[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Durchführung eines Rudertrainings gemäß
Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Einrichtungen zur Durchführung eines Rudertrainings, oder auch kurz Rudergeräte genannt,
werden zum Training des Ruderns an Land, z.B. im Winter oder zur gezielten Leistungssteigerung
benutzt und sind vielfältig bekannt. Zum einen gibt es für das Training von Leistungssportlern
gedachte Rudergeräte, die eine weitgehend identische Nachahmung der in einem realen
Ruderboot vorliegenden kinematischen Verhältnisse und der Belastungsverläufe beim
realen Rudern ermöglichen sollen und hierfür aufwändige Bewegungs- und Steuerungseinrichtungen
aufweisen. Die beim Rudern durch die Wechselwirkung der Ruder mit dem Wasser entstehenden
Belastungen des Rudernden werden hierbei überwiegend anhand von aufwändigen Widerstandseinrichtungen
wie Schwungrädern, fluidischen Antriebselementen, Wirbelstromeinrichtungen etc. nachgeahmt
und können dadurch zur optimalen Anpassung der Trainingsbedingungen leicht beeinflusst
werden. Ein Beispiel für ein derartiges professionelles Rudergerät ist etwa in der
US 8 235 874 B2 angegeben.
[0003] Für den nicht so leistungsorientierten Fitnessbereich gibt es eine Reihe von Fitnessgeräten,
deren Kinematik an die der realen Ruderbewegung teilweise angeglichen sind oder zumindest
Abschnitte der Ruderbewegung nachahmen. So ist beispielsweise aus der
DE 297 05 990 U1 eine Rudermaschine bekannt, bei der der Trainierende auf einem feststehenden Sitz
sitzt und sich mit der Brust gegen einen Gegenhalter abstützt. Die Arme führen über
eine Art Hebelsystem eine ruderähnliche Bewegung aus, wobei als Widerstandselement
die im Fitnessbereich aus Gründen des einfachen Aufbaus und der damit einhergehenden
Robustheit häufig verwendeten Gewichtsstapel verwendet werden, die über Seilzugeinrichtungen
und Umlenkrollen mit dem Hebelsystem verbunden sind. Derartige Fitnessgeräte haben
den Nachteil, dass die auszuführende Bewegung aufgrund der weitgehend vorgegebenen
Haltung des Trainierenden und der Ausgestaltung des Hebelsystems nur sehr entfernt
der realen Ruderbewegung ähnelt. Zum anderen ist die Verwendung des Gewichtsstapels
als Widerstandselement insofern problematisch, dass bei schnelleren oder mit höherem
Takt ausgeführten ruderähnlichen Bewegungen der Gewichtsstapel aufgrund seiner Trägheit
und der fehlenden unmittelbaren Kopplung mit dem Hebelsystem unkontrollierbare oder
sich aufschaukelnde Bewegungen ausführen kann. Führt der Trainierende mit schneller
Frequenz ruderähnliche Bewegungen aus, so schwingt sich die Bewegung des Gewichtsstapels
leicht auf, da die üblicherweise verwendeten Seilzüge nur auf Zug die Bewegung des
Hebelsystems auf den Gewichtsstapel übertragen, die umgekehrte Bewegung des Gewichtsstapels
aber entsprechend ungeführt und dadurch ggf. verzögert oder unsynchronisiert zur Bewegung
des Hebelsystems erfolgt. Am Ende der Hubbewegung kann das Gewicht aufgrund seiner
Massenträgheit und der ungeführten Bewegung leicht über den oberen Umkehrpunkt hinaus
überschwingen, wodurch die Synchronisierung von Ruderbewegung und Hubbewegung gestört
wird. Nach Erreichen des derart erweiterten oberen Totpunktes fällt dann das Gewicht
ungeführt wieder nach unten und erzeugt ungewollte Kraftspitzen auf den Ruderstangen.
Dies kann dazu führen, dass der Gewichtsstapel quasi eine Art Eigenleben führen kann,
das nicht mehr mit der Bewegung des Hebelsystems korreliert und das Ausführen einer
reproduzierbaren ruderähnlichen Bewegung erschwert oder unmöglich macht.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Einrichtungen zur Durchführung
eines Rudertrainings vorzuschlagen, mit dem auch für den Fitnessbereich und kostengünstig
eine weitgehende Annäherung an die reale Ruderbewegung und deren kontrollierte Durchführung
in jedem Bewegungszustand möglich wird.
[0005] Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 1 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zur Durchführung eines Rudertrainings,
aufweisend eine Anordnung von einem auf dem Grundgestell relativ zu der drehbaren
Lagerung der Ruderstangen verschiebbar angeordneten Sitz für einen Rudernden und zwei
drehbar gelagerten und unabhängig voneinander bewegbaren Ruderstangen, die von dem
Rudernden bei der Durchführung der Ruderbewegung gegen einen Widerstand um ihre Drehlagerung
herum bewegt werden müssen. Eine derartige Einrichtung wird dadurch weiter entwickelt,
dass der Sitz auf dem Grundgestell relativ zu der drehbaren Lagerung der Ruderstangen
verschiebbar angeordnet ist und die Ruderstangen mittels eines durchgängig zwischen
den Ruderstangen verlaufenden Zugmittels mit einer Widerstandseinrichtung aus einer
Anordnung aus heb- und senkbaren Gewichten verbunden sind, wobei das Zugmittel so
geführt ist, dass die Hubbewegung der Gewichte bei der Durchführung der Ruderbewegung
langsamer und/oder kleiner als die Verschiebung des Zugmittels im Bereich der Ruderstangen
erfolgt. Zum einen wird durch die verschiebbare Anordnung des Sitzes für den Rudernden
auch für den nicht so leistungsorientierten Einsatzbereich des Rudergerätes in Fitnessstudios
oder dgl. dafür gesorgt, dass die Bewegung des Rudernden in Bezug auf die Rumpf- und
Beinbewegungen denjenigen des realen Ruderns weitgehend entsprechen. Hierbei werden
während der Ruderbewegung die Beine an einer Aufstellfläche abgestützt und bei dem
Zugteil der Ruderbewegung bewegt der Rudernde sich mit dem Sitz nach vorne und beugt
dabei die Knie, wohingegen er beim Rückstoßen der Ruderstangen die Beine wieder streckt
und den Sitz bezogen auf die Aufstellfläche wieder nach hinten schiebt. Dies ist wesentlich
harmonischer und weniger körperbelastend als die weitgehend ortsfeste Haltung des
Körpers bei bekannten Einrichtungen von ruderähnlichen Geräten in Fitnessstudios.
Die Widerstandseinrichtung aus einer Anordnung aus heb- und senkbaren Gewichten vermeidet
im Weiteren das unkontrollierte Aufschwingen und das unsynchronisierte Eigenleben
der Gewichte relativ zu der Bewegung der Ruderstangen dadurch, dass die Hubbewegung
der Gewichte bei der Durchführung der Ruderbewegung langsamer und/oder kleiner als
die Verschiebung des Zugmittels im Bereich der Ruderstangen erfolgt. Durch diese Übersetzung
der Bewegung der Ruderstangen ins Langsame bzw. in einen kleineren Hub werden die
bei herkömmlichen sog. Rudergeräten leicht auftretenden Probleme minimiert bzw. komplett
vermieden, indem die Bewegung des Gewichtes der Widerstandseinrichtung langsamer und
mit weniger Amplitude ausgeführt wird, was insgesamt die Dynamik dieser Bewegung des
Gewichtes dämpft und somit zu einer weitgehend synchronen Bewegung der Ruderstangen
durch den Rudernden und der Bewegung des Gewichtes der Widerstandseinrichtung sorgt.
Dadurch kann selbst bei dynamisch und kraftvoll Rudernden ein sehr zuverlässiges und
damit für den Rudernden angenehmes Bewegungsverhalten des Gewichtes erreicht werden.
Dadurch wird weiterhin vermieden, für den Einsatzbereich des Rudergerätes in Fitnessstudios
wartungsanfällige oder teure Widerstandseinrichtungen nutzen zu müssen, die z.B. fluidisch
oder elektrisch funktionieren und die aufgrund der häufigen Nutzung in Fitnessstudios
leicht überbeansprucht werden können. Somit bietet die erfindungsgemäße Rudereinrichtung
eine in vielen Bereichen der tatsächlichen Ruderbewegung entsprechende oder dieser
nahekommende Trainingsmöglichkeit an, die gleichwohl mit einfachen Mitteln umgesetzt
werden kann und deshalb kostengünstig und robust ist und damit auch für Fitnessstudios
geeignet.
[0007] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Ruderstangen an seitlich und quer zu der
Verschieberichtung des Sitzes von dem Grundgestell konsolenartig abragenden Trägern
drehbar gelagert sind und weiterhin die Längen und die Anordnung der drehbaren Lagerung
der Ruderstangen den kinematischen Verhältnissen des realen Ruderbootes weitgehend
entsprechen. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Rudernde keine oder nur geringe
Unterschiede zu der realen Ruderbewegung wahrnimmt und er deshalb keine Umgewöhnungseffekte
hat, wenn er denn in einem realen Ruderboot trainiert. Zudem ist die an die reale
Ruderbewegung sehr angenäherte Ruderbewegung der erfindungsgemäßen Einrichtung sehr
körperfreundlich ausgestaltet und belastet den Körper des Rudernden nicht mit unharmonischen
Bewegungsabläufen, die bei herkömmlichen ruderähnlichen Einrichtungen für den Fitnessbereich
sonst häufig ausgeführt werden müssen. Damit eignet sich das erfindungsgemäße Rudergerät
gerade auch für eher ungeübte Trainierende oder Trainierende mit körperlichen Einschränkungen.
[0008] In weiterer Ausgestaltung können die Achsen der Lagerung der Ruderstangen geneigt
zur Vertikalen angeordnet sein, um eine anatomisch günstige und den kinematischen
Verhältnissen des realen Ruderbootes weitgehend entsprechende Bewegung der Ruderstangen
zu ermöglichen. Diese geneigte Anordnung der Lagerung der Ruderstangen führt zu einer
weiteren Annäherung der Bewegung der Ruderstangen der erfindungsgemäßen Einrichtung
an die Bewegungen des realen Ruderbootes, zudem können hierdurch die Ruderstangen
wie beim realen Ruderboot üblich eine sich überlappende Bewegung der Griffenden der
Ruderstangen ausführen.
[0009] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Widerstandseinrichtung mittig in Verlängerung
der Verschiebebewegung des Sitzes vor dem Rudernden an dem Grundgestell angeordnet
ist. Hierdurch ist die Führung des Zugmittels besonders einfach gestaltbar und die
Anordnung der Widerstandseinrichtung führt zu einem symmetrischen Aufbau der Rudereinrichtung.
[0010] In weiterer Ausgestaltung ist es denkbar, dass die Zugmittel Bänder oder Ketten oder
dgl. aufweisen, die gelenkig an den Ruderstangen festgelegt sind. Bänder oder Ketten
sind wegen ihrer Nachgiebigkeit und leichten Umlenkbarkeit besonders einfach beeinflussbar
und erlauben damit eine wenig Kraft verbrauchende Umlenkung der Kraft der Ruderbewegung
auf die Gewichte der Widerstandseinrichtung. Von Vorteil ist es hierbei insbesondere,
dass die Zugmittel von den Ruderstangen über Umlenkrollen bis zu der Widerstandseinrichtung
umgelenkt werden können. Derartige Umlenkrollen können einfach an einem Grundgestell
der Rudereinrichtung angeordnet werden und eine räumlich auch komplexere Führung der
Zugmittel erlauben, wobei durch entsprechende Gestaltung der Umlenkrollen mit Führungen
für die Zugmittel ein Abspringen der Zugmittel von den Umlenkrollen sicher verhindert
werden kann. Hierdurch wird insbesondere für den rauen Betrieb der Rudereinrichtung
für den Fitnessbereich mit teilweise unerfahrenen Benutzern eine zusätzliche Sicherheit
im Betrieb und eine Vermeidung von Defekten oder Beschädigungen erreicht.
[0011] Von besonderem Vorteil ist es, wenn als Zugmittel ein durchgehendes Band oder dgl.
vorgesehen ist, das von einer Ruderstange über die Umlenkrollen und die Widerstandseinrichtung
bis zu der anderen Ruderstange verläuft. Dieses durchgehende Zugmittel erlaubt zusammen
mit den Umlenkrollen und der Anlenkung an der Widerstandseinrichtung eine weitgehend
optimale Bewegungscharakteristik der Gewichte der Widerstandseinrichtung abhängig
von der Bewegung der Ruderstangen. Hierbei ist es auch egal, ob der Rudernde nur eine
Ruderstange oder beide Ruderstangen ungleichmäßig oder beide Ruderstangen gleichmäßig
betätigt, da die Bewegung jeder Ruderstange aufgrund des durchgängig verlaufenden
Zugmittels immer sicher und unabhängig von der Bewegung der anderen Ruderstange auf
das Gewicht der Widerstandseinrichtung übertragen wird.
[0012] Weiterhin ist es für den Betrieb der Rudereinrichtung von Vorteil, wenn der Sitz
über eine Gleitlagerung oder eine Wälzlagerung, vorzugsweise wälzgelagert an Führungsstangen,
gegenüber dem Grundgestell leichtbeweglich verschiebbar angeordnet ist. Hierdurch
kann der Rudernde mit nur geringem Kraftaufwand die zugehörige Beinbewegungen während
der Durchführung des Ruderns ausführen, ähnlich wie dies auch in einem realen Ruderboot
der Fall ist.
[0013] Eine Erhöhung der Belastung des Rudernden in Bezug auf die Beinbewegungen kann erreicht
werden, wenn der Sitz so an dem Grundgestell leichtbeweglich verschiebbar angeordnet
ist, dass die Verschiebeachse des Sitzes horizontal geneigt zu dem Grundgestell einstellbar
ist. Insbesondere, wenn die Verschiebeachse des Sitzes relativ zu dem Grundgestell
so angeordnet ist, dass der Sitz in seiner von der Drehachse der Ruderstangen am weitesten
entfernten Endlage höher angeordnet ist als in seiner zu der Drehachse der Ruderstangen
näheren Endlage, muss der Rudernde diese zusätzliche Höhendifferenz überwinden, wenn
er aufgrund der Beinbewegungen den Sitz entlang der Längsachse der Rudereinrichtung
verschiebt. Dies führt zu zusätzlichen Trainingseffekten insbesondere für die Beine
des Rudernden. Zur praktischen Umsetzung dieser zusätzlichen Belastung ist es z.B.
möglich, dass das Grundgestell an seinem einen Ende höhenverstellbar ausgebildet ist,
wobei die endseitige Höhenverstellung des Grundgestells die Verschiebeachse des Sitzes
mit verschwenkt. Selbstverständlich kann aber auch nur die Bewegungseinrichtung des
Sitzes separat von dem Grundgestell diese vorteilhafte Neigung aufweisen oder einnehmen.
[0014] Eine weitere oder alternative Erhöhung der Belastung des Rudernden in Bezug auf die
Beinbewegungen kann dadurch erreicht werden, dass zwischen Sitz und Grundgestell eine
Belastungseinrichtung derart angeordnet ist, dass die von dem Rudernden auszuführende
Relativbewegung zwischen Sitz und Grundgestell nur gegen einen zusätzlichen Widerstand
ausführbar ist. Hierdurch kann eine weitere gezielte Erhöhung der Belastung der Beinbewegungen
des Rudernden erreicht werden, wodurch zusätzliche Trainingseffekte auch dieser Körperpartien
erreicht werden und das Training dadurch zusätzlich effektiver und gleichmäßiger in
Bezug auf die Belastung von Oberkörper und Unterkörper gestaltet werden kann. Hierbei
kann die Belastungseinrichtung vorzugsweise eine Anordnung elastisch dehnbarer Bänder
oder dgl. und/oder mechanischer Federelemente und/oder pneumatischer Zylinder und/oder
hydraulischer Zylinder aufweisen, durch die der zusätzliche Widerstand bei der Relativbewegung
zwischen Sitz und Grundgestell, vorzugsweise einstellbar, hervorgerufen wird. So kann
z.B. ein jeweils ein elastisch dehnbares Band links und rechts von verschiebbaren
Sitz so angeordnet und zwischen Gestell und Sitz vorgespannt werden, dass bei der
Rückwärtsbewegung des Sitzes bei der Ruderbewegung diese Bänder gedehnt werden müssen
und dadurch von dem Rudernden eine erhöhte Kraft aufgebracht werden muss, um den Sitz
bei der Ruderbewegung nach hinten zu verschieben. Statt derartiger Bänder können auch
mechanische Federelemente und/oder pneumatische und/oder hydraulische Zylinder zwischen
Gestell und Sitz so angeordnet werden, dass bei der Rückwärtsbewegung des Sitzes während
der Ruderbewegung gegen diese jeweilige Federkraft gearbeitet werden muss und dadurch
der vorstehend genannte zusätzliche Trainingseffekt erreicht wird.
[0015] In weiterer Ausgestaltung ist es denkbar, dass eine entlang der Verschiebeachse des
Sitzes verschiebbar einstellbare Fußabstützung an dem Grundgestell festlegbar angeordnet
ist, auf der sich der Rudernde bei der Durchführung der Ruderbewegung abstützt. Eine
solche Fußabstützung, die insbesondere auch winkelverstellbar an dem Grundgestell
angeordnet sein kann, bietet damit die Möglichkeit, für jeden Rudernden passend eingestellt
werden zu können. Hierdurch kann der Rudernde vor Beginn des Ruderns die Rudereinrichtung
an seine ganz individuellen Gegebenheiten hinsichtlich Beinlängen, bequemster Neigung
der Fußabstützung etc. einstellen, wodurch der Trainingsablauf insgesamt verbessert
und weniger körperbelastend durchgeführt werden kann.
[0016] In einer ersten denkbaren Ausgestaltung kann die Widerstandseinrichtung mindestens
drei Umlenkrollen aufweisen, wobei zwei der Umlenkrollen symmetrisch zur Hubachse
der Gewichte an der anhebbaren Trägereinrichtung der Gewichte festgelegt sind und
die dritte Umlenkrolle mittig über den beiden Umlenkrollen ortsfest, vorzugsweise
ortsfest drehbar an dem Gestell der Einrichtung, angeordnet ist. Die Umlenkrollen
an der anhebbaren Trägereinrichtung der Gewichte wirken dabei quasi als lose Rollen.
Durch diese Führung des Zugmittels im Bereich der Widerstandseinrichtung wird dafür
gesorgt, dass die von den Ruderstangen auf das Zugmittel übertragene Zugbewegung mit
verringertem Hub auf das Gewicht der Widerstandseinrichtung übertragen wird. Eine
von den Ruderstangen auf das Zugmittel übertragene Zugbewegung führt nur zu einer
halb so großen Hubbewegung des Gewichtes, wodurch auch dynamische Effekte wie die
Hubgeschwindigkeit oder die Beschleunigung des Gewichtes gerade an den oberen und
unteren Umlenkpunkten entsprechend verringert werden. Somit kann auch bei einer hohen
Geschwindigkeit der Bewegung der Ruderstangen sicher dafür gesorgt werden, dass die
Bewegung des Gewichts der Widerstandseinrichtung unmittelbar synchron zu der Ruderbewegung
ausfällt und keine Überschwinger oder sonstigen unkontrollierbaren Bewegung des Gewichts
der Widerstandseinrichtung auftreten. Hierbei ist es auch denkbar, mehr als zwei lose
Rollen an der Trägereinrichtung der Gewichte so anzuordnen, dass eine stärkere Übersetzung
der Bewegung der Ruderstangen auf die Bewegung der Trägereinrichtung erreicht wird.
[0017] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Anordnung der Umlenkrollen symmetrisch zu
der Verschiebeachse des Sitzes ausgebildet ist. Hierdurch wird mit einer einfachen
Konstruktion die Umlenkung des Zugmittels erreicht, dass für die rechte Ruderstange
die gleiche Charakteristik wie für die linke Ruderstange aufweist.
[0018] In weiterer Ausgestaltung kann das Zugmittel von der einen Ruderstange über eine
benachbart zu dem Drehpunkt dieser Ruderstange angeordnete untere Umlenkrolle nach
oben zu einer darüber angeordneten zweiten Umlenkrolle, von dort zu einer, näher an
der Widerstandseinrichtung angeordneten dritten Umlenkrolle und von dieser dritten
Umlenkrolle nach unten zu einer der beiden Umlenkrollen an der anhebbaren Trägereinrichtung
der Gewichte verlaufen. Durch eine solche Anordnung ist es möglich, die Bewegung des
Zugmittels relativ nah zu dem Anlenkpunkt der Ruderstangen von der jeweiligen Ruderstange
abzunehmen und über die Anordnung der Umlenkrollen auf die Umlenkrollen an den Gewichten
zu übertragen, ohne dass zu lange Längen des Zugmittels erforderlich werden. Gleichzeitig
kann etwa durch die benachbart zu den Drehpunkten der Ruderstangen angeordneten Umlenkrollen
dafür gesorgt werden, wenn diese Umlenkrollen um eine vertikale Achse verschwenkbar
angeordnet sind, dass diese Umlenkrollen sich dadurch immer passend zu der Lage und
der Kreisbewegung des Anlenkpunktes des Zugmittels an der Ruderstange ausrichten.
Es werden somit optimale Übertragungsverhältnisse der Bewegung der Ruderstangen auf
das Zugmittel und über die Umlenkrollen eine sichere Übertragung auf die Gewichte
der Widerstandseinrichtung ermöglicht.
[0019] Hierbei ist es in weiterer Ausgestaltung denkbar, dass die benachbart zu den Drehpunkten
der Ruderstangen angeordneten Umlenkrollen an seitlichen Auslegern des Grundgestells
drehbar angeordnet sind. Dadurch können diese Umlenkrollen mit wenig Bauaufwand so
innerhalb der Rudereinrichtung angeordnet werden, dass das Zugmittel immer relativ
nahe an seiner Anlenkung an die jeweilige Ruderstange mit der ersten Umlenkrolle korrespondierend
in Verbding steht.
[0020] Ebenfalls ist es denkbar, dass die obenliegend angeordneten Umlenkrollen an V-förmig
zueinander ausgerichteten Auslegern des Grundgestells drehbar angeordnet sind. Die
obenliegend angeordneten Umlenkrollen können dadurch oberhalb der benachbart zu den
Drehpunkten der Ruderstangen angeordneten Umlenkrollen angeordnet werden, vorzugsweise
direkt oberhalb dieser Umlenkrollen.
[0021] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Trägereinrichtung der Gewichte eine Führungseinrichtung,
vorzugsweise eine oder mehrere Stangen, aufweist, die die Hub- und Senkbewegung der
Gewichte führt. Hierdurch wird ein unbeabsichtigtes Eigenleben der Gewichte der Widerstandeinrichtung
aufgrund dynamischer Effekte aufgrund der Ruderbewegung weiter vermindert.
[0022] Zur konstruktiven Umsetzung der Gewichte der Widerstandeinrichtung ist es denkbar,
dass als Gewichte auf der anhebbaren Trägereinrichtung für die Gewichte Scheiben aufgesteckt
werden können. Dies ist entsprechend den Hantelgewichten für den Fitnessbereich weit
verbreitet und den Benutzern der Rudereinrichtung im Fitnessbereich unmittelbar vertraut.
Es ist aber selbstverständlich auch denkbar, dass als Gewichte auf der anhebbaren
Trägereinrichtung für die Gewichte Platten vorgesehen werden, die mittels Steckelementen
einzeln oder in Stapeln mit der Trägereinrichtung koppelbar sind. Auch dies ist den
Benutzern der Rudereinrichtung unmittelbar von anderen Fitnessgeräten vertraut
[0023] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rudereinrichtung
zeigt die Zeichnung.
[0024] Es zeigen:
- Figur 1
- - eine schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Rudereinrichtung mit dem verschiebbaren
Sitz und dem Verlauf des Zugmittels zwischen den Ruderstangen und den Gewichten der
Widerstandeinrichtung,
- Figur 2
- - eine Ansicht der erfindungsgemäßen Rudereinrichtung etwa aus Sicht des Rudernden
in Richtung auf die Widerstandeinrichtung mit Darstellung des Verlaufs des Zugmittels
über Umlenkrollen.
[0025] In der Figur 1 ist eine schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Rudereinrichtung
1 mit dem verschiebbaren Sitz 3 und dem Verlauf des Zugmittels 6 zwischen den Ruderstangen
4 und den Gewichten 7 der Widerstandeinrichtung 8 dargestellt und erläutert. Die Rudereinrichtung
1 baut auf einem z.B. rechteckigen Grundrahmen 2 aus Stahlprofilen auf, der mit einer
vorderen Stütze 18 und einer hinteren Stütze 16 auf dem Untergrund aufsteht. Seitlich
wird der Grundrahmen 2 bzw. die Stützen 16, 18 durch Fußstangen 17 stabilisiert, die
seitlich von den Stützen abragen 16, 18 und seitlich Kräfte auf den Untergrund übertragen.
[0026] Innerhalb des Grundrahmens 2 ist der entlang der Verschieberichtung 21 längsverschiebliche
Sitz 3 über zwei parallele Führungsstangen 15 an dem Grundrahmen 2 verschiebbar gehaltert,
wobei am Sitz 3 nicht dargestellte Führungselemente wie z.B. Kugelführungen leichtgängig
auf den Führungsstangen 15 gleiten. Hierdurch wird nur wenig Kraft des Rudernden für
diese Verstellbewegung des Sitzes 3 benötigt.
[0027] Seitlich sind an dem Grundrahmen 2 jeweils ein konsolenartig vorragender Träger 14
schräg nach unten und vorne angeordnet, an dessen von dem Grundrahmen 2 frei abstehenden
Ende ein nur schematisch angedeutetes Drehlager 5 für jeweils eine Ruderstange 4 angedeutet
ist, in dem die Ruderstange 4 drehbar gelagert eine Drehbewegung entlang der Drehrichtung
23 wie bei einem realen Ruderboot ausführen kann. Die Ruderstangen 4 sind dabei so
lang gestaltet und ragen von dem Drehlager 5 weg so in das Innere des Grundrahmens
2, dass der Rudernde, auf dem Sitz 3 sitzend, die Ruderstangen 4 vor seiner Brust
nahezu wie bei einem realen Ruderboot betätigen kann.
[0028] Damit sich der Rudernde, der auf dem Sitz 3 sitzt und dessen Beine in Richtung auf
die vordere Stütze 18 zeigen, sich an der Rudereinrichtung 1 mit den Beinen abstützen
kann, ist in Verschieberichtung 21 vor dem Bewegungsbereich des Sitzes 3 eine entlang
der Verschieberichtung 21 verstellbare und anpassbar schräg hochklappbare Fußstütze
19 vorgesehen, auf die der Rudernde wie beim Rudern in einem Ruderboot seine Füße
beim Durchführen der Ruderbewegung abstützen und so durch Streckung und Anziehen der
Beine den Sitz 3 entlang der Verschieberichtung 21 bewegen kann.
[0029] Am vorderen Ende des Grundrahmens 2 ist an der Stütze 18 angeordnet eine nachfolgend
beschriebene Widerstandeinrichtung 8 angeordnet, die dafür sorgt, dass der Rudernde
bei der Betätigung der Ruderstangen 4 einen Widerstand empfindet, der dem Widerstand
der durch das Wasser gleitenden Ruder eines realen Ruderbootes weitgehend entspricht.
Hierzu dient ein Stapel an z.B. plattenförmigen oder scheibenförmigen Gewichten 7,
die in einem Führungsrahmen 11 geführt eine Hubbewegung in Hubrichtung 24 ausführen
können. Aufgrund der Schwerkraft wird zum Heben dieser Gewichte 7 gegen die Schwerkraft
eine Hubkraft erforderlich, die der Rudernde durch Anziehen der Ruderstangen 4 hin
zu seinem Körper aufbringt. Dies entspricht dem Widerstand des Wassers, den der Rudernde
beim realen Rudern beim Ziehen des Ruders gegen das Wasser aufbringen muss. Bei der
Rückbewegung der Ruderstange 4 wieder nach vorne wird dieser Gewichtsstapel 7 unter
Schwerkrafteinfluss wieder herunter gelassen, wobei diese Rückbewegung des Gewichtsstapels
7 in Absenkrichtung 24 ohne großen Kraftaufwand für den Rudernden erfolgt.
[0030] Zum Anheben des Gewichtsstapels 7 sind die Ruderstangen 4 mittels eines durchgehend
zwischen den Ruderstangen 4 verlaufenden Zugmittels 6 wie etwa eines Bandes oder einer
Kette oder dgl. verbunden. Dieses Zugmittel 6 wird dabei im Bereich der Ruderstangen
4 angelenkt und verläuft über verschiedene Umlenkrollen 9, 9' bis in den Bereich der
Widerstandseinrichtung 8 und betätigt dort den Stapel der Gewichte 7.
[0031] Etwa auf der Höhe der Ruderstangen 4 sind jeweils links und rechts vom Rudernden
aus gesehen zwei untere vordere Umlenkrollen 9 an einer unteren Traverse 13 endseitig
angeordnet, wobei die beiden unteren vorderen Umlenkrollen 9 um eine etwa vertikale
Achse in Anstellrichtung 22 drehbar an der unteren Traverse 13 befestigt sind. Aufgrund
der Drehbewegung des Anlenkpunktes des Zugmittels 6 an den Ruderstangen 4 können sich
die unteren vorderen Umlenkrollen 9 an die Kreisbewegung dieses Anlenkpunktes des
Zugmittels 6 an den Ruderstangen 4 anpassen, um das Zugmittel 6 sicher führen zu können.
[0032] Von den unteren vorderen Umlenkrollen 9 verläuft das Zugmittel 6 beidseitig etwa
senkrecht nach oben zu einer äußeren oberen Umlenkrolle 9', die endseits an einer
oberen Traverse 10 befestigt ist, die wiederum beidseits von einer weiteren vorderen
Stütze 12 etwa V-förmig seitlich soweit absteht, dass sich die freien Enden der oberen
Traverse 10 etwa oberhalb der unteren vorderen Umlenkrollen 9 befinden. Dadurch kann
das Zugmittel 6 etwa senkrecht nach oben von der unteren vorderen Umlenkrolle 9 zu
der äußeren oberen Umlenkrolle 9' geführt und von dort horizontal zu einer an der
selben oberen Traverse 10 befestigten inneren oberen Umlenkrolle 9' geführt werden.
Diese innere obere Umlenkrolle 9' wiederum befindet sich nahe an der Stütze 18 etwa
oberhalb des Führungsrahmens 11 für den Stapel der Gewichte 7.
[0033] Der Stapel der Gewichte 7 weist nun beidseits jeweils eine untere lose Umlenkrolle
9" auf, die an einer Trägerplatte 25 für den Stapel der Gewichte 7 drehbar gelagert
sind. Das von oben von der inneren oberen Umlenkrolle 9' kommende Zugmittel 6 wird
dabei über die jeweilige untere lose Umlenkrolle 9" und wieder nach oben hin zu einer
oberen mittleren Umlenkrolle 9"' geführt, die ortsfest, aber drehbar an der Stütze
18 befestigt ist. Die beiden unteren losen Umlenkrollen 9" und die obere mittlere
Umlenkrolle 9'" sorgen dabei für die Hubbewegung des Stapels der Gewichte 7, wenn
das Zugmittel 6 durch einseitige oder beidseitige Betätigung der Ruderstangen 4 gezogen
wird. Hierbei erfolgt aufgrund der Führung des Zugmittels 6 über die Umlenkrollen
9" und 9'" die Hubbewegung des Stapels der Gewichte 7 mit der halben Geschwindigkeit
der Bewegung des Zugmittels 6 aufgrund der Drehbewegung der Ruderstangen 4. Dies sorgt
dafür, dass auch bei schnellen Bewegungen der Ruderstangen 4 z.B. bei einem leistungsfähigen
Rudernden die Hubbewegung des Stapels der Gewichte 7 wesentlich kürzer ausfällt und
daher z.B. ein unkontrolliertes Aufschaukeln der Hubbewegung des Stapels der Gewichte
7 aufgrund der Ruderdynamik nicht mehr erfolgen kann.
[0034] Eine weitere Belastung des Rudernden zur Verbesserung des Trainings kann dadurch
aufgebracht werden, dass die Verschiebebewegung des Sitzes 3 gegenüber der Horizontalen
geneigt werden kann. So kann z.B. durch eine Verstellung des hinteren Endes des Grundrahmens
2 in Verstellrichtung 20 über eine Höheneinstelleinrichtung der Stütze 16 dafür gesorgt
werden, dass der Rudernde den Sitz 3 nach hinten und ein Stück weit nach oben verschieben
muss, wodurch ein zusätzlicher Trainingseffekt für die Beine des Rudernden entsteht.
[0035] Eine weitere oder alternative Erhöhung der Belastung des Rudernden in Bezug auf die
Beinbewegungen kann dadurch erreicht werden, dass zwischen Sitz 3 und Grundrahmen
2 eine in der Figur 1 nur schematisch angedeutete Belastungseinrichtung 26 derart
angeordnet ist, dass die von dem Rudernden auszuführende Relativbewegung zwischen
Sitz 3 und Grundgestell 2 nur gegen einen zusätzlichen Widerstand ausführbar ist.
Hierzu kann die Belastungseinrichtung wie in der Figur 1 angedeutet eine Anordnung
elastisch dehnbarer Bänder oder dgl. oder alternativ oder zusätzlich auch von mechanischen
Federelementen oder pneumatischen oder hydraulischen Zylindern aufweisen, durch die
der zusätzliche Widerstand bei der Relativbewegung zwischen Sitz und Grundgestell
hervorgerufen wird. So kann wie in der Figur 1 angedeutet etwa jeweils ein elastisch
dehnbares Band 26 links und rechts vom verschiebbaren Sitz 3 so angeordnet und zwischen
Gestell 2 und Sitz 3 vorgespannt werden, dass bei der Rückwärtsbewegung 21 des Sitzes
3 bei der Ruderbewegung 23 diese Bänder 26 gedehnt werden müssen und dadurch von dem
Rudernden eine erhöhte Kraft aufgebracht werden muss, um den Sitz 3 bei der Ruderbewegung
23 nach hinten zu verschieben.
Sachnummernliste
[0036]
- 1
- - Rudereinrichtung
- 2
- - Grundrahmen
- 3
- - verschiebbarer Sitz
- 4
- - Ruderstange
- 5
- - Drehlager Ruderstange
- 6
- - Zugmittel, z.B. Band
- 7
- - Gewichtsstapel
- 8
- - Widerstandeinrichtung
- 9
- - untere vordere Umlenkrollen
- 9'
- - obere Umlenkrollen
- 9"
- - untere lose Umlenkrollen
- 9'"
- - obere mittlere Umlenkrolle
- 10
- - Obere Traverse
- 11
- - Führungsrahmen Gewichtsstapel
- 12
- - vordere Stütze
- 13
- - untere Traverse
- 14
- - Konsole Drehlager Ruderstange
- 15
- - Führungsstange Sitz
- 16
- - hintere Stütze
- 17
- - Fußstange
- 18
- - Stütze
- 19
- - verstellbare Fußstütze
- 20
- - Höhenverstellung Grundrahmen
- 21
- - Verschieberichtung Sitz
- 22
- - Anstellrichtung untere vordere Umlenkrollen
- 23
- - Drehrichtung Ruderstangen
- 24
- - Hubbewegung Gewichtsstapel
- 25
- - Trägereinrichtung für Gewichte
- 26
- - zusätzliche Belastungseinrichtung
1. Einrichtung (1) zur Durchführung eines Rudertrainings, aufweisend eine Anordnung von
einem auf einem Grundgestell (2) angeordneten Sitz (3) für einen Rudernden und zwei
drehbar gelagerten und unabhängig voneinander bewegbaren Ruderstangen (4), die von
dem Rudernden bei der Durchführung der Ruderbewegung gegen einen Widerstand um ihre
Drehlagerung (5) herum bewegt werden müssen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sitz (3) auf dem Grundgestell (2) relativ zu der drehbaren Lagerung (5) der Ruderstangen
(4) verschiebbar angeordnet ist und die Ruderstangen (4) mittels eines durchgängig
zwischen den Ruderstangen (4) verlaufenden Zugmittels (6) mit einer Widerstandseinrichtung
(8) aus einer Anordnung aus heb- und senkbaren Gewichten (7) verbunden sind, wobei
das Zugmittel (6) so geführt ist, dass die Hubbewegung (24) der Gewichte (7) bei der
Durchführung der Ruderbewegung langsamer und/oder kleiner als die Verschiebung des
Zugmittels (6) im Bereich der Ruderstangen (4) erfolgt.
2. Einrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruderstangen (4) an seitlich und quer zu der Verschieberichtung (21) des Sitzes
(3) von dem Grundgestell (2) konsolenartig abragenden Trägern (14) drehbar (5) gelagert
sind, wobei vorzugsweise die Längen und die Anordnung der drehbaren Lagerung (5) der
Ruderstangen (4) den kinematischen Verhältnissen des realen Ruderbootes weitgehend
entsprechen.
3. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Lagerung (5) der Ruderstangen (4) geneigt zur Vertikalen angeordnet
sind, um eine anatomisch günstige und den kinematischen Verhältnissen des realen Ruderbootes
weitgehend entsprechende Bewegung der Ruderstangen (4) zu ermöglichen.
4. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerstandseinrichtung (8) mittig in Verlängerung der Verschiebebewegung (21)
des Sitzes (3) vor dem Rudernden an dem Grundgestell (2) angeordnet ist.
5. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittel (6) Bänder oder Ketten oder dgl. aufweisen, die gelenkig an den Ruderstangen
(4) festgelegt sind, wobei die Zugmittel (6) vorzugsweise von den Ruderstangen (4)
über Umlenkrollen (9, 9') bis zu der Widerstandseinrichtung (8) umlenkbar sind.
6. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Zugmittel (6) ein durchgehendes Band oder dgl. vorgesehen ist, das von einer
Ruderstange (4) über die Umlenkrollen (9, 9', 9", 9"') und die Widerstandseinrichtung
(8) bis zu der anderen Ruderstange (4) verläuft.
7. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (3) über eine Gleitlagerung oder eine Wälzlagerung, vorzugsweise wälzgelagert
an Führungsstangen (15), gegenüber dem Grundgestell (2) leichtbeweglich verschiebbar
angeordnet ist, wobei der Sitz (3) vorzugsweise so an dem Grundgestell (2) leichtbeweglich
verschiebbar angeordnet ist, dass die Verschiebeachse (21) des Sitzes (3) horizontal
geneigt zu dem Grundgestell (2) einstellbar ist und die Verschiebeachse (21) des Sitzes
(3) relativ zu dem Grundgestell (2) so angeordnet ist, dass der Sitz (3) in seiner
von der Drehachse (5) der Ruderstangen (4) am weitesten entfernten Endlage höher angeordnet
ist als in seiner zu der Drehachse (5) der Ruderstangen (4) näheren Endlage.
8. Einrichtung (1) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestell (4) an seinem einen Ende höhenverstellbar (20) ausgebildet ist,
wobei die endseitige Höhenverstellung des Grundgestells (2) die Verschiebeachse (21)
des Sitzes (3) mit verschwenkt.
9. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine entlang der Verschiebeachse (21) des Sitzes (3) verschiebbar einstellbare Fußabstützung
(19) an dem Grundgestell (2) festlegbar angeordnet ist, auf der sich der Rudernde
bei der Durchführung der Ruderbewegung abstützt, wobei die Fußabstützung (19) vorzugsweise
winkelverstellbar an dem Grundgestell (2) angeordnet ist.
10. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Sitz (3) und Grundgestell (2) eine Belastungseinrichtung (26) derart angeordnet
ist, dass die von dem Rudernden auszuführende Relativbewegung zwischen Sitz (3) und
Grundgestell (2) nur gegen einen zusätzlichen Widerstand ausführbar ist, wobei die
Belastungseinrichtung (26) vorzugsweise eine Anordnung elastisch dehnbarer Bänder
oder dgl. und/oder mechanischer Federelemente und/oder pneumatischer Zylinder und/oder
hydraulischer Zylinder aufweist, durch die der zusätzliche Widerstand bei der Relativbewegung
zwischen Sitz (3) und Grundgestell (2), vorzugsweise einstellbar, hervorgerufen wird.
11. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerstandseinrichtung (8) mindestens drei Umlenkrollen (9", 9"') aufweist, wobei
zwei der Umlenkrollen (9") symmetrisch zur Hubachse der Gewichte (7) an der anhebbaren
Trägereinrichtung (25) der Gewichte (7) festgelegt sind und die dritte Umlenkrolle
(9"') mittig über den beiden Umlenkrollen (9") ortsfest, vorzugsweise ortsfest drehbar
an dem Gestell der Einrichtung (1), angeordnet ist.
12. Einrichtung (1) gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Umlenkrollen (9, 9', 9", 9"') symmetrisch zu der Verschiebeachse
(21) des Sitzes (3) ausgebildet ist.
13. Einrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (6) von der einen Ruderstange (4) über eine benachbart zu dem Drehpunkt
(5) dieser Ruderstange (4) angeordnete untere Umlenkrolle (9) nach oben zu einer darüber
angeordneten zweiten Umlenkrolle (9'), von dort zu einer, näher an der Widerstandseinrichtung
(8) angeordneten dritten Umlenkrolle (9') und von dieser dritten Umlenkrolle (9')
nach unten zu einer der beiden Umlenkrollen (9") an der anhebbaren Trägereinrichtung
(25) der Gewichte (7) verläuft.
14. Einrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (6) im Bereich der anhebbaren Trägereinrichtung (25) der Gewichte (7)
derart verläuft, dass das von der von der dritten Umlenkrolle (9') nach unten geführte
Zugmittel (6) über die erste der beiden Umlenkrollen (9") an der anhebbaren Trägereinrichtung
(25), von dort wieder nach oben zu der dritten ortfesten Umlenkrolle (9"') der Widerstandseinrichtung
(8) und anschließend wieder zu der zweiten der beiden Umlenkrollen (9") an der anhebbaren
Trägereinrichtung (25) verläuft.
15. Einrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die benachbart zu den Drehpunkten (5) der Ruderstangen (4) angeordneten Umlenkrollen
(9) um eine vertikale Achse verschwenkbar angeordnet sind und sich damit immer passend
zu der Lage des Anlenkpunktes des Zugmittels (6) an der Ruderstange (4) ausrichten,
wozu die benachbart zu den Drehpunkten (5) der Ruderstangen (4) angeordneten Umlenkrollen
(9) vorzugsweise an seitlichen Auslegern (13) des Grundgestells (2) drehbar angeordnet
sind.
16. Einrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die obenliegend angeordneten Umlenkrollen (9') an V-förmig zueinander ausgerichteten
Auslegern (10) des Grundgestells (2) drehbar angeordnet sind.
17. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägereinrichtung der Gewichte (7) eine Führungseinrichtung (11), vorzugsweise
eine oder mehrere Stangen, aufweist, die die Hub- und Senkbewegung der Gewichte (7)
führt.
18. Einrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Gewichte (7) auf der anhebbaren Trägereinrichtung für die Gewichte (7) Scheiben
aufsteckbar sind oder als Gewichte (7) auf der anhebbaren Trägereinrichtung für die
Gewichte (7) Platten vorsehbar sind, die mittels Steckelementen einzeln oder in Stapeln
mit der Trägereinrichtung koppelbar sind.