[0001] Die Erfindung betrifft ein Ablaufsystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie
ein Verfahren zur Installationen eines Ablaufsystems in einem Raumboden sowie ein
Verfahren zur Herstellung eines Ablaufsystems.
[0002] Gattungsgemäße Ablaufsysteme werden dazu eingesetzt, Wasser von der Oberfläche eines
Raumbodens in ein Abflussrohrsystem zu leiten. Üblicherweise wird dabei ein solches
Ablaufsystem in dem Raumboden installiert, das heißt in den Raumboden integriert,
wobei in dem Raumboden ein solches Gefälle vorgesehen wird, dass auf dem Raumboden
befindliches Wasser zum Ablaufsystem hingeleitet wird. Gattungsgemäße Ablaufsysteme
weisen einen Ablauftopf auf, der ein Anschlussstück zum Anschließen an ein Ablaufrohr
eines Ablaufrohrsystems aufweist. Bei der Installation eines gattungsgemäßen Ablaufsystems
in einem Raum wird zunächst der Ablauftopf mit einem Abflussrohr so verbunden, dass
seine Einlassöffnung nach oben weist, wobei dabei der Ablauftopf und das Ablaufrohr
auf einem Boden des Raumes aufgestellt sind. Anschließend wird bei der Installation
eines gattungsgemäßen Ablaufsystems auf dem Boden Estrich verlegt, der dann die Position
des Ablaufrohres und des Ablauftopfes endgültig festlegt. Anschließend erfolgt eine
Abdichtung des Ablauftopfes gegenüber dem Estrich, indem eine an dem Ablauftopf vorgesehene
Dichtmanschette mit dem Estrich verklebt wird. Gattungsgemäße Ablaufsysteme weisen
ferner eine Ablaufrinne mit einem Stutzen auf, der bei der Installation des Ablaufsystems
in dem Raum in die Einlassöffnung des Ablauftopfes eingesetzt wird, sowie einen Geruchsverschluss
(auch als "Siphon" gezeichnet), der in die Ablaufrinne oder in den Stutzen an der
Ablaufrinne eingesetzt wird. Durch den Geruchsverschluss wird gewährleistet, dass
unangenehmen Gerüche aus dem Ablaufrohrsystem nicht durch den Stutzen in den Raum
gelangen. Außerdem erfolgt nach Möglichkeit eine Abdichtung des Stutzens gegenüber
dem Ablauftopf, damit auch zwischen Stutzen und Ablauftopf eine Geruchssperre gewährleistet
ist.
[0003] Bei der Installation eines gattungsgemäßen Ablaufsystems wird das Ablaufsystem in
den Raumboden des Raumes integriert, der einen Bodenbelag, wie beispielsweise Fliesen,
umfasst. Die Ablaufrinne des Ablaufsystems muss dabei sowohl optisch als auch funktional
in die Ebene des Bodenbelags integriert werden. Je nach Anwendungsfall sind im Stand
der Technik hierzu langgestreckte, wie beispielsweise rechteckige oder ovale, und
auch gleichmäßig dimensionierte, beispielsweise kreisförmige oder quadratische, Ablaufrinnen
bekannt, wobei letztere häufig als "Punktabläufe" bezeichnet werden. Die genannten
Varianten können beispielsweise eine beliebige oder keine Symmetrie aufweisen, beispielsweise
einen polygonförmigen Umriss in der Horizontalen aufweisen. Die genannte Integration
der Ablaufrinne hat sich bei gattungsgemäßen Ablaufsystemen als schwierig herausgestellt.
Denn bei gattungsgemäßen Ablaufsystemen ist die Position des Ablauftopfes in dem Raum
festgelegt, bevor das Verlegen des Bodenbelages erfolgt. Eine Variation der Position
der Ablaufrinne in Abhängigkeit von den technischen und optischen Bedürfnissen bei
dem Verlegen des Bodenbelags ist daher nur sehr eingeschränkt möglich. Gerade bei
der Installation einer Ablaufrinne an einem Raumbegrenzungselement, beispielsweise
einer Wand, verstärkt sich dieses Problem, da beispielsweise in Abhängigkeit von der
Dicke der vorgesehenen Wandfliese die Ablaufrinne einen entsprechenden Abstand von
dem Raumbegrenzungselement aufweisen muss.
[0004] In dem Stand der Technik wurden die beschriebenen Schwierigkeiten bei gattungsgemäßen
Ablaufsystemen auf verschiedene Weise in Angriff genommen. Beispielsweise ist in
DE 20 2014 007 391 U1 ein Ablaufsystem offenbart, bei dem ein Aufnahmerohr mit einem kreisrunden Querschnitt
zum Einsetzen in den Ablauftopf vorgesehen ist, wohingegen der an der Ablaufrinne
befestigte Stutzen einen abgeflachten Querschnitt aufweist, sodass er exzentrisch
zum Aufnahmerohr in das Aufnahmerohr eingesetzt werden kann. Je nach Ausrichtung der
Ablaufrinne zum Aufnahmerohr kann aufgrund der exzentrischen Anordnung des Stutzens
in dem Aufnahmerohr eine gewisse Variation der relativen Position der Ablaufrinne
zum Ablauftopf ermöglicht sein. Eine Abdichtung des Stutzens relativ zum Aufnahmerohr
erfolgt durch das Vorsehen eines Fixierrings, der den abgeflachten Querschnitt des
Stutzens aufnimmt und eine solche horizontale Erstreckung aufweist, dass er beim Aufsetzen
des Stutzens auf das Aufnahmerohr oben auf dem Aufnahmerohr zum Aufliegen kommt und
dabei den Spalt zwischen Aufnahmerohr und Stutzen zu einem erheblichen Teil bedeckt.
Ein anderer Weg wurde in
EP 1 674 629 B1 beschritten. In diesem Dokument ist ein Ablaufsystem offenbart, bei dem ein Doppelrohrsystem
zwischen Ablauftopf und dem an der Ablaufrinne befestigten Stutzen vorgesehen ist.
Das Doppelrohrsystem weist zwei konzentrisch angeordnete Rohre auf. Das äußere Rohr
ist mit dem Ablauftopf abdichtend verbunden, das innere Rohr ist mit dem Stutzen der
Ablaufrinne abdichtend verbunden. Äußeres und inneres Rohr weisen jeweils einen sich
horizontal erstreckenden Flansch auf, wobei die beiden Flansche der beiden Rohre über
einen erheblichen horizontalen Abschnitt zueinander parallel verlaufen und eine Dichtung
zwischen den beiden Flanschen vorgesehen ist, sodass das innere Rohr relativ zum äußeren
Rohr horizontal verschiebbar ist, während der Flansch des inneren Rohrs an der Dichtung,
die an dem Flansch des äußeren Rohrs befestigt ist, abdichtend entlang gleitet. Die
beschriebenen gattungsgemäßen Ablaufsysteme weisen verschiedene Nachteile auf. Bei
der exzentrischen Anordnung des Stutzens in dem Aufnahmerohr ist nur eine sehr beschränkte
Variation der Position der Ablaufrinne relativ zum Ablauftopf ermöglicht, und darüber
hinaus ist die Geruchsperre zwischen Aufnahmerohr und Stutzen nur mangelhaft, da keine
hinreichende Abdichtung zwischen diesen beiden Bauteilen erfolgt. Das Vorsehen eines
Rohrsystems mit wie erläutert ausgebildeten parallelen Flanschen der beiden Rohre
ermöglicht zwar eine hinreichende Geruchsperre und eine hinreichende horizontale Verschiebbarkeit
der Ablaufrinne relativ zum Ablauftopf. Allerdings ist die Herstellung eines solchen
Ablaufsystems aufgrund der Vielzahl der verwendeten Komponenten kostspielig, und wegen
der Vielzahl an verwendeten Dichtungen ist ein solches Ablaufsystem relativ fehleranfällig.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ablaufsystem bereitzustellen,
das die oben beschriebenen Probleme, die bei der Installation gattungsgemäßer Ablaufsysteme
auftreten, und/oder die Nachteile gattungsgemäßer Ablaufsysteme zumindest teilweise
behebt.
[0006] Als eine Lösung zumindest einer der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden
Aufgaben schlägt die Erfindung ein Ablaufsystem mit den Merkmalen von Anspruch 1 vor.
Das Ablaufsystem umfasst einen Ablauftopf mit einer Einlassöffnung. Bestimmungsgemäß
wird der Ablauftopf so auf einen Boden eines Raums aufgesetzt und mit einem Ablaufrohr
verbunden, dass seine Einlassöffnung im Raum nach oben weist. Das erfindungsgemäße
Ablaufsystem umfasst ferner eine Ablaufrinne mit einem Stutzen zum Einsetzen in die
Einlassöffnung des Ablauftopfs. In einer Ausführungsform ist die Ablaufrinne mit dem
Stutzen integral als ein einstückiges Bauteil hergestellt. In einer Ausführungsform
sind Ablaufrinne und Stutzen jeweils als separates Bauteil hergestellt und anschließend
miteinander verbunden. Dabei erfolgt die Verbindung zwischen Ablaufrinne und Stutzen
bevorzugt dergestalt, dass diese beiden Teile unlösbar miteinander verbunden sind,
das heißt dass sie bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht voneinander lösbar sind sondern
nur mit erheblichem mechanischen und/oder chemischen Aufwand. Der Stutzen ist in seinem
Querschnitt so korrespondierend zu der Einlassöffnung des Ablauftopfes ausgebildet,
dass die Ablaufrinne mit dem an ihr angeordneten Stutzen von oben auf die nach oben
weisende Einlassöffnung des Ablauftopfs aufgesetzt werden kann, während der Stutzten
zumindest mit einem vertikalen Abschnitt durch die Einlassöffnung in den Ablauftopf
eintritt und in dem Ablauftopf angeordnet wird. Die Ablaufrinne kann je nach Bedarf
ausgebildet sein, beispielsweise in der Horizontalen langgestreckt oder auch als gleichmäßig
dimensionierter Punktablauf. Die Erfindung hat sich als besonders vorteilhaft für
langgestreckte Ablaufrinnen erwiesen, da hier die Problematik der Positionierung der
Ablaufrinne besonders virulent sein kann.
[0007] Das erfindungsgemäße Ablaufsystem umfasst ferner eine Dichtung zum umfänglichen,
insbesondere umfänglich geschlossenen Abdichten des Stutzens gegen den Ablauftopf.
Die Dichtung ist somit bevorzugt zwischen einer Innenwandung des Ablauftopfs und einer
Außenwandung des Stutzens so montierbar, dass die Außenseite des Stutzens geschlossenen
gegenüber dem Ablauftopf um den Stutzen umlaufend und somit ohne Unterbrechung abgedichtet
ist. In einer Ausführungsform ist der Stutzen nach Art eines Zylinders ausgebildet,
wobei die Dichtung nach Art eines Dichtrings gestaltet ist, der außen auf den Zylinder
abdichtend aufgeschoben werden kann und bei dem Vorsehen des Zylinders mit der Dichtung
in dem Ablauftopf den Zylinder umfänglich geschlossen gegen den Ablauftopf abdichtet.
In einer Ausführungsform kann der Stutzen mehrere Teilstutzen umfassen, die beispielsweise
jeweils nach Art eines Zylinders ausgestaltet sein können. In dieser Ausführungsform
ist die Dichtung so ausgebildet, dass sie um sämtliche Teilstutzen angeordnet werden
kann zum Abdichten der Außenseite von sämtlichen Teilstutzen gegenüber dem Ablauftopf.
[0008] Das erfindungsgemäße Ablaufsystem umfasst ferner einen Geruchsverschluss, der in
den Stutzen eingesetzt werden kann zum Verhindern des Austretens von Gerüchen aus
dem Ablaufrohrsystem durch den Stutzen nach außen in den Raum. Der Geruchsverschluss
kann auf herkömmliche Weise realisiert sein, beispielsweise nach Art eines Siphons
oder als elastischer Kunststoffschlauch, der sich zum Durchlassen von Abwasser öffnet
und anschließend selbsttätig verschließt. Das erfindungsgemäße Ablaufsystem umfasst
ferner eine Dichtmanschette, die an dem Ablauftopf abdichtend angeordnet oder abdichtend
anordenbar ist und mittels derer der Ablauftopf gegenüber einem Estrich, der um den
Ablauftopf verlegt ist, abgedichtet werden kann, indem die Dichtmanschette auf den
Estrich aufgeklebt wird. Das erfindungsgemäße Ablaufsystem umfasst somit mehrere einzelne
Bauteile. Diese Bauteile sind so zueinander korrespondierend ausgebildet, dass sie
zu einer Montageanordnung des Ablaufsystems zueinander ausgerichtet bzw. angeordnet
werden können, in der das Ablaufsystem seine bestimmungsgemäße Funktion erfüllt, das
heißt das Abführen von Wasser, das sich auf einem Raumboden befindet, in ein Abflussrohr
eines Abflussrohrsystems. In dieser Montageanordnung des Ablaufsystems ist der Stutzen
zumindest mit einem vertikalen Abschnitt horizontal innerhalb des Ablauftopfs angeordnet.
Die Dichtung ist in der Montageanordnung so relativ zu dem Stutzen und relativ zu
dem Ablauftopf angeordnet, dass sie horizontal umfänglich, insbesondere umfänglich
geschlossen, um den Stutzen verläuft und den Stutzen umfänglich, insbesondere umfänglich
geschlossen, gegen den Ablauftopf abdichtet. Der Geruchsverschluss ist in der Montageanordnung
in dem Stutzen angeordnet. Dabei ist er horizontal vollkommen innerhalb des Stutzens
angeordnet und vertikal zumindest abschnittsweise innerhalb des Stutzens und insbesondere
vertikal zumindest abschnittsweise innerhalb des Ablauftopfs. Ferner ist in der Montageanordnung
die Dichtmanschette mit dem Ablauftopf abdichtend verbunden. Dabei erstreckt sich
die Dichtmanschette bevorzugt mit ihren sämtlichen flächigen Erstreckungsrichtungen
über mindestens 5cm, insbesondere mindestens 10cm über den Ablauftopf hinaus, damit
die Dichtmanschette umfänglich um den Ablauftopf eine ausreichend große, geschlossene
Dichtfläche zum Verkleben mit einem Estrich bereitstellt. Erfindungsgemäß sind Stutzen,
Dichtung und Ablauftopf so zueinander korrespondierend ausgebildet, dass in der Montageanordnung
der Stutzen und die Dichtung gemeinsam relativ zum Ablauftopf horizontal verschiebbar
sind. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der Montageanordnung die Dichtung fortlaufend
eine Abdichtung des Stutzens relativ zum Ablauftopf bereitstellt, das heißt während
einer horizontalen Verschiebung des Stutzens gemeinsam mit der Dichtung relativ zum
Ablauftopf. Die Dichtung weist erfindungsgemäß einen ersten Anlageabschnitt auf, mit
dem sie in der Montageanordnung mit einer horizontalen Anlagekraft umfänglich gegen
den Stutzen presst, sowie einen zweiten Anlageabschnitt, der in der Montageanordnung
in einer horizontal um den Stutzen umlaufenden Aufnahmenut des Ablauftopfs geführt
ist, wobei dieser zweite Anlageabschnitt der Dichtung in dieser durch den Ablauftopf
bereitgestellten, das heißt in dem Ablauftopf integrierten Aufnahmenut abdichtend
mit dem Ablauftopf verbunden ist, was bevorzugt dadurch sichergestellt ist, insbesondere
ausschließlich dadurch sichergestellt ist, dass der zweite Anlageabschnitt mit einer
vertikalen Anlagekraft gegen den Ablauftopf presst. Die Dichtung liegt somit gleichzeitig
abdichtend an dem Stutzen und abdichtend an dem Ablauftopf an, wobei insbesondere
durch ersten und zweiten Anlageabschnitt jeweils eine umfänglich geschlossene Abdichtung
zum Stutzen bzw. Ablauftopf bereitgestellt wird. Dabei wird die Abdichtung gegenüber
dem Stutzen dadurch gewährleistet, dass die Dichtung mit ihrem ersten Anlageabschnitt
horizontal gegen den Stutzen drückt, wohingegen die Abdichtung gegenüber dem Ablauftopf
bevorzugt dadurch gewährleistet wird, dass die Dichtung mit ihrem zweiten Anlageabschnitt
vertikal gegen den Ablauftopf drückt. Dabei ist selbstverständlich je nach geometrischer
Ausgestaltung der Bauteile und je nach gerade erfolgter Bewegung der Bauteile zueinander
möglich, dass in manchen Ausführungsformen die Dichtung mit ihrem ersten Anlageabschnitt
auch eine gewisse vertikale Presskraft auf den Stutzen ausübt und mit ihrem zweiten
Anlageabschnitt auch eine gewisse horizontale Presskraft gegen den Ablauftopf ausübt.
Für die Funktion des erfindungsgemäßen Ablaufsystems ist wesentlich, dass die Aufnahmenut
um den Stutzen umläuft, insbesondere geschlossen umläuft, und horizontal verläuft.
Dabei stellt die Aufnahmenut zumindest eine entlang der Horizontalen verlaufende Wand
bereit, die eine Anlagefläche des Ablauftopfs gewährleistet, an der die Dichtung mit
ihrem zweiten Anlageabschnitt stets geführt ist, insbesondere stets mit der vertikalen
Anlagekraft anliegen kann, wenn sich der Stutzen gemeinsam mit der Dichtung relativ
zu dem Ablauftopf horizontal in unterschiedlichen Positionen befindet. Bei einer Gestaltung
des Stutzens dergestalt, dass der Stutzen mehrere horizontal nebeneinander angeordnete
Teilstutzen aufweist, ist die Dichtung bevorzugt so ausgebildet, dass sie in der Montageanordnung
mit ihrem ersten Anlageabschnitt die Gesamtheit der Teilstutzen horizontal umfänglich
geschlossen umschließt, während ihr zweite Anlageabschnitt in der Aufnahmenut angeordnet
ist und darin abdichtend mit dem Ablauftopf verbunden ist. Die Teilstutzen können
dabei beispielsweise horizontal voneinander beabstandet sein, wobei die Dichtung auch
zwischen den Teilstutzen verläuft und die Teilstutzen gegeneinander abdichtet, in
einer anderen Ausführungsform können die Teilstutzen zumindest eine gemeinsame Außenwand
aufweisen, über die sie inhärent miteinander verbunden und somit auch zueinander abgedichtet
sind. In einer Ausführungsform liegt die Dichtung mit ihrem ersten Anlageabschnitt
mit der horizontalen Anlagekraft gegen den Stutzen an, wobei der Stutzen relativ zu
der Dichtung vertikal verschiebbar ist unter Aufrechterhaltung der Abdichtung zwischen
Dichtung und Stutzen. Besonders bevorzugt ist die Dichtung in der Montageanordnung
aufgrund ihrer Anordnung in der Aufnahmenut mit ihrer vertikalen Position relativ
zum Ablauftopf festgelegt, wohingegen der Stutzen vertikal relativ zu der Dichtung
und somit relativ zu dem Ablauftopf verschiebbar ist unter Aufrechterhaltung der Abdichtung
des Stutzens relativ zum Ablauftopf mittels der Dichtung.
[0009] Das erfindungsgemäße Ablaufsystem weist eine Vielzahl an Vorteilen im Vergleich zu
gattungsgemäßen Ablaufsystemen auf. Zum einen ist das Ablaufsystem aus einer geringen
Anzahl an einfach aufgebauten Bauteilen und somit kostengünstig herstellbar. Zum anderen
gewährleistet das Ablaufsystem durch das gezielt geführte, abdichtende Anliegen der
Dichtung gleichzeitig an dem Ablauftopf und an dem Stutzen eine zuverlässige Abdichtung
zwischen Stutzen und Ablauftopf. Darüber hinaus ist aufgrund der Anordnung der Dichtung
in der horizontal verlaufenden Aufnahmenut eine erhebliche Verschiebbarkeit des Stutzens
relativ zum Ablauftopf entlang der horizontalen Ebene ermöglicht. Über die Ausgestaltung
der Aufnahmenut, insbesondere über die horizontale Erstreckung der Aufnahmenut, und
über die Einstellung der geometrischen Abmessungen von Stutzen und Ablauftopf kann
das Ausmaß der Verschiebbarkeit bei der Realisierung des Ablaufsystems gezielt eingestellt
werden. Ferner ist bei dem erfindungsgemäßen Ablaufsystem auch eine einfache Montierbarkeit
gewährleistet, da die Dichtung vorab in der Aufnahmenut des Ablauftopfs angeordnet
werden kann, wonach anschließend bei der Installation des Ablaufsystems in einem Raumboden
der Stutzen vertikal von oben in die Dichtung eingeführt werden kann. Dabei ist durch
die Führung der Dichtung innerhalb der Aufnahmenut eine solche vertikale Unterstützung
der Dichtung sichergestellt, dass selbst bei der Aufwendung einer erheblichen vertikalen
Kraft beim Einführen des Stutzens keine die Funktion der Dichtung beeinträchtigende
Verformung der Dichtung auftritt. Das erfindungsgemäße Ablaufsystem ermöglicht somit
eine sehr einfache und somit wenig fehleranfällige Installation des Ablaufsystems
in einem Raumboden.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Ablaufsystem weist die Dichtung einen ersten Anlageabschnitt
auf, mit dem sie gegen den Stutzen presst, sowie einen zweiten Anlageabschnitt, mit
dem sie innerhalb der Aufnahmenut abdichtend an dem Ablauftopf anliegt, wobei sie
hierzu bevorzugt gegen den Ablauftopf presst. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind der erste und der zweite Anlageabschnitt der Dichtung einstückig miteinander
verbunden, beispielsweise können erster und zweiter Anlageabschnitt durch einen einzigen
Dichtring bereitgestellt sein. Dies ermöglicht einen besonders einfachen Aufbau und
eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung des erfindungsgemäßen Ablaufsystems.
In einer anderen Ausführungsform kann die Dichtung einen ersten Dichtring aufweisen,
der den ersten Anlageabschnitt bereitstellt, sowie einen zweiten Dichtring, der den
zweiten Anlageabschnitt bereitstellt, wobei insbesondere diese beiden Dichtringe über
ein Zwischenelement miteinander verbunden sein können, beispielsweise stoffschlüssig
oder formschlüssig miteinander verbunden sein können, wobei das Zwischenelement besonders
bevorzugt verwindungssteif, insbesondere verwindungssteifer als die Dichtringe, ausgebildet
sein kann. In einer Ausführungsform weist die Dichtung ein erstes Element auf, das
den ersten Anlageabschnitt bereitstellt und in der Montageanordnung an dem Stutzen
fixiert ist, sowie ein zweites Element, das den zweiten Anlageabschnitt aufweist und
abdichtend in der Aufnahmenut des Ablauftopfs geführt ist. Diese beiden Elemente können
beispielsweise in der Montageanordnung vertikal zueinander verschiebbar sein.
[0011] In einer Ausführungsform ist die Aufnahmenut durch einen vertikal oberen, horizontal
umlaufenden, insbesondere geschlossen umlaufenden, Steg und durch einen vertikal unteren,
horizontal umlaufenden, insbesondere geschlossen umlaufenden, Steg ausgebildet. Beide
Stege sind von dem Ablauftopf umfasst. Zumindest einer der Stege ist als separater
Pressring ausgebildet und presst in der Montageanordnung des erfindungsgemäßen Ablaufsystems
die Dichtung vertikal an den anderen der beiden Stege zum Bereitstellen der vertikalen
Anlagekraft, mit der der zweite Anlageabschnitt der Dichtung innerhalb der Aufnahmenut
gegen den Ablauftopf presst zum Gewährleisten der abdichtenden Verbindung zwischen
Ablauftopf und Dichtung. Besonders bevorzugt ist einer der beiden Stege, insbesondere
der obere Steg, in der Wandung des Ablauftopfs integriert, wohingegen der andere der
beiden Stege, insbesondere der untere Steg, als Pressring ausgebildet ist. Der eine
Steg ist dann somit integral mit einem Abschnitt der den Ablauftopf umfänglich begrenzenden
Wandung hergestellt. Der andere Steg ist als separater Pressring, das heißt als ein
von der Wandung separates Bauteil hergestellt und zum Erreichen der Montageanordnung
in die Wandung eingesetzt. Mittels des Verpressens der Dichtung gegenüber dem in der
Wandung integrierten Steg kann in besonders zuverlässiger Weise eine Abdichtung des
Stutzens relativ zum Ablauftopf zum Gewährleisten der Geruchssperre bereitgestellt
sein. Besonders bevorzugt sind an der Wandung des Ablauftopfs Rast - Vorsprünge vorgesehen,
mit denen der als Pressring ausgebildete Steg verrastbar ist zum Erreichen der Montageanordnung.
Generell wird mit "Wandung" ein vertikaler Gehäuseabschnitt des Ablauftopfs bezeichnet,
der einen Innenraum des Ablauftopfs, in dem in der Montageanordnung ein vertikaler
Abschnitt des Stutzens angeordnet ist, umfänglich umschließt und damit begrenzt. Bei
den beschriebenen Ausführungsbeispielen, bei denen zumindest einer der Stege als ein
separater Pressring ausgebildet ist, ist eine besonders einfache Installation des
erfindungsgemäßen Ablaufsystems ermöglicht. Denn die Dichtung kann gezielt relativ
zum Ablauftopf ausgerichtet werden, wonach erst durch das Einsetzen des Pressrings
die Aufnahmenut hergestellt wird. Dabei wird bei dem Einsetzen des Pressrings eine
solche Presskraft auf die Dichtung ausgeübt, dass eine hinreichende vertikale Anlagekraft
zum Abdichten der Dichtung relativ zum Ablauftopf gewährleistet ist.
[0012] In einer Ausführungsform umfasst der Ablauftopf einen Grundkörper und einen Deckel,
die jeweils als separate Bauteile hergestellt und anschließend miteinander verbunden
sind, wobei der Grundkörper ein Anschlussstück für ein Abflussrohr aufweist und wobei
der Deckel die Aufnahmenut für die Dichtung aufweist. Allgemein kann der Ablauftopf
besonders bevorzugt aus Edelstahl oder aus Kunststoff hergestellt sein. Die Herstellung
des Ablauftopfs aus zwei separaten Bauteilen, nämlich Grundkörper und Deckel, die
besonders bevorzugt jeweils aus Kunststoff hergestellt sind, kann die Realisierung
der Aufnahmenut und die abdichtend verpresste Anordnung der Dichtung in der Aufnahmenut
besonders vereinfacht sein. Denn der Deckel ist für die Realisierung der Aufnahmenut
und/oder für das Einsetzen der Dichtung in die Aufnahmenut leicht von zwei Seiten
zugänglich. Der Deckel weist dabei bevorzugt auch die Einlassöffnung des Ablauftopfs
auf. Grundkörper und Deckel werden zur Herstellung des Ablauftopfs zueinander geschlossen
umlaufend abdichtend miteinander verbunden, insbesondere unlösbar miteinander verbunden,
sodass sie bei dem bestimmungsgemäßen Gebrauch des Ablaufsystems nicht voneinander
getrennt werden können. Allgemein ist vorliegend mit "abdichtend" eine zumindest wasserdichte,
insbesondere geruchsdichte Abdichtung gemeint, bevorzugt eine Dichtigkeit gemäß Prüfung
nach DIN EN1253, Teil 1, Stand März 2015. Besonders bevorzugt werden Grundkörper und
Deckel zur Herstellung des Ablauftopfs miteinander verschweißt, wobei insbesondere
diese beiden Bauteile aus Kunststoff hergestellt sind und miteinander spiegelverschweißt
werden. In einer alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt die Verbindung
lösbar und abdichtend, beispielsweise über eine Klip-Verbindung, wobei eine Formdichtung
zwischen Deckel und Grundkörper vorgesehen wird.
[0013] In einer Ausführungsform weist die Dichtung eine geschlossen umlaufende Seele auf,
wobei die beiden Anlageabschnitte jeweils durch einen geschlossen umlaufenden elastischen
Kunststoffring bereitgestellt sind, der mit der Seele umfänglich umlaufend verbunden
ist. In einer Ausführungsform sind die beiden Anlageabschnitte durch jeweils einen
von zwei getrennt vorgesehenen und jeweils mit der Seele verbundenen Kunststoffringen
bereitgestellt. In einer Ausführungsform sind die beiden Anlageabschnitte gemeinsam
von einem einzigen einstückigen Kunststoffring bereitgestellt, der mit der Seele verbunden
ist. Ein solchermaßen einstückiger Kunststoffring kann beispielsweise in einem einzigen
Herstellungsschritt integral als ein Kunststoffring hergestellt sein, in einer Ausführungsform
ist ein solchermaßen einstückiger Kunststoffring, der beide Anlageabschnitte bereitstellt,
über zwei Verfahrensschritte hergestellt, wobei in einem ersten Verfahrensschritt
zwei separate Kunststoffringe hergestellt werden und in einem zweiten Verfahrensschritt
die beiden separaten Kunststoffringe zu einem einzigen, einstückigen Kunststoffring
miteinander verbunden werden. Sowohl die Seele als auch der zumindest eine elastische
Kunststoffring sind in der Montageanordnung um den Stutzen geschlossen umlaufend angeordnet,
wobei zwischen Seele und zumindest einem Kunststoffring eine solche Verbindung vorgesehen
ist, dass das Ensemble bestehend aus Seele und Kunststoffring entlang des gesamten
Umlaufs um den Stutzen an jeder Position fest untereinander verbunden ist. Durch die
Ausgestaltung der Dichtung als eine Seele und zumindest einen Kunststoffring umfassend
kann auf kostengünstige Weise eine Dichtung mit einer hohe Funktionalität für das
erfindungsgemäße Ablaufsystem bereitgestellt sein. Denn über die Seele kann gezielt
Einfluss auf die geometrische Form und Stabilität der Dichtung genommen werden, während
über den zumindest einen Kunststoffring gezielt auf eine mit Bezug auf eine Abdichtung
vorteilhafte Ausgestaltung der Dichtung Einfluss genommen werden kann. In einer Ausführungsform
ist die Seele aus einem verwindungssteiferen Kunststoff als der Kunststoffring oder
aus Metall hergestellt. In einer Ausführungsform ist der Kunststoffring aus einem
elastischen Material hergestellt, wohingegen die Seele aus einem plastischen Material
hergestellt ist. In einer Ausführungsform ist die Seele aus einem Material hergestellt,
das eine Schubsteifigkeit hat, die mindestens das Doppelte der Schubsteifigkeit des
Materials beträgt, aus dem der zumindest eine Kunststoffring hergestellt ist. In einer
Ausführungsform weist die Dichtung einen Kunststoffring auf, der nach Art eines Faltenbalgs
ausgebildet ist, wobei der Kunststoffring eine Öffnung zur Aufnahme des Stutzens aufweist,
wobei in dieser Ausführungsform die Dichtung ferner eine nach Art eines Kreisrings
ausgestaltete Seele aufweist, die den Faltenbalg vertikal unterstützt, wobei der Faltenbalg
auf der Seele vertikal abgestützt ist. Besonders bevorzugt ist die Seele in der Montageanordnung
stets in der Aufnahmenut geführt, sodass die Seele selbst eine vertikale Unterstützung
durch die Aufnahmenut erfährt und so stets eine hinreichende Abstützung des Faltenbalgs
gewährleisten kann. Dank der faltenbalgartigen Ausgestaltung des Kunststoffrings ist
eine horizontale Verschiebbarkeit des Stutzens relativ zum Ablauftopf gewährleistet,
während der Kunststoffring stets eine Abdichtung zwischen Stutzen und Ablauftopf sicherstellt,
wobei bei einer horizontalen Bewegung des Stutzens relativ zum Ablauftopf zumindest
Abschnitte des Falkenbalgs gemeinsam mit dem Stutzten relativ zum Ablauftopf bewegt
werden, sodass ein gemeinsames Bewegen des Stutzens mit der Dichtung relativ zum Ablauftopf
erfolgt. Bei der Ausgestaltung der Dichtung als einen Faltenbalg umfassend kann die
Abdichtung zwischen zweitem Anlageabschnitt und Ablauftopf beispielsweise durch Verkleben
und insbesondere zusätzlich durch eine vertikale Anlagekraft erfolgen. Ganz allgemein
sind in einer Ausführungsform Dichtung, Stutzen und Ablauftopf so zueinander korrespondiert
ausgestaltet, dass bei einer Bewegung des Stutzens in der Montageanordnung relativ
zum Ablauftopf stets die Dichtung insgesamt gemeinsam mit dem Stutzen relativ zum
Ablauftopf bewegt wird. In einer Ausführungsform sind der zumindest eine Kunststoffring
und die Seele umfänglich um den Stutzen stoffschlüssig miteinander verbunden. In einer
Ausführungsform sind der zumindest eine Kunststoffring und die Seele umlaufend um
den Stutzen formschlüssig miteinander verbunden. Beispielsweise können hierzu Vertiefungen
in einem der beiden Bauteile Kunststoffring oder Seele vorgesehen sein, während in
dem anderen der beiden Bauteile (Kunststoffring oder Seele) zu den Vertiefungen korrespondierende
Vorsprünge vorgesehen sein können, wobei die korrespondierenden Vertiefungen und Vorsprünge
in der in der Montageanordnung bereitgestellten Dichtung ineinander greifen. Besonders
bevorzugt sind die Vertiefungen und Vorsprünge mit Erstreckung in der Vertikalen ausgebildet.
Beispielsweise kann eine formschlüssige Verbindung zwischen Kunststoffring und Seele
über eine Nut- Feder- Verbindung bereitgestellt sein. Besonders bevorzugt sind Kunststoffring
und Seele gleichzeitig über eine formschlüssige und über eine stoffschlüssige Verbindung
miteinander verbunden. Allgemein ist besonders vorteilhaft, dass bei einer Bereitstellung
einer Dichtung umfassend Kunststoffring und Seele diese beiden Bauteile (Kunststoffring
und Seele) so miteinander verbunden sind, dass bei einer horizontalen Bewegung des
Stutzens in der Montageanordnung relativ zum Ablauftopf Seele und Kunststoffring stets
eine gemeinsame horizontale Bewegung mit dem Stutzen vollführen. In einer Ausführungsform
weist die Dichtung in dem zweiten Anlageabschnitt eine größere Dicke entlang der Vertikalen
als in dem ersten Anlageabschnitt auf, besonders bevorzugt mindestens das Doppelte
dieser Dicke. Dadurch kann eine besonders zuverlässige Führung der Dichtung in der
Aufnahmenut gewährleistet sein und gleichzeitig weiterhin eine abdichtende Anlage
der Dichtung an dem Stutzen.
[0014] In einer Ausführungsform ist die Ablaufrinne mit dem Stutzen fest verbunden, wobei
besonders bevorzugt die Ablaufrinne und der Stutzen jeweils als separate Bauteile
hergestellt und anschließend miteinander verbunden sind. Besonders bevorzugt ist die
Ablaufrinne aus einem Metall hergestellt, wohingegen der Stutzen aus einem Kunststoff
hergestellt ist. Besonders bevorzugt ist die Ablaufrinne über ein Tiefziehprozess
hergestellt.
[0015] In einer Ausführungsform weist der Stutzen zumindest einen horizontal verlaufenden
Steg auf, der den Stutzen in zumindest zwei Teilstutzen unterteilt, die sich jeweils
vertikal erstrecken. Dabei dichtet in der Montageanordnung die Dichtung sämtliche
Teilstutzen umfänglich geschlossen gegen den Ablauftopf ab. Beispielsweise können
die zumindest zwei Teilstutzen horizontal voneinander beabstandet sein. Beispielsweise
können die zumindest zwei Teilstutzen eine gemeinsame Begrenzungswand aufweisen, sodass
sie miteinander verbunden sind. In der Montageanordnung stellt die Dichtung jeweils
eine umfängliche Abdichtung sämtlicher Teilstutzen gegenüber dem Ablauftopf bereit.
Besonders bevorzugt umfasst der Geruchsverschluss mehrere Teilgeruchsverschlüsse,
die jeweils in einen der Teilstutzen einsetzbar sind. Besonders bevorzugt sind die
Teilgeruchsverschlüsse jeweils identisch ausgebildet. Das Vorsehen von mehreren Teilstutzen
kann den besonderen Vorteil mit sich bringen, dass zum einen eine ausreichende Ablaufleistung
von Wasser durch das in der Montageanordnung befindliche Ablaufsystem gewährleistet
ist und zum anderen die Dichtung mit geringem Platz- und Materialaufwand so ausgebildet
sein kann, dass sie bei einer horizontalen Kraftbelastung durch eine horizontale Verschiebung
des Stutzens relativ zum Ablauftopf eine solche Stabilität aufweist, dass sie stets
eine zuverlässige Abdichtung des Ablauftopfs relativ zum Stutzen gewährleistet.
[0016] Besonders bevorzugt weist der Stutzen einen Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme des Geruchsverschlusses
auf, wobei der Geruchsverschluss als in den Aufnahmeabschnitt einsetzbar und wieder
entnehmbar ausgebildet ist. Dadurch kann das Sauberhalten des Ablaufsystems besonders
vereinfacht sein. Besonders bevorzugt weist der Geruchsverschluss einen Becher auf,
in dem ein Tauchrohr entnehmbar angeordnet ist, wobei der Geruchsverschluss an seiner
Oberseite eine umlaufende Sperrdichtung aufweist, über die er in der Montageanordnung
mit dem Stutzten umlaufend abdichtend verbunden ist. Durch die Sperrdichtung kann
ein Austreten von unangenehmen Gerüchen aus dem Rohrleitungssystem zwischen Stutzen
und Geruchsverschluss hindurch in den Raum hinein, in dem ein erfindungsgemäßes Ablaufsystem
installiert ist, effektiv verhindert sein. Bei einer Ausführungsform weist der Stutzen
mehrere Teilstutzen auf, die jeweils einen Aufnahmeabschnitt aufweisen, in den jeweils
ein Teilgeruchsverschluss einsetzbar ist. Besonders bevorzugt weist das Tauchrohr
des Geruchsverschlusses die Sperrdichtung auf.
[0017] In einer Ausführungsform weist der Becher des Geruchsverschlusses einen horizontalen
Querschnitt auf, der sich in einer ersten horizontalen Richtung über eine erste Erstreckungslänge
und in einer zweiten horizontalen Richtung über eine zweite Erstreckungslänge hinweg
gestreckt. Dabei ist die erste Erstreckungslänge mindestens 1,5 mal, insbesondere
mindestens doppelt so groß wie die zweite Erstreckungslänge. Das Tauchrohr weist einen
Rohrabschnitt mit einem lichten Querschnitt zum Durchführen von Wasser auf, der in
der Montageanordnung horizontal innerhalb des Bechers angeordnet ist und sich in der
ersten horizontalen Richtung über mindestens 70% der ersten Erstreckungslänge und
in der zweiten horizontalen Richtung über höchstens 70 % der zweiten Erstreckungslänge
erstreckt, wobei insbesondere der Becher sich in der zweiten horizontalen Richtung
über höchstens 90 %, insbesondere höchstens 80 % der Erstreckungslänge des lichten
Querschnitts des Stutzens in der zweiten horizontalen Richtung erstreckt. Durch dementsprechende
geometrische Abstimmung zwischen dem Becher und dem Tauchrohr ist besonders effektiv
sichergestellt, dass zum einen das Tauchrohr einen hinreichend großen lichten Querschnitt
für Abwasser bereitstellt und zum anderen Abwasser, dass durch das Tauchrohr hindurch
geflossen ist, durch einen ausreichend großen lichten Querschnitt zwischen Becher
bzw. Stutzen und Tauchrohr in den Ablauftopf und von dort in das an den Ablauftopf
angeschlossene Abschlussrohr fließen kann. Hierzu trägt besonders bei, dass die Erstreckung
des Tauchrohrs in der ersten horizontalen Richtung relativ groß ist und in der zweiten
horizontalen Richtung relativ klein, bezogen jeweils auf die Abmessungen des Bechers
bzw. des Stutzens. Besonders bevorzugt ist an einer Außenseite des Rohrabschnitts
des Tauchrohrs zumindest ein in der zweiten horizontalen Richtung verlaufender Flansch
vorgesehen zum Abstützen des Tauchrohrs zum Becher. Diese Ausführungsform bringt den
besonderen Vorteil mit sich, dass der lichte Querschnitt, durch den das Wasser, das
durch das Tauchrohr hindurch geflossen ist, zum Verlassen des Bechers hindurch fließt,
stets hinreichend groß gehalten ist, da durch den Flansch einem Einfallen des Bechers
zum Tauchrohr hin effektiv entgegen gewirkt wird. Allgemein wird an dieser Stelle
darauf hingewiesen, dass besonders bevorzugt erste und zweite horizontale Richtung
aufeinander senkrecht stehen.
[0018] In einer Ausführungsform ist der Becher in der zweiten horizontalen Richtung durch
zwei gegenüberliegende Wände begrenzt, von denen eine erste Wand über mindestens 50%
ihrer horizontalen Erstreckungslänge höchstens 80% einer vertikalen Erstreckungslänge
der zweiten Wand aufweist, wobei das Tauchrohr von der ersten Wand um mindestens einen
doppelt so großen horizontalen Abstand beabstandet ist wie von der zweiten Wand. Dadurch
kann ein besonders gutes Durchfließen von Abwasser durch den Geruchsverschluss gewährleistet
sein. Dies kann für die Ablaufleistung eines in einer Montageanordnung in einem Raumboden
installierten Ablaufsystems besonders vorteilhaft sein.
[0019] Besonders bevorzugt weist jeder Teilstutzen einen ihm zugeordneten Aufnahmeabschnitt
auf, in der ein ihm zugeordneter Geruchsverschluss angeordnet ist. Besonders bevorzugt
sind in der Montageanordnung zwei benachbarte Geruchsverschlüsse so zueinander angeordnet,
dass ihre Tauchrohre in der zweiten horizontalen Richtung zueinander versetzt angeordnet
sind. Die Tauchrohre überlappen sich in der zweiten horizontalen Richtung somit nur
allenfalls teilweise. Dadurch kann sichergestellt sein, dass Abwasser, das aus einem
der benachbarten Geruchsverschlüsse herausfließt, durch einen möglichst großen lichten
Querschnitt an dem benachbarten Geruchsverschluss vorbei fließen kann.
[0020] In einer Ausführungsform ist die Dichtmanschette als flächige Membran ausgebildet,
an der ein Montagerahmen vorgesehen ist, der eine in der Dichtmanschette vorgesehene
Öffnung umschließt, insbesondere geschlossen umschließt. Der Ablauftopf weist an seiner
Oberseite eine mit dem Montagerahmen korrespondierende umlaufende Nut auf, die die
Einlassöffnung des Ablauftopfs umlaufend geschlossen umschließt. In der Montageanordnung
ist der Montagerahmen umlaufend, insbesondere geschlossen umlaufend, abdichtend zum
Ablauftopf in die Nut eingesetzt. Durch das Vorsehen einer entsprechenden Dichtmanschette
mit Montagerahmen ist die Installation des erfindungsgemäßen Ablaufsystems vor Ort,
insbesondere die Abdichtung des Ablauftopfs nach dem Verlegen eines Estrichs um den
Ablauftopf besonders vereinfacht. Denn der bearbeitende Handwerker kann die Dichtmanschette
werkzeuglos mit der Hand an dem Ablauftopf abdichten, indem er den Montagerahmen in
die Nut presst, wonach er dann ein Verkleben der Dichtmanschette mit dem Estrich vornehmen
kann. Besonders bevorzugt ist der Montagerahmen an die flächige Membran über ein Spritzgussverfahren
angespritzt und aus Kunststoff hergestellt. In einer Ausführungsform ist in der Nut
oder an dem Montagerahmen ein umlaufendes Dichtelement, vorzugsweise aus PPE, vorgesehen.
In einer Ausführungsform ist der Montagerahmen aus PP hergestellt. In einer Ausführungsform
ist die flächige Membran als ein wasserdichtes Vlies ausgebildet. In einer Ausführungsform
ist die flächige Membran als dreilagiges "Tri-Laminat" ausgebildet, dass zwei PP -
Spinnvliese umfasst, zwischen denen eine Schicht aus thermoplastischem Elastomer (TPE),
insbesondere umfassend EPDM - Bestandteile, angeordnet ist. Dadurch kann besonders
bevorzugt eine Dichtmanschette bereitgestellt sein, deren flächige Membran in einer
Richtung ihrer flächigen Erstreckung dehnbar ist, wodurch die flächige Membran besonders
gut an die Bodenumgebung bzw. Raumumgebung, mit der sie abdichtend verklebt werden
soll, geometrisch angepasst werden kann.
[0021] In einer Ausführungsform umfasst das Montagesystem einen Bautenschutz, der als auf
die Oberseite des Ablauftopfs montierbarer Schutzdeckel zum Verschließen des Ablauftopfs
ausgebildet ist. In einer Installationsanordnung des Ablaufsystems ist der Bautenschutz
auf der Oberseite des Ablauftopfs montiert und bildet eine umlaufende Oberkante des
Ablaufsystems aus. Die Installationsanordnung bezeichnet dabei eine solche Anordnung
der Elemente des erfindungsgemäßen Ablaufsystems, in der diese Elemente zumindest
zeitweise angeordnet sind, während das Ablaufsystem in dem Raumboden eines Raums installiert
wird. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Montagesystem in der Installationsanordnung
angeordnet sein, während der Ablauftopf an ein Ablaufrohr angeschlossen wird und während
der Estrich auf dem Boden eines Raums um den Ablauftopf herum verlegt wird. Der Bautenschutz
kann dabei sicherstellen, dass keine groben Verunreinigungen in den Ablauftopf gelangen
und insbesondere keine groben Verunreinigungen in eine an der Oberseite des Ablauftopfs
vorgesehene Nut zur Aufnahme des Montagerahmens einer Dichtmanschette gelangen. Die
Oberkante des Bautenschutzes, die gleichzeitig die umlaufende Oberkante des Ablaufsystems
in der Installationsanordnung bildet, kann dabei als Abziehkante für den Estrichverleger
fungieren. Insbesondere bildet in der Installationsanordnung die Oberseite des Bautenschutzes
die Oberseite des Ablaufsystems, über die ein Estrichverleger abziehen kann. Besonders
bevorzugt umfasst der Bautenschutz ein einstückiges Bauteil, insbesondere ein über
Spritzgussverfahren oder anderweitig hergestelltes Kunststoff- Bauteil, das einen
Befestigungsrahmen und ein Mittenstück aufweist, das horizontal von dem Befestigungsrahmen
umgeben ist. In der Installationsanordnung ist der Bautenschutz mit dem Bauteil umfassend
den Befestigungsrahmen und das Mittenstück auf der Oberseite des Ablauftopfs montiert.
Dabei weist das Bauteil des Bautenschutzes eine Sollbruchnaht zwischen dem Befestigungsrahmen
und dem Mittenstück auf zum Herausbrechen des Mittenstücks. Das Mittenstück ist so
ausgebildet, dass es auf die Einlassöffnung des Ablauftopfs aufgelegt werden kann
und dabei die Einlassöffnung des Ablauftopfs verdeckt. Die besonders vorteilhafte
Ausgestaltung des Bautenschutzes ermöglicht es somit zum einen, über den Bautenschutz
in der Installationsanordnung des Ablaufsystems eine möglicherweise als Abziehkante
für eines Estrichleger fungierende Oberkante des Ablaufsystems bereit zu stellen,
wohingegen nach dem Verlegen des Estrichs und bei den weiteren Installationsschritten
des Bautenschutzes in einem Raum das Mittenstück weiterhin als Schutz gegen eine grobe
Verunreinigung des Ablauftopfs fungieren kann. So kann beispielsweise das Mittenstück
die Einlassöffnung des Ablauftopfs bedecken, nachdem die Dichtmanschette mit dem Estrich
verklebt wurde und bevor die Ablaufrinne mit dem Stutzen in den Ablauftopf eingesetzt
wird. Entsprechend ist besonders vorteilhaft der Bautenschutz so ausgebildet, dass
er in der Installationsanordnung die Nut zur Aufnahme des Montagerahmens bedeckt zum
Schützen der Nut gegen Verunreinigungen.
[0022] In einer Ausführungsform weist das Mittenstück eine Passageöffnung auf. Durch diese
Passageöffnung ist das Durchführen von Dichtigkeitstests in dem Abflussrohrsystem
mit daran angeschlossenem Ablauftopf ermöglicht, da die Passageöffnung das Einfüllen
von Wasser in den Ablauftopf ermöglicht. Durch das Vorsehen der Passageöffnung ist
somit ermöglicht, dass der Bautenschutz weiterhin zum Gewährleisten eines Schutzes
des Ablauftopfs auf dem Ablauftopf montiert bleibt, während vor der endgültigen Fertigstellung
des Raumbodens (umfassend die Fertigstellung des Bodenbelags und die Installation
der Ablaufrinne) Tests an dem Abflussrohrsystem durchgeführt werden können. Besonders
bevorzugt weist der Bautenschutz eine als Überzug über das Bauteil umfassend Befestigungsrahmen
und Mittestück ausgebildete Folie auf, die die Oberseite des Bautenschutzes bildet.
Diese Folie kann zumindest abschnittsweise als von dem Bauteil lösbare Klebefolie
ausgebildet sein. Durch einen solchen Überzug kann ein zuverlässiges Verschließen
einer in dem Mittstück vorgesehenen Passageöffnung gewährleistet sein. Besonders bevorzugt
ist die Passageöffnung in dem Mittenstück durch einen abziehbaren Klebefolienabschnitt
des Überzugs verdeckt, sodass die Passageöffnung bei Bedarf durch Abziehen dieses
Klebefolienabschnitts zugänglich wird und anschließend durch Auflegen dieses Klebefolienabschnitts
wieder verschlossen werden kann. Das Vorsehen eines solchen Überzugs kann außerdem
den Vorteil mit sich bringen, dass die Oberfläche des Bauteils umfassend Befestigungsrahmens
und Mittenstück beim Verlegen des Estrichs nicht verschmutzt wird, da sie von dem
Überzug geschützt ist. Dies kann beispielsweise dann vorteilhaft sein, wenn der Befestigungsrahmen
mittels Schrauben an dem Ablauftopf befestigt ist und ein Verunreinigen der Schrauben
mit Estrich unerwünscht ist, da dies das Lösen der Schrauben zum Demontieren des Befestigungsrahmens
erschwert. Besonders bevorzugt erstreckt sich der Überzug horizontal über zumindest
0,5 cm, insbesondere über zumindest 1cm über die horizontale Erstreckung des Mittenstücks
hinaus. Dies kann den besonderen Vorteil mit sich bringen, dass bei dem Herausbrechen
des Mittenstücks aus dem genannten Bauteil das Mittenstück auf der Einlassöffnung
zur Auflage kommen kann und die über das Mittenstück horizontal überstehenden Abschnitte
des Überzugs dabei zusätzlich eine Abdichtung der Einlassöffnung gewährleisten. Besonders
bevorzugt umfasst die Installation des Ablaufsystems in einem Raum einen Arbeitsschritt,
in dem eine solche Bearbeitung des Ablaufsystems in der Installationsanordnung erfolgt,
dass ein Pressdruck auf das Mittenstück zum Ablauftopf hin erzeugt wird, während der
Bautenschutz auf dem Ablauftopf montiert ist, wobei durch den Pressdruck das Mittenstück
zum Ablauftopf hin aus dem Befestigungsrahmen herausgebrochen wird und gemeinsam mit
dem Überzug auf der Einlassöffnung des Ablauftopfs zur Auflage kommt. In einem darauffolgenden
Arbeitsschritt wird der Befestigungsrahmen von dem Ablauftopf demontiert. In einem
darauffolgenden Arbeitsschritt wird die Dichtmanschette mit dem Ablauftopf abdichtend
verbunden.
[0023] Die Erfindung betrifft ferner eine Ablauftopfanordnung für ein erfindungsgemäßes
Ablaufsystem, wobei die Ablauftopfanordnung den Ablauftopf, die Dichtung und die Dichtmanschette
umfasst. Weitere Merkmale und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ablauftopfanordnung
sind dem Fachmann aus der obigen Beschreibung verschiedener Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Ablaufsystems ersichtlich. Die Erfindung betrifft ferner eine Ablaufrinnenanordnung
für ein erfindungsgemäßes Ablaufsystem. Die erfindungsgemäße Ablaufrinnenanordnung
umfasst die Ablaufrinne, den Stutzen und den Geruchsverschluss und ist dazu ausgebildet,
in die Einlassöffnung des Ablauftopfs eines erfindungsgemäßen Ablaufsystems zum Ablauftopf
abdichtend eingesetzt werden. Dabei wird der Stutzen in die Einlassöffnung des Ablauftopfs
eingesetzt, wobei die Dichtung eine Abdichtung des Ablauftopfs relativ zum Stutzen
gewährleistet. Besonders bevorzugt erstreckt sich die Ablaufrinne in einer ersten
horizontalen Richtung über mindestens das 1,5-Fache, insbesondere mindestens das 3-Fache,
insbesondere mindestens das 5-Fache, insbesondere mindestens das 10-Fache ihrer Länge
in einer zweiten, auf der ersten senkrecht stehenden horizontalen Richtung und ist
somit in der Horizontalen langgestreckt ausgebildet.
[0024] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Installation eines Ablaufsystems
in einem Raumboden, wobei das Ablaufsystem eine Ablaufrinne mit einem Stutzen, einen
Ablauftopf, eine Dichtmanschette und ein Geruchsverschluss umfasst. In einem ersten
Schritt wird der Ablauftopf mit einem Ablaufrohr verbunden. In einem zweiten Schritt
wird die Dichtmanschette mit dem Ablauftopf verbunden und auf einem an den Ablauftopf
angrenzenden Bodenabschnitt abdichtend verlegt. In einem dritten Schritt wird die
Ablaufrinne mit dem Stutzen in die Einlassöffnung des Ablauftopfs vertikal eingesetzt,
wobei mittels einer um den Stutzen umlaufenden Dichtung eine umlaufend geschlossene
Abdichtung zwischen dem Stutzen und dem Ablauftopf hergestellt wird. In einem vierten,
auf den dritten folgenden Schritt, wird der Stutzen gemeinsam mit der Dichtung relativ
zum Ablauftopf verschoben zum Ausrichten der mit dem Stutzen verbundenen Ablaufrinne
relativ zum Ablauftopf. Dabei bleibt während der Verschiebung des Stutzens relativ
zum Ablauftopf die Abdichtung zwischen dem Stutzen und dem Ablauftopf gewährleistet.
Die Verschiebung kann insbesondere in einer beliebigen horizontalen Richtung und darüber
hinaus bevorzugt auch in einer vertikalen Richtung erfolgen. Durch die Verschiebung
des Stutzens und damit der Ablaufrinne relativ zum Ablauftopf kann eine gezielte optische
und technische Ausrichtung der Ablaufrinne relativ zu einem auf dem Bodenabschnitt
vorgesehenen Bodenbelag, wie beispielsweise eine Fliese, erfolgen.
[0025] In einer Ausführungsform wird zwischen dem ersten Schritt und dem zweiten Schritt
des beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens Estrich um den Ablauftopf herum verlegt.
In einer Ausführungsform des beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens wird zwischen
dem ersten Schritt und dem zweiten Schritt nach dem Verlegen von Estrich um den Ablauftopf
ein Mittenstück aus einem Bautenschutz herausgebrochen, der zu diesem Zeitpunkt auf
dem Ablauftopf montiert ist und auch während des Verlegens des Estrichs auf dem Ablauftopf
montiert war. In einer Ausführungsform wird nach dem Herausbrechen des Mittenstücks
ein Befestigungsrahmen, der Teil des Bautenschutzes ist, von dem Ablauftopf demontiert
zur Freigabe einer Nut, in die die Dichtmanschette in dem zweiten Schritt abdichtend
eingelegt wird. Weitere Ausgestaltungen und Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Installation eines Ablaufsystems in einem Raumboden sind für den Fachmann im Zusammenhang
mit der obigen Beschreibung betreffend das erfindungsgemäße Ablaufsystem ersichtlich.
[0026] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Ablaufsystems,
das dazu geeignet ist, eine Installation einer Ablaufrinne in einem Raumboden dergestalt
zu ermöglichen, dass die Ablaufrinne relativ zu einem auf einem Boden installierten
Ablauftopf horizontal, und insbesondere auch vertikal, verschiebbar ist. Das Ablaufsystem
umfasst die Ablaufrinne mit einem Stutzen, den Ablauftopf mit einer Dichtung, eine
Dichtmanschette und einen Geruchsverschluss. Die Ablaufrinne und der Stutzen werden
jeweils voneinander getrennt hergestellt und anschließend miteinander unlösbar verbunden.
Der Ablauftopf wird hergestellt, indem in einem ersten Schritt ein Grundkörper und
ein Deckel jeweils voneinander getrennt hergestellt werden, beispielsweise aus Edelstahl
oder aus einem Kunststoff, wobei in einem zweiten Schritt die Dichtung in eine in
dem Deckel vorgesehene horizontal umlaufende Aufnahmenut eingesetzt wird, wobei in
einem dritten Schritt der Deckel mit dem Grundkörper verbunden wird, insbesondere
abdichtend verbunden wird, insbesondere lösbar oder unlösbar verbunden wird. Darüber
hinaus wird die Dichtmanschette außen an einer Oberseite des Deckels des Ablauftopfs
abdichtend zu dessen Oberseite montiert. Weitere Ausgestaltungen und Merkmale des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Ablaufsystems werden im Zusammenhang
mit der obigen Beschreibung betreffend das erfindungsgemäße Ablaufsystem ersichtlich.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf drei Figuren näher erläutert.
[0028] Es zeigen:
- Figur 1:
- In einer schematischen Prinzipdarstellung einen Querschnitt einer in einem Raumboden
installierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ablaufsystems.
- Figur 2:
- In einer schematischen Prinzipdarstellung eine Explosionszeichnung des erfindungsgemäßen
Ablaufsystems gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- In einer schematischen Prinzipdarstellung eine Explosionszeichnung des erfindungsgemäßen
Ablaufsystems gemäß den Figuren 1 und 2 mit teilweise zusammengebauten Elementen.
[0029] In den Figuren 1 bis 3 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ablaufsystems
in verschiedenen Ansichten dargestellt. Während in Figur 1 ein Querschnitt entlang
der Vertikalen Z und entlang der Horizontalen X des Ablaufsystems dargestellt ist,
das sich in der Montageanordnung befindet und in einem Raumboden eines Raums integriert
ist, ist in Figur 2 eine Explosionszeichnung dieses erfindungsgemäßen Ablaufsystems
dargestellt und in Figur 3 eine teilweise Explosionszeichnung, in der verschiedene
in Figur 2 ersichtliche Einzelteile zu Elementen des Ablaufsystems zusammengesetzt
sind. Nachfolgend wird die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Ablaufsystems zusammenfassend unter Bezugnahme auf sämtliche drei
Figuren näher erläutern.
[0030] Das erfindungsgemäße Ablaufsystem umfasst einen Ablauftopf 1, der ein Anschlussstück
150 zum Anschließen an ein Abflussrohr aufweist. Der Grundkörper 15 des Ablauftopfs
1 mit dem Anschlussstück 150 sind integral einstückig als ein Kunststoff- Bauteil
mittels Spritzgussverfahren hergestellt. Der Ablauftopf 1 umfasst ferner einen Deckel
14, der ebenfalls integral als ein Kunststoff- Bauteil mittels Spritzgussverfahren
hergestellt ist. Der Deckel 14 des Ablauftopfs 1 bildet eine Aufnahmenut aus, in der,
wie insbesondere aus Figur 1 ersichtlich, in der Montageanordnung des Ablaufsystems
eine Dichtung 4 angeordnet ist. Diese Aufnahmenut des Ablauftopfs 1 wird gebildet
aus einem oberen Steg 11 und einem unteren Steg 13, der vorliegend als Pressring 13
ausgebildet ist. Der Deckel 14 des Ablauftopfs 1 weist dabei eine Wandung auf, in
der Rastvorsprünge 12 vorgesehen sind, mit denen der Pressring 13 verrastet wird zum
Herstellen der Montageanordnung des Ablaufsystems. Bei der Herstellung des Ablauftopfs
1 wird dabei zunächst die Dichtung 4 umfassend einen geschlossen umlaufenden Kunststoffring
41 sowie eine geschlossen umlaufende Seele 42 auf den oberen Steg 11 aufgelegt und
sodann der Pressring 13 über die Rastvorsprünge 12 geschoben, bis er hinter die Rastvorsprünge
rastet und dabei die Dichtung 4 vertikal gegen den oberen Steg 11 presst. Der obere
Steg 11 ist genauso wie der Pressring 13 geschlossen umlaufend ausgebildet, in der
Montageanordnung, wie aus Figur 1 ersichtlich, geschlossen um den Stutzen 3 umlaufend.
[0031] Nach dem Zusammenfügen des Deckels 14 mit Pressring 13 mit der Dichtung 4 umfassend
Kunststoffring 41 und Seele 42 wird anschließend der Grundkörper 15 mit seiner Oberseite
an die Unterseite des Deckels 14 geschweißt, sodass der Deckel 14 und der Grundkörper
15 gemeinsam eine einstückige Gehäusewandung des Ablauftopfs 1 ausbilden.
[0032] Die Dichtung 4 ist vorliegend durch einen einstückigen Kunststoffring 41 und eine
Seele 42 realisiert, wobei der Kunststoffring 41 einen ersten Anlageabschnitt 402
aufweist, mit dem er in der Montageanordnung des Ablaufsystems horizontal an den Stutzen
3 presst, sowie einen zweiten Anlageabschnitt 401, mit dem er in der Montageanordnung
des Ablaufsystems innerhalb der Aufnahmenut des Ablauftopfs 1 angeordnet ist und vertikal
gegen den Ablauftopf 1, vorliegend gegen den oberen Steg 11 des Ablauftopfs 1, presst.
Durch dieses Anpressen stellt der Kunststoffring 41 eine abdichtende Verbindung sowohl
zum Ablauftopf 1 als auch zum Stutzen 3 her. Die Seele 41 ist vorliegend als ein umlaufend
geschlossener Metallring ausgebildet, der kreisrunde Aussparungen aufweist. Der Kunststoffring
41 weist zu den Aussparungen korrespondierende Vorsprünge auf, die an der Unterseite
des Kunststoffrings 41 vorgesehen sind. In Figur 1 ist erkennbar, dass der Kunststoffring
41 mit seinen Vorsprüngen in den Aussparungen der als Metallring ausgebildeten Seele
42 eingerastet ist. Durch diese Verrastung ist eine formschlüssige Verbindung horizontal
umlaufend um den Stutzen 3 zwischen der Seele 41 und dem Kunststoffring 41 der Dichtung
4 bereitgestellt, sodass die Dichtung 4 eine hinreichende Stabilität aufweist, damit
die Dichtung 4 bei einem horizontalen Verschieben des Stutzens 3 relativ zum Ablauftopf
1 vollständig eine gemeinsame Bewegung mit dem Stutzen 3 relativ zum Ablauftopf 1
vollführt und dabei fortlaufend sowohl an dem Stutzen 3 als auch an dem Ablauftopf
1 abdichtend anliegt.
[0033] Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäße Ablaufsystem weist ferner
einen Bautenschutz auf, der ein einstückig über Spritzguss hergestelltes Bauteil 100
sowie einen Überzug 101 umfasst. Das Bauteil 100 weist ein Mittenstück und einen Befestigungsrahmen
auf. In der Installationsanordnung des beschriebenen erfindungsgemäßen Ablaufsystems
ist der Überzug 101 auf der Oberseite des Bauteils angeordnet und mit diesem Bauteil
verklebt. Der Überzug 101 ist als transparente Klebefolie ausgebildet. Allgemein ist
der Bautenschutz zumindest über horizontale Abschnitte hinweg transparent ausgebildet,
damit ein Handwerker bei dem Installieren des Ablaufsystems in der Installationsanordnung
von oben in den Ablauftopf hineinblicken kann und somit ein Lösen des Bautenschutzes
von dem Ablauftopf während des Anschließens des Ablauftopfs an ein Abflussrohr oder
des Verlegens von Estrich um den Ablauftopf in aller Regel erlässlich ist. Bei dem
beschriebenen erfindungsgemäßen Ablaufsystem weist das Mittenstück eine Passageöffnung
112 auf, die von einem lösbaren Klebefolienabschnitt 1121 des Überzugs 101 reversibel
verschlossen ist. Das Mittenstück ist ferner lediglich über 8 schmale Stege 111 mit
dem Befestigungsrahmen des Bautenschutzes 100 verbunden, wobei zwischen den Stegen
durch Materialaussparung eine Sollbruchnaht 110 bereitgestellt ist, sodass das Mittenstück
sehr leicht aus dem Befestigungsrahmen herausgebrochen werden kann. Hierzu sind gezielt
Press- Vertiefungen 113 zum Anzeigen der Positionen vorgesehen, an denen eine Presskraft
zum Herausbrechen des Mittenstücks aufgebracht werden soll. In der Installationsanordnung
des Montagesystems, die in Figur 3 abgebildet ist, ist der Bautenschutz mit dem Ablauftopf
1 verschraubt und deckt dabei die Einlassöffnung des Bautenschutzes 1 ab. Außerdem
schützt der Bautenschutz in der Installationsanordnung eine an der Oberseite des Ablauftopfs
1 vorgesehene Nut, die insbesondere in Figur 1 und Figur 2 zu erkennen ist. In diese
Nut ist in der Montageanordnung des Ablaufsystems, die in Figur 1 abgebildet ist,
ein Montagerahmen 61 der Dichtmanschette 6 des Ablaufsystems angeordnet. Dieser Montagerahmen
61 ist geschlossen um eine Öffnung der Dichtmanschette 6 umlaufend ausgebildet. Der
Montagerahmen 61 ist über Spritzguss an die ansonsten flächige Membran der Dichtmanschette
6 angespritzt und gewährleistet in der Montageanordnung eine abdichtende Verbindung
zwischen der Dichtmanschette 6 und dem Ablauftopf 1, wobei hierzu in der Aufnahmenut
ein geschlossen umlaufendes Dichtelement 610 vorgesehen ist. Die Dichtmanschette 6
ist, wie in Figur 1 zu erkennen, in der Montageanordnung mit einem Boden 9 und einer
Wand 90 abdichtend verbunden.
[0034] In der Montageanordnung des Ablaufsystems ist der Bautenschutz von dem Ablauftopf
1 entfernt und die Dichtmanschette 6 über ihren Montagerahmen 61 abdichtend mit dem
Ablauftopf 1 verbunden, wobei durch die Öffnung der Dichtmanschette 6 und durch die
Einlassöffnung 1000 hindurch der Stutzen 3 in den Ablauftopf 1 gesteckt ist. Der Stutzen
3 weist dabei zwei Teilstutzen auf, die durch einen horizontal verlaufenden Steg 17
voneinander getrennt sind. An der Außenseite des Stutzens 3 liegt innerhalb des Ablauftopfs
1 die Dichtung 4 mit ihrem ersten Anlageabschnitt 402 abdichtend an, wobei der Stutzen
3 relativ zu der Dichtung 4 und dabei auch relativ zu dem Ablauftopf 1 vertikal verschiebbar
ist unter Aufrechterhaltung der genannten Abdichtungen. In der Montageanordnung ist
in jedem Teilstutzen des Stutzens 3 jeweils ein Teilgeruchsverschluss 5 angeordnet.
Jeder Teilgeruchsverschluss 5 ist identisch ausgebildet, und die Teilgeruchsverschlüsse
5 bilden gemeinsam den Geruchsverschluss des Ablaufsystems. Jeder Teilgeruchsverschluss
5 weist einen Becher 51 sowie ein Tauchrohr 52 auf, dass in der Montageanordnung innerhalb
des Bechers 51 angeordnet ist. Das Tauchrohr 52 weist an seinem oberen Ende eine Sperrdichtung
520 auf, mit der es abdichtend an dem Aufnahmeabschnitt des Teilstutzens anliegt,
in dem der jeweilige Teilgeruchsverschluss 5 aufgenommen ist. Jedes Tauchrohr weist
einen Rohrabschnitt mit einem lichten Querschnitt zum Durchführen vom Wasser auf,
der in der Montageanordnung horizontal innerhalb des Bechers angeordnet ist. Der lichte
Querschnitt des Tauchrohrs erstreckt sich horizontal über eine erste Erstreckungslänge
in einer ersten horizontalen Richtung, die mindestens 70% einer ersten Erstreckungslänge
des Bechers in der ersten horizontalen Richtung beträgt. Außerdem erstreckt sich jedes
Tauchrohr 52 in einer zweiten horizontalen Richtung, die senkrecht auf der ersten
horizontalen Richtung steht, über eine zweite Erstreckungslänge, die höchstens 70%
der zweiten Erstreckungslänge des Bechers in der zweiten horizontalen Richtung beträgt.
Dabei beträgt die erste Erstreckungslänge des Bechers mehr als das Doppelte der zweiten
Erstreckungslänge des Bechers. Becher 51 und Tauchrohr 52 sind somit jeweils länglich
ausgebildet. Aufgrund der genannten relativen Abmessungen von Becher 51 zu Tauchrohr
52 erstreckt sich das Tauchrohr 52 fast über die gesamte Breite des Innenraums des
Bechers 51, der durch die erste Erstreckungslänge festgelegt ist, wohingegen es sich
nur um unwesentlich mehr als die Hälfte der zweiten Erstreckungslänge des Bechers
erstreckt. Dabei weist das Tauchrohr 52 an der Außenseite seines Rohrabschnitts einen
Flansch 521 auf, der in der zweiten horizontalen Richtung verläuft und Becher 51 und
Tauchrohr 52 gegeneinander abstützt. Dadurch ist für durch das Ablaufsystem hindurch
tretendes Abwasser, dass durch das Tauchrohr 52 vertikal hindurch geflossen ist, ein
ausreichend großer lichter Querschnitt bereitgestellt, durch den dieses Abwasser von
dem unteren Ende des Tauchrohrs 52 aus dem Becher 51 herauslaufen kann. Bei der beschriebenen
Ausführungsform ist der Becher in der zweiten horizontalen Richtung durch zwei gegenüberliegende
Wände begrenzt, wobei der Rohrabschnitt des Tauchrohrs an einer ersten der beiden
Wände sehr eng anliegt und von der gegenüberliegenden Wand wesentlich weiter beabstandet
ist, wobei dieser Abstand durch den Flansch 521 sichergestellt ist. Diese von dem
Rohrabschnitt des Tauchrohrs 52 beabstandete Wand des Bechers 51 weist eine deutlich
geringere vertikale Erstreckung auf als die gegenüberliegende Wand, was das Austreten
von Abwasser aus dem Teilgeruchsverschluss 5 noch weiter verbessert. Jeder Teilgeruchsverschluss
5 weist ferner einen Entnahmebügel 53 auf. Dieser Entnahmebügel ist an dem Tauchrohr
52 angewinkelt befestigt, sodass er in einer ersten Position eine wesentlich geringere
vertikale Erstreckungslänge aufweist als in einer zweiten, zur ersten abgewinkelten
Position. In der zweiten Position steht der Entnahmebügel 53 vertikal erheblich von
dem Teilgeruchsverschluss 5 ab, wodurch der Teilgeruchsverschluss sehr einfach entnommen
werden kann. In der Montageanordnung, die in Figur 1 abgebildet ist, befindet sich
der Entnahmebügel 53 in seiner ersten Position. In dieser Position ist er in der Montageanordnung
von der Oberseite der Ablaufrinne 2 beabstandet angeordnet. Das Vorsehen eines entsprechenden
Entnahmebügels ist allgemein für eine Vielzahl an erfindungsgemäßen Ausführungsformen
vorteilhaft.
[0035] Die Ablaufrinne 2 ist an der Oberseite des Stutzens 3 verklebt. Die Ablaufrinne 2
ist vorliegend aus einem tiefgezogenen Edelstahl hergestellt. Die Ablaufrinne 2 weist
eine Öffnung auf, die durch einen Rost 20 verdeckt ist, der von der Ablaufrinne 2
entfernt werden kann, wodurch die Teilgeruchsverschlüsse 5 und der Stutzen 3 von oben
aus zugänglich werden. Der Rost 20 weist einen Schlitz 21 zum Abführen vom Abwasser
auf. Die Ablaufrinne 2 weist ferner Stützelemente 200 auf, über die sie an einen auf
einem Boden aufgebrachten Estrich abgestützt sein kann.
[0036] Aus den Figuren und der obigen Erläuterung ergibt sich, dass in der Montageanordnung
das Ablaufsystem so in einem Raumboden installiert ist, dass der Ablauftopf 1 über
höhenverstellbare Standfüße 16 auf einem Boden aufgestellt ist und mit einem Ablaufrohr
verbunden ist, wobei der Ablauftopf 1 in einem Estrich vergossen ist. In der Montageanordnung
ist in dem Ablauftopf 1 die Dichtung 4 angeordnet, die geschlossen umlaufend um einen
Stutzen 3 verläuft, an dem die Ablaufrinne 2 befestigt ist. Dieser Ablaufstutzen 3
ist zusammen mit der Ablaufrinne 2 horizontal relativ zum Ablauftopf 1 bewegbar, während
die Dichtung 4 sich mit dem Stutzen 3 bewegt und fortlaufend während der horizontalen
Bewegung eine abdichtende Verbindung zwischen Stutzen 3 und Ablauftopf 1 sicherstellt.
Dadurch ist das erfindungsgemäße Ablaufsystem so ausgebildet, dass bei einer Installation
von Fliesen 7 auf einem Estrich 9 oder an einer Wand 90 eine Ausrichtung der Ablaufrinne
2 vorgenommen werden kann, damit diese möglichst optimal ausgerichtet relativ zu den
Fliesen angeordnet ist und anschließend über Silikonfugen 10 mit den Fliesen 7 abdichtend
verbunden werden kann.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Ablauftopf
- 2
- Ablaufrinne
- 3
- Stutzen
- 4
- Dichtung
- 5
- Teilgeruchsverschluss
- 6
- Dichtmanschette
- 7
- Fliesen
- 9
- Estrich
- 10
- Silikonfugen
- 11
- oberer Steg
- 12
- Rast-Vorsprünge
- 13
- unterer Steg / Pressring
- 14
- Deckel
- 15
- Grundkörper
- 16
- höhenverstellbare Standfüße
- 17
- horizontaler Steg
- 20
- Rost
- 21
- Schlitz
- 41
- Kunststoffring
- 42
- Seele
- 51
- Becher
- 52
- Tauchrohr
- 53
- Entnahmebügel
- 61
- Montagerahmen
- 90
- Wand
- 100
- Bauteil des Bautenschutzes
- 101
- Überzug des Bautenschutzes
- 110
- Sollbruchnaht
- 111
- Stege
- 112
- Passageöffnung
- 113
- Press-Vertiefung
- 150
- Anschlussstück
- 200
- Stützelemente
- 401
- zweiter Anlageabschnitt
- 402
- erster Anlageabschnitt
- 520
- Sperrdichtung
- 521
- Flansch
- 610
- Dichtelement
- 1000
- Einlassöffnung
- 1121
- Klebefolieabschnitt
- Z
- Vertikale
- X
- Horizontale
1. Ablaufsystem umfassend einen Ablauftopf (1) mit einer Einlassöffnung (1000), eine
Ablaufrinne (2) mit einem Stutzen (3) zum Einsetzen in die Einlassöffnung (1000) des
Ablauftopfs (1), eine Dichtung (4) zum umfänglichen Abdichten des Stutzens (3) gegen
den Ablauftopf (1), einen Geruchsverschluss sowie eine Dichtmanschette (6), wobei
in einer Montageanordnung des Ablaufsystems der Stutzen (3) zumindest mit einem vertikalen
Abschnitt horizontal innerhalb des Ablauftopfs (1) angeordnet ist, die Dichtung (4)
horizontal umfänglich um den Stutzen (3) verläuft und den Stutzen (3) umfänglich gegen
den Ablauftopf (1) abdichtet, der Geruchsverschluss in dem Stutzen (3) angeordnet
ist und die Dichtmanschette (6) mit dem Ablauftopf (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Montageanordnung der Stutzen (3) und die Dichtung (4) gemeinsam relativ zum
Ablauftopf (1) horizontal verschiebbar sind, wobei die Dichtung (4) einen ersten Anlageabschnitt
(402) aufweist, mit dem sie in der Montageanordnung mit einer horizontalen Anlagekraft
umfänglich gegen den Stutzen (3) presst, sowie einen zweiten Anlageabschnitt (401)
aufweist, der in der Montageanordnung in einer horizontal um den Stutzen (3) umlaufenden
Aufnahmenut des Ablauftopfs geführt ist und in dieser Aufnahmenut abdichtend mit dem
Ablauftopf (1) verbunden ist.
2. Ablaufsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste und der zweite Anlageabschnitt (401, 402) der Dichtung (4) einstückig miteinander
verbunden sind.
3. Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmenut durch einen vertikal oberen, horizontal umlaufenden Steg (11) und
durch einen vertikal unteren, horizontal umlaufenden Steg (13) ausgebildet ist, wobei
zumindest einer der Stege als separater Pressring (13) ausgebildet ist und in der
Montageanordnung die Dichtung vertikal an den anderen der beiden Stege presst zum
Bereitstellen einer vertikalen Anlagekraft, wobei insbesondere der Ablauftopf (1)
eine Wandung mit RastVorsprüngen (12) aufweist, mit denen der als Pressring (13) ausgebildete
Steg verrastbar ist zum Erreichen der Montageanordnung, wobei insbesondere der obere
Steg (11) in der Wandung des Ablauftopfs (1) integriert ist und der untere Steg (13)
als Pressring ausgebildet ist (13).
4. Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ablauftopf(1) einen Grundkörper (15) und einen Deckel (14) umfasst, die jeweils
als separate Bauteile hergestellt und anschließend miteinander verbunden sind, wobei
der Grundkörper (15) ein Anschlussstück (150) für ein Abflussrohr aufweist und wobei
der Deckel (14) die Aufnahmenut für die Dichtung (4) aufweist.
5. Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtung (4) eine geschlossen umlaufende Seele (42) aufweist, wobei die beiden
Anlageabschnitte jeweils durch einen geschlossen umlaufenden elastischen Kunststoffring
(41) bereitgestellt sind, der mit der Seele (42) umfänglich umlaufend verbunden ist,
wobei insbesondere die beiden Anlageabschnitte (401, 402) gemeinsam von einem einzigen
einstückigen Kunststoffring (41) bereitgestellt sind, wobei die Seele (42) insbesondere
aus einem verwindungssteiferen Kunststoff als der Kunststoffring (41) oder aus einem
Metall hergestellt ist.
6. Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablaufrinne (2) mit dem Stutzen (3) fest verbunden ist, wobei insbesondere die
Ablaufrinne (2) und der Stutzen (3) jeweils als separate Bauteile hergestellt und
anschließend verbunden sind.
7. Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stutzen (3) zumindest einen horizontal verlaufenden Steg (17) aufweist, der den
Stutzen in zumindest zwei Teilstutzen unterteilt, die sich jeweils vertikal erstrecken,
wobei in der Montageanordnung die Dichtung (4) sämtliche Teilstutzen umfänglich geschlossen
gegen den Ablauftopf (1) abdichtet, wobei insbesondere der Geruchsverschluss mehrere
Teilgeruchsverschlüsse (5) umfasst, die jeweils in einen der Teilstutzen einsetzbar
(5) sind, wobei insbesondere die Teilgeruchsverschlüsse (5) identisch ausgebildet
sind.
8. Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stutzen (3) einen Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme des Geruchsverschlusses aufweist,
wobei der Geruchsverschluss als in den Aufnahmeabschnitt einsetzbar und entnehmbar
ausgebildet ist, wobei der Geruchsverschluss einen Becher (51) aufweist, in dem ein
Tauchrohr (52) entnehmbar angeordnet ist, wobei der Geruchsverschluss an seiner Oberseite
eine umlaufende Sperrdichtung aufweist, über die er in der Montageanordnung mit dem
Stutzen (3) umlaufend abdichtend verbunden ist.
9. Ablaufsystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Becher einen horizontalen Querschnitt aufweist, der sich in einer ersten horizontalen
Richtung über eine erste Erstreckungslänge und in einer zweiten horizontalen Richtung
über eine zweite Erstreckungslänge erstreckt, wobei die erste Erstreckungslänge mindestens
das 1,5-Fache, insbesondere mindestens das Doppelte der zweiten Erstreckungslänge
beträgt, wobei das Tauchrohr (52) einen Rohrabschnitt mit einem lichten Querschnitt
zum Durchführen von Wasser aufweist, der in der Montageanordnung horizontal innerhalb
des Bechers (51) angeordnet ist und sich in der ersten horizontale Richtung über mindestens
70 % der ersten Erstreckungslänge und in der zweiten horizontalen Richtung über höchstens
70 % der zweiten Erstreckungslänge erstreckt, wobei insbesondere an einer Außenseite
des Rohrabschnitts zumindest ein in der zweiten horizontalen Richtung verlaufender
Flansch (521) vorgesehen ist zum Abstützen des Tauchrohrs (52) zum Becher (51).
10. Ablaufsystem nach Anspruch 7 und einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Teilstutzen einen ihm zugeordneten Aufnahmeabschnitt aufweist, in der ein ihm
zugeordneter Geruchsverschluss angeordnet ist.
11. Ablaufsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Montageanordnung zwei benachbarte Geruchsverschlüsse so zueinander angeordnet
sind, dass ihre Tauchrohre (52) in der zweiten horizontalen Richtung zueinander versetzt
angeordnet sind.
12. Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtmanschette (6) als flächige Membran ausgebildet ist, an der ein Montagerahmen
(61) vorgesehen ist, der eine in der Dichtmanschette (6) vorgesehene Öffnung geschlossen
umschließt, wobei der Ablauftopf (1) an seiner Oberseite eine mit dem Montagerahmen
(61) korrespondierende umlaufende Nut aufweist, wobei in der Montageanordnung der
Montagerahmen (61) umlaufend abdichtend zum Ablauftopf (1) in die Nut eingesetzt ist.
13. Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ablaufsystem einen Bautenschutz umfasst, der als auf die Oberseite des Ablauftopfs
(1) montierbarer Schutzdeckel zum Verschließen des Ablauftopfs (1) ausgebildet ist,
wobei in einer Installationsanordnung des Ablaufsystems der Bautenschutz auf der Oberseite
des Ablauftopfs (1) montiert ist und eine umlaufende Oberkante des Montagesystems
ausbildet.
14. Ablaufsystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bautenschutz ein einstückiges Bauteil (100) aufweist, das einen Befestigungsrahmen
und ein Mittenstück aufweist, das horizontal von dem Befestigungsrahmen umgeben ist,
wobei in der Installationsanordnung das Bauteil (100) umfassend den Befestigungsrahmen
und das Mittenstück auf der Oberseite des Ablauftopfs montiert ist, wobei das Bauteil
(100) eine Sollbruchnaht (110) zwischen dem Befestigungsrahmen und dem Mittenstück
aufweist zum Herausbrechen des Mittenstücks, wobei das Mittenstück dazu ausgebildet
ist, auf die Einlassöffnung des Ablauftopfs aufgelegt zu werden zum Verdecken der
Einlassöffnung (1000).
15. Ablaufsystem nach Anspruch 12 und einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bautenschutz in der Installationsanordnung die Nut zur Aufnahme des Montagerahmens
(61) bedeckt zum Schützen der Nut gegen Verunreinigung.
16. Ablauftopfanordnung für ein Ablaufsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Ablauftopfanordnung den Ablauftopf (1), die Dichtung (4) und die Dichtmanschette
(6) umfasst.
17. Ablaufrinnenanordnung für ein Ablaufsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei
die Ablaufrinnenanordnung die Ablaufrinne (2), den Stutzen (3) und den Geruchsverschluss
umfasst und dazu ausgebildet ist, in die Einlassöffnung (1000) des Ablauftopfs (1)
einer Ablaufanordnung gemäß Anspruch 16 zum Ablauftopf (1) abdichtend eingesetzt zu
werden, wobei die Ablaufrinne (2) insbesondere sich in einer ersten horizontalen Richtung
über mindestens das 5-Fache, insbesondere mindestens das 10-Fache ihrer Länge in einer
zweiten, auf der ersten senkrecht stehenden horizontalen Richtung erstreckt.
18. Verfahren zur Installation eines Ablaufsystems umfassend eine Ablaufrinne (2) mit
einem Stutzen (3), einen Ablauftopf (1), eine Dichtmanschette (6) und einen Geruchsverschluss,
wobei in einem ersten Schritt der Ablauftopf (1) mit einem Ablaufrohr verbunden wird,
wobei in einem zweiten Schritt eine Dichtmanschette (6) mit dem Ablauftopf (1) verbunden
wird und auf einem an den Ablauftopf (1) angrenzenden Bodenabschnitt abdichtend verlegt
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem dritten Schritt die Ablaufrinne (2) mit dem Stutzen (3) in eine Einlassöffnung
(1000) des Ablauftopf (1) vertikal eingesetzt wird und dabei mittels einer um den
Stutzen (3) umlaufenden Dichtung (4) eine umlaufend geschlossene Abdichtung zwischen
dem Stutzen (3) und dem Ablauftopf (1) hergestellt wird, wobei in einem vierten, auf
den dritten folgenden Schritt der Stutzen (3) gemeinsam mit der Dichtung (4) relativ
zum Ablauftopf (1) verschoben wird zum Ausrichten der mit dem Stutzen (3) verbundenen
Ablaufrinne (2), während die Abdichtung zwischen dem Stutzen (3) und dem Ablauftopf
(1) gewährleistet bleibt.
19. Verfahren zur Herstellung eines Ablaufsystems, mittels dessen eine Ablaufrinne (2)
relativ zu einem auf einem Boden installierten Ablauftopf (1) horizontal verschiebbar
installierbar ist, das Ablaufsystem umfassend die Ablaufrinne (1) mit einem Stutzen
(3), den Ablauftopf (1) mit einer Dichtung (4), eine Dichtmanschette (6) und einen
Geruchsverschluss (5), wobei die Ablaufrinne (2) und der Stutzen (3) jeweils voneinander
getrennt hergestellt und anschließend miteinander unlösbar verbunden werden, wobei
der Ablauftopf (1) hergestellt wird, indem in einem ersten Schritt ein Grundkörper
(15) und ein Deckel (14) jeweils voneinander getrennt hergestellt werden, in einem
zweiten Schritt die Dichtung (4) in eine in dem Deckel (14) vorgesehene horizontal
umlaufende Aufnahmenut eingesetzt wird und in einem dritten Schritt der Deckel (14)
mit dem Grundkörper (15) verbunden wird, wobei die Dichtmanschette (6) außen an einer
Oberseite des Deckels (14) des Ablauftopfs (1) abdichtend zu dieser Oberseite montiert
wird.