Technisches Umfeld:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Bedienelement für ein Haushaltsgerät, umfassend einen
an einem Lager als Kulisse ausgebildeten Drehwahlschalter, der gegen die Wirkung von
zwischen dem Lager und der Rückseite der Kulisse angeordneten Federhülsen in unterschiedlichen
Drehstellungen rastbar ist, wobei die einzelne Federhülse in einer am Lager angeformten
zylindrischen Aufnahme angeordnet ist, in der das untere freie Ende der Feder greift,
wobei das obere freie Ende der Feder von der Hülse überdeckt ist und in der zylindrischen
Aufnahme geführt angeordnet ist, sodass der die Federhülse verschließende obere Kugelabschnitt
der Hülse federnd mit der Kulissenbahn in Berührung steht.
Stand der Technik:
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Bedienelemente für ein Haushaltsgerät aus
sogenannten Drehwahlschaltern zu verbauen, die gegenüber der Geräteblende verdreht
werden können, dass sie als Programmwahlschalter in unterschiedlichen Drehstellungen
rastbar sind. Der Drehwahlschalter als solches besteht aus einem Lager, an dem Federhülsen
angeordnet sind, die aufgrund ihrer Federwirkung gegen die Rückseite des Drehwahlschalters
an der eine Kulissenbahn vorgesehen ist, wirken, sodass die Federhülsen an der Rückseite
Berge und Täler der Kulissenbahn entsprechend die Verrasterungen in den einzelnen
Stellungen des Drehwahlschalters vornehmen. Das Lager, an dem die Federhülsen angeordnet
sind, ist hierbei gehäuseseitig an der Blende befestigt, sodass das Lager drehfest
ist. Die Kulisse als solches wird hierbei drehbar über eine Achse gehalten, die letztendlich
das Lager mit dem drehbaren Drehwahlschalter verbindet. Dabei sind die einzelnen Federhülsen
in einer am Lager angeformten zylindrischen Aufnahme angeordnet, in der das untere
freie Ende der Feder greift. Das obere freie Ende der Feder wird hierbei von der Hülse
überdeckt und greift hierbei im zusammengefügten Zustand mit der Feder ebenfalls in
die zylindrische Aufnahme am Lager, sodass dadurch eine stabile Führung der Federhülse
gegenüber der Kulisse beim Verdrehen gegeben ist.
[0003] Die Federhülse ist hierbei ein wesentlicher Bestandteil im Rastwerk des Drehwahlschalters
und beeinflusst direkt das Drehmoment und die akustischen Eigenschaften eines solchen
Drehwahlschalters. Hierbei ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass eine Präzisionsfederhülse,
die aus einer einseitig geschlossenen Hülse mit Kugelabschnitt und einer Schraubendruckfeder
besteht, diese mittels Klebstoff mit der Hülse zu verbinden. Die Druckfeder ist so
gewickelt, dass der Teil innen und außerhalb der Hülse federn kann. Die Federhülse
wird innerhalb des Drehwahlschalters in einer zylindrischen Aufnahme geführt, der
Kugelabschnitt der Federhülse läuft beim Drehen auf einer Kunststoffkulisse, wodurch
ein Drehmoment erzeugt wird. Die eingesetzte Federhülse kann im Rastwerk Quietschgeräusche
erzeugen. Die Geräusche entstehen beim Drehen, wenn einzelne Windungen der Feder an
der Hülsenwand anliegen und es zu einer Bewegung zwischen den Metallteilen kommt.
Die negative Geräuschbildung wird mittels Gleitbeschichtung der Federhülse im Tauchverfahren
verhindert. Die Beschichtung hat jedoch den wesentlichen Nachteil, dass diese die
sehr genaue Durchmessertoleranz der Hülse negativ beeinflussen kann. Hier kann es
insbesondere im Montageprozess des Rastwerks zu Maschinenstörungen, wie beispielsweise
bei der Förderzuführeinheit der Hülsen, kommen. Ferner kann durch die Durchmesserschwankungen
das gewünschte Drehwahlschalter-Moment negativ beeinflusst werden. Zusätzlich wird
der Preis je Federhülse durch die Beschichtung negativ beeinflusst.
Aufgabe
[0004] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Bedienelement für ein Haushaltsgerät
derart weiterzubilden, welches Störgeräusche verhindern soll, ohne eine zusätzliche
Gleitbeschichtung vorzusehen.
Lösung:
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0006] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass die Druckfeder
weiterhin in der Hülse verklebt wird, jedoch sind die einzelnen Federwindungen innerhalb
der Hülse so ausgeführt, dass beim Betätigen des Drehwahlschalters keine Relativbewegungen
einzelner Windungen zur Hülse entstehen können. Vorzugsweise ist die Druckfeder so
gewickelt, dass der Bereich innerhalb der Hülse nicht federnd ist und darüber hinaus
mindestens noch eine Drahtstärke, die aus der Hülse hervorgeht. So wird vermieden,
dass beim Drehen des Drehwahlschalters der Federdraht an der Hülsenwand oder an der
Hülsenöffnung reiben kann. Durch die verbesserte Ausführung der Federhülse kann es
über die gesamte Lebensdauer des Produktes zu keinen Störgeräuschen kommen. Die Gleitbeschichtung
kann entfallen und die Kosten für das Bauteil wird reduziert.
[0007] Gemäß der Erfindung wird hierzu vorgeschlagen, dass die Feder der Federhülse wenigstens
zwei Bereiche umfasst, die unterschiedliche Fehlerkonstanten aufweisen. Hierbei erstrecken
sich die beiden Bereiche mit den unterschiedlichen Federkonstanten einmal in der Hülse
und in der zylindrischen Aufnahme.
[0008] In vorteilhafter Weiterbildung umfasst der in der Hülse liegende Bereich der Feder
Totwindungen, wobei der in der Aufnahme liegende Bereich der Feder federnde Wirkung
aufweist. Nach einer Weiterbildung ragt von der Totwindung wenigstens eine Drahtstärke
über die Hülse hinaus.
[0009] In Weiterbildung ist der Bereich der Totwindung im montierten Zustand in der Hülse
verklebt. Hierbei reicht es aus, wenn in der Hülse nur im oberen gewölbten Abschnitt
der Hülse Klebstoff eingebracht wird, sodass die Feder mit ihrem nicht federnden Bereich
dort eingefügt wird und durch den Kleber gehalten wird. Hierbei ist es von besonderem
Vorteil, dass der obere Bereich der Totwindung leicht konisch ausgebildet ist, sodass
sich dieser Bereich an die gekrümmte Form des gewölbten Abschnitts der Hülse einfügen
kann.
[0010] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens drei
Federhülsen auf einem Radius am Lager angeordnet. Hierbei ist das Lager mit der Kulisse
mittels einer durch das Lager greifenden Achse verbunden, wobei das Lager als solches
haushaltsgerätegehäuseseitig befestigt ist.
Beschreibung der Zeichnungen:
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine explosionsartige Darstellung eines Bedienelementes,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Federhülse in geschnittener Seitenansicht in Wirkverbindung
mit Kulisse und der zylindrischen Aufnahme am Lager,
- Figur 3
- eine weitere geschnittene Seitenansicht der Federhülse und
- Figur 4
- eine weitere geschnittene Seitenansicht der Federhülse im eingebundenen Zustand gemäß
der Figur 3.
[0012] Die Figur 1 zeigt in der explosionsartigen Darstellung ein Bedienelement 1 für ein
nicht näher dargestelltes Haushaltsgerät, wie dies beispielsweise eine Waschmaschine,
ein Wäschetrockner, aber auch eine Spülmaschine sein kann. Das Bedienelement 1 umfasst
hierbei einen an einem Lager 2 als Kulisse 3 angeordneten Drehwahlschalter, der gegen
die Wirkung von zwischen dem Lager 2 und der Rückseite der Kulisse 3 angeordneten
Federhülsen 4 in unterschiedlichen Drehstellungen rastbar ist. Hierbei ist die einzelne
Federhülse 4 in einer am Lager 2 angeformten zylindrischen Aufnahme 5 angeordnet,
wie diese in der Figur 3 und 4 näher gezeigt sind. Die Federhülse 4 setzt sich hierbei
aus einer Feder 6 und einer überdeckenden Hülse 7 zusammen.
[0013] Dabei ist das untere Ende 8 der Feder 6 frei, wobei das obere Ende 9 der Feder 6
von der Hülse 7 überdeckt ist. Wie insbesondere aus der Figur 3 und 4 in der Zusammenschau
zu erkennen ist, sind sowohl das untere Ende 8 der Feder 6 sowie die Hülse 7 in der
zylindrischen Aufnahme 5 geführt angeordnet, sodass der die Federhülse 4 verschließende
obere Kugelabschnitt 10 der Federhülse 4 federnd mit der Kulissenbahn 11 in Berührung
steht, wie dies in der Figur 3 und 4 oben in der Talstellung angedeutet ist. Die Kulissenbahn
11 umfasst hierbei Berg- und Talverläufe, wobei die Talverläufe entsprechend die Einrastungen
bewirken, in denen dann entsprechend auf dem Drehwahlschalter 3 die Programmstationen
enthalten sind.
[0014] Gemäß der Erfindung weist die Feder 6 wenigstens zwei Bereiche 12 und 13 auf, die
unterschiedliche Federkonstanten aufweisen, so erstrecken sich die beiden Bereiche
12 und 13 mit den unterschiedlichen Federkonstanten einmal in der Hülse 7 und in der
zylindrischen Aufnahme 5. Dies wird insbesondere in der Figur 2 und der Figur 3 deutlich,
wo der Bereich 12 der Feder 6, der in der Hülse 7 vorhanden ist, nicht federnd ausgebildet
ist. Dieser Bereich 12 ist hierbei als Totwindung ausgebildet, wobei der untere Bereich
13 der Feder 6 hier federnd ausgebildet ist. Hierbei umfasst der in der Hülse 7 liegende
Bereich 12 der Feder 6 eine Totwindung, wobei der in der Aufnahme 5 liegende Bereich
13 der Feder 6 federnde Windungen aufweist.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ragt von der Totwindung wenigstens eine Drahtstärke
14 über die Hülse 7 hinaus. Wie insbesondere in der Figur 2 zu erkennen ist, ist der
Bereich 12 der Totwindung im montierten Zustand in der Hülse 7 verklebt, wobei, um
insbesondere einen Formschluss in dem oberen Hülsenbereich, also im Kugelabschnitt
10 zu erzielen, der obere Bereich 12 der Totwindung leicht konisch ausgebildet ist.
Die Einbindung der Feder 6 in der Hülse 7 wird mittels Klebstoff 16 vorgenommen, der
insbesondere nur im Bereich des Kugelabschnittes 10 eingebracht wird, wie dies in
der Figur 4 angedeutet ist.
[0016] Wie insbesondere aus der Figur 1 ersichtlich ist, sind wenigstens drei Federhülsen
4 auf einem Radius am Lager 2 angeordnet. Das Lager 2 ist hierbei mit der Kulisse
3 mittels einer durch das Lager 2 greifenden Achse 15 verbunden, sodass das als Drehwahlschalter
ausgebildete Bedienelement 1 gegenüber dem Lager 2 verdreht werden kann. Das Lager
2 als solches ist hierbei gehäuseseitig am Haushaltsgerät festgelegt.
[0017] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist angedacht, dass insbesondere
die Hülse 7 kürzer ausgebildet ist, sodass entsprechend auch die Totwindungen hier
ebenfalls einen wesentlich kürzeren Bereich 12 einnehmen. Weil die Hülse 7 in der
Ausformung 5 geführt ist, ist somit auch ein verkantungsfreies Verschieben der Federhülse
4 innerhalb der Ausformung 5 gegeben, sodass ein sicherer Ablauf an der Kulissenbahn
11 gewährleistet wird.
Bezugszeichenliste:
[0018]
- 01
- Bedienelement
- 02
- Lager
- 03
- Drehwahlschalter/Kulisse
- 04
- Federhülse
- 05
- zylindrische Aufnahme
- 06
- Feder
- 07
- Hülse
- 08
- unteres Ende Feder
- 09
- oberes Ende Feder
- 10
- Kugelabschnitt
- 11
- Kulissenbahn
- 12
- Bereich oben Feder
- 13
- Bereich unten Feder
- 14
- Drahtstärke
- 15
- Achse
- 16
- Klebstoff
1. Bedienelement (1) für ein Haushaltsgerät umfassend einen an einem Lager (2) als Kulisse
(3) ausgebildeten Drehwahlschalter, der gegen die Wirkung von zwischen dem Lager (2)
und der Rückseite der Kulisse (3) angeordneten Federhülsen (4) in unterschiedlichen
Drehstellungen rastbar ist, wobei die einzelne Federhülse (4) in einer am Lager (2)
angeformten zylindrischen Aufnahme (5) angeordnet ist, in der das untere freie Ende
(8) der Feder (6) greift, wobei das obere freie Ende (9) der Feder (6) von der Hülse
(7) überdeckt ist, die in der zylindrischen Aufnahme (5) geführt angeordnet ist, so
dass der die Federhülse (4) verschließende obere Kugelabschnitt (10) der Hülse (7)
federnd mit der Kulissenbahn (11) in Berührung steht.
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (6) wenigstens zwei Bereiche (12) und (13) umfasst, die unterschiedliche
Federkonstanten aufweisen.
2. Bedienelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Bereiche (12) und (13) mit den unterschiedlichen Federkonstanten sich
einmal in der Hülse (7) und in der zylindrischen Aufnahme (5) erstrecken.
3. Bedienelement nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der in der Hülse (7) liegende Bereich (12) der Feder (6) Totwindungen umfasst, wobei
der in der Aufnahme (5) liegende Bereich (13) der Feder (6) federnde Windungen aufweist.
4. Bedienelement nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass von dem Bereich (12) der Totwindung wenigstens eine Drahtstärke (14) über die Hülse
(7) hinausragt.
5. Bedienelement nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bereich (12) der Totwindung im montierten Zustand in der Hülse (7) verklebt ist.
6. Bedienelement nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der obere Bereich (12) der Totwindung leicht konisch ausgebildet ist.
7. Bedienelement nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens drei Federhülsen (4) auf einem Radius am Lager (2) angeordnet sind.
8. Bedienelement nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager (2) mit der Kulisse (3) mittels einer durch das Lager (2) greifenden Achse
(15) verbunden ist.
9. Bedienelement nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lager (2) gehäuseseitig befestigt ist.