(19)
(11) EP 3 323 974 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2018  Patentblatt  2018/21

(21) Anmeldenummer: 17201959.8

(22) Anmeldetag:  15.11.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/327(2006.01)
E06B 9/384(2006.01)
E06B 9/262(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 16.11.2016 DE 202016106428 U

(71) Anmelder: Lienert, Achim
95632 Wunsiedel (DE)

(72) Erfinder:
  • Lienert, Achim
    95632 Wunsiedel (DE)

(74) Vertreter: FDST Patentanwälte 
Nordostpark 16
90411 Nürnberg
90411 Nürnberg (DE)

   


(54) FALTBARER STOFF SOWIE BESCHATTUNGSANLAGE MIT EINEM DERARTIGEN FALTBAREN STOFF


(57) Um bei einer Beschattungsanlage (18) insbesondere einer Plissee-Anlage einen einfachen Austausch eines faltbaren Stoffes (2) zu ermöglichen, weist dieser eine Vielzahl von Führungslöchern (10) für Führungselemente (14) auf, wobei am jeweiligen Führungsloch (10) ein jeweiliger Schlitz (16) zugeordnet ist, welcher zu einem Stoffrand (6a, 6b) hin offenen ist. Hierdurch wird eine seitliche Entnahme des Stoffes von dem Führungselement (14) ermöglicht. Um ein ungewolltes Herausgleiten der Führungselemente (14) aus den Führungslöchern (10) zu vermeiden, sind die Schlitze (16) insbesondere alternierend einmal zu einem vorderseitigen Stoffrand (6a) und einmal zu einem rückseitigen Stoffrand (6b) offen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen faltbaren Stoff für eine Beschattungsanlage, insbesondere für eine Plissee-Anlage, wobei der Stoff eine Vielzahl von Stofflamellen aufweist und in dem Stoff mehrere Reihen von miteinander fluchtenden Führungslöchern für ein Führungselement ausgebildet sind, wobei jedes der Führungslöcher ein zu einem Stoffrand offenen Schlitz aufweist, so dass eine seitliche Montage oder eine seitliche Abnahme des Stoffes ermöglicht ist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Beschattungsanlage, insbesondere Plissee-Anlage mit einem derartigen faltbaren Stoff.

[0002] Ein derartiger faltbarer Stoff sowie eine Beschattungsanlage sind beispielweise aus der EP 3 064 700 A1 oder auch der DE 20 2014 104 192 U1 zu entnehmen.

[0003] Bei Plissee-Anlagen wird der Stoff üblicherweise zwischen zwei Profilschienen gehalten, die entlang von Führungselementen jeweils frei verschieb- und positionierbar sind, um beliebige Flächen eines zu beschattenden (Fenster-)Bereichs abdecken zu können. Bei den Führungselementen handelt es sich dabei typischerweise um Schnüre oder Seile, die durch die Profilleisten sowie den Stoff hindurch gefädelt sind. Zwei gegenüberliegende randseitige Führungselemente sind dabei jeweils typischerweise an Befestigungsfüßen an einem oberen Rand sowie an einem unteren Rand eines Rahmens, beispielsweise Fenster- oder Türrahmen befestigt, so dass die Schnüre gespannt sind.

[0004] Der Stoff weist dabei üblicherweise mehrere Reihen von Führungslöchern auf, durch die die Führungselemente hindurchgeführt sind. Je nach Breite des Stoffes können dabei mehr als zwei Reihen Führungslöcher vorgesehen sein.

[0005] Um eine einfache Montage oder auch Demontage des Stoffes bei einer derartigen Plissee-Anlage zu ermöglichen, ist gemäß dem Stand der Technik vorgesehen, dass ausgehend von den Führungslöchern jeweils Schlitze eingebracht sind, die zu einem Stoffrand hin offen sind. Im Falle eines Plissee-Stoffes eine ist der Stoffrand eine Faltkante. Dies ermöglicht es, den Stoff insgesamt seitlich an die jeweiligen Führungselemente heranzuführen und diese in die Führungslöcher einzubringen. Ein aufwendiges Einfädeln ist hierbei nicht erforderlich. Hierdurch ist ein einfacher Austausch des Stoffes ermöglicht.

[0006] Speziell bei größeren zu beschattenden Flächen mit größeren Breiten des Stoffes besteht allerdings die Gefahr, dass die Führungselemente ungewollt aus den Führungslöchern herausgleiten. Dieses Problem besteht insbesondere bei Bewegungen des Stoffes, beispielsweise bei einem Luftzug infolge eines Öffnens der Türe bzw. des Fensters, an dem die Beschattungsanlage montiert ist.

[0007] Zur Vermeidung eines derartigen ungewollten Abgleiten des Stoffes von den Führungselementen ist gemäß der EP 3 064 700 A1 die Anordnung von Sicherungselementen im Bereich der Löcher vorgesehen, so dass ein seitliches Herausrutschen des Stoffes von den Führungselementen vermieden ist. Bei diesen Sicherungselementen handelt es sich dabei beispielsweise um zusätzlich angebrachte Sicherungsplättchen. Insgesamt ist für die Anordnung der Sicherungselemente ein gewisser zusätzlicher Aufwand erforderlich. Auch können diese unter Umständen die Optik stören.

[0008] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer derartigen Beschattungsanlage einen einfachen Austausch des Stoffes zu ermöglichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass ein ungewolltes seitliches Herausrutschen des Stoffes von den Führungselementen vermieden ist.

[0009] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen faltbaren Stoff, insbesondere Plissee-Stoff gemäß Anspruch 1 sowie durch eine Beschattungsanlage mit den Merkmalen gemäß Anspruch 11. In den Unteransprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen enthalten. Die bevorzugten Ausgestaltungen im Zusammenhang mit dem faltbaren Stoff sind sinngemäß auch auf die Beschattungsanlage zu übertragen.

[0010] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in dem faltbaren Stoff zumindest drei Reihen von Führungslöchern vorgesehen sind, wobei die Schlitze der einen Reihe zu einem vorderseitigen Stoffrand offen sind und die Schlitze einer hierzu benachbarten Reihe zu einem rückseitigen Stoffrand offen sind.

[0011] Bei den bisherigen Anwendungen waren die Schlitze jeweils zu einer Seite hin offen. Dies führt beispielsweise bei breiten Stoffen dazu, dass insbesondere in einem mittleren Bereich der Stoff leicht von den mittleren Führungselementen weggedrückt werden konnte, so dass der Stoff ungewollt von den Führungselementen abgeglitten ist. Auch bei sehr langen Stoffen kann dieses Problem auftreten und der Stoff beispielsweise in einem mittleren Längenbereich von beispielsweise auch einem seitlichen Führungselement abgleiten. Hierfür sind häufig seitlich auftretende Kräfte infolge von Zugluft verantwortlich.

[0012] Durch die Maßnahme, dass die Schlitze einer benachbarten Reihe zu einem gegenüberliegenden Stoffrand offen sind, wird verhindert, dass der Stoff sich übermäßig in eine Richtung bewegen kann. Abgesehen von den Schlitzen ist ein jeweiliges Führungsloch umlaufend geschlossen, also von Stoffrand umgeben. Dadurch ist insgesamt durch eine einfache Maßnahme ein Abgleiten des Stoffes von den Führungselementen zumindest weitgehend vermieden.

[0013] Unter vorderseitigem bzw. rückseitigem Stoffrand wird dabei jeweils ein Umlenkbereich zwischen zwei aneinander angrenzenden Stofflamellen verstanden. Der Stoff weist dabei eine Vorderseite sowie eine Rückseite auf. Aufgrund der Faltung ist dieser Umlenkbereich, also die Stoffränder, wechselseitig zu der Vorderseite und der Rückseite orientiert. Die Vorderseite wird auch als Innenseite bezeichnet und ist im montierten Zustand zum zu beschattenden Raum orientiert. Entsprechend wird die Rückseite auch als Außenseite bezeichnet und ist im montierten Zustand zu der zu beschattenden Fläche, also typischerweise zur Fenster- oder Türseite orientiert.

[0014] Bei dem Stoff handelt es sich insbesondere um einen Stoff für eine Plissee-Anlage. In diesem Fall ist der Stoff Zickzack-förmig (vor-)gefaltet mit vergleichsweise scharfen Stoffkanten im Verbindungsbereich zwischen zwei einander angrenzender Stofflamellen.

[0015] Das hier beschriebene Prinzip mit der Öffnung der Schlitze sowohl zu einem vorderseitigen als auch zu einem rückseitigen Stoffrand kann prinzipiell jedoch auch auf andere faltbare Stoffe für Beschattungsanlagen übertragen werden, beispielsweise auf Raffrollos etc.

[0016] Der Stoff weist allgemein zwei Randseiten auf, die also in Richtung der Reihen verlaufen. Bevorzugt sind die zwei gegenüberliegenden, randseitigen Reihen der Schlitze zum vorderseitigen Stoffrand offen, also zur Raumseite. Diese Ausgestaltung beruht auf der Erkenntnis, dass infolge von Zugluft gerade auch die Randbereiche gefährdet sind und dass der Stoff von der zu beschattenden (Fenster-) Fläche weg in Richtung zur Raumseite (Vorderseite) gedrückt wird. Durch die lediglich zur Vorderseite offenen Schlitze kann daher der Stoff nicht in Richtung zur Vorderseite von den Führungselementen abgleiten.

[0017] Bevorzugt ist weiterhin vorgesehen, dass jeweils mehrere, insbesondere genau zwei randseitige Reihen an jedem Stoffrand Schlitze aufweisen, die zur gleichen Seite, insbesondere zur Vorderseite offen sind.

[0018] Zweckdienlicherweise sind die Schlitze von benachbarten Reihen alternierend einmal zum vorderseitigen und einmal zum rückseitigen Stoffrand offen. Durch die alternierende Anordnung wird eine große Sicherheit gegen ein ungewolltes Herausrutschen speziell bei breiten Stoffen erreicht. Die Alternierende Anordnung ist vorzugsweise über die gesamte Breite des Stoffes vorgesehen, alternativ hierzu nur in einem Teilbereich, insbesondere in einem Mittenbereich. In diesem Fall sind in den gegenüberliegenden Randbereichen die zwei randseitigen Reihen zur gleichen Seite, insbesondere zur Vorderseite offen sind.

[0019] Ein jeweiliger Schlitz ist dabei vorzugsweise jeweils als ein einfacher Schnitt ausgebildet. Die Schlitzränder stoßen daher üblicherweise aneinander an, die Schlitzbreite ist quasi null. Zur Montage an dem jeweiligen Führungselement wird im Bereich des Schlitzes der Stoff typischerweise etwas aufgeklappt oder geweitet.

[0020] Zweckdienlicherweise ist weiterhin vorgesehen, dass die Führungslöcher aller benachbarter Reihen voneinander gleich beabstandet sind. Es liegt also eine Gleichverteilung vor. Alternativ hierzu wird eine Ungleichverteilung gewählt. Dies ist in einigen Anwendungsfällen in Abhängigkeit beispielsweise eines Muster des Stoffes, speziell bei Raffrollos von optischem Vorteil. Speziell verlaufen bei Stoffen mit vertikalen Streifen die Reihen jeweils entlang von gleichartigen (z.B. dunklen oder hellen, insbesondere nichttransparenten) Streifen.

[0021] Weiterhin liegen die Abstände zwischen zwei benachbarten Reihen an Führungslöchern maximal bei 350 mm, vorzugsweise bei maximal bei 250 mm und insbesondere bei maximal 200 mm. Alternativ sind auch andere Abstände möglich, insbesondere zur weiteren Abstützung oder auch aus dekorativen Gründen.

[0022] Im Hinblick auf eine möglichst einfache Montage bzw. Demontage ist weiterhin der Stoff zu einer Befestigung an einer Profilschiene der Beschattungsanlage ausgebildet, ohne dass ein seitliches Einfädeln in die Profilschiene erforderlich ist. Bei einigen herkömmlichen Anwendungen ist zur Befestigung des Stoffes ein sogenannter Keder, also ein leistenförmiges Element vorgesehen, um das eine Endlamelle des Stoffes geführt ist und mit dem der Stoff seitlich in eine Profilschiene eingefädelt werden muss. Aufgrund der seitlichen Entnehmbarkeit würde dies die Montage erschweren. Daher ist darauf verzichtet. Zweckdienlicherweise ist der Stoff demgegenüber in einfacher Weise beispielsweise über Klettelemente oder sonstigen reversibel lösbare Befestigungselemente an der Profilschiene befestigbar. Hierzu weist eine jeweilige Endlamelle des Stoffes vorzugsweise ein jeweiliges Klettelement auf. Um die Optik nicht zu beeinträchtigen ist weiterhin vorgesehen, dass auf Sicherungselemente an den Führungslöchern, die ein unbeabsichtigtes seitliches Herausgleiten der Führungselemente vermeiden sollen, verzichtet.

[0023] Im montierten Zustand sind die Führungselemente jeweils durch die Reihen der Führungslöcher geführt. Als Führungselemente werden dabei insbesondere Seile oder Schnüre eingesetzt. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, als Führungselemente stangenartige Elemente einzusetzen.

[0024] Die Beschattungsanlage ist dabei insbesondere als Plissee-Anlage ausgebildet, bei der der Stoff zwischen zwei Profilschienen befestigt ist, die entlang der Führungselemente jeweils frei verschiebbar sind und an beliebigen Positionen positioniert werden können.

[0025] Durch die wechselweise Öffnung der Schlitze einmal zum vorderseitigen Stoffrand und andererseits zum rückseitigen Stoffrand wird zudem noch ein besonders vorteilhafter Effekt erzielt: Im gefalteten Zustand weist der Stoff allgemein eine vergleichsweise hohe Steifigkeit auf, so dass er in Querrichtung jeweils eine definierte Ausgangsform einnimmt. Demgegenüber ist im geöffneten Zustand die Steifigkeit reduziert, so dass beispielsweise bei Zugluft sich der Stoff in Querrichtung betrachtet durchbiegen kann. Bei ungünstigen Verhältnissen könnte es selbst bei der vorliegenden Ausgestaltung mit den wechselseitigen offenen Schlitzen auch dazu kommen, dass der Stoff von den Führungselementen abgleitet. Allerdings wird durch die jeweils benachbarten Reihen sichergestellt, dass der Stoff nicht vollständig von dem jeweiligen Führungselement herabgleiten kann. Von besonderer Bedeutung ist nunmehr, dass beim Überführen des Stoffes in den gefalteten Zustand dieser jeweils automatisch wieder seine ursprüngliche, langgestreckte und eben nicht gebogene Ausgestaltung einnimmt. Hierdurch wird automatisch der Stoff wieder in Richtung zum Führungselement geführt, so dass quasi ein automatisches Einfädeln des Stoffes an das jeweilige Führungselement erfolgt. Falls daher ein Teil des Stoffes von einem der Führungselemente abgeglitten ist, so braucht der Stoff nur in den gefalteten Zustand überführt werden, beispielsweise durch zusammenschieben der beiden Profilschienen, so dass der Stoff automatisch wieder mit den Führungslöchern am jeweiligen Führungselement angebracht wird.

[0026] Insgesamt ist daher ein einfacher Austausch des faltbaren Stoffes ermöglicht, mit einer vergleichsweise einfachen Maßnahme und ohne dass die Optik beeinträchtigt wird. Auch ist eine einfache Benutzung bzw. Korrektur im Falle eines versehentlichen Herausrutschens durch den Benutzer ermöglicht.

[0027] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1
Eine ausschnittsweise perspektivische Darstellung eines Plissee-Stoffes mit mehreren Reihen von Führungslöchern und hindurchgeführter Führungselemente,
Fig. 2
eine Aufsicht auf den Stoff gemäß Fig. 2 sowie
Fig. 3
eine Beschattungsanlage in montiertem Zustand am Beispiel der Montage an einem Fenster.


[0028] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Stoff 2 ist als ein Zickzack-förmig gefalteter Plissee-Stoff 2 ausgebildet. Er weist eine Vielzahl von einzelnen Stofflamellen 4 auf, die jeweils über eine Faltkante 6 miteinander verbunden sind. Der Stoff 2 weist allgemein eine Vorderseite 8a auf, die typischerweise eine Raumseite bildet sowie eine Rückseite 8b, die typischerweise eine Fensterseite bildet. Die zur Vorderseite 8a orientierten Faltkanten 6 bilden jeweils einen vorderseitigen Stoffrand 6a und die zur Rückseite 8b orientierten Faltkanten 6 bilden rückseitige Stoffränder 6b aus.

[0029] Durch den Stoff 2 sind durch jede Lamelle hindurch mehrere, nebeneinander angeordnete Führungslöcher 10 ausgebildet. Dabei sind mehrere Reihen 12 an Führungslöchern 10 ausgebildet. Durch eine jeweilige Reihe 12 ist ein jeweiliges Führungselement 14, im Ausführungsbeispiel eine Schnur oder zumindest ein Schnurteilstück geführt. Im Ausführungsbeispiel sind in der ausschnittsweisen Darstellung fünf Reihen 12 zu erkennen.

[0030] Die Reihen 12 sind dabei zueinander jeweils gleich beabstandet und weisen zueinander einen Abstand a auf, der beispielsweise im Bereich zwischen 200 mm bis 300 mm oder auch bis maximal 350mm liegt. Die äußerste Reihe 12 weist zum Stoffrand einen deutlich geringeren Abstand a von beispielsweise lediglich 20 bis 70 mm, insbesondere von etwa 50mm auf.

[0031] Ausgehend von einem jeweiligen Führungsloch 10 erstreckt sich jeweils ein Schlitz zu einer jeweiligen Faltkante 6, so dass ein jeweiliges Führungsloch 10 über den Schlitz 16 zur Vorderseite 8a bzw. Rückseite 8b offen ist.

[0032] Wie insbesondere anhand der Fig. 2 gut zu erkennen ist, sind die Schlitze 16 alternierend zur Vorderseite 8a und zur Rückseite 8b geführt. Die Schlitze 16 erstrecken sich daher alternierend, also abwechselnd zum vorderseitigen Stoffrand 6 a und zum rückseitigen Stoffrand 6b. Die Schlitze 16 sind dabei insbesondere als einfache Schnitte ausgeführt. Im Bereich der Führungslöcher 10 sind keinerlei Zusatzelemente angebracht, vorzugsweise auch keine Verstärkungen des Lochrands.

[0033] Fig. 3 zeigt schließlich einer Beschattungsanlage 18, insbesondere Plissee-Anlage, die innerhalb eines Rahmens 20 einer zu beschattenden Fläche 22 montiert ist. Bei letzterer handelt es sich um ein Fenster eines Fensterrahmens. Die Beschattungsanlage 18 weist wie üblich zwei gegenüberliegende Profilschienen 24 auf, zwischen denen der Stoff 2 insbesondere mittels einer Klettbefestigung befestigt ist. Die Profilschienen 24 sind entlang von zwei gegenüberliegenden Führungselementen 14 in vertikaler Richtung zum oberen bzw. unteren Rahmenteil des Rahmens 20 frei verschiebbar. Aufgrund der bei Pliseeanlagen üblichen, speziellen Einfädelungstechnik der Führungselemente 14 durch die Profilschienen 24 lassen sich diese an beliebigen (Vertikal-)Positionen in an sich bekannter Weise positionieren. Die beiden zu erkennenden randseitigen Führungselemente 14 sind dabei jeweils über Befestigungsfüße 26 am Rahmen befestigt. Die speziell als Schnüre ausgebildeten Führungselemente 14 sind dabei typischerweise weiterhin im Bereich zwischen den beiden Profilschienen 24 mehrfach durch den Stoff 2 hindurchgeführt, so dass die Führungselemente 14 durch die jeweiligen Reihen 12 geführt sind.

Bezugszeichenliste



[0034] 
2
Stoff
4
Stofflamelle
6
Faltkante
6a
vorderseitiger Stoffrand
6b
rückseitiger Stoffrand
8a
Vorderseite
8b
Rückseite
10
Führungslöcher
12
Reihe
14
Führungselement
16
Schlitz
18
Beschattungsanlage
20
Rahmen
22
beschattete Fläche
24
Profilschiene
26
Befestigungsfuß



Ansprüche

1. Faltbarer Stoff (2) für eine Beschattungsanlage (18), insbesondere für eine Plissee-Anlage, wobei der Stoff (2) eine Vielzahl von Stofflamellen (4) aufweist und in dem Stoff (2) mehrere Reihen (12) von miteinander fluchtenden Führungslöchern (10) für ein Führungselement (14) ausgebildet sind, wobei jedes der Führungslöcher (10) ein zu einem Stoffrand offenen Schlitz (16) aufweist, über die eine seitliche Montage oder eine seitliche Abnahme des Stoffes (2) ermöglicht ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest drei Reihen (12) von Führungslöchern (10) vorgesehen sind, wobei die Schlitze (16) einer der Reihen (12) zu einem vorderseitigen Stoffrand (6a) offen sind und die Schlitze (16) einer hierzu benachbarten Reihe (12) zu einem rückseitigen Stoffrand (6b) offen sind.
 
2. Faltbarer Stoff (2) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stoff (2) zwei gegenüberliegende randseitige Reihen von Schlitzen (16) aufweist, welche zum vorderseitigen Stoffrand (6a) offen sind.
 
3. Faltbarer Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stoff (2) an einem jeweiligen Rand zwei Reihen von Schlitzen (16) aufweist, die zum gleichen, insbesondere vorderseitigen Stoffrand (6a) offen sind.
 
4. Faltbarer Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlitze (16) von benachbarten Reihen (12) alternierend zum vorderseitigen Stoffrand (6a) und zum rückseitigen Stoffrand (6b) offen sind.
 
5. Faltbarer Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitz (16) als ein einfacher Schnitt ausgebildet ist.
 
6. Faltbarer Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungslöcher (10) zueinander benachbarter Reihen (12) voneinander gleich beabstandet sind.
 
7. Faltbarer Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Führungslöchern (10) benachbarter Reihen (12) ein maximaler Abstand (a) von 350 mm vorzugsweise von 250 mm und insbesondere von 200mm eingestellt ist.
 
8. Faltbarer Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass er zur Befestigung an einer Profilschiene (24) der Beschattungsanlage (18) ohne ein seitliches Einfädeln in die Profilschiene (24) ausgebildet ist.
 
9. Faltbarer Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass er über Klettelemente an der Profilschiene (24) befestigbar ist.
 
10. Faltbarer Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungslöcher (10) frei von Sicherungselementen gegenüber einem unbeabsichtigten seitlichen Herausrutschen der Führungselemente (14) sind.
 
11. Beschattungsanlage (18), insbesondere Plissee-Anlage mit einem faltbaren Stoff (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sowie mit Führungselementen (14), die durch die Führungslöcher (10) geführt sind, wobei der Stoff (2) über die Schlitze (16) seitlich zu den Führungselementen (14) abnehmbar und montierbar ist.
 
12. Beschattungsanlage (18) nach dem vorhergehenden Anspruch, bei der Stoff (2) zumindest im gefalteten Zustand eine ausreichend hohe Steifigkeit aufweist, dass - für den Fall, dass der Stoff (2) an einer Reihe (12) der Führungslöcher (10) zumindest bereichsweise sich ungewollt von den Führungselementen (14) gelöst hat - das Führungselement (14) beim Zusammenfalten des Stoffes (2) automatisch wieder in die Führungslöchern (10) dieser Reihe (12) eingefädelt wird.
 
13. Beschattungsanlage (18) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, die als Plissee-Anlage ausgebildet ist, bei der der Stoff (2) zwischen zwei Profilleisten befestigt ist, die entlang der Führungselemente (14) verschiebbar sind und dass es sich bei den Führungselementen (14) insbesondere um Schnüre oder Seile handelt.
 
14. Beschattungsanlage (18) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, bei der der Stoff (2) zwei gegenüberliegende randseitige Reihen von Schlitzen (16) aufweist, welche zum vorderseitigen, zu einer Raumseite orientierten Stoffrand (6a) offen sind und / oder bei der der Stoff (2) an einem jeweiligen Rand zwei Reihen von Schlitzen (16) aufweist, die zum vorderseitigen, zur Raumseite orientierten Stoffrand (6a) offen sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente