[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein plattenförmiges Bauteil einer Gasturbine gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Gasturbine mit einem plattenförmigen Bauteil.
[0003] Im Einzelnen betrifft die Erfindung ein plattenförmiges Bauteil, welches bspw. in
Form einer Brennkammerschindel ausgebildet ist. Das plattenförmige Bauteil weist einen
Grundkörper auf, an welchem zumindest ein Randbereich vorgesehen ist. Dieser Randbereich
ist in Form einer Randleiste ausgebildet, welche sich im Wesentlichen zur Oberfläche
des Grundkörpers erstreckt. Weiterhin weist die Randleiste eine Dicke auf, welche
sich von der Dicke des Grundkörpers unterscheidet. Üblicherweise ist die Randleiste
mit einer größeren Dicke ausgebildet, als der Grundkörper selbst.
[0004] Ein derartiges plattenförmiges Bauteil in Form einer Brennkammerschindel ist aus
der
WO 2015069466 A1 vorbekannt. Weiterhin wird auf die
EP 2 873 921 A1 Bezug genommen.
[0005] Bauteile der beschriebenen Art werden bevorzugterweise mittels eines additiven Herstellungsverfahrens
hergestellt, bspw. mittels eines Laserauftragsschweißverfahrens oder mittels DLD-direct
laser deposition. Dabei wird das jeweilige Bauteil aus einem Pulvervorrat Schicht
für Schicht durch Aufschmelzen des Pulvers aufgebaut. Dies führt zur lokalen Verfestigung
der jeweiligen aufgeschmolzenen Schicht. Somit können komplexe 3D-Geometrien erzeugt
werden.
[0006] Während des Herstellungsverfahrens können geometrische Veränderungen der Bauteildicke
in Abhängigkeit von der Orientierungsrichtung des Bauteils bei der Herstellung schon
während des Aufschmelzverfahrens zu Spannungen und Rissen führen. Es können sich in
dem Bauteil hohe Eigenspannungen aufbauen, die zu einem Versagen des Bauteils führen
können. Zur Vermeidung derartiger starker Übergänge der jeweiligen Bauteildicken oder
Bauteilvolumina ist es bekannt, Unterstützungsstrukturen zu nutzen, die zu einem geringeren
Gradienten bei der Bauteildickenänderung führen. Derartige Unterstützungsstrukturen
führen entweder zu lokalen vergrößerten Volumen-Bereichen der Bauteile oder müssen
nachfolgend wieder entfernt werden. Im ersteren Fall erweisen sich die vergrößerten
Bauteil-Volumina im Hinblick auf die Kühlung des Bauteils, bspw. einer Brennkammerschindel,
als problematisch. Eine nachträgliche Entfernung der Unterstützungsstrukturen ist
zum einen fertigungstechnisch aufwendig und stellt zum anderen nicht sicher, dass
sich während der Fertigung bereits hohe Eigenspannungen, die zu Rissen führen können,
gebildet haben.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein plattenförmiges Bauteil, insbesondere
für eine Gasturbine, insbesondere in Form einer Brennkammerschindel zu schaffen, welches
bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit die Nachteile
des Standes der Technik vermeidet und über günstige Materialeigenschaften verfügt.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombinationen des Anspruchs 1
gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0009] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass zwischen der Randleiste und dem Grundkörper
ein einstückig mit dem Grundkörper und der Randleiste verbundener Stützkörper angeordnet
ist, welcher einen im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt aufweist und welcher mit
mehreren schlitzartigen Ausnehmungen versehen ist.
[0010] Durch den erfindungsgemäßen Stützkörper, welcher zwischen dem Grundkörper und der
Randleiste angeordnet ist, ergibt sich bei einer üblicherweise vertikalen Ausrichtung
des Grundkörpers bei dem additiven Fertigungsverfahren ein zunehmender Übergang von
der Wanddicke des Grundkörpers zu der Randleiste oder umgekehrt. Plötzliche geometrische
Veränderungen, die zu Eigenspannungen und Rissbildungen führen könnten, werden somit
vermieden.
[0011] Weiterhin kommt hinzu, dass der erfindungsgemäße Stützkörper eine Vielzahl von schlitzartigen
Ausnehmungen aufweist, sodass sich eine im Wesentlichen rippenartige Form des Stützkörpers
ergibt. Insgesamt führt dies bei geeigneter Dimensionierung zu einer geringen Materialanhäufung
am Übergang zwischen dem Grundkörper zu der Randleiste. Hierdurch werden nicht nur
auftretende Spannungsspitzen vermieden, vielmehr wird auch die Möglichkeit einer effektiven
Kühlung geschaffen. Diese ist insbesondere dadurch möglich, dass in der jeweiligen
schlitzartigen Ausnehmung zumindest ein Kühlluftloch ausgebildet ist.
[0012] Vorzugsweise ist in jeder schlitzartigen Ausnehmung jeweils ein den Grundkörper durchdringendes
Kühlluftloch angeordnet.
[0013] Das erfindungsgemäße Bauteil eignet sich insbesondere bei der Verwendung von spröden
Werkstoffen, welche hinsichtlich der Spannungsverteilung und der Material-Festigkeit
hohe Anforderungen haben.
[0014] Erfindungsgemäß wird somit ein Übergang zwischen Bauteilen mit unterschiedlicher
Dicke oder unterschiedlichem Volumen geschaffen, welcher die Herstellung des Bauteils
mittels eines additiven Herstellverfahrens ermöglicht. Die einzelnen schlitzartigen
Ausnehmungen können in geeigneter Weise geometrisch gestaltet werden. Gleiches gilt
für die bevorzugte Implementierung der Kühlluftlöcher. Es versteht sich, dass die
Breite der Ausnehmungen sowie die jeweilige verbleibende Breite des Bereichs des Stützkörpers
zwischen den Ausnehmungen ebenso den Bauteilgeometrien angepasst werden kann, wie
die Dimensionierung und Geometrie des Kühlluftlochs. Es ist auch möglich, mehrere
Kühlluftlöcher in einer Ausnehmung vorzusehen.
[0015] Die zwischen den Ausnehmungen verbleibenden streifenförmigen Bereiche des Stützkörpers
führen zu einer Reduzierung der Eigenspannungen entlang der Schindellängsseite beim
additiven Aufbau der Schindel. Wie erwähnt, kann dadurch insbesondere bei spröden
Materialien das Auftreten von Eigenspannungen vermieden werden. Die Gefahr der Rissbildung
wird somit erheblich reduziert.
[0016] Da bevorzugt in jeder der schlitzartigen Ausnehmungen zumindest ein Kühlluftloch
vorgesehen ist, kann das erfindungsgemäße plattenförmige Bauteil hinsichtlich der
Kühlung optimiert werden. Zusätzlich besteht durch das additive Herstellverfahren
die Möglichkeit, die Kühllöcher über ihre Länge unterschiedlich zu gestalten, bspw.
den Querschnitt zu verändern. All dies führt dazu, dass ein ausreichendes Kühlluftvolumen
an die der Randleiste gegenüberliegende Rückseite des Grundkörpers des plattenförmigen
Bauteils geleitet werden kann. Durch die Möglichkeit, die Kühllöcher in ihrer Längserstreckung
variabel zu gestalten, sind auch bogenförmige oder gewendelte oder geschlängelte Formen
von Kühlluftlöchern realisierbar. Dies führt zu einer effektiveren Kühlung.
[0017] Weiter bevorzugt umfasst das plattenförmige Bauteil zusätzliche Kühlluftlöcher, welche
durch die Randleiste verlaufen und von der schlitzförmigen Ausnehmung ausgehen. Die
zusätzlichen Kühlluftlöcher sind demnach Randluftlöcher, welche Kühlluft durch die
Randleiste aus der Ausnehmung nach außen führen. Die zusätzlichen Kühlluftlöcher können
in Durchströmungsrichtung bevorzugt einen sich erweiternden Querschnitt aufweisen,
insbesondere einen sich konisch erweiternden Querschnitt aufweisen. Dadurch wirken
die zusätzlichen Kühlluftlöcher als Diffusor. Besonders bevorzugt ist dabei ein kleinster
Querschnitt des zusätzlichen Kühlluftlochs am Eintritt in die Randleiste oder benachbart
zum Eintritt in die Randleiste, d.h. in einem Bereich von 10% einer Gesamtlänge des
zusätzlichen Kühlluftlochs durch die Randleiste, vorhanden.
[0018] Somit kann eine Kühlung im Bereich der Randleiste des plattenförmigen Bauteils ausschließlich
durch die schlitzförmigen Ausnehmungen erfolgen oder durch Kühlluftlöcher, welche
im Grundkörper des plattenförmigen Bauteils ausgebildet sind oder durch zusätzliche
Kühlluftlöcher, welche in der Randleiste des plattenförmigen Bauteils ausgebildet
sind oder durch eine Kombination der zusätzlichen Kühlluftlöcher durch die Randleiste
und der Kühlluftlöcher durch den Grundkörper. Somit können Varianten mit keinem Kühlluftloch
an der Ausnehmung, einem Kühlluftloch in der Randleiste oder dem Grundkörper oder
zwei Kühlluftlöcher in der Randleiste und dem Grundkörper verwendet werden.
[0019] In besonders günstiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ausnehmung
symmetrisch zur Mittelebene des Kühlluftlochs ausgebildet ist. Hierdurch ergeben sich
gleichmäßige Spannungsverteilungen im Bereich der Ausnehmung und der angrenzenden
Bereiche des Stützkörpers. Weiterhin wird die Zuleitung der Kühlluft in das Kühlluftloch
optimiert.
[0020] Die schlitzartigen Ausnehmungen des Stützkörpers können in günstiger Ausgestaltung
der Erfindung so ausgebildet sein, dass die Wandungen der Ausnehmung angrenzend an
die Oberfläche des Grundkörpers beidseitig zunächst einen geradlinigen Wandverlauf
aufweisen, welcher zur Ausbildung einer spitzbogenartigen Struktur im oberen Bereich
der schlitzartigen Ausnehmung in einen abgerundeten Wandverlauf übergeht. Dabei ist
es besonders günstig, wenn der abgerundete Wandverlauf einen Radius aufweist, welcher
zwischen dem 0,1- bis 2-fachen, insbesondere 1- bis 2-fachen, der Breite der Ausnehmung
beträgt. In besonders günstiger Weiterbildung ist vorgesehen, dass die abgerundeten
Wandverläufe einen Winkel zwischen 45° und 120° bilden. Hierdurch wird die in der
Seitenansicht spitzbogenartige Kontur der Ausnehmungen besonders wirkungsvoll realisiert.
[0021] Der Abstand benachbarter Ausnehmungen kann, in Längsrichtung der Randleiste, größer
oder gleich der Hälfte der Breite der Ausnehmungen entsprechen. Somit sind alternierend
längs der Randleiste im Wesentlichen gleichbreite Ausnehmungen und verbleibende fasenartige
Bereiche des Stützkörpers vorgesehen.
[0022] Der Stützkörper selbst, welcher einen fasenartigen Übergang zwischen dem Grundkörper
und der Randleiste bildet, kann hinsichtlich seiner Oberfläche einen Winkel zur Oberfläche
des Grundkörpers zwischen 30 ° und 60 ° aufweisen. Ein Betrag von 45 ° ist dabei bevorzugt.
[0023] Weiterhin ist es erfindungsgemäß möglich, die Mittelachse des Kühlluftlochs rechtwinklig
oder in einem stumpfen Winkel zur Oberfläche des Grundkörpers, d.h. in einem Bereich
von 90 ° bis 180 °, anzuordnen. Hierdurch sind bevorzugte Kühleffekte insbesondere
an thermisch stark beanspruchten Bereichen der Randleiste oder des Grundkörpers erzielbar.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Teilansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der
Erfindung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Seitenansicht gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vereinfachte Draufsicht gemäß Fig. 1 oder 2,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
- Fig. 5
- eine schematische, perspektivische Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, und
- Fig. 6
- eine schematische, vereinfachte Draufsicht eines vierten Ausführungsbeispiels der
Erfindung.
[0025] Die Figur 1 zeigt in perspektivischer Darstellung in einer Teilansicht ein erstes
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen plattenförmigen Bauteils, welches in Form
einer Brennkammerschindel einer Gasturbine ausgestaltet ist. Das plattenförmige Bauteil
weist einen Grundkörper 1 auf, welcher als ebene Platte ausgestaltet ist. Der Grundkörper
1 hat eine Oberfläche 6, welche einem Brennkammer-Innenraum eines Gasturbinentriebwerks
abgewandt ist. Somit stellt die Oberfläche 6 die kalte Oberfläche des plattenförmigen
Bauteils (Brennkammerschindel) dar.
[0026] In dem Grundkörper 1 sind eine Vielzahl von Effusionskühllöchern ausgebildet, so
wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
[0027] Der Grundkörper 1 weist eine Dicke d1 auf.
[0028] Am Randbereich des Grundkörpers 1 ist einstückig mit diesem eine Randleiste 2 ausgebildet,
welche eine Dicke d2 hat. Die Dicke d1 wird von der Oberfläche 6 des Grundkörpers
1 zu dessen Rückseite gemessen. In gleicher Richtung wird die Dicke d2 der Randleiste
2 definiert.
[0029] Die Randleiste 2, welche einstückig mittels eines additiven Verfahrens mit dem Grundkörper
1 ausgebildet wird, ist über einen Stützkörper 3 abgestützt. Dieser weist, so wie
sich dies aus der Fig. 2 ergibt, einen im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt auf.
Über die Länge des Stützkörpers ist dieser mit einer Vielzahl von Ausnehmungen 4 versehen.
Die zwischen den Ausnehmungen 4 verbleibenden Bereiche des Stützkörpers 3 sind somit
leistenförmig oder streifenförmig ausgebildet.
[0030] In jeder Ausnehmung 4 ist zumindest ein Kühlluftloch 5 vorgesehen, welches sich von
der Ausnehmung 4 aus zur Rückseite des Grundkörpers 1 erstreckt, analog den Effusionskühllöchern
10.
[0031] Die freie Fläche des Stützkörpers 3 weist zur Oberfläche 6 des Grundkörpers 1 einen
Winkel β auf, welcher zwischen 30° und 60° betragen kann. Ein Wert von 45 ° ist bevorzugt.
[0032] Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß den Fig. 1 und 2. Dabei
ist ersichtlich, dass die Ausnehmung 4 eine Breite l3 aufweist. Die Seitenwandungen
der Ausnehmung 4, welche in Fig. 3 als l1 und l2 bezeichnet sind, weisen jeweils einen
geradlinigen Wandverlauf 7 auf und gehen in einen abgerundeten Wandverlauf 8 über,
dessen Radius jeweils mit r1 und r2 in Fig. 3 verdeutlicht ist. Die beiden abgerundeten
Wandverläufe 8 treffen sich in einem Winkel α. Dieser kann zwischen 45 ° und 120 °
betragen.
[0033] Die Länge der geradlinigen Wandverläufe 7 (11 bzw. l2) ist bevorzugterweise gleich
und ≥ 0 mm. Die Radien r1 und r2 sind ebenfalls gleich und betragen das 0,1- bis 2-fache
der Breite l3 der Ausnehmung 4.
[0034] Sowohl die geradlinigen Wandverläufe 7 mit den Längen l1 und l2 als auch die abgerundeten
Wandverläufe 8 mit den Radien r1 und r2 sind nicht zwingend für die Erfindung notwendig,
es können auch andere Wandverläufe realisiert werden, um die Ausnehmung 4 auszubilden.
Sowohl die Längen l1 und l2 als auch die Radien r1 und r2 können voneinander in den
angegebenen Intervallen abweichen. Auch ist es nicht zwingend erforderlich, dass die
Ausnehmung 4 symmetrisch zu einer Mittelebene des Kühlluftlochs 5 angeordnet ist.
[0035] Die Fig. 3 zeigt die Positionierung des Kühlluftlochs 6 mit dessen Mittelachse 9.
Somit ergibt sich, dass der Aufbau der Ausnehmungen 4 und der zugeordneten Kühlluftlöcher
5 im Wesentlichen symmetrisch ist. Die Ausnehmungen 4 bilden somit eine Unterstützungsstruktur,
welche durch zwei abgerundete oder bogenförmige Wandbereiche definiert wird, zwischen
denen die einzelnen Kühlluftlöcher 5 angeordnet sind.
[0036] Die Fertigung des erfindungsgemäßen Bauteils durch ein additives Verfahren erfolgt
üblicherweise mit vertikaler Ausrichtung des Grundkörpers 1. Sofern dieser an allen
Seiten mit einer Randleiste versehen ist, wird zunächst eine Randleiste mit der Dicke
d2 aufgebaut. Der Übergang zum Grundkörper 1 mit einer Dicke d1 erfolgt kontinuierlich
durch den jeweiligen Stützkörper 3, welcher mit den Ausnehmungen 4 versehen wird.
[0037] Es versteht sich, dass das erfindungsgemäße Bauteil an allen seinen Rändern mit einer
Randleiste 2 versehen sein kann. Weiterhin ist erfindungsgemäß der plattenförmige
Grundkörper 1 nicht auf eine ebene Platte beschränkt, er kann auch gekrümmt oder doppelt
gekrümmt ausgebildet sein.
[0038] Fig. 4 zeigt schematisch eine vereinfachte Draufsicht einer schlitzartigen Ausnehmung
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das zweite Ausführungsbeispiel
entspricht im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei zusätzlich noch jeweils
ein zusätzliches Kühlluftloch 15 vorgesehen ist. Das zusätzliche Kühlluftloch 15 verläuft
von der schlitzartigen Ausnehmung 4 durch die Randleiste 2 des plattenartigen Bauteils
und mündet an der Außenseite der Randleiste. Hierbei verändert sich bevorzugt ein
Strömungsquerschnitt des zusätzlichen Kühlluftlochs in der Randleiste 2. Wie in Fig.
4 gezeigt, ist das zusätzliche Kühlluftloch 15 als die Diffusor ausgebildet, wobei
sich der engste Querschnitt am Eintritt in die Randleiste 2 befindet. Das zusätzliche
Kühlluftloch 15 ist bevorzugt geradlinig ausgebildet. Es sei jedoch angemerkt, dass
das zusätzliche Kühlluftloch 15 auch einen gekrümmten Verlauf in Strömungsrichtung
aufweisen kann. Durch das zusätzliche Kühlluftloch 15 kann somit zusätzlich noch die
Randleiste 2 gekühlt werden. Die Diffusorausbildung des zusätzlichen Kühlluftlochs
15 reduziert dabei die Geschwindigkeit der Kühlluft, wodurch ein Kühlungseffekt erhöht
werden kann.
[0039] Fig. 5 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches im Unterschied
zum ersten Ausführungsbeispiel keine Kühlluftlöcher 5 aufweist, die an der schlitzartigen
Ausnehmung 4 angeordnet sind. Hierdurch kann im Bereich des Stützkörpers 3 und der
Randleiste 2 der Brennkammerschindel eine verbesserte Stabilität erreicht werden,
die besonders beim additiven Aufbau der Schindel die Eigenspannungen im Bauteil verringert.
Durch das Vorsehen der Vielzahl von schlitzförmigen Ausnehmungen 4 kann trotzdem eine
ausreichende Kühlung des Stützkörpers 3 und der Randleiste 2 ermöglicht werden.
[0040] Fig. 6 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das vierte Ausführungsbeispiel
entspricht im Wesentlichen dem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei im Unterschied zum
zweiten Ausführungsbeispiel keine Kühlluftlöcher 5 durch den Grundkörper 1 vorgesehen
sind, welche am Boden der Ausnehmung 4 angeordnet sind. Somit wird die schlitzförmige
Ausnehmung 4 nur durch die zusätzlichen Kühlluftlöcher 15 gekühlt, welche durch die
Randleiste 2 verlaufen. Das zusätzliche Kühlluftloch 15 durch die Randleiste 2 ist
wie im zweiten Ausführungsbeispiel als Diffusor ausgebildet. Es sei jedoch angemerkt,
dass auch andere geometrische Formen für das zusätzliche Kühlluftloch 15 vorgesehen
werden können, beispielsweise ein konstanter Querschnitt über die Strömungslänge des
zusätzlichen Kühlluftlochs 15.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Grundkörper
- 2
- Randleiste
- 3
- Stützkörper
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Kühlluftloch
- 6
- Oberfläche
- 7
- geradliniger Verlauf
- 8
- abgerundeter Verlauf
- 9
- Mittelachse
- 10
- Effusionskühlloch
- 15
- zusätzliches Kühlluftloch in der Randleiste
- a
- Abstand zwischen benachbarten Ausnehmungen
- d1
- Dicke des Grundkörpers
- d2
- Dicke der Randleiste
- l1, l2
- Längen von geradlinigen Wandverläufen der Ausnehmung
- l3
- Breite der Ausnehmung am Fuß des Stützkörpers
- r1, r2
- Radius von abgerundeten Wandverläufen der Ausnehmung
1. Plattenförmiges Bauteil einer Gasturbine mit einem Grundkörper (1), welcher an zumindest
einem Randbereich einstückig mit einer im Wesentlichen rechtwinklig zur Oberfläche
des Grundkörpers (1) ausgebildeten Randleiste (2) versehen ist, wobei der Grundkörper
(1) eine unterschiedliche Dicke (d1) aufweist, als die Randleiste (2), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Randleiste (2) und dem Grundkörper (1) ein einstückig mit dem Grundkörper
(1) und der Randleiste (2) verbundener, mit einem im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt
versehener Stützkörper (3) angeordnet ist, welcher mit mehreren schlitzartigen Ausnehmungen
(4) versehen ist.
2. Plattenförmiges Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den schlitzartigen Ausnehmungen (4) jeweils ein den Grundkörper durchdringendes
Kühlluftloch (5) angeordnet ist.
3. Plattenförmiges Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend
zusätzliche Kühlluftlöcher (15), welche von der Ausnehmung (4) durch die Randleiste
(2) verlaufen.
4. Plattenförmiges Bauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen Kühlluftlöcher (15) einen sich in Durchströmungsrichtung durch die
zusätzlichen Kühlluftlöcher (15) erweiternden Querschnitt, insbesondere konisch erweiternden
Querschnitt, aufweisen.
5. Plattenförmiges Bauteil nach Anspruch 4, wobei ein kleinster Querschnitt des zusätzlichen
Kühlluftlochs (15) am Eintritt in die Randleiste (2) oder benachbart zum Eintritt
in die Randleiste (2) vorhanden ist.
6. Plattenförmiges Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (4) symmetrisch zur Mittelebene des Kühlluftlochs (5) ausgebildet
ist.
7. Plattenförmiges Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (4) angrenzend an die Oberfläche (6) des Grundkörpers (1) beidseitig
einen geradlinigen Wandverlauf (7) aufweist, welcher zur Ausbildung einer spitzbogenartigen
Struktur in einen abgerundeten Wandverlauf (8) übergeht.
8. Plattenförmiges Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) benachbarter Ausnehmungen (4) in Längsrichtung der Randleiste (2)
a ≥ 13 x 0,5 beträgt, wobei l3 die Breite der Ausnehmung (4) ist.
9. Plattenförmiges Bauteil nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der abgerundete Wandverlauf (8) einen Radius (r1, r2) aufweist, welcher zwischen
der 0,1- bis 2-fachen, insbesondere 1- bis 2-fachen, Breite (l3) der Ausnehmung (4)
beträgt.
10. Plattenförmiges Bauteil nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die abgerundeten Wandverläufe (8) einen Winkel (α) zwischen 45 ° und 120 ° bilden.
11. Plattenförmiges Bauteil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (3) zur Oberfläche (6) des Grundkörpers (1) einen Winkel (β) zwischen
30 ° und 60 °, bevorzugt 45 ° aufweist.
12. Plattenförmiges Bauteil nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelachse (9) des Kühlluftlochs (5) rechtwinklig oder in einem stumpfen Winkel
zur Oberfläche (6) des Grundkörpers (1) ausgebildet ist.