[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Türblattes, insbesondere
eines Türblattes für eine als Brandabschluss und/oder als Außenabschluss eines Gebäudes
ausgebildete Tür, sowie ein Türblatt, das insbesondere mit einem solchen Verfahren
hergestellt ist.
[0002] Türblätter können mit verschiedenen Verfahren hergestellt werden.
[0003] Es ist einerseits bekannt, Türblätter beispielsweise in der sogenannten Kasten-Deckel-Bauweise
herzustellen, bei der eine Türblattfüllung lose in einen Kasten gelegt wird, und dann
ein Deckel fest mit diesem Kasten verbunden wird. Der Zusammenhalt der Einzelteile
des Türblattes erfolgt dann über eine Verbindung von Kastel mit Deckel, beispielsweise
entlang der Randbereiche. Solche Türblätter sind beispielsweise aus
EP 2 612 979 A2 bekannt.
[0004] Weiter ist es auch bekannt, Türblätter in Sandwich-Bauweise herzustellen, wobei mehrere
in etwa gleichgroße Platten stoffschlüssig miteinander verbunden werden und dabei
entlang einer Tiefenrichtung des Türblattes mehrere Schichten mit unterschiedlichen
Funktionen bilden. Ein solches Türblatt ist beispielsweise in
EP 2 241 713 A2 beschrieben.
[0005] Insbesondere wenn ein Türblatt Spezialfunktionen, wie beispielsweise als Haustür
oder als Brandschutztür, erfüllen muss, ist es wichtig, dass die einzelnen Materialien
vordefinierte Eigenschaften erfüllen.
[0006] Als Brandschutztür sollte ein Türblatt beispielsweise eine möglichst geringe Brandlast
aufweisen. Zusätzlich ist es wichtig, dass möglichst wenig Fugen innerhalb des Türblattes
vorhanden sind, um einen Durchtritt von Brandgasen durch diese Fugen zu vermeiden.
[0007] Als Haustür ist eine gute Wärmedämmfähigkeit eine wichtige Spezialeigenschaft einer
Tür. Auch hier ist es wünschenswert, dass möglichst wenig Fugen vorhanden sind, durch
die ein Wärmeaustausch stattfinden kann.
[0008] Abgesehen von diesen Aspekten ist es immer gewünscht, ein Türblatt möglichst kostengünstig
in der Herstellung zu halten.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Türblattes sowie
ein solches Türblatt vorzuschlagen, das kostengünstig in Großserie herstellbar ist
und auch Spezialfunktionen, wie beispielsweise eine Brandschutzfunktion, erfüllen
kann.
[0010] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Herstellen eines Türblattes mit der Merkmalskombination
des Anspruches 1 gelöst.
[0011] Ein Türblatt, das insbesondere mit einem solchen Verfahren hergestellt ist, ist Gegenstand
des nebengeordneten Anspruches.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0013] Bei einem Verfahren zum Herstellen eines Türblattes werden die folgenden Schritte
durchgeführt:
- Bereitstellen wenigstens einer flachen Umformplatine zum Bilden einer Außenbreitseite
des Türblattes;
- Bereitstellen eines mattenförmigen Füllmaterials für das Türblatt;
- Einprägen einer vordefinierten Breitseitenformkontur in einen vorbestimmten Flächenbereich
der Umformplatine;
- Einbringen einer vordefinierten Mattenformkontur, die der vordefinierten Breitseitenformkontur
komplementär entspricht, in einen vorbestimmten Flächenbereich des mattenförmigen
Füllmaterials;
- Zusammenfügen der Umformplatine und des mattenförmigen Füllmaterials derart, dass
die Breitseitenformkontur in die Mattenformkontur greift.
[0014] Im Gegensatz zu bislang bekannten Verfahren wird daher nun ein Füllmaterial in Mattenform
nicht einfach in Form einer unstrukturierten Matte in einen Innenraum des Türblattes
eingebracht, sondern es wird ein gesonderter Vorfertigungsschritt durchgeführt, bei
dem dem Füllmaterial eine vordefinierte Mattenformkontur aufgeprägt wird. Diese Mattenformkontur
entspricht im Wesentlichen der Breitseitenformkontur, die ebenfalls in einem Vorfertigungsschritt
in die Umformplatine eingebracht worden ist, und ist im zusammengebauten Zustand des
Türblattes auch an der gleichen Position angeordnet. So greifen die Strukturen der
Mattenformkontur und der Breitseitenformkontur ineinander, weshalb die Mattenformkontur
komplementär auch der Breitseitenformkontur entspricht.
[0015] Somit ist eine dichte Verbindung einer Umformplatine, die die Außenbreitseite des
Türblattes definiert, und dem Füllmaterial möglich, ohne dass weitere Herstellschritte
durchgeführt werden müssen. Dadurch ist eine deutliche Kostenersparnis bei der Herstellung
des Türblattes möglich.
[0016] Zusätzlich ergeben sich Vorteile durch das Einbringen der Mattenformkontur in das
mattenförmige Füllmaterial, beispielsweise, wenn bei diesem Einbringen eine Verdichtung
des Füllmaterials erfolgt, da eine solche Verdichtung vorteilhaft für einen Brandschutz
ist.
[0017] In vorteilhafter Ausgestaltung wird als flache Umformplatine ein Stahlblech verwendet,
wobei die vordefinierte Breitseitenformkontur durch ein Standard-Prägeverfahren eingeprägt
wird.
[0018] Stahlbleche sind besonders kostengünstig und daher unter dem Kostenaspekt besonders
vorteilhaft zum Bilden der Umformplatine, die die Außenbreitseite des Türblattes definiert.
[0019] In einer alternativen Ausgestaltung kann die Umformplatine aber auch eine Kompositplatte
sein, insbesondere eine Kompositplatte aus glasfaserverstärktem Kunststoff, wobei
die vordefinierte Breitseitenformkontur durch ein Heißpressverfahren eingeprägt wird.
[0020] Vorzugsweise wird als mattenförmiges Füllmaterial eine Mineralwollmatte, insbesondere
eine stegverstärkte Mineralwollmatte, verwendet. Mineralwollmatten sind besonders
vorteilhaft, wenn das Türblatt für einen Brandabschluss verwendet werden soll, da
Mineralwolle aufgrund der Nichtbrennbarkeit eine geringe Brandlast des Türblattes
darstellt. Weiter ist es besonders vorteilhaft, stegverstärkte Mineralwollmatten zu
verwenden, da diese eine eigene Stabilität haben und somit einfach innerhalb des Türblattes
beispielsweise verklebt werden können, ohne dass zusätzliche innere Verstärkungen
vorgesehen werden müssen. Solche stegverstärkten Mineralwollmatten können beispielsweise
bei der Firma Rockwool käuflich erworben werden.
[0021] Die vordefinierte Mattenformkontur des mattenförmigen Füllmaterials wird in vorteilhafter
Ausgestaltung durch ein Prägeverfahren oder durch ein Fräsverfahren in das mattenförmige
Füllmaterial eingebracht. Besonders vorteilhaft ist hier jedoch das Prägeverfahren.
Denn hierzu können einfach austauschbare Negativformen auf einem Standardstempel verwendet
werden, die, je nach Form, die in das mattenförmige Füllmaterial eingeprägt werden
soll, eingesetzt werden.
[0022] Vorzugsweise wird als Breitseitenformkontur und als Mattenformkontur jeweils eine
Kassettenkontur eingeprägt, wobei das Einprägen insbesondere als versenktes Relief
erfolgt. Dies verleiht dem Türblatt vorteilhaft ein besonders filigranes Aussehen.
[0023] Vorteilhaft weist das versenkte Relief der Mattenformkontur eine Tiefe auf, die um
20% bis 25% größer ist als eine Tiefe des versenkten Reliefs der Breitseitenformkontur.
Das mattenförmige Füllmaterial weist gewöhnlich ein gewisses Rückfederverhalten auf,
das beim Einbringen der vordefinierten Mattenformkontur vorteilhaft berücksichtigt
wird. Daher erfolgt das Einbringen des versenkten Reliefs der Mattenformkontur mit
einer größeren Tiefe als das der Breitseitenformkontur. In Versuchen hat sich dabei
herausgestellt, dass dabei ein Unterschied von 20% bis 25% in der Tiefe ausreichend
ist, so dass nach Zusammenfügen der Umformplatine und des mattenförmigen Füllmaterials
ein direkter enger Kontakt der beiden Materialien möglich ist.
[0024] Vorzugsweise erfolgt das Zusammenfügen der Umformplatine und des mattenförmigen Füllmaterials
derart, dass die Breitseitenformkontur und die Mattenformkontur in bündigen Kontakt
zueinander kommen. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei der Verwendung des Türblattes
als Brandabschluss, da hierdurch das Auftreten von größeren Fugen innerhalb des Türblattes
vorteilhaft vermieden werden kann.
[0025] Vorzugsweise wird aus einer ersten Umformplatine ein Kasten geformt, wobei aus einer
zweiten Umformplatine ein Deckel geformt wird, wobei beim Zusammenfügen der Umformplatinen
und des mattenförmigen Füllmaterials das mattenförmige Füllmaterial in den Kasten
eingelegt und danach der Kasten mit dem Deckel verschlossen wird. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, wenn beide Umformplatinen und beide Seiten des mattenförmigen Füllmaterials
jeweils eine Formkontur aufweisen, die ineinandergreifen können.
[0026] Vorzugsweise werden die Umformplatine und das mattenförmige Füllmaterial zu einer
Sandwichplatte zusammengefügt, wobei die Umformplatine und das mattenförmige Füllmaterial
insbesondere miteinander verklebt werden.
[0027] Ein vorteilhaftes Türblatt ist insbesondere hergestellt mit einem oben beschriebenen
Verfahren. Das Türblatt weist wenigstens eine Außenplatine zum Bilden einer Außenbreitseite
des Türblattes auf, wobei die Außenplatine eine Breitseitenformkontur in einem vorbestimmten
Flächenbereich aufweist. Weiter weist das Türblatt ein mattenförmiges Füllmaterial
auf, das eine Mattenformkontur in einem vorbestimmten Flächenbereich aufweist. Die
Außenplatine und das mattenförmige Füllmaterial sind zum Bilden des Türblattes zusammengefügt.
Dabei sind die Breitseitenformkontur und die Mattenformkontur komplementär zueinander
ausgebildet, sodass die Breitseitenformkontur in die Mattenformkontur greift.
[0028] In vorteilhafter Ausgestaltung sind die Breitseitenformkontur und die Mattenformkontur
jeweils als versenktes Relief ausgebildet.
[0029] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Frontansicht eines Türblattes;
- Fig. 2
- eine Querschnittdarstellung durch das Türblatt aus Fig. 1 entlang der Linie A-A in
einer ersten Ausführungsform, wobei das Türblatt als Sandwichplatte ausgeführt ist;
- Fig. 3
- ein schematisches Flussdiagrammeines Verfahrens zum Herstellen des Türblattes aus
Fig. 1; und
- Fig. 4
- eine Querschnittdarstellung des Türblattes aus Fig. 1 entlang der Li-nie A-A in einer
zweiten Ausführungsform, wobei das Türblatt in Kasten-Deckel-Bauweise ausgeführt ist.
[0030] Fig. 1 zeigt eine Frontansicht auf ein Türblatt 10, das beispielsweise für eine als
Außenabschluss eines Gebäudes ausgebildete Haustür, aber auch für einen Brandabschluss
verwendet werden kann. Das Türblatt 10 weist an einer Außenbreitseite 12 eine spezielle
Breitseitenformkontur 14 auf, die in der vorliegenden Ausführungsform als Kassettenkontur
16 und insbesondere als versenktes Relief 18, d.h. zu einem Innenbereich des Türblattes
10 verformt, ausgebildet ist. In der vorliegenden Ausführungsform weist die Kassettenkontur
16 vier Kassetten auf, es ist jedoch auch möglich, dass in einer alternativen Motivgestaltung
mehr oder weniger Kassetten an dem Türblatt 10 ausgebildet sind. Die Kassettenkontur
16 befindet sich dabei an einem vorbestimmten Flächenbereich 20 des Türblattes 10.
[0031] Fig. 2 zeigt eine erste Ausführungsform des Türblattes 10 in einer Querschnittdarstellung
entlang der Linie A-A in Fig. 1, wobei in Fig. 2 das Türblatt 10 als Sandwichplatte
22 aufgebaut ist.
[0032] Sandwichplatten 22 zeichnen sich dadurch aus, dass sie entlang einer Tiefenrichtung
24 eines Türblattes 10 mehrere Schichten 26 aufweisen, wobei die Schichten 26 stoffschlüssig
und somit unverschiebbar miteinander verbunden sind. Beispielsweise ist dabei ein
Füllmaterial 28 als eine erste Schicht 26 vorgesehen, wobei Außenplatinen 30 des Türblattes
10 eine Motivplatte 32 bilden und stoffschlüssig, z.B. durch Verkleben, direkt mit
dem Füllmaterial 28 verbunden sind.
[0033] In der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist eine solche Sandwichplatte 22 gezeigt,
bei der ein mattenförmiges Füllmaterial 28, beispielsweise in Form einer Mineralwollmatte
34, zwischen zwei Außenplatinen 30 angeordnet ist, die die Außenbreitseiten 12 des
Türblattes 10 bilden.
[0034] Eine erste Außenplatine 30 ist dabei als flache Außenplatine 30 gebildet, ohne irgendwelche
Motive darin. Eine zweite Außenplatine 30 jedoch weist an einem vorbestimmten Flächenbereich
20 eine Breitseitenformkontur 14 auf, und zwar die in Fig. 1 gezeigte Kassettenkontur
16. In Fig. 2 ist zu sehen, dass diese als versenktes Relief 18 ausgebildet ist.
[0035] Weiter ist zu erkennen, dass auch das mattenförmige Füllmaterial 28 eine entsprechende
Mattenformkontur 36 aufweist, die komplementär zu der Breitseitenformkontur 14 in
der Außenplatine 30 gebildet ist, so dass die Breitseitenformkontur 14 in die Mattenformkontur
36 eingreifen kann.
[0036] Werden nun die Außenplatine 30 und die Mineralwollmatte 34 zu einer Sandwichplatte
22 entsprechend Fig. 2 zusammengefügt, führt das Ineinandergreifen der komplementären
Formkonturen 14, 36 dazu, dass die Breitseitenformkontur 14 und die Mattenformkontur
36 in bündigen Kontakt zueinander kommen können.
[0037] Die Mattenformkontur 36 und die Breitseitenformkontur 14 werden dabei in die Mineralwollmatte
34 bzw. die Außenplatine 30 vor Zusammenfügen der einzelnen Schichten 26 eingebracht,
wie dies im Folgenden mit Bezug auf Fig. 3 beschrieben wird.
[0038] Fig. 3 zeigt ein schematisches Flussdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen eines
Türblattes 10.
[0039] Dabei werden zunächst wenigstens eine Umformplatine 38 zum Bilden einer späteren
Außenplatine 30 des Türblattes 10, sowie ein mattenförmiges Füllmaterial 28 bereitgestellt.
Die Umformplatine 38 kann dabei beispielsweise als flaches Stahlblech 40 bereitgestellt
werden. Es ist jedoch auch denkbar, als Umformplatine 38 eine Kompositplatte 42 zu
verwenden, die einen glasfaserverstärkten Kunststoff umfasst.
[0040] Als mattenförmiges Füllmaterial 28 wird eine Mineralwollmatte 34 bereitgestellt,
wobei insbesondere eine stegverstärkte Mineralwollmatte 34 verwendet wird, die eine
Eigenstabilität aufweist, so dass auf weitere Verstärkungen innerhalb des Türblattes
10 verzichtet werden kann.
[0041] In dem Verfahren wird dann in einen vorbestimmten Flächenbereich 20 der Umformplatine
38 die Breitseitenformkontur 14, beispielsweise die Kassettenkontur 16, entsprechend
Fig. 1 eingeprägt. Dies erfolgt bei der Verwendung eines einfachen Stahlbleches 40
durch ein Standard-Prägeverfahren. Wenn jedoch eine Kompositplatte 42 verwendet wird,
erfolgt dies durch ein Heißpressverfahren.
[0042] Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren wird nun auch das mattenförmige Füllmaterial
28 vorbearbeitet, nämlich, indem der Mineralwollmatte 34 ebenfalls die Kassettenkontur
16 als Mattenformkontur 36 eingeprägt wird.
[0043] Das Einprägen der Formkonturen 14, 36 erfolgt dabei jeweils als versenktes Relief
18, wobei die Mattenformkontur 36 eine größere Tiefe T
1 beim Einprägen aufweist, als eine Tiefe T
2 der Breitseitenformkontur 14 auf der Umformplatine 38. Dies liegt darin begründet,
dass das mattenförmige Füllmaterial 28 ein gewisses Rückfederverhalten aufweist, so
dass die Formgebung etwas tiefer als erwünscht erfolgt, so dass nach einem nachfolgenden
Ausdehnen des mattenförmigen Füllmaterials 28 die gewünschte Form zurückbleibt. Beispielsweise
ist die Tiefe T
1 in der Mineralwollmatte 34 um 20% bis 25% größer als die Tiefe T
2 in der Umformplatine 38.
[0044] Sind die Formkonturen 14, 36 dann in die Mineralwollmatte 34 bzw. die Umformplatine
38 eingeprägt, werden am Ende des Verfahrens die Umformplatine 38 und das mattenförmige
Füllmaterial 28, d.h. die Mineralwollmatte 34, zusammengefügt, und zwar so, dass die
Breitseitenformkontur 14 in die Mattenformkontur 36 eingreift.
[0045] Das Zusammenfügen kann entsprechend Fig. 2 in einer Sandwichplatte 22 beispielsweise
durch Verkleben erfolgen. Es kann dabei beispielsweise ein PU-Klebstoff verwendet
werden.
[0046] In Fig. 2 weist das Türblatt 10 nur an einer Außenbreitseite 12 eine Breitseitenformkontur
14 auf, es ist jedoch auch denkbar, an der gegenüberliegenden Außenbreitseite 12 ebenfalls
eine solche Breitseitenformkontur 14 vorzusehen.
[0047] Alternativ zu einer Sandwichplatte 22 ist es auch möglich, das Türblatt 10 in einer
Kasten-Deckel-Bauweise auszuführen, wobei eine erste Umformplatine 38 den Kasten 44
bildet, während eine zweite Umformplatine 38 den Deckel 46 bildet. Beim Zusammenfügen
nach der oben beschriebenen Formgebung wird das mattenförmige Füllmaterial 28 dann
in den Kasten 44 eingelegt, und dann der Kasten 44 mit dem Deckel 46 verschlossen.
[0048] Eine solche Kasten-Deckel-Bauweise ist im Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig.
1 in Fig. 4 gezeigt, wobei jedoch auf die Darstellung der Breitseitenformkontur 14
verzichtet wurde. Auch hier weist das Türblatt 10 jedoch eine entsprechende Breitseitenformkontur
14 bzw. eine Mattenformkontur 36 auf, wobei die Formkonturen sowohl im Deckel 46 als
auch in dem Kasten 44 vorhanden sein können.
[0049] Mit dem oben beschriebenen Verfahren ist es möglich, Türblätter 10 für beispielsweise
Brandschutztüren, aber auch für Haustüren, sowohl in Komposit- als auch Stahlbauweise
herzustellen, bei denen eine vorgefertigte Mineralwollmatte 34 mit an die Motive des
Türblattes 10 angelehnten Konturformgebungen verwendet wird.
[0050] Durch das beschriebene Verfahren können die Brandlast insbesondere bei Komposit-
bzw. Stahltüren und auch die Kosten deutlich minimiert werden, da im Vergleich zu
bisher verwendeten Phenolharzplatten bzw. Schaumplatten, die recht teuer sind, einfach
nur eine Mineralwollmatte 34 verwendet wird. Grundsätzlich ist eine Fertigung im Sandwichverfahren
unter Nutzung von PU-Klebstoffen oder sonstigen Klebstoffen auf Wasserglasbasis möglich.
Weiter ist es auch einfach, ein Motiv anzupassen, indem Formpressplatten einfach ausgetauscht
werden.
[0051] Bei dem Verfahren wird vorteilhaft keine Standardwolle, sondern eine stegverstärkte
Wolle als Mineralwollmatte 34 eingebracht. Diese Mineralwollmatte 34 wird zunächst
in Form geprägt. Die Mineralwollmatte 34 hat zunächst eine einheitliche Rohdichte,
und es erfolgt ein gesonderter Vorfertigungsschritt, wobei die gewünschte Mattenformkontur
36 eingeprägt wird.
[0052] Dabei werden die einzelnen Außenplatinen 30 ebenfalls gestanzt oder geprägt, wenn
Stahl bzw. Metall verwendet wird, bzw. korrekt abgepresst, wenn ein Kompositmaterial
verwendet wird. Dann wird die Mineralwollplatte 34 formgeprägt, wobei entsprechende
Negativformen verwendet werden, und diese Negativformen eingeprägt werden. Zum Schluss
wird die Mineralwollmatte 34 eingelegt und verklebt.
[0053] Die Mineralwolle hat ein gewisses Rückfederverhalten, weshalb die Mineralwolle stärker
geprägt wird als die Platinen. Wenn beispielsweise die Mineralwollmatte 34 eine Dicke
von 40mm hat, und die Breitseitenformkontur 14 um 9mm in einen Innenraum des Türblattes
10 ragen soll, wird auf diese Tiefe T
2 noch 2mm zugegeben, um das Rückfederverhalten der Mineralwollmatte 34 auszugleichen.
Wenn demnach eine Prägung von 9mm angepasst werden soll, wird beim Formgeben in der
Mineralwollmatte 34 11 mm tief geprägt.
[0054] Dies führt zu einer gewissen Verdichtung und Verringerung der Dicke der Mineralwolle,
was jedoch auch vorteilhaft für den Feuerschutz ist.
[0055] Beispielsweise werden die Außenplatinen 30 mit Kassetten eingeprägt, was ein beliebtes
Design bei Haustüren im englischsprachigen Raum ist, wobei beispielsweise vier Kassetten,
aber auch sechs Kassetten oder beliebige Formkonturen angeprägt werden können.
[0056] Bei Kompositmaterialien ist das Einprägen der Breitseitenformkontur 14 mit einem
SMC-Grundmaterial recht aufwändig, weshalb solche Materialien heißgepresst werden.
[0057] Die Kassetten oder sonstigen Motive, die eingebracht werden, werden nach innen geprägt,
d.h. als versenktes Relief 18.
[0058] Mit dem Verfahren ist eine Kostenersparnis von etwa 40% möglich.
[0059] Verwendet werden vorteilhaft stegverstärkte Mineralwollmatten 34, da diese eine eigene
Stabilität haben und verklebt werden können. Wenn dabei eine Tür, z.B. in Kasten-Deckel-Bauweise,
mit derartigen Mineralwollen gefüllt wird, ist eine weitere Verstärkung nicht mehr
nötig. Es ist auch bekannt, solche vergleichbaren stegverstärkten Mineralwollen in
Sandwichtüren einzubringen, und diese dann als Wohnungsaußentür zu verwenden.
Bezugszeichenliste:
[0060]
- 10
- Türblatt
- 12
- Außenbreitseite
- 14
- Breitseitenformkontur
- 16
- Kassettenkontur
- 18
- Relief
- 20
- Flächenbereich
- 22
- Sandwichplatte
- 24
- Tiefenrichtung
- 26
- Schicht
- 28
- Füllmaterial
- 30
- Außenplatine
- 32
- Motivplatte
- 34
- Mineralwollmatte
- 36
- Mattenformkontur
- 38
- Umformplatine
- 40
- Stahlblech
- 42
- Kompositplatte
- 44
- Kasten
- 46
- Deckel
- T1
- Tiefe Relief Mattenformkontur
- T2
- Tiefe Relief Breitenseitenformkontur
1. Verfahren zum Herstellen eines Türblattes (10), aufweisend die Schritte:
- Bereitstellen wenigstens einer flachen Umformplatine (38) zum Bilden einer Außenbreitseite
(12) des Türblattes (10);
- Bereitstellen eines mattenförmigen Füllmaterials (28) für das Türblatt (10);
- Einprägen einer vordefinierten Breitseitenformkontur (14) in einen vorbestimmten
Flächenbereich (20) der Umformplatine (38);
- Einbringen einer vordefinierten Mattenformkontur (36), die der vordefinierten Breitseitenformkontur
(14) komplementär entspricht, in einen vorbestimmten Flächenbereich (20) des mattenförmigen
Füllmaterials (28);
- Zusammenfügen der Umformplatine (38) und des mattenförmigen Füllmaterials (28) derart,
dass die Breitseitenformkontur (14) in die Mattenformkontur (36) greift.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass als flache Umformplatine (38) ein Stahlblech (40) verwendet wird, wobei die vordefinierte
Breitseitenformkontur (14) durch ein Standard-Prägeverfahren eingeprägt wird, oder
dass als flache Umformplatine (38) eine Kompositplatte (42), insbesondere aus glasfaserverstärktem
Kunststoff, verwendet wird, wobei die vordefinierte Mattenformkontur (36) durch ein
Heißpressverfahren eingeprägt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass als mattenförmiges Füllmaterial (28) eine Mineralwollmatte (34), insbesondere eine
stegverstärkte Mineralwollmatte (34), verwendet wird, wobei die vordefinierte Mattenformkontur
(36) insbesondere durch ein Prägeverfahren oder durch ein Fräsverfahren in das mattenförmige
Füllmaterial (28) eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass als Breitseitenformkontur (14) und als Mattenformkontur (36) jeweils eine Kassettenkontur
(16) eingeprägt wird, wobei das Einprägen insbesondere als versenktes Relief (18)
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das versenkte Relief (18) der Mattenformkontur (36) eine Tiefe (T1) aufweist, die um 20 % bis 25 % größer ist als eine Tiefe (T2) des versenkten Reliefs (18) der Breitseitenformkontur (14).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammenfügen der Umformplatine (38) und des mattenförmigen Füllmaterials (28)
derart erfolgt, dass die Breitseitenformkontur (14) und die Mattenformkontur (36)
in bündigen Kontakt zueinander kommen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass aus einer ersten Umformplatine (38) ein Kasten (44) geformt wird, und dass aus einer
zweiten Umformplatine (38) ein Deckel (46) geformt wird, wobei beim Zusammenfügen
der Umformplatinen (38) und des mattenförmigen Füllmaterials (28) das mattenförmige
Füllmaterial (28) in den Kasten (44) eingelegt und danach der Kasten (44) mit dem
Deckel (46) verschlossen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umformplatine (38) und das mattenförmige Füllmaterial (28) zu einer Sandwichplatte
(22) zusammengefügt werden, wobei die Umformplatine (38) und das mattenförmige Füllmaterial
(28) insbesondere miteinander verklebt werden.
9. Türblatt (10) für eine Tür zum Bilden eines Außenabschlusses eines Gebäudes oder zum
Bilden eines Brandabschlusses, wobei das Türblatt (10) insbesondere hergestellt ist
mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, und wobei das Türblatt (10)
aufweist:
- wenigstens eine Außenplatine (30) zum Bilden einer Außenbreitseite (12) des Türblattes
(10), wobei die Außenplatine (30) eine Breitseitenformkontur (14) in einem vorbestimmten
Flächenbereich (20) aufweist, und
- ein mattenförmiges Füllmaterial (28), das eine Mattenformkontur (36) in einem vorbestimmten
Flächenbereich (20) aufweist,
wobei die Außenplatine (30) und das mattenförmige Füllmaterial (28) zum Bilden des
Türblattes (10) zusammengefügt sind,
wobei die Breitseitenformkontur (14) und die Mattenformkontur (36) komplementär zueinander
ausgebildet sind, sodass die Breitseitenformkontur (14) in die Mattenformkontur (36)
greift.
10. Türblatt (10) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breitseitenformkontur (14) und die Mattenformkontur (36) jeweils als versenktes
Relief (18) ausgebildet sind.