[0001] Die Erfindung betrifft ein Türschwellensystem für eine Haustür, eine Drehkipptür
oder dgl., mit einem Türrahmen mit Bodenschwelle und wenigstens einem Drehtürflügel.
[0002] Die Bodenschwelle einer Türanordnung stellt sowohl einen sensiblen als auch kritischen
Bereich des Gebäudeabschlusses dar. Einerseits soll die Schwelle möglichst barrierefrei
ausgestaltet sein und daher eine niedrige Übertrittshöhe bereitstellen. Andererseits
muss das Eindringen von Schlagregen etc. zuverlässig verhindert werden.
[0003] So ist aus der
DE 20 2014 102 797 U1 ein Türschwellensystem für eine Haustür, eine Ladentür oder dergleichen mit einem
Türrahmen mit Bodenschwelle und wenigstens einen Drehtürflügel bekannt geworden, welche
quasi vollständig barrierefrei ausgestaltet ist. Hierzu ist am bodenseitigen Stufenfalz
des Drehtürflügels ein Adapterprofil montiert, das einen schmalen, jedoch über die
gesamte Dicke des Torblatts hindurchgehenden Spalt zwischen der Unterseite des Drehtürflügels
und der Bodenschwelle belässt. Dieser Spalt ist zudem mittels einer absenkbaren Dichtleiste
und/oder Bürstendichtung abgedichtet.
[0004] Mit einer solchen Bauweise lässt sich in der Tat eine weitgehende Barrierefreiheit
im Türschwellenbereich erzielen. Andererseits ist eine derartige Konstruktion jedoch
nicht geeignet, um einen zuverlässigen Schlagregenschutz herzustellen. Die an der
Unterseite des Adapterprofils montierten Dichtelemente reichen in der Praxis nicht
aus, um einen verlässlichen Gebäudeabschluss zu schaffen. Daran ändert es auch nichts,
dass außenseitig im Auftrittbereich ein Gitter angeordnet ist, über welches Feuchtigkeit
nach außen abgeleitet werden kann. Diese bekannte Bauweise eignet sich somit vor allem
für Türen im Innenraum oder auch in überdachten Räumen wie in Einkaufspassagen oder
dergleichen.
[0005] Ein mehr oder weniger geeigneter Schlagregenschutz wird dagegen bei herkömmlichen
Türschwellensystemen in der Regel dadurch erreicht, dass schräg ansteigende Profile
mit Hinterschneidungen einen Schutz gegen eintretende Flüssigkeit bereitstellen. Selbst
unter Windlasten müsste die Feuchtigkeit dann entgegen ihrer Schwerkraft hochgetrieben
werden und bleibt an Hinterschneidungskanten etc. hängen. Verbessert wird dieser Effekt
noch dadurch, dass die Bodenschwelle erhöht über den außenseitigen Fußboden beginnt,
damit von außen keine zusätzliche Feuchtigkeit auf die Bodenschwelle gelangt. Damit
wird ein brauchbarer Gebäudeschutz erzielt. Hieran in Richtung zur Innenseite anschließend
stellen dann üblicherweise zwei Dichtungsebenen noch eine thermische Entkopplung zum
Türflügel her.
[0006] Nachteilig an diesen Bauweisen ist jedoch, dass es bei extremen Windlagen etc. dennoch
zu einem Eintritt von Flüssigkeiten kommen kann. Die stufenweise ansteigenden Profile
im Schwellenbereich können die Wassermassen dann nur unzulänglich zurückhalten.
[0007] Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass sich somit ein relativ großer Aufbau im Schwellenbereich
ergibt, um eine hinreichende Ablaufschräge bereitzustellen. Damit ist keine niedrige
Übertrittshöhe erzielbar. Das Überschreiten einer derartigen Schwelle ist somit nicht
unproblematisch.
[0008] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein Türschwellensystem der gattungsgemäßen
Art derart weiterzubilden, dass dessen Aufbauhöhe reduziert werden kann und ein besonders
guter Schlagregenschutz erzielt wird.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Türschwellensystem mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Dieses zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Bodenschwelle einen
Grundkörper enthält, wobei der Drehtürflügel wenigstens einen Anschlagfalz aufweist,
welcher mit wenigstens einem Anschlag an dem Grundkörper zusammenwirkt und eine Dichtungsebene
herstellt, wobei der Grundkörper einen Trittbereich aufweist, welcher eine Auftrittsfläche
bereitstellt und zur Wasserableitung nach außen dient, wobei der Trittbereich nach
Art eines Gitters ausgebildet ist und wenigstens eine Wassersammelkammer mit einer
Ablaufschräge im Bodenbereich aufweist, und wobei Feuchtigkeit über eine Eintrittsöffnung
in die wenigstens eine Wassersammelkammer eintrifft und aus dieser über Austrittsöffnungen
nach außen abläuft.
[0010] Das erfindungsgemäße Türschwellensystem sieht somit die Bereitstellung einer Dichtungsebene
als ein notwendiges Element für einen zuverlässigen Schlagregenschutz vor. Es hat
sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, dass erst durch das Zusammenwirken des Anschlagfalzes
am Drehtürflügel mit dem Anschlag am Grundkörper eine sichere und dauerhafte Abdichtwirkung
erzielt wird.
[0011] Zugleich sieht die Erfindung jedoch die auch die Bereitstellung einer gitterartigen
Struktur des Trittbereichs vor. Dadurch wird eine besonders gute Schlagregendichtigkeit
des Türschwellensystems ermöglicht. Anstehende Feuchtigkeit oder auch Schlagregen
werden somit nicht in Richtung zum Innenraum der Türanordnung vorangeleitet, sondern
zwischen den Gitterstäben des Trittbereichs abgeleitet. In der wenigstens einen Wassersammelkammer
wird die Feuchtigkeit so gefangen genommen und am Voranschreiten gehindert. Gleichzeitig
wird über die Austrittsöffnungen in der Wassersammelkammer eine geregelte und gezielte
Abführung der Feuchtigkeit erreicht.
[0012] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt ferner darin, dass der Trittbereich
in der Bodenschwelle somit keinen konstruktiven Aufbau nach oben aufweisen muss, um
Ablaufschrägen oder Hinterschneidungen bereitzustellen. Diese Elemente werden quasi
in das Innere des Trittbereichs verlegt, wodurch sich die Bauhöhe ganz erheblich reduziert.
Der Trittbereich kann dann auch in einer Ebene mit der Oberkante des außenseitig anstehenden
Fußbodens verlaufen.
[0013] Damit lässt sich eine extrem niedrige Übertrittshöhe über das erfindungsgemäße Türschwellensystem
erreichen, was einen hohen Nutzungskomfort ergibt. Insbesondere lassen sich dadurch
auch barrierefreie, d.h. behindertengerechte Zugänge erzielen.
[0014] Erfindungsgemäß wirken somit die durch den Anschlagfalz bzw. Anschlag gebildete Dichtungsebene
und der nach Art eines Gitters ausgebildete Trittbereich mit Wassersammelkammer zum
Ableiten der Feuchtigkeit vorteilhaft kombinatorisch zusammen, um einen besonders
guten Schlagregenschutz bei geringer Aufbauhöhe zu erzielen.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Türschwellensystems sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0016] So kann der Drehtürflügel zwei Anschlagfalze aufweisen, welche mit Anschlägen am
Grundkörper zwei Dichtungsebenen herstellen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass
hierdurch ein besonders guter Schlagregenschutz erzielbar ist. Zudem lassen sich dadurch
auch Wärmeverluste über die Haustüranordnung deutlich reduzieren.
[0017] Diese Effekte kommen noch besser zum Tragen, wenn an dem wenigstens einen Anschlagfalz
eine Dichtung angeordnet ist. Auf diese Weise kann ein besonders zuverlässiger Gebäudeabschluss
an dieser Stelle erzielt werden.
[0018] Vom weiteren Vorteil ist es, wenn das Türschwellensystem ferner eine Dichtbahn aufweist,
welche den Grundkörper zur Außenseite hin abdichtet und am Trittbereich und/oder am
Grundkörper der Bodenschwelle festgelegt ist. Dann wird insgesamt eine besonders zuverlässige
Abdichtung der Bodenschwelle erreicht, so dass das Eindringen von Feuchtigkeit besonders
sicher vermieden werden kann. Die Befestigung der Dichtbahn am Trittbereich und/oder
am Grundkörper der Bodenschwelle erlaubt es dabei zudem, die Dichtbahn dauerhaft besonders
zuverlässig und geeignet zu positionieren.
[0019] Dabei hat es sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen, wenn die Dichtbahn durch
eine Verklebung am Trittbereich und/oder am Grundkörper festgelegt ist. Die Abdichtwirkung
verbleibt dann ungeschmälert und die Montage der Dichtbahn kann mit einfachen und
bewährten Mitteln ausgeführt werden.
[0020] Ferner kann der Trittbereich mehrere Wassersammelkammern aufweisen, welche über die
Austrittsöffnungen miteinander verbunden sind. Die Länge des Trittbereichs kann somit
an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Insbesondere ist es möglich, bei
zu erwartender erhöhter Schlagregenmenge besonders aufnahmefähige Trittbereiche und
Wassersammelkammern bereitzustellen. Dieses beispielsweise bei Türenanordnungen der
Fall, welche den Witterungseinflüssen besonders ausgeliefert sind.
[0021] Dabei hat sich in der Praxis bewährt, wenn die Austrittsöffnungen als Bohrlöcher
ausgebildet sind. Dann ist mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Wasserabführung
erzielbar.
[0022] Alternativ können die Austrittsöffnungen auch durch einen Schlitz durch die Wassersammelkammern
ausgebildet sein. Dann vereinfacht sich die Herstellung der Austrittsöffnungen deutlich,
da ein derartiger Schlitz an der Unterseite des Trittbereichs in einem Zuge eingebracht
werden kann. Zudem lässt sich hierdurch eine vollständige Entwässerung der Wassersammelkammern
erzielen, während mit Bohrlöchern in der Regel fertigungsbedingt Ränder in den Wassersammelkammern
verbleiben, an denen eine gewisse Menge an Wasser stehen bleiben kann.
[0023] Ferner ist es von Vorteil, wenn die Auftrittsfläche des Trittbereichs im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet ist. Auf diese Weise kann dessen Bauhöhe besonders gering
gehalten werden. Dann erhöht sich der Nutzungskomfort für das erfindungsgemäße Türschwellensystem
weiter.
[0024] Wenn der Trittbereich aus einem Metallprofil gebildet ist, weist er eine besonders
gute Robustheit und Langlebigkeit aus.
[0025] Insbesondere bei Türen mit mehreren Drehtürflügeln ist es von Vorteil, wenn am Grundkörper
ferner ein Schließteil angeordnet ist. Dann ist eine zuverlässige Arretierung der
Türflügel möglich. Derzeitig kann jedoch die Bauhöhe des Grundkörpers im Bereich der
Bodenschwelle gering gehalten werden.
[0026] Das erfindungsgemäße Türschwellensystem wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch den Bereich einer Bodenschwelle an einem erfindungsgemäßen Türschwellensystem
gemäß einer ersten Ausführungsform; die
- Fig. 2 bis 6
- Schnitte durch abgewandelte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Türschwellensystems,
welche insbesondere bei der Altbausanierung Anwendung finden können;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Bodenschwelle in einer weiteren
Ausführungsform; und
- Fig. 8
- eine perspektivische Unteransicht eines erfindungsgemäßen Trittbereichs in einer weiteren
Ausführungsform.
[0027] Gemäß der Darstellung in Fig. 1 weist ein Türschwellensystem 1 einen Türrahmen mit
einer Bodenschwelle 2 und einen Drehtürflügel 3 auf. In den Figuren gezeigt ist lediglich
dieser untere Abschnitt der Tür, welcher für die Schlagregendichtigkeit besonders
bedeutend ist.
[0028] Der Drehtürflügel 3 ist in an sich herkömmlicher Weise als Holz-Aluminium-Verbundprofil
ausgebildet. Als Verbindungselement zwischen einem Flügelrahmenholz 31 und einer Aluminiumblende
32 dient ein Drehverbinder 33. Der Flügelrahmen weist ferner zwei Anschlagfalze 34
und 35 auf, welche jeweils Dichtungen 36 und 37 aufnehmen und Dichtungsebenen für
die Türanordnung darstellen.
[0029] Die Bodenschwelle 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel zweiteilig aus einem Grundkörper
21 und einem Trittbereich 22 ausgebildet. Der Grundkörper 21 besteht aus einem holzfaserverstärkten
Kunststoff (WPC). Er weist ferner Anschläge 21a und 21b auf, welche mit den Dichtungen
36 und 37 zur Herstellung der beiden Dichtungsebenen zusammenwirken.
[0030] Der Trittbereich 22 ist aus einem Aluminiumprofil ausgebildet und weist eine gitterartige
Gestalt auf. Er ist dabei durch Verschraubung am Grundkörper 21 fixiert. Der Trittbereich
22 enthält eine Auftrittsfläche 22a, unter der sich Wassersammelkammern 22b befinden.
Die Auftrittsfläche 22a ist dabei durch Eintrittsöffnungen 22c für Feuchtigkeit etc.
unterbrochen. Die einzelnen Wassersammelkammern 22b weisen jeweils Austrittsöffnungen
22d auf, über welche Feuchtigkeit nach außen abgeleitet wird. Ein Boden 22e des Trittbereichs
22 ist hierzu nach außen geneigt ausgebildet. Die Auftrittsfläche 22a ist dagegen
im Wesentlichen horizontal ausgerichtet. Sie wird letztendlich durch die L-förmigen
Stege gebildet, welche die Wassersammelkammern 22b begrenzen.
[0031] Außenseitig schließt sich an das Türschwellensystem 1 ein beliebiger Bodenbereich
an; im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dies ein aufgeständerter Terrassenboden T
aus Holz. Die Oberkante des Terrassenbodens T fluchtend dabei mit der Auftrittsfläche
22a.
[0032] Auf der Rauminnenseite schließt sich ein Fußboden F an die Bodenschwelle 2 an, der
systembedingt niedriger liegen muss. Im gezeigten Beispiel ist dessen Oberkante um
ein Maß X tiefer liegend als das Niveau der Auftrittsfläche 22a bzw. der Oberkante
des Terrassenbodens T. Das Maß X stellt die Übertrittshöhe des Türschwellensystems
1 dar und weist hier 20 mm auf. Das Türschwellensystem 1 ist daher behindertengerecht
ausgebildet.
[0033] Besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit durch das Türschwellensystem 1 in den Innenraum
gelangt, sei es durch Schlagregen und/oder Windlast etc., so wird diese in den Wassersammelkammern
22b des Trittbereichs 22 zuverlässig gefangen und von dort wieder nach außen abgeleitet.
[0034] Wie aus Fig. 1 ferner erkennbar ist, ist der Trittbereich 22 an seiner Unterseite
ferner mit einer Dichtbahn 26 gekoppelt, welche aus einem elastischen, zuverlässig
abdichtenden Material wie Kunststoff ausgebildet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
greift ein Ende der Dichtbahn 26 formschlüssig in eine Nut des Trittbereichs 22 ein
und ist so zuverlässig hieran gehalten. Sie verläuft dann am Grundkörper 21 abwärts
bis zum Bodenbereich, wo sie nach außen abgelenkt ist und diesen ebenfalls dichtend
überdeckt. Im gezeigten Beispiel wirkt die Dichtbahn 26 dann mit einer Terrassenabdichtung
zusammen, mit welcher sie wasserdicht verbunden ist (nicht gezeigt). Das von den Wassersammelkammern
22b nach außen abgeleitete Wasser wird somit zuverlässig vom Grundkörper 21 ferngehalten.
[0035] In den Fig. 2 bis 6 sind abgewandelte Ausführungsformen des Türschwellensystems 1
gezeigt. Diese betreffen insbesondere Altbausanierungsprofile, bei denen bestehende
Systeme in erfindungsgemäßer Weise angepasst werden. Der Drehtürflügel 3 ist dabei
in allen Ausführungsvarianten identisch zu jenem gemäß Fig. 1. Er wird daher im Allgemeinen
nicht mehr gesondert erläutert. Es wird auf die obigen Ausführungen hierzu verwiesen.
Der Unterschied dieser Ausführungen zu der ersten Ausgestaltungsweise gemäß Fig. 1
liegt jeweils im Aufbau der Bodenschwelle.
[0036] So unterscheidet sich die Ausführungsform gemäß Fig. 2 von jener in Fig. 1 dadurch,
dass ein Grundkörper 21' einer Bodenschwelle 2 zweiteilig ausgebildet ist. Ein Sockelbereich
21c des Grundkörpers 21' stammt aus dem Bestand am Baukörper und wird bei der Sanierung
wieder verwendet. Hierüber erstreckt sich ein Aufsatz 21d, welcher im Zuge der Sanierung
daran befestigt wird und in bereits erläuterter Weise mit dem Drehtürflügel 3 zusammenwirkt.
Der Trittbereich 22 ist ferner identisch zu jenem in Fig. 1 ausgeführt.
[0037] Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 zeigt, dass das Türschwellensystem 1 ohne weiteres
auch bei der Altbausanierung eingesetzt werden kann.
[0038] Die Variante gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von jener in Fig. 2 durch die Gestalt
eines Trittbereichs 22'. Anstelle von L-förmigen Stegen sind hier nun 1-förmige Stege
ohne einen Querschenkel am freien Ende vorgesehen, um die Wassersammelkammern 22b'
zu bilden. Auch mit dieser Variante lassen sich die erfindungsgemäßen Vorteile erzielen.
[0039] Fig. 4 zeigt eine Abwandlung der Ausführungsform gemäß Fig. 2 dahingehend, dass an
einem Aufsatz 21d' des Grundkörpers 21' zusätzlich ein Schließteil 23 vorliegt. Dieses
ist von der Rauminnenseite her auf einen Sockel 24 am Aufsatz 21 d' aufgeschoben.
Der Sockel 24 ist mit dem Grundkörper 21' verschraubt. Ein derartiges Schließteil
23 wird dann eingesetzt, wenn die Tür mehrere Drehtürflügel 3 aufweist, welche beispielsweise
im Mittelbereich der Türöffnung bodenseitig noch einer Verankerung bedürfen. Das Schließteil
23 ist als Aluminiumprofil ausgestaltet.
[0040] Die Ausführungsvariante gemäß Fig. 5 basiert auf jener der Fig. 4 mit dem Schließteil
23 und wendet diese zusammen mit dem Trittbereich 22' der Fig. 3 an. Auch eine derartige
Kombination ist ohne weiteres einsetzbar.
[0041] Fig. 6 zeigt schließlich noch eine weitere Ausgestaltungsweise, in der ein Trittbereich
22" so abgewandelt ist, dass er in Nuten in einem Sockelbereich 21c" eines Grundkörpers
21" durch Federvorsprünge 22f gehalten ist. Hinsichtlich seiner Wirkungsweise ist
der Trittbereich 22" gleichwertig zu jenem in Fig. 3. Ferner weist der Trittbereich
22" in dem der Dichtung 36 des Drehtürflügels 3 zugewandten Bereich eine Aufnahmenut
für ein Dichtelement 25 auf. Dieses wirkt direkt mit der Dichtung 36 zur Herstellung
einer Dichtungsebene zusammen. Ein Aufsatz 21d" des Grundkörpers 21" ist entsprechend
gegenüber jenen der vorherigen Ausführungsformen abgewandelt.
[0042] Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausgestaltungsweise des
erfindungsgemäßen Türschwellensystems 1. Dieses unterscheidet sich von den vorherigen
Ausführungsformen wiederum im Aufbau der Bodenschwelle 2.
[0043] Im Gegensatz zu der in Fig. 4 gezeigten Variante ist ein Aufsatz 21d''' eines Grundkörpers
21''' als Metallprofilelement ausgestaltet und trägt zudem eine Basis 27 für einen
abgewandelt ausgestalteten Trittbereich 22"'.
[0044] Eine Dichtbahn 26' ist dabei durch Klebung an einem Steg 27a der Basis 27 angebracht.
Die Dichtbahn 26' verläuft wie in den anderen Ausführungsformen vertikal nach unten
entlang des Grundkörpers 21''', bevor sie im Bodenbereich nach außen umgelenkt ist.
Die Dichtbahn 26' kann ferner an geeigneten Stellen am Grundkörper 21''' sowie im
Bodenbereich durch Klebung befestigt sein, um deren Positionierung dauerhaft sicherzustellen.
Dabei ist die Dichtbahn 26' mit weiteren Dichtbahnen verbunden, um bodenseitig wie
auch im aufrechten Bereich an den Türleibungen etc. eine zuverlässige Abdichtung gegen
Feuchtigkeit herzustellen.
[0045] In Fig. 8 ist der Trittbereich 22''' aus Fig. 7 in näherem Detail dargestellt. Gezeigt
ist eine Unteransicht in perspektivischer Ausführung, woraus erkennbar ist, dass Wassersammelkammern
22b" Austrittsöffnungen 22d' aufweisen, welche durch Ausgestaltung eines Schlitzes
quer zu den Wassersammelkammern 22b" hergestellt sind. Damit ist eine zuverlässige
und vollständige Entwässerung der Wassersammelkammern 22b" erzielbar.
[0046] Die Erfindung lässt neben den erläuterten Ausführungsformen weitere Gestaltungsansätze
zu.
[0047] So kann der gitterartige Trittbereich 22 etc. auch so ausgestaltet sein, dass er
nur eine einzige Wassersammelkammer aufweist. Andererseits kann die Zahl der Wassersammelkammern
jeweils entsprechend den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden und auch von den
drei bis fünf gezeigten abweichen.
[0048] Ferner ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Auftrittsfläche 22a des Trittbereichs
22 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Auch diese kann in bestimmten Anwendungsfällen
beispielsweise geneigt vorliegen, ohne dass die Funktionsweise des Türschwellensystems
1 hiervon beeinträchtigt wäre. Bevorzugt wäre die Auftrittsfläche 22a dann zur Türinnenseite
hin aufsteigend vorzusehen, was auch heranschwellendes Wasser etc. noch besser ausbremsen
würde.
[0049] Es ist nicht erforderlich, dass der Trittbereich 22 etc. aus einem Metallprofil,
insbesondere einem mit Aluminiumprofil ausgebildet ist. Stattdessen kann er auch aus
einem Kunststoff oder einem holzfaserverstärkten Kunststoff bereitgestellt werden.
[0050] Insbesondere ist es dabei möglich, den Trittbereich 22 etc. einstückig mit der Basis
27 oder dem Grundkörper 21 etc. auszubilden.
[0051] Der Grundkörper 21 etc. kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Neben einem
holzfaserverstärkten Kunststoff (WPC) kann auch Holz, Kunststoff, Metall oder auch
eine Kombination aus diesen Materialien zum Einsatz kommen. Ist der Grundkörper als
Kunststoff oder Metall ausgebildet, so liegt dieser typischerweise als Hohlprofilkörper
vor.
[0052] Die Befestigung des Trittbereichs 22 etc. sowie gegebenenfalls des Schließteiles
23 mit dem Sockel 24 am Grundkörper 21 erfolgt typischerweise durch Schrauben. Es
ist jedoch auch möglich, dass stattdessen Rastverbindungen, Klipsverschlüsse, Klebeverbindungen
oder dergleichen zum Einsatz kommen.
[0053] Das Schließteil 23 muss nicht von der Seite auf den Sockel 24 aufgeschoben sein;
hier könnte auch eine Fixierung von oben durch einen Rastmechanismus oder dergleichen
verwendet werden.
1. Türschwellensystem (1) für eine Haustür, eine Drehkipptür oder dgl., mit einem Türrahmen
mit Bodenschwelle (2) und wenigstens einem Drehtürflügel (3), wobei die Bodenschwelle
(2) einen Grundkörper (21; 21'; 21"; 21''') enthält, wobei der Drehtürflügel (3) wenigstens
einen Anschlagfalz (34, 35) aufweist, welcher mit wenigstens einem Anschlag (21 a,
21 b) an dem Grundkörper (21; 21'; 21 "; 21''') zusammenwirkt und eine Dichtungsebene
herstellt,
wobei der Grundkörper (21; 21'; 21' ; 21''') einen Trittbereich (22; 22'; 22"; 22''')
aufweist, welcher eine Auftrittsfläche (22a) bereitstellt und zur Wasserableitung
nach außen dient,
wobei der Trittbereich (22; 22'; 22"; 22''') nach Art eines Gitters ausgebildet ist
und wenigstens eine Wassersammelkammer (22b, 22b'; 22b") mit einer Ablaufschräge im
Bodenbereich aufweist, und
wobei Feuchtigkeit über eine Eintrittsöffnung (22c) in die wenigstens eine Wassersammelkammer
(22b; 22b'; 22b") eintritt und aus dieser über Austrittsöffnungen (22d; 22d') nach
außen abläuft.
2. Türschwellensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehtürflügel (3) zwei Anschlagfalze (34, 35) aufweist, welche mit Anschlägen
(21 a, 21b) am Grundkörper (21; 21'; 21"; 21''') zwei Dichtungsebenen herstellen.
3. Türschwellensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem wenigstens einen Anschlagfalz (34, 35) eine Dichtung (36, 37) angeordnet ist.
4. Türschwellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner eine Dichtbahn (26; 26') aufweist, welche den Grundkörper (21; 21'; 21";
21''') zur Außenseite hin abdichtet und am Trittbereich (22; 22'; 22"; 22''') und/oder
am Grundkörper (21; 21'; 21"; 21''') der Bodenschwelle (2) festgelegt ist.
5. Türschwellensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtbahn (26; 26') durch eine Verklebung am Trittbereich (22; 22'; 22"; 22''')
und/oder am Grundkörper (21; 21'; 21"; 21''') festgelegt ist.
6. Türschwellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Trittbereich (22; 22'; 22"; 22"') mehrere Wassersammelkammern (22b; 22b'; 22b")
aufweist, welche über die Austrittsöffnungen (22d; 22d') miteinander verbunden sind.
7. Türschwellensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (22d) als Bohrlöcher ausgebildet sind.
8. Türschwellensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (22d') durch einen Schlitz durch die Wassersammelkammern (22b")
ausgebildet sind.
9. Türschwellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftrittsfläche (22a) des Trittbereichs (22; 22'; 22"; 22''') im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet ist.
10. Türschwellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Trittbereich (22; 22'; 22"; 22''') aus einem Metallprofil gebildet ist.
11. Türschwellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Grundkörper (21'; 21") ferner ein Schließteil (23) angeordnet ist.