Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Erzeugen
von Ultraschallwellen mit einem elektroakustischen Ultraschallwandler, der wenigstens
eine in Schwingungen versetzbare, die Ultraschallwellen erzeugende Wandleroberfläche
besitzt und vermittels einer Signalgeneratoreinheit aktiviert wird.
[0002] Derartige Ultraschallwandler werden häufig zur berührungslosen und zerstörungsfreien
Ultraschallprüfung von Werkstoffen und Bauteilen eingesetzt und wandeln in Funktion
eines Senders bzw. Aktors elektrische Eingangssignale in Ultraschallwellen und in
Funktion eines Empfängers bzw. Sensors minimale Druckschwankungen von Ultraschallwellen
meist in Luft in elektrische Ausgangssignale um.
Stand der Technik
[0003] Gattungsgemäße Ultraschallwandler, die in Form sogenannter Luft-Ultraschallwandler
ausgebildet sind, verfügen über eine in Schwingungen anregbare Wandleroberfläche.
Typische Luft-Ultraschallwandler stellen sogenannte Piezoelektrische-Ultraschallwandler,
kurz Piezo-Wandler, dar, die den Piezoeffekt ausnutzen, um entweder durch Anlegen
eines elektrischen Eingangssignals eine mechanische Bewegung auszuführen oder bei
Einwirken einer mechanischen Kraft ein elektrisches Ausgangssignal zu erzeugen.
[0004] Das elektrische Eingangssignal, das sich durch eine vorgebbare veränderliche Gestalt,
Frequenz und Amplitude auszeichnet, beeinflusst dabei maßgeblich die sich an der Wandleroberfläche
ausbildenden Schwingungen, welche sich bei Piezo-Keramiken als Schwingung im Ultraschallbereich
mit veränderlichem Schallwechseldruck in der Luft manifestieren. Die sich dabei ausbreitende
SinusSchwingung oszilliert im Frequenzbereich der Eigenresonanzfrequenz.
[0005] Grundsätzlich existieren zur Ultraschallwandleranregung unipolare und bipolare-Anregeformen.
UNIPOLAR heißt: Nur positive oder negative Spannungen (Ladungsträger) liegen in der
Anregephase am Piezo-Ultraschallwandler an. Sowohl Einzelschwingungen als auch Schwingungsfolgen
sind denkbar, beispielsweise Impuls-Form, Rechteck-Form, Rampen-Form, Sinus-Form,
Halbwellen-Form. BIPOLAR bedeutet: Positive und negative Spannungen (Ladungsträger)
liegen in der Anregephase am Piezo-Ultraschallwandler an, beispielsweise alle UNIPOLAR-Formen
in aneinandergereihter- oder multiplizierter Form und einem alternierenden Vorzeichen
der Ladungsträger.
[0006] Die einfachste elektrische Ansteuerung eines Piezo-Wandlers nutzt elektrische Eingangssignale
in Form von Sinus- oder Rechtecks-Anregungssignalen.
M. Daschewski et. al.(Band 82, Heft 3, t. -. T. Messen, Hrsg., DE GRUYTER Oldenbourg,
2015, pp. 156-166) "Resonanzfreie Messung und Anregung von Ultraschall" beschäftigt sich mit dem akustischen Verhalten verschiedener Wandlerprinzipien und
untersucht zwei piezoelektrische und einen thermoakustischen Wandler. Die Wandler
wurden auf ihr Schwingungsverhalten mittels Laservibrometrie untersucht. Thermoakustische
Wandler beruhen auf dem thermoakustischen Effekt, bei dem thermische Energie in Schwingungsenergie
eines gasförmigen Mediums umgewandelt wird bzw. diese Schwingungsenergie in thermische
Energie. Durch die Schwingungen des Mediums entstehen Druckänderungen, die unmittelbare
thermodynamische Zustandsänderungen zur Folge haben. Ein thermo-akustischer Wandler
ist bspw. in der Druckschrift
EP 2004977 B1 offenbart.
Im Unterschied zu thermo-akustischen Wandlern ist bei Piezo-Wandlern ein typisches
Nachschwingen der Wandleroberfläche zu beobachten, d.h. die Wandleroberfläche schwingt
dem elektrischen Eingangssignal zeitlich nach.
[0007] Um das unerwünschte Nachschwingen bei Piezo-Wandlern zu vermeiden bzw. zu reduzieren
ist es bekannt, auf der Wandleroberfläche eine passive Dämpfungsschicht aufzubringen,
um den Effekt des Nachschwingens mechanisch zu dämpfen. Dies führt jedoch zu einem
großen Verlust in der Amplitude und zu einer Änderung der Eigenresonanzfrequenz des
Piezowandlers.
[0008] Eine alternative bekannte Maßnahme beruht darauf, den Piezo-Wandler durch zeitlich
längere elektrische Anregung mit einem elektrischen Anregungssignal von wenigstens
10 Sinusschwingungen in einen eingeschwungenen Zustand überzuführen, so dass sich
die ausbildende Amplitude an der schwingenden Wandleroberfläche maximal einstellt.
[0009] Letztendlich ist es jedoch nicht möglich mittels der konventionell verfügbaren Anregungstechnik
mit einem Piezo-Ultraschallwandler ein dem thermo-akustischen Wandler ähnliches Luftultraschallsignal
zu erzeugen.
Darstellung der Erfindung
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum
Erzeugen von Ultraschallwellen mit einem elektroakustischen Ultraschallwandler, der
wenigstens eine in Schwingungen versetzbare, die Ultraschallwellen erzeugende Wandleroberfläche
besitzt und vermittels einer Signalgeneratoreinheit aktiviert wird, derart weiterzubilden,
dass kein oder nur ein vernachlässigbares Nachschwingen an der Wandleroberfläche auftritt.
Insbesondere gilt es Maßnahmen zu treffen, um einen Luft-Ultraschallwandler derart
zu betreiben, so dass dessen akustisches Abschallungsverhalten weitgehend dem eines
thermoakustischen Wandlers entspricht.
[0011] Ein lösungsgemäßes Verfahren ist Gegenstandes des Anspruches 1, eine lösungsgemäße
Vorrichtung ist Gegenstandes des Anspruches 10. Den Erfindungsgedanken in vorteilhafter
Weise ausbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der weiteren Beschreibung,
insbesondere unter Bezugnahme auf die Erläuterungen der Ausführungsbeispiele zu entnehmen.
[0012] Ein lösungsgemäßes Verfahren zum Erzeugen von Ultraschallwellen mit einem elektroakustischen
Ultraschallwandler, vorzugsweise in Form eines Piezo-Ultraschallwandlers, der wenigstens
eine in Schwingungen versetzbare, die Ultraschallwellen erzeugende Wandleroberfläche
besitzt und vermittels einer Signalgeneratoreinheit aktiviert wird, zeichnet sich
durch die folgenden Verfahrensschritte aus:
In einem ersten Schritt wird eine den elektroakustischen Ultraschallwandler charakterisierende
Übertragungsfunktion Gs(z) unter Zugrundelegung einer Korrelation zwischen einem vorgegebenen, den Ultraschallwandler
aktivierenden Anregungssignal und einer ersten, wenigstens einen schwingenden Teil
der Ultraschallwellen erzeugenden Wandleroberfläche beschreibenden, zeitabhängigen
Orts-Funktion oder einer durch zeitliche Differentiation hiervon abgeleiteten zeitabhängigen
Funktion ermittelt.
[0013] In einem darauffolgenden zweiten Schritt wird ein elektrisches Ansteuerungssignal
unter Zugrundelegung der ermittelten Übertragungsfunktion G
s(z) und einer vorgegebenen zweiten Orts-Funktion oder einer durch zeitliche Differentiation
hiervon abgeleiteten zeitabhängigen Funktion ermittelt.
[0014] Schließlich wird der Ultraschallwandler mit dem ermittelten Ansteuerungssignal aktiviert.
[0015] Durch die im ersten Schritt zu ermittelnde Übertragungsfunktion G
s(z) wird jene Genauigkeit des elektroakustischen Ultraschallwandlers bestimmt, mit
der die räumlich und zeitliche Auslenkung der Wandleroberfläche zum Zwecke der Schallerzeugung
von der Form und dem zeitlichen Verlauf des initialen elektrischen Eingangssignal
abweicht.
[0016] Würde bspw. der elektroakustische Ultraschallwandler mit einem elektrischen Eingangssignal
in Form einer einzigen Sinuswelle angeregt und daraufhin die Wandleroberfläche gleichfalls
in Form einer Sinuswelle ausgelenkt, d.h. jeder Oberflächenbereich bzw. Oberflächenpunkt
der Wandleroberfläche würde im Wesentlichen orthogonal zur Wandleroberfläche die Auslenkung
eines Phasenpunktes einer Sinuswelle vollziehen, ohne jegliches Nachschwingen der
Wandleroberfläche, so würde ein derartiger Ultraschallwandler das elektrische Eingangssignale
in eine zumindest mit der Form und Frequenz des Eingangssignals identische Schallwelle
umsetzen, d.h. die Übertragungsfunktion entspräche einer maximalen Genauigkeit.
[0017] Reale Ultraschallwandler weichen jedoch in unterschiedlicher Weise von diesem Ideal
ab, so dass es erforderlich ist das Wandler-spezifische Übertragungsverhalten in Form
der Übertragungsfunktion zu bestimmen.
[0018] Hierzu wird die räumliche Auslenkung der Wandleroberfläche des elektroakustischen
Ultraschallwandlers zeitaufgelöst in Abhängigkeit des den elektrischen Ultraschallwandler
aktivierenden elektrischen Eingangssignals messtechnisch erfasst. Das elektrische
Eingangssignal ist konkret vorgegeben und besitzt vorzugsweise die Form einer Sinus-,
Rechteck-, Impuls- oder Sprungfunktion. Das elektrische Eingangssignal wird mittels
eines geeigneten Signalgenerators erzeugt und vorzugsweise mittels eines Messgerätes,
bspw. Oszilloskops, exakt erfasst.
[0019] Zur messtechnischen Erfassung der räumlichen Auslenkung der Wandleroberfläche wird
diese mittels einer berührungslosen Messtechnik vorzugsweise mit einem Laser-Doppler-Vibrometer
zumindest bereichsweise untersucht. Hierzu wird ein Lasermessstrahl bzw. -bündel auf
wenigstens einen zu vermessenden Wandleroberflächenbereich gerichtet. An der Wandleroberfläche
reflektierte Lichtanteile werden zeitaufgelöst erfasst und zur Ermittlung einer ersten
zeitabhängigen Orts-Funktion, die die zeitliche Auslenkung der Wandleroberfläche beschreibt,
oder einer durch zeitliche Differentiation hiervon abgeleiteten zeitabhängigen Funktion,
die die Geschwindigkeit oder Beschleunigung beschreibt, mit der die Wandleroberfläche
ausgelenkt wird, zugrundegelegt.
[0020] Typischerweise ist die Wandleroberfläche von einem die Wandleroberfläche seitlich
begrenzenden Wandlerrand umfasst. Es hat sich bei der messtechnischen Erfassung der
Auslenkung der Wandleroberfläche zur Bestimmung der ersten zeitabhängigen Orts-Funktion
als vorteilhaft erwiesen wenigstens einen messtechnisch zu erfassenden Teil der Ultraschallwellen
erzeugenden Wandleroberfläche zu wählen, der in einem Oberflächenbereich der Wandleroberfläche
liegt, der zwischen 10% und 90%, vorzugsweise 50%, einer Strecke zwischen dem Wandlerrand
und einem der Wandleroberfläche zugeordneten geometrischen Schwerpunkt der Wandleroberfläche
liegt.
[0021] In dem zweiten Verfahrensschritt werden die im ersten Schritt ermittelten Ultraschallwandler-spezifischen
Übertragungseigenschaften, die sich in der Übertragungsfunktion widerspiegeln, zugrundegelegt.
[0022] Zunächst wird eine zweite Orts-Funktion oder eine durch zeitliche Differentiation
hiervon abgeleitete zweite zeitabhängige Funktion vorgegeben, die beispielsweise die
Form einer Sinus-, Rechteck-, Impuls- oder Sprungfunktion besitzt und ein gewünschtes
Schwingungsverhalten der Wandleroberfläche beschreiben soll, das letztlich die vom
Ultraschallwandler abzuschallende Ultraschallwelle festlegt. Gilt es bspw. vom Ultraschallwandler
eine einzige sinusförmige Ultraschallwelle abzustrahlen, so entspricht die zweite
Orts-Funktion einer eine einzige Sinuswelle definierenden Sinusfunktion.
[0023] Im Weiteren gilt es nun in Kenntnis der Übertragungsfunktion ein elektrisches Ansteuerungssignal
zu ermitteln, durch dessen Aktivierung der Ultraschallwandler im Ergebnis die gewünschte
sinusförmige Ultraschallwelle abstrahlt.
[0024] Zur numerischen Ermittlung des elektrischen Ansteuerungssignals wird die inverse
Übertragungsfunktion aus der ermittelten Übertragungsfunktion gebildet, mit der die
vorgegebene zweite Orts-Funktion oder die durch zeitliche Differentiation hiervon
abgeleitete zweite zeitabhängige Funktion verknüpft wird.
[0025] Mit dem im vorstehenden zweiten Schritt ermittelten elektrischen Ansteuerungssignal
wird letztlich im dritten Schritt der Ultraschallwandler aktiviert, der die gewünschte
durch die zweite Orts-Funktion oder durch die durch zeitliche Differentiation hiervon
abgeleitete zweite zeitabhängige Funktion vorgegebene Ultraschallwelle abstrahlt.
[0026] Das Aktivieren des Ultraschallwandlers kann auf zwei Arten erfolgt. So wird in einem
ersten Fall durch eine Signalgeneratoreinheit ein Ausgangssignal erzeugt, das als
Eingangssignal einer Filtereinheit zugeführt wird. Die Filtereinheit transformiert
das Eingangssignal unter Zugrundelegung der ermittelten Übertragungsfunktion in das
elektrische Ansteuerungssignal, das den elektroakustischen Ultraschallwandler letztlich
aktiviert. Dieser Fall stellt an den Signalgenerator keine besonderen Anforderungen,
zumal die Generation des elektrischen Ansteuerungssignals im Rahmen der Filtereinheit,
die zwischen Signalgenerator und Ultraschallwandler geschaltet ist, erzeugt wird.
[0027] Im zweiten Fall wird eine spezielle Signalgeneratoreinheit verwendet, ein sogenannter
Arbiträrgenerator, der auf der Grundlage der Übertragungsfunktion das Ansteuerungssignal
direkt erzeugt, das zur Aktivierung an den Ultraschallwandler direkt angelegt wird.
[0028] Zum Zwecke einer Überprüfung der korrekten Ultraschallwellen-Abschallung vom Ultraschallwandler
wird dessen Wandleroberfläche mittels einer berührungslosen Messtechnik, vorzugsweise
mit einem Laser-Doppler-Vibrometer, berührungsfrei erfasst.
[0029] Das lösungsgemäße Verfahren lässt sich in besonders vorteilhafter Weise mit einer
Vorrichtung durchführen, die einen Signalgenerator vorsieht, der ein Ausgangssignal
erzeugt, das ein Eingangssignal einer Filtereinheit ist, die das Eingangssignal unter
Zugrundelegung einer Übertragungsfunktion transformiert und ein transformiertes Ausgangsignal
erzeugt, das als Ansteuerungssignal den elektroakustischen Ultraschallwandler aktiviert.
Alternativ zur Verwendung einer Filtereinheit dient als Signalgeneratoreinheit ein
Arbiträrgenerator, der auf der Grundlage der Übertragungsfunktion ein Ansteuerungssignal
erzeugt, das den Ultraschallwandler direkt ansteuert, wobei die Übertragungsfunktion
derart gewählt ist, so dass der vorzugsweise piezoelektrische Ultraschallwandler sinusförmige
Ultraschallwellen erzeugt.
[0030] In besonderer Weise eignet sich die Vorrichtung zu Zwecken einer zerstörungsfreien
Ultraschalluntersuchung an einem Objekt, bei der der Ultraschallwandler mittels elektrischer
Ansteuerungssignale Ultraschallwellen erzeugt, welche an zum Beispiel Fehlstellen
im Prüfobjekt reflektiert und mittels des selbigen oder eines weiteren Ultraschallwandlers
empfangen und wiederum in elektrische Empfangssignale transformiert werden.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0031] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine erste Anordnung zur Ultraschallwellenerzeugung,
- Fig. 2
- Eine zweite Anordnung zur Ultraschallwellenerzeugung,
- Fig. 3
- Messbereich an der Wandleroberfläche,
- Fig. 4
- Diagramme mit Geschwindigkeit-Zeit-Funktion gemessen an verschiedenen Bereichen der
Wandleroberfläche,
- Fig. 5
- Diagramm mit Spannungsverläufen an einem Piezo-Ultraschallwandler,
- Fig. 6
- Diagramm mit Oberflächengeschwindigkeit-Zeit-Funktion der Wandleroberfläche,
- Fig. 7
- Diagramm mit elektrischer Spannung am Signalgenerator,
- Fig. 8
- Diagramm mit Oberflächengeschwindigkeit-Zeit-Funktion der Wandleroberfläche,
- Fig. 9
- Diagramm mit Gegenüberstellung von elektrischer Anregungsspannung und Wandleroberflächengeschwindigkeit,
- Fig. 10
- Pol-Nullstellen-Diagramm einer ermittelten Übertragungsfunktion,
- Fig. 11
- Gegenüberstellung gemessener Oberflächengeschwindigkeit eines Piezo-Ultraschallwandlers
mittels Laservibrometrie und mathematisch ermittelter Ausgangsschwingung berechnet
aus der Übertragungsfunktion,
- Fig. 12
- Darstellung einer gewünschten Ausgangsschwingung an der Wandleroberfläche,
- Fig. 13
- Diagramm mit ermitteltem elektrischem Ansteuerungssignal,
- Fig. 14
- Mit Laservibrometrie gemessene Wandleroberflächenschwingung,
- Fig. 15
- Gegenüberstellung einer sich ausbildenden sinusförmigen und einer vorausgesagten Oberflächengeschwindigkeit,
und
- Fig. 16a,b,c
- Verschiedene Ansteuerungen des Ultraschallwandlers.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0032] In Figur 1 ist eine Vorrichtung zur Erzeugung von Ultraschallwellen 4 gezeigt, die
einen Signalgenerator 1 umfasst, der ein elektrisches Ansteuerungssignal erzeugt,
das unmittelbar einen elektroakustischen Ultraschallwandler 2 aktiviert. Der elektroakustische
Ultraschallwandler 2 ist ein Piezo-Ultraschallwandler, dessen Wandler-spezifische
Signalübertragungseigenschaften durch eine Übertragungsfunktion G
s(z) charakterisiert sind, die das Signalverhältnis aus dem am Ausgang des Ultraschallwandlers
vorherrschenden Ausgangssignal und dem am Eingang des Ultraschallwandlers anliegenden
Eingangssignal angibt. In Kenntnis des Übertragungsverhaltens des Ultraschallwandlers
2 generiert der Signalgenerator 1, der bspw. ein Arbiträrgenerator ist, exakt jene
Signalform als elektrisches Ansteuerungssignal, welches durch die vom Ultraschallwandler
bedingte Übertragung und der damit verbundenen Signalumformung zu einer vom Ultraschallwandler
abgestrahlten Ultraschallwelle mit einer gewünschten Signalform, bspw. in Form einer
Sinuswelle, führt.
[0033] In Figur 2 ist eine Vorrichtung zur Erzeugung von Ultraschallwellen 4 gezeigt, die
einen Signalgenerator 1 und eine Filtereinheit 3, deren Eingangssignal das Ausgangssignal
des Signalgenerators 1 ist, sowie einen elektroakustischen Ultraschallwandler 2 aufweist,
dessen Eingangssignal das Ausgangssignal der Filtereinheit 3 ist. In diesem Fall ist
die Signalgeneratoreinheit 1 konventionell und lediglich in der Lage elektrische Signale
in Form von Sinus- oder Rechteck- oder Impuls- oder Sprungfunktionen zu generieren.
Um bspw. eine sinusförmige Ultraschallwelle 4, zu erzeugen ist es erforderlich, das
sinusförmige Ausgangssignal der Signalquelle im Rahmen der Filtereinheit umzuformen.
Hierzu sieht die Filtereinheit 4 eine Übertragungsfunktion vor, die zumindest annähernd
der inversen Übertragungsfunktion G
s-
1(z) des Ultraschallwandlers entspricht. Die inverse Übertragungsfunktion G
s-
1(z) ist hierzu aus der Orts-Zeit-Funktion oder der Geschwindigkeits-Zeit-Funktion
zumindest eines Teils der schallerzeugenden Wandleroberfläche 11 des Ultraschallwandlers
2 in Abhängigkeit vom Ansteuersignal des Ultraschallwandlers 2 ermittelt.
[0034] Die Übertragungsfunktion G
s(z) des Ultraschallwandlers 2 wird durch Messung der Ort-Zeit-Funktion oder Geschwindigkeit-Zeit-Funktion
zumindest in einem Messpunkt (10a...10n) der schallerzeugenden Wandleroberfläche 11
in Abhängigkeit zum Ansteuersignal ermittelt, wobei der Messpunkt 10b auf einer Strecke
ausgehend von der Einspannung bzw. vom Rand der schallerzeugenden Oberfläche 11 zum
geometrischen Schwerpunkt 10d der schallerzeugenden Oberfläche in einem Abstandsbereich
12 von 10% bis 90% (schraffierter Bereich) zu den Begrenzungen der Strecke, vorzugsweise
auf halber Länge gewählt ist, siehe Figur 3.
[0035] Es ist bekannt, dass zur Messung einer Ortsänderung eines Messpunktes (10a...10n)
der schallerzeugenden Wandleroberfläche 11 und letztendlich zur Ermittlung der Übertragungsfunktion
G
s(z) äquivalent auch Messmittel verwendet werden können, die beliebige Ableitungen
wie Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Integrale der Ortsänderung erfassen. Das
Orts-Zeit-Signal, Geschwindigkeit-Zeit-Signal usw. sind in vergleichbarer Weise zur
Bestimmung von G
s(z) geeignet. Das Orts-Zeit-Signal, Geschwindigkeit-Zeit-Signals usw. sind die Messsignale
der Orts-Zeit-Funktion, Geschwindigkeit-Zeit-Funktion usw..
[0036] Die Erfindung führt die erzeugte Luftultraschallwelle auf die Oberflächenschwingung
des Ultraschallwandlers zurück und ermittelt die Korrelation zum am Ultraschallwandler
angelegten elektrischen Ansteuerungssignal. Die hierbei ermittelte Korrelation wird
zur Modulation bzw. Filterung des elektrischen Ansteuerungssignals verwendet, so dass
die gewünschte Luftultraschallwelle ausgehend vom Ansteuerungssignal entsteht.
[0037] So lässt sich mit einem Lasermikrofon bzw. optischen Mikrofon zeigen, dass eine von
einem Ultraschallwandler erzeugte Luftultraschallwelle einen zur Oberflächenschwingung
des Ultraschallwandlers ähnlichen Verlauf aufweist. Die Schwingung der Oberfläche
11 des Ultraschallwandlers 2 lässt sich beispielsweise mit einem Laser-Doppler-Vibrometer
(LDV) messen. Eine solche Messung bestätigt den direkten Zusammenhang zwischen Luftultraschallwelle
des Ultraschallwandlers und der Oberflächenschwingung der schallerzeugenden Wandleroberfläche
11.
[0038] Im Folgenden wird die Luftultraschallwelle durch geeignete Ansteuerung des Ultraschallwandlers
optimiert.
[0039] Bekannt ist, dass Ultraschallwandler bei Anregung mit einer oder mehreren Sinus-
oder Rechteckschwingungen einen Einschwing- und Nachschwingvorgang auf der Wandleroberfläche
ausbilden. Das vom Ultraschallwandler erzeugte Luftultraschallfeld folgt der Bewegung
der Wandleroberfläche. Die erzeugte Luftultraschallwelle lässt sich so auf die Oberflächenschwingung
des Ultraschallwandlers zurückführen und in Korrelation zum Ansteuerungssignal, insbesondere
einer am Ultraschallwandler angelegten elektrischen Spannung, setzen.
[0040] Im Messeinsatz eines Ultraschallwandlers bspw. zur zerstörungsfreien Prüfung an einem
Prüfobjekt, führt die Einschwing- und Nachschwingzeit des Ultraschallwandlers bei
konventioneller Ansteuerung zu einer Überlagerung eines oberflächenreflektierten Signals
mit dem reflektierten Signal von einem im Prüfobjekt befindlichen oberflächennahen
Fehler, der sich als Gitterfehler im Werkstoff manifestiert wie etwa einem Riss, einer
Pore oder einem Lunker. Dadurch ist es nicht möglich, diese beiden Signale messtechnisch
getrennt voneinander und somit Fehler bis zu einigen 100 nm in der Tiefe liegend (prüffrequenzabhängig)
zu detektieren. Abhilfe schafft hier die erfindungsgemäße aktive Dämpfung bzw. Filterung,
wie anhand des folgenden Beispiels beschrieben:
Bei einer derartigen Filtereinheit wird eine geeignete Übertragungsfunktion zur Erzeugung
eines elektrischen Ansteuerungssignals eingesetzt, mit dem Ziel der Reduktion der
Einschwing- und Nachschwingzeit des Ultraschallwandlers mit einer einzigen sich anschließend
ausbreitenden Sinusschwingung. Der vorteilhafte Signalverlauf des Luftultraschalls
eines thermo-akustischen Ultraschallwandlers ist auf diese Weise erreichbar und lässt
sich beispielsweise mit der positiven Eigenschaft der Fokussierbarkeit eines Piezo-Ultraschallwandlers
kombinieren.
[0041] Das oberflächenreflektierte Signal weist dann eine zeitliche Trennung vom fehlstellenreflektierten
Signal und zum Ansteuersignal auf.
[0042] Um dies zu erreichen wird in einem ersten Schritt die Differentialgleichung in Form
der Übertragungsfunktion des verwendeten Ultraschallwandlers bestimmt.
[0043] Ein zur Bestimmung der Übertragungsfunktion bevorzugt verwendeter Messaufbau befindet
sich in einem schwingungsgedämpften Raum, in dem sowohl die Bodenplatte des Raums,
als auch die Tischplatten der Elektronikgeräte schwingungsgedämpft gelagert sind.
Durch einen Signalgenerator wird das Ansteuersignal dem Ultraschallwandler, insbesondere
einem Piezo-Ultraschallwandler bereitgestellt. Mit einem Oszilloskop wird das Ansteuerungssignal
gemessen und gespeichert. Die sich ausbildende Oberflächenschwingung am Ultraschallwandler
wird mit Hilfe eines Laser-Doppler-Vibrometer quantifiziert. Damit ist eine hochgenaue
Messung der Oberflächenschwingung mit möglichst wenig äußeren Störeinflüssen möglich.
[0044] Als vereinfachtes Modell wird der Ultraschallwandler als SISO-System (Single-Input
und Single-Output-System) verstanden. Für die Messung wird ein Piezo-Ultraschallwandler
mit fokussierter piezoelektrischer Keramik bei einer Eigenresonanzfrequenz von 520
kHz betrieben. Die Eigenfrequenz wird beispielsweise mittels FFT-Messung des Laser-Doppler-Vibrometer-Messsignals
bei Frequenz-Sweep-Anregung des Piezo-Ultraschallwandlers gemessen. Als Ansteuersignal
für den Single-Input des SISO-Systems wird ein Sinus-Spannungssignal mit einer maximalen
Frequenz von 20 MHz eingesetzt.
[0045] Der Piezo-Ultraschallwandler wird mit einem Signal im Burst-Mode angesteuert, d.h.
mit periodischen Ruhephasen von mindestens 1 ms. Dadurch wird die Wärmeentwicklung
am Ultraschallwandler möglichst gering gehalten.
[0046] Als Ausgangsgröße für das gesuchte SISO-System wird der Schallwechseldruck in der
Luft auf die Piezo-Oberflächenschwingung zurückgeführt. Die sich ausbildende Schwingung
auf der Piezo-Wandleroberfläche wird mittels Laser-Doppler-Vibrometrie analysiert.
Das verwendete Messgerät arbeitete im 1 D-Modus und erlaubt eine Geschwindigkeitsmessung
im Bereich von 5 mm/s bis 1000 mm/s, mit einer maximalen Abtastrate von 102,4 MHz.
Das Laser-Doppler-Vibrometer (LDV) besteht aus einem Laservibrometerkopf, dem sogenannten
"Scanning head", der als Sender und Empfänger der Laserlichtstrahlen, die auf dem
zu messenden Piezo-Ultraschallwandler reflektiert werden, fungiert. Es ist möglich,
ein Referenzsignal, wie es zur Durchführung einer FFT-Messung notwendig ist, und ein
Triggersignal einzuspeisen, welches im Falle der hier durchgeführten Zeitmessung einen
definierten Startwert und eine Zuordenbarkeit der gemessenen Datensätzen gewährleistet.
Ein "Controller" des LDV, die "Junction box" und der "PC" verarbeiten die gemessenen
Signale des LDV und ermöglichen sowohl deren Speicherung wie auch Visualisierung.
[0047] Insgesamt wurden für die Messung des Orts-Zeit-Signals der Wandleroberfläche 41 Oberflächenpunkte
festgelegt und vermessen.
[0048] Folgende Einstellungen wurden hierzu verwendet:
- gleichbleibende Ausrichtung von Piezo-Ultraschallwandler und LDV
- Messung der Schwingung in und aus der Bildebene heraus, d.h. orthogonal zur Wandleroberfläche
- gleichbleibende effektive Ultraschallwandler- Ansteuerspannung im Burst-Modus
- 512-fache Mittelung des Messsignals des LDV zum Orts-Zeit-Signal der Oberfläche, zur
Erhöhung des SignalRauschverhältnisses (SNR)
- Triggersignal zwischen Signalgenerator und LDV
[0049] Für die Untersuchungen wurde ein Messpunkt 10a...10n aus dem Bereich 11 der Figur
3 gewählt. Dieser Bereich zeichnet sich durch eine relativ homogen abklingende Schwingungsamplitude
aus. Der Bereich um den geometrischen Schwerpunkt der schallerzeugenden Oberfläche
unterscheidet sich dazu nur im Amplitudenverlauf. Die Randbereiche schwingen am wenigsten,
was auf die schwingungsdämpfend wirkende Einspannung mit dem Gehäuse zurückzuführen
ist.
[0050] Figur 4 zeigt typische Geschwindigkeit-Zeit-Signale gemessen an verschiedenen Messpunkten.
In der Realität gibt es keine streng linearen Systeme, dies gilt auch für Ultraschallwandler,
insbesondere Piezo-Ultraschallwandler. Jedoch lässt sich das Verhalten eines Piezoschwingers
in gewissen Ansteuerungsbereichen als linear annehmen, dies wird im Folgenden erörtert.
[0051] Eine Spannung am Piezo-Ultraschallwandler führt zu einer eingebrachten Energie, die
der integralen Fläche der Spannung über der Zeit entspricht (Annahme Stromfluss ist
konstant). In Figur 5 ist der Spannungsverlauf am Piezo-Ultraschallwandler bei Aufschalten
eines Rechtecks mit den Amplituden 10 V, 5 V und Signallängen des Rechtecks von 150
ns, 290 ns und 300 ns dargestellt. Die folgende Tabelle zeigt die Änderung der Flächenintegralverhältnisse
in Form der eingebrachten Energie gemäß Figur 5.
Tabelle 1: Darstellung der Flächenintegrale und der Verhältnisse bezogen auf Spannungsverlauf
O1, 02, 03, 04, siehe Figur 5.
| Messung |
Signallänge in ns |
Signallängenverhältnis zu Q1 in% |
Spannung in V |
Flächenintegral in V·s |
Flächenintegralverhältnis zu Q1 (FVQ1) in % |
| O1 |
300 |
100 |
10 |
7,1391 |
100 |
| O2 |
290 |
96,66 |
10 |
6,8736 |
96,28 |
| O3 |
150 |
50 |
10 |
3,5140 |
49,22 |
| O4 |
290 |
96,66 |
5 |
3,3734 |
47,25 |
[0052] Darin wird ersichtlich, dass bei gleichbleibender Amplitude, die Flächenintegralverhältnisse
im linearen Verhältnis zur Signallänge stehen. Es ist hinfällig, ob zur Änderung der
eingebrachten Energie die angelegte Spannung oder die Signallänge variiert wird. Beide
Fälle ziehen die gleiche Änderung der Flächenintegralverhältnisse nach sich. Die Signallänge
sollte bei der Ansteuerung die halbe Periodendauer der Eigenresonanzfrequenz des Piezo-Ultraschallwandlers
nicht überschreiten.
[0053] In Figur 6 sind die sich ausbildenden Schwingungen G1, G2, G3 der Piezooberfläche
bei Anregung O1, O2, O3 (Figur 5) dargestellt. Die nachfolgende Tabelle stellt diese
im Verhältnis zueinander dar.
Tabelle 2: Darstellung der Geschwindigkeit und der Verhältnisse bezogen auf Geschwindigkeitsverlauf.
| Messung |
Geschwindigkeit in m/s |
Geschwindigkeitsverhältnis zu G1 (GVG1) in % |
Abweichung abs(GVG1-FVQ1) in % |
| G1 |
0,05373 |
100 |
0 |
| G2 |
0,04518 |
84,08 |
12,2 |
| G3 |
0,03053 |
56,82 |
9,57 |
[0054] Die Signaldaten der Oberflächenschwingung sind einem Rauschen ausgesetzt. Trotzdem
ist ersichtlich, dass sich sowohl das Geschwindigkeitsverhältnis zu G1 (vgl. Tabelle
2) von G2 und G3 in ähnlichen (max. Abweichung 12,2 %) Verhältnissen wie die Flächenintegralverhältnisse
zu O1 (vgl. Tabelle 1) von 02 und 03 bewegen.
[0055] Somit führt eine Änderung der Eingangsspannung um einen Faktor k, zu einer Änderung
der sich ausbildenden Geschwindigkeit an der Piezooberfläche um nahezu denselben Faktor.
Die Linearitätsbeziehung kann in erster Näherung als gegeben angenommen werden. Weitere
Messungen mit Sinus-, Sprung- und Impulsanregung in Spannungsbereichen von bis zu
±100V mit Hilfe eines Spannungsverstärkers, zeigten dieselben Linearitätsbeziehungen.
[0056] Des Weiteren ist die Bedingung der Zeitinvarianz für den Piezo-Ultraschallwandler
erfüllt. Mehrmaliges Messen der Ausgangsschwingung in Millisekunden-, Sekunden- und
Tagesabständen, bei gleichbleibenden Zeitsignal- und Spannungsanregungen, führte zu
einer gleichbleibenden Ausgangsschwingung.
[0057] Der Piezo-Ultraschallwandler kann somit als SISO-LZI-System (SISO: Single-Input und
Single-Output, -LZI: Lineares zeitinvariantes -System) bezeichnet werden.
Bestimmung der Differentialgleichung in Form einer Übertragungsfunktion:
[0058] Eine angelegte Wechselspannung führt am Piezo-Ultraschallwandler zu einem harmonischen
Schallwechseldruck in der Luft, welcher maßgeblich durch die Geschwindigkeit der Oberfläche
des Piezo-Ultraschallwandlers beeinflusst wird. Anhand der zwei Kenngrößen "elektrische
Spannung" und "Oberflächengeschwindigkeit" lässt sich eine Systembeschreibung in Form
einer Übertragungsfunktion für den Piezo-Ultraschallwandler ermitteln. Diese Übertragungsfunktion
enthält alle notwendigen mathematischen Beziehungen im Frequenzraum für ein LZI-System
(lineares zeitinvariantes System) zwischen dem Ein- und Ausgangssignal. Dadurch, dass
sich aus der Übertragungsfunktion alle relevanten Größen des Systems berechnen lassen,
können Rückschlüsse auf den Amplitudengang, die Phasenverschiebung und die Stabilität
des analysierten Systems gezogen werden.
Die Eingangsgröße des gesuchten Systems wird durch die angelegte Spannung bestimmt.
Als Spannungsquelle wird der beschriebene Signalgenerator verwendet. Die Leerlaufspannung
wird mittels eines Oszilloskops gemessen. Dieses besitzt einen Innenwiederstand im
Megaohm-Bereich und belastet die Ausgangsseite des Signalgenerators nicht.
Eine eingestellte Spannung von ±10 V und eine Frequenz von 520 kHz am Signalgenerator
führen mit angeschlossenem Piezo-Ultraschallwandler zu einem in Figur 7 illustrierten
elektrischen Spannungsverlauf, der mittels Oszilloskop bei 512facher Mittelung gemessen
wurde.
[0059] Das Ansteuersignal ist wie in Figur 7 dargestellt eine homogene Sinusschwingung um
die Nulllage, mit einer Einschwingamplitude Δv = 18,96 V sowie anschließendem Nachschwingen
von mehr als 10
-5 s mit einer Nachschwingamplitude Δw = 0,96 V.
[0060] Ein gewählter Messpunkt der schallerzeugenden Oberfläche, ca. auf halber Stecke zwischen
Einspannung und geometrischem Schwerpunkt der Oberfläche weist im Vergleich zu anderen
Messpunkten seiner Umgebung eine relativ homogen exponentiell abklingende Dämpfung
auf. Dies wird aus Figur 8 deutlich, die die Oberflächenschwingung als Oberflächengeschwindigkeit
an dem Messpunkt des Piezo-Ultraschallwandlers zeigt.
[0061] Die Dämpfungseigenschaft kann beschrieben werden als:
- Signaldämpfung nach 1 · 10-5 s auf 33,33 % der ersten Schwingung
- Erreichen des Grundrauschpegels nach Aufschalten des Eingangssignals bei 4 · 10-5
s
[0062] Ein mehrmaliges Aufschalten des Eingangssignals und anschließende 512fache Mittelung
bei den Oszilloskopdaten, als auch 512facher Mittelung bei den Laservibrometerdaten,
führt zu einer Erhöhung des Signalrauschverhältnisses um den Faktor 22,63. Anschließend
werden die beiden aufgenommenen Datensätze vom Oszilloskop und dem Laservibrometer
miteinander verknüpft. Dies geschieht, indem als erstes der Anfangszeitpunkt beider
beginnender Schwingungen identifiziert wird und diese zueinander verschoben werden,
sodass diese zum selben Zeitpunkt starten. Hinzukommend ist die Abtastfrequenz beider
Datensätze unterschiedlich, somit wird ein Anpassen (downsampling) der höher abgetasteten
Oszilloskopdaten (2,5 GHz) auf die Laservibrometerdaten (102,4 MHz) erforderlich.
In Figur 9 sind die Daten dargestellt, als gefilterte Spannungs- und Geschwindigkeitssignale
zur Übertragungsfunktionsbestimmung.
[0063] Darüber hinaus wurden die Datensätze in Figur 9 durch einen Mittelwertfilter normalisiert,
der die leichte Offsetverschiebung des Spannungssignals ausgleicht. Des Weiteren kann
mit dem Anwenden eines Normalisierungsfilters, das Anregespannungs- 40 und das Oberflächengeschwindigkeits-Signal
41 besser miteinander verglichen werden.
[0064] Im Anschluss gilt es die Übertragungsfunktion aus den Datensätzen (zwischen Eingangs-
und Ausgangssignal) zu berechnen. Die heutzutage vorhandenen Berechnungsalgorithmen,
in Kombination mit schnellen Rechenprozessoren ermöglichen eine Bestimmung dieser
mit möglichst geringem Fehler.
[0065] Bei der Berechnung von linearen Modellen gibt es grundsätzlich zwei Typen von Modellansätzen:
- Gleichungsfehlermodelle:
o ARX-Modell
o ARMAX-Model
- Ausgangsfehlermodelle:
∘ FIR-Modell
∘ OBF-Modell
∘ OE-Modell
[0066] Das OE- (Output Error) Modell besitzt eine Ausgangsrückkopplung, der Ausgangsfehler
wird minimiert, sodass ein gutes Parallelmodell zum real vorhandenen System entsteht:

[0067] B(z) und F(z) sind hierbei Polynome, die als Black-Box zu verstehen sind. Diese gilt
es im Hinblick auf eine möglichst kleine Störgröße e(k) zu ermitteln.
[0068] Das OE-Modell wurde für die gesuchte Differentialgleichungsbestimmung benutzt. Da
bei dieser Art der Systemidentifikation eine genaue Anzahl an Pol- und Nullstellen
von Eingangs- und Ausgangssignal vorherzusagen oder iterativ zu bestimmen ist. Dagegen
lässt sich die Anzahl der Pol- und Nullstellen von Eingangs- und Ausgangssignal getrennt
voneinander und iterativ im Verhältnis zur minimierten Störgröße e(k) ermitteln. Das
"SI Estimate Orders of System Model (OE SISO Array)-VI" wurde implementiert. Hierbei
wird e(k) mittels dem FPE (final prediction error) Kriterium aus
[0069] LabVIEW - dieser Begriff stellt eine eingetragene Marke dar - minimiert:

[0070] Hierin steht N für die Anzahl an Datenpunkten, V
n als Platzhalter für den zugehörigen FPE-Index und p für die Anzahl an Parametern
des Modells.
Das FPE-Kriterium kann als Parameterschätzungstechnik verstanden werden. Dabei wird
jedoch nicht die Methode des statistischen Wahrscheinlichkeitsmaximums oder die Approximation
mittels der Kleinstquadratmethode angewendet, sondern ein dynamisches Modell mit Hilfe
des Ausgangsfehlers ermittelt.
[0071] Das ermittelte Modell stellt sich wie folgt dar:

[0072] Übertragungsfunktion G(z):
Zähler: A = +0,00571215; B = -0,044903; C = +0,0130233; D = -0,0371528; E = +0,0130233; F = -0,00014252; G = -0,000676978
Nenner: H = -3,93755; I = +3,8602; J = +3,88249; K = -9,47951 L = 3,70416; M = +3,72523; N = -3,6557; O = +0,900682
[0073] Ein geschätzter Fehler von 12,37 % wurde in diesem Fall für das berechnete OE-Modell
ermittelt.
[0074] Diese Übertragungsfunktion spiegelt das Systemverhalten des Piezo-Ultraschallwandlers
wieder. Die Koeffizienten der gefundenen Übertragungsfunktion G(z) in Polynomdarstellung
für den Zähler und Nenner sind konstant und nicht zeitabhängig, dies verdeutlicht
noch einmal die Zeitinvarianz.
[0075] In Figur 10 ist das Pol-Nullstellen-Diagramm der ermittelten Übertragungsfunktion
des Piezo- Ultraschallwandlers mittels LabVIEW in der komplexen z-Ebene dargestellt.
Anhand dessen wird ersichtlich, dass alle Pol- und Nullstellen innerhalb des Einheitskreises
liegen. Das System kann somit als stabil bezeichnet werden.
[0076] Figur 11 zeigt eine Gegenüberstellung der gemessenen Oberflächengeschwindigkeit des
Piezo- Ultraschallwandlers mittels Laservibrometrie und mathematisch ermittelter Ausgangsschwingung
berechnet aus der Transferfunktion.
[0077] Auffällig dabei sind die gleichbleibenden Nulldurchgänge und das Auftreten einer
nur leichten Differenz in der Amplitude ab dem Zeitpunkt 2·10
-5 s. Somit kann die Transferfunktion als hinreichend genau bezeichnet werden, da zur
späteren aktiven Erzeugung kurzer Schwingformen, die zeitliche Abweichung und Amplitudenabweichung
mit 2·10
-5s marginal sind.
Berechnung der inversen Übertragungsfunktion:
[0078] Ein LZI-System, welches als stabil gekennzeichnet wurde, kann mit Hilfe der inversen
Übertragungsfunktionsberechnung dazu benutzt werden, ein beliebiges Eingangssignal
u(t) mit Hilfe eines vorgegebenen Ausgangssignals y(t) zu berechnen:
Als vorteilhaft würde sich eine einzige ausbildende Luftultraschallschwingung als
Sinusschwingung an der Piezo- Ultraschallwandler-Oberfläche erweisen. Dazu ist es
nötig, die inverse Übertragungsfunktion zu ermitteln:
Inverse Übertragungsfunktion G-1(z):

[0079] Die inverse Übertragungsfunktion enthält die gleichen Parameter A bis O und z, wie
die Übertragungsfunktion G(z). Einziger Unterschied besteht darin, dass Zähler und
Nenner vertauscht wurden. Die vorherigen Polstellen werden durch das Invertieren zu
Nullstellen und umgekehrt. Anschließend lässt sich mit der inversen Übertragungsfunktion
das, an den Piezo-Ultraschallwandler als Spannung anzulegende Eingangssignal berechnen,
um eine definierte Ausgangsschwingung zu erzeugen.
[0080] Figur 12 zeigt die gewünschte (vorausgesagte) Ausgangsschwingung. Der Piezo-Ultraschallwandler
soll möglichst nur eine Sinusschwingung, gemessen anhand der Oberflächengeschwindigkeit,
ausführen. Das Signal nach Figur 12 ist dann zum einen das Eingangssignal für die
inverse Übertragungsfunktion sowie die gewünschte Piezo- Ultraschallwandler-Oberflächengeschwindigkeit.
[0081] Mit Hilfe der linearen Simulation lässt sich aus der ermittelten inversen Übertragungsfunktion
G
-1(z) ein zeitdiskretes Ausgangssignal berechnen, welches in Figur 13 amplitudennormiert
dargestellt ist. Das amplitudennormierte Ausgangssignal der inversen Übertragungsfunktion
dient als Piezo- Ultraschallwandler - Eingangssignal.
Ergebnis:
[0082] Das berechnete amplitudennormierte Ausgangssignal nach Figur 13 der inversen Übertragungsfunktionsberechnung
kann nun in den Signalgenerator als Arbiträrsignal eingespeichert werden. Dies geschieht
via einer USB-Verbindung zum Signalgenerator und eines Kommunikationsprotokolls, welches
mit Hilfe von MATLAB, - dieser Begriff stellt eine geschützte Marke dar - geschrieben
wurde. Eine Amplitudenskalierung auf den Wert 1 war als größtmöglicher Spannungswert
für den Arbiträrsignalspeicher des Signalgenerators notwendig. Eine anschließende
interne Verstärkung des Signalgenerators auf die Spannung ±10 V, führt zu der in Figur
14 dargestellten Ausgangsschwingung, gemessen mittels Laservibrometrie, wie zuvor
in Form der Oberflächengeschwindigkeit. Figur 14 zeigt die Oberflächengeschwindigkeit
des Piezo-Ultraschallwandlers bei aktiver Anregung durch invers berechnetes Arbiträrsignal.
[0083] Als Ergebnis der aktiven Anregung ergibt sich ein sinusförmiger Verlauf der Oberflächengeschwindigkeit
am Piezo-Ultraschallwandler: Dieser führt eine einzige Schwingung von 520 kHz aus.
Herauszustellen ist die Tatsache, dass das Nachschwingen wie im Fall der einfachen
Anregung unterdrückt werden konnte.
[0084] Eine detailliertere Gegenüberstellung der sich ausbildenden sinusförmigen (51) und
der vorausgesagten Oberflächengeschwindigkeit (50) zeigt Figur 15.
[0085] Figur 15 verdeutlicht den Zusammenhang zwischen dem realen Piezo-Ultraschallwandler-System
und dem mathematisch ermittelten Übertragungssystemmodell. Durch die Überlagerung
beider wird ersichtlich, dass sich diese sehr stark ähneln. Der geschätzte Abweichungsfehler
zwischen dem realen und systemtheoretisch ermittelten System von 12,37 %, spiegelt
sich in einem leicht erhöhten Überschwingen in der negativen Sinushalbwelle und einem
anschließenden Abbremsvorgang, der einen Frequenzdrift im Abklingvorgang erzeugt,
wieder.
[0086] Eine um den Faktor 0,9 kleinere maximale Oberflächengeschwindigkeit des Piezo-Ultraschallwandlers,
im Vergleich zur konventionellen Anregung ist zu beobachten.
[0087] Kompensieren ließe sich dies, durch das Zwischenschalten eines externen Spannungsverstärkers
(zwischen Signalgenerator und Piezo-Ultraschallwandler), was ebenfalls zu einer einzigen
sich ausbildenden Sinusschwingung führt. Eine reine Signalverstärkung durch das Zwischenschalten
des externen Spannungsverstärkers trägt jedoch zu einer Veränderung des gesamten Systems
bei, wobei trotzdem das Nachschwingen ein deutlich geringeres Maß aufweist, als bei
konventioneller Anregung.
[0088] Im Ergebnis kann die Nachschwingzeit eines Luftschallwandlers, eines Ultraschallwandlers,
durch aktive Anregung minimiert werden. Dazu wird der Ultraschallwandler mittels Laservibrometrie
charakterisiert, die Oberflächenschwingung des verwendeten Piezo-Ultraschallwandlers
detailliert analysiert und mit Hilfe mathematischer systemtheoretischer Ansätze die
Übertragungsfunktion des Gesamtsystems bestimmt. Durch Berechnung der inversen Übertragungsfunktion
und weiterführend der Ein- und Ausgangssignale dieser ist es möglich, die sich ausbildende
Oberflächenschwingung eines Piezo-Ultraschallwandlers gezielt zu beeinflussen. Die
gewonnenen Erkenntnisse lassen eine definierte Steuerung des Luftschallwandlers zu
und ermöglichen die Erzeugung eines ähnlichen Schwingungsverhaltens wie die eines
thermo-akustischen Ultraschallsenders.
[0089] Die Erzeugung einer einzigen Sinusschwingung an der Oberfläche eines Luftschallwandlers
mit stark reduziertem Nachschwingen wird erreicht. Die sich vom Ultraschallwandler
ausbreitende Luftultraschallwelle lässt sich auf die Oberflächenbewegungen der Piezokeramikoberfläche
zurückzuführen. Somit ist die Erzeugung beliebiger Luftultraschallsignalformen möglich.
[0090] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Ultraschallwandler 2, bspw. unter
Verwendung eines Signalgenerators 1 und einer Filtereinheit 3 gemäß der in Figur 1b
erläuterten Anordnung, typischerweise spannungsregelt oder spannungsgesteuert betrieben
wird. In einer vorteilhaften Ausführungsform nach Figur 16 wird der Ultraschallwandler
2 ladungsgeregelt, siehe Figur 16a, wobei der Piezo-Aktor zwischen einem Regler und
einer Kapazität geschaltet ist, oder stromgeregelt, siehe Figur 16b, wobei der Piezo-Aktor
zwischen einem Regler und einem Ohm'schen Widerstand geschaltet ist, betrieben, wodurch
die Nichtlinearität beispielsweise eines piezoelektrischen Ultraschallwandlers reduziert
wird.
[0091] Die zu ermittelnde Ultraschallwandler -Übertragungsfunktion Gs
S(z) wird über den gesamten Ultraschallwandler einschließlich ggf. vorhandener Regler
bestimmt.
[0092] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist dem piezoelektrischen Aktor des Ultraschallwandlers
eine Parallelschaltung aus einer Kapazität C und einem überwiegend ohmschen Widerstand
R in Reihe geschaltet, siehe Figur 16c. Dieses in Reihe geschaltete RC-Glied ist so
dimensioniert, dass im Frequenzbereich f
u des Ultraschalls die Impedanz von C kleiner ist, als die Impedanz von R, aber bei
der Wiederholfrequenz f
w bei intermittierendem (Burst) Betrieb des Piezo-Aktors die Impedanz von R kleiner
der Impedanz von C ist. Dadurch verhält sich der Regler im Frequenzbereich des Ultraschalls
als Ladungsregler und im Frequenzbereich der Wiederholfrequenz als Stromregler. Sinnvolle
Werte für R und C erfüllen folgendes Gleichungssystem:

und

[0093] Auf diese Weise wird der für eine Ladungsregelung eines kapazitiven Aktors typische
Drift minimiert, ebenso die Hysterese insbesondere bei ferroelektrischen Aktormaterialien.
Bezugszeichenliste
[0094]
- 1
- Signalgenerator
- 2
- Ultraschallwandler
- 3
- Filter mit inverser Übertragungsfunktion
- 4
- Ultraschallfeld
- 11
- schallerzeugende Wandleroberfläche
- 12
- Abstandsbereich
- 10a..n
- Oberflächenpunkte, Messpunkte zur 1 D-Schwingungsmessung in Bildebene (z-Achse)
- 40
- Ansteuersignal des Ultraschallwandlers
- 41
- ermitteltes Geschwindigkeit-Zeit-Signal der schallerzeugenden Oberfläche
- 50 g
- erwünschtes Geschwindigkeit-Zeit-Signal der schallerzeugenden Oberfläche
- 51
- ermitteltes Geschwindigkeit-Zeit-Signal der schallerzeugenden Oberfläche
1. Verfahren zum Erzeugen von Ultraschallwellen mit einem elektroakustischen Ultraschallwandler,
der wenigstens eine in Schwingungen versetzbare, die Ultraschallwellen erzeugende
Wandleroberfläche besitzt und vermittels einer Signalgeneratoreinheit aktiviert wird,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- Ermitteln einer den elektroakustischen Ultraschallwandler charakterisierenden Übertragungsfunktion
Gs(z) unter Zugrundelegung einer Korrelation zwischen einem vorgegebenen, den Ultraschallwandler
aktivierenden Anregungssignal und einer ersten, wenigstens einen schwingenden Teil
der Ultraschallwellen erzeugenden Wandleroberfläche beschreibenden, zeitabhängigen
Orts-Funktion oder einer durch zeitliche Differentiation hiervon abgeleiteten zeitabhängigen
Funktion,
- Ermitteln eines Ansteuerungssignals unter Zugrundelegung der ermittelten Übertragungsfunktion
Gs(z) und einer vorgegebenen zweiten Orts-Funktion oder einer durch zeitliche Differentiation
hiervon abgeleiteten zeitabhängigen Funktion und
- Aktivieren des Ultraschallwandlers mit dem Ansteuerungssignal.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste zeitabhängige Orts-Funktion oder die durch zeitliche Differentiation hiervon
abgeleitete zeitabhängige Funktion durch quantitatives Erfassen einer durch das Anregungssignal
hervorgerufenen schwingungsbedingten Auslenkung wenigstens des schwingenden Teils
der Ultraschallwellen erzeugenden Wandleroberfläche ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Anregungssignal die Form einer Sinus- oder Rechteck- oder Impuls- oder Sprungfunktion
zugrunde gelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wandleroberfläche von einem die Wandleroberfläche seitlich begrenzenden Wandlerrand
umfasst wird und
der wenigstens eine messtechnisch erfasste Teil der Ultraschallwellen erzeugenden
Wandleroberfläche in einem Oberflächenbereich der Wandleroberfläche liegt, der zwischen
10% und 90%, vorzugsweise 50%, einer Strecke zwischen dem Wandlerrand und einem der
Wandleroberfläche zugeordneten geometrischen Schwerpunkt der Wandleroberfläche liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das quantitative Erfassen der schwingungsbedingten Auslenkung mittels einer berührungslosen
Messtechnik durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass als Messtechnik ein Laser-Doppler-Vibrometer verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass als Ultraschallwandler ein piezoelektrischer Ultraschallwandler eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene zweite Orts-Funktion oder die durch zeitliche Differentiation hiervon
abgeleitete zeitabhängige Funktion die Form einer Sinus- oder Rechteck- oder Impuls-
oder Sprungfunktion oder Kombinationen aus den genannten Formen besitzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivieren des Ultraschallwandlers derart erfolgt,
a) dass die Signalgeneratoreinheit ein Ausgangssignal erzeugt, das als Eingangssignal
einer Filtereinheit zugeführt wird, die das Eingangssignal unter Zugrundelegung der
Übertragungsfunktion Gs(z) in das Ansteuerungssignal transformiert, das den elektroakustischen Ultraschallwandler
aktiviert, oder
b) dass als Signalgeneratoreinheit ein Arbiträrgenerator verwendet wird, der auf der
Grundlage der Übertragungsfunktion Gs(z) das Ansteuerungssignal erzeugt, das zur Aktivierung an den Ultraschallwandler
angelegt wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Signalgenerator vorgesehen ist, der ein Ausgangssignal erzeugt, das ein Eingangssignal
einer Filtereinheit ist, die das Eingangssignal unter Zugrundelegung einer Übertragungsfunktion
Gs(z) transformiert und ein transformiertes Ausgangsignal erzeugt, das als Ansteuerungssignal
den elektroakustischen Ultraschallwandler aktiviert, oder
dass eine Signalgeneratoreinheit in Form eines Arbiträrgenerators vorgesehen ist,
der auf Grundlage einer Übertragungsfunktion Gs(z) ein Ansteuerungssignal erzeugt, das den Ultraschallwandler ansteuert, wobei die
Übertragungsfunktion Gs (z) derart gewählt ist, so dass der Ultraschallwandler sinusförmige Ultraschallwellen
erzeugt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ultraschallwandler ein piezoelektrischer Ultraschallwandler ist.
12. Verwendung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 oder 11 zu Zwecken einer zerstörungsfreien
Ultraschalluntersuchung an einem Objekt, bei der der Ultraschallwandler am oder im
Objekt reflektierte Ultraschallwellen erfasst und in ein Ultraschallsignal wandelt,
das unter Berücksichtigung von, vom Ultraschallwandler ausgesendeten Ultraschallwellen
ausgewertet wird.