainer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsgewebe (4) aus einem polyesterharz- oder vinylesterharzgetränkten Glasfasergewebe
gefertigt ist.
3. Doppelwandiger Tankcontainer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die korrosionsbeständige Beschichtung (3,4,5) ein Verbundmaterial, insbesondere einen
faserverstärkten Kunststoff aufweist und mit einer auf der Innenseite angeordneten
chemisch beständigen Versiegelung versehen ist.
4. Doppelwandiger Tankcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor in einem mit Flüssigkeit gefüllten Zustand des doppelwandigen Tankcontainers
vorzugsweise oberhalb der Flüssigkeit angeordnet ist und dass der in der Zwischenschicht
(6) herrschende Druck überwacht wird, wobei eine Druckänderung als Indikator für eine
Leckage genutzt wird.
5. Doppelwandiger Tankcontainer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (6) im Betrieb mit einem Innendruck beaufschlagt ist, der über
dem am Boden des Containers herrschenden statischen Druck liegt.
6. Doppelwandiger Tankcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die korrosionsbeständige Beschichtung (3,4,5) eine erste Schicht (3) und eine zweite
Schicht (5) GfK-Laminat aufweist, zwischen denen das Abstandsgewebe (4) angeordnet
ist.
7. Doppelwandiger Tankcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Wandung (2) aus Stahl besteht.
8. Doppelwandiger Tankcontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leckanzeigesystem (7) Anschlüsse für eine Druckluftleitung (8') und eine Messleitung
(9') aufweist, die jeweils eine die Wandung (2) durchsetzende Bohrung (2') haben,
die von einem auf die Wandung (2) aufgebrachten Verstärkungsring (10) allumfänglich
umgeben ist, wobei in die Bohrung (2') ein Einsatz (11) eingesetzt ist, der in seiner
Mitte eine durchsetzende Ausnehmung (12) für einen Pin (13) aufweist.
9. Doppelwandiger Tankcontainer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Pin (13) eine Tülle ist, die eine Verbindung zwischen der Zwischenschicht (6)
und der jeweiligen angeschlossenen Leitung bildet, sodass diese mit der Zwischenschicht
(6) kommunizieren kann.
10. Doppelwandiger Tankcontainer nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse für die Druckluftleitung (8') und die Messleitung (9') identisch sind.
11. Lagersystem mit wenigstens zwei doppelwandigen Tankcontainer (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagersystem eine einzige Meldeeinrichtung (15) aufweist, die die Signale der
einzelnen Leckanzeigesysteme (7) der wenigstens zwei doppelwandigen Tankcontainer
(1) verarbeitet und ein einziges Signal als Indikator für eine Leckage in dem Lagersystem
ausgibt.