[0001] Die Erfindung betrifft eine getaktet arbeitende Verpackungsanlage zum Verpacken von
Produkten in Faltschachteln, wobei jede Faltschachtel aus einem Faltschachtelzuschnitt
gebildet und dazu bestimmt ist, eine Produktgruppe aufzunehmen, welche von einem einzelnen
Produkt oder einer Mehrzahl von in einer vorbestimmten Konfiguration gruppierten Produkten
gebildet ist, die Verpackungsvorrichtung umfassend:
- eine Zuführvorrichtung zum Zuführen der Produktgruppen längs einer Hauptdurchlaufrichtung
der Verpackungsanlage,
- ein Magazin zum Bereitstellen einer Mehrzahl von Faltschachtelzuschnitten,
- eine Packvorrichtung zum Verpacken der Produktgruppen in zugeordneten Faltschachteln,
wobei die Packvorrichtung auf der dem Magazin zugewandten Seite der Zuführvorrichtung
angeordnet ist,
- eine Zuschnitttransfervorrichtung zum Anordnen wenigstens eines aus dem Magazin entnommenen
Faltschachtelzuschnitts an einer zugeordneten Anfangsposition der Packvorrichtung,
- eine Produkttransfervorrichtung zum Überführen wenigstens einer Produktgruppe von
der Zuführvorrichtung zu der Packvorrichtung, und
- eine Abführvorrichtung zum Abführen der in Faltschachteln verpackten Produktgruppen
aus der Verpackungsanlage,
[0002] Getaktet arbeitende Verpackungsanlagen haben gegenüber kontinuierlich arbeitenden
Verpackungsanlagen den Vorteil, dass sie erheblich weniger Bauraum einnehmen. Darüber
hinaus weisen getaktet arbeitende Verpackungsanlagen eine deutlich größere Flexibilität
bezüglich des Formats der Faltschachtelzuschnitte und/oder der Produktgruppen auf
als kontinuierlich arbeitende Verpackungsanlagen. Daher und auch aufgrund ihres getakteten
Betriebs unterliegen getaktet arbeitende Verpackungsanlagen völlig anderen konstruktiven
Anforderungen als kontinuierlich arbeitende Verpackungsanlagen.
[0003] Bei getaktet arbeitenden Verpackungsanlagen werden die zu verpackenden Produkte üblicherweise
in einem kontinuierlichen Produktstrom zu einem der Verpackungsanlage vorgeschalteten
Produktmanipulator geleitet, in dem sie zu Produktgruppen vorbestimmter Konfiguration
zusammengefasst und getaktet an die Zuführvorrichtung der Verpackungsanlage übergeben
werden. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird der Produktmanipulator
als nicht zur Verpackungsanlage gehörend angesehen.
[0004] Der Verpackungsvorgang kann bezogen auf eine speziell betrachtete Produktgruppe beispielsweise
wie folgt ablaufen:
In einem ersten Arbeitstakt wird die zu verpackende Produktgruppe, die zuvor vom Produktmanipulator
auf der Zuführvorrichtung angeordnet worden ist, mittels der Zuführvorrichtung in
eine Transferposition übergeführt. Gleichzeitig entnimmt die Zuschnitttransfervorrichtung
einen Faltschachtelzuschnitt aus dem Magazin und ordnet ihn an der Anfangsposition
der Packvorrichtung an.
[0005] Im nächsten Arbeitstakt wird zum einen der flache und noch nicht verklebte Faltschachtelzuschnitt
von der Anfangsposition zu einer ersten Packposition transportiert und zum anderen
die Produktgruppe mittels der Produkttransfervorrichtung von der Transferposition
der Zuführvorrichtung zu der ersten Packposition der Packvorrichtung übergeführt und
auf dem zu diesem Zeitpunkt noch im Wesentlichen planen Faltschachtelzuschnitt angeordnet.
Noch im gleichen Arbeitstakt wird der Faltschachtelzuschnitt um die Produktgruppe
herum zu einer offenen Schachtel gefaltet, wobei gegebenenfalls Abschnitte des Faltschachtelzuschnitts
miteinander verklebt werden.
[0006] Im nächsten Arbeitstakt wird die so gebildete offene Schachtel mit der darin enthaltenen
Produktgruppe zu einer zweiten Packposition der Packvorrichtung transportiert.
[0007] Dort wird die Schachtel im nächsten Arbeitstakt verschlossen. Noch im gleichen Arbeitstakt
wird die verschlossene Schachtel an die Abführvorrichtung übergeben.
[0008] Darüber hinaus sind derartige Verpackungsanlagen auch schon in Duplexausführung realisiert
worden, d.h. in einer Ausführung, bei der jeweils zwei Produktgruppen und zwei Faltschachtelzuschnitte
die Arbeitstakte simultan durchlaufen, um die Anzahl der pro Zeiteinheit von der Verpackungsanlage
verpackten Produktgruppen zu erhöhen.
[0009] Grundsätzlich sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen jeweils drei oder mehr
Produktgruppen und Faltschachtelzuschnitte die Arbeitstakte simultan durchlaufen.
Allerdings verlängern sich dadurch die Wege, die die Produktgruppen und Faltschachtelzuschnitte
bzw. Faltschachteln in den einzelnen Arbeitsschritten durchlaufen müssen. Da die Produktgruppen
und Faltschachtelzuschnitte bzw. Faltschachteln nicht beliebig stark beschleunigt
werden können, ohne die vorbestimmte Konfiguration der Produkte bzw. die gewünschte
Anordnung der Faltschachtel zu gefährden, führt eine derartige Erhöhung rasch zu einer
Reduzierung der Taktfrequenz, was dem Wunsch nach einer Effizienzsteigerung zuwider
läuft.
[0010] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die vorstehend beschriebenen Merkmale
und Abläufe auch auf die erfindungsgemäße Verpackungsanlage zutreffen.
[0011] In Abhängigkeit des jeweils zu verpackenden Produkttyps können mit den bekannten
Verpackungsanlagen bis zu etwa 60 Produktgruppen pro Minute verpackt werden.
[0012] Aus den vorstehend erläuterten Gründen war es bislang erforderlich, eine Mehrzahl
von Verpackungsanlagen der gattungsgemäßen Art vorzusehen, wenn man den Gesamtausstoß
an verpackten Produktgruppen über den vorstehend genannten Grenzwert von etwa 60 verpackten
Produktgruppen pro Minute erhöhen wollte. Dies war selbstverständlich mit einem entsprechenden
Raumbedarf verbunden.
[0013] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verpackungsanlage
der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, welche es erlaubt, den Gesamtausstoß an verpackten
Produktgruppen um einen vorbestimmten Faktor zu erhöhen, ohne dabei gleichzeitig den
Raumbedarf um den gleichen Faktor erhöhen zu müssen.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verpackungsanlage der gattungsgemäßen
Art gelöst, welche ferner eine weitere Packvorrichtung zum Einpacken von Produktgruppen
in Faltschachteln umfasst, wobei die weitere Packvorrichtung auf der von der einen
Packvorrichtung abgewandten Seite der Zuführvorrichtung angeordnet ist, und bei welcher
die Produkttransfereinrichtung dazu ausgelegt ist, auch die weitere Packvorrichtung
mit Produktgruppen zu beschicken.
[0015] Es ist das Verdienst der Erfinder, erkannt zu haben, dass das Leistungsvermögen der
Zuführvorrichtung bei den bekannten Verpackungsanlagen auch nicht annähernd ausgeschöpft
worden ist. Bekanntermaßen muss eine Transporteinheit, beispielsweise ein Förderband,
der Zuführvorrichtung angehalten werden, während die Produktgruppen vom Produktmanipulator
darauf abgesetzt werden. Die Erfinder haben nun insbesondere erkannt, dass der Anteil
der Stillstandszeit an der gesamten Zeitdauer des Arbeitstaktes relativ gering ist,
so dass für das Beschleunigen der Produktgruppen, den Transport in die Transferposition
und das Abbremsen der Produktgruppen an der Transferposition so viel Zeit zur Verfügung
steht, dass insgesamt eine Anzahl von Produktgruppen zugeführt werden kann, welche
ausreicht, um mit einer einzigen Zuführvorrichtung zwei Packvorrichtungen zu beschicken.
Damit können bei einer im Vergleich mit der gattungsgemäßen Verpackungsanlage gleich
bleibenden Taktfrequenz der Packvorrichtungen pro Zeiteinheit doppelt so viele Produktgruppen
verpackt werden wie bei der gattungsgemäßen Verpackungsanlage. Da hierzu aber lediglich
eine weitere Packvorrichtung vorgesehen zu werden braucht, nicht aber eine zweite
Zuführvorrichtung, erhöht sich der Raumbedarf um weniger als einen Faktor 2.
[0016] Mit der vorliegenden Erfindung wird es erstmals möglich, mit einer getaktet arbeitenden
Verpackungsanlage in einen Leistungsbereich (mehr als 100 pro Minute verpackte Produkte)
vorzustoßen, der bislang lediglich kontinuierlich arbeitenden Verpackungsanlagen vorbehalten
war, und dies unter voller Beibehaltung der für getaktet arbeitende Verpackungsanlagen
typischen großen Formatflexibilität.
[0017] Um die erfindungsgemäße Verpackungsanlage ebenso einfach bedienen zu können wie die
gattungsgemäße Verpackungsanlage, wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen,
dass das weitere Magazin zum Bereitstellen von Faltschachtelzuschnitten für die weitere
Packvorrichtung auf der gleichen Seite der Zuführvorrichtung angeordnet ist wie das
Magazin zum Bereitstellen von Faltschachtelzuschnitten für die eine Packvorrichtung,
und dass die Zuschnitttransfervorrichtung dazu ausgelegt ist, auch die weitere Packvorrichtung
mit Faltschachtelzuschnitten zu beschicken. Auf diese Weise kann die die Magazine
mit Faltschachtelzuschnitten beschickende Bedienungsperson auf ein und derselben Seite
der Verpackungsanlage verweilen und muss nicht zum Beschicken des der weiteren Packvorrichtung
zugeordneten Magazins auf die andere Seite der Verpackungsanlage wechseln, was stets
mit einer Querung des Produktstroms auf der Zuführ- oder der Abführseite der Verpackungsanlage
verbunden wäre.
[0018] Da diese Idee unabhängig vom Vorsehen lediglich einer weiteren Packvorrichtung auch
bei Vorsehen einer Mehrzahl von Zuführvorrichtungen mit jeweils gesondert zugeordneter
Packvorrichtung den vorstehend erläuterten Vorteil hat, wird für diesen Gedanken unabhängiger
Schutz angestrebt.
[0019] Da die Magazine zum Bereitstellen der Faltschachtelzuschnitte in Hauptdurchlaufrichtung
gesehen hintereinander angeordnet sind, ist es in Weiterbildung beider Gesichtspunkte
der Erfindung vorteilhaft, wenn die Anfangspositionen der Packvorrichtungen in Hauptdurchlaufrichtung
ebenfalls hintereinander angeordnet sind. Vorteilhafterweise könne sie dabei den gleichen
Abstand voneinander aufweisen wie die Magazine. Auf diese Weise brauchen die Zuschnitttransfervorrichtungen
keine Bewegung in Hauptdurchlaufrichtung auszuführen. Vielmehr brauchen die Zuschnitttransfervorrichtungen
lediglich drei Hin- und Herbewegungen auszuführen, nämlich eine translatorische Bewegung
in Querrichtung, eine translatorische Bewegung in Höhenrichtung und eine rotatorische
Bewegung um eine zur Hauptdurchlaufrichtung im Wesentlichen parallel verlaufende Achse.
Die Querrichtung und die Höhenrichtung verlaufen dabei zueinander und jeweils zur
Hauptdurchlaufrichtung im Wesentlichen orthogonal.
[0020] In Weiterbildung beider Gesichtspunkte der Erfindung kann ferner vorgesehen sein,
dass den Packvorrichtungen jeweils eine gesonderte Abführvorrichtung zugeordnet ist.
Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, dass den Packvorrichtungen eine gemeinsame
Abführvorrichtung zugeordnet ist. Welche der beiden Varianten jeweils gewählt wird,
kann beispielsweise von der Leistungsfähigkeit der nachgeordneten Endverpackungsanlage(n)
abhängen.
[0021] Um die zweiten Packpositionen der beiden Packvorrichtungen, d.h. jene Positionen
der Packvorrichtungen, an denen die Faltschachtel mit den darin angeordneten Produktgruppen
verschlossen werden, für den Fall, dass den Packvorrichtungen jeweils eine gesonderte
Abführvorrichtung zugeordnet ist, bezogen auf die Hauptdurchlaufrichtung auf der gleichen
Höhe anordnen zu können, wird vorgeschlagen, dass eine der Packvorrichtungen eine
Zwischenposition aufweist, insbesondere eine Zwischenposition zwischen der ersten
Packposition und der zweiten Packposition. Durch diese Zwischenposition kann der für
einen Transfer von der ersten Packposition zur zweiten Packposition während eines
einzigen Arbeitstakts möglicherweise zu lange Weg in zwei Teilabschnitte unterteilt
werden, die jeweils während eines Arbeitstaktes zurückgelegt werden.
[0022] Um die Anzahl der Positionen der Packvorrichtungen gering halten zu können, kann
ferner vorgesehen sein, dass die Transfervorrichtung dazu ausgelegt ist, die Produktgruppe
auf einen im Wesentlichen eben angeordneten Faltschachtelzuschnitt aufzuschieben.
Die Zusammenführung von Produktgruppe und Faltschachtelzuschnitt erfolgt dabei bevorzugt
an der ersten Packposition, an der noch im gleichen Arbeitstakt der Faltschachtelzuschnitt
um die Produktgruppe herum zu einer offenen Schachtel gefaltet wird.
[0023] Die Transfervorrichtung kann beispielsweise zwei erste Bleche umfassen, die im Wesentlichen
vertikal und in Hauptdurchlaufrichtung verlaufen. Die beiden ersten Bleche können
beidseits der Produktgruppe angeordnet und in Querrichtung verlagerbar sein. Beim
Transfer der Produktgruppe schiebt das nachlaufende Blech die Produktgruppe vor sich
her, während das vorauslaufende Blech die Konfiguration der Produktgruppe beim Abbremsen
an der ersten Packposition stabilisiert.
[0024] Ferner kann die Transfervorrichtung zwei zweite Bleche umfassen, die vertikal und
in Querrichtung verlaufen. Die zweiten Bleche können die Produktgruppe bei deren Transfer
seitlich führen. Auf diese Weise sind die Produktgruppen bei ihrem Transfer von den
ersten und zweiten Blechen auf allen vier horizontalen Seiten umschlossen, was die
Aufrechterhaltung der vorbestimmten Konfiguration sicherstellt.
[0025] In Verlängerung der zweiten Bleche können an der ersten Packposition dritte Bleche
vorgesehen sein, welche wie die zweiten Bleche vertikal und in Querrichtung verlaufen.
Auf diese Weise können die ersten und dritten Bleche an der ersten Packposition einen
Faltkasten bilden, um den herum die noch offene Faltschachtel gebildet wird, ohne
dass der Faltprozess die Konfiguration der zu verpackenden Produktgruppe beeinträchtigen
kann. Um die ersten und dritten Bleche aus der noch offenen Faltschachtel herausziehen
zu können, sind sie vorzugsweise vertikal verlagerbar ausgebildet.
[0026] Auch die erfindungsgemäße Verpackungsanlage kann in einer Multiplexausführung, vorzugsweise
einer Duplexausführung, realisiert werden, d.h. in einer Ausführung, bei der in beiden
Packvorrichtungen jeweils eine Mehrzahl von, vorzugsweise zwei, Produktgruppen und
eine Mehrzahl von, vorzugsweise zwei, Faltschachtelzuschnitten die Arbeitstakte simultan
durchlaufen, um die Anzahl der pro Zeiteinheit von der Verpackungsanlage verpackten
Produktgruppen zu erhöhen. Hierzu kann jeder Packvorrichtung eine Mehrzahl von Magazinen,
eine Mehrzahl von Zuschnitttransfervorrichtungen und eine Mehrzahl von Produkttransfervorrichtungen
zugeordnet sein. Entsprechend kann jede Packvorrichtung eine Mehrzahl von Anfangspositionen,
eine Mehrzahl erster Packpositionen und eine Mehrzahl von zweiten Packpositionen aufweisen.
[0027] In Weiterbildung beider Gesichtspunkte der Erfindung kann es in einigen Anwendungsfällen
vorteilhaft sein, wenn der Produktmanipulator zwei Arbeitstakte lang Zeit hat, um
die Produktgruppen für die Verarbeitung in der Verpackungsanlage vorzubereiten. Dies
kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die vorbestimmte Konfiguration das Übereinanderstapeln
der Produkte erfordert. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Zuführvorrichtung
in Hauptdurchlaufrichtung vor der Transferposition eine Warteposition aufweist, in
der eine zusammen mit einer ersten Produktgruppe in Richtung Transferposition zugeführte
zweite Produktgruppe während eines Arbeitstaktes positionierbar ist, während dessen
die erste Produktgruppe mittels der Produkttransfervorrichtung aus der Transferposition
zur Packvorrichtung übergeführt wird. Gemäß dieser Weiterbildung werden somit zwar
nur jeden zweiten Arbeitstakt Produktgruppen zum Verpacken an die Verpackungsanlage
übergeben, dann aber jeweils die doppelte Anzahl von Produktgruppen. Die ersten Produktgruppen
werden dabei unmittelbar in die jeweiligen Transferpositionen transportiert, während
die zweiten Produktgruppen in die Wartepositionen transportiert werden. Im nächsten
Arbeitstakt werden dann die ersten Produktgruppen von der Produkttransfervorrichtung
zur Packvorrichtung übergeführt, während die zweiten Produktgruppen aus der Warteposition
in die Transferposition transportiert werden, von wo aus sie ihrerseits im nächsten
Arbeitstakt zur Packvorrichtung übergeführt werden.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es stellt dar:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung des Ablaufschemas zur Erläuterung der Arbeitsweise
einer grundlegenden Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsanlage;
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung des Ablaufschemas zur Erläuterung der Arbeitsweise
einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verpackungsanlage; und
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung des Ablaufschemas zur Erläuterung der Arbeitsweise
einer weiteren Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verpackungsanlage.
[0029] In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform einer getaktet arbeitenden Verpackungsanlage
ganz allgemein mit 100 bezeichnet. Die Verpackungsanlage 100 dient zum Verpacken von
Produktgruppen 102, welche jeweils aus einer Mehrzahl von in einer vorbestimmten Konfiguration
angeordneten Produkten 104 gebildet sind, in Faltschachteln 106, welche jeweils aus
einem Faltschachtelzuschnitt 108 gebildet sind.
[0030] Die Verpackungsanlage 100 umfasst eine Zuführvorrichtung 110, die in Figur 1 lediglich
durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist. Die Zuführvorrichtung 110 dient zum
Zuführen der Produktgruppen 102 längs einer Hauptdurchlaufrichtung D der Verpackungsanlage
100 aus einem der Zuführvorrichtung 110 vorgeschalteten (nicht dargestellten) Produktmanipulator
zu Transferpositionen TP. Darüber hinaus umfasst die Verpackungsanlage 102 Packvorrichtungen
112 und 114, die in Figur 1 ebenfalls lediglich gestrichelt angedeutet und in Hauptdurchlaufrichtung
D gesehen links bzw. rechts der Zuführvorrichtung 110 angeordnet sind.
[0031] Auf der von der Zuführvorrichtung 110 abgewandten Seite der Packvorrichtung 112 sind
zwei Magazine 116 und 118 angeordnet, in denen jeweils eine Mehrzahl von Faltschachtelzuschnitten
108 aufgenommen ist. Mittels einer in Figur 1 lediglich gestrichelt angedeuteten Zuschnitttransfervorrichtung
120 kann dem Magazin 116 pro Arbeitstakt jeweils ein Faltschachtelzuschnitt 108 entnommen
und an einer Anfangsposition AP der Packvorrichtung 112 abgelegt werden. In analoger
Weise kann mittels der Zuschnitttransfervorrichtung 122 dem Magazin 118 jeweils ein
Faltschachtelzuschnitt 108 entnommen und an einer Anfangsposition AP der Packvorrichtung
114 abgelegt werden.
[0032] Die Überführung der Produktgruppen 102 in die Transferpositionen TP und die Überführung
der Faltschachtelzuschnitte 108 in die Anfangspositionen AP erfolgt in ein und demselben
Arbeitstakt.
[0033] Im nächstfolgenden Arbeitstakt werden die Faltschachtelzuschnitte 108 aus der Anfangsposition
AP in eine erste Packposition PP1 übergeführt. Die Faltschachtelzuschnitte 108 sind
dabei nach wie vor flach angeordnet und nicht verklebt. Auf diese Weise können im
gleichen Arbeitstakt die Produktgruppen 102 in Querrichtung Q aus der Transferposition
TP in die erste Packposition PP1 übergeführt werden, und zwar so, dass sie auf die
Faltschachtelzuschnitte 108 aufgeschoben werden. Die letztgenannte Überführung wird
mittels Produkttransfervorrichtungen 124 und 126 bewerkstelligt, die in Figur 1 schematisch
durch Pfeile dargestellt sind.
[0034] Im gleichen Arbeitstakt werden die Faltschachtelzuschnitte 108 mittels in Höhenrichtung
H von unten einwirkenden Faltvorrichtungen 128 und 130 (ebenfalls schematisch durch
Pfeile dargestellt) zu einer noch offenen Faltschachtel 106' gefaltet, in welcher
die Produktgruppe 102 aufgenommen ist.
[0035] Im nächsten Arbeitstakt transportiert die Packvorrichtung 112 die noch offene Faltschachtel
106' in eine zweite Packposition PP2, in der sie zur Faltschachtel 106 verschlossen
und an eine Abführvorrichtung 132 übergeben wird. Dies wird mittels der durch einen
Pfeil angedeuteten Verschließvorrichtung 136 bewerkstelligt.
[0036] Auch die Packvorrichtung 114 transportiert die noch offene Faltschachtel 106' aus
der ersten Packposition PP1 in eine zweite Packposition PP2, wobei die noch offene
Faltschachtel 106' allerdings an einer Zwischenposition ZP noch für einen Arbeitstakt
einen Zwischenstopp einlegt, bevor sie zur Packposition PP2 transportiert wird, wo
sie mittels der Verschließvorrichtung 138 verschlossen und an die Abführvorrichtung
134 übergeben wird.
[0037] Aufgrund der Tatsache, dass die Zuführvorrichtung 110 ausreichend leistungsstark
ist, um zwei Packvorrichtungen 112 und 114 mit Produktgruppen 102 zu beschicken, kann
das Leistungsvermögen der Verpackungsanlage 100 verglichen mit einer Verpackungsanlage
des Standes der Technik mit nur einer Packvorrichtung verdoppelt werden, ohne hierfür
den doppelten Bauraum zu benötigen. Es ist lediglich erforderlich, eine zweite Packvorrichtung
114 vorzusehen.
[0038] Darüber hinaus sind die beiden Magazine 116 und 118 auf ein und derselben Seite der
Verpackungsanlage 100 angeordnet, so dass die für das Befüllen der Magazine 116 und
118 zuständige Bedienungsperson auf einer Seite der Verpackungsanlage verbleiben kann
und zum Befüllen der beiden Magazine den Produktstrom in Hauptdurchlaufrichtung D
nicht zu queren braucht.
[0039] In Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackungsanlage
dargestellt, die im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß Figur 1 entspricht. Daher
sind in Figur 2 analoge Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Figur
1, jedoch vermehrt um die Zahl 100. Darüber hinaus wird die Verpackungsanlage 200
gemäß Figur 2 im Folgenden nur insoweit beschrieben werden, als sie sich von der Ausführungsform
gemäß Figur 1 unterscheidet, auf deren Beschreibung hiermit ansonsten ausdrücklich
verwiesen sei.
[0040] Wie die Verpackungsanlage 100 umfasst auch die Verpackungsanlage 200 eine Zuführvorrichtung
210, Packvorrichtungen 212, 214, Magazine 216, 218, Zuschnitttransfervorrichtungen
220, 222, Produkttransfervorrichtungen 224, 226, Faltvorrichtungen 228, 230, Verschließvorrichtungen
236, 238 und Abführvorrichtungen 232, 234.
[0041] Ein erster Unterschied zwischen der Verpackungsanlage 100 und der Verpackungsanlage
200 besteht darin, dass die Verpackungsanlage 200 als Duplex-Anlage ausgebildet ist,
d.h. pro Arbeitstakt können doppelt so viele Einheiten verarbeitet werden wie bei
der Verpackungsanlage 100.
[0042] Beispielsweise sind die Zuschnitttransfervorrichtungen 220 und 222 jeweils dazu ausgelegt,
Faltschachtelzuschnitte 208 aus zwei Magazinen 216 und 240 bzw. 218 und 242 zu entnehmen
und an zwei in Hauptdurchlaufrichtung D hintereinander angeordneten Anfangspositionen
AP der Packvorrichtungen 212 und 214 abzulegen. Ferner sind die Produkttransfervorrichtungen
224 und 226 dazu ausgelegt, jeweils zwei Produktgruppen 202 gleichzeitig aus den Transferpositionen
TP zu den ersten Packpositionen PP1 der beiden Packvorrichtungen 212 und 214 überzuführen.
Analoges gilt auch für die Faltvorrichtungen 228 und 230, die Zwischenpositionen ZP
und die zweiten Packpositionen PP2.
[0043] Ein zweiter Unterschied zwischen der Verpackungsanlage 100 und der Verpackungsanlage
200 besteht darin, dass jeder Transferposition TP der Zuführvorrichtung 210 eine Warteposition
WP zugeordnet ist. Auf diese Weise können aus dem Eingangsbereich 210a der Zuführvorrichtung
210, der von dem (nicht dargestellten) Produktmanipulator beschickt wird, in einem
einzigen Transfer doppelt so viele Produktgruppen 202 in die Transferpositionen TP
und die Wartepositionen WP übergeführt werden, wie in einem Arbeitstakt weiterverarbeitet
werden können. In einem ersten Arbeitstakt werden die in den Transferpositionen TP
angeordneten Produktgruppen 202' zu den ersten Packpositionen PP1 weitergeleitet,
während die in den Wartepositionen WP angeordneten Produktgruppen 202" zu den Transferpositionen
TP weitergeleitet werden, um im nächstfolgenden Arbeitstakt ihrerseits zu den ersten
Packpositionen PP1 weitergeleitet zu werden.
[0044] Auf diese Weise hat der Produktmanipulator zwei Arbeitstakte lang Zeit, um die Produktgruppen
202 für die Verarbeitung in der Verpackungsanlage 200 vorzubereiten. Dies kann beispielsweise
dann von Vorteil sein, wenn die vorbestimmte Konfiguration der Produktgruppen 202
das Übereinanderstapeln der Produkte 204 erfordert.
[0045] In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackungsanlage
dargestellt, die im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß Figur 1 entspricht. Daher
sind in Figur 3 analoge Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Figur
1, jedoch vermehrt um die Zahl 200. Darüber hinaus wird die Verpackungsanlage 300
gemäß Figur 1 im Folgenden nur insoweit beschrieben werden, als sie sich von der Ausführungsform
gemäß Figur 1 unterscheidet, auf deren Beschreibung hiermit ansonsten ausdrücklich
verwiesen sei.
[0046] Die Verpackungsanlage 300 der Figur 3 unterscheidet sich von der Verpackungsanlage
100 dadurch, dass jeder Packvorrichtung 312 und 314 eine gesonderte Zuführvorrichtung
310 bzw. 310' zum Zuführen von Produktgruppen 302 zugeordnet ist. Gleichwohl sind
die Magazine 316 und 318 zum Beschicken der Packvorrichtungen 312, 314 mit Faltschachtelzuschnitten
308 auf der gleichen Seite der Verpackungsanlage 300 angeordnet. Auf diese Weise kann
die die Magazine 316, 318 mit Faltschachtelzuschnitten 308 beschickende Bedienungsperson
auf ein und derselben Seite der Verpackungsanlage 300 verweilen und muss nicht zum
Beschicken des der weiteren Packvorrichtung 314 zugeordneten Magazins 318 auf die
andere Seite der Verpackungsanlage 300 wechseln, was stets mit einer Querung des Produktstroms
auf der Zuführ- oder der Abführseite der Verpackungsanlage 300 verbunden wäre.
1. Getaktet arbeitende Verpackungsanlage (100) zum Verpacken von Produkten (104) in Faltschachteln
(106),
wobei jede Faltschachtel (106) aus einem Faltschachtelzuschnitt (108) gebildet und
dazu bestimmt ist, eine Produktgruppe (102) aufzunehmen, welche von einem einzelnen
Produkt oder einer Mehrzahl von in einer vorbestimmten Konfiguration gruppierten Produkten
(104) gebildet ist,
die Verpackungsanlage (100) umfassend:
• eine Zuführvorrichtung (110) zum Zuführen der Produktgruppen (102) längs einer Hauptdurchlaufrichtung
(D) der Verpackungsanlage (100),
• ein Magazin (116) zum Bereitstellen einer Mehrzahl von Faltschachtelzuschnitten
(108),
• eine Packvorrichtung (112) zum Verpacken der Produktgruppen (102) in zugeordneten
Faltschachteln (106), wobei die Packvorrichtung (112) auf der dem Magazin (116) zugewandten
Seite der Zuführvorrichtung (110) angeordnet ist,
• eine Zuschnitttransfervorrichtung (120/122) zum Anordnen wenigstens eines aus dem
Magazin (116) entnommenen Faltschachtelzuschnitts (108) an einer zugeordneten Anfangsposition
(AP) der Packvorrichtung (112),
• eine Produkttransfervorrichtung (124/126) zum Überführen wenigstens einer Produktgruppe
(102) von der Zuführvorrichtung (110) zu der Packvorrichtung (112), und
• eine Abführvorrichtung (132) zum Abführen der in Faltschachteln (106) verpackten
Produktgruppen (102) aus der Verpackungsanlage (100),
dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine weitere Packvorrichtung (114) zum Einpacken von Produktgruppen (102)
in Faltschachteln (106) umfasst, wobei die weitere Packvorrichtung (114) auf der von
der einen Packvorrichtung (112) abgewandten Seite der Zuführvorrichtung (110) angeordnet
ist, und dass die Produkttransfereinrichtung (124/126) dazu ausgelegt ist, auch die
weitere Packvorrichtung (114) mit Produktgruppen (102) zu beschicken.
2. Verpackungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Magazin (118) zum Bereitstellen von Faltschachtelzuschnitten (108) für
die weitere Packvorrichtung (114) auf der gleichen Seite der Zuführvorrichtung (110)
angeordnet ist wie das Magazin (116) zum Bereitstellen von Faltschachtelzuschnitten
(108) für die eine Packvorrichtung (112), und dass die Zuschnitttransfervorrichtung
(120/122) dazu ausgelegt ist, auch die weitere Packvorrichtung (114) mit Faltschachtelzuschnitten
(108) zu beschicken.
3. Getaktet arbeitende Verpackungsanlage (300) zum Verpacken von Produkten in Faltschachteln,
wobei jede Faltschachtel aus einem Faltschachtelzuschnitt (308) gebildet und dazu
bestimmt ist, eine Produktgruppe (302) aufzunehmen, welche von einem einzelnen Produkt
oder einer Mehrzahl von in einer vorbestimmten Konfiguration gruppierten Produkten
gebildet ist,
wobei die Verpackungsanlage (300) zwei Verpackungseinheiten aufweist, von denen jede
• eine Zuführvorrichtung (310, 310') zum Zuführen der Produktgruppen (302) längs einer
Hauptdurchlaufrichtung der Verpackungsanlage (300),
• ein Magazin (316, 318) zum Bereitstellen einer Mehrzahl von Faltschachtelzuschnitten
(308),
• eine Packvorrichtung (312, 314) zum Verpacken jeder der Produktgruppen (302) in
einer zugeordneten Faltschachtel,
• eine Zuschnitttransfervorrichtung zum Anordnen wenigstens eines aus dem Magazin
entnommenen Faltschachtelzuschnitts (308) an einer zugeordneten Anfangsposition der
Packvorrichtung (312, 314),
• eine Produkttransfervorrichtung zum Überführen wenigstens einer Produktgruppe (302)
von der Zuführvorrichtung (310, 310') zu der Packvorrichtung (312, 314), und
• eine Abführvorrichtung zum Abführen der in Faltschachteln verpackten Produktgruppen
(302) aus der Verpackungsanlage (300)
umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass die Magazine (316, 318) der beiden Verpackungseinheiten (312, 314) auf der gleichen
Seite der Verpackungsanlage (300) angeordnet sind.
4. Verpackungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anfangspositionen (AP) der Packvorrichtungen (112, 114) in Hauptdurchlaufrichtung
(D) hintereinander angeordnet sind.
5. Verpackungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass den Packvorrichtungen (112, 114) jeweils eine gesonderte Abführvorrichtung (132,
134) zugeordnet ist.
6. Verpackungsanlage nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Packvorrichtung oder die weitere Packvorrichtung (114) eine Zwischenposition
(ZP) aufweist.
7. Verpackungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Produkttransfervorrichtung (124/126) dazu ausgelegt ist, die Produktgruppe (102)
auf einen im Wesentlichen eben angeordneten Faltschachtelzuschnitt (108) aufzuschieben.
8. Verpackungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Packvorrichtung (212 bzw. 214) eine Mehrzahl von Magazinen (216, 240 bzw. 218,
242), eine Mehrzahl von Zuschnitttransfervorrichtungen (220, 222) und eine Mehrzahl
von Produkttransfervorrichtungen (224, 226) zugeordnet ist.
9. Verpackungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (210) in Hauptdurchlaufrichtung (D) vor der Transferposition
(TP) eine Warteposition (WP) aufweist, in der eine zusammen mit einer ersten Produktgruppe
(202') in Richtung Transferposition (TP) zugeführte zweite Produktgruppe (202") positionierbar
ist, während die erste Produktgruppe (202') mittels der Produkttransfervorrichtung
(224/226) aus der Transferposition (TP) zur Packvorrichtung (212, 214) übergeführt
wird.