[0001] Die Erfindung betrifft ein Blindnietsetzgerät mit einem Gehäuse, einem Zugmechanismus,
der durch einen Antrieb relativ zum Gehäuse bewegbar ist, und einer Blindnietzuführeinrichtung.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Blindnietverarbeitungseinrichtung mit einem Blindnietsetzgerät.
[0003] Bei einem Setzen eines Blindniets wird der Blindniet in eine Bohrung eines Werkstücks
eingeführt, bis der Setzkopf des Blindniets an dem Werkstoff anliegt. Danach wird
der Nietdorn des Blindniets durch den Zugmechanismus aus der Niethülse des Blindniets
ein Stück herausgezogen, so dass sich auf der dem Setzkopf gegenüberliegenden Seite
des Werkstücks ein Schließkopf ausbildet. Das Gehäuse stützt sich dabei am Setzkopf
des Blindniets ab. In der Regel reißt nach Erreichen einer gewissen Zugkraft der Nietdorn
ab und muss entsorgt werden. Der Zugmechanismus muss dann wieder in eine Ausgangsposition
zurückgefahren werden, um für den nächsten Blindnieteinsatz bereit zu sein.
[0004] Es gibt eine Reihe von Aufgaben, in denen eine Vielzahl von Blindnieten gleichartig
gesetzt werden muss, beispielsweise im Fahrzeugbau. Hierzu verwendet man sogenannte
Blindnietvollautomaten oder vollautomatische Blindnietsetz- oder -verarbeitungsgeräte,
wie sie eingangs beschrieben worden sind. Um eine hohe Produktivität zu erreichen,
also um eine möglichst große Anzahl von Blindnieten in einer möglichst kurzen Zeit
verarbeiten zu können, muss der Zugmechanismus gegenüber dem Gehäuse mit einer gewissen
Geschwindigkeit bewegt werden. Da zum Abreißen des Schließkopfs und zum Ausbilden
des Nietdorns eine gewisse Kraft erforderlich ist, verwendet man vielfach einen hydraulischen
Antrieb, bei dem der Zugmechanismus durch unter Druck gesetztes Hydrauliköl angetrieben
wird.
[0005] Allerdings hat ein hydraulischer Antrieb immer den Nachteil, dass Hydraulikflüssigkeit
austreten und das Werkstück, in das der Blindniet gesetzt werden soll, verschmutzen
kann. Wenn beispielsweise dieses Werkstück später lackiert werden soll, was im Fahrzeugbau
üblich ist, führt dies zu erheblichen Schwierigkeiten.
[0006] Ein elektrischer Antrieb hat in der Regel eine geringere Antriebsleistung als ein
hydraulischer Antrieb gleicher Größe. Dementsprechend bewegt sich der Zugmechanismus
bei gleicher Zugkraft langsamer. Dies führt zu einer niedrigen Produktivität.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch bei einem Blindnietsetzgerät mit einem
elektrischen Antrieb eine hohe Produktivität zu ermöglichen.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem automatischen Blindnietsetzgerät der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass der Antrieb als elektrischer Antrieb ausgebildet ist und
zwischen dem Antrieb und dem Zugmechanismus ein Getriebe mit einer veränderbaren Übersetzung
zwischen dem Antrieb und dem Zugmechanismus angeordnet ist.
[0009] Mit dieser Lösung ist es möglich, den Zugmechanismus mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
zu bewegen, je nachdem, ob eine hohe Geschwindigkeit oder eine hohe Kraft erforderlich
ist.
[0010] Hierbei ist bevorzugt, dass das Gehäuse einen Blindniet-Zuführkanal aufweist. Wenn
das Gehäuse einen Blindniet-Zuführkanal aufweist, der beispielsweise seitlich angeordnet
ist, dann muss der Zugmechanismus relativ weit vom Mundstück des Gehäuses weg bewegt
werden, um Platz für den Nietdorn eines zugeführten Blindniets zu schaffen. Wenn der
Blindniet über den Blindniet-Zuführkanal in das Gehäuse eingeführt worden ist, muss
der Zugmechanismus wieder in Richtung auf das Mundstück des Gehäuses bewegt werden.
Erst wenn der Zugmechanismus den Nietdorn erfasst hat und die Niethülse durch das
Mundstück des Gehäuses hindurch bewegt worden ist, kann der eigentliche Setzvorgang
beginnen, bei dem eine höhere Kraft erforderlich ist. Wenn eine höhere Kraft erforderlich
ist, kann man durchaus in Kauf nehmen, dass sich der Zugmechanismus mit einer geringen
Geschwindigkeit für den kurzen Setzvorgang bewegt. Alle anderen Bewegungen des Zugmechanismus
können dagegen mit einer höheren Geschwindigkeit, aber mit einer geringeren Kraft
erfolgen. Dies wird durch das Getriebe ermöglicht.
[0011] Hierbei ist bevorzugt, dass das Getriebe mindestens zwei Getriebestufen aufweist.
Eine Getriebestufe kann auch als "Gang" bezeichnet werden. Jeder Gang hat dann eine
andere Übersetzung. Die Übersetzung ändert das Drehzahlverhältnis zwischen dem Eingang
und dem Ausgang des Getriebes.
[0012] Gleichzeitig ändert das Getriebe auch das Verhältnis zwischen dem Eingangs- und dem
Ausgangsdrehmoment.
[0013] Vorzugsweise weist das Getriebe eine Schalteinrichtung auf, die mit einer Steuereinrichtung
verbunden ist. Die Steuereinrichtung steuert die Schalteinrichtung an, die wiederum
eine der Getriebestufen auswählt.
[0014] Vorzugsweise ist die Schalteinrichtung als elektrische Schalteinrichtung ausgebildet.
Da für den elektrischen Antrieb ohnehin elektrischer Strom als Energie benötigt wird
und zur Verfügung steht, kann man auch die Schalteinrichtung elektrisch antreiben,
beispielsweise durch einen Elektromagneten.
[0015] Vorzugsweise wählt die Steuereinrichtung eine der Getriebestufen in Abhängigkeit
von einer Betriebsgröße des elektrischen Antriebs. Eine Betriebsgröße des elektrischen
Antriebs kann beispielsweise die elektrische Leistungsaufnahme oder der Strom sein.
Wenn der elektrische Antrieb den Zugmechanismus beim Ausbilden des Schließkopfs des
Blindniets zieht, hat er eine relativ große Stromaufnahme. Diese große Stromaufnahme
signalisiert der Steuereinrichtung, dass ein großes Moment erforderlich ist. Dementsprechend
wählt die Steuereinrichtung eine Getriebestufe oder einen Gang mit einer größeren
Übersetzung. Die Bewegung des Zugmechanismus erfolgt in diesem Fall mit einer geringen
Geschwindigkeit, aber mit einer hohen Kraft.
[0016] Bevorzugterweise wählt die Steuereinrichtung alternativ oder zusätzlich eine der
Getriebestufen in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Zugmechanismus. Wenn
der Zugmechanismus in Richtung auf das Mundstück des Gehäuses bewegt wird, ist üblicherweise
keine große Kraft erforderlich. Diese Bewegung kann also mit einer großen Geschwindigkeit
erfolgen, so dass die Steuereinrichtung eine Getriebestufe mit einer kleinen Übersetzung
wählt.
[0017] Alternativ oder zusätzlich kann in vorteilhafterweise auch vorgesehen sein, dass
die Steuereinrichtung eine der Getriebestufen in Abhängigkeit von einer Zugkraft des
Zugmechanismus wählt. Diese Zugkraft kann indirekt, wie oben ausgeführt, über den
aufgenommenen Strom des elektrischen Antriebs ermittelt werden. Sie kann aber auch
über eine Kraftmesseinrichtung ermittelt werden.
[0018] Alternativ oder zusätzlich kann in vorteilhafter Weise auch vorgesehen sein, dass
die Steuereinrichtung eine der Getriebestufen in Abhängigkeit von einer Bewegungsstrecke
des Zugmechanismus wählt. Man kann beispielsweise davon ausgehen, dass der Nietdorn
nach einer Bewegung des Zugmechanismus von 25 mm abgerissen ist, so dass eine danach
erfolgende Bewegung mit einer höheren Geschwindigkeit und einer niedrigeren Kraft
erfolgen kann.
[0019] Vorzugsweise wählt die Steuereinrichtung eine der Getriebestufen nach Benutzervorgaben.
Der Benutzer kann den Setzvorgang und die damit verbundene Bewegung des Zugmechanismus
nach einem frei wählbaren Programm vorgeben. Insbesondere ist es möglich, die Bewegung
des Zugmechanismus so zu steuern, dass die Gesamtzeit für einen Zyklus eines Setzvorganges
minimiert wird.
[0020] Vorzugsweise weist das Getriebe eine erste Getriebestufe auf, bei der eine Drehmomentübertragung
zwischen dem Antrieb und dem Zugmechanismus über eine reibschlüssige Verbindung erfolgt,
und eine zweite Getriebestufe aufweist, bei der eine Drehmomentübertragung zwischen
dem Antrieb und dem Zugmechanismus über eine formschlüssige Verbindung erfolgt. Dies
erleichtert das Umschalten zwischen den beiden Getriebestufen.
[0021] Vorzugsweise weist die zweite Getriebestufe ein größeres Übersetzungsverhältnis als
die erste Getriebestufe auf. Damit trägt man der Tatsache Rechnung, dass in der zweiten
Getriebestufe ein größeres Moment übertragen werden muss, als in der ersten Getriebestufe.
Bei der ersten Getriebestufe reicht daher eine reibschlüssige Verbindung aus.
[0022] Hierbei ist bevorzugt, dass die formschlüssige Verbindung eine Lochscheibe und Zapfen
aufweist. Zum Herstellen der formschlüssigen Verbindung werden die Zapfen in die Löcher
der Lochscheibe eingeführt und können so ein Drehmoment übertragen.
[0023] Vorzugsweise ist eine lokale Drucklufterzeugungseinrichtung vorgesehen. Die Drucklufterzeugungseinrichtung
kann dann vor Ort Druckluft erzeugen, um beispielsweise den neuen Blindniet in den
Zugmechanismus zu transportieren oder die abgerissenen Nietdorne abführen zu können.
Da der hierfür erforderliche Druck nicht allzu groß ist, reicht auch eine kleine Drucklufterzeugungseinrichtung
aus.
[0024] Die Aufgabe wird auch durch eine Blindnietverarbeitungseinrichtung mit einem derartigen
Blindnietsetzgerät und einer Vereinzelungsstation für Blindniete gelöst.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine stark schematisierte Darstellung einer Blindnietverarbeitungseinrichtung und
- Fig. 2
- eine stark schematisierte Darstellung eines Getriebes.
[0026] Eine Blindnietverarbeitungseinrichtung 1 weist ein schematisch dargestelltes automatisches
Blindnietsetzgerät 2 auf.
[0027] Das Blindnietsetzgerät weist ein Gehäuse 3 auf, das über einen Kanal 4 mit einer
Vereinzelungsstation 5 für Blindniete verbunden ist. Die Vereinzelungsstation 5 erhält
Blindniete aus einem Vorratsbehälter 6.
[0028] Der Kanal 4 führt die Blindniete seitlich in das Gehäuse 3 ein. Das Gehäuse weist
ein Mundstück 7 auf, das durch mindestens zwei, vorzugsweise mehr Backen 8, 9 gebildet
ist, die über Scharniere 10, 11 gelenkig am Gehäuse 3 angeordnet sind. Zwischen den
beiden Backen 8, 9 ist eine Öffnung 12 ausgebildet, durch die ein über den Kanal zugeführter
Blindniet mit seiner Niethülse herausgeführt werden kann, so dass letztendlich nur
noch der Nietdorn des Blindniets in der Öffnung 12 verbleibt und sich der Setzkopf
des Blindniets am Mundstück 7 abstützen kann.
[0029] Im Gehäuse 3 ist ein Zugmechanismus 13 angeordnet, der in bekannter Weise Klemmbacken
aufweist, um den Nietdorn erfassen zu können. Die Klemmbacken und weitere Einzelheiten
des Zugmechanismus sind nicht näher dargestellt.
[0030] Der Zugmechanismus 13 ist über ein Getriebe 14 mit einem elektrischen Antrieb 15
verbunden. Der elektrische Antrieb 15 kann beispielsweise als bürstenloser Gleichstrommotor
ausgebildet sein, der praktisch wartungsfrei ist. Der elektrische Antrieb 15 überträgt
seine Antriebsleistung über eine Welle 16 an das Getriebe 14. Durch einen Doppelpfeil
17 ist ein Umsetzer symbolisiert, der eine Drehbewegung am Ausgang des Getriebes 14
in eine Linearbewegung des Zugmechanismus 13 symbolisiert. Diese Umsetzung kann beispielsweise
durch eine Kugelgewindespindel erfolgen.Durch den Doppelpfeil 17 ist auch die Bewegungsrichtung
des Zugmechanismus 13 im Gehäuse symbolisiert.
[0031] Der Zugmechanismus 13 muss im Gehäuse einen relativ großen Weg zurücklegen. Er muss
so weit vom Mundstück 7 weg bewegt werden, dass ein über den Kanal 4 zugeführter Blindniet
mit der vollen Länge von Niethülse und Nietdorn im Gehäuse aufgenommen werden kann.
Sobald der Nietdorn 3 seine vorgesehene Position im Gehäuse 3 erreicht hat, muss der
Zugmechanismus 13 in Richtung auf das Mundstück 7 vorgefahren werden, um zum einen
den Nietdorn zu erfassen und zum anderen die Niethülse mit dem Setzkopf durch die
Öffnung 12 aus dem Mundstück 7 herauszubewegen. Dabei werden die beiden Backen 8,
9 an den Scharnieren 10, 11 aufgeklappt. Eine Feder, die die Backen 8, 9 wieder zurückstellt,
ist hier aus Gründen der Übersicht nicht dargestellt.
[0032] Danach muss der Zugmechanismus 13 wieder vom Mundstück 7 weg bewegt werden, um die
Nietverbindung zu erzeugen, also den Schließkopf auszubilden, und den Nietdorn abzureißen.
Nur während der letztgenannten Bewegung, also bei der Ausbildung des Schließkopfs
bis zum Abreißen des Nietdornes, muss der Zugmechanismus 13 eine große Kraft aufbringen.
Alle übrigen Bewegungen können mit wesentlich geringerer Kraft erfolgen.
[0033] Um dieser Vorgabe Rechnung zu tragen, weist das Getriebe 14 zwei Getriebestufen auf.
Eine erste Getriebestufe hat dabei ein kleineres Übersetzungsverhältnis als eine zweite
Getriebestufe. Bei einer gleichen Drehzahl des elektrischen Antriebs 15 ist in der
ersten Getriebestufe die Ausgangsdrehzahl des Getriebes 14 größer als in der zweiten
Stufe. Das Verhältnis der Drehzahlen zwischen den beiden Getriebestufen kann beispielsweise
5:1 sein. In gleicher Weise verändert das Getriebe das Ausgangsmoment im Verhältnis
1:5.
[0034] Der elektrische Antrieb 15 erhält seine elektrische Energie über eine Batterie 18
oder einen nicht dargestellten Netzanschluss.
[0035] Das Getriebe 14 weist eine Schalteinrichtung 19 auf, mit der eine der Getriebestufen
oder "Gänge" des Getriebes auswählbar ist. Die Schalteinrichtung 19 wiederum wird
gesteuert durch eine Steuereinrichtung 20.
[0036] Die Steuereinrichtung 20 kann über eine Leitung 21 mit dem elektrischen Antrieb 15
verbunden sein. Sie kann über eine weitere Leitung 22 mit einem Positions- und Richtungssensor
23 im Gehäuse 3 verbunden sein, der eine Bewegungsgeschwindigkeit und/oder eine Bewegungsrichtung
und/oder eine Position des Zugmechanismus 13 erfasst. In nicht näher dargestellter
Weise kann die Steuereinrichtung 20 auch mit einer Kraftmesseinrichtung verbunden
sein, die die vom Zugmechanismus 13 ausgeübte Kraft ermittelt.
[0037] In Abhängigkeit von einer oder mehrerer der genannten Informationen kann die Steuereinrichtung
20 dann die Schalteinrichtung 19 so betätigen, dass der jeweils "richtige" Gang oder
die zutreffende Getriebestufe ausgewählt wird.
[0038] Beispielsweise kann die Steuereinrichtung 20 eine der Getriebestufen in Abhängigkeit
von einer Betriebsgröße des elektrischen Antriebs wählen. Diese Betriebsgröße kann
beispielsweise die Rotationsrichtung des elektrischen Antriebs 15 sein, aus der sich
auch die Bewegungsrichtung des Zugmechanismus ergibt. Wenn der Zugmechanismus 13 auf
das Mundstück 7 zu bewegt wird, dann ist keine größere Kraft erforderlich, so dass
diese Bewegung mit einer hohen Geschwindigkeit erfolgen kann und die Schalteinrichtung
somit die erste Getriebestufe auswählt. Wird der Zugmechanismus 13 hingegen in die
entgegengesetzte Richtung bewegt, dann ist bei dieser Bewegung in jedem Fall in einem
ersten Abschnitt eine große Kraft erforderlich, um den Schließkopf des Blindniets
auszubilden und den Nietdorn abzureißen. Zumindest in diesem Abschnitt wird die Steuereinrichtung
20 dann über die Schalteinrichtung 19 die zweite Getriebestufe auswählen.
[0039] Man kann allerdings vorsehen, dass nach einer bestimmten Bewegungsstrecke des Zugmechanismus
13, beispielsweise nach 25 mm, wieder die erste Getriebestufe gewählt wird, weil man
davon ausgeht, dass nach dieser Bewegungsstrecke der Nietdorn abgerissen ist und keine
größere Kraft mehr erforderlich ist.
[0040] Die Steuereinrichtung kann die Getriebestufe auch anhand der Zugkraft wählen. Solange
der Zugmechanismus 13 mit einer großen Kraft auf den Nietdorn wirkt, wird die zweite
Getriebestufe gewählt. In allen anderen Fällen wird die erste Getriebestufe gewählt.
[0041] Fig. 2 zeigt in stark schematisierter Darstellung das Getriebe 14 und einige weitere
Elemente.
[0042] Das Getriebe 14 weist eine erste Zahnradgruppe, die die erste Getriebestufe 24 bildet,
und eine zweite Zahnradgruppe, die die zweite Getriebestufe 25 bildet, auf. Die Übersetzungsverhältnisse
der beiden Zahnradgruppen unterscheiden sich.
[0043] Auf der Welle 16 des elektrischen Antriebs 15, also des elektrischen Antriebsmotors,
ist ein Ritzel 26 drehfest befestigt, das mit einem verzahnten Zylinder 27 kämmt.
An dem verzahnten Zylinder 27 ist an einem axialen Ende eine erste Reibscheibe 28
in axialer Richtung und in Rotationsrichtung fest befestigt. Am anderen Ende des verzahnten
Zylinders ist eine Lochscheibe 29 in Rotationsrichtung und in axialer Richtung fest
befestigt.
[0044] Die Schalteinrichtung 19, die beispielsweise als Elektromagnet ausgebildet sein kann,
ist in der Lage, den verzahnten Zylinder 27 parallel zur Achse der Welle 16 zu verschieben,
wie dies durch einen Doppelpfeil 30 angedeutet ist.
[0045] Eine erste Getriebewelle 31 ist drehfest mit einer zweiten Reibscheibe 32 verbunden.
Die erste Getriebewelle 31 kann in den verzahnten Zylinder 27 hineingeführt und dort
gelagert sein. Sie ist gegenüber dem verzahnten Zylinder 27 drehbar. Die erste Getriebewelle
31 bildet gleichzeitig die Eingangswelle für die erste Getriebestufe 24, die eine
Ausgangswelle 31 aufweist, die in nicht näher dargestellter Weise mit dem Zugmechanismus
13 verbunden ist.
[0046] Das Getriebe 14 weist eine zweite Getriebewelle 34 auf, die ebenfalls in den verzahnten
Zylinder 27 hineingeführt und drehbar gegenüber dem verzahnten Zylinder 27 gelagert
ist. Die zweite Getriebewelle 34 bildet die Eingangswelle der zweiten Getriebestufe
25. Die zweite Getriebestufe 25 weist eine Ausgangswelle 35 auf, die ebenfalls in
nicht näher dargestellter Weise mit dem Zugmechanismus 13 in Verbindung steht.
[0047] Auf der zweiten Getriebewelle 34 ist eine Zapfenscheibe 36 mit Zapfen 37, insbesondere
mit Kugelzapfen, drehfest befestigt.
[0048] Wenn die Schalteinrichtung 19 den verzahnten Zylinder 27 in Richtung auf die zweite
Getriebestufe 25 verschiebt, dann kommen die Zapfen 37 der Zapfenscheibe 36 in Eingriff
mit der Lochscheibe 29 und bilden dort eine formschlüssige Verbindung. Die Antriebsleistung
des elektrischen Antriebs 15 wird also ausschließlich zur zweiten Getriebestufe 25
übertragen und es wird ausschließlich die zweite Ausgangswelle 35 gedreht.
[0049] Wenn hingegen die Schalteinrichtung 19 den verzahnten Zylinder 27 in die entgegengesetzte
Richtung verschiebt, dann kommen die beiden Reibscheiben 28, 32 zur Anlage aneinander
und bilden eine reibschlüssige Verbindung. In diesem Fall wird die Antriebsleistung
des elektrischen Antriebs 15 ausschließlich an die erste Getriebestufe 24 übertragen
und es dreht sich ausschließlich die Ausgangswelle 33 der ersten Getriebestufe 24.
Bei unveränderter Drehzahl des elektrischen Antriebs 15 ist die Drehzahl der Ausgangswelle
33 der ersten Getriebestufe 24 größer als die Drehzahl der Ausgangswelle 35 der zweiten
Getriebestufe 25.
[0050] Die Welle 16 erstreckt sich durch das Ritzel 26 hindurch und treibt eine Drucklufterzeugungseinrichtung
38 an, die Druckluft im Gehäuse 3 erzeugt, um abgerissene Blindnietdorne zu einem
Sammelbehälter zu blasen.
[0051] Wie oben ausgeführt, kann die Drehbewegung der Ausgangswellen 33, 35 über eine Kugelspindel
in eine translatorische Bewegung des Zugmechanismus 13 übersetzt werden, was durch
den Doppelpfeil 17 symbolisiert sein soll. Die Ausgangswellen 33, 35 können beispielsweise
mit Ritzeln an einer Außenverzahnung der Kugelgewindespindel angreifen, wobei die
Ritzel an unterschiedlichen Umfangspositionen der Kugelgewindespindel angeordnet sein
können. Es sind aber auch andere Möglichkeiten denkbar.
1. Automatisches Blindnietsetzgerät (1) mit einem Gehäuse (3), einem Zugmechanismus (13),
der durch einen Antrieb (15) relativ zum Gehäuse (3) bewegbar ist, und einer Blindnietzuführeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (15) als elektrischer Antrieb ausgebildet ist und zwischen dem Antrieb
(15) und dem Zugmechanismus (13) ein Getriebe (14) mit einer veränderbaren Übersetzung
zwischen dem Antrieb (15) und dem Zugmechanismus (13) angeordnet ist.
2. Blindnietsetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3) einen Blindniet-Zuführkanal (4) aufweist.
3. Blindnietsetzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (14) mindestens zwei Getriebestufen (24, 25) aufweist.
4. Blindnietsetzgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (14) eine Schalteinrichtung (19) aufweist, die mit einer Steuereinrichtung
(20) verbunden ist.
5. Blindnietsetzgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung (19) als elektrische Schalteinrichtung ausgebildet ist.
6. Blindnietsetzgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (20) eine der Getriebestufen (24, 25) in Abhängigkeit von einer
Betriebsgröße des elektrischen Antriebs (15) wählt.
7. Blindnietsetzgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (20) eine der Getriebestufen (24, 25) in Abhängigkeit von der
Bewegungsrichtung des Zugmechanismus (13) wählt.
8. Blindnietsetzgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (20) eine der Getriebestufen (24, 25) in Abhängigkeit von einer
Zugkraft des Zugmechanismus (13) wählt.
9. Blindnietsetzgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (20) eine der Getriebestufen (24, 25) in Abhängigkeit von einer
Bewegungsstrecke des Zugmechanismus (13) wählt.
10. Blindnietsetzgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (20) eine der Getriebestufen (24, 25) nach Benutzervorgaben
wählt.
11. Blindnietsetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe eine erste Getriebestufe aufweist, bei der eine Drehmomentübertragung
zwischen dem Antrieb (15) und dem Zugmechanismus (13) über eine reibschlüssige Verbindung
(28, 32) erfolgt und eine zweite Getriebestufe aufweist, bei der eine Drehmomentübertragung
zwischen dem Antrieb (15) und dem Zugmechanismus (13) über eine formschlüssige Verbindung
(29, 36) erfolgt.
12. Blindnietsetzgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Getriebestufe ein größeres Übersetzungsverhältnis als die erste Getriebestufe
aufweist.
13. Blindnietsetzgerät nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Verbindung eine Lochscheibe (25) und Zapfen (37) aufweist.
14. Blindnietsetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine lokale Drucklufterzeugungseinrichtung (38) vorgesehen ist.
15. Blindnietverarbeitungseinrichtung mit einem Blindnietsetzgerät nach einem der Ansprüche
1 bis 14 und einer Vereinzelungsstation (5) für Blindniete.