[0001] Die Erfindung betrifft ein Türscharnier mit zumindest einer Scharnierwelle, zumindest
einem an der Scharnierwelle angreifenden Haltearm und zumindest einer Kontur, wobei
der zumindest eine Haltearme sich mit zumindest einem Abschnitt auf der Kontur abstützt,
sowie ein Fahrzeug mit zumindest einem solchen Türscharnier.
[0002] Türscharniere sind insbesondere für den Kraftfahrzeugbereich im Stand der Technik
in unterschiedlichster Ausgestaltung bekannt. Sie dienen einer gelenkigen Anbindung
einer Fahrzeugtür an einer Fahrzeugkarosserie. Hierbei ist es insbesondere bekannt,
über eine Arretierung die Fahrzeugtür relativ zu der Fahrzeugkarosserie in einer gewünschten
Öffnungsposition bzw. einer gewünschten Schließposition zu halten, ohne dass es zusätzlicher
Feststellmittel bedarf.
[0003] Beispielsweise ist es aus der
EP 2 568 103 B1 bekannt, ein Kraftfahrzeugtürscharnier mit einer an einer Fahrzeugkarosserie angeordneten
Säulenkonsole, einer mit einer Kraftfahrzeugtür verbindbaren Türkonsole, einem die
Türkonsole und die Säulenkonsole gelenkig miteinander verbindenden Scharnierstift,
der drehfest mit der Säulenkonsole und drehgelenkig mit der Türkonsole verbunden ist,
und einer Arretierungseinheit vorzusehen, wobei die Arretierungseinheit einen mit
der Türkonsole verdrehsicher verbundenen, eine Bremsfläche aufweisenden Bremseinsatz
und ein verdrehsicher mit dem Scharnierstift verbundenes Arretierungselement aufweist,
das in Richtung auf die Bremsfläche verstellbare Halteflächen aufweist. Die Halteflächen
sind an zwei einstückig mit dem Arretierungselement ausgebildeten Arretierungselementarmen
angeordnet, die mittels einer Stelleinheit derart in Richtung auf die Bremsfläche
elastisch verlagert werden können, dass die Halteflächen an der Bremsfläche anliegen.
Der Bremseinsatz ist zwischen den zwei jeweils die Halteflächen aufweisenden Arretierungselementarmen
angeordnet. Die Stelleinheit ist derart ausgebildet, dass diese die Halteflächen an
gegenüberliegende Bremsflächen des Bremseinsatzes andrückt und die Stelleinheit eine
Stellschraube aufweist, mittels derer die Arretierungselementarme in Richtung auf
den Bremseinsatz verlagert werden können. Die Stellschraube erstreckt sich dabei derart
zwischen den Arretierungselementarmen, dass über die Stellschraube der Abstand der
Arretierungselementarme eingestellt werden kann. Der Bremseinsatz weist ferner konturierte
Bremsflächen auf, d.h. die Bremsflächen weisen gegenüber einer Hauptebene der Bremsflächen
sowohl Vertiefungen als auch Erhebungen auf, wobei im Bereich der Erhebungen ein höheres
Haltemoment und im Bereich der Vertiefungen ein gegenüber der Hauptebene reduziertes
Haltemoment besteht.
[0004] Aus der
EP 1 144 786 B1 ist eine weitere Gelenkverbindung in Form eines Türscharniers bekannt, bei dem eine
Vorrichtung zum Festsetzen eines ersten Bewegungselementes, wie beispielsweise eines
Türteils, an einem zweiten Bewegungselement, wie beispielsweise einem Säulenteil,
beweglich angelenkt ist. Ferner ist eine Festsetzungseinheit vorgesehen, die ein erstes
und ein zweites Bremselement aufweist, wobei das erste Bremselement z.B. Außenlamellen
sind und das zweite Bremselement z.B. Innenlamellen. Das erste Bremselement ist mit
dem ersten Bewegungselement verbunden und das zweite Bremselement mit dem zweiten
Bewegungselement. Die Bremselemente können so miteinander durch Einwirken einer Kraft,
die durch ein Kraftanwendungselement erzeugt wird, in Eingriff gebracht werden, dass
sie aneinander festgesetzt sind und über die Verbindung der Bremselemente mit den
Bewegungselementen hierbei auch die Bewegungselemente aneinander festgesetzt sind.
Kraftanwendungselement ist z.B. eine Feder. Ferner ist eine mechanische Schalteinheit
vorgesehen, die einen Kopplungszustand und einen Trennzustand annehmen kann, wobei
die Schalteinheit beim Bewegen der Bewegungselemente relativ zueinander von dem Kopplungszustand
in den Trennzustand umschaltet und in dem Kopplungszustand die Einwirkung der Kraft
auf die Bremselemente freigibt, so dass diese Bremselemente miteinander in Eingriff
kommen. Die Schalteinheit umfasst ferner ein erstes oder ein zweites Betätigungselement,
wobei das erste Betätigungselement mit dem ersten Bewegungselement verbunden ist und
das zweite Betätigungselement mit dem zweiten Bewegungselement. Die Verbindung erfolgt
jeweils derart, dass die Bewegung der Bewegungselemente eine Rotationsbewegung der
Betätigungselemente bewirkt, die so aufeinander angeordnet sind, dass sie bei einem
gegenseitigen Positionswechsel eine Schwenkbewegung ausführen, die parallel zu der
Rotationsachse stattfindet. Die Betätigungselemente ändern dabei ihren Abstand zueinander,
wodurch die Schalteinheit vom Kopplungszustand in den Trennzustand umschaltet, in
dem die Einwirkung der Kraft auf die Bremselemente blockiert wird, so dass die Bremselemente
voneinander gelöst werden. Ferner ist ein Kopplungselement, wie z.B. Kugeln, vorgesehen,
das die Relativbewegung der Bewegungselemente in eine Schwenkbewegung der Betätigungselemente
umwandelt, wobei das Kopplungselement automatisch in seine Startposition zurückkehrt
und damit die Einwirkung der Kraft auf die Bremselemente auslöst, so dass die Bremselemente
in Eingriff zueinander kommen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Türscharnier, insbesondere
ein Kraftfahrzeugtürscharnier, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dahingehend fortzubilden,
dass ein vom Öffnungswinkel der Tür abhängiges und sich änderndes Haltemoment bei
einem gegenüber den Lösungen des Standes der Technik reduzierten Verschleiß des Türscharniers
ermöglicht werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird für ein Türscharnier nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass zum Erzeugen eines öffnungswinkelabhängigen Haltemoments benachbart zu
dem zumindest einen Haltearm Haltelamellen und benachbart zu der Kontur Bremslamellen
angeordnet sind, wobei Haltelamellen und Bremslamellen ineinander greifen und wobei
zumindest der sich auf der Kontur abstützende erste Haltearm zumindest gegenüber der
Kontur durch eine Grundklemmkraft belastbar oder belastet ist. Weiterbildungen der
Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0007] Dadurch wird ein Türscharnier geschaffen, das zumindest eine Scharnierwelle umfasst,
an der zumindest ein Haltearm angreift. Der zumindest eine Haltearm ist insbesondere
entlang der Scharnierwelle mit einer Erstreckung quer zu dieser, insbesondere senkrecht
zu dieser, an dieser angeordnet. Beispielsweise weist der zumindest eine Haltearm
ein mit einer Durchgangsöffnung versehenes Ende auf, wobei die Scharnierwelle sich
nach Montage des zumindest einen Haltearms an der Scharnierwelle durch diese Durchgangsöffnung
hindurch erstreckt. Die Scharnierwelle kann insbesondere in senkrechter Ausrichtung
in einem Raum angeordnet sein und sich der zumindest eine Haltearm quer zu dieser,
insbesondere etwa in horizontaler Ausrichtung in dem Raum von der Scharnierwelle weg
erstrecken, in Anordnung an dieser. Um ein ungewolltes Rotieren oder Verdrehen des
zumindest einen Haltearms um die Scharnierwelle zu vermeiden, kann der zumindest eine
Haltearm verdrehsicher an der Scharnierwelle angeordnet sein. Dies ist insbesondere
durch ungleichmäßige Formgebung der Durchgangsöffnung und der Scharnierwelle, zumindest
in dem Bereich, in dem der zumindest eine Haltearm an der Scharnierwelle angeordnet
wird, realisierbar.
[0008] Benachbart zu dem zumindest einen Haltearm, bei Vorsehen zweier Haltearme vorzugsweise
zwischen den Haltearmen Haltelamellen angeordnet sind. Auch die Haltelamellen sind,
wie der zumindest eine Haltearm, einseitig an der Scharnierwelle festgelegt, weisen
insbesondere ebenfalls endseitig eine Durchgangsöffnung auf, über die sie mit der
Scharnierwelle verbunden sind oder werden können. Auch in Bezug auf die Haltelamellen
erweist es sich als vorteilhaft, diese verdrehsicher an der Scharnierwelle anzuordnen.
Hierdurch kann sichergestellt werden, dass Haltelamellen und Haltearme fluchtend benachbart
zueinander, bei im Raum senkrechter Anordnung der Scharnierwelle insbesondere untereinander,
an der Scharnierwelle angeordnet sind.
[0009] Der zumindest eine Haltearm, bei Vorsehen von z.B. zwei Haltearmen zumindest der
erste Haltearm, greift an der Kontur an, bei senkrechter Anordnung der Scharnierwelle
in einem Raum vorteilhaft der oberste Haltearm. Bei Vorsehen zweier Haltearme ist
die Kontur zwischen den beiden Haltearmen angeordnet. Sie ist insbesondere auf der
Außenseite eines Konturelements ausgebildet. Benachbart zu der Kontur sind Bremslamellen
angeordnet. Sie weisen vorteilhaft eine dem Konturelement entsprechende äußere Formgebung
auf, jedoch üblicherweise keine der Kontur entsprechende außenseitige Kontur. Vielmehr
sind die Bremslamellen zumeist flach, eben ausgebildet, ebenso wie die Haltelamellen.
Bei senkrechter Anordnung von Konturelement und Bremslamellen (in einem Raum) ist
die Kontur des Konturelements am weitesten oben angeordnet, während die Bremslamellen
darunter angeordnet sind. Haltelamellen und Bremslamellen greifen ineinander bzw.
kämmen miteinander. Die Haltelamellen und die Bremslamellen greifen insbesondere abwechselnd
ineinander. Sind z.B. zwei Haltearme vorgesehen, stützt sich der zumindest eine erste
Haltearme mit zumindest einem Abschnitt auf der Kontur ab. Der zumindest eine zweite
Haltearm kann in diesem Falle die von der Kontur am weitesten entfernte, insbesondere
unterste (bei senkrechter Anordnung im Raum), Bremslamelle oder die am weitesten entfernte,
unterste Haltelamelle untergreifen. Es kann ferner nur ein Haltearm vorgesehen sein,
der über die Kontur des Konturelements eine Druckkraft auf die Haltelamellen und die
Bremslamellen ausübt, wobei sich die von dem Haltearm am weitesten entfernte Haltelamelle
oder Bremslamelle auf dem unteren Teil eines Gehäuses des Türscharniers, in dem diese
aufgenommen sind, abstützt. Ist somit lediglich ein Haltearm vorgesehen, drückt dieser
über die Kontur des Konturelements auf die Haltelamellen und die Bremslamellen. Die
unterste oder letzte, also am weitesten von dem einen Haltearm entfernte Haltelamelle
bzw. Bremslamelle, je nach dem, welche als unterste oder letzte angeordnet ist, wird
durch den von dem Haltearm ausgeübten Druck auf den unteren Teil, wie einen Boden,
des das Türscharnier aufnehmenden Gehäuses gedrückt.
[0010] Beim Bewegen, also Öffnen und Schließen einer Tür, die mit dem Türscharnier verbunden
ist, wird das Paket aus Kontur bzw. Konturelement und Bremslamellen relativ zu dem
Paket aus zumindest einem Haltearm und Haltelamellen bewegt. Der zumindest eine oder
erste Haltearm, bei Vorsehen von mehr als einem Haltearm, wird durch eine Grundklemmkraft
gegen die Kontur gedrückt. Hierdurch ist es möglich, dass der oder der erste Haltearm
der Kontur bei deren Bewegung folgt, während er, also der oder der erste Haltearm,
über die Kontur hinweg streicht.
[0011] Die Kontur weist insbesondere eine ebene Fläche sowie Erhebungen gegenüber dieser
auf. Es können ferner ebenfalls Vertiefungen vorgesehen sein. Überstreicht der erste
Haltearm die Erhebungen der Kontur, wird der oder der erste Haltearm mit einer Klemmkraft
beaufschlagt, die größer ist als die Grundklemmkraft, überstreicht er Vertiefungen,
wird er mit einer Klemmkraft beaufschlagt, die geringer ist als die Grundklemmkraft.
Im Bereich der ebenen Fläche der Kontur ist die Klemmkraft vorteilhaft gleich der
Grundklemmkraft.
[0012] Um die Grundklemmkraft aufzubringen, ist beispielsweise zumindest ein Federpaket,
wie ein Tellerfederpaket, vorgesehen. Dieses greift an dem ersten Haltearm an und
drückt diesen mit der Grundklemmkraft gegen die Kontur. Anstelle eines Federpakets
bzw. Tellerfederpakets kann auch eine andere Einrichtung zum Erzeugen der Grundklemmkraft
vorgesehen werden, beispielsweise eine pneumatisch wirkende Einrichtung, die ebenfalls
die gewünschte Grundklemmkraft zum Aneinanderdrücken von Haltearm(en), Kontur, Haltelamellen
und Bremslamellen erzeugt. Zum Erzeugen der Grundklemmkraft kann außer zumindest einer
pneumatischen Einrichtung zumindest eine hydraulische und/oder elektrische Einrichtung,
insbesondere ein pneumatischer und/oder hydraulischer und/oder elektrischer Antrieb,
vorgesehen sein.
[0013] Weiter vorteilhaft ist die zumindest eine Kontur auf der Außenseite zumindest eines
kreisbogenförmigen Konturelements ausgebildet, das Konturelement somit ein Kreisbogenelement.
Hierdurch ist ein platzsparender Aufbau möglich, bei dem das Konturelement und die
Bremslamellen jeweils kreisbogenförmig ausgebildet sind. Hierbei kann der oder der
erste Haltearm kontinuierlich auf der Kontur, die auf der Außenseite des Kreisbogenelements
ausgebildet oder angeordnet ist, gleiten. Aufgrund der Erhebungen, der ebenen Fläche
und ggf. der Vertiefungen der Kontur des Kreisbogenelements wird hierbei das Federpaket
beim Überstreichen der Kontur durch den oder den ersten Haltearm unterschiedlich stark
komprimiert. Hierdurch ändert sich auch die resultierende Klemmkraft, die auf die
Haltelamellen und die mit diesen kämmenden Bremslamellen einwirkt und diese gegeneinander
presst.
[0014] Ein Haltemoment wird durch die Klemmkraft, die die Haltearme und Haltelamellen gegenüber
der Kontur und den Bremslamellen aufbringen, erzeugt. Das Haltemoment ändert sich
entsprechend der Ausgestaltung der Kontur beim Verschwenken der mit dem Türscharnier
verbindbaren oder verbundenen Tür in Abhängigkeit von dem Öffnungswinkel der Tür,
also in Abhängigkeit von der Position des oder des ersten Haltearms auf der Kontur
des Konturelements bzw. Kreisbogenelements. In Abhängigkeit von der Kontur können
durch die Variation der Klemmkraft dementsprechend beispielsweise zumindest ein Freilaufbereich,
in dem eine geringe oder keine Klemmkraft erzeugt wird, somit ein geringes oder kein
Haltemoment, wobei der oder der erste Haltearm eine Vertiefung überstreicht, und/oder
zumindest ein Haltebereich, in dem eine hohe Klemmkraft erzeugt wird, somit ein hohes
Haltemoment, wobei der oder der erste Haltearm eine Erhöhung überstreicht, und/oder
zumindest ein Komfortbereich, in dem eine vergleichsweise mittlerer Klemmkraft erzeugt
wird, somit ein zwischen einem hohen und einem geringen Haltemoment liegendes Haltemoment,
wobei der oder der erste Haltearm eine ebene Fläche oder eine dieser gegenüber geringere
Erhöhung als bei einem hohen Haltemoment überstreicht, und/oder zumindest ein Dämpfungsbereich
vorgesehen werden, in dem die Klemmkraft vor dem Erreichen einer Endlage kontinuierlich
ansteigt, somit auch das Haltemoment, wobei der oder der erste Haltearm eine aufwärts
laufende Rampe überstreicht. Ein Freilaufbereich kann zum Schließen der Tür vorgesehen
werden, ein Haltebereich zum sicheren Halten der Tür am Hang und der Komfortbereich
zum Halten der Tür auf ebenem Grund. Es kann somit in Abhängigkeit von der jeweiligen
Ausgestaltung der Kontur eine über den Öffnungswinkel der Tür veränderbare bzw. türöffnungswinkelabhängige
Haptik des Türscharniers erreicht werden.
[0015] Vorteilhaft sind die Bremslamellen entsprechend der Krümmung des kreisbogenförmigen
Konturelements bzw. Kreisbogenelements gebogen geformt und parallel zu dem zumindest
einen kreisbogenförmigen Konturelement bzw. Kreisbogenelement, mit diesem fluchtend
angeordnet. Hierdurch entsteht eine Einheit aus kreisbogenförmigem Konturelement bzw.
Kreisbogenelement mit außenseitiger Kontur und den auf der der Kontur gegenüberliegenden
Seite des kreisbogenförmigen Konturelements bzw. Kreisbogenelements angeordneten Bremslamellen,
somit eine Art kompaktes Paket.
[0016] Zum Einstellen der Grundklemmkraft kann zumindest eine Einstelleinrichtung vorgesehen
sein. Bei Vorsehen eines Tellerfederpakets kann zumindest eine auf das Tellerfederpaket
einwirkende Einstellschraube vorgesehen sein. Durch eine solche Einstelleinrichtung
ist es möglich, die Grundklemmkraft anwendungsspezifisch einzustellen, somit die Klemmkraft
des Pakets aus dem zumindest einen Haltearm und den parallel zu diesen/diesem vorgesehenen
Haltelamellen in Einwirkung auf das Paket aus dem Konturelement mit der außenseitigen
Kontur und den Bremslamellen. Um eine optimale Klemmwirkung für diese Komponenten
des Türscharniers zu erzielen, ist die die Grundklemmkraft ausübende Einrichtung,
insbesondere das Federpaket bzw. Tellerfederpaket und die Einstellschraube, so nah
wie möglich im Kontaktbereich von Haltearm(en) und Haltelamellen mit der Kontur des
Konturelements, insbesondere Kreisbogenelements, und den Bremslamellen angeordnet.
[0017] Vorteilhaft sind der zumindest eine Haltearm und die Haltelamellen axial entlang
der Scharnierwelle verschiebbar an dieser gelagert. Hierdurch ist eine anwendungsspezifisch
geeignete Positionierung an der Scharnierwelle möglich. Weiter vorteilhaft liegt der
zumindest eine Haltearm mit einer balligen Fläche oder einem balligen Abschnitt auf
der diesem benachbarten, bei im Raum senkrechter Anordnung der Scharnierwelle obersten
Haltelamelle auf. Hierdurch kann das Haltelamellenpaket von dem zumindest einen Haltearm
niedergedrückt, bei Vorsehen zumindest zweier Haltearme zwischen den zumindest zwei
Haltearmen gehalten, werden, um eine kompakte Einheit aus den zumindest zwei Haltearmen
mit den dazwischen angeordneten Haltelamellen zu schaffen und die zwischen diesen
angeordneten Komponenten des Konturelements mit außenseitiger Kontur und den Bremslamellen
klemmend zwischen sich aufzunehmen und zu halten.
[0018] Das zumindest eine mit der Kontur versehene Konturelement, insbesondere Kreisbogenelement,
und die Bremslamellen können axial verschiebbar in einem Gehäuse des Türscharniers
gelagert sein. Hierdurch ist eine anwendungsspezifisch optimal passende Positionierung
von Konturelement und Bremslamellen am Türscharnier bzw eine optimal passende Positionierung
in Bezug auf den zumindest einen Haltearm und die Haltelamellen möglich. Insbesondere
können das Konturelement, insbesondere kreisbogenförmige Konturelement bzw. Kreisbogenelement,
und die Bremslamellen durch Stiftelemente aneinander gehalten werden, wobei das Kreisbogenelement
und die Bremslamellen entlang den Stiftelementen axial verschiebbar gelagert werden.
Weiter vorteilhaft können zum spielfreien Positionieren der Bremslamellen Federscheiben
zwischen den Bremslamellen angeordnet sein oder werden. Hierdurch ist es möglich,
beim Verschwenken der Tür um das Türscharnier herum störende Geräusche zu vermeiden
und einen über die Lebensdauer des Türscharniers auftretenden Verschleiß der Bremslamellen
und/oder des Konturelements bzw. von dessen außenseitiger Kontur auszugleichen.
[0019] Als weiter vorteilhaft erweist es sich, zumindest die Oberflächen oder Abschnitte
der Oberflächen von aneinander liegenden und/oder aufeinander gleitendem oder gleitenden
Haltearm/Haltearmen, die Haltelamellen und die Bremslamellen sowie die Kontur des
Konturelements, insbesondere Kreisbogenelements, zum Beeinflussen der Gleiteigenschaften
und/oder des Verschleißverhaltens mit zumindest einer Beschichtung zu versehen und/oder
wärmezubehandeln. Durch ein solches Beschichten und/oder Wärmebehandeln zumindest
der jeweiligen Oberflächen der aufeinander gleitenden Komponenten des Türscharniers,
also des zumindest einen Haltearms, der Kontur des Konturelements, der Haltelamellen
und der Bremslamellen, können das Gleiten dieser Oberflächen aufeinander erleichtert
und die Oberflächen gegen Verschleiß geschützt werden. Hierdurch kann die Lebensdauer
des Türscharniers gegenüber unbeschichteten, aufeinander gleitenden Komponenten verlängert
werden.
[0020] Vorzugsweise sind eine Anzahl von Haltelamellen und eine Anzahl von Bremslamellen
vorgesehen, die miteinander in Eingriff stehen. Durch die Verwendung mehrerer Haltelamellen
und Bremslamellen kann die Klemmkraft, durch die ein gefordertes Haltemoment erzeugt
wird, signifikant gesenkt werden. Infolge der sich hieraus ergebenden geringeren Belastung
im Vergleich zu den Lösungen des Standes der Technik reduziert sich der Verschleiß
vorallem zwischen dem oder dem ersten Haltearm und der Kontur, auf der dieser gleitet.
[0021] Das Türscharnier weist einen modularen Aufbau auf durch Vorsehen des zumindest einen
Haltearms mit den benachbart zu diesem angeordneten Haltelamellen, des Konturelements
mit der außenseitigen Kontur und der Bremslamellen. Alle diese Komponenten des Türscharniers
sind variierbar, es sind also keine festen Einheiten vorgesehen. Der modulare Aufbau
des Türscharniers ermöglicht eine einfache Änderung der Eigenschaften des Türscharniers
durch beispielsweise Änderung der Kontur oder Änderung der Anzahl an Haltelamellen
und/oder Bremslamellen.
[0022] Durch die kreisbogenförmige Ausbildung des Konturelements mit außenseitiger Kontur
und der Bremslamellen kann der Bauraum des Türscharniers gering gehalten und ein zur
Verfügung stehender Bauraum im Bereich einer Fahrzeugtür und einer Fahrzeugsäule,
an der die Fahrzeugtür montiert wird, optimal genutzt werden. Durch Vorsehen eines
Freiraums zwischen Scharnierwelle und Fahrzeugsäule kann ferner ein sehr geringer
Abstand zwischen Türachse und Außenhaut der Fahrzeugtür bzw. des Fahrzeugs realisiert
werden.
[0023] Die Haltelamellen und/oder die Bremslamellen können axial, also übereinander, an
der Scharnierwelle angeordnet sein. Ebenso ist es möglich, die Bremslamellen und/oder
die Haltelamellen z.B. radial bezüglich der Orientierung der Scharnierwelle des Türscharniers
anzuordnen.
[0024] Anstelle des Vorsehens von lediglich einem Haltearm oder zwei Haltearmen, also eines
Haltearmpaares, die sich etwa parallel zueinander entlang der Scharnierwelle erstrecken,
ist es ebenfalls möglich, mehrere Haltearme oder Haltearmpaare und/oder ein sternförmig
angeordnetes Haltearmpaar bzw. eine sternförmige Haltearm-Anordnung vorzusehen. Zwischen
den Haltearmen des jeweiligen Halteelementpaares sind dann weiterhin die Haltelamellen
angeordnet, die mit den Bremslamellen in Eingriff kommen bzw. kämmen, um die gewünschte
Klemmkraft und somit das gewünschte Haltemoment für eine mit dem Türscharnier verbundene
Tür aufzubringen.
[0025] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel von
dieser näher anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen in:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Türscharniers,
aufgenommen zwischen einer Säulenkonsole zum Befestigen an einer Fahrzeugkarosserie
und einer Türkonsole zum Befestigen an einer Fahrzeugtür, und
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Türscharniers gemäß Figur 1 in Alleindarstellung.
[0026] Figur 1 zeigt eine Einbausituation eines Türscharniers 100, das in einem Gehäuse
101 aufgenommen ist. An das Gehäuse 101 schließt sich auf der einen Seite eine Türkonsole
110 zum Befestigen einer nicht gezeigten Tür an. Zum Befestigen der Tür an der Türkonsole
110 weist letztere zumindest eine Befestigungsöffnung 111 auf, in die ein Bolzen,
eine Schraube oder ein anderes Befestigungsmittel eingreifen kann.
[0027] Unterhalb des in der Einbaulage nach Figur 1 etwa senkrecht (im Raum) angeordneten
Türscharniers 100 wird dieses von einem Befestigungsarm 121 einer Säulenkonsole 120
untergriffen und ist auf diesem gelagert. Die Säulenkonsole 120 dient zum Befestigen
des Türscharniers 100 an einer Fahrzeugkarosserie, die jedoch in Figur 1 nicht gezeigt
ist. Zum Befestigen an der Fahrzeugkarosserie weist die Säulenkonsole 120 zumindest
eine Befestigungsöffnung 122 auf, in die ein Bolzen, eine Schraube oder ein anderes
Befestigungsmittel eingreifen kann. Der Befestigungsarm 121 ragt etwa senkrecht von
der Säulenkonsole 120 vor und weist eine Öffnung oder ein Lager zum Lagern einer Scharnierwelle
1 des Türscharniers 100 auf. Ein am unteren Ende 10 der Scharnierwelle 1 angeordneter
Lagerzapfen 11 (siehe Figur 2) dient dem Lagern auf dem Befestigungsarm 121 in der
dort vorgesehenen Öffnung bzw. dem dort vorgesehenen Lager.
[0028] Wie den Figur 1 und 2 weiter entnommen werden kann, weist das Türscharnier 100 zwei
übereinander entlang der Scharnierwelle 1 angeordnete Haltearme 2, 3 auf. Zwischen
diesen sind Haltelamellen 4 angeordnet. Sowohl die beiden Haltearme 2, 3 als auch
die Haltelamellen 4 sind mit der Scharnierwelle1 über eine jeweils an ihrem einen
Ende angeordnete Öffnung 20, 30 bzw. 40 verbunden. Um eine Sicherung gegen ungewolltes
Verdrehen der Haltearme 2, 3 und der Haltelamellen 4 um die Scharnierwelle 1 herum
vorzusehen, sind die Öffnungen 20, 30 und 40 jeweils ungleichmäßig geformt. Ebenso
weist die Scharnierwelle 1 ein ungleichmäßiges Profil auf. Wie den Figuren 1 und 2
entnommen werden kann, ist die Scharnierwelle 1 hier einseitig abgeflacht ausgebildet,
weist also einen abgeflachten Abschnitt 12 auf. Hierdurch werden die Haltearme 2,
3 und die Haltelamellen 4 verdrehsicher an der Scharnierwelle 1 gehalten. Um die Haltearme
2, 3 und die Haltelamellen optimal an der Scharnierwelle 1 positionieren zu können,
sind diese ferner axial verschiebbar an der Scharnierwelle 1 angeordnet und mit dieser
verbunden:
[0029] An dem dem Ende mit der Öffnung 20 gegenüberliegenden Ende 21 weist der Haltearm
2 einen balligen Abschnitt 22 auf. Mit diesem liegt der Haltearm 2 auf einer außenseitig
an einem Konturelement 50 ausgebildeten Kontur 5 an. Das Konturelement 50 ist kreisbogenförmig.
Die Kontur 5 weist ebene Flächen 51, eine Erhebung 52 (in Bezug auf die Ebene der
ebenen Flächen 51) und eine Vertiefung 53 (in Bezug auf die Ebene der ebenen Flächen
51) auf. Benachbart zu und fluchtend mit dem kreisbogenförmigen Konturelement 50 sind
Bremslamellen 6 vorgesehen. Diese sind entsprechend ebenfalls kreisbogenförmig ausgebildet.
Sie sind in der Anordnung des Türscharniers 100 im Raum bzw. in der Darstellung in
den Figuren 1 und 2 in Einbaulage des Türscharniers 100 unterhalb des Konturelements
50 auf dessen der Kontur 5 gegenüberliegenden Seite 55 angeordnet. Die Bremslamellen
6 und das Konturelement 50 sind endseitig durch zwei Stiftelemente 9 in ihrer Position
zueinander fixiert und auf diesen Stiftelementen 9 gelagert. Zum Lagern auf den Stiftelementen
9 weisen das Konturelement 50 und die Bremslamellen 6 jeweils endseitig Öffnungen
auf, von denen in Figur 2 jedoch lediglich die Öffnungen 54 und 56 in dem Konturelement
50 erkennbar sind. Zwischen den Bremslamellen 6 und zwischen Bremslamellen 6 und dem
Konturelement 50 sowie auf dessen Oberseite sind Federscheiben 60 vorgesehen, um einen
Axialausgleich entlang den Stiftelementen 9 vorsehen zu können und somit eine spielfreie
oder im Wesentlichen spielfreie Positionierung der einzelnen Bremslamellen 6 entlang
den Stiftelementen 9. Hierdurch können auch störende Geräusche im Betrieb vermieden
und ein Dickenausgleich bei Verschleiß der Bremslamellen 6 über deren Lebensdauer
hinweg geschaffen werden. Über die Stiftelemente 9 sind das Konturelement 50 und die
Bremslamellen 6 in dem Gehäuse 101 des Türscharniers 100 gelagert, wie Figur 1 zu
entnehmen ist. Die beiden Stiftelemente 9 sind in entsprechenden Lageröffnungen 102
in einem unteren Teil 103 des Gehäuses 101 gelagert.
[0030] Die Haltelamellen 4 und die Bremslamellen 6 greifen jeweils ineinander bzw. kämmen
miteinander, wie besonders gut Figur 2 entnommen werden kann. Der ballige Abschnitt
22 des ersten Haltearms 2 stützt sich auf der Kontur 5 ab, der zweite Haltearm 3 untergreift
die unterste Bremslamelle 6, also die Bremslamelle 6, die am weitesten entfernt von
dem Konturelement 50 angeordnet ist, benachbart zu dem zweiten Haltearm 3. Um sicherzustellen,
dass die Pakete aus Haltearmen 2, 3 und dazwischen angeordneten Haltelamellen 4 sowie
aus Konturelement 50 und benachbart zu diesem angeordneten Bremslamellen 6 unter Klemmung
aufeinander gehalten werden, ist eine Einrichtung zum Erzeugen einer Grundklemmkraft
vorgesehen, hier beispielhaft ein Tellerfederpaket 7. Alternativ kann eine andere
Art eines Federpakets oder eine andere Einrichtung vorgesehen werden, wie eine pneumatisch
wirkende, die ebenfalls eine Grundklemmkraft auf den ersten Haltearm 2, das Konturelement
50, die Haltelamellen 4, die Bremslamellen 6 und den zweiten Haltearm 3 ausüben kann.
[0031] Zum Einstellen der Grundklemmkraft des Tellerfederpakets 7 ist eine Einstellschraube
8 vorgesehen. Bei Vorsehen einer anderen Einrichtung zum Aufbringen der Grundklemmkraft
kann eine andere Art einer Einrichtung zum Einstellen der Grundklemmkraft vorgesehen
werden. Wie insbesondere Figur 2 entnommen werden kann, ist das Tellerfederpaket 7
mit darüber angeordneter Einstellschraube 8 an dem Ende der Haltearme 2, 3 und der
Haltelamellen 4 angeordnet, an dem diese an der Kontur 5 des Konturelements 50 und
den Bremslamellen 6 angreifen, somit nah an dem Kontaktbereich von Haltearm 2, Kontur
5, Haltelamellen 4, Bremslamellen 6 und Haltearm 3, um optimal die Grundklemmkraft
auf diese Komponenten des Türscharniers 100 auszuüben.
[0032] Ein Haltemoment der Tür bzw. des Türscharniers 100 wird durch das Klemmen der Haltearme
2, 3 und Haltelamellen 4 auf der bzw. gegen die Kontur 5 des Konturelements 50 und
die Bremslamellen 6 erzeugt, wobei der ballige Abschnitt 22 des Haltearms 2, der auf
der Kontur 5 aufliegt, und auch das Tellerfederpaket 7 entfernt von der Scharnierwelle
1, am jeweils der Verbindung mit der Scharnierwelle 1 gegenüberliegenden Ende des
Haltearms 2 bzw. der Haltelamellen 4 angeordnet sind.
[0033] Wenn die mit der Türkonsole 110 verbundene Tür bewegt, also geöffnet oder geschlossen
wird, überstreicht oder überfährt der ballige Abschnitt 22 des ersten Haltearms 2
die Kontur 5 und entsprechend deren ebene Flächen 51, Erhebung(en) 52 und ggf. Vertiefung(en)
53. Hierbei ändert sich das Haltemoment in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel der Tür,
da durch die unterschiedlichen Höhenniveaus der Kontur 5 das Tellerfederpaket 7 durch
den ersten Haltearm 2 unterschiedlich stark komprimiert wird. Dadurch ändert sich
auch die resultierende Klemmkraft, durch die Haltelamellen 4 und die Bremslamellen
6 aufeinander oder aneinander gepresst werden. Hierdurch können wiederum unterschiedliche
Bereiche des Türscharniers definiert werden. Beispielsweise kann ein Freilaufbereich
bei Vorliegen einer geringen oder von keiner Klemmkraft erzeugt werden, der zum Schließen
der Tür dient. In einem Haltebereich kann eine hohe Klemmkraft vorliegen, so dass
die Tür sicher auch am Hang gehalten werden kann. In einem Komfortbereich kann eine
mittlere Klemmkraft vorliegen und dieser zum Halten der Tür auf ebenem Grund dienen.
In einem Dämpfungsbereich kann eine kontinuierlich ansteigende Klemmkraft vor dem
Erreichen einer Endlage (mit hoher Klemmkraft) vorgesehen werden, geschaffen durch
Vorsehen einer Rampe auf der Kontur 5, vor dem Erreichen der Erhebung 52.
[0034] Um die Oberflächen der aufeinander liegenden und gleitenden Komponenten des Türscharniers
100, also des balligen Abschnitts 22 des Haltearms 2, der Kontur 5, der Haltelamellen
4, Bremslamellen 6, und des Haltearms 3, besser gegen Verschleiß zu schützen und die
Gleiteigenschaften zu verbessern, können zumindest diese Oberflächen oder Oberflächenabschnitte
oder aber diese Komponenten vollständig mit einem entsprechenden Material beschichtet
und/oder wärmebehandelt sein. Ein geeignetes Material kann einerseits ausreichend
hart sein, um Verschleiß zu verhindern, andererseits ein Gleiten erleichtern. Beides,
ein Verschleißschutz und eine Verbesserung der Gleiteigenschaften, kann auch durch
eine Wärmebehandlung der Komponenten oder zumindest von deren entsprechend beaufschlagten
Oberflächen vorgesehen werden.
[0035] Durch die Verwendung einer Anzahl von Haltelamellen 4 und Bremslamellen 6, die ineinander
greifen bzw. miteinander kämmen, kann die Klemmkraft, die zum Erzeugen eines vorgegebenen
Haltemoments erforderlich ist, gegenüber den bekannten Lösungen des Standes der Technik
signifikant gesenkt werden. Infolge der geringeren Belastung der Haltelamellen 4 und
der Bremslamellen 6 aufgrund der vergleichsweise geringeren Klemmkraft kann auch der
Verschleiß zwischen dem ersten Haltearm 2 und der Kontur 5 deutlich verringert werden,
so dass die Lebensdauer des Türscharniers 100 gegenüber den bekannten Türscharnieren
deutlich erhöht werden kann.
[0036] Je nach Ausführung der Kontur 5, also der Anordnung und Ausgestaltung der ebenen
Flächen 51, Erhebungen 52 und Vertiefungen 53, kann eine Variation der öffnungswinkelabhängigen
Haptik des Türscharniers 100 vorgesehen werden. Die Eigenschaften des Türscharniers
100 bzw. die vorstehend beschriebenen Bereiche einer geringen bis zu einer hohen Klemmkraft
bzw. eines Freilaufs, eines Haltebereichs, eines Komfortbereichs und eines Dämpfungsbereichs,
können durch Ändern der Kontur 5 durch deren Austausch gegen ein anderes Konturelement
50 mit einer anderen Kontur 5 und/oder Variation der Anzahl an Haltelamellen 4 und
Bremslamellen 6 variiert werden. Eine solche Variation wird durch den modularen Aufbau
des Türscharniers 100 erleichtert, bei dem alle Komponenten, insbesondere die Haltelamellen
4, Bremslamellen 6 und das Konturelement 50 mit der Kontur 5, jedoch auch die zumindest
zwei Haltearme 2, 3 gegen andere ausgetauscht und in ihrer Anzahl und Anordnung variiert
werden können.
[0037] Anstelle der in den Figuren 1 und 2 gezeigten axialen Anordnung der Haltelamellen
4 und Bremslamellen 6 (jeweils übereinander) könnten diese auch radial angeordnet
werden. Anstelle des einen Haltearmpaares mit den Haltearmen 2, 3 können auch mehrere
solcher Haltearmpaare vorgesehen werden und/oder das Haltearmpaar, anders als in den
Figuren 1 und 2 gezeigt, sternförmig angeordnet werden.
[0038] Aufgrund der kreisbogenförmigen Ausbildung des Konturelements 50, als Kreisbogenelement,
und der Bremslamellen 6 kann der zur Verfügung stehende Bauraum im Bereich der Türkonsole
110 und der Säulenkonsole 120 optimal ausgenutzt werden. Wie insbesondere Figur 1
entnommen werden kann, ist zwischen der Scharnierwelle 1 und der Säulenkonsole 120
ein Freiraum belassen, so dass der Abstand zwischen der Türachse und der Außenhaut
des Fahrzeugs sehr gering sein kann.
[0039] Neben den im Vorstehenden beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsformen
von Türscharnieren, die zumindest eine Scharnierwelle, zumindest einen an der Scharnierwelle
angreifenden Haltearm und zumindest eine Kontur aufweisen, wobei der zumindest eine
Haltearm sich mit zumindest einem Abschnitt auf der Kontur abstützt, können noch zahlreiche
weitere vorgesehen werden, insbesondere auch beliebige Kombinationen der genannten
Merkmale von diesem, bei denen jeweils zum Erzeugen eines öffnungswinkelabhängigen
Haltemoments benachbart zu dem zumindest einen Haltearm Haltelamellen und benachbart
zu der Kontur Bremslamellen vorgesehen sind, wobei Haltelamellen und Bremslamellen
ineinander greifen und zumindest der sich auf der Kontur abstützende erste Haltearm
zumindest gegenüber der Kontur durch eine Grundklemmkraft belastet wird oder ist.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Scharnierwelle
- 2
- Haltearm
- 3
- Haltearm
- 4
- Haltelamelle
- 5
- Kontur
- 6
- Bremslamelle
- 7
- Tellerfederpaket
- 8
- Einstellschraube
- 9
- Stiftelement
- 10
- unteres Ende von 1
- 11
- Lagerzapfen
- 12
- abgeflachter Abschnitt
- 20
- Öffnung
- 21
- Ende
- 22
- balliger Abschnitt
- 30
- Öffnung
- 40
- Öffnung
- 50
- Konturelement
- 51
- ebene Fläche
- 52
- Erhebung
- 53
- Vertiefung
- 54
- Öffnung
- 55
- Seite von 50
- 56
- Öffnung
- 60
- Federscheibe
- 100
- Türscharnier
- 101
- Gehäuse
- 102
- Lageröffnung
- 103
- unterer Teil von 101
- 110
- Türkonsole
- 111
- Befestigungsöffnung
- 120
- Säulenkonsole
- 121
- Befestigungsarm
- 122
- Befestigungsöffnung
1. Türscharnier (100) mit zumindest einer Scharnierwelle (1), zumindest einem an der
Scharnierwelle (1) angreifenden Haltearm (2,3) und zumindest einer Kontur (5), wobei
der zumindest eine Haltearme (2) sich mit zumindest einem Abschnitt (22) auf der Kontur
(5) abstützt,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Erzeugen eines öffnungswinkelabhängigen Haltemoments benachbart zu dem zumindest
einen Haltearm (2,3) Haltelamellen (4) und benachbart zu der Kontur (5) Bremslamellen
(6) angeordnet sind, wobei Haltelamellen (4) und Bremslamellen (6) ineinander greifen
und wobei zumindest der sich auf der Kontur (5) abstützende erste Haltearm (2) zumindest
gegenüber der Kontur (5) durch eine Grundklemmkraft belastbar oder belastet ist.
2. Türscharnier (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Kontur (5) auf der Außenseite zumindest eines Konturelements (50)
ausgebildet ist.
3. Türscharnier (100) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bremslamellen (6) und das Konturelement () kreisbogenförmig geformt sind, insbesondere
die Krümmung des Konturelements (50) und die Krümmung der Bremslamellen (6) einander
entspricht.
4. Türscharnier (100) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bremslamellen (6) und das Konturelement (50) axial übereinander und zueinander
fluchtend angeordnet sind und/oder dass die Bremslamellen (6) und/oder die Haltelamellen
(4) radial bezüglich der Orientierung der Scharnierwelle (1) des Türscharniers (100)
angeordnet sind.
5. Türscharnier (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine mit der Kontur (5) versehene Konturelement (50) und die Bremslamellen
(6) durch Stiftelemente (9) aneinander haltbar oder gehalten sind, wobei das Konturelement
(50) und die Bremslamellen (6) entlang den Stiftelementen (9) axial verschiebbar gelagert
sind.
6. Türscharnier (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum spielfreien Positionieren der Bremslamellen (6) übereinander Federscheiben (60)
zwischen den Bremslamellen (6) angeordnet sind.
7. Türscharnier (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine Haltearm (2,3) und die Haltelamellen (4) verdrehsicher an der Scharnierwelle
(1) gelagert sind.
8. Türscharnier (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine Haltearm (2,3) und die Haltelamellen (4) axial entlang der Scharnierwelle
(1) verschiebbar gelagert sind.
9. Türscharnier (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Federpaket, insbesondere Tellerfederpaket (7), zum Ausüben der Grundklemmkraft
des zumindest einen Haltearms (2) gegenüber der Kontur (5) vorgesehen ist.
10. Türscharnier (100) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Einstellen der Grundklemmkraft zumindest eine Einstelleinrichtung vorgesehen ist,
insbesondere zumindest eine auf das Federpaket, insbesondere Tellerfederpaket (7),
einwirkende Einstellschraube (8).
11. Türscharnier (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Erzeugen der Grundklemmkraft zumindest eine pneumatische und/oder hydraulische
und/oder elektrische Einrichtung, insbesondere ein pneumatischer und/oder hydraulischer
und/oder elektrischer Antrieb, vorgesehen ist.
12. Türscharnier (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest die Oberflächen oder Abschnitte der Oberflächen von aneinander anliegenden
und/oder aufeinander gleitenden Haltearm oder Haltearmen (2,3), Haltelamellen (4),
Bremslamellen (6) und Kontur (5) des Konturelements (50) zum Beeinflussen der Gleiteigenschaften
und/oder des Verschleißverhaltens mit zumindest einer Beschichtung versehen und/oder
wärmebehandelt sind.
13. Türscharnier (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Haltearme (2,3) vorgesehen sind und/oder eine sternförmige Haltearm-Anordnung
vorgesehen ist.
14. Türscharnier (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
nur ein Haltearm (2,3) vorgesehen ist, der über die Kontur (5) des Konturelements
(50) eine Druckkraft auf die Haltelamellen (4) und die Bremslamellen (6) ausübt, wobei
sich die von dem Haltearm (2) am weitesten entfernte Haltelamelle (4) oder Bremslamelle
(6) auf dem unteren Teil (103) eines Gehäuses (101) des Türscharniers (100), in dem
diese aufgenommen sind, abstützt.
15. Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit zumindest einem Türscharnier (100) nach
einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Türscharnier (100) im Bereich einer Türkonsole
(110) und einer Säulenkonsole (120) angeordnet ist.