[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Demontage einer Führungsanordnung.
[0002] Die
EP 984 126 A2 offenbart eine Führungsanordnung für eine oben an einer Tragschiene aufgehängte Schiebetür
an einem Schrank mit zwei in parallelen Ebenen schiebbaren Schiebetüren, bei der Führungsmittel
an der gegenüberliegenden Schiebetürunterseite angeordnet sind, die in zwei nebeneinanderliegende
Führungsnuten am Schrank von unten nach dem Aufhängen an den Tragschienen einschiebbar
sind, wobei die Führungsmittel jeweils an einer Tragplatte angeordnet sind, die jeweils
in eine Befestigungsplatte an der Schiebetürrückseite einschiebbar sind. Dadurch kann
das jeweilige Führungsmittel leicht von einer Montageposition in eine Eingriffsposition
gebracht werden. Bei einer solchen Führungsanordnung ist es allerdings nachteilig,
dass bei einer Demontage der Schiebetür die herausgeschobene Tragplatte teilweise
über die Schiebetürunterseite nach unten von der Schiebetür hervorsteht, so dass bei
einem Absetzen der vom Schrank abgehängten Schiebetür mit der Schiebetürunterseite
auf einen Boden die Führungsanordnung oder der Boden beschädigt werden kann. Bei einem
Umzug kann es daher erforderlich sein, die Führungsanordnung zu demontieren oder durch
geeignete Schutzmaßnahmen die Beschlagteile abzudecken.
[0003] Weiterhin nachteilig ist, dass ein Einschieben der Führungsmittel in die falsche
Führungsnut erfolgen kann, wenn die Führungsnuten dicht nebeneinander angeordnet sind,
was möglicherweise erst beim Bewegen der Schiebetüren bemerkt wird und dann eine nachträgliche
Korrektur erfordert.
[0004] Die
WO 2015/055533 A1 offenbart eine Führungseinrichtung für eine Schiebetür, bei der ein biegbarer Draht
in einer Nut einer Führungsschiene geführt ist. Der biegbare Draht kann verschwenkbar
an einem Halter gelagert sein.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Demontage einer
Führungsanordnung zu schaffen, womit bei einer Demontage eine Beschädigung der Führungsanordnung
oder eines Bodens sicher vermieden wird und eine leichte Montage und Demontage gewährleistet
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Demontage einer Führungsanordnung mit
den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Demontage einer Führungsanordnung für eine
Schiebetür wird zunächst das Führungsmittel aus einer montierten Position in eine
Montageposition bewegt, in der das Führungsmittel außer Eingriff mit der Führungsschiene
angeordnet ist. Dann wird die Schiebetür auf einem Boden abgesetzt, wobei das Führungsmittel
aus der Montageposition in eine Ausweichposition verschoben wird, so dass eine Beschädigung
der Führungsanordnung oder des Bodens sicher vermieden wird.
[0008] Bei einem Schrankmöbel ist das Führungsmittel in drei unterschiedliche Positionen
bewegbar, nämlich eine montierte Position, in der das Führungsmittel in Eingriff mit
der Führungsschiene ist, eine Montageposition, in der das Führungsmittel außer Eingriff
mit der Führungsschiene ist und daher demontiert werden kann, und einer Ausweichposition,
in der das Führungsmittel vollständig oberhalb einer Unterseite der Schiebetür angeordnet
ist. Dadurch kann das Führungsmittel bei einer Demontage auf einfache Weise in die
Montageposition bewegt werden und dann, sofern die Schiebetür auf dem Boden abgestellt
werden soll, in eine Ausweichposition bewegt werden. Dies kann manuell oder auch automatisch
durch Schieben oder Schwenken oder eine andere Bewegung vorgenommen werden, so dass
der Benutzer sicher ist, dass beim Abstellen der Schiebetür ein Boden oder die Führungsanordnung
nicht beschädigt werden.
[0009] Für eine einfache Montage der Führungsanordnung kann an der Schiebetür mindestens
eine Schraube oder ein vorzugsweise bolzenförmiges Befestigungsmittel vorgesehen sein,
an dem das Führungsmittel verschiebbar oder verschwenkbar gehalten ist.
[0010] Die mindestens eine Schraube oder das bolzenförmige Befestigungsmittel wird dabei
zumindest in der montierten Position in einer Rastaufnahme am Führungsmittel aufgenommen
und sicher in zumindest einer Rastposition gehalten, indem die Rastaufnahme zumindest
einen Bereich aufweist, der eine geringere Breite besitzt als der Durchmesser der
mindestens einen Schraube oder des bolzenförmigen Befestigungsmittels. Die mindestens
eine Schraube oder das bolzenförmige Befestigungsmittel ist in der Lage, diesen mindestens
einen Bereich mit geringerer Breite infolge der werkstoffbedingten elastischen Verformung
oberhalb einer bestimmten Kraftbeaufschlagung zu passieren, allerdings unterhalb dieser
bestimmten Kraftbeaufschlagung in dieser Position zu verharren. Es ist auch möglich,
dass ein Anteil der elastischen Verformung von dem bolzenförmigen Befestigungsmittel
zur Verfügung gestellt wird, zum Beispiel, indem eine elastische Hülse auf dem bolzenförmigen
Befestigungsmittel angeordnet ist.
[0011] Vorzugsweise ist ein Kraftspeicher, insbesondere eine Feder vorgesehen, um das Führungsmittel
automatisch von der Ausweichposition in die Montageposition zu bewegen. Dann kann
nach dem Anheben der Schiebetür das Führungsmittel automatisch in die Montageposition
gebracht werden, um den Monteur zu unterstützen. Bevorzugt nimmt dabei das Führungsmittel
die Montageposition ein, wenn abgesehen von der Kraftbeaufschlagung des Kraftspeichers
keine weitere Kraft auf das Führungsmittel einwirkt.
[0012] Das Führungsmittel ist verschiebbar an der Schiebetür gehalten, um in die unterschiedlichen
Positionen bewegt zu werden. Vorzugsweise ist das Führungsmittel in der montierten
Position verrastbar, wobei optional auch in der Montageposition oder der Ausweichposition
eine Verrastung stattfinden kann.
[0013] Für eine einfache Ausgestaltung der Führungsanordnung mit nur wenigen Bauteilen kann
das Führungsmittel als U-förmiges Formteil ausgebildet sein, vorzugsweise aus Kunststoff,
das mit einem ersten Schenkel an der Schiebetür gehalten ist und mit dem anderen zweiten
Schenkel in eine Nut der Führungsschiene einfügbar ist. Der zweite Schenkels kann
dabei in Längsrichtung der Führungsschiene und/oder in vertikale Richtung kürzer als
der erste Schenkel ausgebildet ist, insbesondere um mehr als 30% oder 50% kürzer.
[0014] Alternativ kann das Führungsmittel auch aus Metall hergestellt sein und an einem
zusätzlichen Halter aus Kunststoff fixiert sein. Dabei können an dem Führungsmittel
aus Metall Sicken oder Prägungen angeformt sein, die zum einen eine bessere Führung
in Führungsschienen aus Kunststoff besitzen und somit ansonsten weitere Gleitelemente,
wie zum Beispiel häufig im Stand der Technik verwendete Gleitschuhe, ersetzen können,
und zum anderen das Führungsmittel aus Metall zusätzlich versteifen.
[0015] Am Führungsmittel kann auch eine Rolle angeordnet werden, die in die Nut der Führungsschiene
eingreift und deren Rotationsachse in der montierten Position vertikal ausgerichtet
ist, wobei der Durchmesser der Rolle kleiner als die Breite der Nut der Führungsschiene
ist, um die Führung besonders leichtgängig zu gestalten.
[0016] Um bei zwei in parallelen Ebenen schiebbaren Schiebetüren mit dicht nebeneinanderliegenden
Führungsbahnen beim Bewegen des Führungsmittels in die montierte Position einen Eingriff
in die falsche Führungsbahn zu verhindern, kann das Führungsmittel für die hintere
Schiebetür einen Anschlag oder einen Steg aufweisen, der so bemessen ist, dass das
Führungsmittel nur in die zugehörige vordere Führungsbahn eingeführt werden kann.
[0017] Unter Schiebetüren sind im weiteren Sinn auch Falttüren, Faltschiebetüren, Trennelemente
oder dergleichen zu verstehen.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Schrankmöbels;
- Figur 2
- eine Schnittansicht des Schrankmöbels der Figur 1 entlang der Schnittlinie II - II,
wobei die vordere Schiebetür in der Montageposition gezeigt ist;
- Figuren 3A und 3B
- zwei Detailansichten des Schrankmöbels der Figur 2 im Bereich der Führungsanordnung
bei der Montage;
- Figuren 4A bis 4D
- mehrere Ansichten auf die Führungsanordnung der Figur 3 bei der Demontage,
- Figur 5
- eine Schnittansicht eines Schrankmöbels entlang der Schnittlinie II - II in Figur
1, wobei die vordere Schiebetür in der Montageposition gezeigt ist;
- Figuren 6A und 6B
- zwei Detailansichten der Führungsanordnung des Schrankmöbels der Figur 5 bei der Montage;
- Figuren 7A bis 7C
- mehrere Ansichten auf die Führungsanordnung der Figur 6 bei der Demontage;
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht des Führungsmittels der Führungsanordnung der Figur 6;
- Figuren 9A bis 9D
- mehrere Detailgestaltungen eines Führungsmittels für eine Führungsanordnung;
- Figuren 10A und 10B
- zwei Ansichten der Führungsanordnung der Figur 3, teilweise im Schnitt;
- Figuren 11A bis 11D
- mehrere Ansichten eines weiteren Ausführungsbei-spiels einer Führungsanordnung und
[0019] Figuren 12A bis 12D mehrere Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Führungsmittels
für eine Führungsanordnung gemäß des ersten Ausführungsbeispiels, jedoch mit dicht
nebeneinanderliegenden Führungsbahnen.
[0020] Ein Schrankmöbel 1 umfasst einen Möbelkorpus 2, an dem zwei Schiebetüren, eine vordere
Schiebetür 3 und eine hintere Schiebetür 4, in zwei Ebenen vor dem Möbelkorpus 2 verfahrbar
gelagert sind. Hierfür ist an einem zum Möbelkorpus 2 gehörenden Oberboden des Schrankmöbels
1 eine Laufschiene 5 vorgesehen, an der Laufteile 7 verfahrbar sind, so dass die Schiebetüren
3 und 4 nahe der Oberseite hängend angeordnet sind.
[0021] Die Figur 2 zeigt durch die nichtparallele Anordnung der Schiebetür 3 zur Vorderkante
des Möbelkorpus 2, dass, entgegengesetzt zur Oberseite, an der Rückseite der Schiebetür
3 nahe der Unterseite 40 ein Führungsmittel 10 angeordnet ist, das noch nicht in eine
Führungsschiene 8 eingreift. Die Schiebetür 3 ist, wie zuvor beschrieben, in einer
Montageposition vor dem Möbelkorpus 2 angeordnet, d.h. die Laufteile 7 sind in die
Laufschiene 5 eingehangen. Um die Schiebetür 3 bzw. 4 entlang dem Boden 6 des Möbelkorpus
2 zu führen, muss das Führungsmittel 10 aus der Montageposition noch in die montierte
Position bewegt werden, damit es in die am Sockel 9 angeordnete Führungsschiene 8
unterhalb des Bodens 6 eingreifen kann.
[0022] In der Figur 3A ist die Führungsanordnung in der Montageposition im Detail gezeigt.
Ein Führungsmittel 10 aus einem Formkörper ist schwenkbar an einer Innenseite der
Schiebetür 3 gelagert. Das Führungsmittel 10 ist U-förmig ausgebildet, wobei ein Schenkel
11 an der Schiebetür 3 mittels einer Schraube 14 schwenkbar gehalten ist und ein Schenkel
12 in eine Nut einer Führungsschiene 8 einfügbar ist. Hierfür wird die Schiebetür
3, wie zuvor beschrieben, zunächst mit den Laufteilen 7 in die Laufschiene 5 eingehangen.
Anschließend wird die Schiebetür 3 entsprechend der Figur 3A zu dem Möbelkorpus 2
hin bewegt., Durch ein Verschwenken des Führungsmittels 10 um die Schraube 14 kann
der Schenkel 12 in die Nut der Führungsschiene 8 eingefügt werden, wobei dabei die
Schiebetür 3 näher an den Boden 6 herangeführt werden kann und somit parallel zur
Vorderkante des Möbelkorpus ausgerichtet ist, wie dies in der Figur 3B gezeigt ist.
Jetzt ist die montierte Position erreicht, d.h. die Schiebetür 3 ist auch an der Unterseite
in einer Führungsanordnung geführt, die eine parallele Führung vor dem Möbelkorpus
2 ermöglicht. Die Führungsschiene 8 ist über Befestigungsmittel an einem Sockel 9
des Möbelkorpus fixiert und unterhalb des Bodens 6 angeordnet. Eine hier nicht dargestellte
Führungsschiene kann jedoch auch vor, unter oder auf dem Boden 6 befestigt werden.
Die Führungsschiene 8 kann auch, anstelle der in den Figuren 3A und 3B gezeigten Stufe
eine Schräge oder Rundung aufweisen, die als Einführhilfe fungiert.
[0023] In den Figuren 4A bis 4D ist die Abfolge einer Demontage des Führungsmittels 10 dargestellt,
beispielsweise wenn die Schiebetür 3 für einen Umzug von dem Möbelkorpus 2 entfernt
werden muss. In Figur 4A befindet sich das Führungsmittel 10 noch in der montierten
Position, wobei an dem Schenkel 11 eine Öffnung 13 (wie auch in Figur 9A gezeigt)
vorgesehen ist, die von einer Schraube 14 durchgriffen ist, deren Längsachse gleichzeitig
die Schwenkachse für das Führungsmittel 10 bildet. Beabstandet von der Öffnung 13
ist eine Rastaufnahme 15 gebildet, die zu einem Rand des Führungsmittels 10 hin offen
ausgebildet ist und sich dann V-förmig zu einem Bereich mit einem kleineren Abstandsmaß
erstreckt, der sich beim Einführen eines Schaftes einer weiteren Schraube 16 ab einer
bestimmten Kraftbeaufschlagung werkstoffbedingt elastisch verformen lässt, wenn deren
Schaft mit einem größeren Durchmesser diesen Bereich mit einem kleineren Abstandsmaß
passiert. Unterhalb dieser bestimmten Kraftbeaufschlagung ist das Führungsmittel 10
an der Schraube 16 somit sicher in der montierten Position in der Rastaufnahme 15
gehalten. Es ist auch möglich, dass auf die Schraube 16 eine elastische Hülse aufgesteckt
ist, die sich beim Passieren des V-förmigen Bereiches mit einem kleinerem Abstandsmaß
elastisch verformt, wobei die Rückverfomung in der Rastaufnahme in der montierten
Position das Führungsmittel sicher hält. Die elastische Hülse schützt den V-förmigen
Bereich vor einer Schädigung durch scharfe Gewindegestaltungen an der Schraube 16,
so dass keine Sonderschraube mit Spezialschaft eingesetzt werden muss, sondern eine
übliche Befestigungsschraube zum Einsatz kommen kann.
[0024] Um das Führungsmittel 10 zu lösen, wird die Rastverbindung gelöst, indem das Führungsmittel
10 gegen den Uhrzeigersinn mit einer bestimmten Kraftbeaufschlagung um die Schraube
14 verschwenkt wird, wie dies in Figur 4B gezeigt ist. Dabei wird der Bereich mit
dem kleineren Abstandmaß wieder elastisch verformt und die Rastaufnahme 15 gelangt
somit außer Eingriff mit der Schraube 16.
[0025] Figur 4C zeigt, wie das Führungsmittel 10 mittels eines Kraftspeichers 17, hier einer
Feder, von der montierten Position in eine Montageposition um einen Winkel α von 135°
+/- 10° verschwenkt ist, in der die Schiebetür 3 wahlweise montiert oder auf einem
Boden abgestellt werden kann. Soll die Schiebetür 3 auf einem Boden abgestellt werden,
könnte der nach unten von der Schiebetür 3 hervorstehende Teil des Führungsmittels
10 den Boden beschädigen oder das Führungsmittel 10 könnte beschädigt werden. Um dies
zu vermeiden, kann das Führungsmittel 10 um die Schraube 14 weiter gegen den Uhrzeigersinn
entgegen der Kraft der Feder 17 verschwenkt werden, wie dies in Figur 4D gezeigt ist.
Das Führungsmittel 10 befindet sich somit vollständig oberhalb einer Unterseite 40
der Schiebetür 3. Sowohl in der Montageposition als auch in der montierten Position
steht das Führungsmittel 10 teilweise unter die Unterseite 40 hervor.
[0026] Das Führungsmittel 10 ist dabei durch die Feder 17 von der in Figur 4D gezeigten
Ausweichposition in eine Montageposition vorgespannt. In der Montageposition ist die
Feder 17 entlastet und stellt somit für das Führungselement 10 quasi die Ruheposition
dar. Sollte die Schiebetür 3 für die Montage vom Boden angehoben werden, gelangt das
Führungsmittel 10 wieder in eine Montageposition, in der das Führungsmittel 10 von
außen sichtbar ist und auf einfache Weise verschwenkt werden kann, um dann in der
montierten Position verrastet zu werden.
[0027] In Figur 5 ist eine modifizierte Ausführungsform einer Führungsanordnung an einem
Möbelkorpus 2 eines Schrankmöbels gezeigt. Ein Führungsmittel 20 dient zur Führung
der Schiebetür 3, die an der Oberseite wieder über Laufteile 7 verfahrbar gelagert
ist.
[0028] Die Montage des Führungsmittels 20 wird in den Figuren 6A und 6B gezeigt, wobei die
Schiebetür 3 zunächst so positioniert wird, dass ein Schenkel 22 des Führungsmittels
20 unterhalb einer Nut der Führungsschiene 8 angeordnet wird. Anschließend wird das
Führungsmittel 20 von der Montageposition in die montierte Position linear in Vertikalrichtung
verschoben, wie dies durch den Pfeil in Figur 6B dargestellt ist. In der montierten
Position greift der Schenkel 22 in die Nut der Führungsschiene 8 ein und sorgt somit
für eine Führung der Schiebetür 3.
[0029] Soll das Führungsmittel 20 demontiert werden, wird das Führungsmittel 20 aus der
in Figur 7A gezeigten montierten Position verschoben. An dem Führungsmittel 20 sind
zwei Langlöcher 23 mit vertikaler Ausrichtung an dem Schenkel 21 des Führungsmittels
20 vorgesehen, die jeweils von einer Schraube 24 durchgriffen sind. Die Langlöcher
23 weisen hierbei eine Breite auf, die etwas größer ist als der Durchmesser der Schraube
24, damit das Führungsmittel 20 in seitlicher und in vertikaler Richtung sicher gehalten
ist. Zudem weisen die Langlöcher 23 annähernd in der vertikalen Mittenlage einen Bereich
auf, der durch Einrückungen der Innenwandungen der Langlöcher 23 gestaltet ist und
somit eine Rastaufnahme 25 bildet. In diesen Bereich, der der montierten Position
entspricht, kann das U-förmige Führungsmittel 20 nach unten durch werkstoffbedingtes
elastisches Verformen in eine Montageposition verschoben und sicher gehalten werden,
die in Figur 7B gezeigt ist. Hierfür müssen die Rastkräfte überwunden werden, da das
Führungsmittel 20 in der montierten Position an Rastaufnahmen 25 verrastet ist, die
mit den Schrauben 24 zusammenwirken.
[0030] Soll die Schiebetür 4 nun auf dem Boden abgestellt werden, wird das Führungsmittel
20 in eine Ausweichposition bewegt, die in Figur 7C gezeigt ist. Hierfür wird das
Führungsmittel 20 entlang der vertikalen Langlöcher 23 über den Rastbereich in der
Mittenlage weiter nach oben verschoben, bis es vollständig oberhalb einer Unterseite
40 der Schiebetür 3 angeordnet ist.
[0031] In Figur 8 ist das Führungsmittel 20 im Detail gezeigt, das aus einem Formteil aus
Kunststoff hergestellt ist und im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei ein
Schenkel 21 an der Schiebetür 3 gehalten ist und der weitere Schenkel 22 zur Führung
an der Führungsschiene 8 dient.
[0032] In Figur 9A ist das Führungsmittel 10 gezeigt, das verschwenkbar an der Schiebetür
3 gehalten ist. An dem Schenkel 11 sind die Öffnung 13 sowie die Rastaufnahme 15 ausgebildet.
[0033] In Figur 9B ist eine Modifizierung des Führungsmittels 10 dargestellt, bei dem an
dem Schenkel 11 eine Hülse 18 in die Rastaufnahme 15 eingefügt ist. Durch die Hülse
18 können die Rastkräfte zur Fixierung des Führungsmittels 10 noch genauer eingestellt
werden. In Figur 9C ist gezeigt, dass die Hülse 18 als separates Bauteil ausgebildet
ist und beispielsweise aus Metall bestehen kann. Ferner ist zur Erhöhung der Stabilität
eine Hülse 19 im Bereich der Öffnung 13 angeordnet, die ebenfalls aus Metall hergestellt
werden kann. Die Hülsen 18 und 19 können auch im Spritzgussverfahren an dem Formteil
angespritzt werden. Alternativ ist es gemäß Figur 9D möglich, die Hülsen 18 und 19
im Spritzgussverfahren herzustellen und an das Formteil anzuformen. Dann können die
Hülsen 18 und 19 nachträglich an dem Schenkel 11 montiert werden.
[0034] In den Figuren 10A und 10B ist das Führungsmittel 10 der Führungsanordnung der Figur
3 noch einmal in einer Vorderansicht und in einer Schnittdarstellung, die durch die
Mittellinien der Schrauben 14 und 16 geführt ist, gezeigt, wobei dargestellt ist,
dass das Führungsmittel hinsichtlich der Breite des Schenkels 12 zum Schenkel 11 unsymmetrisch
gestaltet ist und wie die Schrauben 14 und 16 in die Schiebetür 3 eingreifen. Die
unsymmetrische Gestaltung ist so ausgeführt, dass die Breite des Schenkels 12, beginnend
an der Seite, wo im Schenkel 11 die Rastaufnahme 15 angeordnet ist, in Richtung zu
der Seite, wo im Schenkel 11 die Öffnung 13 angeordnet ist, nur einen Teil der Breite
des Schenkels 11 aufweist, wobei die Breite des Schenkels 12 höchstens ca. die Hälfte
der Breite des Schenkels 11 aufweist. Die unsymmetrische Gestaltung ist erforderlich,
um den Schenkel 12 von der Überdeckung mit der Führungsschiene 8, die in der montierten
Position erforderlich ist, unter die Führungsschiene 8 wegschwenken zu können, die
der Montageposition entspricht, wobei dann der Schenkel 12 außer Eingriff mit der
Führungsschiene 8 gekommen ist. Dies erleichtert die Montage, da die Führungsanordnung
letztlich aus drei Bauteilen bestehen kann, nämlich den beiden Schrauben 14 und 16
und dem Führungsmittel 10.
[0035] In den Figuren 11A bis 11D ist eine modifizierte Ausführungsform eines Führungsmittels
30 dargestellt, das, anders als die vorangegangenen Ausführungsbeispiele, aus einem
U-förmigen Metallblech hergestellt ist, das einen Schenkel 31 auf der Seite der Schiebetür
3 sowie einen Schenkel 32 aufweist, der in eine Nut der Führungsschiene 8 einfügbar
ist. Die Schenkel 31 und 32 sind über einen Bogen 33 miteinander verbunden, wobei
das gebogene Metallblech mit Sicken, Profilierungen oder anderen Formen versehen werden
kann, die zum einen zusätzliche Gleitelemente, wie zum Beispiel Gleitschuhe, ersetzen
und zum anderen die Stabilität erhöhen. Der Schenkel 31 ist verschiebbar an einem
Halter 34 gehalten, der an der Schiebetür 3 fixiert wird. Der Halter 34 kann über
eine oder mehrere Schrauben an der Innenseite der Schiebetür 3 festgelegt sein. Der
Halter 34 weist eine U-förmige Aufnahme 35 auf, an der der Schenkel 31 verschiebbar
gehalten ist, wobei der Schenkel 31 in unterschiedlichen Positionen an dem Halter
34 verrastbar ist. Hierfür ist ein Rastvorsprung 36 an dem Halter 34 vorgesehen, der
in verschiedene Öffnungen an dem Schenkel 31 einfügbar ist, um das Führungsmittel
30 von einer Montageposition in eine montierte Position oder von der Montageposition
in eine Ausweichposition verschieben zu können.
[0036] Die Figuren 12 A bis 12D zeigen mehrere Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines Führungsmittels 50 für eine Führungsanordnung gemäß der Figur 3 an einer hinteren
Schiebetür 4, jedoch mit dicht nebeneinanderliegenden Führungsbahnen einer zweibahnigen
Führungsschiene 60. Ergänzend zu allen bereits zuvor beschriebenen Merkmalen des Führungsmittels
10, ist am Führungsmittel 50 zusätzlich ein L-förmiger, winkelförmiger oder C-förmiger
Steg 53 am Schenkel 51 angeordnet, der einen Anschlag bildet und gewährleistet, dass
der Schenkels 52 bei der Montage nur in die vordere Führungsbahn 62 eingeschwenkt
werden kann. Dadurch wird eine Fehlmontage des Schenkels 52 in der hinteren Führungsbahn
61 verhindert. Die Tiefendistanz zwischen der Oberfläche vom Steg 53 und der Außenfläche
des Schenkels 52 ist dabei größer, höchstens gleich, dem horizontalem Abstand von
der Vorderseite der Führungsschiene 60, an der der Steg 53 in der Montageposition
zur Anlage kommt, bis zur Vorderseite des Mittelsteges ausgeführt, um einerseits beim
Schwenken in die montierte Position eine Fehlmontage in die hintere Führungsbahn 61
und andererseits einen Kontakt in der montierten Position einen Kontakt mit der Vorderseite
der Führungsschiene 60 zu vermeiden. Zur leichteren Montage weist der Schenkel 52
noch an den Oberkanten im Überdeckungsbereich mit der Führungsbahn 62 entsprechend
gestaltete Radien oder Fasen auf. Der L-förmige oder C-förmige Steg 53 ist an der
Seite, wo sich die Öffnung 13, also die Schwenkachse, befindet, unterhalb dieser angeordnet
und hinsichtlich des vertikalen Schenkels nur so lang ausgebildet, dass dieser in
der montierten Position zumindest unmittelbar unterhalb der Oberkante des Schenkels
52 endet.
[0037] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Führungsmittel 10, 20, 30 und 50
U-förmig ausgebildet. Es ist auch möglich, die Führungsmittel in einer anderen Geometrie
herzustellen, so dass sie entlang einer Führungsschiene 8 verfahrbar sind.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Schrankmöbel
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Schiebetür
- 4
- Schiebetür
- 5
- Laufschiene
- 6
- Boden
- 7
- Laufteil
- 8
- Führungsschiene
- 9
- Sockel
- 10
- Führungsmittel
- 11
- Schenkel
- 12
- Schenkel
- 13
- Öffnung
- 14
- Schraube
- 15
- Rastaufnahme
- 16
- Schraube
- 17
- Kraftspeicher
- 18
- Hülse
- 19
- Hülse
- 20
- Führungsmittel
- 21
- Schenkel
- 22
- Schenkel
- 23
- Langloch
- 24
- Schraube
- 25
- Rastaufnahme
- 30
- Führungsmittel
- 31
- Schenkel
- 32
- Schenkel
- 33
- Bogen
- 34
- Halter
- 35
- Aufnahme
- 36
- Rastvorsprung
- 40
- Unterseite
- 50
- Führungsmittel
- 51
- Schenkel
- 52
- Schenkel
- 53
- Steg
- 60
- Führungsschiene
- 61
- hintere Führungsbahn
- 62
- vordere Führungsbahn
- α
- Winkel zwischen Führungsmittel und Unterseite 40