ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft einen Austragkopf für einen Flüssigkeitsspender sowie einen
Flüssigkeitsspender mit einem solchen Austragkopf.
[0002] Ein gattungsgemäßer Austragkopf weist ein Gehäuse sowie eine Kopplungseinrichtung
zur Anbringung an einem Flüssigkeitsspeicher auf. Er verfügt weiterhin über eine Austragöffnung,
durch die hindurch Flüssigkeit in eine umgebende Atmosphäre ausgegeben werden kann,
und über einen Auslasskanal, der sich von einem in Richtung des Flüssigkeitsspeichers
weisenden Einlassbereich bis zur Austragöffnung erstreckt und mittels dessen die Austragöffnung
mit Flüssigkeit versorgt werden kann.
[0003] Bei einem gattungsgemäßen Spender und einem gattungsgemäßen Austragkopf ist vorgesehen,
dass die Flüssigkeit im Flüssigkeitsspeicher oder in einer davon getrennten Druckkammer
druckbeaufschlagt wird, um durch diesen Druck durch den Auslasskanal in Richtung der
Austragöffnung gefördert zu werden. Je nach Art der Druckbeaufschlagung ist es einem
Benutzer jedoch möglich, den Druck unmittelbar zu beeinflussen und somit auch die
Flüssigkeit im Lichte des Verwendungszwecks mit einem zu hohen Druck zu beaufschlagen,
beispielsweise durch die Kraft, mit der eine als Flüssigkeitsspeicher dienende Quetschflasche
zusammengedrückt wird.
[0004] Wirkung dieser benutzerabhängigen Druckbeaufschlagung kann dann beispielsweise sein,
dass ein Flüssigkeitsstrahl an der Austragöffnung abgegeben wird, obwohl nur eine
geringe Flüssigkeitsmenge zur Bildung von Tropfen bestimmungsgemäß ausgegeben werden
sollte. Oder es kann ein Druck erzeugt werden, welcher zu einem Sprühbild mit zu feinen
Tröpfchen führt.
[0005] Um den Flüssigkeitsdruck und/oder den Flüssigkeitsstrom zu limitieren, ist es möglich,
im Auslasskanal eine als Drossel wirkende Geometrie vorzusehen, beispielsweise einen
Kanalabschnitt mit sehr geringem Querschnitt und/oder einer vergleichsweise großen
Länge. Durch die hier sich einstellende Reibung kann der Flüssigkeitsdruck/der Flüssigkeitsstrom
vermindert werden. Wirkungenner solchen Drossel ist dann jedoch, dass die Betätigung
stets mit einer recht hohen Kraft erfolgen muss. Dies kann bei einigen Anwendungszwecken
unproblematisch sein. Gerade bei Anwendungszwecken, bei denen eine ortsgenaue Abgabe
der Flüssigkeit gewünscht ist, beispielsweise beim Applizieren von Augentropfen oder
der punktgenauen Aufbringung von Make-up, ist es jedoch wünschenswert, dass bereits
mit einer vergleichsweise leichten Betätigung der gewünschte Austragvorgang bewirkt
werden kann.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Austragkopf und einen Flüssigkeitsspender zur
Verfügungzustellen, die bereits bei geringer Druckbeaufschlagung der Flüssigkeit in
bestimmungsgemäßer Weise diese durch die Austragöffnung hindurch abgeben können, gleichzeitigjedoch
bei zu starker Betätigung den Flüssigkeitsdruck und/oder den Flüssigkeitsstrom so
begrenzen, dass eine bestimmungsgemäße Abgabeform der Flüssigkeit möglich bleibt.
[0007] Hierfür ist vorgesehen, dass der Austragkopf im Auslasskanal über eine Drosseleinrichtung
mit einem Drosselkanal zur Verringerung des Flüssigdrucks und/oder des Flüssigkeitsstroms
der die Drosseleinrichtung durchströmenden Flüssigkeit verfügt.
[0008] Erfindungsgemäß ist diese Drosseleinrichtung als dynamische Drosseleinrichtung ausgebildet,
bei der ein freier Querschnitt des Drosselkanals bei ansteigendem an der Drosseleinrichtung
anliegendem Druck oder bei höherem die Drosseleinrichtungdurchströmenden Flüssigkeitsstrom
verringert wird.
[0009] Ein erfindungsgemäßer Austragkopf weist ebenso wie ein gattungsgemäßer Austragkopf
einen Auslasskanal auf, an dessen Ende die Austrittsöffnung vorgesehen ist. Dieser
Auslasskanal verbindet einen Flüssigkeitsspeicher des Flüssigkeitsspenders mit der
Austragöffnung, so dass bei Druckbeaufschlagung der Flüssigkeit im Flüssigkeitsspeicher
als Ganzem oder aber Druckbeaufschlagung einer Teilcharge der Flüssigkeit diese in
Richtung derAustragöffnung gefördert und dort abgegeben wird.
[0010] Um einen zu hohen Druck und/oder einen zu hohen Flüssigkeitsstrom an der Austrittsöffnung
zu vermeiden, ist die genannte dynamische Drosseleinrichtung vorgesehen. Diese dynamische
Drosseleinrichtung weist die Besonderheit auf, dass sie den Strömungswiderstand in
Abhängigkeit von Betätigungsparametern anpasst. Dies erfolgt, indem ein freier Querschnitt
des Drosselkanals bei höherem Druck oder höherem Flüssigkeitsstrom verringert wird.
Eine solche Verringerung kann beispielsweise darin bestehen, dass jenseits einer ersten
Drosselstelle im Austasskanat durch Verlagerung einer Drosselfläche eine weitere Drosselstelle
entsteht, deren freier Querschnitt geringer als der der ersten Drosselstelle ist.
Insbesondere kann jedoch eine Wandung des Drosselkanals eine Verlagerung erfahren,
so dass der Drosselkanal hierdurch seinen freien Querschnitt verringert.
[0011] Im einfachsten Falle kann die dynamische Drosseleinrichtung so ausgebildet sein,
dass sie üblicherweise nur einen von zwei möglichen Zuständen einnimmt, einem nicht
oder kaum drosselnden und einem stärker drosselnden. Bevorzugt ist jedoch eine Gestaltung,
bei der die Drosselwirkung gleichsam analogeintritt, so dass bei steigender Druckbeaufschlagungodersteigendem
Flüssigkeitsstrom eine kontinuierlich steigende Drosselwirkung erzielt wird. Wenngleich
es nicht ausgeschlossen ist, die dynamische Drosseleinrichtung so auszugestalten,
dass sie bei zu hohem Druck vollständig schließt, wird es als vorteilhaft angesehen,
wenn die dynamische Drosseleinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie den Drosselkanal
nie vollständig schließt.
[0012] Bestimmungsgemäß passtsich die dynamische Drosseleinrichtung in Abhängigkeit von
Betriebsparametern jeweils an, nämlich in Abhängigkeit des anliegenden Drucks oder
des Flüssigkeitsstroms, wobei je nach Ausgestaltung die beiden genannten Größen miteinander
gekoppelt sind oder jeweils eine Anpassung der dynamischen Drosseleinrichtung bewirken.
Eine Ausgestaltung der Drosseleinrichtung, die unmittelbar durch Druck zu einer Verringerung
des freien Querschnitts des Drosselkanals führt, kann beispielsweise gegeben sein,
wenn unterschiedlich große Druckbeaufschlagungsflächen an einer verlagerbaren Wandung
des Drosselkanals dafür sorgen, dass steigender Druck eine Auslenkung dieser Wandung
bewirken. Der Flüssigkeitsstrom kann die Verlagerung einer Kanalwandung des Drosselkanals
auch bewirken, wenn beidseitig dieser Wandung ein identischer Gesamtdruck anliegt,
da die erhöhte Flüssigkeitsgeschwindigkeit im Drosselkanal nach Bernoulli zu einem
dort geringeren statischen Druck führt, was wiederum benutzt werden kann, um den Drosselkanal
zu verjüngen.
[0013] Der Drosselkanal ist vorzugsweise zumindest abschnittsweise durch eine Innenseite
einer durch Verlagerung oder Verformung ortsveränderlichen Kanalwandung begrenzt.
[0014] Bei einer Veränderung des Drosselkanals durch Verlagerung einer Kanalwandung ist
vorzugsweise vorgesehen, dass diese Kanalwandung in sich starr ist und Teil eines
Drosselbauteils, welches als Ganzes verlagert wird. Dies wird im Weiteren noch erläutert.
[0015] Bei einer Begrenzungdes Drosselkanals durch eine verformbare Kanalwandung ist vorgesehen,
dass ein verformbares und vorzugsweise elastisches Bauteil, welches somit anschließend
in seine Ausgangsposition zurückkehren kann, verwendet wird, um einen variablen Querschnitt
des Drosselkanals zu bewirken.
[0016] Eine der Innenseite abgewandte Außenseite der Kanalwandung kann kommunizierend mit
einem Einlass des Drosselkanals verbunden sein, so dass bei Druckbeaufschlagung der
Flüssigkeit zum Zwecke des Austrags ein identischer Druckanstieg am Einlass des Drosselkanals
und an der Außenseite der Kanalwandung erfolgt.
[0017] Eine Gestaltung, bei der sich beidseitig der Kanalwandung sich ein identischer Gesamtdruck
einstellt, ist deshalb von Vorteil, da nicht die Druckbeaufschlagung der Flüssigkeit
als solche eine Veränderung des Querschnitts des Drosselkanals bewirkt, sondern erst
der Anstieg des dynamischen Drucks und der Abfalls des statischen Drucks im Drosselkanal.
Der dynamische Druck ergibt sich aufgrund der Geschwindigkeit des Flüssigkeitsstroms
im Drosselkanal. Da es üblicherweise bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines
Austragkopfes das Ziel ist, den Flüssigkeitsstrom zu limitieren, ist eine solche Lösung
vorteilhaft, bei der auch unmittelbar der Flüssigkeitsstrom und seine Geschwindigkeit
jene Größe ist, die zu einer Verjüngung des Drosselkanals führt und damit zu einer
Erhöhung der Reibung gegenüber den Wandungen und innerhalb in Flüssigkeit und dadurch
zu einer Verminderung des Flüssigkeitsstroms. Gewissermaßen limitiert sich der Flüssigkeitsstrom
somit unmittelbar selbst.
[0018] Die ortsveränderliche Kanalwandung kann Teil einer planen und vorzugsweise verformbaren
Wandungsplatte sein. Dieser zumindest partiell gegenüber dem Gehäuse ortsveränderlichen
Kanalwandung gegenüberliegend kann eine ortsfeste Kanalwandung vorgesehen sein, wobei
die ortsveränderliche Kanalwandung und die ortsfeste Kanalwandung zwischen sich den
Drosselkanal definieren.
[0019] Diese Bauweise hat sich als sehr einfach und zuverlässig herausgestellt. Der Drosselkanal
wird hierbei durch einen Spalt zwischen der unverformt planen Wandungsplatte und der
zum Gehäuse ortsfesten Kanalwandung gebildet. Die plane und vorzugsweise verformbare
Wandungsplatte ist vorzugsweise in einem Befestigungsbereich ortsfest zur ortsfesten
Kanalwandung befestigt und ragt unter Bildung des Spaltes über diese ortsfeste Kanalwandung.
Insbesondere von Vorteil ist es, wenn die ortsfeste Kanalwandung darüber hinaus mindestens
eine Durchbrechung aufweist, die gleichsam das Ende des Drosselkanals darstellt und
in die die Flüssigkeit einströmt, die den Drosselkanal durchquert hat. Eine besonders
einfache Möglichkeit zur Befestigung der planen und vorzugsweise verformbaren Wandungsplatte
ist es, dass diese mit einer Durchbrechung versehen ist, die auf einen gehäuseseitigen
Befestigungsstift aufgeschoben und dort befestigt, beispielsweise verschnappt wird.
[0020] DerAustragkopf kann mehrere zueinander parallel geschaltete Drosselkanäle aufweisen.
Die Wandungsplatte kann dabei als gemeinsame Wandungsplatte vorgesehen sein, die die
mindestens zwei Drosselkanäle abschnittsweise begrenzt.
[0021] Wenngleich naturgemäß ein Drosselkanal zur Erzielung des gewünschten Zweckes ausreicht,
kann es von Vorteil und baulich sehr einfach möglich sein, mehrere parallel geschaltete
Drosselkanäle vorzusehen. Unter der Parallelschaltung wird dabei verstanden, dass
die Flüssigkeit nur einen dieser parallel geschalteten Drosselkanäle durchqueren muss.
Die Anordnung, bei der eine gemeinsame Wandungsplatte beide Drosselkanäle abschnittsweise
begrenzt, führt zu einer Reduktion von Bauteilen und ist durch eine punkt- oder liniensymmetrische
Ausgestaltung auch sehr einfach erzielbar. So kann die Wandungsplatte im Bereich eines
Steges zwischen den Drosselkanälen befestigt sein und bestimmungsgemäß sich beidseitig
dieses Steges verformen, um eine Verjüngung der dort vorgesehenen zwei Drosselkanäle
zu bewirken. Je nach konkretem Anwendungszweck kann es zur Anpassungdes Drosselverhaltens
auch zweckmäßigsein, mehr als zwei Drosselkanäle vorzusehen, insbesondere vier Drosselkanäle
An der Gehäusewandung oder der Wandungsplatte kann mindestens eine Erhebung vorgesehen
sein, im Bereich derer die Gehäusewandung und die Wandungsplatte aneinander anliegen.
[0022] Durch die Gehäusewandung und die Wandungsplatte ist in bereits genannter Weise ein
Spalt definiert, der den Drosselkanal darstellt. Durch die genannten Erhebungen bzw.
deren Kanten wird dieser Spalt zusätzlich begrenzt. Im Bereich der Erhebungen liegen
die Gehäusewandung und die Wandungsplatte aneinander an, wobei es insbesondere von
Vorteil ist, wenn die Erhebung auf Seiten der Gehäusewandung vorgesehen ist, da die
verformbare Wandungsplatte dann als erhebungsfreie plane und dadurch günstig herstellbare
Wandungsplatte gestaltet sein kann.
[0023] Die Erhebungen und insbesondere die Ränder dieser Erhebung, die gleichzeitig die
Ränder des Drosselkanals bilden, können auf einfache Weise genutzt werden, um die
Neigung der Wandungsplatte zur drosselnden Verformung beeinflussen zu können. Wenn
beispielsweise eine geradlinige stegartige Erhebung vorgesehen ist, so bedarf es zur
Verformung der im Bereich dieser Erhebung befestigten Wandungsplatte lediglich eines
Einknickens der Wandungsplatte der stegartigen Erhebung folgend. Sind jedoch Erhebungen
vorgesehen, deren in Richtung des Drosselkanals weisenden Kanten einen Winkel kleiner
180° einschließen, beispielsweise einen Winkel von etwa 90°, so muss die Wandungsplatte
zum Zwecke der Verformung entlang zweier nicht paralleler Linien einknicken, was einen
höheren Grad an Kraftbeaufschlagung verlangt. Die Formgebung der Erhebungen kann daher
insbesondere auch genutzt werden, um im Übrigen baugleiche Austragköpfe an verschiedene
Flüssigkeiten und deren spezifische Eigenschaften anzupassen oder um den maximalen
Austragdruck/Austragflüssigkeitsstrom im Lichte des Anwendungsfeldes beeinflussen
zu können.
[0024] Alternativ zu der beschriebenen Gestaltung, bei der der Drosselkanal durch eine ortsfeste
und vorzugsweise starre Wandung und eine ortsveränderliche Wandung begrenzt ist, kann
auch vorgesehen sein, dass der Austragkopf ein Drosselbauteil aus einem elastisch
verformbaren Material als Teil der Drosseleinrichtungaufweist. Dieses Drosselbauteil
verfügt über eine von einem Verformungsbereich umgebene Durchbrechung, die den Drosselkanal
bildet.
[0025] Das Drosselbauteil weist zusätzlich vorzugsweise mindestens eine Druckbeaufschlagu
ngsfläche auf, an der im Betrieb die Flüssigkeit stromaufwärts des Drosselkanals anliegt
und durch deren Druckbeaufschlagung der Verformungsbereich verformt und ein freier
Querschnitt des Drosselkanals verringerbar ist.
[0026] Bei dieser alternativen Gestaltung ist vorgesehen, dass der Drosselkanal an einem
als Ganzem verformbaren Drosselbauteil in Form einer umlaufend umgebenen Durchbrechung
vorgesehen ist, wobei die diese Durchbrechung, also den Drosselkanal, umgebenden Bereiche
den Verformungsbereich bilden und durch Druckbeaufschlagung oder einen Flüssigkeitsstrom
so verformt werden können, dass der freie Querschnitt des Drosselkanals sich verändert.
[0027] Da der Drosselkanal bei einer solchen Gestaltung alleine durch ein Bauteil definiert
ist, kann eine sehr geringe Streuung der Verhaltensweise baugleicherAustragköpfe erzielt
werden. Anders als bei einer Gestaltung, bei der der Drosselkanal durch mehrere Bauteile
gebildet wird, kommt es bei dieser Gestaltung kaum auf eine besondere Montagegenauigkeit
an.
[0028] Hinzu kommt, dass die Montage aufgrund der Ausgestaltung des Drosselkanals aus nur
einem Bauteil sehr einfach ist.
[0029] Das Drosselbauteil kann eine in stromaufwärtige Richtung gewölbte Erhebung aufweisen,
in der der Drosselkanal vorgesehen ist. Hierdurch wird erzielt, dass die wunschgemäß
vorgesehene Verjüngung des Drosselkanalssich zuverlässig einstellt, wenn der Flüssigkeitsdruck
von verschiedenen Seiten aus auf die Erhebung drückt. Der Drosselkanal durchbricht
die Erhebung vorzugsweise an deren erhabensten Punkt.
[0030] Das Drosselbauteil kann einen einstückig mit dem Verformungsbereich verbundenen außenseitigen
umlaufenden Randbereich aufweisen.
[0031] Im Bereich dieses Randes kann das elastische Drosselbauteil durch eine Schnappverbindung
oder insbesondere eine einstückige Anformung an einem starren Gehäuseabschnitt des
Gehäuses befestigt sein.
[0032] Die Befestigung des Drosselbauteils an einem Gehäuseabschnitt des Gehäuses des Austragkopfes
ist von Vorteil, da hierdurch eine Vormontageeinheit geschaffen wird, die selbst bei
der Handhabung als Schüttgut nicht Gefahr läuft, das elastische Drosselbauteil zu
beschädigen. Dieses ist vorzugsweise derart gegenüber Wandungen des Gehäuses zurückgesetzt,
dass es gehandhabt als Schüttgut nicht durch andere Austragköpfe des Schüttgutes verletzt
wird. Dies hat sich in der Praxis als vorteilhaft herausgestellt, da anderenfalls
die Gefahr besteht, dass das Drosselbauteil nach Beschädigung als Schüttgut nicht
mehr in der gewünschten Weise drosselnd reagiert.
[0033] Von besonderem Vorteil ist die einstückige Anformung, bei der vorzugsweise durch
Zweikomponentenspritzguss der genannte starre Gehäuseabschnitt und das elastische
Drosselbauteil einstückig aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Die Anzahl
der im Zuge einer Montage zu fügenden Bauteile lässt sich dadurch verringern. Zudem
ist eine sehr genaue und bleibende Positionierung des Drosselbauteils relativ zum
Gehäuse hierdurch gewährleistet.
[0034] Der Randbereich kann derart angeordnet sein, dass er bei Ankoppelung des Flüssigkeitsspeichers
den Flüssigkeitsspeicher gegen das Gehäuse abdichtet. Durch diese Verwendung des Randbereiches
des Drosselbauteils als Dichtung zwischen dem Austragkopf und dem Flüssigkeitsspeicher
kann ein separates Bauteil hierfür entfallen. Der Austragkopf kann daher mit sehr
wenigen Bauteilen und dementsprechend geringem Montageaufwand gefertigt werden.
[0035] Der Drosselkanal kann bei einer besonderen Ausgestaltung mindestens einen Schließbereich
und mindestens einen Freibereich aufweisen, die gemeinsam und ineinander übergehend
den Querschnitt des Drosselkanals bilden. Im Schließbereich findet durch Kraftbeaufschlagung
der Druckbeaufschlagungsfläche ein Anliegen gegenüberliegender Kanten des Drosselkanals
statt. Der Freibereich ist durch eine Kantenanordnung begrenzt, die selbst bei Kraftbeaufschlagung
der Druckbeaufschlagungsfläche nicht zu einem Schließen des Freibereichs führt.
[0036] Die genannte Gestaltung sieht demnach vor, dass der Drosselkanal eine Querschnittsfläche
aufweist, die einen druck- oder flüssigkeitsstromabhängigen Teilbereich, den Schließbereich,
aufweist, der bei hohem Druck oder hohem Flüssigkeitsstrom schließt. Zudem ist jedoch
auch ein Freibereich vorgesehen, der selbst bei höchsten im realen Betrieb anzunehmenden
Drücken und Flüssigkeitsströmen offen bleibt.
[0037] Es ist somit gewährleistet, dass ein vollständiges Verschließen des Drosselkanals
selbst bei hohen Drücken nicht stattfindet. Dies entspricht dem Wunsch, einen Austrag
bei zu starker Kraftbeaufschlagung nicht zu unterbinden, sondern so weit zu dämpfen,
dass das gewünschte Austragbild sich einstellt.
[0038] Durch die gemeinsame Realisierung des Schließbereichs und des Freibereichs als Teil
des Querschnitts des gleichen Drosselkanals wird zudem erreicht, dass nach Verjüngung
des Drosselkanals durch Schließen des Schließbereichs eine verstärkte Neigung des
Schließbereichs gegeben ist, sich nach Wegfall des schließenden Drucks wiederzu öffnen.
Gerade im Hinblick darauf, dass mittels des erfindungsgemäßen Austragkopfes auch klebrige
Massen ausgetragen werden können sollen, ist dies von Vorteil.
[0039] Die abschnittsweise Gestaltung des Drosselkanals als Schließbereich oder als Freibereich
lässt sich durch die Wahl der Geometrie bestimmen. So ist ein schlitzförmiger Abschnitt
des Querschnitts des Drosselkanals geeignet, komplett zu schließen und somit einen
Schließbereich darzustellen. Ein kreisförmiger oder polygonaler Ausschnitt des Drosselkanals
wird jedoch selbst bei hohen Drücken nicht komplett schließen und stellt somit einen
Freibereich dar.
[0040] Wenngleich es als vorteilhaft angesehen wird, einen gemeinsamen Drosselkanal mit
einem solchen Schließbereich und einem Freibereich auszugestalten, ist auch eine Gestaltung
denkbar, bei der zwei parallel geschaltete Kanäle gemeinsam eine Drosselkanalanordnung
bilden, wobei einer dieser Kanäle einen Freibereich aufweist, während der andere Kanal
druck- oderflüssigkeitsstromabhängig komplett schließt. Insbesondere bei Flüssigkeiten,
die das bleibende Anhaften gegenüberliegender Kanten oder Wandungen des Drosselkanals
nicht begünstigen, kann auch eine solche Gestaltung zweckmäßig sein.
[0041] Alternativ zu den beschriebenen Gestaltung, bei denen der Drosselkanal vorzugsweise
abschnittsweise durch zumindest eine formveränderliche Wandung begrenzt ist, ist bei
einerweiteren Variante vorgesehen, dass der Drosselkanal durch zwei starre Kanalwandungen
begrenzt wird, wobei eine der Kanalwandungen als ortsveränderliche Kanalwandung an
einem ortsveränderlichen Drosselbauteil vorgesehen ist.
[0042] Bei dieser Gestaltung wird der Drosselkanal durch starre Wandungen begrenzt, die
als Ganzes relativ zueinander beweglich sind. Mindestens eine dieser Wandungen ist,
vorzugsweise gegen die Kraft einer Rückstellfeder, auslenkbar, wobei durch diese Auslenkung
der freie Querschnitt des Drosselkanals verringert wird.
[0043] Dieses ortsveränderliche Drosselbauteil ist vorzugsweise mittels einer Führung gegenüber
dem Gehäuse geführt, wobei diese Führung insbesondere durch zwei teleskopartig ineinandergeschobene
Hülsen gebildet werden kann. Die genannte Federkraft wird vorzugsweise durch eine
Federeinrichtung erzeugt, die bei einer besonders vorteilhaften Gestaltung in dem
durch die Hülsen gebildeten Freiraum angeordnet ist.
[0044] Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Drosselbauteil derart beschaffen und/oder
am Gehäuse angebracht ist, dass zur Verlagerung wirksamer Druckbeaufschlagungsflächen
am Drosselbauteil bei identischem Druck an allen Druckbeaufschlagungsflächen eine
Kraftbeaufschlagung des Drosselbauteils in Richtung einer Verringerung des freien
Querschnitts des Drosselkanals bewirken. Dies bedeutet, dass alleine der statische
Druck, der zum Zwecke des Austrags aufgebracht wird, in der Lage ist, das Drosselbauteil
im Sinne einer Verjüngung des Drosselkanals zu verlagern.
[0045] Vorzugsweise weist derAustragkopf im Auslasskanal stromabwärts der Drosseleinrichtung
ein Auslassventil auf, welches in Abhängigkeit des stromaufwärts anliegenden Überdrucks
öffnet.
[0046] Ein solches Ventil führt dazu, dass die Gefahr des Auslaufens des Spenders verringert
wird. Da jedoch insbesondere ein Tropfenspender auf Basis eines erfindungsgemäßen
Austragkopfes realisierbar sein soll, ist es von besonderem Vorteil, wenn das Ventil
bereits bei einem geringen Überdruck von beispielsweise 0,3 bar öffnet.
[0047] Das Auslassventil schließt vorzugsweise selbsttätig in einem Druckintervallzwischen
einem definierten eingangsseitigen Unterdruck und einem eingangsseitigen Überdruck
und öffnet bei Überschreiten des definierten Unterdrucks sowie bei Überschreiten des
definierten Überdrucks. Ein solches Ventil öffnet somit sowohl bei Unterdruck als
auch bei Überdruck. Dies ist die Voraussetzung, um den Auslasskanal gleichzeitig als
Belüftungskanal für den Flüssigkeitsspeicher zu nutzen. Dies ist im Sinne eines einfachen
Aufbaus von Vorteil. Zudem liegt ein besonderer Vorteil in der gemeinsamen Nutzung
des Auslasskanals auch als Belüftungskanal darin, dass durch die einströmende Luft
nach Beendigung eines Austragvorgangs der Drosselkanal wieder aufgeweitet werden kann.
[0048] Dies wird auch dadurch begünstigt, dass ein solches bidirektionales Verhalten es
auch ermöglicht, dass der nach dem Austrag in Flüssigkeitsspeicher herrschende Unterdruck
auch die Flüssigkeit aus dem Auslasskanal zurücksaugt, so dass ein Eintrocknen im
Bereich des Auslasskanals jenseits des Ventils verhindert wird.
[0049] Das Auslassventil ist vorzugsweise aus einem elastischen Material gebildet und weist
eine stromaufwärts gerichtete Wölbung auf, in der eine von Ventillippen verschließbare
Ventilöffnung vorgesehen ist, so dass bei ansteigendem eingangsseitigen Überdruck
bis zum Erreichen eines eingangsseitigen Grenzüberdrucks der Überdruck die Ventillippen
zunehmend aneinander presst.
[0050] Der Austragkopf ist vorzugsweise zu Bildung von Tropfen ausgebildet, wobei die Drosseleinrichtung
für eine Limitierung des Flüssigkeitsstroms ausgebildet ist, die an der Austragöffnung
zur Bildung von Einzeltropfen und nicht zur Bildung eines Flüssigkeitsstrahls führt.
[0051] Insbesondere bei solchen Tropfenspendern ist es erheblich, einen zu großen Flüssigkeitsstrom
und/oder einen zu großen Austragdruck zu verhindern, da dies der Tropfenbildung entgegenwirkt
und zu einem nicht beabsichtigten Strahl an derAustragöffnungführen kann. Die Drosseleinrichtung
ist vorzugsweise derart an die Ausgestaltung einer jenseits der Auslassöffnung angeordneten
Tropfenbildungsfläche angepasst, dass der Flüssigkeitsstrom an derAustragöffnung nicht
ausreicht, um ein kontinuierliches Abreißen des Flüssigkeitsstroms, also einen Strahl,
zu ermöglichen.
[0052] Vorzugsweise umfasst das Gehäuse des Austragkopfes ein erstes einstückiges Basisbauteil,
welches die Kopplungseinrichtung zur Anbringung am Flüssigkeitsspeicher umfasst, und
ein zweites einstückiges Applikatorbauteil, welches die Austragöffnung aufweist, vom
Flüssigkeitskanal durchdrungen und am Basisbauteil befestigt ist.
[0053] Die genannte Bauweise mit nur zwei Bauteilen am Gehäuse ist aufgrund ihrer Einfachheit
sehr kostengünstig. Zudem ermöglichen die beiden Gehäusebauteile, das Basisbauteil
und das Applikatorbauteil, das genannte Auslassventil einfach lagezufixieren. Wenn
in der oben skizzierten Weise das Drosselbauteil als elastisches Bauteil ausgebildet
ist, welches mit einem Gehäuseabschnitt, insbesondere vom Basisbauteil, einstückig
ausgebildet ist, so lässt sich ein vollständiger Austragkopf aus nur drei zu montierenden
Bauteilen zusammenstellen.
[0054] Ebenfalls zur Lösungder Erfindung vorgesehen ist ein FlüssigkeitsspenderzurAusbringungvon
Flüssigkeit, insbesondere zur Ausbringung von kosmetischen oder pharmazeutischen Flüssigkeiten,
der über einen Austragkopf mit einer Auslassöffnung zur Ausgabe von Flüssigkeit in
eine umgebende Atmosphäre und übereinen Flüssigkeitsspeicher, derdurch eine lösbare
Kopplungseinrichtungoder eine einstückige Gestaltung mit einem Gehäuse des Austragkopfes
verbunden ist, verfügt.
[0055] Dabei ist der der Austragkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildet.
[0056] Der Flüssigkeitsspender ist dabei vorzugsweise als Tropfenspender ausgebildet. Es
ist also jenseits der Austragkanal eine Tropfenbildungsfläche, vorzugsweise in Form
einer Kugelkalotte, vorgesehen, an der die Flüssigkeit sich sammelt, bevor sie sich
in Tropfenform löst. Diese Tropfenbildungsfläche, die Drosseleinrichtung und die Flüssigkeit
im Spender sind vorzugsweise derart aufeinander abgestimmt, dass auch bei einer hohen
Betätigungskraft auf die Quetschflasche von 100 Newton kein Flüssigkeitsstrahl an
der Austragöffnung entsteht.
[0057] Der Flüssigkeitsspeicher ist vorzugsweise als Quetschflasche oder Tube ausgebildet.
Insbesondere bei einer solchen Gestaltung des Flüssigkeitsspeichers als Quetschflasche
oder Tube ist die Gefahr gegeben, dass eine zu starke Betätigung durch den Benutzer
erfolgt, so dass die dynamische Drosseleinrichtung, die hier beschrieben worden ist,
besonders hilfreich ist, um zu verhindern, dass diese zu starke Betätigung das Austragbild
negativ beeinflusst.
[0058] Das Innenvolumen des Flüssigkeitsspeichers beträgt vorzugweise weniger als 300 ml,
weniger als 100 ml, oder gar weniger als 50 ml. Dies sind typische Größen von Flüssigkeitsspeichern
zur Aufnahme pharmazeutischer oder kosmetischer Flüssigkeiten.
[0059] Der Flüssigkeitsspeicher ist vorzugsweise mit einer kosmetischen oder pharmazeutischen
Flüssigkeit befüllt. Als pharmazeutische Flüssigkeiten kommen insbesondere konservierungsmittelbehaftete
Flüssigkeiten infrage, da es als vorteilhaft angesehen wird, wenn die Belüftung bei
einem erfindungsgemäßen Austragkopf durch den Auslasskanal erfolgt, so dass eine Luftfilterung
hier baulich schwer zu realisieren ist. Im Bereich der kosmetischen Flüssigkeiten
sind es insbesondere Make-up-Produkte und Cremes, wie beispielsweise Antifaltencreme,
sowie Öle, die ausgetragen werden sollen. Insbesondere sogenannte Filler- oder Concealer-Flüssigkeiten,
die dem Ausfüllen oder Abdecken kleinerer Fältchen dienen, können mit einem erfindu
ngsgemäßen Austragkopf gut ausgegeben werden.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0060] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspender mit einem erfindungsgemäßen
Austragkopf in einer Gesamtdarstellung von außen.
Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspenders
in einer geschnittenen Darstellung.
Fig. 3 zeigt die Teilkomponenten des Austragkopfes des ersten Ausführungsbeispiels
in einer Explosionsdarstellung.
Fig. 4A und 4B zeigen die Innenseite des Austragkopfes gemäß Fig. 3 mit getrennter
und angebrachter flexibler Wandungsplatte.
Fig. 5A und 5B zeigen eine alternative Gestaltung des Austragkopfes, der im Bereich
des Drosselkanals eine etwas andere Geometrie aufweist.
Fig. 6 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspenders
in einer geschnittenen Darstellung.
Fig. 7 zeigt die Teilkomponenten des Austragkopfes des zweiten Ausführungsbeispiels
in einer Explosionsdarstellung.
Fig. 8 zeigt das Drosselbauteils des zweiten Ausführungsbeispiels in einer separaten
Darstellung.
Fig. 9 zeigt verschiedene Varianten des Drosselbauteils für das Ausführungsbeispiel
der Fig. 6 bis 8 in einer Perspektive von unten.
Fig. 10 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspenders
in einer geschnittenen Darstellung.
Fig. 11A und 11B zeigen die Drosseleinrichtung des Ausführungsbeispiels der Fig.10
mit unterschiedlichen Zuständen des Drosselkanals.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DERAUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0061] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspender 100, der in Art eines Tropfenspenders
ausgebildet ist.
[0062] Dieser Flüssigkeitsspender 100 verfügt über einen als Quetschflasche ausgebildeten
Flüssigkeitsspeicher 90 und einen darauf aufgesetzten Austragkopf 10, an dem eine
Austragöffnung 38 vorgesehen ist. Zum Verschließen des Flüssigkeitsspenders ist eine
Kappe 110 vorgesehen.
[0063] Der Flüssigkeitsspender dient der Abgabe von Tropfen, beispielsweise von kosmetischen
Flüssigkeiten wie Öle, Make-up, Filler oder dergleichen in Tropfenform. Die bestimmungsgemäße
Betätigung sieht dabei vor, dass der gesamte Spender in etwa in eine Überkopflage
mit nach unten weisender Austragöffnung 38 gebracht wird und dass in dieser Stellung
der Flüssigkeitsspeicher 90 auf gegenüberliegenden Seiten im Bereich von Betätigungsflächen
92 kraftbeaufschlagt und so zusammengedrückt wird, so dass die im Flüssigkeitsspeicher
enthaltene Flüssigkeit druckbeaufschlagt wird und zur Austragöffnung 38 gefördertwird.
Hier sammelt sich die Flüssigkeit an einer die Austragöffnung 38 umgebenden Tropfenbildungsfläche
26A und löst sich bestimmungsgemäß in Form einzelner Tropfen.
[0064] Die im Weiteren erläuterte technische Gestaltung des Austragkopfes 10 dient dem Zweck,
gemeinsam zu verwirklichen, dass zum einen bereits bei nur leichtem Druck auf die
Quetschflasche eine Tropfenabgabe erfolgt, und andererseits zu gewährleisten, dass
auch ein starkes Betätigen bzw. Zusammendrücken des Flüssigkeitsspeichers 90 nicht
zur Abgabe von Flüssigkeit in Form eines Flüssigkeitsstrahls führt.
[0065] Hierzu werden exemplarisch die folgenden Ausführungsbeispiele beschrieben:
Bezug nehmend auf die in Schnittdarstellung in Fig. 2 dargestellte Ausgestaltung ist
im Zusammenhang mit einem ersten Ausführungsbeispiel zu erkennen, dass der Auslasskanal
30 sich von einem an dem Innenraum des Flüssigkeitsspeichers 90 angrenzenden Einlassbereich
32 durch zwei Drosselkanäle 50 einer Drosseleinrichtung 34 und durch Durchbrechungen
25A des Gehäuses 20 bis in den Bereich eines Austassventils 36 und weiter bis zur
Austragöffnung 38 erstreckt.
Das Auslassventil 36 ist dabei derart gestaltet, dass es sowohl in Auslassrichtung
als auch in Einlassrichtung bei Überdruck bzw. Unterdruck im Flüssigkeitsspeicher
öffnen kann, so dass der Auslasskanal 30 nach erfolgtem Austrag auch in umgekehrter
Richtung als Belüftungskanal dienen kann und ein Rücksaugen der Flüssigkeit aus dem
Auslasskanal30 gestattet. Das Auslassventil 36 schließt, wenn weder Überdruck noch
Unterdruck im Flüssigkeitsspeicher 90 gegenüber der Umgebung herrscht oder der Überdruck
bzw. Unterdruck einen Grenzwert nicht überschreitet. So ist gewährleistet, dass die
Gefahr eines unbeabsichtigten Austritts bei Handhabung des Flüssigkeitsspenders 100
gering ist.
[0066] Der Austragkopf 10 weist einen sehr einfachen Aufbau auf. Jenseits der im Weiteren
noch erläuterten Gestaltung der Drosseleinrichtung 34 ist der Austragkopf 10 aus nur
drei Bestandteilen aufgebaut, nämlich aus einem zweiteiligen Gehäuse 20 mit einem
Basisbauteil 22 und einem Applikatorbauteil 26 sowie einem zwischen diesen beiden
Bauteilen fixierten Befestigungsring des als einstückigem elastischen Bauteil gestalteten
Auslassventils 36. Zusätzlich ist beim Ausführungsbeispiel noch ein Dichtring 80 zur
Abdichtung des Austragkopfes 10 gegenüber dem Flüssigkeitsspeicher 90 vorgesehen.
[0067] Die eigentliche Besonderheit des Spenders liegt in der Drosseleinrichtung 34. Diese
Drosseleinrichtung soll, wie bereits genannt, verhindern, dass bei zu starker Betätigung
des als Quetschflasche ausgebildeten Flüssigkeitsspeichers 90 ein Flüssigkeitsstrahl
durch die Austragöffnung 38 austritt. Zu diesem Zweck umfasst die bei diesem ersten
Ausführungsbeispiel vorgesehene Drosseleinrichtung 34 eine zum Basisbauteil 22 gehörige
Trennwand 25, die gleichzeitig eine erste ortsfeste Kanalwandung 56 des Drosselkanals
50 darstellt. Die zweite gegenüberliegende Kanalwandung wird durch die Innenseite
52A einer elastisch verformbaren Wandungsplatte 54 gebildet, welche im Bereich eines
Befestigungsstiftes 25C an das Basisbauteil 22 angeclipst ist.
[0068] Bezug nehmend auf die Fig. 4A und 4B, die das Basisbauteil 22 ohne und mit befestigter
Wandungsplatte 54 zeigen, wird dies genauer erläutert.
[0069] Anhand der Fig. 4A ist zu erkennen, dass die Gehäusewandung 25 von zwei Durchbrechungen
25A durchdrungen ist. Weiter ist in Fig. 4A zu erkennen, dass im Bereich des Befestigungsstiftes
25C an der Trennwand 25 beidseitig des Befestigungsstiftes 25C eine strebenhafte,
längliche Erhebung vorgesehen ist. Diese trennt zwei Drosselkanäle 50, die durch Befestigen
der Wandungsplatte 54 in der in Fig. 4B verdeutlichten Weise am Befestigungsstift
25C entstehen.
[0070] Nochmals Bezug nehmend auf Fig. 2 ist die Funktionsweise die folgende:
Ausgehend von der Stellung der Fig. 2, in der die Austragöffnung 38 nach oben weist,
wird der Flüssigkeitsspender 100 in eine Überkopflage gebracht. Ein Flüssigkeitsaustrag
alleine hierdurch ist noch nicht zu befürchten, da das Auslassventil 36 dafür ausgebildet
ist, nicht alleine durch die Gewichtskraft der Flüssigkeit im Flüssigkeitsspeicher
zu öffnen. Erst wenn der als Quetschflasche ausgebildete Flüssigkeitsspeicher 90 zusammengedrückt
wird, strömt Flüssigkeit aus dem Einlassbereich 32 in die jeweils etwa halbkreisförmigen
Drosselkanäle 50 in Richtung der Durchbrechungen 25A, durch die hindurch die Flüssigkeit
dann in den Bereich des Auslassventils 36 und weiter zur Austragöffnung 38 gelangt.
[0071] Drückt der Benutzer nun sehr stark auf den Flüssigkeitsspeicher 90, so erhöht sich
auch der Druck, der auf die Wandungsplatte 54 wirkt. Allerdings erhöht sich dieser
Druck beidseitig der Wandungsplatte, so dass der Druckanstieg als solcher noch nicht
zu einer relevanten Verformung der Drosselkanäle 50 führt. Strömt aber unter dem Einfluss
dieses Drucks die Flüssigkeit nun schneller durch die Drosselkanäle 50, so wird gemäß
dem Prinzip von Bernoulli hier ein dynamischer Druck erzeugt. Dies führt dazu, dass
auf die Wandungsplatte 54 eine Kraft wirkt, welche die Wandungsplatte Bezug nehmend
auf Fig. 4B im Bereich des Steges leicht einknicken lässt, wobei in dieser Figur die
entsprechenden Knicklinien gestrichelt angedeutetsind. Dieses Einknicken erfolgt bezogen
auf die Perspektive der Fig. 2 nach oben, so dass die Drosselkanäle 50 sich verengen.
Dies wiederum bewirkt eine erhöhte Reibung und einen Energieverlust in der Flüssigkeit,
was wiederum zu einer Reduktion des Flüssigkeitsstroms führt. Statt dass der erhöhte
Druck somit einen strahlartigen Austrag zur Folge hat, hemmt er sich gleichsam selbst,
so dass trotz der erhöhten Betätigungskraft nach wie vor ein Austrag in Tropfenform
möglich wird.
[0072] Die Ausgestaltung der Fig. 5A und 5B ähnelt weitgehend jener der Fig. 4A und 4B.
Der einzige Unterschied liegt darin, dass die Erhebungen 25B im Falle der Gestaltung
der Fig. 5A und 5B eine andere Formgebung aufweisen und nicht, wie in Fig. 4A verdeutlicht,
nur länglich strebenhaft ausgebildet sind. Stattdessen weisen die Erhebungen in etwa
die Formgebung eines Viertelkreises auf, so dass die in Fig. 5B dargestellten Linien,
entlang derer die Wandungsplatte 54 sich bestimmungsgemäß verformt, nicht miteinander
fluchten. Wirkung dessen ist, dass das Verjüngen des Drosselkanals unter anderen Randbedingungen
als bei der Ausgestaltung der Fig. 4A und 4B stattfindet. Auf diese Art und Weise
kann der Flüssigkeitsspender 100 mit einer vergleichsweise geringen Anpassung fürverschiedene
Flüssigkeiten angepasst werden.
[0073] Bei der Ausgestaltung gemäß der Fig. 6 bis 8 ist die Drosseleinrichtung 34 anders
gestaltet.
[0074] Die Drosseleinrichtung 34 dieserAusführungsform weist ein als Ganzes elastisches
Drosselbauteil 62 auf, welches vom Drosselkanal 60 durchdrungen wird. Bezug nehmend
auf Fig. 8, die das Drosselbauteil separat wiedergibt, ist zu erkennen, dass das Drosselbauteil
62 einen planen Randbereich 68 hat, über den sich zentrisch eine in Richtung des Flüssigkeitsspeichers
weisende Erhebung 63 erhebt. Der Drosselkanal 60 durchdringt diese Erhebung 63 und
ist von einem bestimmungsgemäß sich verformenden Verformungsbereich 64 umgeben. An
der Erhebungsind zwei Druckbeaufschlagungsflächen 65 vorgesehen, die bei Austrag der
Flüssigkeit von dieser druckbeaufschlagt werden und hierdurch eine Verformung des
Drosselkanals 60 bewirken.
[0075] Wie sich anhand der Fig. 8 ebenfalls ersehen lässt, weist der Drosselkanal 60 einen
kreisförmigen Freibereich 60B und schlitzartige Schließbereiche 60A auf.
[0076] Diese Gestaltung ist gewählt, damit bei der Druckbeaufschlagung kein vollständiges
Verschließen des Drosselkanals 60 stattfindet.
[0077] Bezug nehmend auf Fig. 9A ist zu ersehen, dass auch bei einem an den Druckbeaufschlagungsflächen
65 anliegenden Überdruck nur die Schließbereiche 64A vollständig geschlossen werden,
während aufgrund der Formgebung der Kanten der zentrische kreisförmige Freibereich
60B sowie endseitig an den Schlitzen vorgesehene Freibereiche offen bleiben. Somit
wird verhindert, dass ein zu starker Druck bei der Betätigung des Flüssigkeitsspenders
100 einen vollständigen Stopp des Austrags bewirkt.
[0078] Die Fig. 9B bis 9D zeigen hierzu alternative Gestaltungen.
[0079] Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 9B sind die schlitzförmigen Teilbereiche des Drosselkanals
60 so geformt, dass sie ein vollständiges Schließen gestatten.
[0080] Im Falle der Ausgestaltung der Fig. 9C ist eine kreuzförmige Schlitzung vorgesehen,
wobei auch diese Schlitze sich bei Druckbeaufschlagung vollständig schließen.
[0081] Im Falle der Ausgestaltung der Fig. 9D bilden kreisförmige Freibereiche die Enden
des Schlitzes.
[0082] Bei all diesen Ausgestaltungen ist jeweils vorgesehen, dass Freibereiche 60B und
Schließbereiche 60A Teil des gleichen Drosselkanals 60 sind. Dies ist insbesondere
bei Flüssigkeiten zweckmäßig, die eine haftverstärkende Neigung aufweisen, da der
stets offen bleibende Freibereich die Neigung verstärkt, dass auch die Schließbereiche
nach Ende des Austragvorgangs sich wieder voneinander lösen.
[0083] Wie die Ausgestaltung der Fig. 9E zeigt, ist dies jedoch nicht alternativlos. Bei
dieser letzten Gestaltung eines elastischen Drosselbauteils sind der Freibereich 60B
und der Schließbereich 60A voneinander getrennt im Drosselbauteil 62 vorgesehen.
[0084] Die Fig. 10 sowie 11A und 11B zeigen eine dritte Ausgestaltung.
[0085] Bezug nehmend auf die Fig. 11A und 11B ist zu erkennen, dass der Drosselkanal 70
hier an einen verlagerbaren Schließkörper 72 angrenzt, der über eine Feder 74 in einer
Hülsenstruktur 76, 72A in Richtung der Endlage der Fig. 11A kraftbeaufschlagt ist.
Wird nun ein Überdruck im Flüssigkeitsspeicher 90 aufgebaut, so wirkt dieser Überdruck
allseitig auf den Drosselkörper 72. Aufgrund der größeren effektiven Druckbeaufschlagungsfläche
für eine Druckbeaufschlagung nach oben, wirkt der allseitig anstehende Druck derart,
dass eine Kraft auf den Drosselkörper 72 wirkt, die ihn bezogen auf die Perspektive
der Fig. 11A und 11B nach oben verlagert.
[0086] Hierdurch wird der Drosselkanal 70 bezüglich seines Querschnitts verkleinert und
schlussendlich komplett geschlossen. Allerdings kann die Flüssigkeit trotzdem noch
partiell am Drosselkörper 72 vorbeiströmen, so dass eine Tropfenbildung immer noch
möglich bleibt.
1. Austragkopf (10) für einen Flüssigkeitsspender (100) mit den folgenden Merkmalen:
a. der Austragkopf (10) weist ein Gehäuse (20) auf, und
b. der Austragkopf (10) weist eine Kopplungseinrichtung (24) zur Anbringung an einem
Flüssigkeitsspeicher (90) auf, und
c. derAustragkopf (10) weist eine Austragöffnung (38) auf, durch die hindurch Flüssigkeit
in eine umgebende Atmosphäre ausgegeben werden kann, und
d. derAustragkopf (10) weist einen Auslasskanal (30) auf, dersich von einem in Richtung
des Flüssigkeitsspeichers (90) weisenden Einlassbereich (32) bis zur Austragöffnung
(38) erstreckt und mittels dessen die Austragöffnung (38) mit Flüssigkeit versorgt
werden kann,
gekennzeichnet durch das folgende Merkmal:
e. der Austragkopf (10) verfügt im Auslasskanal (30) über eine Drosseleinrichtung
(34) mit einem Drosselkanal (50; 60; 70) zur Verringerung des Flüssigdrucks und/oder
des Flüssigkeitsstroms der die Drosseleinrichtung (34) durchströmenden Flüssigkeit,
und
f. die Drosseleinrichtung (34) ist als dynamische Drosseleinrichtung (34) ausgebildet,
bei der ein freier Querschnitt des Drosselkanals (50; 60; 70) bei ansteigendem an
der Drosseleinrichtung (34) anliegendem Druck oder bei höherem die Drosseleinrichtung
(34) durchströmenden Flüssigkeitsstrom verringert wird.
2. Austragkopf (10) nach Anspruch 1 mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
a. der Drosselkanal (50; 60; 70) wird zumindest abschnittsweise durch eine Innenseite
(52A) einer durch Verlagerung oder Verformung ortsveränderlichen Kanalwandung (52)
begrenzt.
3. Austragkopf (10) nach Anspruch 2 mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
a. eine der Innenseite (52A) abgewandte Außenseite (52B) der Kanalwandung (52) ist
kommunizierend mit einem Einlass des Drosselkanals (50; 60) verbunden, so dass bei
Druckbeaufschlagung der Flüssigkeit zum Zwecke des Austrags ein identischer Druckanstieg
am Einlass des Drosselkanals (50; 60) und an der Außenseite (52B) der Kanalwandung
(52) erfolgt.
4. Austragkopf (10) nach Anspruch 2 oder 3 mit den folgenden zusätzlichen Merkmalen:
a. die ortsveränderliche Kanalwandung (52) ist Teil einer planen Wandungsplatte (54),
und
b. der ortsveränderlichen Kanalwandung (52) gegenüberliegend ist eine ortsfeste Kanalwandung
(56) vorgesehen, wobei die ortsveränderliche Kanalwandung (52) und die ortsfeste Kanalwandung
(56) zwischen sich den Drosselkanal (50) definieren.
5. Austragkopf (10) nach Anspruch 4 mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
a. die ortsfeste Kanalwandung (56) wird durch eine Gehäusewandung (25) des Gehäuses
gebildet, und
b. die Wandungsplatte (54) istmit einem Befestigungsbereich (54A) ortsfestzurGehäusewandung
(25) angeordnet und ragt mit einem verformbaren Abschnitt (54C) in etwa parallel zur
ortsfesten Kanalwandung (56) über den Drosselkanal (50).
6. Austragkopf (10) nach Anspruch 4 oder 5 mit den folgenden zusätzlichen Merkmalen:
a. der Austragkopf (10) weist mindestens zwei strömungstechnisch zueinander parallel
geschaltete Drosselkanäle (50) auf, und
b. die Wandungsplatte (54) ist als gemeinsame Wandungsplatte (54) vorgesehen, die
die mindestens zwei Drosselkanäle (50) abschnittsweise begrenzt.
7. Austragkopf (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit mindestens einem derfolgenden
Merkmale:
a. in der die ortsfeste Kanalwandung (56) bildende Gehäusewandung (25) ist mindesten
eine Durchbrechung (25A) vorgesehen, in die der Drosselkanal (50) mündet, und/oder
b. die Wandungsplatte (54) weist eine Befestigungsöffnung (54B) im Befestigungsbereich
(54A) auf, die auf einen gehäuseseitigen Befestigungsstift (25C) aufgeschnappt ist,
und/oder
c. an der Gehäusewandung (25) oder der Wandungsplatte (54) ist mindestens eine Erhebung
(25B) vorgesehen, im Bereich derer die Gehäusewandung (25) und die Wandungsplatte
(54) aneinander anliegen.
8. Austragkopf (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit den folgenden zusätzlichen Merkmalen:
a. der Austragkopf (10) weist ein Drosselbauteil (62) aus einem elastisch verformbaren
Material als Teil der Drosseleinrichtung (34) auf, und
b. das Drosselbauteil (62) verfügt über eine von einem Verformungsbereich (64) umgebene
Durchbrechung, die den Drosselkanal (60) bildet, und
c. das Drosselbauteil (62) weist mindestens eine Druckbeaufschlagungsfläche (65) auf,
an der im Betrieb die Flüssigkeit stromaufwärts des Drosselkanals (60) anliegt und
durch deren DruckbeaufschlagungderVerformungsbereich (64) verformt und ein freier
Querschnitt des Drosselkanals (60) verringerbar ist.
9. Austragkopf (10) nach Anspruch 8 mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
a. das Drosselbauteil (62) weist eine in stromaufwärtige Richtung gewölbte Erhebung
(63) auf, in der der Drosselkanal (60) vorgesehen ist.
10. Austragkopf (10) nach Anspruch 8 oder 9 mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen
Merkmale:
a. das Drosselbauteil (62) weist einen einstückig mit dem Verformungsbereich (64)
verbundenen außenseitigen umlaufenden Randbereich (68) auf, im Bereich dessen das
elastische Drosselbauteil (62) durch eine Schnappverbindung oder eine einstückige
Anformung an einem starren Gehäuseabschnitt des Gehäuses (20) befestigt ist und/oder
b. das Drosselbauteil (62) weist einen einstückig mit dem Verformungsbereich (64)
verbundenen außenseitigen umlaufenden Randbereich (68) auf, der derart angeordnet
ist, dass er bei Ankoppelung des Flüssigkeitsspeichers (90) den Flüssigkeitsspeichers
(90) gegen das Gehäuse (20) abdichtet.
11. Austragkopf (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10 mit den folgenden zusätzlichen
Merkmalen:
a. der Drosselkanal (60) weist zumindest einen Schließbereich (60A) auf, im Bereich
dessen durch Kraftbeaufschlagung der Druckbeaufschlagungsfläche (65) ein Anliegen
gegenüberliegender Kanten des Drosselkanals (60) stattfindet, und
b. der Drosselkanal (60) weist mindestens einen Freibereich (60B) auf, der durch eine
Kantenanordnung begrenzt wird, die selbst bei Kraftbeaufschlagung der Druckbeaufschlagungsfläche
(65) nicht zu einem Schließen des Freibereichs (60B) führt.
12. Austragkopf (10) nach Anspruch 1 oder 2 mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
a. der Drosselkanal (70) wird durch zwei starre Kanalwandungen begrenzt, wobei eine
der Kanalwandungen (71) als ortsveränderliche Kanalwandung an einem ortsveränderlichen
Drosselbauteil (72) vorgesehen ist.
13. Austragkopf (10) nach Anspruch 12 mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen
Merkmale:
a. das ortsveränderliche Drosselbauteil (72) ist mittels einer Führung (72A, 76),
vorzugsweise eine Linearführung, gegenüberam Gehäuse (20) beweglich, insbesondere
linearbeweglich, gelagert, und/oder
b. zwischen dem Gehäuse (20) und dem Drosselbauteil (72) isteine Federeinrichtung
(74) vorgesehen, mittels derer das Drosselbauteil (72) permanent in Richtung einer
Vergrößerung des freien Querschnittes des Drosselkanals (70) kraftbeaufschlagt wird,
und/oder
c. das Drosselbauteil (72) istderart beschaffen und/oder derart am Gehäuse (20) angebracht,
dass zur Verlagerung wirksame Druckbeaufschlagungsflächen am Drosselbauteil (72) bei
identischem Druck an allen Druckbeaufschlagungsflächen eine Kraftbeaufschlagung des
Drosselbauteils (72) in Richtung einer Verringerung des freien Querschnittes des Drosselkanals
(70) bewirken.
14. Austragkopf (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden zusätzlichen
Merkmal:
a. der Austragkopf (10) weist im Auslasskanal (30) stromabwärts der Drosseleinrichtung
(34) ein Auslassventil (36) auf, welches in Abhängigkeit des stromaufwärts anliegenden
Überdrucks öffnet,
wobei das Auslassventil (36) vorzugsweise mindestens eines der folgenden Merkmale
aufweist:
b. das Auslassventil (36) schließt selbsttätig in einem Druckintervall zwischen einem
definierten eingangsseitigen Unterdruck und einem eingangsseitigen Überdruck und öffnet
bei Überschreiten des definierten Unterdrucks sowie bei Überschreiten des definierten
Überdrucks, und/oder
c. das Auslassventil (36) ist aus einem elastischen Material gebildet und weist eine
stromaufwärts gerichtete Wölbung (36A) auf, in der eine von Ventillippen (36B) verschließbare
Ventilöffnung vorgesehen ist, so dass bei ansteigendem eingangsseitigen Überdruck
bis zum Erreichen eines eingangsseitigen Grenzüberdrucks der Überdruck die Ventillippen
(36B) zunehmend aneinander presst.
15. Austragkopf (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit mindestens einem derfolgenden
zusätzlichen Merkmale:
a. der Austragkopf (10) ist zur Bildung von Tropfen ausgebildet, wobei die Drosseleinrichtung
(34) für eine Limitierung des Flüssigkeitsstroms ausgebildet ist, die an derAustragöffnung
zur Bildung von Einzeltropfen und nicht zur Bildung eines Flüssigkeitsstrahls führt,
und/oder
b. die Austragöffnung (38) ist von einer Tropfenbildungsfläche (26A) umgeben, vorzugsweise
in Form einer Kugelkalotte.
c. das Gehäuse (20) des Austragkopfes (10) umfasst ein erstes einstückiges Basisbauteil
(22), welches die Kopplungseinrichtung (24) zur Anbringung am Flüssigkeitsspeicher
(90) umfasst, und ein zweites einstückiges Applikatorbauteil (26), welches die Austragöffnung
(38) aufweist, vom Auslasskanal (30) durchdrungen und am Basisbauteil (22) befestigt
ist, wobei das Auslassventil (36) vorzugsweise zwischen dem Basisbauteil (22) und
dem Applikatorbauteil (26) lagefixiert ist.
16. Flüssigkeitsspender (100) zur Ausbringung von Flüssigkeit, insbesondere zur Ausbringung
von kosmetischen oder pharmazeutischen Flüssigkeiten, mit den folgenden Merkmalen:
a. der Flüssigkeitsspender (100) verfügt über einen Austragkopf (10) mit einer Austragöffnung
(38) zur Ausgabe von Flüssigkeit in eine umgebende Atmosphäre, und
b. der Flüssigkeitsspender (100) verfügt über einen Flüssigkeitsspeicher (90), der
durch eine lösbare Kopplungseinrichtung (24) oder eine einstückige Gestaltung mit
einem Gehäuse (20) des Austragkopfes (10) verbunden ist,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
c. der Austragkopf (10) ist nach einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildet.
17. Flüssigkeitsspender (100) nach Anspruch 16 mit mindestens einem der folgenden zusätzlichen
Merkmale:
a. der Flüssigkeitsspender (100) ist als Tropfenspender ausgebildet, und/oder
b. der Flüssigkeitsspeicher (90) ist als Quetschflasche oder Tube ausgebildet, und/oder
c. ein Innenvolumen des Flüssigkeitsspeichers (90) beträgt weniger als 300 ml, vorzugsweise
weniger als 100 ml, insbesondere vorzugsweise weniger als 50 ml und/oder
d. der Flüssigkeitsspeicher (90) ist mit einer kosmetischen oder pharmazeutischen
Flüssigkeit befüllt.