[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Anordnung und eine Vorrichtung zum Erfassen
eines Verlaufs von Schienen.
Stand der Technik
[0002] Ein Schienenfahrzeug ist durch dessen Schienenfahrzeugführer zu führen. Dabei ist
es möglich, den Schienenfahrzeugführer durch Sensoren zum Erfassen eines Umfelds des
Schienenfahrzeugs zu entlasten.
[0003] So ist ein Kollisionswarnsystem für Straßenbahnen bekannt, das eine Kamera sowie
einen Radarsensor umfasst. Dabei ist mit der Kamera ein Verlauf und somit eine Trajektorie
von zu befahrenden Schienen direkt zu erkennen, woraus wiederum ein Gefahrenraum bestimmt
wird, in dem mit dem Radarsensor nach eventuell vorhandenen Hindernissen gesucht wird.
Somit kann u. a. entlang von Kurven erkannt werden, ob sich im Gefahrenraum ein Hindernis
befindet oder nicht. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass bspw. bei einer
Fahrt durch einen Tunnel der Verlauf der Schienen durch die Kamera nicht oder nur
unvollständig erkannt werden kann. In diesem Fall kann auch eine Ortung der Straßenbahn
durch Nutzung eines globalen Navigationssatellitensystems üblicherweise nur eingeschränkt
durchgeführt werden.
[0004] Ein Verfahren zur Erkennung von Hindernissen von Schienenfahrzeugen, die eine bestimmte
Strecke befahren, ist aus der Druckschrift
DE 197 46 970 A1 bekannt. Hierzu wird ein Bordrechner zur Speicherung von Streckendaten verwendet.
Als Streckendaten werden Koordinaten von Punkten gespeichert, die mittig zwischen
den Schienen in bestimmten Abständen liegen. Diese Punkte werden von einem Fahrzeugsensor
anvisiert, wobei ein Sensorsignal unter anderem abhängig von einer Gleiskrümmung ist.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren, eine Anordnung und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Ausführungsformen
des Verfahrens, der Anordnung und der Vorrichtung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen sowie der Beschreibung.
[0006] Ein von einem Schienenfahrzeug befahrbares Gleis umfasst zwei nebeneinander parallel
verlaufende und somit angeordnete Schienen. Zur Realisierung des Verfahrens sowie
der Anordnung, die in Ausgestaltung die vorgestellte Vorrichtung umfasst, sind neben
mindestens einer der Schienen an einem relevanten Punkt vor Beginn eines Streckenabschnitts,
bspw. einer Kurve, dessen Verlauf zu erkennen ist, Objekte angeordnet, üblicherweise
befestigt, wobei diese Objekte vor dem vorausliegenden Streckenabschnitt gemäß einem
für den jeweiligen Streckenabschnitt definierten Muster neben der mindestens einen
Schiene des Gleises angeordnet sind.
[0007] Somit ist der Verlauf des Streckenabschnitts durch eine Anordnung von Objekten des
Musters indirekt zu erkennen. Üblicherweise ist mindestens ein Objekt des Musters
links von den beiden Schienen des Gleises, zwischen den beiden Schienen oder rechts
von den beiden Schienen angeordnet. Dies kann bedeuten, dass sämtliche Objekte eines
Musters links der beiden Schienen, zwischen den beiden Schienen oder rechts von den
beiden Schienen angeordnet sind. Weiterhin ist möglich, dass Objekte jeweils eines
Musters links der Schienen und zwischen den Schienen, zwischen den Schienen und rechts
der Schienen, links und rechts der Schienen oder links der Schienen, zwischen den
Schienen sowie rechts der Schienen angeordnet sind.
[0008] Ein derartiges Muster aus Objekten ist durch mindestens einen Sensor, der an einem
Schienenfahrzeug angeordnet ist, gut zu erkennen. Dabei ist ein Erfassungsbereich
des mindestens einen Sensors in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs orientiert.
[0009] In Ausgestaltung sind die Objekte als dreieckige Spiegel und somit als sogenannte
Tripelspiegel ausgebildet, die bspw. von mindestens einem als Radarsensor ausgebildeten
Sensor gut zu erkennen sind.
[0010] In der Regel ist eine Form oder Art eines jeweiligen Musters und somit eine Form
der Anordnung der Objekte für das jeweilige Muster durch die Form des zu befahrenden
vorausliegenden Streckenabschnitts definiert. Somit ist durch eine bestimmte Form,
nach der die Objekte des Musters angeordnet sind, eine bestimmte Art und somit ein
bestimmter Verlauf eines Streckenabschnitts vor Beginn dieses Streckenabschnitts anzukündigen.
[0011] Dabei kann ein Streckenabschnitt als Kurve, bspw. Links- oder Rechtskurve, ausgebildet
sein. Somit ist durch ein jeweiliges Muster eine Richtung einer Kurve sowie eines
Radius als Parameter dieses als Kurve ausgebildeten Streckenabschnitts anzugeben.
Ein als Gefälle oder Steigung ausgebildeter Streckenabschnitt ist ebenfalls durch
eine hierfür jeweils definierte Form des aus den Objekten gebildeten Musters zu definieren.
Dabei ist möglich, dass das jeweilige Muster auch einen prozentualen Wert als Parameter
für das Gefälle oder die Steigung als Beispiel eines Streckenabschnitts angibt. In
Ausgestaltung ist für eine bestimmte Art von Streckenabschnitten eine bestimmte Art
von Mustern vorgesehen.
[0012] Die an dem Gleis bspw. zwischen den Schienen gemäß einem jeweils definierten Muster
angeordneten Objekte, die für den mindestens einen Sensor gut zu erkennen sind, werden
in Ausgestaltung zur Orientierung und/oder Ortung des Schienenfahrzeugs, bspw. eines
Zugs, verwendet. Hierdurch ist möglich, Informationen aus einem bereits vorhandenen
System zur Bestimmung des Orts des Schienenfahrzeugs, wobei dieses System bspw. auf
einer Balisentechnik und/oder einer Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer
Wellen beruht, zu plausibilisieren.
[0013] Da für ein Schienennetz eine Reihenfolge einzelner Muster vor Streckenabschnitten
sowie Abstände zwischen den Mustern bekannt ist, sind Informationen hierüber in einer
Datenbank zu hinterlegen. Dabei werden in Ausgestaltung in der Datenbank hinterlegte
Informationen mit einer während einer Fahrt erfassten Reihenfolge von Mustern sowie
von Abständen zwischen den Mustern verglichen. Durch diese Maßnahme ist u. a. möglich,
Manipulationen durch Saboteure oder Vandalen zu erkennen, sofern ein Muster manipuliert
und/oder beschädigt worden ist.
[0014] In weiterer Ausgestaltung ist es möglich, mindestens ein Objekt eines Musters an
einem Aktuator, bspw. einer Weiche, zu befestigen. Dabei bewegt sich das mindestens
eine Objekt entsprechend einer Bewegung des Aktuators, wodurch bspw. eine aktuelle
Position der Weiche oder eine Stellung eines als Eisenbahnsignal ausgebildeten Aktuators
jeweils aktuell darzustellen ist.
[0015] Außerdem ist möglich, dass durch eine bestimmte Kombination und somit Anordnung von
Objekten eines Musters mindestens ein Betriebsparameter des Schienenfahrzeugs, bspw.
dessen Geschwindigkeit, automatisch an den durch das Muster angekündigten Verlauf
des Streckenabschnitts anzupassen und in Ausgestaltung automatisch eine Bremsung auszulösen
ist.
[0016] In weiterer Ausgestaltung sind das Verfahren, die Anordnung sowie die Vorrichtung
zum Erkennen des Verlaufs von Schienen in Kombination mit einer sensorbasierten Kollisionswarnung
für das Schienenfahrzeug einzusetzen. Hierbei sind unterschiedliche Sensoren, bspw.
ein Radarsensor, ein Lasersensor oder eine Kamera, zu verwenden, die ohnehin für ein
automatisches System zur Kollisionswarnung eingesetzt werden.
[0017] Durch Erkennen des Verlaufs der Schienen im Rahmen des vorgestellten Verfahrens ist
es möglich, Sensoren zur Kollisionswarnung in Richtung des Verlaufs eines jeweiligen
Streckenabschnitts gezielt zu orientieren, wodurch etwaige Hindernisse entlang des
Streckenabschnitts besser zu erkennen sind.
[0018] Der mindestens eine Sensor der Anordnung sowie der Vorrichtung ist bspw. als Radarsensor
ausgebildet, mit dem Muster aus Objekten auch bei Dunkelheit und/oder in einem Tunnel
gut zu erkennen sind. Die Anordnung, die Vorrichtung und das Verfahren sind weiterhin
für ein vollautomatisches Schienenfahrzeug, bspw. eine Untergrundbahn oder eine Straßenbahn,
ohne Schienenfahrzeugführer einzusetzen.
[0019] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0020] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
[0021] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anordnung mit einem ersten Beispiel für ein Muster sowie eine Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Figur 2
- zeigt in schematischer Darstellung ein zweites Beispiel für ein Muster.
- Figur 3
- zeigt in schematischer Darstellung ein drittes Beispiel für ein Muster.
- Figur 4
- zeigt ein viertes Beispiel für ein Muster in unterschiedlichen Stellungen.
[0022] Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleichen Komponenten
sind dieselben Bezugsziffern zugeordnet.
[0023] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Gleis, das zwei Schienen 2, 4 umfasst,
die zueinander parallel angeordnet sind und von einem hier als Straßenbahn ausgebildeten
Schienenfahrzeug 6 befahren werden. Dabei ist hier an einer Vorderseite des Schienenfahrzeugs
6 in dessen Fahrtrichtung mindestens ein Sensor 8 zum Erfassen eines Umfelds der Schienenfahrzeugs
6 angeordnet. Weiterhin umfasst das Schienenfahrzeug 6 ein Kontrollgerät 10, das zum
Kontrollieren und somit zum Steuern und/oder zum Regeln einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist.
[0024] Außerdem zeigt Figur 1, dass zwischen den beiden Schienen 2, 4 ein erstes Muster
12 aus hier drei Objekten 14 angeordnet ist, wobei diese drei Objekte 14 als identisch
ausgebildete dreieckige Spiegel, die als Tripelspiegel bezeichnet werden, ausgebildet
sind.
[0025] Der mindestens eine Sensor 8 und das Kontrollgerät 10 als Komponenten des Schienenfahrzeugs
6 sowie das Muster 12 aus den drei Objekten 14 sind als Komponenten der ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung 16 ausgebildet. Figur 1 zeigt auch Erfassungsbereiche
18 des mindestens einen Sensors 8. Weiterhin sind der mindestens eine Sensor 8 und
das Kontrollgerät 10 auch als Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgebildet.
[0026] Bei einer Fahrt des Schienenfahrzeugs 6 werden die vorausliegenden Schienen 2, 4
sowie das Muster 12 aus den Objekten 14 durch den mindestens einen Sensor 8 erfasst.
Eine Form des Musters 12, das durch eine Anordnung der Objekte 14 innerhalb des Musters
12 definiert ist, wird durch das Kontrollgerät 10 analysiert sowie identifiziert.
Weiterhin wird durch die Form des Musters 12 auch eine Form eines Streckenabschnitts,
der in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs 6 bspw. unmittelbar nach dem Muster 12
angeordnet ist, beschrieben und/oder definiert. Hierbei ist es möglich, dass für die
Form und somit eine Art der Anordnung der Objekte 14 Regeln definiert sind. Sofern
das Muster 12 durch den mindestens einen Sensor 8 erfasst und durch das Kontrollgerät
10 ausgewertet und/oder erkannt wird, wird die Art des Verlaufs des dem Muster 12
nachfolgenden Streckenabschnitts unter Berücksichtigung der Regeln von dem Kontrollgerät
10 automatisch abgeleitet. Das erfasste und analysierte Muster 12 kann auch eine Information
dazu geben, in welcher Entfernung hinter dem Muster 12 der vorausliegende Streckenabschnitt
liegt.
[0027] Alternativ oder ergänzend ist möglich, dass das Kontrollgerät 10 eine Datenbank umfasst,
in der unterschiedliche Muster bereits vordefiniert sind. Somit ist ein jeweiliges
Muster 12 mit dem Kontrollgerät 10 durch Vergleich mit den Mustern aus der Datenbank
zu identifizieren und daraus wiederum der Verlauf des Streckenabschnitts der Schienen
2, 4 abzuleiten.
[0028] Figur 2a zeigt einen als Rechtskurve ausgebildeten Streckenabschnitt 22, der aus
den zwei Schienen 2, 4 gebildet ist. Dabei ist zu Beginn dieses Streckenabschnitts
22 zwischen den Schienen 2, 4 ein zweites Beispiel eines Musters 20 angeordnet, das
in Figur 2b detailliert dargestellt ist. Dieses zweite Muster 20 umfasst hier ebenfalls
eine Anordnung aus drei Objekten 21.
[0029] In Figur 3a ist ein weiteres Beispiel für einen Streckenabschnitt 24 aus den zwei
Schienen 2, 4 schematisch dargestellt. Zu Beginn dieses Streckenabschnitts 24 ist
ein drittes Beispiel eines Musters 26 zwischen den Schienen 2, 4 angeordnet, das in
Figur 3b vergrößert dargestellt ist und drei Objekte 27 umfasst.
[0030] Dabei sind in beiden Fällen die Objekte 21, 27 der jeweiligen Muster 20, 26 gemäß
einem Verlauf einer Spline-Funktion und somit gemäß einem Verlauf eines Polynoms n-ten
Grads angeordnet. Da die Objekte 21, 27 einheitlich geformt sind sowie eine einheitliche,
normierte Größe aufweisen, ist durch den mindestens einen Sensor 8 des Schienenfahrzeugs
6 zu erkennen, wie weit ein jeweiliges Muster 20, 26 von einer jeweils aktuellen Position
des Schienenfahrzeugs 6 entfernt ist. Außerdem ist weiterhin vorgesehen, dass für
jedes Muster 20, 26 ein virtuelles Koordinatensystem vorgesehen ist, auf Grundlage
dessen sowie unter Berücksichtigung der einheitlichen Größe der Objekte 21, 27 ein
jeweils durch das Muster 20, 26 dargestelltes Polynom n-ten Grads eindeutig identifiziert
wird. Somit wird hier eine Regel zur Definition eines jeweiligen Musters 20, 26 durch
das Polynom n-ten Grades beschrieben.
[0031] Die voranstehend vorgestellten Muster 12, 20, 26 umfassen jeweils drei Objekte 14,
21, 27, die in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs 6 hintereinander und gemäß eines
jeweiligen Polynoms n-ten Grads angeordnet sind, wobei die Objekte 14, 21, 27 jeweils
entlang einer durch das Polynom definierten mathematischen Kurve angeordnet sind,
wobei im Fall eines als Kurve ausgebildeten Streckenabschnitts 22, 24 der Verlauf
der mathematischen Kurve, die durch das Polynom beschrieben wird, dem Verlauf des
Streckenabschnitts 22, 24, der auf das jeweilige Muster 12, 20, 26 folgt, zumindest
abschnittsweise entsprechen kann.
[0032] Das vierte Beispiel des Musters 28 ist sowohl in Figur 4a als auch in Figur 4b schematisch
dargestellt. Dieses Muster 30 ist hier an einer Weiche 32 als Aktuator für zu befahrende
Schienen 36, 38 bzw. 40, 42 angeordnet. Durch eine jeweils aktuelle Stellung der Weiche
32 wird für das darauf zufahrende Schienenfahrzeug ein erster, hier als Rechtskurve
ausgebildeter Streckenabschnitt 48 oder ein zweiter als Linkskurve ausgebildeter Streckenabschnitt
50 definiert. Dabei erstreckt sich der erste Streckenabschnitt 48 entlang der Schienen
36, 38 und der zweite Streckenabschnitt 50 entlang der Schienen 40, 42.
[0033] Das an der Weiche 32 angeordnete Muster 30 umfasst hier ein erstes zwischen den Schienen
36, 38 bzw. 40, 42 ortsfest angeordnetes, als Tripelspiegel ausgebildetes Objekt 44.
Ein zweites, ebenfalls als Tripelspiegel ausgebildetes Objekt 46 des Musters 30 ist
hier, wie durch einen Doppelpfeil 52 in Figur 4a angedeutet, mit einer Weichenzunge
der Weiche 32 bewegbar verbunden.
[0034] Dabei wird in Figur 4a durch die aktuelle Stellung der Weiche 32 für das Schienenfahrzeug
6 eine Fahrt entlang des ersten als Rechtskurve ausgebildeten Streckenabschnitt 48
vorgegeben, was hier durch einen Pfeil 54 angedeutet ist. Dieser erste Streckenabschnitt
48 wird durch die aktuelle Stellung der beiden Objekte 44, 46 des Musters 32 relativ
zueinander bestimmt, wobei hier vorgesehen ist, dass das zweite Objekt 46 das in Fahrtrichtung
des Schienenfahrzeugs 6 hinter dem ersten Objekt 44 angeordnet ist, zudem auch rechts
von dem ersten Objekt 44 angeordnet ist.
[0035] Bei einer zweiten Stellung der Weiche 32, wie anhand von Figur 4b schematisch dargestellt,
ist das zweite Objekt 46 nach Umstellen der Weiche 32 in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs
6 links neben dem ersten Objekt 44 angeordnet. Somit wird aufgrund der aktuellen Stellung
der Weiche 32 für die weitere Fahrt des Schienenfahrzeugs 6 der zweite als Linkskurve
ausgebildete Streckenabschnitt 50 vorgegeben, was in Figur 4b durch einen Pfeil 56
angedeutet ist.
[0036] Die hier dreieckigen Objekte 14, 21, 27, 44, 46 sind als Tripelspiegel ausgebildet
und üblicherweise für mindestens einen als Radarsensor ausgebildeten Sensor 8 gut
zu erkennen. Falls der mindestens eine Sensor 8 des Schienenfahrzeugs 6 als Lasersensor
ausgebildet ist, sind hierfür gut erkennbare Objekte 14, 21, 27, 44, 46 einzusetzen,
die zur Darstellung eines jeweiligen Musters 12, 20, 26, 30 eventuell eine andere
Form und/oder unterschiedliche Farben aufweisen.
[0037] Somit werden für unterschiedliche Streckenabschnitte 22, 24, 48, 50 unterschiedliche
Arten des Verlaufs vorgesehen, wobei vor dem zu erkennenden Streckenabschnitt 22,
24, 48, 50 neben mindestens einer der zueinander parallelen Schienen 2, 4, 36, 38,
40, 42 eines Gleises Objekte 14, 21, 27, 44, 46 nach einem von dem jeweilige Verlauf
des Streckenabschnitts 22, 24, 48, 50 abhängigen oder definierten Muster 12, 20, 26,
30 angeordnet sind. Ein jeweiliges Muster 12, 20, 26, 30 wird durch den mindestens
einen an dem Schienenfahrzeug 6 angeordneten Sensor 8 erfasst und der Verlauf des
vorausliegenden Streckenabschnitts 22, 24, 48, 50 automatisch erkannt. Eine jeweilige
Anordnung der Objekte 14, 21, 27, 44, 46 ist von dem nachfolgenden Streckenabschnitt
22, 24, 48, 50 abhängig. Üblicherweise ist mindestens ein Objekt 14, 21, 27, 44, 46
eines Musters 12, 20, 26, 30 links der beiden Schienen 2, 4, 36, 38, 40, 42, zwischen
den beiden Schienen 2, 4, 36, 38, 40, 42 oder rechts beider Schienen 2, 4, 36, 38,
40, 42 angeordnet. In den anhand der vorgestellten Figuren 1, 2, 3, 4 vorgestellten
Ausführungsformen sind sämtliche Objekte 14, 21, 27, 44, 46 eines Musters 12, 20,
26, 30 zwischen den beiden Schienen 2, 4, 36, 38, 40, 42.
[0038] Zur Beschreibung eines Verlaufs des jeweils zu befahrenden Streckenabschnitts 22,
24, 48, 50 wird für ein jeweils vor dem Streckenabschnitt 22, 24, 48, 50 neben mindestens
einer der beiden Schienen 2, 4, 36, 38, 40, 42 angeordnetes Muster 12, 20, 26, 30
eine Regel für die Anordnung der Objekte 14, 21, 27, 44, 46 berücksichtigt. Für unterschiedliche
Verläufe von Streckenabschnitten 22, 24, 48, 50 sind unterschiedliche Regeln zu berücksichtigen.
Ein jeweiliger Verlauf des Streckenabschnitts 22, 24, 48, 50 ist u. a. durch eine
Anzahl der Objekte 14, 21, 27, 44, 46, eine Form des Musters 12, 20, 26, 30, die bspw.
einem Polynom n-ten Grads entspricht, und ggf. einem relativen Abstand der Objekte
14, 21, 27, 44, 46 innerhalb des Musters 12, 20, 26, 30 zueinander dargestellt und/oder
beschrieben.
[0039] Eine Größe der Objekte 14, 21, 27, 44, 46 ist in der Regel normiert, wobei unter
Berücksichtigung einer normierten Größe der Objekte 14, 21, 27, 44, 46 eines jeweiligen
Musters 12, 20, 26, 30 Positionen, die die Objekte 14, 21, 27, 44, 46 innerhalb des
jeweiligen Musters 12, 20, 26, 30 relativ zueinander aufweisen, erkannt werden und
das jeweilige Muster 12, 20, 26, 30 identifiziert wird.
[0040] In Ausgestaltung wird durch das jeweilige Muster 12, 20, 26, 30 eine Kurve und somit
deren Richtung und Radius, eine Steigung oder ein Gefälle mit einer prozentualen Ausgabe
der Steigerung oder des Gefälles als Parameter des vorausliegenden Streckenabschnitts
22, 24, 48, 50 angekündigt.
[0041] Informationen zu einer Anordnung oder Abfolge der Muster 12, 20, 26, 30 entlang mindestens
eines Streckenabschnitts 22, 24, 48, 50 von zu befahrenden Schienen 2, 4, 36, 38,
40, 42 sind bekannt und in einer Datenbank gespeichert. Eine aktuelle Position des
Schienenfahrzeugs 6 wird anhand der während einer Fahrt bislang erfassten Muster 12,
20, 26, 30 durch Vergleich mit Informationen über Muster 12, 20, 26, 30 aus der Datenbank
ermittelt wird.
[0042] Mindestens ein Betriebsparameter des Schienenfahrzeugs 6, bspw. dessen Geschwindigkeit,
wird nach einem aufgrund eines Musters 12, 20, 26, 30 erkannten Verlaufs des vorausliegenden
Streckenabschnitts 22, 24, 48, 50 an diesen angepasst.
[0043] Der mindestens eine Sensor 8 des Schienenfahrzeugs 6 ist dazu ausgebildet, die Objekte
14, 21, 27, 44, 46 durch eventuelles Aussenden, jedoch zumindest durch Empfangen von
Signalen aus elektromagnetischen Wellen, die von den Objekte 14, 21, 27, 44, 46 ausgestrahlt
bspw. reflektiert werden, zu erfassen, wobei ein Erfassungsbereich 18 des mindestens
einen Sensors 8 in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs 6 orientiert ist. Dieser mindestens
eine Sensor 8 ist als Radarsensor, Lasersensor (Lidar) und/oder Kamera ausgebildet.
[0044] In Ausgestaltung ist mindestens ein Objekt 14, 21, 27, 44, 46 eines Musters 30 zwischen
den Schienen 36, 38, 40, 42 ortsfest angeordnet und/oder mit einem Aktuator, bspw.
einer Weiche oder einem Eisenbahnsignal für die Schienen 36, 38, 40, 42 beweglich
verbunden.
1. Verfahren zum Erkennen eines Verlaufs eines vorausliegenden Streckenabschnitts (22,
24, 48, 50) von Schienen (2, 4, 36, 38, 40, 42), die von einem Schienenfahrzeug (6)
befahren werden, bei dem vor dem zu erkennenden Streckenabschnitt (22, 24, 48, 50)
neben mindestens einer der Schienen (2, 4, 36, 38, 40, 42) Objekte (14, 21, 27, 44,
46) nach einem von dem Verlauf abhängigen Muster (12, 20, 26, 30) angeordnet sind,
wobei ein jeweiliges Muster (12, 20, 26, 30) von mindestens einem an dem Schienenfahrzeug
(6) angeordneten Sensor (8) erfasst und der Verlauf des vorausliegenden Streckenabschnitts
(22, 24, 48, 50) erkannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine Größe der Objekte (14, 21, 27, 44, 46) normiert
ist, wobei unter Berücksichtigung einer normierten Größe der Objekte (14, 21, 27,
44, 46) eines jeweiligen Musters (12, 20, 26, 30) Positionen, die die Objekte (14,
21, 27, 44, 46) innerhalb des jeweiligen Musters (12, 20, 26, 30) relativ zueinander
aufweisen, erkannt werden und das jeweilige Muster (12, 20, 26, 30) identifiziert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem durch das jeweilige Muster (12, 20, 26,
30) eine Kurve, eine Steigung oder ein Gefälle als vorausliegender Streckenabschnitt
(22, 24, 48, 50) angekündigt wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem Informationen zu einer
Anordnung der Muster (12, 20, 26, 30) entlang der zu befahrenden Schienen (2, 4, 36,
38, 40, 42) bekannt und in einer Datenbank gespeichert werden, wobei eine Position
des Schienenfahrzeugs (6) anhand der während einer Fahrt bislang erfassten Muster
(12, 20, 26, 30) durch Vergleich mit Informationen aus der Datenbank ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem mindestens ein Betriebsparameter
des Schienenfahrzeugs (6) nach einem erkannten Verlauf des vorausliegenden Streckenabschnitts
(22, 24, 48, 50) an diesen angepasst wird.
6. Anordnung zum Erkennen eines Verlaufs eines vorausliegenden Streckenabschnitts (22,
24, 48, 50) von Schienen (2, 4, 36, 38, 40, 42), die von einem Schienenfahrzeug (6)
zu befahren sind, wobei die Anordnung (16) mehrere Objekte (14, 21, 27, 44, 46) und
mindestens einen an dem Schienenfahrzeug (2, 4, 36, 38, 40, 42) angeordneten Sensor
(8) umfasst, wobei vor dem zu erkennenden Streckenabschnitt (22, 24, 48, 50) neben
mindestens einer der Schienen (2, 4, 36, 38, 40, 42) Objekte (14, 21, 27, 44, 46)
nach einem von dem Verlauf abhängigen Muster (12, 20, 26, 30) angeordnet sind, wobei
ein jeweiliges Muster (12, 20, 26, 30) durch den mindestens einen an dem Schienenfahrzeug
(6) angeordneten Sensor (8) zu erfassen und der Verlauf des vorausliegenden Streckenabschnitts
(22, 24, 48, 50) zu erkennen ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, bei der die Objekte (14, 21, 27, 44, 46) als Tripelspiegel
ausgebildet sind.
8. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7, bei der mindestens ein Objekt (46) eines Musters
(30) mit einem Aktuator für die Schienen (36, 38, 40, 42) beweglich verbunden ist.
9. Vorrichtung zum Erkennen eines Verlaufs eines vorausliegenden Streckenabschnitts (22,
24, 48, 50) von Schienen (2, 4, 36, 38, 40, 42), die von einem Schienenfahrzeug (6)
zu befahren sind, wobei die Vorrichtung mindestens einen an dem Schienenfahrzeug (2,
4, 36, 38, 40, 42) anzuordnenden Sensor (8) umfasst, der dazu ausgebildet ist, Objekte
(14, 21, 27, 44, 46), die vor dem zu erkennenden Streckenabschnitt (22, 24, 48, 50)
neben mindestens einer der Schienen (2, 4, 36, 38, 40, 42) nach einem von dem Verlauf
abhängigen Muster (12, 20, 26, 30) angeordnet sind, zu erfassen und den Verlauf des
vorausliegenden Streckenabschnitts (22, 24, 48, 50) zu erkennen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der der mindestens eine Sensor (8) dazu ausgebildet
ist, die Objekte (14, 21, 27, 44, 46) durch Empfangen von elektromagnetischen Wellen,
die von den Objekten (14, 21, 27, 44, 46) ausgestrahlt werden, zu erfassen, wobei
ein Erfassungsbereich (18) des mindestens einen Sensors (8) in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs
(6) zu orientieren ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, bei der der mindestens eine Sensor (8) als Radarsensor
ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, die ein in dem Schienenfahrzeug (6)
anzuordnendes Kontrollgerät (10) aufweist, das dazu ausgebildet ist, das Muster (12)
zu identifizieren.