[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von stabförmigen Gegenständen
der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere Zigaretten, umfassend eine Wendetrommel
mit einer durch einen Trommelantrieb angetriebenen Trommelwelle und mit mindestens
einem Wendesegment, welches mindestens zwei Aufnahmen für zu wendende stabförmige
Gegenstände aufweist, und welches relativ zu der Wendetrommel um eine Drehachse derart
drehbar angeordnet ist, dass bei einer Drehung des Wendesegments in den mindestens
zwei Aufnahmen angeordnete Gegenstände parallel zueinander gewendet werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein entsprechendes Verfahren zum Wenden von stabförmigen
Gegenständen der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere Zigaretten.
[0003] Derartige Vorrichtungen und Verfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt. Zumeist
werden sie bei der Zigarettenherstellung verwendet. Zigaretten werden meist quer zu
ihrer längsaxialen Ausrichtung auf Fördertrommeln, bei denen es sich in erster Linie
um Trommeln von Zigarettenherstellungsmaschinen bzw. von Filteransetzmaschinen handelt,
in der Regel mit Saugluft gehalten. Auf den Fördertrommeln können in der Regel nebeneinander
in zwei im Wesentlichen parallelen Reihen Zigaretten angeordnet und auf den Fördertrommeln
rechtwinklig mit Bezug zu den Zigarettenachsen bewegt werden.
[0004] Bei Zigarettenherstellungsmaschinen werden Zigaretten meist in sogenannten Doppelfilterzigaretteneinheiten,
d. h. in Einheiten aus zwei Zigaretten mit dazwischen befestigtem Doppelfilter, d.h.
einem Filter bzw. Filterstab doppelter Gebrauchslänge, hergestellt. Um einen Doppelfilter
zwischen zwei axial zueinander ausgerichteten Zigaretten einzufügen, werden geschnittene,
doppelt lange Tabakstöcke auf der Fördertrommel längsaxial gespreizt und zwischen
diese beiden Tabakstöcke bzw. Zigaretten ein doppelt langer Filterstab eingefügt.
Eine Fördertrommel, die eine solche Spreizung der Tabakstöcke ermöglicht, ist beispielsweise
aus der
DE 103 49 967 B4 bekannt.
[0005] Anschließend werden diese Doppelfilterzigaretten durch Trennen inmitten des Doppelfilters
in zwei Filterzigaretten geteilt. Somit befinden sich dann zwei Filterzigaretten in
zwei voneinander getrennten Bahnen, wobei sich die jeweiligen Filter bzw. Mundstücke
gegenüberliegen.
[0006] Da Filterzigaretten zum Verpacken derselben gleichgerichtet werden müssen, d.h. derart
ausgerichtet werden müssen, dass alle Filter bzw. Mundstücke auf der gleichen Seite
liegen, müssen zumindest die Filterzigaretten einer Bahn gewendet werden. Für diesen
Wendevorgang wurden die Eingangs genannten Vorrichtungen und Verfahren zum Wenden
von stabförmigen Gegenständen geschaffen. Die
EP 1 050 222 B1 beschreibt beispielsweise eine Vorrichtung, bei der gleichzeitig mehrere Zigaretten
parallel zueinander gewendet werden können. Solche Vorrichtungen können auch als Segmentwender
bezeichnet werden. Existierende Vorrichtungen zum Wenden von stabförmigen Gegenständen
sind meist mechanisch aufwändige Konstruktionen mit einer Vielzahl von teuren, mechanisch
aufwändigen Komponenten.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Wenden von stabförmigen Gegenständen bereitzustellen, welche gegenüber existierenden
Vorrichtungen und Verfahren zum Wenden von stabförmigen Gegenständen verbessert sind.
Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum Wenden von stabförmigen Gegenständen der tabakverarbeitenden Industrie
bereitzustellen, welche den konstruktiven Aufwand verringern und/oder die Auswertung
und/oder Steuerung solcher Vorrichtungen vereinfachen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Wenden von stabförmigen Gegenständen
der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere Zigaretten, umfassend eine Wendetrommel
mit einer durch einen Trommelantrieb angetriebenen Trommelwelle und mit mindestens
einem Wendesegment, welches mindestens zwei Aufnahmen für zu wendende stabförmige
Gegenstände aufweist, und welches relativ zu der Wendetrommel um eine Drehachse derart
drehbar angeordnet ist, dass bei einer Drehung des Wendesegments in den mindestens
zwei Aufnahmen angeordnete Gegenstände im Wesentlichen parallel zueinander gewendet
werden, eine elektrische Antriebsvorrichtung, welche angeordnet und ausgebildet ist,
das mindestens eine Wendesegment anzutreiben, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische
Antriebsvorrichtung angeordnet und ausgebildet ist, das mindestens eine Wendesegment
über ein Getriebe anzutreiben.
[0009] Diese Vorrichtung sieht zunächst eine Wendetrommel mit einer drehbaren, durch einen
Trommelantrieb angetriebenen Trommelwelle vor. Die Trommelwelle kann mechanisch angetrieben
sein, beispielsweise durch einen als Zahnrad- oder Zahnriemengetriebe ausgebildeten
Trommelantrieb. Die Trommelwelle kann auch durch einen elektrischen, meist an einem
Maschinengestell fixierten und als Einzelantrieb ausgebildeten, Trommelantrieb angetrieben
sein. Die Wendetrommel weist mindestens ein bewegliches, insbesondere um eine, vorzugsweise
radial zur Trommelwelle ausgerichtete, Rotationsachse drehbares, Wendesegment auf.
Vorzugsweise sind mehrere, insbesondere vier, Wendesegmente vorgesehen.
[0010] Das mindestens eine Wendesegment weist mindestens zwei Aufnahmen für zu wendende
stabförmige Gegenstände auf, um diese parallel zueinander, vorzugsweise sowohl zeitlich
als auch örtlich parallel zueinander, zu wenden. Das zumindest eine Wendesegment kann
vorzugsweise auch mehr als zwei Aufnahmen aufweisen, so dass auch mehr als zwei stabförmige
Gegenstände, insbesondere eine Gruppe von Zigaretten, gemeinsam parallel zueinander
gewendet werden kann bzw. können.
[0011] Das mindestens eine Wendesegment ist vorzugsweise am Umfang der Wendetrommel vorgesehen.
Das mindestens eine Wendesegment ist um eine Drehachse drehbar angeordnet, wobei die
Drehachse vorzugsweise bezogen auf die Wendetrommel radial ausgerichtet ist. Die Drehung
des Wendesegments bewirkt, dass die in den mindestens zwei Aufnahmen angeordneten
Gegenstände parallel zueinander gewendet werden. Vorzugsweise erfolgt dies bei einer
Drehung des Wendesegments um 180 Grad, und vorzugsweise bei einer vollen Umdrehung
der Wendetrommel. Wenn mehrere Wendesegmente vorgesehen sind, kann bevorzugt sein,
dass benachbarte Wendesegmente in entgegengesetzter Richtung drehen und ein Wendesegment
seine Drehung erst dann beginnt, wenn ein benachbartes Wendesegment eine Drehung um
eine Mindestgradzahl bereits ausgeführt hat, wie beispielsweise in der
EP 1 050 222 B1 beschrieben.
[0012] Die Erfindung beruht unter anderem auf der Erkenntnis, dass das mindestens eine Wendesegment
durch eine elektrische Antriebsvorrichtung angetrieben werden kann. Dies hat gegenüber
existierenden Vorrichtungen den Vorteil, dass mechanisch aufwändige, häufig ölgeschmierte
Getriebe zum Realisieren der Wendebewegung, insbesondere der Drehung, des Wendesegments
nicht mehr oder zumindest in deutlich geringerem Maße erforderlich sind. Vorzugsweise
ist eine Steuerungsvorrichtung zur Ansteuerung der elektrischen Antriebsvorrichtung
vorgesehen, die eine Drehung des Wendesegments, vorzugsweise in Abhängigkeit von der
Trommelposition, insbesondere des Drehwinkels der Wendetrommel um ihre Längsachse,
steuert.
[0013] Falls mehrere Wendesegmente vorgesehen sind, kann die elektrische Antriebsvorrichtung
mehrere Wendesegmente antreiben oder es können alternativ mehrere elektrische Antriebsvorrichtungen
vorgesehen sein, so dass jedes Wendesegment von einer eigenen elektrischen Antriebsvorrichtung
angetrieben wird. Wenn im Folgenden auf ein Wendesegment und/oder eine elektrische
Antriebsvorrichtung Bezug genommen wird, gelten die Ausführungen entsprechend auch
für Ausgestaltungen der Vorrichtungen mit zwei oder mehreren Wendesegmenten und/oder
zwei oder mehreren Antriebsvorrichtungen.
[0014] Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die elektrische Antriebsvorrichtung
an der Trommelwelle befestigt ist. Die elektrische Antriebsvorrichtung ist ferner
vorzugsweise derart an der Trommelwelle befestigt, dass sie mit der Trommelwelle umläuft,
wenn die Trommelwelle vom Trommelantrieb angetrieben wird. Auf diese Weise, da auch
das Wendesegment mit der Trommelwelle umläuft, erfolgt eine Rotation sowohl des Wendesegments
als auch der elektrischen Antriebsvorrichtung um die Längsachse der Wendetrommel bzw.
der Trommelwelle gemeinsam.
[0015] Alternativ kann die elektrische Antriebsvorrichtung ortsfest, d.h. nicht drehend,
angeordnet und ausgebildet sein, wobei keine elektrischen Signale in drehende Teile
übertragen werden müssen. Die Drehbewegung des Wendesegments kann sich in einer solchen
Ausgestaltung vorzugsweise aus der Überlagerung der Drehung der Trommelwelle und der
Drehung der elektrischen Antriebsvorrichtung bzw. des Motors ergeben. Ein Eingangsrad
eines Kegelgetriebes kann über ein Ritzel mit einem Motor angetrieben werden. Beim
Vorsehen von vier Wendesegmenten können entsprechend vier Kegelräder ineinandergestaffelt
auf einer Trommelantriebswelle oder einem Lagerflansch gelagert werden.
[0016] Ferner ist bevorzugt, dass die elektrische Antriebsvorrichtung als Elektromotor ausgebildet
ist. Ferner kann die elektrische Antriebsvorrichtung auch ein oder mehrere elektrische
Funktionselemente, wie beispielsweise Sensoren, etwa Lichtschranken für die mindestens
zwei Aufnahmen, beinhalten. Solche elektrischen Funktionselemente können auch zusätzlich
zur elektrischen Antriebsvorrichtung vorgesehen sein.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Trommelwelle
als Hohlwelle ausgebildet ist und eine Leitungsverbindung, vorzugsweise eine Kabelverbindung,
von der elektrischen Antriebsvorrichtung durch die Hohlwelle aus der Wendetrommel
hinausgeführt ist.
[0018] Vorzugsweise weist die Trommelwelle eine oder mehrere, vorzugsweise radiale, Öffnungen
auf, durch die die Leitungsverbindung von der elektrischen Antriebsvorrichtung in
das Innere der als Hohlwelle ausgebildeten Trommelwelle gelangen kann. Insbesondere
falls mehrere elektrische Antriebsvorrichtungen vorgesehen sind oder neben einer oder
mehren elektrischen Antriebsvorrichtungen weitere elektrische Funktionselemente, wie
beispielsweise Sensoren, vorgesehen sind, hat die Herausführung einer oder mehrerer
Leitungsverbindungen durch die Hohlwelle den Vorteil, dass der Raum innerhalb der
Trommelwelle genutzt und die Leitungsverbindungen zentral aus der Wendetrommel herausgeführt
werden können. Die Leitungsverbindung kann beispielsweise Versorgungs-, Steuerungs-
und/oder Auswerteleitungen umfassen. Eine Versorgungsleitung kann beispielsweise die
Versorgung mit (elektrischer) Energie oder anderer Medien, wie etwa Fluiden, beispielsweise
Öl, Wasser oder Druckluft, beispielsweise zur Kühlung oder Schmierung der drehenden
Trommel, beinhalten. An einem, vorzugsweise aus der Wendetrommel herausragenden, Ende
der Hohlwelle ist vorzugsweise eine Drehdurchführung für Leitungsverbindungen vorgesehen.
Die Leitungsverbindung wird durch die Hohlwelle aus der Wendetrommel vorzugsweise
in einen Maschinenraum oder ein Maschinengestell geführt.
[0019] Ferner ist bevorzugt, dass die Trommelwelle aus der Wendetrommel hinausgeführt ist
und außerhalb der Wendetrommel an der Trommelwelle ein Aufnahmeabschnitt angeordnet
ist.
[0020] Die Trommelwelle ist vorzugsweise aus der Wendetrommel hinausgeführt, so dass außerhalb
der Wendetrommel, vorzugsweise in einem Maschinenraum oder an einem Maschinengestell,
an der Trommelwelle ein, vorzugsweise mit der Trommelwelle mitdrehender, Aufnahmeabschnitt
angeordnet ist. Der Aufnahmeabschnitt kann beispielsweise als sich radial von der
Trommelwelle nach außen erstreckende Scheibe ausgebildet sein.
[0021] Dabei ist ferner bevorzugt, dass an dem Aufnahmeabschnitt mindestens eine Versorgungs-,
Steuer- und/oder Auswerteeinheit angeordnet ist, welche mit der elektrischen Antriebsvorrichtung
und/oder einem oder mehreren elektrischen Funktionselementen, vorzugsweise über die
durch die Hohlwelle geführte Leitungsverbindung, verbunden ist. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass sowohl die am Aufnahmeabschnitt angeordneten Einheiten ebenso
wie die elektrische Antriebsvorrichtung bzw. die elektrischen Funktionselementen vorzugsweise
mit der Trommelwelle mitdrehen, so dass vorzugsweise keine relative Rotationsbewegung
zwischen der elektrischen Antriebsvorrichtung bzw. den elektrischen Funktionselementen
und der mindestens einen Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheit erfolgen muss.
Die mindestens eine Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheit ist vorzugsweise
ausgebildet, um die elektrische Antriebsvorrichtung und/oder weitere, vorzugsweise
elektrische, Funktionselemente, welche vorzugsweise an der Wendetrommel, insbesondere
an der Trommelwelle und/oder am Wendesegment befestigt sind, zu verbinden. Insbesondere
kann eine Versorgung mit (elektrischer) Energie und/oder Fluiden, wie beispielsweise
Öl, Wasser oder Druckluft vorgesehen sein. Ebenso können Datenverbindungen zur Steuerung
und/oder Auswertung der elektrischen Antriebsvorrichtung und/oder weiterer (elektrischer)
Funktionselementen, wie Sensoren, vorgesehen sein.
[0022] In einer Steuereinheit ist vorzugsweise insbesondere ein Bewegungsgesetz des mindestens
einen Wendesegments, vorzugsweise mehrerer Wendesegmente abgespeichert. Ferner vorzugsweise
ist in der Steuereinheit die Information über die aktuelle Istlage der Wendetrommel,
wie sie beispielsweise in einem Drehgeber des Trommelantriebs erfasst wird, vorhanden
und wird zur Berechnung der Sollposition des mindestens einen Wendesegments herangezogen.
Diese Sollposition des mindestens einen Wendesegments wird in der Steuereinheit vorzugsweise
mit der Istposition des mindestens einen Wendesegments verglichen, welche ebenfalls
beispielsweise über einen Drehgeber der elektrischen Antriebsvorrichtung erfasst werden
kann. Aus diesem Vergleich errechnet die Steuereinheit vorzugsweise ein Steuersignal
für die elektrische Antriebsvorrichtung. Wenn auch die Steuereinheit mitdrehend an
der Trommelwelle befestigt ist, wird die Anzahl der von rotierenden auf nicht rotierende
Einheiten zu übertragenden Daten bzw. Signale deutlich reduziert. Auf diese Weise
kann zum einen der konstruktive Aufwand für die Signalübertragung und damit auch die
Anzahl potentieller Störstellen reduziert und so die Zuverlässigkeit der Vorrichtung
zum Wenden von stabförmigen Gegenständen erhöht werden.
[0023] Insbesondere ist bevorzugt, dass an dem Aufnahmeabschnitt ein Schleifringübertrager
angeordnet ist, der mit der mindestens einen an dem Aufnahmeabschnitt angeordneten
Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheit verbunden ist. Vorzugsweise ist bzw.
sind die mindestens eine elektrische Antriebsvorrichtung und/oder ein oder mehrere
elektrische Funktionselemente über die Leitungsverbindung direkt oder indirekt, beispielsweise
über eine Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheit mit dem Schleifringübertrager
verbunden. Vorzugsweise besteht eine Leitungsverbindung zwischen einem rotierenden
Teil des Schleifringübertragers und der ebenfalls mitdrehenden, durch die Hohlwelle
geführten Leitungsverbindung und/oder der mindestens einen an dem Aufnahmeabschnitt
angeordneten Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheit.
[0024] Diese Ausgestaltungen haben den Vorteil, dass die über den Schleifringübertrager
zu übertragende Datenmenge minimiert werden kann, da beispielsweise die Steuerung
eines oder mehrerer elektrischer Antriebsvorrichtungen durch mitdrehende Steuereinheiten
erfolgen kann und/oder die Auswertung von einem oder mehreren an der Wendetrommel
vorgesehenen elektrischen Funktionselementen, wie Sensoren, über ebenfalls mitdrehende
Auswerteeinheiten erfolgen kann, so dass für die im laufenden Betrieb erfolgende Steuerung
und/oder Auswertung keine oder nur eine minimierte Datenübertragung über den Schleifringübertrager
erforderlich ist.
[0025] Auf diese Weise kann eine Vielzahl von elektrischen Signalen durch auf der Trommelwelle
mitdrehende Einheiten, beispielsweise steuerungstechnisch, verarbeitet werden. Die
Zahl der Übertragungsspuren des Schleifringübertragers kann somit klein gehalten werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass, insbesondere durch das Vorsehen eines Aufnahmeabschnitts
außerhalb der Wendetrommel, Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheiten, sowie
sonstige Auswerteelektronik und/oder Energieversorgung in einem sauberen Maschinenraum
bzw. Maschinengestell außerhalb der Wendetrommel angeordnet sein können. Ein weiterer
Vorteil ergibt sich durch das Mitrotieren der Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheiten
bzw. der Auswerteelektronik oder Energieversorgung insofern, dass durch die Drehbewegung
dieser Einheiten eine aktive Luftkühlung erfolgt.
[0026] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Getriebe ein
Riemen- oder Kegelradgetriebe ist.
[0027] Insbesondere als Alternative zu einem Direktantrieb kann beispielsweise der Einsatz
eines Getriebemotors, etwa mit einem Winkelgetriebe bevorzugt sein. Durch eine Übersetzung
in der Getriebestufe kann somit in vorteilhafter Weise eine kleinere Baugröße der
elektrischen Antriebsvorrichtung realisiert werden. Der Einsatz eines Zahnriemengetriebes
hat zudem insbesondere den Vorteil eines ölfreien Aufbaus.
[0028] Wie oben bereits erwähnt, ist ferner eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der zwei,
drei oder mehrere, vorzugsweise vier Wendesegmente vorgesehen sind, wobei vorzugsweise
für den Antrieb jedes der Wendesegmente vorgesehen sind jeweils eine elektrische Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist, und wobei ferner vorzugsweise die elektrischen Antriebsvorrichtungen
aller Wendesegmente an der Trommelwelle befestigt sind.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass das mindestens
eine Wendesegment derart ausgebildet und angeordnet ist, dass das mindestens eine
Wendesegment bei Antrieb durch die elektrische Antriebsvorrichtung berührungsfrei
zu benachbarten, weiteren Wendesegmenten und/oder benachbarten Maschinenelementen,
wie beispielsweise benachbarten Trommeln, dreht.
[0030] Beim Drehen bzw. Rotieren des mindestens einen Wendesegments beim Antrieb durch die
elektrische Antriebsvorrichtung ist es bevorzugt, dass keine Berührung oder Kollision
mit benachbarten weiteren Wendesegmenten und/oder benachbarten Maschinenelementen
erfolgt. Benachbarte Maschinenelemente können beispielsweise benachbarte Trommeln,
wie etwa Zuführtrommeln, sein. Das Wendesegment ist vorzugsweise derart ausgebildet,
dass es bei einer Drehung um seine Rotationsachse nicht mit benachbarten Maschinenelementen
und/oder benachbarten Wendesegmenten in Berührung kommt.
[0031] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das mindestens eine Wendesegment in einen Kugelabschnitt
einschreibbar ist und/oder abgerundete Ecken aufweist. Vorzugsweise sind sämtliche
Wendesegmente einer Vorrichtung in einer Kugel einschreibbar bzw. liegen innerhalb
einer Kugelfläche, wobei vorzugsweise der Mittelpunkt der Kugel im Schnittpunkt der
Drehachsen der Wendesegmente liegt.
[0032] Insbesondere ist der Abschnitt des mindestens einen Wendesegments in einen Kugelabschnitt
einschreibbar und/oder weist abgerundete Ecken auf, der den Außenumfang der Wendetrommel
bildet oder über diesen Außenumfang radial nach außen herausragt.
[0033] Durch das Einschreiben des mindesten einen Wendesegments bzw. des zuvor genannten
Abschnitts und/oder entsprechendes Abrunden von Ecken kann die Berührungs- bzw. Kollisionsfreiheit
zu benachbarten Wendesegmenten und/oder benachbarten Maschinenelementen in besonders
einfacher Weise realisiert werden. Insbesondere kann auf diese Weise realisiert werden,
dass benachbarte Wendesegmente unabhängig voneinander ohne Kollisionsrisiko um ihre
jeweilige Rotationsachse drehen können. Insbesondere ist bevorzugt, dass die Wendesegmente
derart ausgebildet und angeordnet sind, dass benachbarte Wendesegmente unabhängig
von einem Drehwinkel des jeweils anderen Wendesegments um mindestens 180 Grad, vorzugsweise
um 360 Grad, um ihre jeweilige Drehachse drehen können, ohne mit dem jeweils anderen
Wendesegment in Berührung zu kommen.
[0034] Ein solcher Aufbau bzw. eine solche Konstruktion der Wendesegmente kann eine Kollision
der Wendesegmente untereinander vorzugsweise in jeder ihrer Positionen vermeiden.
Vorzugsweise werden die Wendesegmente derart gestaltet, dass sie innerhalb einer Kugelfläche
liegen. Vorzugsweise liegt der Mittelpunkt der Kugel in einem Schnittpunkt der Drehachsen
der Wendesegmente. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass sich die Wendesegmente
während ihrer jeweiligen Rotation immer innerhalb der Kugel befinden. Je größer der
Kugeldurchmesser gewählt werden kann, desto länger können auch die Aufnahmen ausgebildet
sein, so dass sich die Länge der Auflage der stabförmigen Gegenstände in den Aufnahmen
vergrößert. Bei einer detaillierten Konstruktion mit beispielsweise einer genauen
Untersuchung der Kollisionsbedingungen kann vorzugsweise von einer exakten Kugelform
abgewichen werden, um die Länge der Aufnahmen weiter zu vergrößern und gleichzeitig
die Kollisionsfreiheit sicherzustellen. Ferner ist bevorzugt, eine benachbarte Trommel,
insbesondere eine Einlegetrommel, im Bereich einer Maschinenmitte einzudrehen, wodurch
ebenfalls die Länge der Aufnahmen der Wendesegmente erhöht werden kann.
[0035] In einer weiteren Ausgestaltung ist bevorzugt, dass das mindestens eine Wendesegment
einen Kurvenkörper aufweist, der in einer Kurvenbahn geführt ist. Dabei ist ferner
bevorzugt, dass die Kurvenbahn derart ausgebildet und angeordnet ist, dass, vorzugsweise
in jeder Position der Wendetrommel, das mindestens eine Wendesegment berührungsfrei
zu benachbarten Wendesegmenten und/oder benachbarten Maschinenelementen angeordnet
und ausgerichtet ist.
[0036] Die Kurvenbahn ist vorzugsweise an der Trommelwelle oder mit dieser verbundenen Elementen
angeordnet. Der Kurvenkörper ist vorzugsweise im Normalbetrieb frei, d.h. nicht zwangsgeführt,
in der Kurvenbahn geführt. Wenn mehrere Wendesegmente vorgesehen sind, ist es ferner
bevorzugt, dass entsprechend jedes Wendesegment einen Kurvenkörper, der in einer entsprechenden
Kurvenbahn geführt ist, aufweist. Die Kurvenbahn bzw. die Kurvenbahnen ist bzw. sind
vorzugsweise so angeordnet, dass sie eine gewollte Rotation der Wendesegmente um ihre
jeweilige Rotationsachse erlauben und gleichzeitig verhindern, dass benachbarte Wendesegmente
in Berührung kommen oder ein Wendesegment mit benachbarten Maschinenelementen, wie
beispielsweise benachbarten Trommeln, wie Zuführtrommeln, in Berührung kommt. Dazu
ist die Kurvenbahn vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet, dass ein Eingriff
des Kurvenkörpers mit der Kurvenbahn, also eine Zwangsführung, vorzugsweise nur dann
erfolgt, wenn eine Bewegung bzw. Rotation des Wendesegments bzw. der Wendesegmente
zu einer Berührung benachbarter Wendesegmente und/oder benachbarter Maschinenelemente
führen würde. Wenn mit der Kurvenbahn nicht nur die Kollisionsfreiheit des mindestens
einen Wendesegments zu benachbarten Maschinenelementen sichergestellt werden soll,
sondern gleichzeitig auch die Kollisionsfreiheit mehrerer benachbarter Wendesegmente
sicher verhindert wird, können auch Wendesegmente eingesetzt werden, die - ohne das
Vorsehen einer Kurvenbahn - nicht vollständig kollisionsfrei drehen könnten. Dadurch
können sich Vorteile bei der Gestaltung der Wendesegmente ergeben, beispielsweise
eine besser Luftführung, oder längere Aufnahmen für eine bessere Auflage der stabförmigen
Gegenstände.
[0037] Ferner ist bevorzugt, dass mindestens ein Kollisionssensor vorgesehen ist, beispielsweise
eine ortsfest angebrachte Lichtschranke, der angeordnet und ausgebildet ist, unerwünschte
Bewegungen, Drehungen und/oder Positionen des mindestens einen Wendesegments zu detektieren
und ferner vorzugsweise ein Kollisionssignal an die elektrische Antriebsvorrichtung
und/oder den Trommelantrieb zu übermitteln, wobei vorzugsweise die elektrische Antriebsvorrichtung
und/oder der Trommelantrieb in Abhängigkeit des Kollisionssignals gestoppt werden,
um eine Kollision zu verhindern.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Eingangs genannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren
zum Wenden von stabförmigen Gegenständen der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere
Zigaretten, umfassend die Schritte: Bereitstellen einer Wendetrommel mit einer durch
einen Trommelantrieb angetriebenen Trommelwelle und mit mindestens einem Wendesegment,
welches mindestens zwei Aufnahmen für zu wendende stabförmige Gegenstände aufweist,
Antreiben des Wendesegments mittels einer elektrischen Antriebsvorrichtung, die angeordnet
und ausgebildet ist, das mindestens eine Wendesegment über ein Getriebe anzutreiben,
derart, dass das Wendesegment relativ zu der Wendetrommel um eine Drehachse dreht,
und dabei in den mindestens zwei Aufnahmen angeordnete Gegenstände parallel zueinander
gewendet werden.
[0039] Das Verfahren und seine mögliche Fortbildungen weisen Merkmale bzw. Verfahrensschritte
auf, die sie insbesondere dafür geeignet machen, für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Wenden von stabförmigen Gegenständen und ihre Fortbildungen verwendet zu werden.
[0040] Zu den Vorteilen, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails des erfindungsgemäßen
Verfahrens und seiner Fortbildungen wird auf die vorangegangene Beschreibung zu den
entsprechenden Vorrichtungsmerkmalen verwiesen.
[0041] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden beispielhaft anhand der beiliegenden
Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung einer als Hohlwelle ausgebildeten Trommelwelle, eine
Wendetrommel mit einem Aufnahmeabschnitt und einem durch eine elektrische Antriebsvorrichtung
angetriebenen Wendesegment;
- Fig. 2:
- einen Querschnitt eines Teils einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Wenden von stabförmigen Gegenständen;
- Fig.: 3
- einen Querschnitt eines Teils einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Wenden von stabförmigen Gegenständen;
- Fig. 4:
- einen Querschnitt eines Teils einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Wenden von stabförmigen Gegenständen;
- Fig. 5:
- eine dreidimensionale Ansicht eines Teils einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Wenden von stabförmigen Gegenständen mit kollisionsfrei angeordneten
und ausgebildeten Wendesegmenten;
- Fig. 6:
- eine weitere dreidimensionale Darstellung eines Teils der Ausführungsform gemäß Figur
5; und
- Fig. 7:
- eine dreidimensionale Darstellung eines Teils einer Ausführungsform ähnlich der in
den Figuren 5 und 6 gezeigten Ausführungsform mit Darstellung einer Kugeloberfläche,
in die die Wendesegmente eingeschrieben sind.
[0042] In Figur 1 ist ein Querschnitt eines Teils einer ersten möglichen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Wenden von Zigaretten Z dargestellt. In
einem Maschinengehäuse 12 ist eine als Hohlwelle ausgebildete Trommelwelle 2 gelagert.
Die Trommelwelle 2 verbindet einen in Figur 1 rechts befindlichen Trommelraum mit
einem in Figur 1 links befindlichen rückwärtigen Maschinenraum. Die Trommelwelle 2
wird von einem als Riementrieb 3 (oder einer Zahnradstufe) ausgebildeten Trommelantrieb
angetrieben. Der Trommelantrieb kann sowohl als Einzelantrieb für eine Trommelwelle
bzw. Wendetrommel als auch als Gesamtantrieb für mehrere Trommelwellen bzw. Wendetrommeln
ausgebildet sein.
[0043] Im Trommelraum befindet sich, fest mit der Trommelwelle 2 verbunden, eine als Elektromotor
ausgebildete elektrische Antriebsvorrichtung 4, die mit der Trommelwelle 2 mitrotiert.
Der Elektromotor 4 treibt ein Wendesegment 5 derart an, dass das Wendesegment 5 um
seine Rotationsachse dreht, die orthogonal zur Rotationsachse der Trommelwelle 2 und
radial zu dieser verläuft.
[0044] Eine als Kabelverbindung ausgebildete Leitungsverbindung 10 ist vom Elektromotor
4 durch das Innere der als Hohlwelle ausgebildeten Trommelwelle 2 vom Trommelraum
in den rückwärtigen Maschinenraum geführt und tritt dort aus einer Öffnung in der
Trommelwelle aus. An einem im rückwärtigen Maschinenraum befindlichen Ende der Trommelwelle
2 ist ein Aufnahmeabschnitt 6 angeordnet, der mit der Trommelwelle 2 mitrotiert und
daher auch als Drehteller bezeichnet werden kann. An dem Aufnahmeabschnitt 6 sind
Auswerte- und/oder Steuereinheiten 7 angeordnet, welche die Auswertung und/oder Steuerung
der Motordaten und/oder von Signalen anderer (elektrischer) Funktionselemente übernehmen.
Dazu sind die Auswerte- bzw. Steuereinheiten 7 über eine oder mehrere Leitungsverbindungen
mit dem Elektromotor 4, weiteren Elektromotoren und/oder weiteren (elektrischen) Funktionseinheiten
verbunden. Mittig bzw. zentral auf dem Aufnahmeabschnitt 6 ist ein Schleifringübertrager
angeordnet, der einen rotierenden Teil 8a und einen stehenden Teil 8b aufweist. Der
stehende, nicht rotierende Teil 8b ist fest mit einem Maschinengestell verbunden.
Der rotierende Teil 8a des Schleifringübertragers ist über weitere Leitungsverbindungen
11 mit den ebenfalls rotierenden Auswerte- bzw. Steuereinheiten 7 verbunden. Da die
Auswerte- bzw. Steuereinheiten 7 ebenso wie der Elektromotor 4 rotieren, können die
vom rotierenden Teil 8a des Schleifringübertragers auf den stehenden Teil 8b des Schleifringübertragers
zu übertragenden Datenmengen bzw. Signale minimiert werden.
[0045] In den Figuren 2 bis 4 sind Schnittdarstellungen von Teilen von weiteren beispielhaften
Ausführungsformen erfindungsgemäßer Vorrichtungen 100, 200, 300 zum Wenden von Zigaretten
Z dargestellt. Die in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Vorrichtungen 100, 200, 300
weisen jeweils eine als Hohlwelle ausgebildete Trommelwelle 102, 202, 302 sowie mindestens
ein Wendesegment 105, 205, 305 mit jeweils mindestens zwei Aufnahmen 125, 225, 325
zur Aufnahme von zu wendenden Zigaretten Z auf. Oberhalb der Wendesegmente 105, 205
der Figuren 2 und 3 sind benachbarte Trommeln 190, 290, wie beispielsweise Zuführtrommeln,
dargestellt, mit denen eine Berührung bei Drehung der Wendesegment 105, 205 um ihre
Drehachse zu vermeiden ist.
[0046] Zur Drehung um ihre jeweiligen Rotationsachsen 115, 215, 315 sind die Wendesegmente
105, 205, 305 von elektrischen Antriebsvorrichtungen 104, 204, 304 über ein Getriebe
120, 220, 320 angetrieben. Die elektrischen Antriebsvorrichtungen 104, 204 lassen
Rotor 104a, 204a und feststehenden Stator mit entsprechenden Wicklungen 104b, 204b
erkennen. In Figur 4 ist neben der elektrischen Antriebsvorrichtung 304 auch ein mit
dieser über eine Kabelverbindung 307 verbundener Schleifringübertrager 306 mit einem
rotierenden Teil 306a und einem feststehenden, mit einem Antriebsflansch 301 verbundenen
Teil 306b zu erkennen.
[0047] Das Getriebe 120 der Vorrichtung 100 weist ein mit der Motorwelle 121 verbundenes
Winkelgetriebe 122 auf, um das Wendesegment 105 in seiner Rotationsachse 115 anzutreiben.
Das Getriebe 220 der Vorrichtung 200 weist eine Motorwelle 221 und ein Zahnriemengetriebe
222 zum Antreiben des Wendesegments 205 um seiner Rotationsachse 215 auf. Das Getriebe
320 der Vorrichtung 300 zeigt wiederum eine Motorwelle 321 sowie ein Winkelgetriebe
322 zum Antreiben des Wendesegments 305 um seine Rotationsachse 315.
[0048] In den drei Vorrichtungen 100, 200, 300, 400 ist ferner ein Kurvenkörper 111, 211,
311 vorgesehen, der in einer Kurvenbahn 110, 210, 310 geführt ist. Die Kurvenbahnen
110, 210, 310 sind derart ausgebildet und angeordnet, dass vorzugsweise in jeder (Dreh-)
Position der Wendetrommel und der jeweiligen (Dreh-Position) die Wendesegmente 105,
205, 305 berührungsfrei zu benachbarten Wendesegmenten und/oder benachbarten Maschinenelementen
190, 290 angeordnet und ausgerichtet sind. Die Kurvenkörper 111, 211, 311 sind vorzugsweise
frei in den Kurvenbahnen 110, 210, 310 geführt und es erfolgt ein Eingriff der Kurvenkörper
111, 211, 311 mit den Rändern der Kurvenbahnen 110, 210, 310 nur, wenn anderenfalls
eine Kollision oder Berührung benachbarter Wendesegmente und/oder eines Wendesegments
mit einem benachbarten Maschinenelement erfolgen würde.
[0049] In den Figuren 5 bis 7 sind Ausgestaltungen von Vorrichtungen 400, 500 gezeigt, deren
Wendesegmente 405a,b, 505a,b und die darin ausgebildeten Aufnahmen 425a,b, 525a,b
derart ausgebildet sind, dass benachbarte Wendesegmente 405a,b, 505a,b vorzugsweise
auch ohne Sicherung durch in Kurvenbahnen eingreifende Kurvenkörper kollisionsfrei
drehen können und ebenso kollisionsfrei zu benachbarten Trommeln 490, 590 drehen können.
Dazu sind die Wendesegmente 405a,b der Vorrichtung 400 mit abgerundeten Ecken 435a,b
versehen, die Wendesegment 405a,b können auch als "rundgeschliffen" bezeichnet werden.
In Figur 7 ist gezeigt, dass die Wendesegmente 505a,b mit entsprechend abgerundeten
Ecken der Aufnahmen 525a,b innerhalb einer Kugelfläche 545b liegen. Der Mittelpunkt
der Kugel 545b liegt vorzugsweise im Schnittpunkt der Drehachsen der Wendesegmente
505a,b. Auf diese Weise kann die Kollision benachbarter Wendesegmente 505a,b und -
bei entsprechender Anordnung der benachbarten Trommel 590 - eine Kollision grundsätzlich
vermieden werden.
[0050] Alternativ oder zusätzlich zur kollisionsfreien Ausgestaltung der Wendesegmente wie
in den Figuren 5 bis 7 gezeigt und/oder zu einer Konstruktion mit Kurvenkörpern und
Kurvenbahnen, wie in den Figuren 2 bis 4 gezeigt, können Kollisionssensoren, wie beispielsweise
Lichtschranken, eingesetzt werden, die eine drohende Kollision detektieren und den
Trommelantrieb und/oder die elektrische Antriebsvorrichtung vorzugsweise entsprechend
stoppen können, um eine Kollision zu verhindern.
Es folat eine Liste weiterer Ausführungsformen der Erfindung:
[0051]
Ausführungsform 1: Vorrichtung zum Wenden von stabförmigen Gegenständen (Z) der tabakverarbeitenden
Industrie, insbesondere Zigaretten, umfassend eine Wendetrommel mit einer durch einen
Trommelantrieb angetriebenen Trommelwelle und mit mindestens einem Wendesegment, welches
mindestens zwei Aufnahmen für zu wendende stabförmige Gegenstände aufweist, und welches
relativ zu der Wendetrommel um eine Drehachse derart drehbar angeordnet ist, dass
bei einer Drehung des Wendesegments in den mindestens zwei Aufnahmen angeordnete Gegenstände
im Wesentlichen parallel zueinander gewendet werden, gekennzeichnet durch eine elektrische
Antriebsvorrichtung, welche angeordnet und ausgebildet ist, das mindestens eine Wendesegment
anzutreiben.
Ausführungsform 2: Vorrichtung nach der vorhergehenden Ausführungsform, dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrische Antriebsvorrichtung an der Trommelwelle befestigt ist.
Ausführungsform 3: Vorrichtung nach mindestens einer der beiden vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trommelwelle als Hohlwelle ausgebildet ist und eine
Leitungsverbindung von der elektrischen Antriebsvorrichtung durch die Hohlwelle aus
der Wendetrommel hinausgeführt ist.
Ausführungsform 4: Vorrichtung nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trommelwelle aus der Wendetrommel hinausgeführt ist
und außerhalb der Wendetrommel an der Trommelwelle ein Aufnahmeabschnitt angeordnet
ist.
Ausführungsform 5: Vorrichtung nach der vorhergehenden Ausführungsform, dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Aufnahmeabschnitt mindestens eine Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheit
angeordnet ist, welche mit der elektrischen Antriebsvorrichtung, vorzugsweise über
die durch die Hohlwelle geführte Leitungsverbindung, verbunden ist.
Ausführungsform 6: Vorrichtung nach der vorhergehenden Ausführungsform, dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Aufnahmeabschnitt ein Schleifringübertrager angeordnet ist, der mit der
mindestens einen an dem Aufnahmeabschnitt angeordneten Versorgungs-, Steuer- und/oder
Auswerteeinheit verbunden ist.
Ausführungsform 7: Vorrichtung nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Antriebsvorrichtung angeordnet und ausgebildet
ist, das mindestens eine Wendesegment direkt anzutreiben.
Ausführungsform 8: Vorrichtung nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Antriebsvorrichtung angeordnet und ausgebildet
ist, das mindestens eine Wendesegment über ein Getriebe, insbesondere ein Riemen-
oder Kegelradgetriebe anzutreiben.
Ausführungsform 9: Vorrichtung nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
gekennzeichnet durch zwei, drei oder mehrere, vorzugsweise vier Wendesegmente, wobei
vorzugsweise für den Antrieb jedes der Wendesegmente jeweils eine elektrische Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist, und wobei ferner vorzugsweise die elektrischen Antriebsvorrichtungen
aller Wendesegmente an der Trommelwelle befestigt sind.
Ausführungsform 10: Vorrichtung nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wendesegment derart ausgebildet und
angeordnet ist, dass das mindestens eine Wendesegment bei Antrieb durch die elektrische
Antriebsvorrichtung berührungsfrei zu benachbarten, weiteren Wendesegmenten und/oder
benachbarten Maschinenelementen, wie beispielsweise benachbarten Trommeln, dreht.
Ausführungsform 11: Vorrichtung nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wendesegment in einen Kugelabschnitt
einschreibbar ist und/oder abgerundete Ecken aufweist.
Ausführungsform 12: Vorrichtung nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wendesegment einen Kurvenkörper aufweist,
der in einer Kurvenbahn geführt ist.
Ausführungsform 13: Vorrichtung nach der vorhergehenden Ausführungsform, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurvenbahn derart ausgebildet und angeordnet ist, dass, vorzugsweise in jeder
Position der Wendetrommel, das mindestens eine Wendesegment berührungsfrei zu benachbarten
Wendesegmenten und/oder benachbarten Maschinenelementen angeordnet und ausgerichtet
ist.
Ausführungsform 14: Vorrichtung nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
gekennzeichnet durch mindestens einen Kollisionssensor, der angeordnet und ausgebildet
ist, unerwünschte Bewegungen, Drehungen und/oder Positionen des mindestens einen Wendesegments
zu detektieren, und ferner vorzugsweise ein Kollisionssignal an die elektrische Antriebsvorrichtung
und/oder den Trommelantrieb zu übermitteln.
Ausführungsform 15: Verfahren zum Wenden von stabförmigen Gegenständen (Z) der tabakverarbeitenden
Industrie, insbesondere Zigaretten, umfassend die Schritte:
- Bereitstellen einer Wendetrommel mit einer durch einen Trommelantrieb angetriebenen
Trommelwelle und mit mindestens einem Wendesegment, welches mindestens zwei Aufnahmen
für zu wendende stabförmige Gegenstände aufweist,
- Antreiben des Wendesegments mittels einer elektrischen Antriebsvorrichtung derart,
dass das Wendesegment relativ zu der Wendetrommel um eine Drehachse dreht, und dabei
in den mindestens zwei Aufnahmen angeordnete Gegenstände parallel zueinander gewendet
werden.
1. Vorrichtung (1, 100, 200, 300, 400, 500) zum Wenden von stabförmigen Gegenständen
(Z) der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere Zigaretten, umfassend
eine Wendetrommel mit einer durch einen Trommelantrieb angetriebenen Trommelwelle
(2, 102, 202, 302) und mit mindestens einem Wendesegment (5, 105, 205, 305, 405a,b,
505a,b), welches mindestens zwei Aufnahmen (125, 225, 325, 425a,b, 525a,b) für zu
wendende stabförmige Gegenstände aufweist, und welches relativ zu der Wendetrommel
um eine Drehachse derart drehbar angeordnet ist, dass bei einer Drehung des Wendesegments
in den mindestens zwei Aufnahmen angeordnete Gegenstände im Wesentlichen parallel
zueinander gewendet werden, und
eine elektrische Antriebsvorrichtung (4, 104, 204, 304), welche angeordnet und ausgebildet
ist, das mindestens eine Wendesegment anzutreiben, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Antriebsvorrichtung (4, 104, 204, 304) angeordnet und ausgebildet
ist, das mindestens eine Wendesegment (5, 105, 205, 305, 405a,b, 505a,b) über ein
Getriebe (120, 220, 320) anzutreiben.
2. Vorrichtung (1, 100, 200, 300) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Antriebsvorrichtung (4, 104, 204, 304) an der Trommelwelle (2) befestigt
ist.
3. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trommelwelle (2) als Hohlwelle ausgebildet ist und eine Leitungsverbindung (10)
von der elektrischen Antriebsvorrichtung durch die Hohlwelle aus der Wendetrommel
hinausgeführt ist.
4. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trommelwelle (2, 102, 202, 302) aus der Wendetrommel hinausgeführt ist und außerhalb
der Wendetrommel an der Trommelwelle ein Aufnahmeabschnitt (6) angeordnet ist.
5. Vorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufnahmeabschnitt (6) mindestens eine Versorgungs-, Steuer- und/oder Auswerteeinheit
(7) angeordnet ist, welche mit der elektrischen Antriebsvorrichtung, vorzugsweise
über die durch die Hohlwelle geführte Leitungsverbindung, verbunden ist.
6. Vorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufnahmeabschnitt (6) ein Schleifringübertrager angeordnet ist, der mit der
mindestens einen an dem Aufnahmeabschnitt angeordneten Versorgungs-, Steuer- und/oder
Auswerteeinheit (7) verbunden ist.
7. Vorrichtung (1, 100, 200, 300, 400, 500) nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (120, 220, 320) ein Riemen- oder Kegelradgetriebe ist.
8. Vorrichtung (1, 100, 200, 300, 400, 500) nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
gekennzeichnet durch zwei, drei oder mehrere, vorzugsweise vier Wendesegmente (5, 105, 205, 305, 405a,b,
505a,b), wobei vorzugsweise für den Antrieb jedes der Wendesegmente jeweils eine elektrische
Antriebsvorrichtung vorgesehen ist, und wobei ferner vorzugsweise die elektrischen
Antriebsvorrichtungen aller Wendesegmente an der Trommelwelle befestigt sind.
9. Vorrichtung (1, 100, 200, 300, 400, 500) nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wendesegment (5, 105, 205, 305, 405a,b, 505a,b) derart ausgebildet
und angeordnet ist, dass das mindestens eine Wendesegment bei Antrieb durch die elektrische
Antriebsvorrichtung berührungsfrei zu benachbarten, weiteren Wendesegmenten und/oder
benachbarten Maschinenelementen (190, 290, 490, 590), wie beispielsweise benachbarten
Trommeln, dreht.
10. Vorrichtung (400, 500) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wendesegment in einen Kugelabschnitt (545b) einschreibbar ist
und/oder abgerundete Ecken (435a,b. 535a,b) aufweist.
11. Vorrichtung (100, 200, 300) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wendesegment (105, 205, 305) einen Kurvenkörper (111, 211, 311)
aufweist, der in einer Kurvenbahn (110, 210, 310) geführt ist.
12. Vorrichtung (1, 100, 200, 300, 400, 500) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenbahn (110, 210, 310) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass, vorzugsweise
in jeder Position der Wendetrommel, das mindestens eine Wendesegment (105, 205, 305)
berührungsfrei zu benachbarten Wendesegmenten und/oder benachbarten Maschinenelementen
(190, 290) angeordnet und ausgerichtet ist.
13. Vorrichtung (100, 200, 300) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen Kollisionssensor, der angeordnet und ausgebildet ist, unerwünschte
Bewegungen, Drehungen und/oder Positionen des mindestens einen Wendesegments (5, 105,
205, 305, 405a,b, 505a,b) zu detektieren, und ferner vorzugsweise ein Kollisionssignal
an die elektrische Antriebsvorrichtung (4, 104, 204, 304) und/oder den Trommelantrieb
zu übermitteln.
14. Verfahren zum Wenden von stabförmigen Gegenständen (Z) der tabakverarbeitenden Industrie,
insbesondere Zigaretten,
umfassend die Schritte:
- Bereitstellen einer Wendetrommel mit einer durch einen Trommelantrieb angetriebenen
Trommelwelle (2, 102, 202, 302) und mit mindestens einem Wendesegment (5, 105, 205,
305, 405a,b, 505a,b), welches mindestens zwei Aufnahmen (125, 225, 325, 425a,b, 525a,b)
für zu wendende stabförmige Gegenstände aufweist,
- Antreiben des Wendesegments mittels einer elektrischen Antriebsvorrichtung (4, 104,
204, 304), die angeordnet und ausgebildet ist, das mindestens eine Wendesegment über
ein Getriebe (120, 220, 320) anzutreiben, derart, dass das Wendesegment relativ zu
der Wendetrommel um eine Drehachse dreht, und dabei in den mindestens zwei Aufnahmen
angeordnete Gegenstände parallel zueinander gewendet werden.