[0001] Es wird ein Orthomodenkoppler zur Reduzierung einer Verkopplung von Grundmoden bereitgestellt.
Ferner wird eine Anordnung zur Erzeugung einer zirkular polarisierten elektromagnetischen
Welle in dem Wellenleiter des Orthomodenkopplers bereitgestellt. Ferner wird eine
Orthomodenkoppler-Anordnung bereitgestellt.
[0002] Um eine Verkopplung von Grundmoden bei dualer Polarisation in einem Hohleiter zu
kompensieren, werden üblicherweise Stubs (zu Deutsch: Stichleitung) verwendet. Die
Kompensation mit Stubs ist frequenzabhängig und funktioniert nur innerhalb eines begrenzten
Frequenzbereichs. Das benötigt Platz und erhöht das Gewicht, welches bei einem Einsatz
im Weltraum auf einem Satelliten einen beschränkenden Faktor darstellt.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Platz einzusparen und Gewicht zu reduzieren.
[0004] Entsprechend einem ersten Aspekt wird ein Orthomodenkoppler zur Reduzierung einer
Verkopplung von Grundmoden bereitgestellt. Der Orthomodenkoppler umfasst einen Wellenleiter,
einen ersten Anschluss und einen zweiten Anschluss. Der Wellenleiter ist ausgebildet,
eine dual polarisierte elektromagnetische Welle zu führen. Der erste Anschluss ist
so an dem Wellenleiter angeordnet, dass eine durch den ersten Anschluss geführte elektromagnetische
Welle eine erste Polarisationsrichtung aufweist. Der zweite Anschluss ist so an dem
Wellenleiter angeordnet, dass eine durch den zweiten Anschluss geführte elektromagnetische
Welle eine zweite Polarisationsrichtung aufweist. Der erste und zweite Anschluss sind
in Umfangsrichtung des Wellenleiters in einem von 90° verschiedenen Winkel relativ
zueinander angeordnet.
[0005] Das hat den Vorteil, dass durch die Anordnung der zwei Anschlüsse Platz gespart wird.
Zum einen, da keine Vorkompensation durch Spezial-Koppler nötig ist, und zum anderen,
da keine Kompensation durch Stubs nötig ist. Durch die Anbindung von zwei Hohlleitern
an den ersten und zweiten Anschluss kann somit der Nachteil einer unsymmetrischen
Einspeisestruktur von zwei Hohlleitern mit dem Vorteil einer symmetrischen Einspeisestruktur
von vier Hohlleitern, nämlich Minimierung einer Grundmoden-Verkopplung, kombiniert
werden.
[0006] Der erste und zweite Anschluss können auch als Port oder Tor bezeichnet sein. Ferner
kann der erste und zweite Anschluss ein Rechteckhohlleiter sein. Eine jeweilige lange
Seite des ersten und zweiten Rechteckhohlleiters kann in Längsrichtung des Wellenleiters
ausgerichtet sein.
[0007] Der erste und zweite Anschluss können so angeordnet sein, dass die durch den ersten
Anschluss geführte elektromagnetische Welle und die durch den zweiten Anschluss geführte
elektromagnetische Welle die dual polarisierte elektromagnetische Welle bilden. Der
erste und zweite Anschluss können als Flansch an einem Umfang des Wellenleiters so
angeordnet und ausgebildet sein, dass jeweils ein Hohlleiter, zum Beispiel ein Rechteckhohlleiter,
anbringbar ist.
[0008] Die erste und zweite Polarisationsrichtung können im Wesentlichen zueinander orthogonal
sein.
[0009] Der erste und zweite Anschluss können so an dem Wellenleiter angeordnet sein, dass
der erste und zweite Anschluss in Längsrichtung des Wellenleiters eine gleiche Position
aufweisen. "Position" kann hier als Fläche auf dem Umfang des Wellenleiters verstanden
werden.
[0010] Longitudinale Richtungen des ersten und zweiten Anschlusses können einen Winkel zwischen
100° und 130° bilden. Beispielsweise können die longitudinalen Richtungen des ersten
und zweiten Anschlusses Winkel einen zwischen 100° und 115° bilden. "Longitudinale
Richtungen" können hier als Einspeiserichtung eines an den ersten und zweiten Anschluss
anbringbaren Hohlleiters verstanden werden. Die longitudinalen Richtungen des ersten
und zweiten Anschlusses sind senkrecht zur longitudinalen Richtung des Wellenleiters.
[0011] Der Wellenleiter kann ein Rundhohlleiter oder Koaxialleiter sein.
[0012] Der erste und zweite Anschluss können so angeordnet und ausgebildet sein, dass jeweils
ein Rechteckhohlleiter, ein elliptischer Hohlleiter oder ein Steghohlleiter anbringbar
ist. Der Steghohlleiter kann hier als Ridged-Hohlleiter verstanden werden.
[0013] Entsprechend einem zweiten Aspekt wird eine Anordnung zur Erzeugung einer zirkular
polarisierten elektromagnetischen Welle in dem Wellenleiter eines Orthomodenkopplers
nach dem ersten Aspekt bereitgestellt. Die Anordnung umfasst den Orthomodenkoppler
entsprechend dem ersten Aspekt. Ferner kann die Anordnung einen 90° Hybrid umfassen.
Der 90° Hybrid kann angeordnet und ausgebildet sein, mit dem ersten und zweiten Anschluss
verbunden zu sein. Ferner kann die Anordnung eine T-Verzweigung umfassen. Die T-Verzweigung
kann angeordnet und ausgebildet sein, in Verbindung mit einem oder mehreren vorgeschalteten
Phasenschiebern, mit dem ersten und zweiten Anschluss verbunden zu sein. Ferner kann
die Anordnung eine Magic-T-Verzweigung umfassen. Die Magic-T-Verzweigung kann angeordnet
und ausgebildet sein, in Verbindung mit dem einen oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern,
mit dem ersten und zweiten Anschluss verbunden zu sein. Ferner kann die Anordnung
einen in dem Wellenleiter angeordneten Zirkularpolarisator umfassen.
[0014] Hierdurch kann eine zirkular polarisierte elektromagnetische Welle mit geringem Schaltungsaufwand
realisiert werden.
[0015] Entsprechend einem dritten Aspekt wird eine Orthomodenkoppler-Anordnung bereitgestellt.
Die Orthomodenkoppler-Anordnung umfasst mindestens einen ersten Orthomodenkoppler
entsprechend dem ersten Aspekt. Der mindestens eine erste Orthomodenkoppler ist für
einen ersten Frequenzbereich ausgebildet. Die Orthomodenkoppler-Anordnung umfasst
mindestens einen zweiten Orthomodenkoppler. Der mindestens eine zweite Orthomodenkoppler
ist in Längsrichtung des Wellenleiters zu dem mindestens einen ersten Orthomodenkoppler
kaskadiert. Der mindestens eine zweite Orthomodenkoppler ist für einen zweiten Frequenzbereich
ausgebildet. Der erste Frequenzbereich unterscheidet sich von dem zweiten Frequenzbereich.
Der mindestens eine zweite Orthomodenkoppler kann der mindestens eine erste Orthomodenkoppler
sein.
[0016] Das hat den Vorteil, für unterschiedliche Anwendungen, verschiedene Frequenzbereiche
nutzbar zu machen. Hierdurch kann eine Verkopplung verschiedener Moden weiter reduziert
werden.
[0017] Die Orthomodenkoppler-Anordnung kann ferner mindestens einen 90° Hybrid umfassen.
Der 90° Hybrid kann angeordnet und ausgebildet sein, jeweils mit dem ersten und zweiten
Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers verbunden
zu sein. Die Orthomodenkoppler-Anordnung kann ferner mindestens eine T-Verzweigung
umfassen. Die T-Verzweigung kann angeordnet und ausgebildet sein, in Verbindung mit
einem oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, jeweils mit dem ersten und zweiten
Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers verbunden
zu sein. Die Orthomodenkoppler-Anordnung kann ferner mindestens eine Magic-T-Verzweigung
umfassen. Die Magic-T-Verzweigung kann angeordnet und ausgebildet sein, in Verbindung
mit dem einen oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, jeweils mit dem ersten
und zweiten Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers
verbunden zu sein. Die Orthomodenkoppler-Anordnung kann ferner mindestens einen in
dem jeweiligen Wellenleiter des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers
angeordneten Zirkularpolarisator umfassen.
[0018] Vorallem die Einsparung von Gewicht macht den Orthomodenkoppler, die Anordnung und
die Orthomodenkoppler-Anordnung für einen Satelliten nützlich. Denn die zur Verfügung
stehende Nutzlast ist begrenzt und somit kann an anderer Stelle, zum Beispiel für
Treibstoff (Bsp. Xenon), ein größerer Anteil der Nutzlast verwendet werden.
[0019] Auch wenn einige der voranstehend beschriebenen Aspekte in Bezug auf den Orthomodenkoppler
beschrieben wurden, so können diese Aspekte auch auf die Anordnung oder die Orthomodenkoppler-Anordnung
zutreffen. Genauso können die voranstehend in Bezug auf die Anordnung oder die Orthomodenkoppler-Anordnung
beschriebenen Aspekte in entsprechender Weise auf den Orthomodenkoppler zutreffen.
[0020] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen. Dabei zeigen alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den hier offenbarten
Gegenstand, auch unabhängig von ihrer Gruppierung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehungen.
Die Abmessungen und Proportionen der in den Figuren gezeigten Komponenten sind hierbei
nicht unbedingt maßstäblich; sie können bei zu implementierenden Ausführungsformen
vom hier Veranschaulichten abweichen.
- Figur 1A
- zeigt schematisch einen Orthomodenkoppler zur Reduzierung einer Verkopplung von Grundmoden;
- Figur 1B
- zeigt schematisch einen Orthomodenkoppler zur Reduzierung der Verkopplung von Grundmoden;
- Figur 2A
- zeigt schematisch kaskadierte Orthomodenkoppler;
- Figur 2B
- zeigt schematisch kaskadierte Orthomodenkoppler;
- Figur 3
- zeigt schematisch einen 90° Hybrid als Vorschaltung für einen Orthomodenkoppler;
- Figur 4A
- zeigt schematisch eine Anordnung zur Erzeugung einer zirkular polarisierten elektromagnetischen
Welle in dem Wellenleiter eines Orthomodenkopplers; und
- Figur 4B
- zeigt schematisch eine Orthomodenkoppler-Anordnung.
[0021] Die hier beschriebenen Varianten der, sowie deren, Funktions- und Betriebsaspekte
dienen lediglich dem besseren Verständnis ihrer Struktur, Funktionsweise und Eigenschaften;
sie schränken die Offenbarung nicht etwa auf die Ausführungsbeispiele ein. Die Figuren
sind teilweise schematisch, wobei wesentliche Eigenschaften und Effekte zum Teil deutlich
vergrößert dargestellt sind, um die Funktionen, Wirkprinzipien, technischen Ausgestaltungen
und Merkmale zu verdeutlichen. Dabei kann jede Funktionsweise, jedes Prinzip, jede
technische Ausgestaltung und jedes Merkmal, welches/welche in den Figuren oder im
Text offenbart ist/sind, mit allen Ansprüchen, jedem Merkmal im Text und in den anderen
Figuren, anderen Funktionsweisen, Prinzipien, technischen Ausgestaltungen und Merkmalen,
die in dieser Offenbarung enthalten sind oder sich daraus ergeben, frei und beliebig
kombiniert werden, so dass alle denkbaren Kombinationen den beschriebenen Vorrichtungen
zuzuordnen sind. Dabei sind auch Kombinationen zwischen allen einzelnen Ausführungen
im Text, das heißt in jedem Abschnitt der Beschreibung, in den Ansprüchen und auch
Kombinationen zwischen verschiedenen Varianten im Text, in den Ansprüchen und in den
Figuren umfasst und können zum Gegenstand weiterer Ansprüche gemacht werden. Auch
die Ansprüche limitieren nicht die Offenbarung und damit die Kombinationsmöglichkeiten
aller aufgezeigten Merkmale untereinander. Alle offenbarten Merkmale sind explizit
auch einzeln und in Kombination mit allen anderen Merkmalen hier offenbart.
[0022] In den Figuren sind einander entsprechende oder funktionsähnliche Bauteile mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Der Orthomodenkoppler, die Anordnung zur Erzeugung zirkularer
Polarisation und die Orthomodenkoppler-Anordnung werden nun anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben.
[0023] Im Folgenden werden ohne hierauf beschränkt zu sein, spezifische Details dargelegt,
um ein vollständiges Verständnis der vorliegenden Offenbarung zu liefern. Es ist einem
Fachmann jedoch klar, dass die vorliegende Offenbarung in anderen Ausführungsbeispielen
verwendet werden kann, die von den nachfolgend dargelegten Details abweichen können.
[0024] Figur 1A zeigt schematisch einen Orthomodenkoppler 100 zur Reduzierung einer Verkopplung
von Grundmoden. Der Orthomodenkoppler 100 umfasst einen Wellenleiter 101, einen ersten
Anschluss 110 und einen zweiten Anschluss 120. Der Wellenleiter 101 ist ausgebildet,
eine dual polarisierte elektromagnetische Welle zu führen. Der erste Anschluss 110
ist so an dem Wellenleiter 101 angeordnet, dass eine durch den ersten Anschluss 110
geführte elektromagnetische Welle eine erste Polarisationsrichtung Ex aufweist. Der
zweite Anschluss 120 ist so an dem Wellenleiter 101 angeordnet, dass eine durch den
zweiten Anschluss 120 geführte elektromagnetische Welle eine zweite Polarisationsrichtung
Ey aufweist. Der erste 110 und zweite 120 Anschluss sind in Umfangsrichtung des Wellenleiters
in einem von 90° verschiedenen Winkel relativ zueinander angeordnet. In Figur 1A ist
der Winkel beispielhaft mit Winkel >90° dargestellt.
[0025] Figur 1B zeigt ferner schematisch den Orthomodenkoppler aus Figur 1A in einer 3D
Ansicht. Im Folgenden werden Ausführungsformen bezüglich des Orthomodenkopplers aus
Figur 1A und Figur 1B beschrieben.
[0026] Der erste 110 und zweite 120 Anschluss sind, als Ports oder Tore, Anschlussstellen
110 und 120 für Rechteckhohlleiter. Zum Anschluss kann ein Flansch dienen, der so
angepasst ist, dass ein für einen bestimmten Frequenzbereich dimensionierter Rechteckhohlleiter,
elliptischer Hohlleiter oder Steghohlleiter daran anbringbar ist. Dazu ist eine jeweilige
lange Seite des ersten 110 und zweiten 120 Rechteckhohlleiters in Längsrichtung des
Wellenleiters 101 ausgerichtet. Der Wellenleiter 101 ist in Figur 1A und Figur 1B
als Rundhohlleiter dargestellt. Ferner ist vorstellbar, dass der Wellenleiter 101
ein Koaxialleiter ist.
[0027] Der erste 110 und zweite 120 Anschluss sind so angeordnet, dass die durch den ersten
Anschluss 110 geführte elektromagnetische Welle und die durch den zweiten 120 Anschluss
geführte elektromagnetische Welle die dual polarisierte elektromagnetische Welle bilden.
Hierzu sind der erste 110 und zweite 120 Anschluss an einem Umfang des Rundhohlleiters
101 angeordnet sein und bilden zueinander einen Winkel, der größer als 90° ist. Dabei
sind die erste Ex und zweite Polarisationsrichtung Ey im Wesentlichen zueinander orthogonal.
Hierdurch lassen sich die Grundmoden wesentlich voneinander entkoppeln. Ferner sind
der erste 110 und zweite 120 Anschluss so an dem Rundhohlleiter 101 angeordnet, dass
der erste 110 und zweite 120 Anschluss in Längsrichtung des Wellenleiters eine gleiche
Position aufweisen. Die Längsrichtung bestimmt sich durch eine Wellenausbreitungsrichtung
im Rundhohlleiter 101. Das heisst, dass die Flächen der Anschlüsse 110 und 120 gleich
groß und an derselben Stelle des Rundhohlleiters angeordnet sind. Ferner können die
Anschlüsse 110 und 120 selbst longitudinale Richtungen aufweisen. Die longitudinalen
Richtungen entsprechen hierbei Einspeiserichtungen des ersten 110 und zweiten 120
Anschlusses. Dabei ist die Einspeiserichtung die Modenausbreitungsrichtung der an
den bestimmten Frequenzbereich angepassten Mode. Die longitudinalen Richtungen des
ersten 110 und zweiten 120 Anschlusses sind senkrecht zur longitudinalen Richtung
des Rundhohlleiters 101. Dabei können die longitudinalen Richtungen des ersten und
zweiten Anschlusses einen Winkel zwischen 100° und 130° einnehmen. In dem gezeigten
Beispiel nehmen die longitudinalen Richtungen des ersten und zweiten Anschlusses einen
Winkel zwischen 100° und 115° ein. In den Darstellungen aus Figur 1A und 1B sind die
zwei Anschlüsse 110 und 120 entlang der Umfangsrichtung des Rundhohleiters 101 an
dem Umfang des Rundhohleiters beispielhaft in einem 110° Winkel relativ zueinander
angeordnet.
[0028] Figur 2A zeigt schematisch kaskadierte Orthomodenkoppler 200 und 202 in einer Orthomodenkoppler-Anordnung
205, wobei mindestens einer davon ein Orthomodenkoppler 200 wie in Figur 1A und Figur
2A ist. Der mindestens eine erste Orthomodenkoppler 200 ist für einen ersten Frequenzbereich
ausgebildet. Der erste Frequenzbereich kann zum Beispiel für ein Empfangsfrequenzband
und der zweite Frequenzbereich für ein Sendefrequenzband vorgesehen sein (verwendet
werden). Ebenso können der erste Frequenzbereich für ein Sendefrequenzband und der
zweite Frequenzbereich für ein Empfangsfrequenzband vorgesehen sein (verwendet werden).
Die Orthomodenkoppler-Anordnung umfasst ferner mindestens einen zweiten Orthomodenkoppler
205. Der mindestens eine zweite Orthomodenkoppler 205 ist in Längsrichtung des Wellenleiters
zu dem mindestens einen ersten Orthomodenkoppler 200 kaskadiert. Der mindestens eine
zweite Orthomodenkoppler ist für einen zweiten Frequenzbereich ausgebildet. Der erste
Frequenzbereich unterscheidet sich von dem zweiten Frequenzbereich. Der mindestens
eine zweite Orthomodenkoppler kann genauso wie der mindestens eine erste Orthomodenkoppler
ausgebildet sein.
[0029] Verschiedene Frequenzbereiche ermöglichen größere Einsatzgebiete und Möglichkeiten
in der Anwendung.
[0030] Figur 2B zeigt schematisch eine 3D-Ansicht der kaskadierten Orthomodenkoppler-Anordnung
205. Im Folgenden werden bezüglich der Figur 2A und Figur 2B weitere Ausführungsformen
beschrieben.
[0031] Die zwei gezeigten Orthomodenkoppler 200 und 205 in Figuren 2A und 2B werden entlang
einer gemeinsamen Achse hintereinandergeschaltet. Der erste Orthomodenkoppler umfasst
einen Rundhohlleiter 201 und zwei Anschlüsse 210 und 220. Der zweite Orthomodenkopller
umfasst einen Rundhohlleiter und zwei Anschlüsse mit Stubs 232 und 234. "Stubs" werden
hierin als Anpassungsleitungen in Hohlleiterausführung verstanden. Die Rundhohlleiter
201 und 203 werden über ein Verbindungsstück 213, das entsprechend der zwei unterschiedlichen
Frequenzbereiche zur Anpassung dient, miteinander verbunden. Rechteckhohlleiter können
an die jeweiligen Anschlüsse 210 und 220 des ersten Orthomodenkopplers 200, und an
die jeweiligen Anschlüsse 232 und 234 angeschlossen werden. Die Anschlüsse 232 und
234 sind mit sogenannten Stubs dargestellt, an deren einem Ende ein entsprechender
Rechteckhohlleiter angebracht werden kann. Die Stubs dienen als Filter, um elektromagnetische
Wellen des ersten (unerwünschten) Frequenzbereichs zu reflektieren und elektromagnetische
Wellen des zweiten (gewünschten) Frequenzbereichs passieren zu lassen.
[0032] Figur 3 zeigt schematisch einen 90° Hybrid 307 als Vorschaltung für einen Orthomodenkoppler.
Dieser 90° Hybrid 307 kann als äußere Beschaltung zur Einspeisung der Anschlüsse gemäß
den Figuren 1A, 1B, 2A und 2B verwendet werden. Weitere Möglichkeiten zur äußeren
Beschaltung, auch in Kombination, zum 90° Hybrid, sind eine T- beziehungsweise eine
Magic-T Verzweigung in Kombination mit einem oder mehreren Phasenschiebern. Ferner
ist ein Polarisator zur Verwendung in dem Rundhohlleiter gemäß den Figuren 1A, 1B,
2A und 2B möglich.
[0033] Die hier verwendet Beschaltung, beziehungsweise diese Bauelemente, können zur Verschaltung
entsprechend einer Darstellung aus Figur 4A und 4B Verwendung finden.
[0034] Figur 4A zeigt schematisch eine Anordnung zur Erzeugung einer zirkular polarisierten
elektromagnetischen Welle in dem Wellenleiter eines Orthomodenkopplers wie in den
Figuren 1A, 1B, 2A und 2B gezeigt. Die Anordnung 440 umfasst den Orthomodenkoppler
400. Ferner kann die Anordnung 440 einen 90° Hybrid 407 umfassen. Der 90° Hybrid 407
kann angeordnet und ausgebildet sein, mit dem ersten und zweiten Anschluss verbunden
zu sein. Ferner kann statt dem 90° Hybrid 407 die Anordnung 440 eine T-Verzweigung
407 umfassen. Die T-Verzweigung kann angeordnet und ausgebildet sein, in Verbindung
mit einem oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, mit dem ersten und zweiten
Anschluss des Orthomodenkopplers verbunden zu sein. Ferner kann die Anordnung 440
eine Magic-T-Verzweigung 407 umfassen. Die Magic-T-Verzweigung 407 kann angeordnet
und ausgebildet sein, in Verbindung mit dem einen oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern,
mit dem ersten und zweiten Anschluss des Orthomodenkopplers verbunden zu sein. Ferner
kann die Anordnung 440 einen in dem Wellenleiter angeordneten Zirkularpolarisator
407 umfassen.
[0035] Eine zirkular polarisierte elektromagnetische Welle wird demnach durch wenige Bauelemente
realisierbar.
[0036] Figur 4B zeigt schematisch eine Orthomodenkoppler-Anordnung 450, wobei, wie in Figur
2A und 2B, kaskadierte Orthomodenkoppler 405 mit einem oder mehreren Bauelementen
407 gekoppelt sind beziehungsweise diese enthalten. Die kaskadierten Orthomodenkoppler
405 stellen die Orthomodenkoppler-Anordnung 405 in Figur 4B dar. Bei den Bauelementen
handelt es sich um die oben beschriebenen Bauelemente aus Figur 4A. Hierbei kann die
Orthomodenkoppler-Anordnung 405, aus mehreren Orthomodenkopplern bestehen. Nämlich
mindestens einem ersten und mindestens einem zweiten Orthomodenkoppler. Das heisst,
dass die Orthomodenkoppler-Anordnung 450 ferner mindestens einen 90° Hybrid 407 umfassen
kann. Der 90° Hybrid kann angeordnet und ausgebildet sein, jeweils mit dem ersten
und zweiten Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers
verbunden zu sein. Die Orthomodenkoppler-Anordnung kann ferner mindestens eine T-Verzweigung
407 umfassen. Die T-Verzweigung 407 kann angeordnet und ausgebildet sein, in Verbindung
mit einem oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, jeweils mit dem ersten und
zweiten Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers
verbunden zu sein. Die Orthomodenkoppler-Anordnung kann ferner mindestens eine Magic-T-Verzweigung
407 umfassen. Die Magic-T-Verzweigung 407 kann angeordnet und ausgebildet sein, in
Verbindung mit dem einen oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, jeweils mit
dem ersten und zweiten Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers
verbunden zu sein. Die Orthomodenkoppler-Anordnung 450 kann ferner mindestens einen
in dem jeweiligen Wellenleiter des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers
angeordneten Zirkularpolarisator 407 umfassen.
[0037] Die Erfindung ist natürlich nicht in irgendeiner Weise auf die zuvor beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt. Es werden im Gegenteil viele Möglichkeiten für Modifikationen
daran einem Durchschnittsfachmann ersichtlich, ohne von der zugrundeliegenden Idee
der Erfindung abzuweichen, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert ist.
1. Orthomodenkoppler (100; 200; 400) zur Reduzierung einer Verkopplung von Grundmoden,
umfassend:
einen Wellenleiter (101; 201), der ausgebildet ist, eine dual polarisierte elektromagnetische
Welle zu führen;
einen ersten Anschluss (110; 210), der so an dem Wellenleiter (101; 201) angeordnet
ist, dass eine durch den ersten Anschluss (110; 210) geführte elektromagnetische Welle
eine erste Polarisationsrichtung aufweist;
einen zweiten Anschluss (120; 220), der so an dem Wellenleiter (101; 201) angeordnet
ist, dass eine durch den zweiten Anschluss (120; 220) geführte elektromagnetische
Welle eine zweite Polarisationsrichtung aufweist;
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste und zweite Anschluss (110, 120; 210, 220) in Umfangsrichtung des Wellenleiters
(101; 201) in einem von 90° verschiedenen Winkel relativ zueinander angeordnet sind.
2. Orthomodenkoppler (100; 200; 400) nach Anspruch 1, wobei der erste und zweite Anschluss
(110, 120; 210, 220) so angeordnet sind, dass die durch den ersten Anschluss (110;
210) geführte elektromagnetische Welle und die durch den zweiten (120; 220) Anschluss
geführte elektromagnetische Welle die dual polarisierte elektromagnetische Welle bilden.
3. Orthomodenkoppler (100; 200; 400) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die erste und zweite
Polarisationsrichtung im Wesentlichen zueinander orthogonal sind.
4. Orthomodenkoppler (100; 200; 400) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
der erste und zweite Anschluss (110, 120; 210, 220) so an dem Wellenleiter (101; 201)
angeordnet sind, dass der erste und zweite Anschluss (110, 120; 210, 220) in Längsrichtung
des Wellenleiters (101; 201) eine gleiche Position aufweisen.
5. Orthomodenkoppler (100; 200; 400) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
longitudinale Richtungen des ersten und zweiten Anschlusses (110, 120; 210, 220) einen
Winkel zwischen 100° und 130° bilden, beispielsweise einen Winkel zwischen 100° und
115°.
6. Orthomodenkoppler (100; 200; 400) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
der Wellenleiter (101; 201) ein Rundhohlleiter (101; 201) oder Koaxialleiter (101;
201) ist.
7. Orthomodenkoppler (100; 200; 400) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
der erste und zweite Anschluss (110, 120; 210, 220) so angeordnet und ausgebildet
sind, dass jeweils ein Rechteckhohlleiter, ein elliptischer Hohlleiter oder ein Steghohlleiter
anbringbar ist.
8. Anordnung (440) zur Erzeugung einer zirkular polarisierten elektromagnetischen Welle
in dem Wellenleiter eines Orthomodenkopplers (400) nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, umfassend den Orthomodenkoppler (400) nach einem der vorangegangenen Ansprüche
und mindestens eines der nachfolgend aufgelisteten Bauelemente (407):
einen 90° Hybrid, der angeordnet und ausgebildet ist, mit dem ersten und zweiten Anschluss
verbunden zu sein;
eine T-Verzweigung, die angeordnet und ausgebildet ist, in Verbindung mit einem oder
mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, mit dem ersten und zweiten Anschluss verbunden
zu sein;
eine Magic-T-Verzweigung, die angeordnet und ausgebildet ist, in Verbindung mit dem
einen oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, mit dem ersten und zweiten Anschluss
verbunden zu sein; und
einen in dem Wellenleiter angeordneten Zirkularpolarisator.
9. Orthomodenkoppler-Anordnung (205) umfassend mindestens einen ersten Orthomodenkoppler
(200) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, der für einen ersten Frequenzbereich ausgebildet
ist, und mindestens einen zweiten Orthomodenkoppler (200, 202), der in Längsrichtung
des Wellenleiters zu dem mindestens einen ersten Orthomodenkoppler (200) kaskadiert
ist und für einen zweiten Frequenzbereich ausgebildet ist, wobei sich der erste Frequenzbereich
von dem zweiten Frequenzbereich unterscheidet.
10. Orthomodenkoppler-Anordnung (450) nach Anspruch 9, ferner umfassend mindestens eines
der nachfolgend aufgelisteten Bauelemente (407):
mindestens einen 90° Hybrid, der angeordnet und ausgebildet ist, jeweils mit dem ersten
und zweiten Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers
(405) verbunden zu sein;
mindestens eine T-Verzweigung, die angeordnet und ausgebildet ist, in Verbindung mit
einem oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, jeweils mit dem ersten und zweiten
Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers (405) verbunden
zu sein;
mindestens eine Magic-T-Verzweigung, die angeordnet und ausgebildet ist, in Verbindung
mit dem einen oder mehreren vorgeschalteten Phasenschiebern, jeweils mit dem ersten
und zweiten Anschluss des mindestens einen ersten und/oder zweiten Orthomodenkopplers
(405) verbunden zu sein; und
mindestens einen in dem jeweiligen Wellenleiter des mindestens einen ersten und/oder
zweiten Orthomodenkopplers (405) angeordneten Zirkularpolarisator.