Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Behältnis zur Aufnahme von flüssigen, pastösen oder pulverförmigen
Stoffen oder Zusammensetzungen, insbesondere Anstrichmitteln, welches mindestens ein
eine Bodenfläche bildendes Bodenelement und mindestens eine Seitenwand umfasst, wobei
das Bodenelement und die Seitenwand im auf der Bodenfläche liegenden Zustand mindestens
einen wannenartigen Bereich bilden, der in Bezug auf die Zusammensetzungen auslaufsicher
ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Gebinde, das dieses Behältnis umfasst,
wobei das Behältnis in eine Umverpackung eingelegt und/oder wobei das Behältnis innerhalb
einer Umverpackung befestigt ist. Die Erfindung betrifft schließlich auch Verfahren
zur Herstellung entsprechender Behältnisse und Gebinde.
Stand der Technik
[0002] Zurzeit werden Anstrichmittel zumeist immer noch in flüssiger oder pastöser Form
in Kunststoffeimern oder in Blechdosen transportiert und vertrieben. Dabei fallen
jährlich enorme Mengen an Müll an, welche zudem noch mit Farbresten verschmutzt sind
und somit als Sondermüll gelten und entsprechend aufwändig und kostspielig entsorgt
werden müssen. Farbeimer oder -dosen sind aufgrund ihrer Form und ihres Gewichts zudem
für den Versand unpraktisch und daher für den Online-Handel, der heutzutage im Konsumverhalten
eine immer größere Bedeutung erlangt, nur eingeschränkt geeignet. Ein weiterer Nachteil
der bisher üblichen Behältnisse tritt oft beim Anstrich selbst zu Tage, denn die oft
großen, schweren und sperrigen Farbeimer sind sehr unhandlich und lassen beim Anstrich
nur schlecht in der Hand tragen oder auf einer Leiter abstellen. Folglich ist es gerade
bei einem Deckenanstrich notwendig, immer wieder von der Leiter zu steigen, um den
Pinsel erneut mit Farbe zu versehen, und anschließend wieder auf die Leiter zu steigen,
was oft zeitraubend und anstrengend für den streichende Person ist. Aus diesen Gründen
wurden bereits Alternativen zu den herkömmlichen Kunststoffeimern und Blechdosen entwickelt,
welche die genannten Nachteile vermeiden sollen.
[0003] Aus
DE 10 2006 058 372 A1 ist beispielsweise eine Verpackungseinheit zur Aufnahme von Anstrichmitteln bekannt,
bei welcher ein Außenbehälter aus Pappe oder Karton mit einem aus Kunststoff bestehenden
Beutel ausgekleidet ist, in welchem das Anstrichmittel aufgenommen wird. Dabei wird
der Beutel teilweise mit dem Boden des Behälters verbunden, um das Verrutschen des
Beutels im Behälter zu verhindern. Nach dem Anstrich kann der Plastikbeutel vom Außenbehälter
getrennt und separat entsorgt werden.
[0004] Aus
DE 10 2010 050 915 A1 ist ferner ein Gebinde bekannt, welches aus Pappe oder Karton besteht und zur Aufnahme
von flüssigen, pastösen oder pulverförmigen Zusammensetzungen, insbesondere zur Aufnahme
von Anstrichmittel, dient. Im Behälter befindet sich eingelagert ein Beutel, in welchem
das Anstrichmittel gelagert wird. Erfindungsgemäß ist zwischen dem Beutel und dem
Behälter ein flüssigkeitsdichtes Trennelement angebracht.
[0005] Während diese bekannten Behältnisse bzw. Gebinde hinsichtlich der Entsorgung und
des Transports bzw. Versands bereits eine deutliche Verbesserung darstellen, sind
sie in Bezug auf die Handhabung beim Anstrich unpraktisch, da sie sich nur schlecht
tragen lassen und ein gleichzeitiges Tragen und Anstreichen kaum möglich ist.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, Behältnisse und Gebinde der eingangs genannten Art
zu schaffen, welche die Nachteile des Stands der Technik vermeiden und insbesondere
eine gute Handhabbarkeit während des Anstrichs gewährleisten.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Behältnis der eingangs genannten Art gelöst,
bei dem mindestens ein tragegriffartiges Element vorgesehen ist, das zumindest mit
dem Bodenelement und/oder der Seitenwand einstückig verbunden ist. Mittels des tragegriffartigen
Elements kann das Behältnis einfach mit einer Hand getragen werden, so dass die andere
Hand zum Streichen eingesetzt werden kann. Dadurch, dass das tragegriffartige Element
mit dem Bodenelement und/oder der Seitenwand einstückig verbunden ist, ist dabei eine
sehr hohe Stabilität gewährleistet, so dass das Behältnis sicher getragen werden kann.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bodenelement,
die Seitenwand und das tragegriffartige Element ein zusammenhängendes, einstückiges
Teil bilden. Dadurch können die wesentlichen Bestandteile des erfindungsgemäßen Behältnisses
einfach aus einem Stück gefertigt werden, was den Herstellungsprozess vereinfacht
und eine hohe Stabilität sicherstellt.
[0009] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bodenelement,
die Seitenwand und das tragegriffartige Element im Wesentlichen aus einem Cellulose-haltigen
Material bestehen, insbesondere Papier, Pappe oder Karton, oder einer beliebigen Kombination
aus den drei Materialien, und ein zusammenhängendes, gefaltetes Teil bilden. Dass
die wesentlichen Bestandteile des erfindungsgemäßen Behältnisses aus einem Cellulose-haltigen
Material bestehen, und damit aus einem biologisch abbaubaren und recyclingfähigen
Material, ist aus ökologischer Sicht vorteilhaft und erleichtert die Entsorgung des
Behältnisses. Durch die Verwendung von Cellulose-haltigen Ausgangsmaterialien entsteht
also insgesamt ein umweltfreundliches Produkt. Darüber hinaus ermöglicht insbesondere
die Wahl von Pappe oder Karton einerseits die Herstellung eines stabilen Behältnisses
und anderseits das Falten des Behältnisses aus einem zusammenhängenden (einstückigen)
Teil. Das zusammenhängende Teil kann beispielsweise als Zuschnitt aus Pappe oder Karton
mit eingearbeiteten Stanzlinien und/oder Perforationen gefertigt und dann in ungefalteter,
flacher Form in Stapeln gelagert und transportiert werden. Das erfindungsgemäße Behältnis
kann dann einfach aus einem Stück gefaltet und ggf. an dafür vorgesehenen Stellen
verklebt werden.
[0010] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das tragegriffartige
Element in Bezug auf die Bodenfläche annähernd mittig angeordnet ist, so dass sich
das Behältnis im Gleichgewicht befindet, wenn es getragen wird. Hierdurch wird die
Handhabung des erfindungsgemäßen Behältnisses weiter erleichtert und zudem die Wahrscheinlichkeit
des Verschüttens der darin enthaltenen Zusammensetzung (z. B. Farbe) deutlich verringert.
[0011] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens
zwei wannenartige Bereiche vorgesehen sind, wobei das tragegriffartige Element zwischen
den beiden wannenartigen Bereichen angeordnet ist. Das griffartige Element unterteilt
in dieser Ausführungsform die Wanne zum Aufnehmen des Stoffs oder der Zusammensetzung
praktisch in zwei Hälften, wobei das griffartige Element vorzugsweise mittig angeordnet
ist, damit sich das Behältnis möglichst im Gleichgewicht befindet, wenn es getragen
wird.
[0012] Zu diesem Zweck kann das tragegriffartige Element Öffnungen und/oder Durchgänge aufweisen,
über die mindestens zwei wannenartige Bereiche miteinander verbunden sind. Ein besonderer
Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, dass die wannenartigen Bereiche durch
das Einbringen von Öffnungen und/oder Durchgängen miteinander verbunden werden, so
dass sich beispielsweise darin befindliche Farbe zu gleichen Teilen in beiden Bereichen
verteilen kann, ohne dass ein Ungleichgewicht entsteht. Wenn das tragegriffartige
Element in dieser Ausführungsform aus einem aufgefalteten Abschnitt des Bodenelements
und somit aus zwei nebeneinanderliegenden Teilelementen (Blättern) besteht, ist es
von Vorteil, wenn diese Teilelemente miteinander verklebt oder anderweitig fest verbunden
sind, damit die beiden wannenartigen Bereiche auslaufsicher bleiben und die Stabilität
des erfindungsgemäßen Behältnisses zusätzlich erhöht wird.
[0013] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das tragegriffartige
Element über den oberen Rand der Seitenwand hinausragt, wobei das Element mindestens
einen Eingriff aufweist, der oberhalb des oberen Rands der Seitenwand angeordnet ist.
Ein besonderer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform liegt darin, dass
das Behältnis beim Tragen zusätzlich stabilisiert wird und durch den herausragenden
Eingriff vermieden wird, dass der Benutzer ungewollt in Kontakt mit dem Stoff oder
der Zusammensetzung (z.B. Anstrichmittel) kommt.
[0014] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest
die in Bezug auf den wannenartigen Bereich innenliegenden Flächen des Bodenelements,
der Seitenwand und des tragegriffartigen Elements mit einer für die Zusammensetzung
undurchlässigen Beschichtung versehen sind, so dass eine zusätzliche Barriere als
Auslaufschutz vorliegt. Zudem verhindert die Beschichtung, dass das Material der innenliegenden
Flächen beim Einlagern oder Aufnahmen von Anstrichmitteln zu schnell aufweicht. Vorzugsweise
besteht die Beschichtung aus einem biologisch abbaubaren Material auf Basis nachwachsender
Rohstoffe und Wasser, beispielsweise einer wässrigen Polyurethanbeschichtung auf Basis
pflanzlicher Rohstoffe. Eingesetzt werden können grundsätzlich alle geeigneten Kunststoffbeschichtungen
bzw. Beschichtungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe in wässriger oder lösungsmittelhaltiger
Form. Die Beschichtung kann beispielsweise als wässrige Kunststoffdispersionen, Lösungsmittellack,
Schmelze und/oder Hotmelt auf die Flächen aufgebracht sein.
[0015] Die Beschichtung kann beispielsweise aus Polyvinylalkohol (PVAL) bestehen oder zumindest
auf Basis von PVAL hergestellt sein. PVAL löst sich (abhängig vom Verseifungsgrad
des PVAL) in kaltem oder warmem Wasser vollständig auf. Beim Recycling des erfindungsgemäßen
Behältnisses sind dann keine Anhaftungen oder Rückstände der Beschichtung mehr vorhanden,
so dass das erfindungsgemäße Behältnis in dieser Ausführungsform noch umweltfreundlicher
ist.
[0016] Die Aufgabe wird ferner durch ein Gebinde der eingangs genannten Art gelöst, bei
dem die Umverpackung ein zusammenhängendes Teil ist, welches das Behältnis vollständig
umschließt und mindestens einen um den ganzen Umfang der Umverpackung verlaufenden
Bereich zum Öffnen der Umverpackung aufweist. Das erfindungsgemäße Gebinde stellt
somit eine nach außen vollständig geschlossene Verpackungseinheit dar, die das erfindungsgemäße
Behältnis sicher einschließt und aufgrund der kompakten Form leicht zu transportieren
ist. Diese Verpackungseinheit ist also besonders für die Lagerung und den Versand
des Gebindes geeignet. Darüber hinaus bietet die Umverpackung Raum für weitere Bestandteile
des Gebindes und somit die Möglichkeit, dem Benutzer eine vollständige Ausrüstung
für die vorgesehene Anwendung in einem Gebinde zur Verfügung zu stellen. Durch den
um den ganzen Umfang der Umverpackung verlaufenden Bereich zum Öffnen der Umverpackung
ist es dem Benutzer dabei möglich, die Umverpackung schnell und einfach vollständig
zu öffnen, um auf alle Bestandteile des erfindungsgemäßen Gebindes zugreifen zu können.
[0017] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umverpackung
im Wesentlichen aus einem Cellulose-haltigen Material besteht, insbesondere Papier,
Pappe oder Karton, oder einer beliebigen Kombination aus den drei Materialien, und
ein zusammenhängendes, gefaltetes Teil bildet und/oder dass der Bereich zum Öffnen
der Umverpackung mindestens einen bandförmigen Bereich mit beidseitig verlaufender
Perforierung und mindestens eine Öffnungslasche umfasst. Wie das erfindungsgemäße
Behältnis kann also auch die Umverpackung aus einem Cellulose-haltigen und damit biologisch
abbaubaren und recyclingfähigen Material bestehen. Auch die Umverpackung ist somit
ein umweltfreundliches Produkt, das leicht und ökologisch verträglich entsorgt werden
kann. Darüber hinaus ermöglicht insbesondere die Wahl von Pappe oder Karton einerseits
die Herstellung einer stabilen Umverpackung und anderseits das Falten derselben aus
einem zusammenhängenden (einstückigen) Teil. Das zusammenhängende Teil kann beispielsweise
als Zuschnitt aus Pappe oder Karton mit eingearbeiteten Stanzlinien und Perforationen
gefertigt und dann in ungefalteter, flacher Form in Stapeln gelagert und transportiert
werden. Die Umverpackung kann dann einfach aus einem Stück gefaltet und zum Schluss,
nach dem vollständigen Zusammenstellen des erfindungsgemäßen Gebindes, an den dafür
vorgesehenen Stellen verklebt werden. Es entsteht dadurch ein nach außen vollständig
geschlossenes Gebinde, das durch Aufreißen des umlaufenden Bandes entlang der beidseitigen
verlaufenden Perforierungen einfach und schnell geöffnet werden kann, ohne dass die
verklebte Umverpackung aufgerissen werden muss. Zudem bleibt der verklebte Teil der
Umverpackung um das Behältnis und ggf. den Deckel erhalten und dichtet somit diese
einzelnen Bestandteile des Gebindes zusätzlich ab.
[0018] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umverpackung
einen Deckel für das Behältnis umfasst, wobei der Deckel in der Umverpackung derart
angeordnet und/oder befestigt ist, dass er das Behältnis verschließt, wenn die Umverpackung
das Behältnis umschließt. Der Deckel kann ebenso wie das Behältnis und die Umverpackung
durch Falten aus einem einzelnen zusammenhängenden Teil (Zuschnitt) gefertigt sein
und eine auslaufsichere Wanne bilden, die zur Auf- und Entnahme des Stoffs bzw. der
Zusammensetzung verwendet werden kann. Der Deckel kann also beispielsweise als zusätzliche
Farbwanne eingesetzt werden, aus der mittels einer Rolle oder einem Pinsel mit Teleskopstange
Farbe entnommen werden kann, wenn sie beispielsweise auf dem Boden abgestellt wurde.
Der Deckel ist vorzugsweise mindestens so hoch ausgebildet, dass das tragegriffartige
Element des Behältnisses vollständig abgedeckt werden und der Deckel somit das Behältnis
vollständig verschließen kann. Der Deckel ist folglich insbesondere für den Transport
und die Lagerung des Gebindes vorgesehen und soll dafür sorgen, dass die eingelagerten
Anstrichmittel, Utensilien usw. nicht herausfallen können und ggf. dass das Anstrichmittel
nicht austrocknen kann. Zusätzlich kann der Deckel aber auch als Farbwanne dienen,
wenn das Gebinde geöffnet und das Behältnis seiner vorgesehenen Verwendung zugeführt
wurde.
[0019] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umverpackung
mindestens eine Griffvorrichtung aufweist, welche vorzugsweise versenkt angebracht
ist. Diese vorteilhafte Ausgestaltung gewährleistet, dass das erfindungsgemäße Gebinde
in geschlossenem Zustand durch den Benutzer getragen werden kann. Wenn die Griffvorrichtung
versenkt angeordnet ist, bleibt das Gebinde zudem stapelbar und somit in vorteilhafter
weise lager- und transportierbar.
[0020] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erfindungsgemäße
Gebinde mindestens eine Abstreichvorrichtung für Anstrichmittel umfasst, welche vorzugsweise
in dem Behältnis und/oder dem Deckel angeordnet sein kann. Alternativ oder zusätzlich
kann das erfindungsgemäße Gebinde mindestens ein Anstreichwerkzeug umfassen, welches
vorzugsweise ebenfalls in dem Behältnis und/oder dem Deckel angeordnet ist. Das erfindungsgemäße
Gebinde kann dem Benutzer also alle oder zumindest einen Teil der für Anstreicharbeiten
benötigten Werkzeuge in einer einzigen Verpackungseinheit zur Verfügung stellen. Dies
beinhaltet insbesondere auch die Anstrichmittel, d.h. die Farbe, welche in flüssiger
oder pastöser Form oder als Pulver beispielsweise in einem auslaufsicheren Kunststoffbeutel
in dem erfindungsgemäßen Gebinde enthalten sein kann. Die Abstreichvorrichtung kann
vorzugsweise mit dem Behältnis und/oder dem Deckel verklebt sein. Die Abstreichvorrichtung
kann dabei insbesondere als Abstreichgitter ausgebildet sein und der richtigen Dosierung
der Farbe dienen. Durch das Verkleben mit dem Behältnis und/oder dem Deckel wird verhindert,
dass die Abstreichvorrichtung bei der Benutzung verrutschen kann.
[0021] Der auslaufsichere Kunststoffbeutel kann aus einem biologisch abbaubaren Material
auf Basis nachwachsender Rohstoffe und Wasser, beispielsweise einer wässrigen Polyurethanbeschichtung
auf Basis pflanzlicher Rohstoffe bestehen. Eingesetzt werden können grundsätzlich
alle geeigneten Polymere auf Basis nachwachsender Rohstoffe in wässriger oder lösungsmittelhaltiger
Form. Der auslaufsichere Beutel kann beispielsweise aus Polyvinylalkohol (PVAL) bestehen
oder zumindest auf Basis von PVAL hergestellt sein.
[0022] Das erfindungsgemäße Gebinde kann in vorteilhafter Weise eine quadratische oder rechteckige
Form aufweisen, sodass mehrere Gebinde stapelbar sind. Durch eine solche Ausgestaltung
können mehrere Gebinde besonders ökonomisch platzsparend gelagert und transportiert
werden, so dass sich das erfindungsgemäße Gebinde insbesondere auch für den Versandhandel
(Online-Handel) und den Verkauf in Warenhäusern eignet.
[0023] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Behältnisses,
bei dem das Bodenelement, die Seitenwand und das tragegriffartige Element aus dem
zusammenhängenden Teil derart gefaltet werden, dass der wannenartige Bereich klebestellenfrei
auslaufsicher ist und das tragegriffartige Element mindestens eine Seitenwand bildet.
Das Falten des Behältnisses aus einem zusammenhängenden (einstückigen) Teil ermöglicht
die Herstellung eines stabilen Behältnisses in einem einzigen Verfahrensschritt, wobei
die Faltung im Bereich der Wanne derart erfolgt, dass keine Klebestellen erforderlich
sind und keine Stellen entstehen, die ein Auslaufen der aufzunehmenden Stoffe oder
Zusammensetzungen zulassen. Das erfindungsgemäße Behältnis wird also aus einem Stück
gefaltet, wobei auch das griffartige Element durch Auffalten des zusammenhängenden
Teils entsteht, ohne dass ein Verkleben oder anderweitiges Verbinden einzelner Bauteile
erforderlich ist. Das griffartige Element bildet dabei mindestens eine Seitenwand
und ist somit integraler Bestandteil des Behältnisses und nicht als separates Teil
angefügt, so dass insgesamt ein sehr stabiles Behältnis entsteht.
[0024] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Gebindes, bei dem zunächst die Umverpackung aus dem zusammenhängenden Teil derart
gefaltet wird, dass ein nach einer Seite offener Behälter entsteht, in den dann das
erfindungsgemäße Behältnis eingelegt und/oder eingeklebt wird, und schließlich die
Umverpackung durch Umlegen und Verkleben der freien Enden verschlossen wird. Das Falten
der Umverpackung aus einem zusammenhängenden (einstückigen) Teil ermöglicht die Herstellung
eines in sich geschlossenen Gebindes mit einer stabilen Umverpackung in wenigen Verfahrensschritten,
wobei die Umverpackung einfach aus einem Stück gefaltet und dann zum Schluss, nach
dem vollständigen Zusammenstellen des erfindungsgemäßen Gebindes, an den dafür vorgesehenen
Stellen verklebt wird. Es entsteht dadurch ein nach außen vollständig geschlossenes
Gebinde, das beispielsweise durch Aufreißen eines umlaufenden Bandes entlang beidseitig
verlaufender Perforierungen einfach und schnell geöffnet werden kann.
[0025] Die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behältnisses und des erfindungsgemäßen Gebindes
sowie die Verfahren zur Herstellung derselben werden im Folgenden anhand der Abbildungen
beispielhaft näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Abbildungen
[0026]
Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Zuschnitt zur Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Behältnisses;
Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf einen Zuschnitt zur Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform
eines Deckels für das erfindungsgemäße Behältnis;
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Zuschnitt zur Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform
einer Abstreichvorrichtung des erfindungsgemäßen Gebindes;
Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf einen Zuschnitt zur Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform
einer Umverpackung des erfindungsgemäßen Gebindes;
Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Gebindes;
Figur 6 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Gebindes gemäß Figur 5 zu
Beginn des Öffnungsvorgangs;
Figur 7 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Gebindes gemäß Figur 5 in
halb geöffnetem Zustand;
Figur 8 zeigt perspektivische Darstellungen beispielhafter Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Behältnisses und eines dazugehörigen Deckels;
Figur 9 zeigt eine perspektivische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines
Nachfüllpacks für das erfindungsgemäße Behältnis oder das erfindungsgemäße Gebinde;
Figur 10 zeigt den Nachfüllpack gemäß Figur 9 zu Beginn des Öffnungsvorgangs; und
Figur 11 zeigt den Nachfüllpack gemäß Figur 9 in halb geöffnetem Zustand.
Beschreibung beispielhafter und bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
[0027] Figur 1 zeigt einen beispielhaften Zuschnitt zur Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Behältnisses, aus dem das Behältnis aus einem zusammenhängenden
Teil 1 durch Falten und Verkleben hergestellt wird. Der Zuschnitt ist symmetrisch
aufgebaut und umfasst eine erste Hälfte 1a und eine zweite Hälfte 1b, die zusammen
das zusammenhängende Teil 1 bilden. Der im Folgenden beschriebene Herstellungsvorgang
bezieht sich auf beide Hälften 1a und 1b, wobei die jeweils beschriebenen Schritte
für beide Hälften 1 a und 1 b identisch durchgeführt werden. Der Zuschnitt wird zu
diesem Zweck vorzugsweise auf einer ebenen Fläche, beispielsweise einer Tischplatte
oder Arbeitsfläche, ausgebreitet. Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Behältnisses
werden dann zunächst die Seitenwände 2 jeweils entlang der Faltlinien 4 an dem Bodenelement
5 nach oben geklappt, wobei die Zwickelecken 3 jeweils nach außen weggezogen und derart
umgeklappt werden, dass sie jeweils an den Seitenwänden 2 anliegen. Anschließend werden
die Zwickelecken 3 mit den Seitenwänden 2 verklebt. Dann wird die Lasche 6 entlang
der Faltlinie 7 an der Seitenwand 2 derart nach außen weggeklappt, dass sie an der
Seitenwand 2 anliegt. Anschließend wird die Lasche 6 mit der Seitenwand 2 verklebt.
Im nächsten Schritt wird der Abschnitt 8 entlang der Faltlinie 9 an dem Bodenelement
5 nach oben geklappt, wobei die Zwickelecken 10 nach außen weggezogen, zu den Seitenwänden
2 geklappt und mit diesen verklebt werden. Anschließend werden die Laschen 11 entlang
der Faltlinien 12 an den Seitenwänden 2 nach außen weggeklappt werden und mit den
Seitenwänden 2 verklebt. Ist der Zuschnitt fertig gefaltet und verklebt, ergibt sich
daraus das erfindungsgemäße Behältnis, wobei die Seitenwände 2, der Abschnitt 8 sowie
die Bodenfläche 5 zusammen zwei dichte und auslaufsichere wannenartige Bereiche bilden,
zwischen denen zentriert ein griffartiges Element angeordnet ist. Die beiden Abschnitte
8 weisen jeweils eine Ausnehmung 13 auf, die als Eingriff dient, so dass die Abschnitte
8 jeweils sowohl eine Seitenwand des jeweiligen wannenartigen Bereichs als auch das
griffartige Element bilden, das zwischen den beiden Bodenelementen 5 angeordnet ist.
Durch das Falten des Behältnisses aus einem zusammenhängenden Teil 1, ohne das Zusammensetzen
und Verkleben von Einzelstücken und insbesondere ohne Klebestellen innerhalb der wannenartigen
Bereiche, entsteht ein auslaufsicheres Behältnis mit hoher Dichtigkeit und Stabilität,
das zudem mittels des griffartigen Elements sicher getragen werden kann.
[0028] Das zusammenhängende Teil 1 kann dabei vorzugsweise aus Papier, Pappe oder Karton
oder einer beliebigen Kombination der drei genannten Materialien zugeschnitten und
durch Stanzen mit entsprechenden Faltlinien versehen werden. Durch eine dünne Beschichtung
auf den innenliegenden Flächen der Seitenwände 2, der Bodenelemente 5 und der Abschnitte
8 kann das erfindungsgemäße Behältnis zusätzlich abgedichtet werden, so dass verhindert
wird, dass bei der Aufnahme und Lagerung von Anstrichmitteln das Material durchweichen
kann. Zudem kann das Behältnis derart konstruiert werden, dass das griffartige Element
zentriert zwischen den beiden wannenartigen Bereichen angeordnet ist, wodurch das
Tragegefühl deutlich verbessert werden kann und Ungleichgewichte zwischen den beiden
wannenartigen Bereichen, z.B. durch unterschiedliche Füllhöhen, leichter auszugleichen
sind. Ferner ist es möglich, die beiden Abschnitte 8 miteinander zu verkleben und
Durchgänge in die Abschnitte 8 einzubringen, wodurch die beiden wannenartigen Bereiche
miteinander verbunden werden, so dass sich etwaige Ungleichgewichte durch gleichmäßige
Verteilung des Anstrichmittels auf die beiden wannenartigen Bereiche automatisch ausgleichen
können.
[0029] Figur 2 zeigt einen beispielhaften Zuschnitt 20 zur Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform
eines Deckels, welcher auf das erfindungsgemäße Behältnis aufgesetzt werden kann.
Um den Deckel zu falten werden zunächst die Seitenwände 21 jeweils entlang der Faltlinien
22 an dem Deckelelement 23 nach oben geklappt. Dabei werden die Zwickelecken 24 nach
außen weggezogen und so umgeklappt, dass sie jeweils an den Seitenwänden 21 anliegen
und mit diesen verklebt werden können. Anschließend werden die Laschen 25 jeweils
entlang der Faltlinien 26 an den Seitenwänden 21 nach außen weggeklappt und mit den
Seitenwänden 21 verklebt. Aus den hochgeklappten Seitenwänden 21 und dem Deckelelement
23 wird somit ein Deckel gebildet, welcher an das erfindungsgemäße Behältnis angepasst
ist. Damit der Deckel optimal auf das Behältnis passt und keine Lücken zwischen Deckel
und Behältnis entstehen, sollten die Seitenwände 21 jeweils mindestens so hoch sein,
dass die hervorstehenden Abschnitte 8 gemäß Figur 1 in dem Deckel Platz finden und
die Kanten von Deckel und Behältnis im besten Fall formschlüssig aufeinander passen.
[0030] Auch der Deckel wird ohne das Zusammenfügen und Verkleben von Einzelstücken aus einem
einzelnen Zuschnitt gefaltet, um wie bei dem erfindungsgemäßen Behältnis eine besonders
hohe Auslaufsicherheit zu gewährleisten. Der Deckel kann ebenfalls aus Papier, Pappe,
Karton oder einer beliebigen Kombination dieser drei Materialien hergestellt werden.
Zusätzlich kann die Innenseite des Deckels mit einer Beschichtung versehen sein, um
den Deckel abzudichten und das Durchweichen des Materials zu verhindern.
[0031] Figur 3 zeigt einen beispielhaften Zuschnitt 30 zur Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform
einer Abstreichvorrichtung für das erfindungsgemäße Gebinde. Zur Herstellung der Abstreichvorrichtung
wird die Lasche 31 entlang der Faltlinie 32 vom gitterartigen Bereich 33 weggeklappt.
Der gitterartige Bereich 33 kann beispielsweise an einen Abschnitt eines tragegriffartigen
Elements eines erfindungsgemäßen Behältnisses angelegt werden, wobei die Lasche 34
entlang der Faltlinie 35 abgeknickt und über den anderen Abschnitt des tragegriffartigen
Elements gelegt wird. Zur zusätzlichen Befestigung der Abstreichvorrichtung kann die
Lasche 31 mit dem Bodenelement des Behältnisses verklebt werden. An dem Zuschnitt
30 können zudem noch weitere Laschen angebracht sein, welche in die Seitenwände des
erfindungsgemäßen Behältnisses eingehängt werden können, um zusätzliche Stabilität
zu erreichen. Auch der Zuschnitt 30 für die Abstreichvorrichtung kann aus Papier,
Pappe, Karton oder einer beliebigen Kombination dieser drei Materialien gefertigt
und optional mit einer Beschichtung versehen sein.
[0032] Figur 4 zeigt einen beispielhaften Zuschnitt zur Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform
einer Umverpackung für das erfindungsgemäße Gebinde, aus dem die Umverpackung aus
einem zusammenhängenden Teil 40 durch Falten und Verkleben hergestellt wird. Das Falten
der Umverpackung beginnt damit, die Lasche 41 in die dafür vorgesehene Aussparung
42 zu stecken und dabei den Zuschnitt 40 an den Faltlinien 43 jeweils bis zu einem
inneren Winkel von ca. 90° zu falten, so dass der Zuschnitt 40 einen quadratischen
Querschnitt erhält. Anschließend werden die Doppellaschen 44 jeweils entlang der Faltlinien
45 nach innen umgeklappt, sodass sie aneinander anliegen. Nun werden die Laschen 46
jeweils entlang der Faltlinien 47 und die Laschen 48 jeweils entlang der Faltlinien
49 nach innen umgeklappt, wobei die Enden der Laschen 48 in den Schlitz 50 zwischen
den Doppellaschen 44 gesteckt werden, sodass die Enden der Laschen 48 ins Innere der
Umverpackung gelangen. Von innen werden die Enden der Laschen 48 auseinander gedrückt
und dabei so umgeklappt, dass die Laschen 48 auf dem Boden der Umverpackung aufliegen.
Der Boden der Umverpackung wird folglich durch die Laschen 44, 46 und 48 gebildet.
Auf dem Boden kann nun das erfindungsgemäße Behältnis abgestellt und ggf. (z.B. durch
Verkleben) dort befestigt werden, wobei das Behältnis durch die Öffnung der nach oben
immer noch offenen Umverpackung in den Innenraum derselben eingebracht werden kann.
In die Umverpackung können anschließend beispielsweise auch Anstrichmittel, die Abstreichvorrichtung,
sowie optional weitere Anstreichwerkzeuge bzw. -utensilien eingebracht werden, bevor
der Deckel auf das Behältnis aufgelegt wird. Nachdem der Deckel aufgelegt wurde, werden
die Laschen 51 jeweils entlang der Faltlinien 52 nach innen umgeklappt, sodass sie
auf den Deckel aufliegen. Optional können dabei die unterste Lasche 51 mit dem Deckel
und die Laschen 51 jeweils miteinander verklebt werden. Zuletzt wird die Lasche 53
entlang der Faltlinie 54 umgeklappt, sodass sie auf der obersten Lasche 51 aufliegt
und mit dieser zum Verschließen der Umverpackung verklebt werden kann.
[0033] An der Lasche 53 der Umverpackung kann beispielsweise eine Griffvorrichtung 55 vorgesehen
sein, welche einen einfachen und komfortablen Transport der gesamten Verpackungseinheit
ermöglicht. Ebenso kann die Umverpackung ein Öffnungsband 56 umfassen, das von zwei
beidseits parallel verlaufenden Perforierungen 57 gebildet wird und an einem Ende
eine Öffnungslasche 58 aufweist. Das Öffnungsband 56 kann von der Öffnungslasche 58
beginnend von der Umverpackung vollständig abgezogen werden, wodurch diese geöffnet
wird, ohne dabei die verklebten Teile aufreißen zu müssen. Zudem bleibt so jeweils
ein Teil der Umverpackung um das erfindungsgemäße Behältnis und den Deckel erhalten,
was beispielsweise im Falle einer Undichtigkeit des Behältnisses für zusätzliche Auslaufsicherheit
sorgt.
[0034] Das zusammenhängende Teil 40 der Umverpackung kann ebenso wie die anderen Bestandteile
des erfindungsgemäßen Gebindes aus Papier, Pappe, Karton oder einer beliebigen Kombination
dieser drei Materialien bestehen. Auf eine Beschichtung des Materials kann aber verzichtet
werden, da die Umverpackung normalerweise nicht mit Anstrichmitteln in Berührung kommt.
Die Umverpackung sollte dabei mindestens so dimensioniert sein, dass zumindest das
erfindungsgemäße Behältnis, der Deckel und optional die Abstreichvorrichtung darin
Platz finden. Sie sollte aber auch derart ausgestaltet sein, dass wenig bis kein Luftraum
zwischen den einzelnen Bestandteilen des Gebindes verbleibt, um ein Verrutschen der
derselben zu vermeiden. Für den Transport ist die Verpackungseinheit vorzugsweise
quadratisch oder rechteckig ausgebildet, um die einzelnen Verpackungseinheiten kompakt
und stapelbar zu gestalten. Um das Stapeln der Einheiten zusätzlich zu erleichtern,
sollte die Griffvorrichtung 55 versenkbar ausgebildet sein, damit sie nicht hervorsteht
und das Stapeln erschwert.
[0035] Figur 5 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebindes 60 in Form
einer geschlossenen Verpackungseinheit. Das Gebinde 60 umfasst eine Umverpackung 61,
die an ihrer Oberseite 62 mit einer Griffvorrichtung 63 versehen ist. Die Umverpackung
61 weist ferner ein Öffnungsband 64 auf, das aus zwei beidseits parallel verlaufenden
Perforierungen 65 gebildet wird und an seinen beiden freien Enden jeweils eine Öffnungslasche
66 aufweist. In der hier dargestellten Ausführungsform verläuft das Öffnungsband 64
entlang aller Seitenwände 67 der Umverpackung 61 über deren gesamten Umfang. Alternativ
kann sich das Öffnungsband aber auch lediglich über ¾ (dreiviertel) des Umfangs der
Umverpackung erstrecken, d. h. entlang von drei Seitenwänden. Zum Öffnen der Umverpackung
61 greift der Anwender bzw. Benutzer das Öffnungsband 64 an beiden Öffnungslaschen
66 und zieht diese in entgegengesetzter Richtung (entlang der Pfeile) auseinander,
so dass das Öffnungsband 64 entlang der Perforierungen 65 von den Seitenwänden 67
abgerissen wird (
Figur 6). Auf diese Weise kann die Umverpackung 61 ohne großen Kraftaufwand und ohne Aufreißen
der (verklebten) Ober- oder Unterseite vollständig geöffnet werden. Durch Auseinanderklappen
der beiden Hälften 68, 69 der Umverpackung 61 entlang des Pfeils bzw. Abheben der
oberen Hälfte 68 kann das erfindungsgemäße Gebinde 60 geöffnet werden (
Figur 7). Innerhalb des in dieser Darstellung nur teilweise geöffneten Gebindes 60 ist ein
erfindungsgemäßes Behältnis 70 zu erkennen. In dem Behältnis 70 können sich beispielsweise
verschiedene Anstreichwerkzeuge bzw. -utensilien befinden. Dabei kann es sich beispielsweise
um Anstrichmittel (z.B. flüssige oder pulverförmige Farbe in einem Kunststoffbeutel),
Farbrollen, Pinsel und eine Abstreichvorrichtung handeln.
[0036] Figur 8 zeigt eine beispielhaften Ausführungsform des in Figur 7 sichtbaren erfindungsgemäßen
Behältnisses 70, das zur Aufnahme von flüssigen, pastösen oder pulverförmigen Stoffen
oder Zusammensetzungen, insbesondere Anstrichmitteln, vorgesehen ist, sowie einen
Deckel 80 für das Behältnis 70. Das Behältnis 70 weist zwei wannenartige Bereiche
71 auf, die jeweils von einem Bodenelement (Bezugsziffer 77 in Figur 7) und drei Seitenwänden
72 gebildet werden. Zwischen den beiden wannenartigen Bereichen 71 ist ein tragegriffartiges
Element 73 angeordnet, welches mit den Bodenelementen 77 und den Seitenwänden 72 einstückig
verbunden ist. Das tragegriffartige Element 73 bildet dabei jeweils eine weitere Seitenwand
der beiden wannenartigen Bereiche 71, so dass diese in Bezug auf die Zusammensetzungen
auslaufsicher und dicht ausgebildet sind. Das tragegriffartige Element 73 ist mit
einem Eingriff 74 in Form von Durchbrüchen versehen, der ein Halten und Tragen des
Behältnisses 70 ermöglicht. Das tragegriffartige Element 73 kann ferner mit einer
Abstreichvorrichtung in Form eines Abstreichgitters 75 versehen sein, wobei dieses
derart ausbildet und aufgesetzt sein sollte, dass der Eingriff 74 frei und die Funktion
des tragegriffartigen Elements 73 uneingeschränkt erhalten bleibt. Das erfindungsgemäße
Behältnis 70 ist an seiner Außenseite von der unteren Hälfte 69 der Umverpackung 61
umgeben, was für eine zusätzliche Absicherung sorgt, falls das Behältnis 70 undicht
sein sollte und Anstrichmittel auslaufen könnte. Da die beiden wannenartigen Bereiche
71 voneinander getrennt sind, ist es beispielsweise möglich, in die beiden wannenartigen
Bereichen 71 gleichzeitig z.B. verschiedene Farben des Anstrichmittels aufzunehmen,
ohne dass sich diese vermischen können. Bei Bedarf können die beiden wannenartigen
Bereiche jedoch auch im Bereich des tragegriffartigen Elements 73 miteinander verklebt
werden, sodass der Spalt 76 geschlossen wird. Anschließend können in das tragegriffartige
Element 73 Durchgänge eingebracht werden, welche die beiden wannenartigen Bereiche
71 miteinander verbindet, so dass sich z.B. das Anstrichmittel innerhalb des Behältnisses
70 gleichmäßig verteilen kann.
[0037] In der oberen Hälfte 68 der Umverpackung 61 ist ein Deckel 80 angeordnet bzw. befestigt,
der das erfindungsgemäße Behältnis 70 innerhalb des erfindungsgemäßen Gebindes 60
nach oben verschließt. Der Deckel 80 bildet in der hier dargestellten Ausführungsform
ebenfalls eine Art Wanne, die zur Aufnahme von flüssigen, pastösen oder pulverförmigen
Stoffen oder Zusammensetzungen, insbesondere Anstrichmitteln, vorgesehen und geeignet
ist. Da der Deckel 80 ohne das Zusammenfügen und Verkleben von Einzelstücken aus einem
einzelnen Zuschnitt gefaltet wird, ist er wie das erfindungsgemäße Behältnis 70 dicht
und gewährleistet eine besonders hohe Auslaufsicherheit. Der Deckel 80 ist in der
hier dargestellten Ausführungsform ebenfalls mit einer Abstreichvorrichtung in Form
eines Abstreichgitters 81 versehen und kann somit auch als vollwertige Farbwanne dienen,
die beispielweise auf dem Boden stehend von einer Leiter aus mittels einer Teleskopstange
erreichbar ist.
[0038] Figur 9 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Nachfüllpacks 90 für das erfindungsgemäße
Behältnis oder das erfindungsgemäße Gebinde. Der Nachfüllpack 90 umfasst eine Umverpackung
91, die an ihrer Oberseite 92 mit einer Griffvorrichtung 93 versehen ist. Die Umverpackung
91 weist ferner ein Öffnungsband 94 auf, das aus zwei beidseits parallel verlaufenden
Perforierungen 95 gebildet wird und an seinen beiden freien Enden jeweils eine Öffnungslasche
96 aufweist. In der hier dargestellten Ausführungsform verläuft das Öffnungsband 94
entlang aller Seitenwände der Umverpackung 91 über deren gesamten Umfang. Alternativ
kann sich das Öffnungsband aber auch lediglich über ¾ (dreiviertel) des Umfangs der
Umverpackung erstrecken, d. h. entlang von drei Seitenwänden. Zum Öffnen der Umverpackung
91 greift der Anwender bzw. Benutzer das Öffnungsband 94 an beiden Öffnungslaschen
96 und zieht diese in entgegengesetzter Richtung (entlang der Pfeile) auseinander,
so dass das Öffnungsband 94 entlang der Perforierungen 95 von den Seitenwänden abgerissen
wird (
Figur 10). Auf diese Weise kann die Umverpackung 91 ohne großen Kraftaufwand und ohne Aufreißen
der (verklebten) Ober- oder Unterseite vollständig geöffnet werden. Durch Abheben
des Deckels 97 kann der erfindungsgemäße Nachfüllpack 90 geöffnet werden (
Figur 11). Innerhalb des in dieser Darstellung nur teilweise geöffneten Nachfüllpacks 90 ist
ein Behälter 98 zu erkennen. In dem Behälter 98 kann sich beispielsweise ein mit Anstrichmittel
(z.B. flüssiger oder pulverförmiger Farbe) gefüllter Beutel befinden. Diese zusätzlichen
Anstrichmittel können beispielsweise als Ergänzung für ein erfindungsgemäßes Behältnis
oder Gebinde dienen, wenn die darin enthaltenen Anstrichmittel mengenmäßig nicht ausreichen
sollten. In einem solchen Fall verfügt der Benutzer ja bereits über ein erfindungsgemäßes
Behältnis und die weiteren Anstreichutensilien, so dass er lediglich weitere Farne
benötigt, die mit dem Nachfüllpack 90 ökonomisch und umweltfreundlich zur Verfügung
gestellt werden können.
1. Behältnis (70) zur Aufnahme von flüssigen, pastösen oder pulverförmigen Stoffen oder
Zusammensetzungen, insbesondere Anstrichmitteln, welches mindestens ein eine Bodenfläche
bildendes Bodenelement (77) und mindestens eine Seitenwand (72) umfasst, wobei das
Bodenelement (77) und die Seitenwand (72) im auf der Bodenfläche liegenden Zustand
mindestens einen wannenartigen Bereich (71) bilden, der in Bezug auf die Zusammensetzungen
auslaufsicher ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein tragegriffartiges Element (73) vorgesehen ist, das zumindest mit dem
Bodenelement (77) und/oder der Seitenwand (72) einstückig verbunden ist.
2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenelement (77), die Seitenwand (72) und das tragegriffartige Element (73)
ein zusammenhängendes, einstückiges Teil (1) bilden.
3. Behältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenelement (77), die Seitenwand (72) und das tragegriffartige Element (73)
im Wesentlichen aus einem Cellulose-haltigen Material bestehen, insbesondere Papier,
Pappe oder Karton, oder einer beliebigen Kombination aus den drei Materialien, und
ein zusammenhängendes, gefaltetes Teil bilden.
4. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das tragegriffartige Element (73) in Bezug auf die Bodenfläche annähernd mittig angeordnet
ist und/oder dass mindestens zwei wannenartige Bereiche (71) vorgesehen sind, wobei
das tragegriffartige Element (73) zwischen den beiden wannenartigen Bereichen (71)
angeordnet ist.
5. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das tragegriffartige Element (73) Öffnungen und/oder Durchgänge aufweist, über die
mindestens zwei wannenartige Bereiche (71) miteinander verbunden sind.
6. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das tragegriffartige Element (73) über den oberen Rand der Seitenwand (72) hinausragt,
wobei das tragegriffartige Element (73) mindestens einen Eingriff (74) aufweist, der
oberhalb des oberen Rands der Seitenwand (72) angeordnet ist.
7. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die in Bezug auf den wannenartigen Bereich (71) innenliegenden Flächen
des Bodenelements (77), der Seitenwand (72) und des tragegriffartigen Elements (73)
mit einer für die Zusammensetzung undurchlässigen Beschichtung versehen sind.
8. Behältnis nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus einem biologisch abbaubaren Material auf Basis nachwachsender
Rohstoffe und Wasser besteht.
9. Gebinde (60) umfassend das Behältnis (70) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
das Behältnis (70) in eine Umverpackung (61) eingelegt und/oder wobei das Behältnis
(70) innerhalb einer Umverpackung (61) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Umverpackung (61) ein zusammenhängendes Teil (40) ist, welches das Behältnis
(70) vollständig umschließt und mindestens einen um den ganzen Umfang der Umverpackung
(61) verlaufenden Bereich zum Öffnen der Umverpackung (61) aufweist.
10. Gebinde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umverpackung (61) im Wesentlichen aus einem Cellulose-haltigen Material besteht,
insbesondere Papier, Pappe oder Karton, oder einer beliebigen Kombination aus den
drei Materialien, und ein zusammenhängendes, gefaltetes Teil (40) bildet und/oder
dass der Bereich zum Öffnen der Umverpackung (61) mindestens einen bandförmigen Bereich
(64) mit beidseitig verlaufender Perforierung (65) und mindestens eine Öffnungslasche
(66) umfasst.
11. Gebinde nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Umverpackung (61) einen Deckel (80) für das Behältnis (70) umfasst, wobei der
Deckel (80) in der Umverpackung (61) derart angeordnet und/oder befestigt ist, dass
er das Behältnis (70) verschließt, wenn die Umverpackung (61) das Behältnis (70) umschließt.
12. Gebinde nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umverpackung (61) mindestens eine Griffvorrichtung (63) aufweist, welche vorzugsweise
versenkt angebracht ist.
13. Gebinde nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses mindestens eine Abstreichvorrichtung (75, 81) für Anstrichmittel und/oder
mindestens ein Anstreichwerkzeug umfasst, welche vorzugsweise in dem Behältnis (70)
und/oder dem Deckel (80) angeordnet ist.
14. Verfahren zur Herstellung des Behältnisses nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenelement (5), die Seitenwand (2) und das tragegriffartige Element aus dem
zusammenhängenden Teil (1) derart gefaltet werden, dass der wannenartige Bereich klebestellenfrei
auslaufsicher ist und das tragegriffartige Element mindestens eine Seitenwand bildet.
15. Verfahren zur Herstellung des Gebindes nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Umverpackung aus dem zusammenhängenden Teil (40) derart gefaltet wird,
dass ein nach einer Seite offener Behälter entsteht, in den dann das Behältnis nach
einem der Ansprüche 1 bis 8 eingelegt und/oder eingeklebt wird, und schließlich die
Umverpackung durch Umlegen und Verkleben der freien Enden verschlossen wird.