[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorbereiten einer Matratze auf eine Lagerung
oder einen Transport.
[0002] Unabhängig davon, ob eine Matratze beispielsweise in einem Bettenhaus oder Möbelhaus
gekauft und persönlich mitgenommen wird oder ob die Matratze beispielsweise über das
Internet bestellt und über einen Paketdienst oder eine Spedition geliefert wird, stellt
sich die Aufgabe, die Matratze für eine Lagerung oder einen Transport so kompakt wie
möglich zu verpacken. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil Matratzen mit üblichen
Abmessungen üblicherweise nicht von einem Paketdienst transportiert werden, weil sie
zu groß sind. In einem solche Falle ist es dann erforderlich, die Matratze mittels
einer Spedition zu liefern. Dies verursacht hohe Kosten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lagerung oder Transport einer Matratze
zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0005] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Matratze so vorzubereiten, dass
sowohl ihr Gesamtvolumen als auch ihre längste Abmessung verringert sind.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, die Matratze sowohl zu
falten als auch zu komprimieren.
[0007] Da die Polsterungsstruktur einer Matratze elastisch verformbar ausgebildet ist, gestaltet
sich das Falten der Matratze ohne Hilfsmittel schwierig. Die Erfindung sieht vor,
dass eine Matratze verwendet wird, bei der in einer Ummantelung eine elastisch verformbare
Polsterungsstruktur und eine elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung mit einem
formstabilen Grundkörper aufgenommen sind. Die elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung
hat erfindungsgemäß eine Doppelfunktion, indem sie aufgrund ihres formstabilen Grundkörpers
ein Falthilfsmittel zum Falten der Matratze bildet. Andererseits bietet die elektromotorisch
verstellbare Stützeinrichtung im Benutzungszustand der Matratze eine zusätzliche Funktionalität
und zusätzlichen Komfort, indem sie die Matratze elektromotorisch verstellbar macht.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Matratze in eine im Wesentlichen gasdichte Umhüllung eingebracht
und die Umhüllung im Wesentlichen gasdicht verschlossen. Zur Verringerung des Volumens
der Matratze wird dann in der Ummantelung ein Unterdruck erzeugt zum unterdruckinduzierten
Komprimieren der Polsterungsstruktur der Matratze. Auf diese Weise wird das Volumen
der Matratze, insbesondere ihre Dicke, verringert.
[0009] Im komprimierten Zustand oder während des Komprimierens des Polsterungselementes
werden dann die Stützteile der Stützeinrichtung aufeinander geklappt, wobei zur Fixierung
der Matratze in dem dann erreichten Zustand die Ummantelung im Wesentlichen gasdicht
verschlossen wird, derart, dass die Matratze im komprimierten und zusammengefalteten
Zustand eine kompakte Lagerungs- und Transporteinheit bildet.
[0010] Die erfindungsgemäß gebildete Lagerungs- und Transporteinheit ist wesentlich kompakter
als die Matratze im unvorbereiteten Zustand. Zum einen ist das Volumen der Lagerungs-
und Transporteinheit aufgrund der Kompression des Polsterungselementes wesentlich
geringer als das Volumen der unvorbereiteten Matratze. Zum anderen ist die längste
Abmessung, die durch die Längsausdehnung der Matratze definiert ist, im zusammengefalteten
Zustand wesentlich geringer als im unvorbereiteten Zustand der Matratze.
[0011] Die Erfindung stellt damit eine kompakte Lagerungs- und Transporteinheit bereit.
Aufgrund ihrer Kompaktheit benötigt die Lagerungs- und Transporteinheit nur relativ
wenig Raum. Dies spart sowohl bei der Lagerung als auch beim Transport Kosten.
[0012] Gegenüber für den Transport aufgerollten Matratzen bietet die erfindungsgemäße Lagerungs-
und Transporteinheit den Vorteil, dass sie quaderartig oder quaderähnlich ausgebildet
sein kann und damit auf einfache Weise eine Stapelung einer Vielzahl von gleichen
Lagerungs- und Transporteinheiten erleichtert. Eine solche Stapelung ist bei einer
zu einer Rolle aufgerollten Matratze nicht oder nur schwierig möglich.
[0013] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Lagerungs- und Transporteinheit
so kompakt gestaltet werden kann, dass sie ohne weiteres über einen Paketdienst verschickt
werden kann. Damit erübrigt sich eine Verschickung über eine Spedition. Dies spart
im erheblichen Maße Kosten und vereinfacht einen Versand der Matratze.
[0014] Auch bei einer Selbstabholung der Matratze bietet die Lagerungs- und Transporteinheit
Vorteile, indem sie von dem Käufer einfacher gehandhabt und beispielsweise ohne Probleme
in einem PKW transportiert werden kann. Unter einer im Wesentlichen gasdichten Ummantelung
bzw. einem im Wesentlichen gasdichten Verschließen der Ummantelung wird erfindungsgemäß
verstanden, dass die Gasdichtigkeit so hoch ist, dass die Matratze unterdruckinduziert
komprimiert werden kann und der komprimierte Zustand während des Transports aufrechterhalten
bleibt.
[0015] Der Aufbau der Stützeinrichtung ist entsprechend den jeweiligen Anforderungen innerhalb
weiter Grenzen wählbar. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht insoweit
vor, dass eine wenigstens dreigliedrige Stützeinrichtung verwendet wird, die ein mittleres
erstes Stützteil aufweist, mit dessen einem Ende gelenkig und um eine erste Schwenkachse
verschwenkbar ein zweites Stützteil verbunden ist und mit dessen anderem Ende gelenkig
und um eine zu der ersten Schwenkachse parallele zweite Schwenkachse verschwenkbar
ein drittes Stützteil verbunden ist. Hierbei kann beispielsweise und insbesondere
das zweite Stützteil ein Oberkörperstützteil und das dritte Stützteil ein Unterkörperstützteil
bilden.
[0016] Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass entweder das
zweite Stützteil auf das mittlere Stützteil und anschließend das dritte Stützteil
auf das zweite Stützteil geklappt wird oder das dritte Stützteil auf das mittlere
Stützteil und anschließend das zweite Stützteil auf das dritte Stützteil geklappt
wird. Bei dieser Ausführungsform wird die längste Abmessung der Matratze durch zweimaliges
Aufeinanderklappen verringert.
[0017] Um das Aufeinanderklappen der Stützteile zu erleichtern, sieht eine besonders vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung vor, dass zwischen dem zweiten Stützteil und dem mittleren
Stützteil ein erstes Zwischenstützteil angeordnet ist, das über zueinander parallele
Schwenkachsen mit dem zweiten Stützteil und dem mittleren Stützteil verbunden ist,
wobei das zweite Stützteil im zusammengeklappten Zustand der Matratze im Wesentlichen
parallel zu dem mittleren Stützteil angeordnet ist, wobei die Länge des ersten Zwischenstützteils
so gewählt ist, dass im zusammengeklappten Zustand der Abstand einander zugewandte
Flächen des zweiten Stützteils und des mittleren Stützteils im Wesentlichen der Dicke
des dritten Stützteils entspricht und die Flächen des dritten Stützteils an der jeweils
zugewandten Fläche des zweiten Stützteils und des mittleren Stützteils anliegen. Das
erste Zwischenstützteil hat dabei vor allem die Funktion eines Falthilfsmittels, indem
es das Aufeinanderklappen der Stützteile mit daran angeordnetem Polsterungselement
erleichtert.
[0018] In hierzu entsprechender Weise und mit der gleichen Zielrichtung sieht eine andere
vorteilhafte Weiterbildung vor, dass zwischen dem dritten Stützteil und dem mittleren
Stützteil ein zweites Zwischenstützteil angeordnet ist, das über zueinander parallele
Schwenkachsen mit dem dritten Stützteil und dem mittleren Stützteil verbunden ist,
wobei die Länge des zweiten Stützteils so bemessen ist, dass bei auf das mittlere
Stützteil geklapptem zweiten Stützteil das dritte Stützteil und das mittlere Stützteil
parallel oder annähernd parallel zueinander angeordnet sind.
[0019] Die Polsterungsstruktur der Matratze kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen
in beliebiger geeigneter Weise ausgestaltet sein. Insoweit sieht eine Weiterbildung
der Erfindung vor, dass die Polsterungsstruktur wenigstens zwei übereinander angeordnete
horizontale Polsterungsschichten aufweist.
[0020] Bei der vorgenannten Ausführungsform kann die Stützeinrichtung sandwichartig zwischen
zwei Polsterungsschichten aufgenommen sein, wie dies eine vorteilhafte Weiterbildung
vorsieht.
[0021] Um Lagerung und Transport zu vereinfachen, sieht eine andere Weiterbildung der Erfindung
vor, dass die Lagerungs- und Transporteinheit stapelbar ist.
[0022] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Ummantelung
aus einem recyclingfähigen Material besteht. Auf diese Weise kann die Ummantelung
nach Inbenutzungnahme der Matratze umweltfreundlich entsorgt werden.
[0023] Um die Ummantelung kostengünstig zu gestalten, sieht eine andere vorteilhafte Weiterbildung
vor, dass die Ummantelung aus einer Kunststofffolie besteht.
[0024] Bei der vorgenannten Ausführungsform kann insbesondere eine transparente Kunststofffolie
verwendet werden, wie dies eine andere Weiterbildung vorsieht.
[0025] Die erfindungsgemäß verwendete Stützeinrichtung kann in beliebiger geeigneter Weise
ausgebildet sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht insoweit vor,
dass als Stützeinrichtung ein Lattenrost verwendet wird. Entsprechende Lattenroste
bietet einen hohen Federungskomfort und sind einfach und kostengünstig im Aufbau.
[0026] Eine mehrgliedrige elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung, insbesondere zur
Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren, ist m Anspruch 13 angegeben. Sie
weist ein mittleres erstes Stützteil auf, mit dessen Enden um zueinander parallele
Schwenkachsen einerseits ein zweites Stützteil und andererseits ein drittes Stützteil
verbunden sind, wobei die Verbindung zwischen dem zweiten Stützteil und dem mittleren
Stützteil einerseits und dem dritten Stützteil und dem mittleren Stützteil andererseits
so ausgebildet ist, dass das dritte Stützteil auf das mittlere Stützteil und anschließend
das zweite Stützteil auf die dem mittleren Stützteil abgewandte Fläche des dritten
Stützteils klappbar ist. Auf diese Weise lässt sich durch Zusammenklappen der Stützeinrichtung
nebst Polsterungsstruktur eine kompakte Lagerungs- und Transporteinheit bilden.
[0027] Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Stützeinrichtung
sind in den Unteransprüchen 14 bis 17 angegeben.
[0028] Eine erfindungsgemäße Lagerungs- und Transporteinheit ist im Anspruch 18 angegeben.
Sie ist gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 gebildet.
[0029] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lagerungs- und Transporteinheit
sieht vor, dass dieselbe mit einem Rollmittel zum Rollen der Lagerungs- und Transporteinheit
auf dem Boden versehen ist. Auf diese Weise ist der Transport erleichtert, wenn die
Matratze von einem Benutzer beispielsweise in einem Betten- oder Möbelhaus abgeholt
wird.
[0030] Um bei der vorgenannten Ausführungsform die Rollfunktion bzw. den Rollkomfort zu
verbessern, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung vor, dass das Rollmittel wenigstens
zwei seitlich zueinander beabstandete Rollen oder Rollenanordnungen, insbesondere
Rollenpaare, aufweist.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügte stark schematisierte Zeichnung näher erläutert. Dabei bilden alle
in der Zeichnung dargestellten, in der Beschreibung beschriebenen und in den Patentansprüchen
beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in beliebiger geeigneter Kombination
miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in
den Patentansprüchen und deren Rückbezügen sowie unabhängig von ihrer Beschreibung
bzw. Darstellung in der Zeichnung. Zum Gegenstand und Offenbarungsgehalt der Erfindung
gehören auch Unterkombinationen der Ansprüche, bei denen einzelne Merkmale in den
Ansprüchen weggelassen und/oder durch andere Merkmale ersetzt sind.
[0032] Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführungs eines erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendete elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Stützeinrichtung gemäß Fig. 1 in einer Perspektivansicht, wobei die Stützteile
der Stützeinrichtung in einer unverstellten Ausgangslage dargestellt sind,
- Fig. 3
- die Stützeinrichtung gemäß Fig. 1 in zu Fig. 2 ähnlicher Darstellung, wobei die Stützteile
der Stützeinrichtung in einer zueinander maximal verstellten Verstelllage dargestellt
sind,
- Fig. 4
- die Stützeinrichtung gemäß Fig. 1 im zusammengeklappten Zustand,
- Fig. 5
- die Stützeinrichtung gemäß Fig. 1 beim Einbringen in eine Polsterungsstruktur einer
Matratze in einer Perspektivansicht,
- Fig. 6
- in gleicher Darstellung wie Fig. 5 die in die Polsterungsstruktur eingebrachte Stützeinrichtung,
- Fig. 7A -7F
- aufeinanderfolgende Verfahrensschritte bei der Ausführung eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 8
- eine mit dem Verfahren gemäß den Fig. 7A bis 7E gebildeten Lagerungs- und Transporteinheit
und
- Fig. 9
- in einer Perspektivansicht die transportfertig verpackte Lagerungs- und Transporteinheit
gemäß Fig. 8.
[0033] Anhand der Fig. 1 bis 4 wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel einer bei der Durchführung
eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten mehrgliedrigen
elektromotorisch verstellbaren Stützeinrichtung 2 in Form eines Lattenrostes näher
erläutert.
[0034] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Stützeinrichtung 2 ein mittleres
erstes Stützteil 4 auf, mit dessen Enden um zueinander parallele Schwenkachsen 6,
8 einerseits ein zweites Stützteil 10, das ein Oberkörperstützteil bildet, und andererseits
ein drittes Stützteil 12, das ein Unterkörperstützteil, bildet, verbunden sind. Die
Verbindung zwischen dem zweiten Stützteil 10 und dem ersten Stützteil 4 einerseits
und dem dritten Stützteil 12 und dem ersten Stützteil 4 andererseits ist so ausgebildet,
dass das dritte Stützteil 12 auf das erste Stützteil und anschließend das zweite Stützteil
10 auf die dem mittleren Stützteil abgewandte Seite des dritten Stützteils 12 klappbar
ist.
[0035] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verbindung zwischen dem ersten
Stützteil 4 und dem zweiten Stützteil 10 über ein erstes Zwischenstützteil 14 hergestellt,
das um die Schwenkachse 6 verschwenkbar mit dem ersten Stützteil 4 verbunden ist.
Das zweite Stützteil 10 ist mit dem ersten Zwischenstützteil 14 über eine zu der Schwenkachse
6 parallele Schwenkachse 16 verbunden.
[0036] Im zusammengeklappten Zustand der Matratze (vgl. Fig. 8) ist das zweite Stützteil
10 im Wesentlichen parallel zu dem ersten Stützteil 4 angeordnet, wobei die Länge
des ersten Zwischenstützteiles 14 so gewählt ist, dass im zusammengeklappten Zustand
unter Einbeziehung der Polsterungsstruktur der Matratze der Abstand zwischen einer
zugewandten Fläche des zweiten Stützteils 10 und des ersten Stützteils 4 im Wesentlichen
der Dicke des dritten Stützteils 12 nebst Polsterungsstruktur entspricht und die Flächen
des dritten Stützteils 12 an der jeweils zugewandten Fläche des zweiten Stützteils
12 und des ersten Stützteils 4 anliegen.
[0037] In hierzu entsprechender Weise ist die Verbindung zwischen dem dritten Stützteil
12 und dem ersten Stützteil 4 über ein zweites Zwischenstützteil 18 hergestellt, das
einerseits um die Schwenkachse 8 schwenkbar mit dem ersten Stützteil 4 verbunden ist.
Mit dem anderen Ende des zweiten Zwischenstützteils 18 ist oben eine zu der Schwenkachse
8 parallele Schwenkachse 20 das dritte Stützteil 12 verbunden, wobei die Länge des
zweiten Zwischenstützteils 18 so bemessen ist, dass bei auf das erste Stützteil 4
geklappten dritten Stützteils 12 einschließlich Polsterungsstruktur das dritte Stützteil
12 und das erste Stützteil 4 im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind (vgl.
Fig. 8).
[0038] Zur Verstellung des zweiten Stützteiles 10 relativ zu dem ersten Stützteil 4 ist
eine elektromotorische Verstelleinrichtung vorgesehen. Der entsprechende Aufbau entsprechender
elektromotorischer Verstelleinrichtungen ist dem Fachmann allgemein bekannt und wird
daher hier nicht näher erläutert. Die elektromotorische Verstelleinrichtung kann beispielsweise
und insbesondere so ausgebildet sein, wie aus
EP 2 418 984 B1 bekannt. Entsprechend den jeweiligen Anforderungen sind jedoch auch andere Ausgestaltungen
möglich.
[0039] Die elektromotorische Verstelleinrichtung ist dabei so ausgebildet, dass das zweite
Stützteil 10 nebst Polsterungsstruktur auf das erste Stützteil 4 geklappt werden kann
(vgl. Fig. 4 und Fig. 8). Hierzu beaufschlagt ein Verstellorgan der elektromotorischen
Verstelleinrichtung das zweite Stützteil bzw. das mit demselben verbundene erste Zwischenstützteil
lose, um ein Klappen des zweiten Stützteiles 10 auf das erste Stützteil 4 über die
durch die elektromotorische Verstelleinrichtung definierte maximal verstellte Endlage
der Verstellbewegung hinaus zu ermöglichen.
[0040] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das dritte Stützteil 12 über das zweite
Zwischenstützteil 8 klappbar mit dem ersten Stützteil 4 verbunden (vgl. Fig. 4 und
Fig. 8), seinerseits jedoch nicht elektromotorisch verstellbar. Falls entsprechend
den jeweiligen Anforderungen gewünscht, kann jedoch auch das dritte Stützteil 12 relativ
zu dem ersten Stützteil 4 elektromotorisch verstellbar sein.
[0041] Fig. 2 zeigt die Stützeinrichtung 2 in einer Perspektivansicht, wobei ersichtlich
ist, dass die Stützeinrichtung 2 bei diesem Ausführungsbeispiel als Lattenrost ausgebildet
ist. Andere Ausgestaltungen sind jedoch möglich. Aufbau und Funktionsweise eines entsprechenden
Lattenrostes sind dem Fachmann allgemein bekannt und werden daher hier nicht näher
erläutert.
[0042] Fig. 2 zeigt die Stützteile in einer unverstellten Ausgangslage, in der das zweite
Stützteil 10 nebst erstem Zwischenstützteil 14 zusammen mit dem ersten Stützteil 4
und dem dritten Stützteil 12 nebst zweitem Zwischenstützteil 18 eine im Wesentlichen
horizontale Stützebene aufspannt.
[0043] Fig. 3 zeigt die Stützeinrichtung 2 in einer maximal verstellten Endlage der Verstellbewegung,
in der das zweite Stützteil 12 nebst erstem Zwischenstützteil 14 relativ zu dem ersten
Stützteil 4 maximal schwenkverstellt ist.
[0044] Fig. 4 veranschaulicht schematisch das Aufeinanderklappen der Stützteile 2, 12 aufeinander
bzw. auf das erste Stützteil 4, wobei aus Gründen der Veranschaulichung Bestandteile
der Stützeinrichtung 2 weggelassen sind.
[0045] Die Fig. 5 und 6 veranschaulichen das Einbringen der Stützeinrichtung 2 in eine Matratze
28. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Matratze 28 eine Polsterungsstruktur
30 auf, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wenigstens zwei übereinander
angeordnete horizontale Polsterungsschichten aufweist, von denen in Fig. 5 und 6 lediglich
eine Polsterungsschicht erkennbar und mit dem Bezugszeichen 32 versehen ist.
[0046] Die Polsterungsstruktur weist eine untere horizontale Polsterungsschicht auf, auf
die die Stützeinrichtung 2 aufgelegt ist, wie in Fig. 6 dargestellt. Nach dem Auflegen
der Stützeinrichtung 2 auf die untere Polsterungsschicht kann dann die obere horizontale
Polsterungsschicht 32 auf die Stützeinrichtung 2 aufgelegt werden, so dass die Stützeinrichtung
2 sandwichartig zwischen der unteren Polsterungsschicht und der oberen Polsterungsschicht
32 aufgenommen ist. Daran anschließend kann die Polsterungsstruktur 30 nebst eingelegtem
Lattenrost in eine Ummantelung der Matratze 28 eingebracht werden, wie in Fig. 7A
dargestellt.
[0047] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend anhand
der Fig. 7A bis 7F erläutert.
[0048] Fig. 7A zeigt die Matratze 28 ihrem Ausgangszustand. Zum Bilden einer kompakten Transport-
und Lagerungseinheit wird die Matratze 28 in eine im Wesentlichen gasdichte Umhüllung
34 eingebracht, die bei diesem Ausführungsbeispiel durch eine transparente Kunststofffolie
gebildet ist.
[0049] Die Fig. 7B und 7C veranschaulichen, wie die Umhüllung über die Matratze 28 gezogen
wird.
[0050] Fig. 7D zeigt die Matratze in einem Zustand, in dem die Matratze 28 vollständig in
der Umhüllung 34 aufgenommenist.
[0051] Wie aus den Fig. 7B - 7D ersichtlich ist, wurde zuvor das zweite Stützteil 10 relativ
zu dem ersten Stützteil 4 mittels der elektromotorischen Verstelleinrichtung in die
Endlage der Verstellbewegung gefahren.
[0052] Daran anschließend wird über einen Schlauch 36 eine Unterdruckvorrichtung an die
Umhüllung 34 angeschlossen und in der Umhüllung 34 ein Unterdruck erzeugt, wodurch
die Polsterungsstruktur 30 der Matratze 28 beginnt, komprimiert zu werden.
[0053] Fig. 7F zeigt die Matratze 28 in einem Zustand, in dem die Polsterungsstruktur 34
maximal komprimiert ist. In diesem Zustand wird das dritte Stützteil 12 auf das erste
Stützteil 4 und anschließend das zweite Stützteil 10 auf das dritte Stützteil 12 geklappt,
wie in Fig. 7F angedeutet.
[0054] Fig. 8 zeigt die am Schluss des Verfahrens gebildete Lagerungs- und Transporteinheit
36. Es ist ersichtlich, dass das dritte Stützteil 12 auf das erste Stützteil 4 und
das zweite Stützteil 10 auf das dritte Stützteil 12 geklappt ist, so dass das zweite
Stützteil 10 und das erste Stützteil 4 zueinander im Wesentlichen parallel angeordnet
sind und die Flächen des dritten Stützteils 12 an der jeweils zugewandten Fläche des
ersten Stützteils 4 bzw. des zweiten Stützteils 10 anliegen. In diesem Zustand kann
eine Öffnung in der Umhüllung 34, an die der Schlauch 36 angeschlossen worden ist,
gasdicht verschlossen werden, beispielsweise durch Verschweißen der Kunststofffolie.
[0055] Es ist ersichtlich, dass auf diese Weise eine kompakte Lagerungs- und Transporteinheit
gebildet worden ist, bei der insbesondere die durch die Längsausdehnung der Matratze
28 definierte längste Ausdehnung wesentlich verringert ist.
[0056] Die Lagerungs- und Transporteinheit kann aufgrund ihrer Kompaktheit ohne weiteres
über einen Paketdienst verschickt werden. Bei einer Selbstabholung durch einen Benutzer
ist der Transport aufgrund der Kompaktheit der Lagerungs- und Transporteinheit 38
ebenfalls vereinfacht und ohne weiteres in einen PKW möglich.
[0057] Um den Transport noch weiter zu vereinfachen, kann die Lagerungs- und Transporteinheit
38 mit einem Rollmittel versehen werden.
[0058] Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Lagerungs- und Transporteinheit
38 in einer Umverpackung 40, beispielsweise aus Karton, aufgenommen ist, um die Umhüllung
während Transport und Lagerung vor einer Beschädigung zu schützen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel weist das Rollmittel 2 seitlich zueinander beabstandete Rollen
42, 44 auf, die an der Umverpackung 40 befestigt sind. Hierzu kann jeweils eine Halterung
der Rollen 42, 44 mit einem Dübel oder stiftartigen Befestigungselement versehen sein,
das in die Umverpackung 40 eingedrückt oder eingeschlagen wird.
[0059] Nach dem Transport zu einem Benutzer kann dieser die Lagerungs- und Transporteinheit
38 aus der Umverpackung 40 auspacken und die Umhüllung 34 entfernen, wobei sich die
Polsterungsstruktur 30 der Matratze 28 wieder ausdehnt und ihren ursprünglichen Zustand
einnimmt und die Stützteile 10, 12 auseinander geklappt werden können. In diesem Zustand
ist die Matratze 28 dann bereit für eine Benutzung.
[0060] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es auf einfache und kostengünstige Weise,
eine Matratze durch Bilden einer platzsparenden kompakten Lagerungs- und Transporteinheit
für eine Lagerung oder einen Transport vorzubereiten.
1. Verfahren zum Vorbereiten einer Matratze auf eine Lagerung oder einen Transport,
bei dem eine Matratze verwendet wird, bei der in einer Ummantelung eine elastisch
verformbare Polsterungsstruktur und eine elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung
mit einem formstabilen Grundkörper aufgenommen sind,
wobei die Stützeinrichtung wenigstens zwei relativ zueinander schwenkverstellbare
Stützteile aufweist,
wobei die Matratze in eine im wesentlichen gasdichte Umhüllung eingebracht und die
Umhüllung im Wesentlichen gasdicht verschlossen wird,
wobei in der Umhüllung ein Unterdruck erzeugt wird zum unterdruckinduzierten Komprimieren
des Polsterungselements der Matratze,
wobei im komprimierten Zustand des Polsterungselements oder während des Komprimierens
der Polsterungsstruktur die Stützteile aufeinander geklappt werden und
wobei die Ummantelung im wesentlichen gasdicht verschlossen wird, derart, dass die
Matratze im komprimierten und zusammengefalteten Zustand eine Lagerungs- und Transporteinheit
gebildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine wenigstens dreigliedrige Stützeinrichtung
verwendet wird, die ein mittleres erstes Stützteil aufweist, mit dessen einem Ende
gelenkig und um eine erste Schwenkachse verschwenkar ein zweites Stützteil verbunden
ist und mit dessen anderem Ende gelenkig und um eine zu der ersten Schwenkachse parallele
zweite Schwenkachse verschwenkbar ein drittes Stützteil verbunden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem entweder das zweite Stützteil auf das erste
Stützteil und anschließend des dritte Stützteil auf das zweite Stützteil geklappt
wird oder das dritte Stützteil auf das erste Stützteil und anschließend des zweite
Stützteil auf das dritte Stützteil geklappt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zwischen dem zweiten Stützteil
und dem ersten Stützteil ein erstes Zwischenstützteil angeordnet ist, das über zueinander
parallele Schwenkachsen mit dem zweiten Stützteil und dem ersten Stützteil verbunden
ist wobei das zweite Stützteil im zusammengeklappten Zustand der Matratze im wesentlichen
parallel zu dem ersten Stützteil angeordnet ist wobei wobei die Länge des ersten Zwischenstützteils
so gewählt ist, dass im zusammengeklappten Zustand einschließlich Polsterungsstruktur
der Abstand einander zugewandter Flächen des zweiten Stützteils und des ersten Stützteils
im wesentlichen der Dicke des dritten Stützteils einschließlich Polsterungsstriktur
entspricht und die Flächen des dritten Stützteils an der jeweils zugewandten Fläche
des zweiten Stützteils und des ersten Stützteils anliegen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem zwischen dem dritten Stützteil und dem ersten Stützteil
ein zweites Zwischenstützteil angeordnet ist, das über zueinander parallele Schwenkachsen
mit dem dritten Stützteil und dem ersten Stützteil verbunden ist, wobei die Länge
des zweiten Zwischenstützteils so bemessen ist, dass bei auf das erste Stützteil geklapptem
zweiten Stützteil das dritte Stützteil und das erste Stützteil parallel oder annähernd
parallel zueinander angeordnet sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Polsterungsstruktur wenigstens zwei übereinander angeordnete horizontale
Polsterungsschichten aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Stützeinrichtung sandwichartig zwischen zwei
Polsterungsschichten aufgenommen ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Lagerungs- und Transporteinheit stapelbar ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Ummantelung aus einem recyclingfähigen Material besteht.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Ummantelung aus einer Kunststofffolie besteht.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem eine transparente Kunststofffolie verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem als Stützeinrichtung ein Lattenrost verwendet wird.
13. Mehrgliedrige elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung (2), insbesondere zur
Verwendung in einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem mittleren
ersten Stützteil (4), mit dessen Enden um zueinander parallele Schwenkachsen (6, 8)
einerseits ein zweites Stützteil (10) und andererseits ein drittes Stützteil (12)
verschwenkbar bzw. klappbar verbunden ist,
wobei die Verbindung zwischen dem zweiten Stützteil (10) und dem ersten Stützteil
(4) einerseits und dem dritten Stützteil (12) und dem ersten Stützteil (4) andererseits
so ausgebildet ist, dass das dritte Stützteil (12) einschließlich Polsterungsstruktur
(30) auf das erste Stützteil (4) und anschließend das zweite Stützteil (10) auf die
dem ersten Stützteil (4) abgewandte Seite des dritten Stützteils (12) klappbar ist.
14. Stützeinrichtung nach Anspruch 13, wobei zwischen dem zweiten Stützteil (10) und dem
ersten Stützteil (4) ein erstes Zwischenstützteil (14) angeordnet ist, das mit dem
zweiten Stützteil (10) und dem ersten Stützteil (10) über zueinander parallele Schwenkachsen
(6, 16) verbunden ist, wobei das zweite Stützteil (10) im zusammengeklappten Zustand
der Matratze (28) im wesentlichen parallel zu dem ersten Stützteil (4) angeordnet
ist, wobei die Länge des ersten Zwischenstützteils so gewählt ist, dass im zusammengeklappten
Zustand der Abstand einander zugewandter Flächen des zweiten Stützteils (10) und des
ersten Stützeils (4) im wesentlichen der Dicke des dritten Stützteils (12) einschließlich
Polsterungsstruktur (30) entspricht und die Flächen des dritten Stützteils (12) an
der jeweils zugewandten Fläche des zweiten Stützteils (10) und des ersten Stützteils
(4) einschließlich Polsterungsstruktur (30) anliegen.
15. Stützeinrichtung nach Anspruch 14, bei dem zwischen dem dritten Stützteil (12) und
dem ersten Stützteil (4) ein zweites Zwischenstützteil (18) angeordnet ist, das über
zueinander parallele Schwenkachsen (8, 20) mit dem dritten Stützteil (12) und dem
ersten Stützteil (4) verbunden ist, wobei die Länge des zweiten Zwischenstützteils
(18) so bemessen ist, dass bei auf das erste Stützteil (4) geklapptem dritten Stützteil
(12) das dritte Stützteil (12) und das erste Stützteil (4) parallel oder annähernd
parallel zueinander angeordnet sind.
16. Stützeinrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
bei der das zweite Stützteil (10) mittels wenigstens einer elektromotorischen Verstelleinrichtung
relativ zu dem ersten Stützteil (4) verstellbar ist.
17. Stützeinrichtung nach Anspruch 16, bei der die Verstelleinrichtung ein Verstellorgan
aufweist, das mit wenigstens einem Elektromotor in Antriebsverbindung steht und das
zweite Stützteil (10) oder ein damit verbundenes Bauteil lose beaufschlagt.
18. Lagerungs- und Transporteinheit, gebildet gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 12.
19. Lagerungs- und Transporteinheit, die mit einem Rollmittel zum Rollen der Lagerungs-
und Transporteinheit (38) auf dem Boden versehen ist.
20. Lagerungs- und Transporteinheit, bei der das Rollmittel wenigstens zwei seitlich zueinander
beabstandete Rollen (42, 44) oder Rollenanordnungen, insbesondere Rollenpaare, aufweist.