[0001] Der hier vorgestellte Ansatz betrifft ein Verfahren zum Reduzieren einer Trockenzeit
beim Trocknen von Wäsche in einem Trockner und einen Trockner mit einer Vorrichtung.
[0002] Hochtemperatur-Wärmepumpen für Hochtemperatur-Wärmepumpentrockner können heute als
Wärmepumpen mit einer Verdampfungstemperatur oberhalb einer 30°C-Grenze bezeichnet
werden. Die Verflüssigungstemperaturen sind oberhalb einer 75°C-Grenze. Diese Prozessführung
führt zu schnelleren Trocknungszeiten. Aufgrund der Gerätesicherheit muss eine Lufttemperatur
in einer Trommel des Hochtemperatur-Wärmepumpentrockners am Trocknungsende unter 55°C
bleiben.
[0003] Die
EP 2 392 723 B1 beschreibt einen Wärmepumpentrockner, bei dem eine Filterklappe geöffnet wird.
[0004] Dem hier vorgestellten Ansatz liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
zum Reduzieren einer Trockenzeit beim Trocknen von Wäsche in einem Trockner und einen
verbesserten Trockner mit einer Vorrichtung zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Reduzieren einer Trockenzeit
beim Trocknen von Wäsche in einem Trockner und schließlich einen Trockner mit einer
Vorrichtung mit den Merkmalen bzw. Schritten der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Ansatzes ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0006] Die mit dem hier vorgestellten Ansatz erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass
eine Trockenzeit beim Trocknen von Wäsche in einem Trockner verkürzt wird.
[0007] Ein Verfahren zum Reduzieren einer Trockenzeit beim Trocknen von Wäsche in einem
Trockner weist zumindest einen Schritt des Einlesens und einen Schritt des Ausgebens
auf. Im Schritt des Einlesens wird ein Abkühlsignal eingelesen, das einen Betrieb
einer Abkühlphase des Trockners anzeigt. Im Schritt des Ausgebens wird ansprechend
auf das Abkühlsignal ein Öffnungssignal ausgegeben, das dazu ausgebildet ist, um ein
zumindest teilweises Öffnen einer Trocknertür des Trockners zu bewirken.
[0008] Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform
aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
[0009] Bei dem Trockner kann es sich um einen Wärmepumpentrockner, z. B. um einen Hochtemperatur-Wärmepumpentrockner
handeln. Die Abkühlphase ist eine Phase während des Betriebs des Trockners, in der
sich eine Trommel des Trockners bis zum Erreichen einer Lufttemperatur in der Trommel
von beispielsweise 55°C lediglich dreht. Diese Abkühlphase ist eine automatische Maßnahme
zur Gerätesicherheit. Die Abkühlphase wird gewöhnlich auch gegen Ende eines Trockenvorgangs
eingesetzt und kann ca. 10 bis 15 Minuten dauern. Der vorgestellte Schritt des Ausgebens
ermöglicht hierbei vorteilhafterweise, dass durch das Öffnen der Trocknertür heiße
Luft aus der Trommel herausströmen kann, wodurch ein Abkühlen der Luft in der Trommel
beschleunigt wird. Die Trocknertür ist eine Tür des Trockners, durch die nasse Wäsche
zum Trocknen in die Trommel gefüllt wird.
[0010] Wenn das Verfahren zudem einen Schritt des weiteren Ausgebens aufweist, in dem ansprechend
auf das Abkühlsignal ein weiteres Öffnungssignal ausgegeben wird, das dazu ausgebildet
ist, um ein zumindest teilweises Öffnen einer Filterklappe des Trockners zu bewirken,
kann dies ein Einströmen von Umgebungsluft durch die Filterklappe in den Trockner
ermöglichen. Da die Umgebungsluft kälter ist als die Luft im Trockner, kann dies ein
Abkühlen der Luft im Trockner bewirken. In Kombination mit der geöffneten Trocknertür
ermöglicht die geöffnete Filterklappe zudem einen definierten Prozessluftweg, d. h.,
die kühlere Umgebungsluft kann durch die Filterklappe in die Trommel strömen und durch
die Trocknertür wieder aus der Trommel herausströmen.
[0011] Das Verfahren kann gemäß einer Ausführungsform zusätzlich oder alternativ einen Schritt
des Erzeugens umfassen, in dem ein Enthitzungssignal erzeugt wird, das dazu ausgebildet
ist, um ein Enthitzer-Gebläse des Trockners einzuschalten und/oder eine Leistung des
Enthitzer-Gebläses zu verstärken. Wenn das Enthitzer-Gebläse vorteilhafterweise zum
Anströmen der Trommel ausgerichtet ist, kann dies ein Abkühlen der Trommel und/oder
der darin befindlichen Luft bewirken.
[0012] Der Schritt des Erzeugens kann hierbei ansprechend auf das Abkühlsignal und/oder
ansprechend auf ein Empfangen eines Temperatursignals, das eine Prozesslufttemperatur
im Bereich der Trommel, beispielsweise an einem Trommelaustritt der Trommel, während
der Abkühlphase anzeigt und/oder ansprechend auf ein Empfangen eines Feuchtesignals,
das eine Feuchte der Wäsche im Trockner und/oder ansprechend auf ein Empfangen eines
Kältemittelsignals, das eine Kältemitteltemperatur im Bereich eines Kompressors, beispielsweise
hinter dem Kompressor, des Trockners anzeigt, ausgeführt werden.
[0013] Das Feuchtesignal kann hierbei eine Feuchte der Wäsche von unter acht, beispielsweise
acht bis fünf Prozent anzeigen, eine solche Restfeuchte ist typischerweise in einer
Austreibungsphase eines Trockenvorgangs vorhanden, in der an der Wäsche befindliches
Haftwasser bereits vorwiegend verdunstet ist. Das nun erzeugte Enthitzungssignal kann
nun ideal einer beschleunigten Verdunstung von noch an der Wäsche befindlichem Kapillar-
und Quellwasser dienen.
[0014] Wenn das Verfahren gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weiterhin oder alternativ
einen Schritt des weiteren Erzeugens aufweist, in dem ein Trommelsignal erzeugt wird,
das dazu ausgebildet ist, um eine Drehzahl einer Trommel des Trockners zu erhöhen
und/oder zu reversieren, kann dies ein Trocknen der Wäsche zusätzlich begünstigen.
Der Schritt des weiteren Erzeugens kann ansprechend auf das Empfangen des Feuchtesignals
ausgegeben werden, das eine Feuchte der Wäsche im Trockner anzeigt, die beispielsweise
unter acht Prozent liegt. So kann auch das nun erzeugte Trommelsignal idealerweise
der beschleunigten Verdunstung des noch an der Wäsche befindlichen Kapillar- und Quellwassers
dienen.
[0015] Das Verfahren kann zusätzlich oder alternativ auch einen Schritt des Sendens umfassen,
in dem ein zusätzliches Öffnungssignal gesendet wird, das dazu ausgebildet ist, um
eine Luftkanalklappe oder einen Bypass zwischen einem Verflüssiger des Trockners und
einem Prozessluftgebläse des Trockners zumindest teilweise zu öffnen. So kann durch
die geöffnete Luftkanalklappe oder den Bypass kühlende Luft aus einem Trocknerinnenraum
oder einem Aufstellungsraum vor dem Prozessluftgebläse angesaugt werden, um eine Wäschetemperatur
der Wäsche schnell abzukühlen. Der Schritt des Sendens kann hierbei ansprechend auf
ein Empfangen eines Temperatursignals, das eine Prozesslufttemperatur im Bereich der
Trommel, beispielsweise am Trommelaustritt, anzeigt und/oder ansprechend auf ein Empfangen
eines Feuchtesignals, das eine Feuchte, beispielsweise zwischen acht und fünf Prozent,
der Wäsche im Trockner anzeigt, und/oder ansprechend auf ein Empfangen eines Kältemittelsignals,
das eine Kältemitteltemperatur im Bereich eines Kompressors des Trockners, beispielsweise
hinter dem Kompressor, anzeigt, gesendet werden.
[0016] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist,
um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
des Ansatzes in Form einer Vorrichtung kann die dem Ansatz zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0017] Hierzu kann die Vorrichtung zumindest eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen
oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten,
zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen
von dem Sensor oder zum Ausgeben von Daten- oder Steuersignalen an den Aktor und/oder
zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen,
die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise
ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit
ein Flash-Speicher, ein EPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die
Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden
einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundene
Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch
aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende
Datenübertragungsleitung ausgeben kann.
[0018] Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden,
das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale
ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig
ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen
beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen
der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene,
integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen
bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule
sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden
sind.
[0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt durch die Vorrichtung eine Steuerung
zumindest eines Öffnungssignals. Hierzu kann die Vorrichtung beispielsweise auf Sensorsignale
wie ein Abkühlsignal zugreifen. Die Ansteuerung erfolgt über Aktoren wie zumindest
eine Einleseeinrichtung und eine Ausgabeeinrichtung.
[0020] Ein Trockner, insbesondere ein Hochtemperatur-Wärmepumpentrockner, weist eine hier
vorgestellte Vorrichtung auf, die dazu ausgebildet ist, um ein Verfahren, das in einer
hier vorgestellten Ausführungsform ausgeführt ist, anzusteuern und/oder umzusetzen.
Ein hier vorgestellter Trockner kann als Ersatz für bekannte Trockner dienen, wobei
der vorgestellte Trockner vorteilhafterweise die bereits beschriebenen Vorteile des
Verfahrens realisiert.
[0021] Ausführungsbeispiele des Ansatzes sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine perspektivische Frontansicht eines Trockners mit einer Vorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- ein Blockschaltbild einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- einen schematischen Querschnitt einer Seitenansicht eines Trockners mit einer Vorrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- eine schematische Draufsicht auf ein Bodenmodul eines Trockners mit einer Vorrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Reduzieren einer Trockenzeit beim Trocknen
von Wäsche in einem Trockner gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- ein Diagramm, in dem ein Druck über die Zeit dargestellt ist in Bezug zu einer Senkung
einer Regeltemperatur bei Erhöhung einer Enthitzergebläsedrehzahl gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 7
- ein Diagramm, in dem eine Restfeuchte über die Zeit dargestellt ist in Bezug zu einer
Abkühlphase gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 8
- ein Diagramm, in dem eine Restfeuchte über die Zeit dargestellt ist in Bezug zu einer
Abkühlphase mit einer geöffneten Filterklappe gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 9
- ein Diagramm, in dem ein Termperaturverlauf über die Zeit dargestellt ist in Bezug
zu einer Trockenzeit im Verhältnis zu einer Kältemittelregeltemperatur; und
- Figur 10
- ein Diagramm, in dem ein Termperaturverlauf über die Zeit dargestellt ist in Bezug
zu einer Trockenzeit im Verhältnis zu einer vor Trocknungsende reduzierten Kältemittelregeltemperatur
bei Erhöhung einer Enthitzergebläsedrehzahl gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0022] Figur 1 zeigt eine perspektivische Frontansicht eines Trockners 100 mit einer Vorrichtung
105 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich
bei dem Trockner 100 um einen Hochtemperatur-Wärmepumpentrockner. Der Trockner 100
ist dazu ausgebildet, um in einer Trommel des Trockners angeordnete Wäsche 110 zu
trocknen. Die Vorrichtung 105 ist dazu ausgebildet, um eine Trockenzeit beim Trocknen
der Wäsche 110 in dem Trockner 100 zu reduzieren. Hierzu ist die Vorrichtung 105 dazu
ausgebildet, um ein Abkühlsignal 115 einzulesen, das einen Betrieb einer Abkühlphase
des Trockners 100 anzeigt. Weiterhin ist die Vorrichtung 105 dazu ausgebildet, um
ansprechend auf das Abkühlsignal 115 ein Öffnungssignal 120 auszugeben, das dazu ausgebildet
ist, um ein zumindest teilweises Öffnen einer Trocknertür 125 des Trockners 100 zu
bewirken. Die Trocknertür 125 ist eine Tür des Trockners 100, die zum Befüllen einer
hinter der Trocknertür angeordneten Trommel des Trockners 100 mit zu trocknender Wäsche
110 geöffnet werden kann.
[0023] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Trocknertür 125 durch das Öffnungssignal
120 einen Spalt 130 weit geöffnet worden. Das Öffnungssignal 120 kann gemäß einem
alternativen Ausführungsbeispiel auch dazu ausgebildet sein, um die Trocknertür 125
vollständig zu öffnen. Durch die geöffnete Trocknertür 125 strömt in der Trommel befindliche
heiße Luft 135 aus dem Trockner 100 heraus.
[0024] Optional ist die Vorrichtung 105 gemäß diesem Ausführungsbeispiel weiterhin dazu
ausgebildet, um ansprechend auf das Abkühlsignal 115 ein weiteres Öffnungssignal 140
ausgegeben, das dazu ausgebildet ist, um ein zumindest teilweises Öffnen einer Filterklappe
145 des Trockners 100 zu bewirken. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Filterklappe
145 durch das weitere Öffnungssignal 140 einen Spalt weit geöffnet worden. Das weitere
Öffnungssignal 140 kann gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel auch dazu ausgebildet
sein, um die Filterklappe 145 vollständig zu öffnen. Durch die geöffnete Filterklappe
145 strömt den Trockner 100 umgebende Umgebungsluft 150 in den Trockner 100. Hierdurch
entsteht gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein definierter Prozessluftweg durch den
Trockner 100.
[0025] Im Folgenden werden allgemeine Informationen zum Wäschetrocknen gegeben:
Wäschetrocknung ist die Entfernung von physikalisch gebundenem Wasser in einem Gewebe
der Wäsche. Hierbei unterscheidet man verschiedene Bindungsarten des Wassers am Gewebe.
Das Haftwasser ist eine makrokapillare Bindung als frei Nässe in den Zwickeln von
Kette und Schuß und die Bindung in Haufwerkskapillaren als Zwischenraumflüssigkeit
infolge der Grenzflächenspannung und der Benetzungseigenschaften des Feststoffes.
Das Kapillarwasser hingegen ist eine mikrokapillare Feuchtebindung in den Feststoffkapillaren
mit Radien kleiner 10-7 m. Die Kapillaren werden durch parallel liegende Fasern sowie mikroskopisch kleine
Risse und Poren in den Fasern gebildet. Das Quellwasser ist eine sorptive Bindung
an den äußeren und inneren Faseroberflächen in mono- oder polymolekularen Schichten.
Adhäsionskräfte bewirken die sorptive Flüssigkeitsbindung.
Diese sorptive Bindung erfolgt an der amorphen Oberfläche der kristallinen Anteile
der Faser durch Nebenvalenzkräfte. Sie hat also neben der physikalischen Bindung auch
einen chemischen Effekt. Diese Nebenvalenzkräfte sind Van-der-Waals-Kräfte. Mit Van-der-Waals-Kräften,
benannt nach dem niederländischen Physiker Johannes Diderik van der Waals, bezeichnet
man die relativ schwachen nicht-kovalenten Wechselwirkungen zwischen Atomen oder Molekülen,
deren Wechselwirkungsenergie mit etwa der sechsten Potenz des Abstandes abfällt. Das
Wassermolekül hat ein permanentes elektrisches Dipolmoment.
Kommen sich nun das Wassermolekül mit der unpolaren Gutsoberfläche lange genug, also
bei geringer Teilchengeschwindigkeit, nahe, dann gehen sie eine elektrostatische Wechselwirkung
miteinander ein. Durch das elektrische Dipolmoment der Wassermoleküle können sich
Wassermoleküle mittels van der Waals-Bindung an Oberflächen anlagern. Das kann in
mehreren Schichten geschehen. Die Bindungsenergie nimmt mit jeder Lage deutlich ab.
Allerdings, sobald das chemisch gebundene Wasser entfernt wird, schädigt man die Fasern.
Das ist nicht Ziel des Trockenprozesses.
[0026] Die Trocknung erfolgt in mehreren Trocknungsabschnitten, in denen das Wasser mit
unterschiedlicher Geschwindigkeit verdunstet. Zuerst erfolgt eine Erwärmung, in der
die feuchte Wäsche auf Verdunstungstemperatur aufgeheizt wird - hierbei erfolgt ein
geringer Feuchteaustrag. In einem ersten Trocknungsabschnitt erfolgt eine vorwiegende
Verdunstung des Haftwassers. In einem zweiten Trocknungsabschnitt erfolgt eine Entfernung
eines Rests des Haftwassers und eines Teils des Kapillarwassers. In einem dritten
Trocknungsabschnitt erfolgt eine Entfernung eines Rests des Kapillarwassers und eines
Teils des Quellwassers.
[0027] Bei Wärmepumpentrockner haben wir in der Regel die folgenden Programmphasen: eine
Raumluftmessphase, in der der Kompressor aus ist und kein Trocknen stattfindet. Dann
eine Aufheizphase, gegebenenfalls mit Beladungserkennung, in der eine Erwärmung stattfindet.
Es folgt eine Gleichgewichtsphase, die dem ersten Trocknungsabschnitt entspricht.
Es folgt die Austreibungsphase, die dem zweiten Trocknungsabschnitt entspricht. Letztendlich
erfolgt die Übertrocknungsphase, die dem dritten Trocknungsabschnitt entspricht.
[0028] Figur 2 zeigt ein Blockschaltbild einer Vorrichtung 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Dabei kann es sich um die anhand von Figur 1 beschriebene Vorrichtung 105 handeln.
[0029] Die Vorrichtung 105 weist zumindest eine Einleseeinrichtung 200 und eine Ausgabeeinrichtung
205 auf. Die Einleseeinrichtung 200 ist dazu ausgebildet, um das Abkühlsignal 115
einzulesen. Die Ausgabeeinrichtung 205 ist dazu ausgebildet, um das Öffnungssignal
120 auszugeben.
[0030] Optional weist die Vorrichtung 105 gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine weitere
Einleseeinrichtung 210, eine zusätzliche Einleseeinrichtung 215 und eine weitere zusätzliche
Einleseeinrichtung 220 auf. Die eine weitere Einleseeinrichtung 210 ist dazu ausgebildet,
um ein Temperatursignal 225 einzulesen, das eine Prozesslufttemperatur im Bereich
der Trommel während der Abkühlphase anzeigt. Die zusätzliche Einleseeinrichtung 215
ist dazu ausgebildet, um ein Feuchtesignal 230 einzulesen, das eine Feuchte der Wäsche
im Trockner anzeigt. Die weitere zusätzliche Einleseeinrichtung 220 ist dazu ausgebildet,
um ein Kältemittelsignal 235 einzulesen, das eine Kältemitteltemperatur im Bereich
eines Kompressors des Trockners anzeigt.
[0031] Die Ausgabeeinrichtung 205 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet,
um ein Enthitzungssignal 240, ein Trommelsignal 245 und ein zusätzliches Öffnungssignal
250 zu erzeugen. Das Enthitzungssignal 240 ist das dazu ausgebildet, um ein Enthitzer-Gebläse
des Trockners einzuschalten und/oder eine Leistung des Enthitzer-Gebläses zu verstärken.
Das Trommelsignal 245 ist das dazu ausgebildet, um eine Drehzahl der Trommel des Trockners
zu erhöhen und/oder zu reversieren. Das zusätzliche Öffnungssignal 250 ist dazu ausgebildet,
um eine Luftkanalklappe oder einen Bypass zwischen einem Verflüssiger des Trockners
und einem Prozessluftgebläse des Trockners zumindest teilweise zu öffnen.
[0032] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Figur 2 nochmals näher beschrieben:
Die hier vorgestellte Vorrichtung 105 ist dazu ausgebildet, um Methoden zur Trockenzeitreduzierung
für den in Fig. 1 gezeigten Hochtemperatur-Wärmepumpentrockner umzusetzen, wenn die
Vorrichtung 105 an dem Hochtemperatur-Wärmepumpentrockner angeordnet ist.
[0033] Aus Stoffdaten von feuchter Luft ist es bekannt, dass eine Entfeuchtung von Wäsche
bei Temperaturgradienten auf hohen Temperaturniveaus effizienter verläuft, da eine
Steigung einer Dampfkurve steiler wird, siehe hierzu die Clausius-Clapeyron-Gleichung.
Bei Wäschetrocknern wie dem Hochtemperatur-Wärmepumpentrockner soll die Luft am Ende
der Trocknung normativ unter 55°C bleiben, sodass die Temperaturniveaus der Wärmepumpe
ebenso nicht zu hoch werden. Im Vergleich zu anderen Trocknern höhere Temperaturniveaus
der Wärmepumpen von Hochtemperatur-Wärmepumpentrocknern können zu einer Beschleunigung
der Trocknung führen. Bei Überschreitung der Schwelltemperatur von 55°C jedoch wird
die Abkühlphase des Trockners eingeschaltet, die auch als ein "Komfort-Kühlen" bezeichnet
werden kann. Die Trommel des Trockners dreht sich in dieser Abkühlphase solange bis
die Lufttemperatur gesunken ist. Demzufolge verlängert sich die Trocknungszeit und
die Vorteile der höheren Temperaturen können verloren gehen.
[0034] Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass ein Öffnen der Filterklappe eines Tiefenfilters
durch das weitere Öffnungssignal 140 alleine nur eine geringe Energie- bzw. Zeitersparnis
während der ganzen Trocknung bringt. Das liegt zum Teil daran, dass ein Wärmepumpenkreislauf
des Trockners massiv beeinflusst wird, sodass ein positiver Effekt des Feuchtigkeitsverlusts
an die Umgebung aufgehoben wird. Das Öffnen der Filterklappe durch das weitere Öffnungssignal
140 zusammen mit anderen Maßnahmen für die Hochtemperatur-Wärmepumpe jedoch kann die
Abkühlphase des Trockners, z. B. am Ende der Trocknung, verkürzen.
[0035] Anders als bei bekannten Hochtemperatur-Wärmepumpentrocknern, die ebenfalls hohe
Verflüssigungstemperaturen von z. B. 80°C bei Regeltemperaturen von ca. 95°C einsetzen
und die die thermodynamischen Abkühlphasen durch ein oder häufigeres Ausschalten des
Kompressors kurz vor Beendigung der Trocknung vermeiden, wird durch die hier vorgestellte
Vorrichtung 105 vorteilhafterweise eine Lebensdauer des Kompressors des vorgestellten
Trockners bewahrt. Anders als bei bekannten Trocknern, die eine Gehäusebelüftung durch
Schlitze an einer Rückenwand des Trockners aufweisen, kann bei dem hier vorgestellten
Ansatz eine Gerätesicherheit bewahrt werden, da kein Wasser über die Rückwand in den
Trockner eindringen kann.
[0036] Die vorgestellte Vorrichtung 105 ermöglicht eine Verkürzung der Trockenzeit bzw.
eine Energieverbrauch Minimierung. So ermöglicht sie insbesondere durch das Öffnungssignal
115 und das weitere Öffnungssignal 140 eine Reduzierung der Zeit der Abkühlphase.
Die Signale 120, 140, 240, 345, 250 können von der Vorrichtung 105 gleichzeitig bzw.
einzeln eingesetzt werden: Das Öffnungssignal 120 und das weitere Öffnungssignal 140
bewirken ein automatisches Öffnen der Trocknertür und/oder der Filterklappe nur in
der Abkühlphase der Trocknung, wodurch die Reduzierung der Komfort-Kühlen-Zeit erreicht
wird.
[0037] Durch das Enthitzungssignal 240 erfolgt eine Ansteuerung des Enthitzer-Gebläses für
die Abkühlung der Trommeloberfläche der Trommel. Hierbei ist das Enthitzer-Gebläse
in dem Trockner derart angebracht, dass das Enthitzer-Gebläse die Trommel direkt angeströmt.
Das Enthitzer-Gebläse kann demnach wie in Fig. 3 dargestellt schräg zu der Trommel
angebracht sein. Eine Regelung des Enthitzer-Gebläses nach der Trocknung z. B. in
der Abkühlphase kann hierbei anhand der Prozessluft-Temperatur, d. h. abhängig von
einer Lufttemperatur am Trommelaustritt erfolgen. Ein entsprechender Sensor zum Messen
dieser Lufttemperatur und zum Ausgeben des Temperatursignals 225 ist hierbei in den
Trockner eingebaut.
[0038] Durch das Enthitzungssignal 240 erfolgt gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Reduzierung
der Regeltemperatur von 100°C auf 80 °C bereits in einer Austreibungsphase, in der
eine Restfeuchte der Wäsche bei unter 8%, z. B. bei 8% bis 5% liegt. Diese Restfeuchte
wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch das Feuchtesignal 230 erkannt. Das Enthitzergebläse
dreht sich dann ansprechend auf das durch das Feuchtesignal 230 ausgelöste Enthitzungssignal
240 schneller.
[0039] Durch das Trommelsignal 245 erfolgt ebenfalls ansprechend auf das Feuchtesignal 230
eine Erhöhung der Trommeldrehzahl der Trommel in der Austreibungsphase.
[0040] Durch das zusätzliche Öffnungssignal 250 erfolgt ein Öffnen der Luftkanalklappe bzw.
Öffnen des Bypasses vor dem Prozessluftgebläse zum Ansaugen kühlerer Luft aus dem
Trocknerinnenraum bzw. Aufstellungsraum zur schnelleren Abkühlung der Wäschetemperatur.
[0041] Der Trockner, der in Verbindung mit der hier vorgestellten Vorrichtung 105 eingesetzt
wird, verfügt über einen automatischen Öffnungsmechanismus von Trocknertür und Filterklappe
wie beim Geschirrspüler, über ein geneigtes Enthitzer-Gebläse zum Abkühlen der Trommel
sowie über Regler und Temperatursensoren, die standardmäßig in der Elektronik vorhanden
sind. Die Wärmepumpe des Trockners ist für hohe Temperaturen ausgelegt, z. B. ist
eine Verdampfungstemperatur größer als 40°C und eine Verflüssigungstemperatur größer
als 80°C. Es wird ein erhöhter Prozessluft-Volumenstrom eingesetzt. Eine Regelgröße
des Enthitzer-Gebläses ist die Kältemitteltemperatur und/oder die Prozesslufttemperatur
in der Abkühlphase ab einem Kompressor-Aus-Status.
[0042] Bei der Integration der Luftkanalklappe bzw. dem Bypass mit Klappe vor dem Prozessluftgebläse
wird diese zum Ende bzw. nach dem Ende des Trockenprozesses abhängig von den Parametern
Prozesslufttemperatur, Endrestfeuchte, Kältemitteltemperatur geöffnet. Ein zuvor geschlossener
Prozessluftkreislauf wird dadurch geöffnet. Es wird Luft aus dem Trocknerinnenraum
bzw. aus dem Aufstellungsraum angesaugt. Dies führt zu einer Reduzierung der Trommeleintrittstemperatur.
Ebenso ändert sich das Druckniveau der Luft im Prozessluftkreislauf, sodass der Druck
nach dem Prozessluftgebläse steigt und die Trommeldichtungen bei der heutigen Konstruktion
etwas undicht werden. Dadurch wird aus dem geschlossenen Prozessluftkreislauf ein
teilweise geöffneter Kreislauf, siehe hierzu Fig.4. Ein Querschnitt einer Öffnung
einer geöffneten Luftkanalklappe, die auch als Ansaugöffnung bezeichnet werden kann,
ist so ausgelegt, dass keine Beeinflussung einer Kältemittelüberhitzung erfolgt. Gegebenenfalls
kann die Luftkanalklappe auch mit einer VDE-Bohrung für eine Kondensatpumpe des Trockners
kombiniert werden, wenn die Luftkanalklappe auf einer Unterseite des Moduls angeordnet
wird.
[0043] Ein Vorteil der Vorrichtung 105 ist, dass eine Verkürzung der Trockenzeit der Wäsche
für einen Trockner mit einer Wärmepumpe mit hohen Verdamfungs- und Verflüssigungstemperaturen
ermöglicht wird.
[0044] Figur 3 zeigt einen schematischen Querschnitt einer Seitenansicht eines Trockners
100 mit einer Vorrichtung 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich
um den in Fig. 1 oder 2 beschriebenen Trockner 100 mit der in Fig. 2 beschriebenen
Vorrichtung 105 handeln. Der Trockner 100 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein
Enthitzer-Gebläse 300, einen Kompressor 305 und einen Kältemittel-Temperaturmessfühler
310 auf. Das Enthitzer-Gebläse 300 ist schräg zu der Trommel 312 angeordnet. Der Kältemittel-Temperaturmessfühler
310 ist im Bereich des Kompressors 305, zwischen dem Enthitzer-Gebläse 300 und der
Trommel 312 angeordnet. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung 105 dazu
ausgebildet, um das Enthitzungssignal 240 ansprechend auf ein Empfangen des Kältemittelsignals
235 auszugeben, das eine Kältemitteltemperatur im Bereich des Kompressors 305, hier
nach dem Kompressor 305, anzeigt. Das Kältemittelsignal 315 repräsentiert die von
dem Kältemittel-Temperaturmessfühler 310 eingelesene Kältemitteltemperatur. Das Enthitzer-Gebläse
300 ist dazu ausgebildet, um Umgebungsluft 150 anzusaugen. Das Enthitzer-Gebläse 300
ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel derart angeordnet, dass von dem Enthitzer-Gebläse
300 ausgestoßene kühle Luft 315 auf die Trommel 312 strömt, um die in der Trommel
320 befindliche Wäsche 110 und/oder Luft zu kühlen.
[0045] Figur 4 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Bodenmodul 400 eines Trockners
100 mit einer Vorrichtung 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich
um ein Bodenmodul 400 des in Fig. 1 oder 3 beschriebenen Trockners 100 mit einer der
anhand einer der vorangegangenen Figuren beschriebenen Vorrichtungen 105 handeln.
Das Bodenmodul 400 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel einen Verdampfer 405, einen
Verflüssiger 410, ein Prozessluftgebläse 415 und einen Luftkanal 420 mit einer Luftkanalklappe
425 auf. Der Luftkanal 420 ist zwischen dem Verflüssiger 410 und dem Prozessluftgebläse
415 angeordnet. Die Vorrichtung 105 ist dazu ausgebildet, um das weitere Öffnungssignal
250 ansprechend auf ein Empfangen des Temperatursignals 225 oder ansprechend auf ein
Empfangen des Feuchtesignals 230 oder ansprechend auf ein Empfangen des Kältemittelsignals
235 zu senden. Das weitere Öffnungssignal 250 ist dazu ausgebildet, um die Luftkanalklappe
425 zumindest teilweise zu öffnen, um kühle Umgebungsluft anzusaugen.
[0046] Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 500 zum Reduzieren einer Trockenzeit
beim Trocknen von Wäsche in einem Trockner gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei
kann es sich um ein Verfahren 500 handeln, das von einer der anhand einer der vorangegangenen
Figuren beschriebenen Vorrichtungen ausführbar ist.
[0047] Das Verfahren weist zumindest einen Schritt 505 des Einlesens und einen Schritt 510
des Ausgebens auf. Im Schritt 505 des Einlesens wird ein Abkühlsignal eingelesen,
das einen Betrieb einer Abkühlphase des Trockners anzeigt. Im Schritt 510 des Ausgebens
wird ansprechend auf das Abkühlsignal ein Öffnungssignal ausgegeben, das dazu ausgebildet
ist, um ein zumindest teilweises Öffnen einer Trocknertür des Trockners zu bewirken.
[0048] Optional weist das Verfahren gemäß diesem Ausführungsbeispiel einen Schritt 512 des
weiteren Ausgebens, einen Schritt 515 des Erzeugens, einen Schritt 520 des weiteren
Erzeugens und einen Schritt 525 des Sendens auf.
[0049] Im Schritt 512 des weiteren Ausgebens wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel ansprechend
auf den Schritt 505 des Einlesens ein weiteres Öffnungssignal ausgegeben, das dazu
ausgebildet ist, um ein zumindest teilweises Öffnen einer Filterklappe des Trockners
zu bewirken.
[0050] Im Schritt 515 des Erzeugens wird ein Enthitzungssignal erzeugt, das dazu ausgebildet
ist, um ein Enthitzer-Gebläse des Trockners einzuschalten und/oder eine Leistung des
Enthitzer-Gebläses zu verstärken. Der Schritt 515 des Erzeugens wird gemäß diesem
Ausführungsbeispiel ansprechend auf den Schritt 505 des Einlesens und/oder ansprechend
auf einen Schritt des Empfangens eines Temperatursignals ausgeführt, in dem ein Temperatursignal
empfangen wird, das eine Prozesslufttemperatur im Bereich der Trommel während der
Abkühlphase anzeigt und/oder ansprechend auf einen Schritt des Empfangens eines Feuchtesignals,
in dem ein Feuchtesignal empfangen wird, das eine Feuchte der Wäsche im Trockner anzeigt
und/oder ansprechend auf einen Schritt des Empfangens eines Kältemittelsignals, in
dem ein Kältemittelsignal empfangen wird, das eine Kältemitteltemperatur im Bereich
eines Kompressors des Trockners anzeigt.
[0051] Der Schritt 515 des Erzeugens kann auch vor dem Schritt 510 des Ausgebens und dem
Schritt 512 des weiteren Ausgebens durchgeführt werden. Die Schritte 510 des Ausgebens
und 512 des weiteren Ausgebens sind optional, falls der Schritt 515 des Erzeugens
bereits die Prozesslufttemperatur unter 55°C reduziert hat.
[0052] Im Schritt 520 des weiteren Erzeugens wird ein Trommelsignal erzeugt, das dazu ausgebildet
ist, um eine Drehzahl einer Trommel des Trockners zu erhöhen und/oder zu reversieren.
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird der Schritt 520 des weiteren Erzeugens ansprechend
auf den oder einen Schritt des Empfangens eines Feuchtesignals ausgeführt, in dem
das oder ein Feuchtesignal empfangen wird, das eine Feuchte der Wäsche im Trockner
anzeigt.
[0053] Im Schritt 525 des Sendens wird ein zusätzliches Öffnungssignal gesendet, das dazu
ausgebildet ist, um eine Luftkanalklappe oder einen Bypass zwischen einem Verflüssiger
des Trockners und einem Prozessluftgebläse des Trockners zumindest teilweise zu öffnen.
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird der Schritt 525 des Sendens ansprechend auf
den oder einen Schritt des Empfangens des oder eines Temperatursignals ausgeführt,
in dem das oder ein Temperatursignal empfangen wird, das die oder eine Prozesslufttemperatur
im Bereich der Trommel anzeigt und/oder ansprechend auf den oder einen Schritt des
Empfangens des oder eines Feuchtesignals ausgeführt, in dem das oder ein Feuchtesignal
empfangen wird, das die oder eine Feuchte der Wäsche im Trockner anzeigt und/oder
ansprechend auf den oder einen Schritt des Empfangens des oder eines Kältemittelsignals
ausgeführt, in dem das oder ein Kältemittelsignal empfangen wird, das die oder eine
Kältemitteltemperatur im Bereich des Kompressors des Trockners anzeigt.
[0054] Die vorgestellten Verfahrensschritte können wiederholt sowie in einer anderen als
in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
[0055] Figur 6 zeigt ein Diagramm 600, in dem ein Druck p über die Zeit t dargestellt ist
in Bezug zu einer Senkung einer Regeltemperatur bei Erhöhung einer Enthitzergebläsedrehzahl
gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0056] Figur 7 zeigt ein Diagramm 700, in dem eine Restfeuchte f über die Zeit t dargestellt
ist in Bezug zu einer Abkühlphase gemäß einem Ausführungsbeispiel. Zum Zeitpunkt 700
wird der Kompressor ausgeschaltet, wobei zum Zeitpunkt 710 der Trockner ausgeschaltet
wird.
[0057] Figur 8 zeigt ein Diagramm 800, in dem eine Restfeuchte f über die Zeit t dargestellt
ist in Bezug zu einer Abkühlphase mit einer geöffneten Filterklappe gemäß einem Ausführungsbeispiel.
An einem Punkt 800 wird die Filterklappe geöffnet, wenn der Kompressor ausgeschaltet
ist.
[0058] Figur 9 zeigt ein Diagramm 900, in dem ein Temperaturverlauf über die Zeit dargestellt
ist, in Bezug zu einer Trockenzeit t im Verhältnis zu einer Kältemittelregeltemperatur
°C. An einem Punkt 905 wird ein Kompressor ausgeschaltet, um eine Abkühlphase zu vermeiden.
An einem Punkt 910 wird ein Kompressor ausgeschaltet.
[0059] Figur 10 zeigt ein Diagramm 1000, in dem ein Temperaturverlauf über die Zeit dargestellt
ist, in Bezug zu einer Trockenzeit t im Verhältnis zu einer vor Trocknungsende reduzierten
Kältemittelregeltemperatur °C bei Erhöhung einer Enthitzergebläsedrehzahl gemäß einem
Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein Schaubild 1000 handeln, das einen Verlauf
eines Trockenprogramms eines Trockners darstellt, der eine der anhand einer der Figuren
2 bis 4 beschriebenen Vorrichtungen aufweist. An einem Punkt 1005 wird eine Regeltemperatur
beispielsweise durch das Öffnungssignal und/oder das Enthitzungssignal reduziert.
An einem Punkt 1010 wird ein Kompressor ausgeschaltet. Im Vergleich zu dem in Fig.
9 dargestellten Schaubild wird der Kompressor hier später ausgeschaltet. An einem
kurz darauf folgenden Punkt 1015 wird der Trockner ausgeschaltet.
[0060] Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine "und/oder" Verknüpfung zwischen einem ersten
Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel
gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und
gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite
Merkmal aufweist.
1. Verfahren (500) zum Reduzieren einer Trockenzeit beim Trocknen von Wäsche (110) in
einem Trockner (100), wobei das Verfahren (500) zumindest die folgenden Schritte aufweist:
- Einlesen (505) eines Abkühlsignals (115), das einen Betrieb einer Abkühlphase des
Trockners (100) anzeigt; und
- Ausgeben (510) eines Öffnungssignals (120) ansprechend auf das Abkühlsignal (115),
wobei das Öffnungssignal (120) dazu ausgebildet ist, um ein zumindest teilweises Öffnen
einer Trocknertür (125) des Trockners (100) zu bewirken.
2. Verfahren (500) gemäß Anspruch 1, mit einem Schritt (512) des weiteren Ausgebens,
in dem ansprechend auf das Abkühlsignal (115) ein weiteres Öffnungssignal (140) ausgegeben
wird, das dazu ausgebildet ist, um ein zumindest teilweises Öffnen einer Filterklappe
(145) des Trockners (100) zu bewirken.
3. Verfahren (500) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (515)
des Erzeugens, in dem ein Enthitzungssignal (240) erzeugt wird, das dazu ausgebildet
ist, um ein Enthitzer-Gebläse (300) des Trockners (100) einzuschalten und/oder eine
Leistung des Enthitzer-Gebläses (300) zu verstärken.
4. Verfahren (500) gemäß Anspruch 3, bei dem der Schritt (515) des Erzeugens ansprechend
auf das Abkühlsignal (115) und/oder ansprechend auf ein Empfangen eines Temperatursignals
(225), das eine Prozesslufttemperatur im Bereich einer Trommel (320) des Trockners
(100) während der Abkühlphase anzeigt und/oder ansprechend auf ein Empfangen eines
Feuchtesignals (230), das eine Feuchte der Wäsche (110) im Trockner (100) anzeigt
und/oder ansprechend auf ein Empfangen eines Kältemittelsignals (235), das eine Kältemitteltemperatur
im Bereich eines Kompressors (305) des Trockners (100) anzeigt, ausgeführt wird.
5. Verfahren (500) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (520)
des weiteren Erzeugens, in dem ein Trommelsignal (245) erzeugt wird, das dazu ausgebildet
ist, um eine Drehzahl einer Trommel (320) des Trockners (100) zu erhöhen und/oder
zu reversieren.
6. Verfahren (500) gemäß Anspruch 5, bei dem der Schritt (520) des weiteren Erzeugens
ansprechend auf ein Empfangen eines Feuchtesignals (230), das eine Feuchte der Wäsche
(110) im Trockner (100) anzeigt, ausgegeben wird.
7. Verfahren (500) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (525)
des Sendens, in dem ein zusätzliches Öffnungssignal (250) gesendet wird, das dazu
ausgebildet ist, um eine Luftkanalklappe (425) oder einen Bypass zwischen einem Verflüssiger
(410) des Trockners (100) und einem Prozessluftgebläse (415) des Trockners (100) zumindest
teilweise zu öffnen.
8. Verfahren (500) gemäß Anspruch 7, bei dem der Schritt (525) des Sendens ansprechend
auf ein Empfangen eines Temperatursignals (225), das eine Prozesslufttemperatur im
Bereich einer Trommel (320) des Trockners (100) anzeigt und/oder ansprechend auf ein
Empfangen eines Feuchtesignals (230), das eine Feuchte der Wäsche (110) im Trockner
(100) und/oder ansprechend auf ein Empfangen eines Kältemittelsignals (235), das eine
Kältemitteltemperatur im Bereich eines Kompressors (305) des Trockners (100) anzeigt,
gesendet wird.
9. Vorrichtung (105), die ausgebildet ist, um die Schritte des Verfahrens (500) gemäß
einem der vorangegangenen Ansprüche in entsprechenden Einheiten (200; 205; 210; 215;
220) anzusteuern und/oder auszuführen.
10. Trockner (100), insbesondere Hochtemperatur-Wärmepumpentrockner, mit einer Vorrichtung
(105) gemäß Anspruch 9.
11. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens (500) nach
einem der Ansprüche 1 bis 8, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Vorrichtung
ausgeführt wird.