[0001] Die Erfindung betrifft im Allgemeinen die Montage eines Dämmstoffmaterials an eine
Unterkonstruktion mit Hilfe eines Justagedübels und im Speziellen die Befestigung
des Dämmstoffmaterials und Einstellung dessen Abstandes von der Unterkonstruktion.
[0002] Bei bekannten Isolationssystemen werden Platten aus einem Dämmstoffmaterial an einer
Unterkonstruktion mit Hilfe eines Halteelements befestigt. Dabei können die Platten
auch mehrschichtig aufgebaut sein und beispielsweise aus einer Mischung von Materialien
bestehen oder aus einem Material, welches unterschiedliche Dichten aufweist beziehungsweise
unterschiedlich komprimiert ist. Die Haltelemente werden häufig auch als Dübel oder
Dämmstoffdübel bezeichnet.
[0003] Werden Dämmstoffmaterialen mit einem bekannten Halteelement an einer Unterkonstruktion
befestigt, so wird das Dämmstoffmaterial zwischen dem einen Ende des Halteelements
und dem anderen Ende des Halteelements, mit dem das Halteelement in der Unterkonstruktion
verankert wird, fixiert. Das Haltelement drückt dabei das Dämmstoffmaterial an die
Unterkonstruktion, d.h. das Dämmstoffmaterial schmiegt sich der Unterkonstruktion
an und nimmt dessen Kontur an. Hierbei kann es dazu kommen, dass durch die Unebenheit
der Unterkonstruktion auch die durch die Dämmstoffplatten gebildete Oberfläche uneben
ist. Beispielsweise können die Dämmstoffplatten einen Versatz zueinander haben. D.h.
die Dämmstoffplatten bilden keine homogene Oberfläche. Die Ausgleichs- und Klebearbeiten
sind aufwendig und erfordern zusätzlichen Materialeinsatz. Gleiches tritt beispielsweise
auch auf, wenn die Haltelemente die Dämmstoffplatte an der einen Seite stärker Komprimieren
als an der anderen, also stärkeren Druck auf der einen Seite ausüben als auf der anderen,
beispielsweise durch unterschiedliche Setztiefen der Haltelement. Bei Dämmstoffplatten,
die mehrschichtig aufgebaut sind und beispielsweise eine weiche Schicht und eine härtere
Schicht aufweisen, kann der Versatz der Dämmstoffplatten sehr groß sein, weil die
weiche Schicht, die normalerweise der Unterkonstruktion zugewandt ist, einfach komprimiert
werden kann. Die Unebenheiten, die sich durch den Versatz der Dämmstoffplatten ergeben,
werden normalerweise durch die abschließend aufzutragende Putzschicht ausgeglichen.
D.h. es muss eine Putzschicht aufgetragen werden, die nicht an allen Stellen die gleiche
Dicke aufweist. Dies kann bei unterschiedlichen Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit
und Temperatur zu Spannungsrissen etc. führen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde ein Haltelement in Form eines Dübels
sowie ein gattungsgemäßes Verfahren zu schaffen, welches die vorgenannten Nachteile
nicht aufweist, d.h. mit dem ein Abstand zwischen Oberfläche des Dämmstoffmaterials
und der Unterkonstruktion mit einfachen Mitteln flexibel einstellbar ist also justiert
werden kann, um so eine homogene Oberfläche zu schaffen, so dass eine gleichmäßige
Putzschicht aufgetragen werden kann. Des Weiteren liegt die Aufgabe darin ein Halteelement
und ein Verfahren bereit zu stellen, mit denen das Dämmstoffmaterial rückbaubar an
der Unterkonstruktion befestigt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Dübel und das Verfahren der unabhängigen Ansprüche.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Dübel zum Befestigen eines Dämmstoffmaterials und zum Einstellen
eines Abstandes des Dämmstoffmaterials von einer Unterkonstruktion weist dabei auf,
ein Befestigungselement, welches einen ersten Endbereich und einen zweiten Endbereich
hat. Der erste Endbereich des Befestigungselements ist dabei angepasst zur Verankerung
des Dübels in der Unterkonstruktion. Diese Verankerung kann direkt oder indirekt sein.
Bei der direkten Verankerung wird das Befestigungselement in die Unterkonstruktion
geschraubt oder genagelt, es hat also direkten Kontakt mit der Unterkonstruktion.
Bei der indirekten Verankerung hat das Befestigungselement keinen direkten Kontakt
mit der Unterkonstruktion, sondern ist angepasst um beispielsweise einen in einem
Bohrloch in der Unterkonstruktion eingebrachten Dübelschaft aufzuweiten oder der Endbereich
des Befestigungselements kann beispielswiese angepasst sein in der Unterkonstruktion
verklebt zu werden. In beiden vorher genannten indirekten Befestigungen hat das Befestigungselement
keinen oder nur unwesentlichen Kontakt mit der Unterkonstruktion.
[0007] Das Befestigungselement weist auch einen zweiten Endbereich auf, der dem ersten Endbereich
gegenüberliegt und an dem ein Mittel zum Halten des Dämmstoffmaterials angeordnet
ist, wobei das Mittel zum Halten angepasst ist stufenlos entlang des zweiten Endbereichs
des Befestigungselements bewegt zu werden. D.h. das Mittel zum Halten kann relativ
zum zweiten Endbereich des Befestigungselements bewegt werden. D.h. der Abstand zwischen
dem ersten Endbereich des Befestigungselements und dem Mittel zum Halten ist einstellbar,
d.h. justierbar.
[0008] Das Mittel zum Halten kann dabei derart ausgestaltet sein, dass dieses sich mit dem
Dämmstoffmaterial verkrallen, verankern oder anderweitig derart in Kontakt kommen
kann, dass wenn das Mittel zum Halten entlang des zweiten Endbereichs des Befestigungselements
bewegt wird, das Dämmstoffmaterial ebenfalls eine entsprechende Bewegung durchführt.
D.h. wenn das Befestigungselement in der Unterkonstruktion verankert ist und das Mittel
zum Halten sich entlang des zweiten Endbereichs des Befestigungselements bewegt, so
wird auch das Dämmstoffmaterial entweder näher zur Unterkonstruktion bewegt oder von
der Unterkonstruktion wegbewegt. Übt das Mittel zum Halten dabei Druck auf das Dämmstoffmaterial
aus, so wird dieses, wenn es gegen die Unterkonstruktion gepresst wird, komprimiert.
Umgekehrt, übt das Mittel zum Halten Zug auf das Dämmstoffmaterial aus, so wird es
dekomprimiert. Es kann auch gesagt werden, dass der Abstand zwischen der Oberfläche
des Dämmstoffmaterials, also der der Unterkonstruktion abgewandten Seite des Dämmstoffmaterials
und der Unterkonstruktion eingestellt bzw. justiert wird. Bei der Verringerung des
Abstandes wird das Dämmstoffmaterial dabei beispielsweise komprimiert, wobei bei einer
Erhöhung des Abstandes das Dämmstoffmaterial beispielsweise dekomprimiert wird.
[0009] Dabei geschieht die Einstellung des Abstandes stufenlos entlang des zweiten Endbereichs
des Befestigungselements, ohne dass das Befestigungselement gelöst wird, also ohne
dass die Verankerung geschwächt würde.
[0010] Durch das stufenlose Einstellen des Abstandes zwischen dem Dämmstoffmaterial und
der Unterkonstruktion kann den Verformungen entgegengewirkt werden, die durch unebene
Unterkonstruktionen oder durch unterschiedliche Setztiefen auftreten. Dass dabei die
Verankerung nicht gelöst wird hat des Weiteren den Vorteil, dass der Dübel trotz der
Einstellbarkeit hohe Zuglasten aushält.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels weist dieser einen
Dübelschaft auf, der das Befestigungselement zumindest teilweise aufnimmt. Der Dübelschaft
und das Befestigungselement können dabei derart zusammenwirken, dass der Dübel in
der Unterkonstruktion verankert wird. Dabei kann beispielswiese der Dübelschaft in
ein Bohlrloch in der Unterkonstruktion eingebracht werden und der erste Endbereich
des Befestigungselements kann in den Dübelschaft eingebracht werden und diesen spreizen,
so dass eine Verankerung durch Verspreizung in der Unterkonstruktion stattfindet.
In diesem Fall kann das Befestigungselement auch als Spreizelement bezeichnet werden.
Der von dem Spreizelement gespreizte Endbereich des Dübelschaftes kann auch als Spreizzone
bezeichnet werden, die zur Verankerung des Dübelschaftes und damit des Dübels in der
Unterkonstruktion dient. Der dem gespreizten Endbereich des Dübelschaftes gegenüberliegende
Endbereich des Dübelschaftes kann zumindest teilweise das Mittel zum Halten kontaktieren.
Beispielsweise kann der dem gespreizten Endbereich des Dübelschaftes gegenüberliegende
Endbereich des Dübelschaftes das Mittel zum Halten zumindest teilweise umgeben und
das Mittel zum Halten kann sich entlang dieses Endbereichs des Dübelschaftes bewegen.
Dieser Endbereich des Dübelschaftes umgibt dabei auch den zweiten Endbereich des Befestigungselementes
und kann diesen Bereich des Befestigungselementes vor Verwitterung schützen. Es ist
aber auch möglich, dass der dem gespreizten Endbereich des Dübelschaftes gegenüberliegende
Endbereich des Dübelschaftes zumindest teilweise aufgenommen wird in das Mittel zum
Halten. Auch kann dieser Endbereich des Dübelschaftes beispielsweise derart geformt
sein, dass ein einfaches Einbringen des Dübelschaftes in das Dämmstoffmaterial gegeben
ist. Beispielsweise kann sich dieser Endbereich des Dübelschaftes zu dem der Verankerung
dienenden Endbereich des Dübelschaftes hin verjüngen und konisch zulaufen, so dass
ein einfaches Einbringen möglich ist. Der Dübelschaft selbst kann aus Kunststoff hergestellt
sein.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels weist
das Befestigungselement an dem zweiten Endbereich ein Gewinde auf, und das Mittel
zum Halten ist angepasst mit diesem Gewinde in Eingriff gebracht zu werden, um entlang
des Gewindes stufenlos bewegt zu werden. Das Gewinde sorgt dabei dafür, dass eine
stufenlose Bewegung möglich ist. Dabei kann das Mittel zum Halten beispielsweise bereits
werkseitig in einer bestimmten Position auf das Gewinde des Befestigungselements aufgebracht
sein, und kann entlang des Gewindes durch Drehen des Mittels zum Halten in einer andere
Position bewegt werden. Hierdurch wird der Abstand zwischen dem ersten Endbereich
des Befestigungselements und dem Mittel zum Halten eingestellt. Dabei kann der Abstand
zum ersten Endbereich des Befestigungselements je nach Drehrichtung des Mittels zum
Halten verringert oder vergrößert werden kann. Wird das Mittel zum Halten zum ersten
Endbereich des Befestigungselements hinbewegt wird der Abstand verringert, so wird
das Dämmstoffmaterial näher zur Unterkonstruktion bewegt. Wird das Mittel zum Halten
vom ersten Endbereich des Befestigungselements wegbewegt, so wird der Abstand zwischen
dem ersten Endbereich des Befestigungselements und dem Mittel zum Halten vergrößert.
Dabei kann dieser Abstand sogar so groß werden, dass das Dämmstoffmaterial von der
Unterkonstruktion abgehoben wird, es sich also ein freier Raum zwischen der der Unterkonstruktion
zugewandten Seite des Dämmstoffmaterials und der Unterkonstruktion bilden. Dabei hängt
die Abstandseinstellung davon ab, wie lang der zweite Endbereich des Befestigungselements
ist und wie weit sich das entsprechende Gewinde an dem zweiten Endbereich des Befestigungselements
erstreckt.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels weist das Mittel
zum Halten zwei Hülsen auf, eine erste Hülse und eine zweite Hülse, wobei die zweite
Hülse zumindest teilweise in der ersten Hülse angeordnet ist und wobei die zweite
Hülse an der dem Befestigungselement zugewandten Seite ein Gewinde aufweist, welches
angepasst ist in Eingriff mit dem am Befestigungselement angeordneten Gewinde gebracht
zu werden. D.h. in diesem Fall erstreckt sich das Befestigungselement zumindest teilweise
durch die zweite Hülse und kontaktiert die zweite Hülse. Die erste Hülse des Mittels
zum Halten kann dabei angepasst sein das Dämmstoffmaterial zu kontaktieren und dieses
zu Halten und die zweite Hülse kann durch die Kontaktierung des Gewindes des zweiten
Endbereichs des Befestigungselements dazu angepasst sein entlang dieses Gewindes bewegt
zu werden. Dabei kann die zweite Hülse werksseitig bereits ein Gewinde aufweisen,
welches mit dem Gewinde des zweiten Endbereichs des Befestigungselements in Eingriff
gebracht wird, es ist aber auch denkbar, dass dieses Gewinde der zweiten Hülse sich
erst formt, wenn die zweite Hülse gedreht wird oder das Befestigungselement in die
zweite Hülse eingebracht wird. Die erste und / oder zweite Hülse können beispielsweise
aus Kunststoff hergestellt sein.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels sind die erste
und zweite Hülse des Mittels zum Halten relativ zueinander drehbar. D.h. die erste
und zweite Hülse können unabhängig voneinander gedreht werden. Die Hülsen können aber
beispielsweise axial zueinander fixiert sein. D.h. die Hülsen können zwar frei zueinander
gedreht werden, führen aber die gleiche axiale Bewegung aus. Ist die zweite Hülse
beispielsweise in Eingriff mit dem zweiten Endbereich des Befestigungselements und
wird gedreht, so bewegt sich die zweite Hülse entlang des Gewindes, d.h. entlang des
zweiten Endbereichs des Befestigungselements. Da die erste und zweite Hülse zueinander
frei drehbar sind, muss die erste Hülse nicht auch die Drehbewegung der zweiten Hülse
durchführen. Wenn die Hülsen aber axial zueinander fixiert sind, so bewegt sich die
erste Hülse zusammen mit der zweiten Hülse entlang des Gewindes bzw. des zweiten Endbereichs
des Befestigungselements entweder in Richtung des ersten Endbereichs des Befestigungselements
hin oder davon weg. Die axiale Fixierung aber freie Drehbarkeit der Hülsen kann beispielsweise
dadurch realisiert werden, dass die zweite Hülse an ihrer Außenseite, also an der
der ersten Hülse zugewandten Seite zumindest eine Ringnut aufweist, in die Zacken
oder Zähne der ersten Hülse greifen können. Es ist auch möglich, dass die zweite Hülse
länger ist als die erste Hülse und zumindest an einer Seite übersteht, wenn die zweite
Hülse zumindest teilweise in der ersten Hülse angeordnet ist. Dieser zumindest eine
überstehende Teil der zweiten Hülse kann einen Vorsprung oder eine Aufweitung bzw.
Verdickung aufweisen, so dass der Durchmesser der zweiten Hülse in diesem Teil größer
ist und dem Durchmesser der ersten Hülse zumindest entspricht. Dem Fachmann sind aber
auch noch andere Möglichkeiten bekannt, wie zwei Hülsen derart ausgestaltet werden
können, damit diese frei drehbar sind aber trotzdem eine axiale Fixierung zumindest
in einer Richtung aufweisen.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels weisen
die erste und / oder die zweite Hülse eine Aufnahme auf, wobei die Aufnahme angepasst
ist zumindest teilweise ein Werkzeug aufnehmen, um die erste und / oder zweite Hülse
zu drehen. Diese Aufnahme kann auch darin bestehen, dass die erste und/oder zweite
Hülse an der dem ersten Endbereich des Befestigungselements abgewandten Seite derart
geformt sind, dass diese das Werkzeug aufnehmen können. Beispielsweise können die
erste und / oder zweite Hülse an der dem ersten Endbereich des Befestigungselements
abgewandten Seite sechseckig geformt sein, um einen Inbus aufzunehmen. Dabei ist es
beispielsweise möglich, dass die erste und / oder zweite Hülse an dem die Aufnahme
formenden Teil mehr Material aufweisen, so dass ein erhöhtes Drehmoment übertragen
werden kann. Es ist beispielsweise möglich, dass die zweite Hülse an der dem ersten
Endbereich des Befestigungselements abgewandten Seite einen Innensechskant bildet,
d.h. derart geformt ist, dass diese einen Inbus aufnehmen kann und die erste Hülse
derart geformt ist, dass diese einen Außensechskant bildet, beispielsweise um mit
einer Nuss in Eingriff gebracht zu werden. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche
Drehmomente zu unterschiedlichen Zeiten auf die erste und / oder zweite Hülse beaufschlagen.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels kann die
erste Hülse an der dem Dämmstoffmaterial zugewandten Seite zumindest einen Gewindeflügel
aufweisen, zum Kontaktieren und Halten des Dämmstoffmaterials. Der zumindest eine
Gewindeflügel kann ein Teil eines schraubenflächenartigen umlaufendes Band bilden,
was als Gewinde umlaufend um die erste Hülse ausgestaltet sein kann. Dieses schraubenflächenartige
umlaufende Band kann durchgängig oder unterbrochen sein. Wenn das schraubenflächenartige
umlaufende Band beispielsweise unterbrochen ist, so kann jeder Teil ein Gewindeflügel
bilden. Der zumindest eine Gewindeflügel bzw. das schraubenflächenartige umlaufende
Band können dabei ausgestaltet sein in das Dämmstoffmaterial einzuschneiden. Beispielsweise
kann sich der Gewindeflügel hierzu von der ersten Hülse wegerstreckend verjüngen und
spitz zulaufen, gleiches kann auch für die Kanten des schraubenflächenartigen umlaufenden
Bandes gelten. Auch kann der Anstellwindel des zumindest einen Gewindeflügels bzw.
des schraubenflächenartigen umlaufenden Bandes derart sein, dass dieser ein Einschneiden
in das Dämmstoffmaterial begünstigt. Die erste Hülse kann dabei entweder über ihre
komplette Länge hinweg das schraubenflächenartige umlaufende Band aufweisen oder den
zumindest einen Gewindeflügel an einem Teil der ersten Hülse oder mehrere Gewindeflügel
verteilt über die Länge der ersten Hülse aufweisen. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels weist das Befestigungselement an dem
zweiten Endbereich eine Aufnahme auf, wobei die Aufnahme angepasst sein kann zumindest
teilweise ein Werkzeug aufnehmen, um das Befestigungselement zu drehen. Beispielsweise
kann die Aufnahme in Form einer sechseckigen Ausnehmung geformt sein, um einen Inbus
aufzunehmen.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels weist
das Mittel zum Halten weiter einen Dübelteller auf zum Kontaktieren der der Unterkonstruktion
abgewandten Seite des Dämmstoffmaterials. Dieser Dübelteller kann als Tiefenstopp
verwendet werden, so dass alle Dübel gleich tief gesetzt werden können. Die Tiefe
wird dabei dadurch angezeigt, dass der Dübelteller auf dem Dämmstoffmaterial aufliegt,
wenn der Dübel gesetzt ist. Der Dübelteller selbst kann auch beispielsweise Mittel
zum Halten des Dämmstoffmaterial aufweisen, zum Beispiel Zacken oder Widerhaken, die
sich im Dämmstoffmaterial verkrallen und dem Mittel zum Halten erlauben das Dämmstoffmaterial
zu halten. Vorteilhaft ist dies beispielsweise dann, wenn das Dämmstoffmaterial dekomprimiert
werden soll, in diesem Fall helfen diese Mittel das Dämmstoffmaterial von der Unterkonstruktion
wegzuziehen, wenn sich das Mittel zum Halten von dem ersten Endbereich des Befestigungselements
wegbewegt. Der Dübelteller kann auch Ausnehmungen oder Aufnahmen für ein Werkzeug
aufweisen, so dass die Drehung des Werkzeuges auf das Mittel zum Halten oder zumindest
ein Teil des Mittels zum Halten übertragen werden kann.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels ist das
Befestigungselement aus Metall oder Kunststoff hergestellt. Metall hat den Vorteil,
das hohe Zugkräfte abgeleitet werden können und Kunststoff hat den Vorteil, dass Wärmebrücken
vermieden werden. Das Befestigungselement kann aber auch aus einem anderen Material
oder einer Mischung an Materialien hergestellt sein. Es ist dem Fachmann klar, dass
die Materialwahl dabei bedingt ist durch das Einsatzgebiet des Dübels und die auszuhaltenden
Zugkräfte.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels weist
das Befestigungselement an dem ersten Endbereich ein Gewinde auf. Dieses Gewinde kann
beispielsweise durchgängig mit dem Gewinde am zweiten Endbereich des Befestigungselements
ausgestaltet sein, oder es kann eine Unterbrechung geben. Die beiden Gewinde können
die gleiche oder unterschiedliche Gewindesteigungen aufweisen. Die Gewinde können
die gleiche oder unterschiedliche Drehrichtungen aufweisen. Das Gewinde am ersten
Endbereich des Befestigungselements kann beispielsweise auch dazu verwendet werden,
um bei der Montage oder der Vormontage, nämlich wenn das Befestigungselement in die
zweite Hülse des Mittels zum Halten eingebracht wird, ein Gewinde in diese zweite
Hülse vorzuschneiden, wobei dieses Gewinde anschließend in Kontakt mit dem am zweiten
Endbereich des Befestigungselements angeordneten Gewinde gebracht wird, um das Mittel
zum Halten daran stufenlos axial bewegen zu können.
[0020] Die oben genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Befestigen eines Dämmstoffmaterials und zum Einstellen
eines Abstandes des Dämmstoffmaterials von einer Unterkonstruktion, weist dabei die
Schritte auf von Bohren eines Loches durch das Dämmstoffmaterial in die Unterkonstruktion
und Einbringen eines Dübels mit einem Befestigungselement in das Bohrloch, wobei das
Befestigungselement einen ersten Endbereich und einen zweiten Endbereich aufweist,
wobei der erste Endbereich angepasst ist zur Verankerung des Befestigungselements
in der Unterkonstruktion, und wobei am zweiten Endbereich des Spreizelements ein Mittel
zum Halten des Dämmstoffmaterials angeordnet ist, wobei das Mittel zum Halten angepasst
ist stufenlos entlang des zweiten Endbereichs des Spreizelements bewegt zu werden
und den Schritt von Verankern des Dübels in der Unterkonstruktion mit dem Befestigungselement
und Einstellen eines Abstandes zwischen dem ersten Endbereich des Befestigungselements
und dem Mittel zum Halten ohne Lösen des Befestigungselements nach der Verankerung.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit den beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Aus den beschriebenen Ausführungsbeispielen ergeben sich
weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstands der Erfindung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Dübels;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Dübels mit Dübelteller;
- Fig. 3a
- eine Schnittdarstellung des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Dübels vor dem Setzen;
- Fig. 3b
- eine Schnittdarstellung des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Dübels beim Setzen;
- Fig. 3c
- eine Schnittdarstellung des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Dübels im gesetzten Zustand;
- Fig. 4a
- eine Schnittdarstellung des in Fig. 3c gezeigten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Dübels mit komprimierten Dämmstoffmaterial; und
- Fig. 4b
- eine Schnittdarstellung des in Fig. 3c gezeigten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Dübels mit dekomprimierten Dämmstoffmaterial.
[0022] Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Dübels 1. Der Dübel 1 weist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein Befestigungselement
2 mit einem ersten Endbereich 2a und einem zweiten Endbereich 2b auf. In dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Befestigungselement 2 in einen Dübelschaft 4
eingebracht, der das Befestigungselement 2 zumindest teilweise umgibt. Der in diesem
Ausführungsbeispiel gezeigte untere Bereich 4a des Dübelschaftes 4 ist als Spreizzone
ausgestaltet und kann von dem ersten Endbereich 2a des Befestigungselements 2 gespreizt
werden zur Verankerung des Dübelschaftes 4 in der Unterkonstruktion. Hierzu weist
das Befestigungselement 2 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein Gewinde 2e
an dem ersten Endbereich 2a auf, mit dem das Befestigungselement 2 in den Dübelschaft
4 geschraubt werden kann und die Spreizzone 4a des Dübelschaftes 4 aufspreizen kann.
[0023] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist am zweiten Endbereich 2b des Befestigungselements
2 eine Aufnahme 2d zur Aufnahme eines Werkzeugs angeordnet. Diese Aufnahme 2d ist
in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als sechseckige Ausnehmung gezeigt, die
einen Inbus aufnehmen kann. Des Weiteren ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
am zweiten Endbereich 2b des Befestigungselements 2 ein Mittel zum Halten 3 angeordnet,
welches wenn der Dübel 1 gesetzt wird mit dem Dämmstoffmaterial in Kontakt kommt -
wie in Figuren 3a bis 3c, 4a und 4b gezeigt ist - und welches geeignet ist das Dämmstoffmaterial
zu halten. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Mittel zum Halten 3
eine erste Hülse 5 und eine zweiten Hülse 6 auf. Die zweite Hülse 6 ist dabei in der
ersten Hülse 5 angeordnet. Die zweite Hülse 6 kontaktiert das Befestigungselement
2 und zwar in dessen zweiten Endbereich 2b. In diesem zweiten Endbereich 2b weist
das Befestigungselement 2 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein Gewinde 2c
auf. Dieses ist in Eingriff gebracht mit einem Gewinde 6a an der zweiten Hülse 6.
Wird die zweite Hülse 6 gedreht, so bewegt sich die zweite Hülse 6 entlang des zweiten
Endbereichs 2b des Befestigungselements 2 und zwar stufenlos entlang des Gewindes
2c des Befestigungselements 2.
[0024] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind die erste Hülse 5 und die zweite Hülse
6 frei drehbar zueinander. D.h. wenn die zweite Hülse 6 gedreht wird, muss sich nicht
zwangsläufig auch die erste Hülse 5 drehen und umgekehrt. Die erste Hülse 5 und die
zweite Hülse 6 sind in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel aber axial miteinander
fixiert. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist dies dadurch realisiert, dass
die zweite Hülse 6 in ihrem unteren Bereich, also dem Bereich der näher an dem ersten
Endbereich 2a des Befestigungselements 2 angeordnet ist, eine Ringnut aufweist. In
diese Ringnut greift ein Vorsprung der ersten Hülse 5 ein. Im oberen Bereich der zwei
Hülsen 5 und 6 also an dem weiter von dem ersten Endbereich 2a des Befestigungselements
2 entfernten Endes der Hülsen 5 und 6 steht die zweite Hülse 6 über die erste Hülse
5 über und weist an dieser Stelle eine Verdickung auf. Diese Verdickung ist derart,
dass der Durchmesser der zweiten Hülse 6 an dieser Stelle dem Durchmesser der ersten
Hülse 5 entspricht. Durch die zuvor beschriebenen Mittel sind die erste Hülse 5 und
die zweite Hülse 6 axial miteinander gekoppelt. D.h. eine axiale Bewegung die eine
der beiden Hülsen 5 oder 6 ausführt, muss auch die andere der beiden Hülsen 6 oder
5 ausführen. Wird beispielsweise die zweite Hülse 6 gedreht und bewegt sich entlang
des zweiten Endbereichs 2b des Befestigungselements 2 entlang des Gewindes 2c, so
bewegt sich auch die erste Hülse 5 entsprechend entlang des zweiten Endbereichs 2b
des Befestigungselements 2. Die Drehung der zweiten Hülse 6 wird dabei aber nicht
auf die erste Hülse 5 übertragen. Dadurch, dass eine axiale Bewegung des Mittels zum
Halten 3 durch die Drehbewegung der zweiten Hülse 6 entlang des Gewindes 2c des Befestigungselements
2 geschieht, kann ein Abstand zwischen dem Mittel zum Halten 3 und dem ersten Endbereich
2a des Befestigungselements 2 eingestellt werden, ohne dass das Befestigungselement
2 gelöst werden müsste, weil die Drehbewegung der zweiten Hülse 6 weder auf die erste
Hülse 5 noch auf das Befestigungselement 2 übertragen wird.
[0025] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist die erste Hülse 5 an der Außenseite,
also an der Seite die mit dem Dämmstoffmaterial in Kontakt kommt zumindest einen Gewindeflügel
5a auf. Dieser Gewindeflügel 5a ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein
schraubenflächenartiges Band, welches um die erste Hülse 5 verläuft und welches von
oben nach unten im Durchmesser abnimmt. D.h. das schraubenflächenartige Band weist
an dem weitest vom ersten Endbereich 2a des Befestigungselements 2 entfernten Punkt
einen größeren Durchmesser auf als an einem näher am ersten Endbereich 2a des Befestigungselements
2 liegenden Punkt. Umfänglich verjüngt sich dieses schraubenflächenartige Band derart,
dass eine Schneidkante gebildet wird, mit der sich das schraubenflächenartige Band
in das Dämmstoffmaterial einschneiden kann. Das schraubenflächenartige Band dient
dazu das Dämmstoffmaterial zu Kontaktieren und zu Halten, wenn die erste Hülse 5 entlang
des zweiten Endbereichs 2b des Befestigungselements 2 bewegt wird, beispielsweise
durch das Drehen der zweiten Hülse 6. Damit die Drehung der zweiten Hülse 6 nicht
unbeabsichtigt auf die erste Hülse 5 übertragen wird und sich das schraubenflächenartige
Band wieder aus dem Dämmstoffmaterial ausdreht, weist die erste Hülse 5 in dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel weiter eine in Längsrichtung sich von der ersten Hülse
5 erstreckende Finne 5b auf. Diese Finne 5b fungiert als Reibungsbremse, in dem diese
Reibung zwischen der ersten Hülse 5 und dem Dämmstoffmaterial aufbaut, wenn die erste
Hülse 5 unter Umständen von der zweiten Hülse 6 mitgedreht wird.
[0026] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel umgibt die erste Hülse 5 zumindest teilweise
der zweite Endbereich 4b des Dübelschaftes 4. Das Befestigungselement 2 ist somit
vor Verwitterung geschützt. Die Überlappung zwischen dem zweiten Endbereich 4b des
Dübelschaftes 4 und der ersten Hülse 5 hat aber auch noch den Vorteil, dass zwischen
dem zweiten Endbereich 4b und der ersten Hülse 5 zumindest ein Mittel angeordnet oder
geformt werden kann, welches die erste Hülse 5 vor dem Setzen des Dübels 1 in einer
bestimmten Position hält und welches gelöst werden kann, wenn durch die Drehung der
zweiten Hülse 6 eine axiale Bewegung sattfindet. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
weist die erste Hülse 5 beispielsweise an mehreren Positionen Ausnehmungen auf, in
die Vorsprünge des zweiten Endbereichs 4b des Dübelschaftes 4 greifen können, um die
erste Hülse 5 axial zu fixieren, jedenfalls so lange bis eine Zugkraft durch die axiale
Bewegung der zweiten Hülse 6 ausgeübt wird, die die von diesen Mitteln aufgebrachte
Haltekraft übersteigt. Durch die Ausnehmungen und die Vorsprünge können definierte
Positionen für die erste Hülse 5 vorgegeben werden, die dem Monteur ein haptisches
Signal geben, dass sich die erste Hülse 5 axial bewegt. Dabei können diese Ausnehmungen
und Vorsprünge in definierten Abständen entlang des zweiten Endbereichs 4b des Dübelschaftes
4 und der ersten Hülse 5 angeordnet sein, so dass der Monteur durch abzählen der haptischen
Signale weiß, wie weit sich die erste Hülse 5 axial bewegt hat. Dem Fachmann ist bewusst,
dass auch wenn hier von Ausnehmungen und Vorsprüngen die Rede ist, es auch nur ein
Vorsprung und mehrerer Ausnehmungen oder eine Ausnehmung und mehrere Vorsprünge geben
kann. Des Weiteren sind dem Fachmann auch weitere Mittel bekannt, mit dem zumindest
bis zum Aufbringen einer gewissen Zugkraft zwei Bauteile lösbar verbunden werden können.
Diese zeitweise axiale Fixierung der ersten Hülse 5 hat den Vorteil, dass werkseitig
eine bestimmte Position der ersten Hülse 5 vorgegeben werden kann, die bei allen produzierten
Dübeln 1 im Rahmen von Fertigungstoleranzen gleich ist. D.h. alle Dübel 1 haben nach
der Montage den gleichen Startpunkt für die erste Hülse 5. Der Dübelschaft 4 kann
auch in dem Bereich, in dem der Dübelschaft 4 die erste Hülse 5 umgibt Ausnehmungen
aufweisen, die in Längsrichtung verlaufen und die erste Hülse 5 kann an der dem Dübelschaft
4 zugewandten Seite Vorsprünge aufweisen, die in die Ausnehmungen greifen oder umgekehrt,
um die axiale Bewegung der ersten Hülse 5 zu führen, so dass es zu keiner Drehung
der ersten Hülse 5 kommt, wenn die zweite Hülse 6 gedreht wird. Es sind dem Fachmann
aber auch noch andere Verdrehsicherungen bekannt. Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung
des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Dübels 1, wobei
an der ersten Hülse 5 ein Dübelteller 7 angeordnet ist. Dieser Dübelteller 7 kann
als visueller oder haptischer Tiefenstopp verwendet werden. Beim Setzen des Dübels
1 in das Dämmstoffmaterial schraubt sich die erste Hülse 5 mit dem daran angeordneten
schraubenflächenartigen Band in das Dämmstoffmaterial ein. D.h. bei einem Dübel 1
entsprechend der Figur 1 kann dieser vollständig im Dämmstoff verschwinden, so dass
der Monteur keine Kontrolle darüber hat, ob dieser bereits tief genug gesetzt ist
oder nicht. Der Dübelteller 7 erlaubt eine visuelle Kontrolle der Setztiefe. Liegt
der Dübelteller 7 auf dem Dämmstoffmaterial auf, so ist der Dübel 1 tief genug gesetzt.
Dies wird dem Monteur auch haptisch klar, durch die Reibung zwischen Dübelteller 7
und Dämmstoffmaterial. Der Dübelteller 7 kann des Weiteren auch Zacken oder Widerhaken
- hier nicht gezeigt - aufweisen, die sich im Dämmstoffmaterial verkrallen und die
es erlauben, dass dieses besser vom Mittel zum Halten 3 gehalten wird. Des Weiteren
kann der Dübelteller 7 Ausnehmungen aufweisen, in die ein Werkzeug eingreifen kann,
um so Drehmoment auf die erste Hülse 5 zu übertragen, so dass das schraubenflächenartige
umlaufende Band in das Dämmstoffmaterial eingeschraubt werden kann.
[0027] Figur 3 zeigt in drei Schnittdarstellungen drei Momentaufnahmen während des Setzens
des Dübels 1 in ein Dämmstoffmaterial 8 zur Befestigung des Dämmstoffmaterials 8 an
einer Unterkonstruktion 9. In Figur 3a ist ein Dämmstoffmaterial 8 angeordnet an einer
Unterkonstruktion 9 gezeigt. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Dämmstoffmaterial
8 zweischichtig aufgebaut, was durch die unterschiedliche Schraffur dargestellt ist.
Dabei ist die obere Schicht, also die Schicht des Dämmstoffmaterials 8, die weiter
entfernt ist von der Unterkonstruktion 9 härter ausgestaltet als die zweite Schicht
des Dämmstoffmaterials 8, welche zwischen der ersten Schicht und der Unterkonstruktion
9 angeordnet ist. Die erste Schicht kann dabei typischerweise aus einem komprimierten
Dämmstoffmaterial bestehen, beispielsweise komprimierte Mineralwolle. Die zweite Schicht
kann weicher als die erste Schicht sein und aus unkomprimierter Mineralwolle bestehen.
Auch dabei kann die erste Schicht härter als die zweite Schicht sein, d.h. die erste
Schicht lässt sich nur mit größerem Kraftaufwand als die zweite Schicht Komprimieren
oder Dekomprimieren.
[0028] In dem in Figur 3a gezeigten Ausführungsbeispiel wurde bereits ein Loch 10 durch
das Dämmstoffmaterial 8 in die Unterkonstruktion 9 gebohrt. In dieses Loch 10 wird
der Dübel 1 eingebracht. Dabei wird der Dübel 1 gedreht, so dass sich auch die erste
Hülse 5 dreht und der zumindest eine Gewindeflügel 5a bzw. das schraubenflächenartige
umlaufende Band der ersten Hülse 5 in das Dämmstoffmaterial 8 einschneiden kann. In
diesem Schritt wird das Befestigungselement 2 noch nicht gedreht. In diesem Setzschritt
kann beispielsweise ein Montagewerkzeug - hier nicht gezeigt - nur mit der ersten
Hülse 5 in Kontakt gebracht werden und diese drehen. Durch in Längsrichtung verlaufende
Ausnehmungen in dem Dübelschaft 4 an der der ersten Hülse 5 zugewandten Seite und
Vorsprüngen an der ersten Hülse 5 an der dem Dübelschaft 4 zugewandten Seite kann
eine Verdrehsicherung gebildet werden, so dass wenn die erste Hülse 5 gedreht wird
auch der Dübelschaft 4 gedreht wird. Dem Fachmann sind aber auch andere Möglichkeiten
bekannt, wie eine Verdrehsicherung zwischen zwei Bauteilen ausgebildet werden kann,
so dass die Bauteile eine gleichzeitige Drehbewegung ausführen aber axial relativ
zueinander bewegt werden können.
[0029] Der in das Dämmstoffmaterial 8 eingebrachte Dübel 1 ist in Figur 3b gezeigt. In dem
hier gezeigten Ausführungsbeispiel hat sich der zumindest eine Gewindeflügel 5a bzw.
das schraubenflächenartige umlaufende Band nur in die erste Schicht des Dämmstoffmaterials
8 eingeschnitten und die zweite Hülse 6 ist bündig mit der der Unterkonstruktion 9
abgewandten Seite des Dämmstoffmaterials 8. Nur das Befestigungselement 2 steht in
diesem Ausführungsbeispiel noch über das Dämmstoffmaterial 8 über. Das Setzwerkzeug
kann nun entkoppelt werden von der ersten Hülse 5 oder es kann derart ausgestaltet
sein, dass es in dieser Setzposition keine Drehung mehr auf die erste Hülse 5 überträgt,
sondern nur das Befestigungselement 2 dreht. Alternativ kann das Setzwerkzeug aber
auch komplett gewechselt werden und ein neues Setzwerkzeug das Befestigungselement
2 drehen. Hierdurch wird das Befestigungselement 2 in den ersten Endbereich 4a des
Dübelschaftes 4 geschraubt, was mit dem schwarzen Pfeil angedeutet ist, und kann diesen
ersten Endbereich 4a spreizen. Da sich der erste Endbereich 4a des Dübelschaftes 4
in der Unterkonstruktion 9 befindet, führt eine Aufspreizung des ersten Endbereichs
4a des Dübelschaftes 4 zu einer Verankerung des Dübels 1 in der Unterkonstruktion
9. Der in der Unterkonstruktion 9 verankerte Dübel 1 ist in Figur 3c gezeigt. Ist
das Befestigungselement 2 gesetzt, so kann das Setzwerkzeug gelöst werden von dem
Befestigungselement 2, oder es kann derart vom Antrieb des Setzwerkzeugs entkoppelt
werden, dass keine Drehung mehr auf das Befestigungselement 2 übertragen wird, weil
die Verankerung des Dübels 1 abgeschlossen ist.
[0030] In dem in Figur 3c gezeigten gesetzten Zustand des Dübels 1 kontaktiert das Gewinde
2c des Befestigungselements 2 die zweite Hülse 6 und ist in Eingriff mit dessen Gewinde
6a gebracht. Um den Abstand der der Unterkonstruktion 9 abgewandten Seite des Dämmstoffmaterials
8 und der Unterkonstruktion 9 einzustellen, kann die zweite Hülse 6 gedreht werden.
Dies kann beispielsweise mit dem gleichen oder einem anderen Setzwerkzeug geschehen,
welches bereits die erste Hülse 5 und / oder das Befestigungselement 2 gedreht hat.
Das Zusammenwirken des Gewindes 6a der zweiten Hülse 6 mit dem Gewinde 2c des Befestigungselements
2 bewirkt, dass bei Drehung der zweiten Hülse 6 sich diese axial entlang des Befestigungselements
2 bewegt. Da die erste Hülse 5 zwar axial an der zweiten Hülse 6 fixiert ist aber
sich die beiden Hülsen 5, 6 relativ zueinander frei drehen können, wird die axiale
Bewegung der zweiten Hülse 6 zwar auf die erste Hülse 5 übertragen nicht aber die
Drehbewegung. D.h. wenn sich die zweite Hülse 6 entlang des Gewindes 2c des Befestigungselements
2 bewegt, so bewegt sich auch die erste Hülse 5 und damit das durch den zumindest
einen Gewindeflügel 5a bzw. das schraubenflächenartige umlaufende Band kontaktierte
Dämmstoffmaterial 8. Dies ist in den Figuren 4a und 4b gezeigt.
[0031] Figur 4a zeigt eine Schnittdarstellung des in Figur 3c gezeigten gesetzten Dübels
1. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird durch eine Rechtsdrehung der zweiten
Hülse 6 der Abstand zwischen der der Unterkonstruktion 9 abgewandten Seite des Dämmstoffmaterials
8 und der Unterkonstruktion 9 verringert. D.h. das Dämmstoffmaterial 8 wird komprimiert.
Es kommt zu der Komprimierung, da sich die zweite Hülse 6 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
durch eine Rechtsdrehung in Richtung der Unterkonstruktion 9 entlang des Gewindes
2c des Befestigungselements 2 bewegt. Die erste Hülse 5 dreht sich dabei nicht wird
aber mit der zweiten Hülse 6 axial bewegt. D.h. der zumindest eine Gewindeflügel 5a
bzw. das schraubenflächenartige umlaufende Band der ersten Hülse 5 übt Druck auf das
darunterliegende Dämmstoffmaterial 8 aus, hier insbesondere auf die erste Schicht
des Dämmstoffmaterials 8, so dass die zweite Schicht des Dämmstoffmaterials 8 komprimiert
wird. Der von dem zumindest einen Gewindeflügel 5a ausgeübte Druck ist mit den zwei
schwarzen Pfeilen dargestellt.
[0032] Figur 4b zeigt auch eine Schnittdarstellung des in Figur 3c gezeigten gesetzten Dübels
1. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird durch eine Linksdrehung der zweiten
Hülse 6 der Abstand zwischen der der Unterkonstruktion 9 abgewandten Seite des Dämmstoffmaterials
8 und der Unterkonstruktion 9 vergrößert. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
wird der Abstand sogar soweit vergrößert, dass ein Freiraum zwischen Dämmstoffmaterial
8 und Unterkonstruktion 9 entsteht. Es kann auch davon gesprochen werden, dass Dämmstoffmaterial
8 dekomprimiert wird. Es kommt zu der Dekomprimierung, da sich die zweite Hülse 6
in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Linksdrehung weg von der Unterkonstruktion
9 entlang des Gewindes 2c des Befestigungselements 2 bewegt. Die erste Hülse 5 dreht
sich dabei nicht wird aber mit der zweiten Hülse 6 axial bewegt. D.h. der zumindest
eine Gewindeflügel 5a bzw. das schraubenflächenartige umlaufende Band der ersten Hülse
5 übt Zug auf das Dämmstoffmaterial 8 aus, hier insbesondere auf die erste Schicht
des Dämmstoffmaterials 8, so dass das Dämmstoffmaterial 8 weggezogen wird von der
Unterkonstruktion. Der von dem zumindest einen Gewindeflügel 5a ausgeübte Zug ist
mit den zwei schwarzen Pfeilen dargestellt.
[0033] Auch wenn hier von einer Rechts- und Linksdrehung die Rede ist, mit der Druck bzw.
Zug ausgeübt werden kann, so ist dem Fachmann bewusst, dass dies auch umgekehrt geschehen
kann und dies rein von dem Zusammenwirken und der Ausgestaltung des Gewindes 6a der
zweiten Hülse und dem Gewinde 2c des Befestigungselements 2 abhängt.
[0034] Der Vorteil der in den obigen Ausführungsformen und Ausführungsbeispielen aufgezeigten
Lösung liegt darin, dass eine Justage des Abstandes - also die Komprimierung oder
Dekomprimierung - eines Dämmstoffmaterial möglich ist, ohne dass dabei die Verankerung
geschwächt würde, weil die Verankerungstiefe des Befestigungselements bei der Justage
unverändert bleibt.
1. Ein Dübel (1) zum Befestigen eines Dämmstoffmaterials (8) und zum Einstellen eines
Abstandes des Dämmstoffmaterials (8) von einer Unterkonstruktion (9), der Dübel (1)
aufweisend:
ein Befestigungselement (2), mit
einem ersten Endbereich (2a) und
einem zweiten Endbereich (2b),
wobei der erste Endbereich (2a) angepasst ist zur Verankerung des Dübels (1) in der
Unterkonstruktion (9),
gekennzeichnet dadurch, dass
am zweiten Endbereich (2b) des Befestigungselements (2) ein Mittel zum Halten (3)
des Dämmstoffmaterials (8) angeordnet ist, wobei das Mittel zum Halten (3) angepasst
ist stufenlos entlang des zweiten Endbereichs (2b) des Befestigungselements (2) bewegt
zu werden.
2. Der Dübel (1) nach Anspruch 1, wobei der Dübel (1) einen Dübelschaft (4) aufweist,
der das Befestigungselement (2) zumindest teilweise aufnimmt.
3. Der Dübel (1) nach Anspruch 2,
wobei der Dübelschaft (4) aufweist:
einem ersten Endbereich (4a) mit einer Spreizzone zum Verankern des Dübelschaftes
(4) in der Unterkonstruktion (9), und
einen zweiten Endbereich (4b) der zumindest teilweise das Mittel zum Halten (3) umgibt
und entlang dem sich das Mittel zum Halten (3) bewegen kann.
4. Der Dübel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(2) an dem zweiten Endbereich (2b) ein Gewinde (2c) aufweist, und wobei das Mittel
zum Halten (3) angepasst ist mit dem Gewinde (2c) in Eingriff gebracht zu werden,
um entlang des Gewindes (2c) bewegt zu werden.
5. Der Dübel (1) nach Anspruch 4, wobei das Mittel zum Halten (3) aufweist:
eine erste Hülse (5) und
eine zweite Hülse (6),
wobei die zweite Hülse (6) zumindest teilweise in der ersten Hülse (5) angeordnet
ist und
wobei die zweite Hülse (6) an der dem Befestigungselement (2) zugewandten Seite ein
Gewinde (6a) aufweist, welches angepasst ist in Eingriff mit dem am Befestigungselement
(2) angeordneten Gewinde (2c) gebracht zu werden.
6. Der Dübel (1) nach Anspruch 5, wobei die erste Hülse (5) und die zweite Hülse (6)
relativ zueinander frei drehbar sind.
7. Der Dübel (1) nach Anspruch 5, wobei die erste Hülse (5) und die zweite Hülse (6)
axial zueinander fixiert sind.
8. Der Dübel (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die erste und / oder die zweite
Hülse (5, 6) eine Aufnahme aufweisen, wobei die Aufnahme angepasst ist zumindest teilweise
ein Werkzeug aufnehmen, um die erste und / oder zweite Hülse (5, 6) zu drehen.
9. Der Dübel (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die erste Hülse (5) an der dem
Dämmstoffmaterial (8) zugewandten Seite zumindest einen Gewindeflügel (5a) aufweist,
zum Kontaktieren und Halten des Dämmstoffmaterials (8).
10. Der Dübel (1) nach Anspruch 9, wobei der zumindest eine Gewindeflügel (5a) angepasst
ist in das Dämmstoffmaterial (8) einzuschneiden.
11. Der Dübel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(2) an dem zweiten Endbereich (2b) eine Aufnahme (2d) aufweist, wobei die Aufnahme
(2d) angepasst ist zumindest teilweise ein Werkzeug aufnehmen, um das Befestigungselement
(2) zu drehen.
12. Der Dübel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mittel zum Halten
(3) weiter aufweist einen Dübelteller (7) zum Kontaktieren der der Unterkonstruktion
(9) abgewandten Seite des Dämmstoffmaterials (8).
13. Der Dübel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(2) am ersten Endbereich (2a) ein Gewinde (2e) aufweist.
14. Ein Verfahren zum Befestigen eines Dämmstoffmaterials (8) und zum Einstellen eines
Abstandes des Dämmstoffmaterials (8) von einer Unterkonstruktion (9), das Verfahren
aufweisend:
Bohren eines Loches (10) durch das Dämmstoffmaterial (8) in die Unterkonstruktion
(9);
Einbringen eines Dübels (1) mit einem Befestigungselement (2) in das Bohrloch (10),
wobei das Befestigungselement (2) einen ersten Endbereich (2a) und einen zweiten Endbereich
(2b) aufweist, wobei der erste Endbereich (2a) angepasst ist zur Verankerung des Dübels
(1) in der Unterkonstruktion (9), und wobei am zweiten Endbereich (2b) des Befestigungselements
(2) ein Mittel zum Halten (3) des Dämmstoffmaterials (8) angeordnet ist, wobei das
Mittel zum Halten (3) angepasst ist stufenlos entlang des zweiten Endbereichs (2b)
des Befestigungselements (2) bewegt zu werden; und
Verankern des Dübels (1) in der Unterkonstruktion (9) mit dem Befestigungselement
(2); und
Einstellen eines Abstandes zwischen dem ersten Endbereich (2a) des Befestigungselements
(2) und dem Mittel zum Halten (3) ohne Lösen des Befestigungselements (2).