[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wäschepflegegerät, insbesondere einen Wäschetrockner
oder einen Waschtrockner, aufweisend einen Infrarotsensor.
[0002] Als Wäschewickler wird ein Zusammenrollen, Verknoten oder Einhüllen eines oder mehrerer
Wäschestücke von anderen definiert. Die Wäschewickler treten beispielsweise auf, weil
die Wäschebewegung in der Trommel nicht optimal ist. Die Trommel wird zum Beispiel
oft nur in eine Richtung gedreht, was Wäschewickler begünstigt. Des Weiteren können
Wäschestückteile (z. B. ein Ärmel) kurzzeitig zwischen der Trommel und der nicht rotierenden
Vorderwand eingeklemmt werden. Wäschewickler während des Trocknungsprozesses sind
unerwünscht, da es zu einer inhomogenen Trocknung und dem Verfehlen der Trockenziele
führt, insbesondere wenn die Bildung des Wicklers am Ende des Trocknungsprozesses
geschieht. Außerdem wird durch die Wäschewickler die Knitterbildung begünstigt, was
einer optimalen Wäschepflege entgegensteht.
[0003] Eine Maßnahme, gegen die Entstehung von Wäschewicklern vorzugehen, sind speziell
geformte Mitnehmer, die sich gegenüberliegend in der Trommel befinden. Durch die Mitnehmer
wird die Wäschebewegung in der Trommel stark beeinflusst. Durch die spezielle Geometrie
und Anordnung wird die Wäsche so bewegt, dass vorzugsweise keine Wickler entstehen
oder sich Wickler lösen, weil sie im passenden Winkel auf die Mitnehmer fallen. Leider
können mit der typischerweise verwendeten Anzahl und der verwendeten Geometrie der
Mitnehmer nicht zuverlässig alle Wäschewickler verhindert werden. Eine weitere Maßnahme
ist das zeitlich gesteuerte Reversieren bzw. die Änderung der Drehrichtung der Trommel
zur Optimierung des Trockenergebnisses. Durch einen zeitgesteuerten Drehrichtungswechsel
kann verhindert werden, dass die Wäsche sich zusammenrollt, bzw. Wäschewickler verhindert
werden, bzw. Wäschewickler wieder aufgelöst werden. Diese Maßnahme verlangsamt jedoch
den Trocknungsprozess und führt zu einem deutlich höheren Energieverbrauch.
[0004] Die
DE 10 2015 205 382 A1 offenbart die Verwendung von Infrarotspektroskopie bei Wäschetrocknern, um eine Probe
auf die Anwesenheit von biologischem Material hin zu analysieren.
[0005] In der
DE 10 2014 218 254 A1 wird ein Infrarotteleskop als Temperatursensor in einem Kondensationstrockner genutzt.
[0006] Die
DE 10 2010 017 232 A1 offenbart ein Verfahren zum Steuern eines Wäschetrockners auf Grund einer Charakteristik
des Trockenguts, die aus mit einem Infrarot-Sensor festgestellten Temperaturen ermittelt
wird.
[0007] Die bekannten Systeme bringen den Nachteil mit sich, dass die Infrarotsensoren nur
Aufschluss über die Temperatur des Trockengutes geben, aber nicht darüber, ob eventuelle
Prozessfehler vorliegen.
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wäschepflegegerät und ein Verfahren
zum Betreiben eines solchen bereitzustellen, mit dem Prozessfehler, insbesondere Wäschewickler,
während eines Wäschepflegeprozesses erkannt werden können. Daraufhin können gezielte
Maßnahmen ergriffen werden, um die Qualität der prozessierten Wäsche zu steigern und
den Wäschepflegeprozess energieeffizienter zu gestalten.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Wäschepflegegerät und ein Verfahren gemäß dem jeweiligen
unabhängigen Patentanspruch gelöst. Bevorzugte, fakultative Ausführungen der Erfindung
sind Gegenstände der abhängigen Patentansprüche, der nachfolgenden Beschreibung und
der beigefügten Zeichnung. Bevorzugten Ausführungen des Wäschepflegegerätes entsprechen
dabei bevorzugte Ausführungen des Verfahrens und umgekehrt, und dies auch dann, wenn
darauf hierein nicht explizit hingewiesen ist.
[0010] Erfindungsgemäß umfasst ein Wäschepflegegerät einen Infrarotsensor, eine Wäschetrommel
und eine Regelungseinheit, wobei der Infrarotsensor einen Erfassungsbereich aufweist,
der zumindest teilweise in der Wäschetrommel liegt und dazu konfiguriert ist, während
des Betriebs des Wäschepflegegerätes Messwerte zu erfassen, welche die Wassermenge
im Erfassungsbereich repräsentieren, um ggf. einen Prozessfehler zu erkennen und an
die Regelungseinheit weiterzuleiten.
[0011] Erfindungsgemäß überwacht demnach ein Infrarotsensor einen Teil, vorzugsweise den
unteren Teil, der Wäschetrommel, den sogenannten Erfassungsbereich, um dort den Wassergehalt
zu erfassen. Die vom Infrarotsensor gesammelten Messwerte werden an eine Regelungseinheit
weitergeleitet. Dies dient dazu, mögliche Anomalien im zeitlichen Verlauf des Wassergehaltes
zu erkennen, welche Wäschewickler sein können. Dazu ist die Regelungseinheit z. B.
dazu konfiguriert, die Steigung der Messwerte kontinuierlich zu ermitteln. Ggf. werden
die Messwerte vorher geglättet, um kurzzeitige Ausschläge zu eliminieren.
[0012] Der Infrarotsensor enthält zum Beispiel entweder zwei bis drei Schmalbandquellen,
wie LEDs, und einen Breitband-Detektor oder eine Breitband-Quelle und einen mit Spektralfiltern
bestückten Detektor. Der Erfassungsbereich wird hinsichtlich der Reflexion der Wäsche
durch den Infrarotsensor überwacht. In weiteren Ausführungsformen kann auch mittels
diffuser Reflexion, Emission, Transmission oder Absorption gemessen werden. Der Infrarotsensor
überwacht den Erfassungsbereich hinsichtlich einer Absorptions-Wasserbande, z. B.
den 1450nm-Peak und mindestens einen Referenzbereich wie den 1200nm- und/oder 1600nm-Peak,
in dem kein Wasser absorbiert wird und dieser als Abgleich verwendet werden kann.
Mit solch einer Anordnung kann die Änderung der Wassermenge im Erfassungsbereich während
des Prozesses detektiert werden. Eine geeignete Position für den Infrarotsensor ist
im unteren Bereich der Trommel am Lagerschild, da hier gewährleistet wird, dass auch
kleinere Beladungen zuverlässig während der Trocknung erfasst werden.
[0013] Beim Auftreten eines Wäschewicklers erfasst der Infrarotsensor mehr Wasser. Dies
ist darin begründet, dass in einem Wäschewickler die lokale Wasserdichte in der Nähe
des Sensors höher ist, als wenn die Wäsche keine Wäschewickler aufweist. Dies bedeutet,
dass der Lückengrad in der Wäsche abnimmt. Die Wäscheverteilung in der Trommel ist
nicht mehr gleichmäßig, sondern die Wäsche konzentriert sich am unteren Rand der Trommel,
somit auch in der Nähe des Infrarotsensors. Da sich das Wasser in den Wäschefasern
befindet, steigt auch die Wassermasse in der Sensorumgebung. Das Verhältnis Wasser
zu Wäscheoberfläche ist bei einem Wäschewickler größer als bei normal zu trocknender
Wäsche. Durch die vorher beschriebene Sensorpositionierung im unteren Bereich der
Wäschetrommel, vorzugsweise am Lagerschild, wird diese kumulierte Wassermenge besonders
gut erfasst und eine höhere Absorption kann durch den Infrarotsensor erfasst werden.
Dieser Effekt kann über einen optionalen Temperatursensor verifiziert werden. Der
Temperatursensor kann vorzugsweise die Temperatur infrarotspektroskopisch ermitteln
und sich beispielsweise im Prozessluftkanal vor oder nach der Wäschetrommel befinden.
Eine vorteilhafte Form der Ausführung wäre eine Positionierung des Temperatursensors
in dem Zu- oder Abluftkanal der Wäschetrommel.
[0014] Erkennt die Regelungseinheit einen Wäschewickler, können gezielte Maßnahmen ergriffen
werden, insbesondere eine Anpassung der Betriebsparameter, ein kurzzeitiges Reversieren
der Wäschetrommel, eine Anpassung der Abschaltwerte oder eine Schaltung von Alarmsignalen.
Dabei kann die Anpassung der Abschaltwerte zu einem früheren oder späterem Ende des
Wäschepflegeprozesses führen.
[0015] Die Überwachung des Erfassungsbereichs durch den Infrarotsensor beginnt mit dem Start
des Wäschepflegeprozesses und endet mit dem Wäschepflegeprozess. Während des Prozesses
werden durch den Infrarotsensor ständig oder in kurzen zeitlichen Abständen, zum Beispiel
zwischen 5 und 600 Messwerten pro Minute, Messwerte erfasst. Die Wassermenge im Erfassungsbereich
nimmt während eines normalen Trocknungsprozesses kontinuierlich ab. Die bevorzugte
Verrechnung der Infrarotsignalmesswerte (IR-Messwerte) mit den Referenzsignalen ergibt
einen abfallenden Verlauf der IR-Messwerte über die Zeit. Dieser Verlauf kann durch
kurzzeitige Messungenauigkeiten oder durch Unregelmäßigkeiten im Trocknungsprozess
leicht beeinflusst werden, was sich in leichten, kurzzeitigen Ausschlägen und einem
kurzzeitig nicht stetig abfallenden Verlauf über die Zeit der IR-Messwerte bemerkbar
macht. Ohne das Auftreten von Prozessfehlern wird der Trocknungsprozess fortgesetzt,
bis ein bestimmter IR-Messwert erreicht wird. Dieser IR-Messwert kann im Wäschepflegegerät
gespeichert sein oder während des Trocknungsprozesses bestimmt oder berechnet werden.
[0016] Während des Trocknungsprozesses kann es zu Prozessfehlern in der Wäschetrommel kommen.
Diese Prozessfehler äußern sich anhand von Anomalien im Verlauf des Infrarotsignals
über die Zeit. Diese Anomalien können mit zwei Phänomenen in Verbindung gebracht werden.
Das erste Phänomen ist ein Wäschewickler bei dem sich ein oder mehrere Wäschestücke
miteinander oder mit sich selbst verknoten. Dieses Phänomen bewirkt ein Wechsel des
Vorzeichens der Steigung der IR-Messwerte, da die Steigung der IR-Messwerte nicht
mehr konstant fallend ist, sondern ansteigt. Dieser Anstieg der IR-Messwerte wird
durch die Regelungseinheit erkannt und führt zur Ergreifung von gezielten Maßnahmen.
Haben die Maßnahmen Erfolg und der Wäschewickler löst sich auf, verändert sich die
Steigung der IR-Messwerte auf eine negative Steigung zurück. Dieses erste Phänomen
kann auch mit Hilfe der Temperatur in dem Wäschepflegegerät erkannt bzw. verifiziert
werden.
[0017] Vorzugsweise umfasst das Wäschepflegegerät einen Temperatursensor am Wäschetrommelaustritt.
Die an dem Wäschetrommelaustritt gemessene Temperatur wird während des gesamten Trocknungsprozesses,
beispielsweise kontinuierlich oder in kurzen zeitlichen Abständen zwischen 1 und 600
Messwerten pro Minute, erfasst. Der Verlauf der Temperaturmesswerte ist über den gesamten
Trocknungsprozess konstant ansteigend. Tritt das erste Phänomen während des Trocknungsprozesses
auf, verändert sich der Verlauf der Temperaturmesswerte dahingehend, dass die Steigung
um ein vielfaches zunimmt. Dies wird von der Regelungseinheit erkannt. Anhand des
Verlaufs der Temperatur und der IR-Messwerte können gezielte Maßnahmen durch die Regelungseinheit
ergriffen werden.
[0018] Das zweite Phänomen ist ein Wäschewickler, bei dem sich ein Wäschestück, beispielsweise
ein Spannbetttuch, um die restliche Wäsche wickelt. Hierbei wechselt das Vorzeichen
der Steigung der IR-Messwerte nicht, sondern die Steigung der IR-Messwerte nimmt stark
zu, wird insbesondere noch negativer. Dies ist dadurch zu erklären, dass der Infrarotsensor
im Erfassungsbereich nur noch die schnelltrocknende Oberfläche der Wäsche, die das
Spannbetttuch bildet, erfassen kann und somit nicht mehr auf die restliche Wäschetrommel
schließen kann. Auch wenn ein solcher Wäschewickler am Ende des Trocknungsprozesses
auftritt und somit die Oberfläche, die dem Infrarotsensor entgegen gerichtet ist,
nahezu trocken ist, erkennt der Infrarotsensor weniger Wasser in der Wäsche. Hier
können ebenfalls gezielte Maßnahmen durch die Regelungseinheit ergriffen werden. Ist
das zweite Phänomen von Wäschewicklern durch die gezielten Maßnahmen aufgelöst worden,
passt sich der Verlauf der Messwerte vorzugsweise an einen normalen Verlauf der Messwerte
an.
[0019] Die Erfindung ist auch auf ein Verfahren zum Betreiben eines Wäschepflegegerätes
gerichtet. Das Verfahren bezieht sich insbesondere auf ein Wäschepflegegerät, wie
es in der bisherigen Beschreibung erläutert wurde. Das Verfahren wird während der
Durchführung eines Wäschepflegeprozesses ausgeführt. Daher können alle Verfahrensschritte
gleichzeitig und mehrfach durchgeführt werden. Während des gesamten Wäschepflegeprozesses
wird eine infrarotspektroskopische Messung der Wassermenge im Erfassungsbereich durchgeführt.
Die IR-Messwerte werden interpretiert und somit können Rückschlüsse getroffen werden,
sowohl über die aktuelle Wassermenge im Erfassungsbereich als auch über den Verlauf
der Wassermenge über die Zeit. Diese Interpretation der IR-Messwerte kann auch mit
Temperaturmesswerten kombiniert werden, um so eine höhere Aussagegenauigkeit des aktuellen
Zustands oder den zeitlichen Verlauf der Zustände im Erfassungsbereich zu erhalten.
Der Verlauf der Wassermenge über die Zeit bietet die Möglichkeit Prozessfehler, welche
während des Betriebs eines Wäschepflegegerätes auftreten können, zu erkennen. Wird
ein Prozessfehler erkannt werden die Betriebsparameter angepasst und somit gezielte
Maßnahmen ergriffen um den Prozessfehler zu korrigieren.
[0020] Anhand der in den Figuren der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
welche nicht beschränkend aufzufassen sind, sind weitere Einzelheiten, Merkmale und
Vorteile der vorliegenden Erfindung nachfolgend näher beschrieben. In der Zeichnung
zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Vorderansicht eines Wäschepflegegerätes;
- Figur 2:
- einen schematischen vertikalen Schnitt durch ein Wäschepflegegerät;
- Figur 3:
- ein Diagramm des Infrarot- und des Temperatursignals.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht eines Wäschepflegegerätes 20, welches eine Öffnung
aufweist 22 und ein Bedienfeld 24. Über die Öffnung 22 wird die Wäsche in die Wäschetrommel
des Wäschepflegegeräts 20 eingefüllt. Mit dem Bedienfeld 24 wird der Wäschepflegeprozess
gestartet.
[0022] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das Wäschepflegegerät 20. Zu sehen ist ein Infrarotsensor
30, welcher einen Erfassungsbereich 32 aufweist, eine Wäschetrommel 34, eine Regelungseinheit
36 und einen Antrieb der Wäschetrommel 38. Der Infrarotsensor 30 generiert einen Erfassungsbereich
32, in dem der Wassergehalt der Wäsche bestimmt werden kann. Der Erfassungsbereich
32 liegt z. B. im unteren Drittel der Wäschetrommel und füllt diese z. B. bis maximal
ein Drittel aus. Der Infrarotsensor 30 leitet die Messwerte an die Regelungseinheit
36 weiter. Diese Regelungseinheit 36 kann Wäschewickler identifizieren und gegebenenfalls
geeignete Maßnahmen einleiten. Maßnahmen können sein ein kurzeitiges Reversieren der
Antriebseinheit 38 oder eine Anpassung der Abschaltwerte, beispielsweise eine Verkürzung
oder Verlängerung des Trocknungsprozesses, durch die Regelungseinheit 36.
[0023] Fig. 3 zeigt ein Diagramm 2 der Infrarot- und Temperaturmesswerte während eines Wäschepflegeprozesses.
Das Diagramm 2 hat drei Achsen, eine X-Achse 12, über die die Zeit dokumentiert ist,
eine erste Y-Achse 14, über die die Infrarotsignale dokumentiert sind und eine dritte
Achse 16, über die die Temperaturwerte gelegt sind. Die Kurve 4 zeigt einen Verlauf
der Infrarotwerte ohne das Auftreten eines Wäschewicklers oder einer Prozessfehlers.
Wie man sieht, ist die Kurve 4 über die Zeit nahezu konstant fallend. Während der
Aufzeichnung der Kurve 4 kommt es zu leichten Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Kurve
4, die durch ungleichmäßige Trocknung oder Messungenauigkeiten entstehen. Die Kurve
6 zeigt die Infrarotsignale beim Auftreten eins Wäschewicklers oder einer Prozessfehlers.
In Kurve 6 ist deutlich eine Anomalie des Verlaufs zu erkennen, da in dem Zeitfenster
zwischen 80 und 100 Minuten Prozessdauer die Steigung der Infrarotkurve zuerst wechselt
und sich in eine gegenläufige Richtung entwickelt, nämlich ansteigt. Wurde durch gezielte
Maßnahmen der Wäschewickler aufgelöst, passt sich der Verlauf der Infrarotmesswerte
wieder an den Verlauf vor der Anomalie an. Kurve 8 zeigt den Temperaturverlauf während
des Trocknungsprozesses ohne das Auftreten eines Wäschewicklers oder eines Prozessfehlers.
[0024] Kurve 10 zeigt den Temperaturverlauf beim Auftreten eines Wäschewicklers oder eines
Prozessfehlers. Wie im Diagramm 2 zu sehen ist, ist im Zeitrahmen 80 bis 100 Minuten
der Prozessdauer in der Kurve 6 eine Anomalie des Verlaufs, zu erkennen, die von einem
Wäschewickler verursacht ist. Zeitgleich dazu verändert sich auch die Temperaturkurve
10, somit findet eine Validierung des Wäschewicklers bzw. des Prozessfehlers anhand
der Verläufe statt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0025]
- 2
- Diagramm des Infrarot- und Temperaturverlaufes
- 4
- Normaler Verlauf der Infrarotkurve
- 6
- Verlauf der Infrarotkurve mit Prozessanomalie
- 8
- Normaler Verlauf der Temperaturkurve
- 10
- Verlauf der Temperaturkurve mit einer Prozessanomalie
- 12
- X-Achse mit den Zeitwerten des Prozesses
- 14
- Erste Y-Achse mit den Infrarotwerten
- 16
- Zweite Y-Achse mit den Temperaturwerten
- 20
- Wäschepflegegerät
- 22
- Öffnung des Wäschepflegegerätes
- 24
- Bedienfeld
- 30
- Infrarotsensor
- 32
- Erfassungsbereich
- 34
- Wäschetrommel
- 36
- Regelungseinheit
- 38
- Antrieb
1. Wäschepflegegerät (20), aufweisend einen Infrarotsensor (30), eine Wäschetrommel (34)
und eine Regelungseinheit (36), wobei der Infrarotsensor (30) einen Erfassungsbereich
(32) aufweist, der zumindest teilweise in der Wäschetrommel liegt und dazu konfiguriert
ist, Messwerte zu erfassen, welche die Wassermenge im Erfassungsbereich repräsentieren,
und diese während des Betriebs des Wäschepflegegerätes (20) zu detektieren, um ggf.
einen Prozessfehler zu erkennen und an die Regelungseinheit (36) weiterzuleiten.
2. Wäschepflegegerät (20) nach Anspruch 1, wobei ein möglicher Prozessfehler im Betrieb
eines Wäschepflegegerätes (20) ein Wäschewickler ist.
3. Wäschepflegegerät (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Erfassungsbereich
(32) im unteren Bereich der Wäschetrommel angeordnet ist.
4. Wäschepflegegerät (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Regelungseinheit
(36) die Messwerte des Infrarotsensors (30) hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs analysiert.
5. Wäschepflegegerät (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Regelungseinheit
dazu ausgelegt ist bei einem Prozessfehler die Betriebsparameter des Wäschepflegegerätes
(20) zu verändern.
6. Wäschepflegegerät (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei beim Auftritt
eines Wäschewicklers die Regelungseinheit (36) eine Anpassung der Betriebsparameter
des Wäschepflegegerätes (20), insbesondere ein kurzzeitiges Reversieren der Wäschetrommel
(34), und/oder eine Anpassung der Abschaltwerte, und/oder die Schaltung eines Warnsignals,
vornimmt.
7. Wäschepflegegerät (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Infrarotsensor
(30) eine Schmalbandquelle und einen Breitband-Detektor aufweist.
8. Wäschepflegegerät (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Infrarotsensor
(30) eine Breitband-Quelle und einen mit Spektralfiltern bestückten Detektor aufweist.
9. Wäschepflegegerät (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Wäschepflegegerät
(20) einen Temperatursensor umfasst, den die Regelungseinheit (36) in Verknüpfung
mit dem Infrarotsensor (30) zur Erkennung von Prozessfehlern in der Wäschetrommel
(34) nutzt.
10. Wäschepflegegerät (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Wäschepflegegerät
(20) ein Wäschetrockner oder ein Waschtrockner ist.
11. Verfahren zum Betreiben eines Wäschepflegegeräts (20), insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche:
a) Durchführung eines Wäschepflegeprozesses,
b) Infrarotspektroskopische Messung der Wassermenge im Erfassungsbereich (32) über
die Zeit,
c) Interpretation der Ergebnisse des Infrarotsensors (30) und optional eines Temperatursensors,
d) Erkennung von Prozessfehlern im Betrieb des Wäschepflegegerätes (20) durch den
Auftrag des Wassergehaltes in der Wäschetrommel (34) über die Zeit und Bestimmung
der Verlaufssteigung der dadurch entstehenden Kurve, optional mit einer Temperaturkurve
verknüpft,
e) Anpassung der Betriebsparameter des Wäschepflegegeräts (20) beim Auftreten von
Prozessfehlern im Wäschepflegeprozess.