[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörhilfegerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit
einem Gehäuse und einem darin eingesetzten (Elektronik-)Rahmen, der elektrische oder
elektronische Komponenten des Hörhilfegeräts trägt, sowie mit einer Antenne, die dazu
eingerichtet ist, elektromagnetische Wellen (insbesondere Funksignale, auch als RF-Signale
bezeichnet) zu senden und/oder zu empfangen. Ein solches Hörhilfegerät ist aus
WO 2014/090419 A1 bekannt.
[0002] Unter den Oberbegriff "Hörhilfegeräte" fallen zum einen tragbare Hörvorrichtungen,
die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen
entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörhilfegeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte
(HdO), Hörhilfegerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte
(IdO), z.B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt.
Die beispielhaft aufgeführten Hörhilfegeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang
getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen,
implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation
des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch. Solche Hörhilfegeräte
werden auch als "Hörgeräte" bezeichnet.
[0003] In jüngerer Zeit werden neben zu den vorbeschriebenen klassischen Hörhilfegeräten
zum anderen auch Hörhilfegeräte zur Unterstützung von normal hörenden Menschen entwickelt.
Solche Hörhilfegeräte werden auch als "Personal Sound Amplification Products" oder
"Personal Sound Amplification Devices" (kurz: "PSAD") bezeichnet. Diese Hörhilfegeräte
sind nicht zur Kompensation von Hörverlusten vorgesehen. Vielmehr werden solche Hörhilfegeräte
gezielt zur Unterstützung und Verbesserung des normalen menschlichen Hörvermögens
in spezifischen Hörsituationen eingesetzt, z.B. zur Unterstützung von Jägern auf der
Jagd oder zur Unterstützung der Tierbeobachtung, um Tierlaute und sonstige von Tieren
erzeugte Geräusche besser wahrnehmen zu können, für Sportreporter, um ein verbessertes
Sprechen und/oder Sprachverstehen in komplexer Geräuschkulisse zu ermöglichen, für
Musiker, um die Belastung des Gehöres zu reduzieren, etc.
[0004] Hörhilfegeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler,
einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein
akusto-elektrischer Wandler, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer
Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer
Wandler, z. B. als Miniaturlautsprecher (auch als "Hörer" bezeichnet), oder als elektromechanischer
Wandler, z. B. als Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise
in eine Signalverarbeitungseinrichtung integriert.
[0005] Moderne Hörhilfegeräte sind häufig mit Sende- und/oder Empfangseinheiten ausgestattet,
die eine drahtlose Kommunikation mit anderen elektronischen Geräten ermöglichen, insbesondere
mit anderen Hörhilfegeräten (z.B. zur Bildung eines binauralen Hörhilfesystems), Fernbedienungen,
Programmiergeräten oder Mobiltelefonen. Die drahtlose Kommunikation erfolgt hierbei
häufig mittels elektromagnetischer Wellen im Funk- oder Radiofrequenzbereich, z.B.
unter Nutzung der Bluetooth-Technologie bei 2.4 GHz.
[0006] Problematisch ist bei Hörhilfegeräten die Realisierung der hierfür erforderlichen
(RF-)Antennen, da Standard Antennendesigns aufgrund der (dem oben genannten Frequenzbereich
entsprechenden) Freiraumwellenlänge von mehr als 10 cm und dem elektrisch kleinen
Volumen üblicher Hörhilfegeräte nicht ohne Weiteres verwendet werden können. Dieses
Problem gewinnt mit der fortschreitenden Miniaturisierung der Hörhilfegeräte zunehmend
an Gewicht.
[0007] Bei dem aus
WO 2014/090419 A1 bekannten Hörhilfegerät ist die Antenne durch eine leitfähige Struktur gebildet,
die ein integraler Bestandteil des (Elektronik-) Rahmens des Hörhilfegeräts ist. Hierdurch
wird eine platzsparende Unterbringung der Antenne in dem Gehäuse des Hörhilfegeräts
ermöglicht. Zudem kann die Antenne mit dem Rahmen in einer Vielzahl von unterschiedlichen
Gehäusen eingebaut werden, ohne das Antennenkonzept stets neu gestalten zu müssen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dass aus
WO 2014/090419 A1 bekannte Antennenkonzept weiter zu verbessern.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
und teils für sich gesehen erfinderische Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
[0010] Das erfindungsgemäße Hörhilfegerät umfasst ein Gehäuse sowie einen in dem Gehäuse
eingesetzten (Elektronik-)Rahmen zur Aufnahme von elektrischen und/oder elektronischen
Baugruppen. Die in dem Rahmen aufgenommenen Baugruppen umfassen dabei eine Sende-
und/oder eine Empfangseinheit für elektromagnetische Wellen, insbesondere Funk-/Radiowellen
im MHz- oder GHz-Bereich (z.B. 2,4 GHz). Das Hörhilfegerät umfasst weiterhin eine
der Sende- und/oder Empfangseinheit zugeordnete Antenne, die als integraler Bestandteil
des Rahmens ausgebildet ist. Unter integraler Bestandteil ist hierbei insbesondere
zu verstehen, dass die Antenne oder eine die Antenne teilweise oder vollständig ausbildende
leitende Struktur nicht zerstörungsfrei von dem Rahmen lösbar ist und/oder im Wesentlichen
Teil der äußeren Form des Rahmens ist, also nicht weit davon absteht, wobei der Rahmen
aus einem unterschiedlichen, nichtleitenden Material, insbesondere einem Kunststoff
besteht. In alternativer Ausführung der Erfindung ist die Antenne als (mit dem Rahmen
verbundenes) Stanz-Biege-Teil oder als (mit dem Rahmen verbundenes) Einlegeteil aus
Metall ausgebildet.
[0011] Erfindungsgemäß umfasst die Antenne zwei Teile, die jeweils als offene Schlaufe ausgebildet
sind, wobei diese beiden schlaufenförmigen Teile der Antenne, nachfolgend kurz als
"Antennenschlaufen" bezeichnet, mit jeweils einem der beiden (Schlaufen-) Enden miteinander
elektrisch kurzgeschlossen sind. Mindestens eines der beiden anderen Enden der beiden
Antennenschlaufen ist mit der Sende- und/oder Empfangseinheit kontaktiert. Insbesondere
ist die Antenne als Faltdipolantenne ausgebildet. Vorzugsweise sind die Enden beider
Antennenschlaufen an demselben Längsende des Rahmens angeordnet.
[0012] Durch die Integration der Antenne auf dem Rahmen in Kombination mit der doppelschlaufenförmigen
Gestaltung der Antenne wird die Erreichung der für eine effektive Sende-/Empfangs-Charakteristik
der Antenne erforderlichen Antennenlänge erheblich erleichtert. Eine jede Antennenschlaufe
weist dann bevorzugt eine (Strecken-)Länge auf, die in guter Näherung einem Viertel
oder einem Achtel der Wellenlänge der Funk-/Radiowellen entspricht, für die die Sende-
und/oder Empfangseinheit ausgelegt ist.
[0013] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die beiden Antennenschlaufen über
zumindest eine Brücke elektrisch leitfähig miteinander verbunden, also kurzgeschlossen.
Eine solche Brücke oder ein Teil einer solchen Brücke ist dabei beispielsweise durch
mindestens eine elektrische Leiterbahn ausgebildet, die den Abstand zwischen den kurzzuschließenden
Enden der Antennenschlaufen ganz oder zumindest teilweise überbrückt, und die deshalb
nachfolgend als "Brückenleiter" bezeichnet ist. Der oder jeder Brückenleiter ist hierbei
- ebenso wie die gesamte Antenne - als integraler Bestandteil des Rahmens, Stanz-Biege-Teil
oder Einlegeteil ausgebildet.
[0014] Der Rahmen ist in einer zweckmäßigen Bauform aus zwei Rahmenhälften gebildet, wobei
jeweils eine der beiden Antennenschlaufen auf einer der beiden Rahmenhälften angeordnet
ist. Die beiden Antennenschlaufen sind vorzugsweise bezüglich einer die Rahmenhälften
trennenden Trennebene symmetrisch zueinander ausgebildet. Die symmetrische Ausbildung
der Antenne erleichtert vorteilhaft einen seitenunabhängigen Einsatz des Hörhilfegeräts.
Dieses Merkmal ermöglicht mit anderen Worten, ein und dasselbe Gehäuse inklusive des
Rahmens und der darin aufgenommenen Komponenten sowohl für den Einsatz am linken Ohr
als auch für den Einsatz am rechten Ohr zu verwenden.
[0015] Allerdings können die beiden Antennenschlaufen bei abweichenden Ausführungsformen
der Erfindung auch unsymmetrisch zueinander ausgebildet sein. Die unsymmetrische Ausbildung
der beiden Antennenschlaufen wird bevorzugt immer dann gewählt, wenn eine symmetrische
Ausbildung der Antennenschlaufen zu stärkeren elektromagnetischen Störungen zwischen
der Antenne und den anderen elektrischen oder elektronischen Baugruppen in oder an
dem Rahmen führen würde. Die Unsymmetrie zwischen den beiden Antennenschlaufen ist
dabei vorzugsweise gering. Die Antennenschlaufen sind insbesondere unter Vermeidung
der genannten Störungen so symmetrisch wie möglich gestaltet.
[0016] Bei Ausführungsformen der Erfindung mit zweigeteiltem Rahmen sind die beiden Antennenschlaufen
in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung über zwei Brückenleiter miteinander
kurzgeschlossen, die - wie vorstehend erwähnt - als integrale Bestandteile des Rahmens
ausgebildet sind, wobei jeweils einer der genannten Brückenleiter auf einer der beiden
Rahmenhälften angeordnet ist. Zur Herstellung einer elektrischen Querverbindung zwischen
den Antennenschlaufen sind die beiden Brückenleiter dabei miteinander verlötet. In
diesem Fall ist dann eine die beiden Antennenschlaufen elektrisch miteinander verbindende
Brücke durch die zwei Brückenleiter und eine Lötverbindung oder einen Lötpunkt ausgebildet.
Die Antenne wiederum ist typischerweise durch die beiden Antennenschlaufen und die
die beiden Antennenschlaufen verbindende Brücke oder verbindenden Brücken ausgebildet.
[0017] In zweckmäßiger Ausgestaltung ist zumindest einer der beiden Brückenleiter auf einer
Kragstruktur der zugeordneten Rahmenhälfte angeordnet, die sich über die gesamte Breite
des Rahmens bis zu der seitlichen Oberfläche der anderen Rahmenhälfte erstreckt. Die
beiden Brückenleiter sind hierbei an dieser Oberfläche der anderen Rahmenhälfte miteinander
verlötet. Diese Ausgestaltung der Rahmenhälften und der Brückenleiter ermöglicht eine
verfahrenstechnisch (insbesondere aufgrund einfacher Zugänglichkeit) vorteilhafte
seitliche Verlötung der Brückenleiter, also eine Verlötung einer Seitenfläche des
Rahmens.
[0018] Von Vorteil ist es weiter, wenn die beiden Antennenschlaufen jeweils an einer Flanke
oder in einem Seitenbereich des Rahmens angeordnet sind. Als Seitenbereich oder Flanke
wird dabei eine Seite des Rahmens bezeichnet, die eine Oberseite und eine Unterseite
des Rahmens verbindet. Die entsprechende Bezeichnung der Seiten des Rahmens mit Oberseite,
Unterseite und Flanke bezieht sich dabei auf die vorgesehene Ausrichtung des Hörhilfegerätes
relativ zu einem Träger, Nutzer oder Anwender des Hörhilfegerätes, während dieser
das entsprechende Hörhilfegerät trägt. Hierbei zeigt die Unterseite des Rahmens dann
typischerweise in Richtung des Rumpfes des Anwenders, Trägers oder Nutzers und eine
der beiden Flanken oder ein Seitenbereiche zeigt in Richtung des Kopfes, während die
andere der beiden Flanken oder der andere der beiden Seitenbereiche vom Kopf weg gerichtet
ist. Die so realisierte und vorgegebene relative Anordnung und/oder Ausrichtung der
beiden Antennenschlaufen relativ zum Nutzer oder Träger des Hörhilfegerätes ist dabei
relevant für die Abstrahlungscharakteristik der Antenne beim Senden.
[0019] Insbesondere wenn die beiden Antennenschlaufen im Bereich der beiden Flanken des
Rahmens angeordnet sind, ist es weiter von Vorteil, wenn zur Ausbildung einer Brücke
eine Leiterstruktur, beispielsweise eine Leiterbahn oder ein zuvor genannter Brückenleiter,
über die Oberseite des Rahmens geführt ist. Diese Leiterstruktur ist dann beispielsweise
als durchgehende Leiterbahn oder als durchgehender Leiterstreifen ausgebildet und
erstreckt sich von einem der Enden der einen Antennenschlaufe bis zu einem der Enden
der anderen Antennenschlaufe.
[0020] Bei der Ausgestaltung und der Anordnung der Antenne und deren Leiterstrukturen ist
es außerdem günstig, wenn die entsprechenden Leiterstrukturen möglichst weit weg von
anderen metallischen Elementen, wie beispielsweise im oder am Rahmen angeordneten
Elektronikbausteinen, positioniert werden. Auf diese Weise lassen sich unerwünschte
Wechselwirkungen reduzieren oder vermeiden.
[0021] Sofern der Rahmen einteilig ausgebildet ist oder sofern die die Antenne teilweise
oder vollständig ausbildenden Leiterstrukturen nach dem Zusammensetzen eines mehrteiligen
Rahmens realisiert oder ausgebildet werden, lassen sich die Leiterstrukturen derart
ausgestalten und ausbilden, dass kein sichtbarer oder klar definierter Übergang zwischen
der die Brücke ausbildenden und die beiden Enden der beiden Antennenschlaufen verbindenden
Leiterstruktur und den Antennenschlaufen ersichtlich ist. In diesem Fall ist dann
die Position der Enden der beiden Antennenschlaufen durch die Geometrie des Rahmens
quasi vorgegeben. D. h., dass die Antennenschlaufen sich in einem solchen Fall lediglich
über die Flanken des Rahmens erstrecken, wohingegen sich die die Brücke ausbildende
Leiterstruktur lediglich über die Oberseite des Rahmens erstreckt.
[0022] Bevorzugt ist jedoch eine zuvor beschriebene zweiteilige Ausführung des Rahmens.
Die Zweiteilung ist dabei bevorzugt der Gestalt, dass die die beiden Rahmenhälften
trennende Trennebene die Oberseite und die Unterseite des Rahmens zweiteilt, nicht
aber die Flanken. In diesem Fall ist dann zur Ausbildung einer Brücke auf beiden Rahmenhälften
eine Leiterstruktur, insbesondere eine Leiterbahn oder ein Brückenleiter, ausgebildet,
die sich vom Ende der an der entsprechenden Rahmenhälfte positionierten Antennenschlaufe
bis hin zur Trennebene erstreckt, und zwar derart, dass die entsprechenden beiden
Leiterstrukturen oder Brückenleiter der beiden Rahmenhälften an der Trennebene quasi
stirnseitig aneinander anstoßen oder durch die Trennebene voneinander getrennt einander
gegenüberliegen. In diesem Fall lassen sich die die Antenne teilweise oder vollständig
ausbildenden Leiterstrukturen vor der Montage des Rahmens auf die einzelnen Rahmenteile
aufbringen.
[0023] Nach der Montage des Rahmens, also dem Zusammensetzen der einzelnen Rahmenteile,
wird die Brücke dann beispielsweise durch einen Berührungskontakt vollendet oder zum
Beispiel dadurch, dass die im Bereich der Trennebene einander gegenüberliegenden oder
aneinander anstoßenden Leiterstrukturen oder Brückenleiter der Brücke insbesondere
durch Aufbringen eines Lötpunktes miteinander verlötet oder auf anderer Weise elektrisch
leitfähig miteinander verbunden werden.
[0024] Insbesondere wenn die Aufbringung eines Lötpunktes oder eine Verbindung über ein
zusätzliches Verbindungselement mit relevantem Volumen vorgesehen ist, ist es weiter
von Vorteil, wenn im Bereich der Trennebene und in dem Bereich, in dem die Leiterstrukturen
oder die Brückenleiter auf die Trennebene treffen, eine Vertiefung am Rahmen ausgebildet
ist. Auf diese Weise ist dann ein ausgebildeter Lötpunkt oder ein anderes die Brücke
vervollständigendes Verbindungselement versenkt angeordnet und so beispielsweise vor
einer Beschädigung geschützt.
[0025] Einer Ausführungsvariante entsprechend ist eine solche die Oberseite überspannende
Brücke im Bereich der Vorderseite oder Front des Rahmens angeordnet, also der Seite
des Rahmens, die beim Tragen des Hörhilfegerätes dem Gesicht des Trägers zugewandt
ist.
[0026] In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die beiden Antennenschlaufen zusätzlich
über eine zweite Brücke, insbesondere eine von der ersten beabstandete zweite Brücke,
elektrisch leitfähig miteinander verbunden. Hierbei ist die zweite Brücke bevorzugt
ebenfalls über die Oberseite des Rahmens geführt. Ist der Rahmen dabei in zuvor beschriebener
Weise zweigeteilt, so sind auch im Falle der zweiten Brücke bevorzugt auf beiden Rahmenhälften
Leiterstrukturen oder Brückenleiter ausgebildet, die dann im Bereich der Trennebene
zum Beispiel durch einen Lötpunkt elektrisch leitfähig miteinander verbunden sind.
Auch hier ist dann weiter bevorzugt in diesem Bereich am Rahmen eine Vertiefung ausgebildet,
um ein entsprechendes Verbindungselement, also z. B. einen Lötpunkt, versenkt anzuordnen.
[0027] Durch die Ausbildung einer zweiten Brücke ist dabei eine Leiterstruktur realisiert,
bei der die beiden Brücken zusammen mit den die beiden Brücken verbindenden Leiterstrecken
der beiden Antennenschlaufen einen Leiterring ausbilden, also eine geschlossene ringförmige
Struktur aus einem leitfähigen Material. Hierdurch wird unter Anderem die Effizienz
der Antenne zusätzlich gesteigert. Darüber hinaus wird auch die Abstrahlcharakteristik
der Antenne beim Senden günstig beeinflusst.
[0028] Sind nun zwei Brücken vorgesehen, so ist gemäß einer zweckdienlichen Ausgestaltungsvariante
eine Brücke im Bereich der Front des Rahmens über die Oberseite des Rahmens geführt
und eine Brücke im Bereich der der Front gegenüberliegenden Rückseite des Rahmens
angeordnet und über die Oberseite des Rahmens geführt.
[0029] Insbesondere wenn zwei Brücken vorgesehen sind, ist weiter bevorzugt eine der beiden
Brücken in einem Bereich oberhalb der Position der Batterie oder des Batteriefachs
des Hörhilfegerätes positioniert.
[0030] Von Bedeutung sind dabei insbesondere auch die Positionen der Verknüpfungspunkte
oder Anschlusspunkte der Brücken, also die Positionen entlang der beiden Antennenschlaufen,
an denen sich die Brücken anschließen oder an denen die Brücken an die beiden Antennenschlaufen
angebunden sind. Diese werden zweckdienlicherweise so gewählt, dass sich eine vorteilhafte
relative Phasenlage ergibt. Ziel ist es hierbei dafür zu sorgen, dass die von den
Leiterstrukturen der Antenne abgestrahlten Teilwellen einander vorteilhaft, also insbesondere
konstruktiv, überlagern.
[0031] Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung ist der Rahmen aus einem
nicht-leitenden Material, insbesondere einem Kunststoff, gefertigt, das eine höhere
Permittivität aufweist als das Material des Gehäuses. Das Rahmenmaterial des erfindungsgemäßen
Hörhilfegeräts weist insbesondere auch eine höhere Permittivität auf als Materialien,
die üblicherweise für Elektronikrahmen von herkömmlichen Hörhilfegeräten herangezogen
werden. Insbesondere hat das Rahmenmaterial des erfindungsgemäßen Hörhilfegeräts eine
relative Permittivität von mindestens 3,8, vorzugsweise mindestens 4,5.. Es hat sich
gezeigt, dass die erhöhte Permittivität des Rahmenmaterials durch dielektrische Wechselwirkung
mit dem von der Antenne erzeugten oder empfangenen elektromagnetischen Feld bei gegebener
Sende-/Empfangs-Charakteristik eine entscheidende Verkürzung der Antennenlänge ermöglicht.
Dies stellt wiederum einen erheblichen Vorteil für die Unterbringung der Antenne auf
dem Rahmen dar.
[0032] Zur Integration der Antenne oder Teile der Antenne in den Rahmen wird vorzugsweise
zuerst die Oberfläche des Rahmens derart strukturiert, dass bei dem Aufbringen der
leitenden Schicht diese nur gemäß der Strukturierung aufgebracht wird. Dies erfolgt
zum Beispiel mittels direkter Laserstrukturierung (Laser Direct Structuring, kurz:
LDS). Die Oberfläche des Rahmens wird dabei mit einem Laser derart behandelt, dass
sich in einem galvanischen Bad nur an den behandelten Stellen eine Leiterbahn abscheidet.
[0033] In einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird zuerst eine leitende Schicht
auf die Oberfläche des Rahmens aufgebracht und anschließend die leitende Schicht strukturiert.
Die leitende Schicht wird dabei beispielsweise durch Kleben, Sputtern oder andere
Weise aufgebracht.
[0034] Wiederum alternativ hierzu wird die Antenne oder werden Teile der Antenne auf den
Rahmen aufgedruckt.
[0035] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- ein Hörhilfegerät in einer schematische Darstellung,
- Fig. 2
- eine erste konkrete Ausführungsform des Hörhilfegeräts,
- Fig. 3
- eine Hälfte eines Rahmens des Hörhilfegeräts gemäß Fig. 2 in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 4
- die Rahmenhälfte gemäß Fig. 3 in seitlicher Draufsicht,
- Fig. 5
- den geringfügig geöffneten Rahmen des Hörhilfegeräts gemäß Fig. 2 mit Blick auf seine
Spitze,
- Fig. 6
- die Spitze des Rahmens des Hörhilfegeräts gemäß Fig. 3 in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 7
- eine zweite Ausführungsform des Hörhilfegeräts in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 8
- die zweite Ausführungsform des Hörhilfegeräts in einem Querschnitt,
- Fig. 9
- eine dritte Ausführungsform des Hörhilfegeräts mit einer Antenne in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 10
- die Antenne der dritten Ausführungsform des Hörhilfegeräts perspektivischer Darstellung,
- Fig. 11
- eine vierte Ausführungsform des Hörhilfegeräts mit einem Rahmen und einer Antenne
in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 12
- eine vierte Ausführungsform des Hörhilfegeräts in einer Draufsicht sowie
- Fig. 13
- der Rahmen und die Antenne der vierten Ausführungsform des Hörhilfegeräts in perspektivischer
Darstellung.
[0036] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0037] In Fig. 1 sind lediglich die wesentlichen Elemente eines Hörhilfegeräts 100 dargestellt,
ohne deren Positionen, Verbindungen oder Formen naturgetreu wiederzugeben.
[0038] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Hörhilfegerät 100 handelt es sich um ein Hörhilfegerät
100 zum Tragen hinter dem Ohr. Die Erfindung ist aber auch für In-dem-Ohr Hörhilfegeräte
denkbar, wobei sich dann eine andere Anordnung der dargestellten Komponenten ergibt.
[0039] Das Hörhilfegerät 100 weist ein Gehäuse 1 aus Kunststoff auf, in das ein Rahmen 11
eingesetzt ist. Bei dem Rahmen 11 handelt es sich um ein Spritzguss-Kunststoffteil.
Der Rahmen 11 dient allgemein zur Halterung von elektrischen und elektronischen Baugruppen
des Hörhilfegeräts 100 und zur Fixierung dieser Baugruppen in bestimmten Positionen
relativ zueinander. Konkret sind in dem Rahmen 11 ein oder mehrere Mikrofone 2 zur
Aufnahme des Schalls (d.h. akustischer Signale) aus der Umgebung angeordnet. In den
Rahmen 11 ist hierzu insbesondere ein gedruckter Schaltungsträger (Printed Circuit
Board, kurz: PCB) eingefaltet, der zumindest einen Teil der besagten elektrischen
oder elektronischen Komponenten trägt.
[0040] Die Mikrofone 2 sind akusto-elektrische Wandler zur Umwandlung des Schalls in Audiosignale.
Eine Signalverarbeitungseinrichtung 3, die ebenfalls in das Gehäuse 1 integriert ist,
verarbeitet diese Audiosignale. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinrichtung
3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt.
Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik
im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Energieversorgung
des Hörhilfegeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinrichtung 3 erfolgt
durch eine ebenfalls ins Gehäuse 1 integrierte Batterie 5. Die Signalverarbeitungseinrichtung
3, Hörer 4 und Batterie 5 sind ebenfalls in dem Rahmen 11 angeordnet, sodass der Rahmen
mit den darin angeordneten Komponenten einfach dem Gehäuse entnommen werden kann,
um beispielsweise das Gehäuse 1 austauschen zu können.
[0041] Die erfindungsgemäße Signalverarbeitungseinrichtung 3 ist auch zur Verarbeitung von
elektromagnetischen Wellen ausgelegt. Die Signalverarbeitungseinrichtung 3 weist eine
Sende- und Empfangseinrichtung 6 zum Erzeugen und Detektieren von elektromagnetischen
Wellen und/oder zur Dekodierung auf. Die Sende- und Empfangseinrichtung 6 ist elektrisch
mit einer Antenne 10 verbunden, um elektromagnetische Wellen auszusenden und zu empfangen.
[0042] Die Antenne 10 ist als integraler Bestandteil des Rahmens 11, nämlich als eine in
den Rahmen 11 integrierte leitfähige Struktur, ausgebildet. Die Antenne 10 ist dabei
unmittelbar auf dem Rahmen 11 aufgebracht. Sie ist nicht von der Oberfläche beabstandet
und nicht zerstörungsfrei von dem Rahmen 11 lösbar.
[0043] Die Antenne 10 ist insbesondere in MID-Technologie auf dem Rahmen 11 aufgebracht.
Hierzu wird insbesondere Laser-Direkt-Strukturierung (Laser Direct Structuring, kurz:
LDS) angewendet. In alternativer Ausführung ist die Antenne 10 unmittelbar auf den
Rahmen 11 aufgedruckt. Die oberflächlich auf den Rahmen 11 aufgebrachten Leiterstrukturen
werden anschließend optional durch eine Schutzlackierung oder -beschichtung elektrisch
isoliert und vor Beschädigung beschützt.
[0044] Die Fig. 2 bis 6 zeigen eine erste Ausführungsvariante des Rahmens 11 mit der darin
integrierten Antenne 10. Auf der in der Darstellung gemäß Fig. 2 sichtbaren Oberseite
36 des Rahmens 11 ist eine Öffnung 30 vorgesehen, unter der das Mikrofon 2 (oder eines
von mehreren Mikrofonen 2) angeordnet ist. Nicht expliziert dargestellte Ausnehmungen
des Rahmens 11 dienen zur Aufnahme des Hörers 4 und der Sende- und Empfangseinheit
6. Des Weiteren bildet der Rahmen 11 ein Batteriefach 34 (s. Fig. 3) zur Aufnahme
der Batterie 5 aus.
[0045] An einer Spitze oder Front 35 des Rahmens 11 ist im bestimmungsgemäßen Betrieb des
Hörhilfegeräts 100 ein Schallschlauch angeschlossen, der den von dem Hörer 4 erzeugten
Schall zu einer in den Gehörgang eines Nutzers einsetzbaren Otoplastik leitet. Der
Schallschlauch und die Otoplastik sind in Fig. 2 nicht dargestellt. Der Rahmen 11
ist, wenn das Hörhilfegerät bestimmungsgemäß am Ohr getragen wird, in seiner Längsrichtung
21 mit der Spitze oder Front 35 voran frontal in Blickrichtung des Trägers gerichtet.
Eine Querrichtung 20 des Rahmens 11 ist senkrecht zur Blickrichtung des Trägers, etwa
parallel zu der Verbindungslinie zwischen den Ohren des Trägers ausgerichtet. Teile
der Antenne 10 sind an den seitlichen Oberflächen oder Flanken 37 des Rahmens 11 angeordnet.
[0046] Der Rahmen 11 ist längs (d.h. senkrecht zu der Querrichtung 20) entlang einer Teilungsebene
oder Trennebene 38 in zwei Rahmenhälften 42 und 43 geteilt. Die Rahmenhälften 42 und
43 werden hierbei nach dem Einsetzen der darin aufgenommenen Baugruppen durch Verclipsung,
Verschraubung, Verklebung und/oder mittels Haltestiften verbunden.
[0047] Bei der in den Fig. 2 bis 6 gezeigten Ausführungsform des Hörhilfegeräts 100 weist
die Antenne 10 zwei Teile auf, die jeweils die Form einer offenen Schlaufe aufweisen
und deshalb nachfolgend als Antennenschlaufen 40 und 41 bezeichnet sind. Die Antennenschlaufe
40 ist dabei auf der Rahmenhälfte 42 angeordnet, während die Antennenschlaufe 41 auf
der anderen Rahmenhälfte 43 angeordnet ist.
[0048] Die beiden Antennenschlaufen 40 und 41 verlaufen - quer zur Teilungsebene oder Trennebene
38 des Rahmens 11 gesehen - parallel zueinander und fluchten somit miteinander. Die
Antenne 10 ist somit spiegelsymmetrisch bezüglich der Teilungsebene oder Trennebene
38 des Rahmens 11 ausgebildet.
[0049] Jede der beiden Antennenschlaufen 40 und 41 hat jeweils zwei Enden 44 und 45 (vgl.
Fig. 4). Beide Enden 44 und 45 sind dabei jeweils an demselben Längsende des Rahmens
11 (nämlich an der Spitze oder Front 35) angeordnet. Die beiden Enden 44 der beiden
Antennenschlaufen 40 und 41 sind miteinander über eine elektrische Querverbindung
oder Brücke 46, die auch die Trennung der beiden Rahmenhälften 42,43 überbrückt, elektrisch
kurzgeschlossen. Die beiden anderen Enden 45 sind mit der Sende- und Empfangseinrichtung
6 kontaktiert.
[0050] Bei der in den Fig. 2 bis 6 dargestellten Ausführungsform ist die Querverbindung
oder Brücke 46 zumindest zum Teil durch Leiterbahnen gebildet, die nachfolgend als
Brückenleiter 47 und 48 (vgl. Fig. 6) bezeichnet sind, und die ebenfalls in MID-Technologie
(insbesondere mittels LDS) unmittelbar auf den Rahmenhälften 42 bzw. 43 des Rahmens
11 aufgebracht sind. Der mit der Antennenschlaufe 40 verbundene Brückenleiter 47 ist
hierbei auf einer Kragstruktur 49 der Rahmenhälfte 42 aufgebracht, die über die gesamte
Breite des Rahmens 11 bis zu der gegenüberliegenden seitlichen Oberfläche der anderen
Rahmenhälfte 43 reicht. Dies ist insbesondere erkennbar in der Fig. 6, die den Rahmen
11 in geschlossenem Zustand mit vollständig zusammengefügten Rahmenhälften 42 und
43 zeigt; die Fig. 5 zeigt den Rahmen 11 dagegen in einem teilweise geöffneten Zustand,
in dem die Rahmenhälften 42 und 43 geringfügig auseinandergezogen sind. Der mit der
Antennenschlaufe 41 verbundene Brückenleiter 48 ist derart auf der Rahmenhälfte 43
aufgebracht, dass er den Brückenleiter 47 am Ende der Kragstruktur 49 in einem Stoßpunkt
50 trifft. An diesem Stoßpunkt 50 sind Brückenleiter 47 und 49 miteinander durch eine
Lötstelle 51 elektrisch verbunden. Der an der seitlichen Oberfläche der Rahmenhälfte
43 liegende Stoßpunkt 50 ermöglicht hierbei eine verfahrenstechnisch vorteilhafte
seitliche Verlötung der Brückenleiter 47 und 49.
[0051] Auch die Rahmenhälfte 43 ist mit einer Kragstruktur 52 versehen, die bis zu der seitlichen
Oberfläche der anderen Rahmenhälfte 42 reicht. Die Kragstrukturen 49 und 52 greifen
dabei zahnartig in die jeweils andere Rahmenhälfte 43 bzw. 42 ein. Die Kragstrukturen
49 und 52 bewirken somit eine mechanische Stabilisierung des Rahmens 11. Diese Stabilität
ist vor allem für die Stabilisierung der Lötstelle 51 zwischen den Brückenleitern
47,48 vorteilhaft. Der Brückenleiter 47 verläuft zwischen den Kragstrukturen 49 und
52. Er ist hierdurch geschützt und mit Abstand zu anderen elektrischen oder elektronischen
Komponenten geführt, so dass elektromagnetische Störungen zwischen der Antenne 10
und diesen anderen elektrischen oder elektronischen Komponenten vermieden werden.
[0052] Die Verteilung der Antenne 10 auf beide Rahmenhälften 42 und 43 erleichtert einerseits
die Realisierung der benötigten Antennenlänge. Andererseits erleichtert die symmetrische
Ausbildung der Antenne 10 bezüglich der beiden Rahmenhälften 42 und 43 vorteilhaft
einen seitenunabhängigen Einsatz des Hörhilfegeräts 100. Dieses Merkmal ermöglicht
mit anderen Worten, ein und dasselbe Gehäuse 1 inklusive des Rahmens 11 und der darin
aufgenommenen Komponenten sowohl für den Einsatz am linken Ohr als auch für den Einsatz
am rechten Ohr zu verwenden.
[0053] Der Rahmen 11 ist aus einem Kunststoff hergestellt, der eine wesentlich höhere Permittivität
aufweist als das Gehäuse 1. Es hat sich gezeigt, dass die erhöhte Permittivität des
Rahmenmaterials durch dielektrische Wechselwirkung mit dem von der Antenne 10 erzeugten
und empfangenen elektromagnetischen Feld eine entscheidende Verkürzung der Antennenlänge
ermöglicht.
[0054] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Variante oder zweite Ausführung des vorstehend beschriebenen
Hörhilfegeräts 100. Die Variante gemäß Fig. 7 und 8 unterscheidet sich hierbei von
der vorstehend beschriebenen Ausführungsform des Hörhilfegeräts 100 darin, dass die
Brückenleiter 47 und 48 sowie die Lötstelle 51 fehlen. Stattdessen ist bei der Variante
nach Fig. 7 und 8 ein elektrisch leitender Haltestift 60 vorgesehen, der die beiden
Rahmenhälften 42 und 43 durchsetzt, so dass die Enden 44 der beiden Antennenschlaufen
40 und 41 miteinander elektrisch kurzgeschlossen sind. Der Haltestift 60 dient weiterhin
auch zur mechanischen Fixierung der beiden Rahmenhälften 42 und 43 aneinander.
[0055] Eine weitere Ausführungsvariante des Hörhilfegeräts 100 ist in Fig. 9 gezeigt. Der
wesentliche Unterschied zu den zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten ist hierbei
die Ausgestaltung der Brücke 46, mit denen die beiden Antennenschlaufen 40, 41 kurzgeschlossen
sind. Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 9 ist die Brücke 46 vollständig außenseitig
am Rahmen 11 ausgebildet und über die Oberseite 36 des Rahmens 11 geführt.
[0056] Der Rahmen 11 ist wiederum zweiteilig ausgebildet und auf jeder Rahmenhälfte 42,
43 ist im Bereich der Flanke 37 jeweils eine Antennenschlaufe 40, 41 positioniert.
Die am Übergang zur Oberseite 36 des Rahmens 11 endenden Antennenschlaufen 40, 41
sind hier durch außenliegende Brückenleiter 61, 62 bis zur Trennebene 38 fortgeführt
und stoßen an der Trennebene 38 aneinander an oder enden hier einander gegenüberliegend.
Zur Ausbildung einer elektrischen Verbindung zwischen diesen Brückenleitern 61, 62
sind diese bevorzugt mittels eines Verbindungselements, beispielsweise eines Lötpunktes
64, elektrisch leitfähig miteinander verbunden. Der entsprechende Lötpunkt 64 oder
das entsprechende Verbindungselement ist dabei weiter bevorzugt in einer Vertiefung
66 im Rahmen 11 versenkt angeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist dann die Antenne
10 allein durch außenseitig am Rahmen 11 positionierte Leiterstrukturen oder Leiterelemente
ausgebildet, was Fig. 10 nochmals verdeutlicht. In dieser Darstellung ist allein die
Antenne 10 abgebildet und der Rahmen 11 ist ausgeblendet.
[0057] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Hörhilfegerätes 100 gemäß Fig. 9 ist in Fig.
11 bis Fig. 13 wiedergegeben. Hier ist zusätzlich eine zweite Brücke 46 ausgebildet,
welche die Antennenschlaufen 40, 41 wiederum elektrisch leitfähig miteinander verbindet.
Hierbei ist eine der beiden Brücken 46 im Bereich der Spitze oder der Front 35 des
Rahmens 11 angeordnet und über die Oberseite 36 des Rahmens 11 geführt und die andere
der beiden Brücken 46 ist im Bereich der der Front 35 gegenüberliegenden Rückseite
des Rahmens 11 positioniert und ebenfalls über die Oberseite 36 des Rahmens 11 geführt.
Auch die zweite Brücke 46 ist dabei ausgebildet durch zwei Brückenleiter 67, 68, die
im Bereich der Trennebene 38 über einen in einer Vertiefung 66 angeordneten Lötpunkt
64 oder ein anderes Verbindungselement elektrisch leitfähig miteinander verbunden
sind.
[0058] In weiteren (nicht dargestellten) erfindungsgemäßen Varianten des Hörhilfegeräts
100 sind die beiden Antennenschlaufen 40,41 unsymmetrisch zueinander ausgebildet.
Die unsymmetrische Ausbildung der beiden Antennenschlaufen 40, 41 wird bevorzugt gewählt,
wenn eine symmetrische Ausbildung der Antennenschlaufen 40, 41 zu stärkeren elektromagnetischen
Störungen zwischen der Antenne 10 und den anderen elektrischen oder elektronischen
Komponenten in oder am Rahmen 11 führen würde. Die Unsymmetrie zwischen den beiden
Antennenschlaufen 40 und 41 ist dabei vorzugsweise gering. Die 40, 41 sind insbesondere
unter Vermeidung der genannten Störungen so symmetrisch wie möglich gestaltet.
[0059] Die Erfindung wird anhand der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele besonders
deutlich. Sie ist gleichwohl auf diese Ausführungsbeispiele aber nicht beschränkt.
Vielmehr können zahlreiche weitere Ausführungsformen der Erfindung aus den Ansprüchen
und der vorstehenden Beschreibung abgeleitet werden.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Mikrofon
- 3
- Signalverarbeitungseinrichtung
- 4
- Hörer
- 5
- Batterie
- 6
- Sende- und Empfangseinrichtung
- 10
- Antenne
- 11
- Rahmen
- 20
- Querrichtung
- 21
- Längsrichtung
- 30
- Öffnung
- 34
- Batteriefach
- 35
- Front
- 36
- Oberseite
- 37
- Flanke
- 38
- Trennebene
- 40
- Antennenschlaufe
- 41
- Antennenschlaufe
- 42
- Rahmenhälfte
- 43
- Rahmenhälfte
- 44
- Ende
- 45
- Ende
- 46
- Brücke
- 47
- Brückenleiter
- 48
- Brückenleiter
- 49
- Kragstruktur
- 50
- Stoßpunkt
- 51
- Lötstelle
- 52
- Kragstruktur
- 60
- Haltestift
- 61
- Brückenleiter
- 62
- Brückenleiter
- 64
- Lötpunkt
- 66
- Vertiefung
- 67
- Brückenleiter
- 68
- Brückenleiter
- 100
- Hörhilfegerät
1. Hörhilfegerät (100) mit einem Gehäuse (1), mit einem in dem Gehäuse (1) eingesetzten
Rahmen (11) zur Aufnahme von elektrischen oder elektronischen Baugruppen, die eine
Sende- und/oder Empfangseinheit (6) für elektromagnetische Wellen umfassen, sowie
mit einer zugeordneten Antenne (10), wobei die Antenne (10) als integraler Bestandteil
des Rahmens (11), als Stanz-Biege-Teil oder als Einlegeteil aus Metall ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antenne (10) zwei Teile (40,41) umfasst, die jeweils als offene Schlaufen mit
zwei Enden (44,45) ausgebildet sind, wobei die beiden schlaufenförmigen Teile (40,41)
der Antenne (10) mit jeweils einem Ende (44) miteinander elektrisch kurzgeschlossen
sind.
2. Hörhilfegerät (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Enden (44,45) beider Teile (40,41) der Antenne (10) an demselben Längsende des
Rahmens (11) angeordnet sind.
3. Hörhilfegerät (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden schlaufenförmigen Teile (40,41) der Antenne (10) über eine Brücke (46)
miteinander kurzgeschlossen sind, wobei die Brücke (46) insbesondere als integraler
Bestandteil des Rahmens (11) ausgebildet ist.
4. Hörhilfegerät (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brücke (46) im Bereich einer Batterieaufnahme (34) ausgebildet ist.
5. Hörhilfegerät (100) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brücke (46) durch außenseitig am Rahmen (11) positionierte leitfähige Strukturen
(61, 62, 64, 67, 68) ausgebildet ist.
6. Hörhilfegerät (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden schlaufenförmigen Teile (40, 41) der Antenne (10) auf zwei einander gegenüberliegenden
Flanken (37) des Rahmens (11) positioniert sind und dass die Brücke (46) insbesondere
über eine Oberseite (36) am Rahmen (11) geführt ist.
7. Hörhilfegerät (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden schlaufenförmigen Teile (40, 41) der Antenne (10) zusätzlich über eine
weitere Brücke (46) miteinander kurzgeschlossen sind, wobei die beiden Brücken (46)
insbesondere räumlich voneinander getrennt angeordnet sind.
8. Hörhilfegerät (100) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine der Brücken (46) im Bereich einer Front (35) des Rahmens (11) und eine der Brücken
(46) im Bereich einer der Front (35) gegenüberliegenden Rückseite des Rahmens (11)
angeordnet ist.
9. Hörhilfegerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden schlaufenförmigen Teile (40, 41) der Antenne (10) über mindestens einen
Brückenleiter (47, 48, 61, 62, 67, 68) miteinander kurzgeschlossen sind, wobei der
oder jeder Brückenleiter (47, 48) als integraler Bestandteil des Rahmens (11) ausgebildet
ist.
10. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmen (11) aus zwei Rahmenhälften (42,43) gebildet ist, wobei jeweils einer
der beiden Teile (40,41) der Antenne (10) auf einer der beiden Rahmenhälften (42,43)
angeordnet ist.
11. Hörhilfegerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Teile (40,41) der Antenne (10) bezüglich einer die Rahmenhälften (42,43)
trennenden Trennungsebene (38) symmetrisch zueinander ausgebildet sind.
12. Hörhilfegerät nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden schlaufenförmigen Teile (40,41) der Antenne (10) über zwei Brückenleiter
(47, 48) miteinander kurzgeschlossen sind, die als integrale Bestandteile des Rahmens
(11) ausgebildet sind, wobei jeweils einer der genannten Brückenleiter (47, 48) auf
einer der beiden Rahmenhälften (42,43) angeordnet ist, und wobei die beiden Brückenleiter
(47,48) miteinander verlötet sind.
13. Hörhilfegerät nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass einer der genannten Brückenleiter (47,48) auf einer Kragstruktur (49) einer der beiden
Rahmenhälften (42,43) angeordnet ist, die sich über die gesamte Breite des Rahmens
(11) bis zu der seitlichen Oberfläche der anderen Rahmenhälfte (43) erstreckt, und
wobei die genannten Brückenleiter (47,48) an dieser Oberfläche der anderen Rahmenhälfte
(43) verlötet sind.
14. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmen (11) aus einem nicht-leitenden Material gefertigt ist, das eine höhere
Permittivität aufweist als das Material des Gehäuses (1).