GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Steuerungsverfahren für eine schlagende Handwerkzeugmaschine,
insbesondere einen handgehaltenen pneumatischen Bohrhammer und einen handgehaltenen
pneumatischen Elektromeißel.
[0002] Das Schlagwerk eines Bohrhammers erwärmt sich im Betrieb aufgrund von Reibung bewegter
Komponenten und thermischen Verlusten in der Luftfeder. Typischerweise ergibt sich
eine Betriebstemperatur zwischen 80 °C und 150 °C. Schmierungen, Dichtungen, Abmessungen
und Toleranzen des Schlagwerks werden in Hinblick auf die typischen Betriebstemperatur
ausgelegt. Allerdings ist zu Beginn der Inbetriebnahme das Schlagwerk kalt, insbesondere
in kalten Arbeitsumgebungen unter dem Gefrierpunkt. Die Bedingungen sind für das Schlagwerk
nicht optimal und können ein zuverlässiges Starten des Schlagwerks verhindern.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0003] Ein erfindungsgemäßes Steuerungsverfahren für eine schlagende Handwerkzeugmaschine
hat die Schritte: Erfassen eines Schaltzustandes eines Betriebstasters, Erfassen einer
Temperatur mit einem Temperatursensor, Aktivieren eines elektro-pneumatischen Schlagwerks
ansprechend auf ein Betätigen des Betriebstasters, wobei ein Erreger des elektro-pneumatischen
Schlagwerks entlang einer Arbeitsachse mit einer Repetitionsrate R vor- und zurückbewegt
wird, wodurch ein über eine pneumatische Kammer an den Erreger angekoppelten Schläger
mitbewegt wird. Wenn die Temperatur größer als eine Grenztemperatur ist, wird die
Repetitionsrate aus der Ruhe bis zu einem Sollwert kontinuierlich erhöht. Eine Dauer
bis zum Erreichen des Sollwerts ist kürzer als 10 Zyklen. Wenn die Temperatur geringer
als die Grenztemperatur ist, ist eine Dauer bis zum Erreichen des Sollwerts größer
als 200 Zyklen.
dosort
[0004] In einer Ausgestaltung wird wenn die Temperatur größer als die Grenztemperatur ist,
die Repetitionsrate mit einer ersten Beschleunigung kontinuierlich erhöht. Andernfalls
wenn die Temperatur geringer als die Grenztemperatur ist, wird in einer ersten Phase
ein Zwischenwert angesteuert, wobei zumindest abschnittsweise die Repetitionsrate
mit der ersten Beschleunigung erhöht wird, und in einer zweiten Phase die Repetitionsrate
mit einer zweiten Beschleunigung bis zu dem Sollwert kontinuierlich erhöht. Die zweite
Beschleunigung kann geringer als 1/10 der ersten Beschleunigung sein.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0005] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Bohrhammer
- Fig. 2
- ein Steuerungsdiagram
- Fig. 3
- eine Repetitionsrate nach dem Einschalten des Bohrhammers
- Fig. 4
- eine Repetitionsrate nach dem Einschalten des Bohrhammers
- Fig. 5
- ein Steuerungsdiagram
- Fig. 6
- eine Repetitionsrate nach dem Einschalten des Bohrhammers
- Fig. 7
- eine Repetitionsrate nach dem Einschalten des Bohrhammers
[0006] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0007] Fig.1 1 zeigt einen Bohrhammer
1 als Beispiel für eine schlagende handgehaltene Werkzeugmaschine. Der Bohrhammer
1 hat einen Werkzeughalter
2, in welchen koaxial zu einer Arbeitsachse
3 ein Bohrer, Meißel oder anderes schlagendes Werkzeug
4 eingesetzt und verriegelt werden kann. Der Bohrhammer
1 hat ein pneumatisches Schlagwerk
5, welches periodisch Schläge in einer Schlagrichtung
6 auf das Werkzeug
4 ausüben kann. Ein Drehantrieb
7 kann den Werkzeughalter
2 kontinuierlich um die Arbeitsachse
3 drehen. Das pneumatische Schlagwerk
5 und der Drehantrieb sind von einem Elektromotor
8 angetrieben, welcher aus einer Batterie
9 oder einer Netzleitung mit elektrischem Strom gespeist wird.
[0008] Das Schlagwerk
5 und der Drehantrieb
7 sind in einem Maschinengehäuse
10 angeordnet. Ein Handgriff
11 ist typischerweise an einer dem Werkzeughalter
2 abgewandten Seite des Maschinengehäuses
10 angeordnet. Der Anwender kann den Bohrhammer
1 mittels des Handgriffs
11 im Betrieb halten und führen. Ein zusätzlicher Hilfsgriff kann nahe dem Werkzeughalter
2 befestigt werden. An oder in der Nähe des Handgriffs
11 ist ein Betriebstaster
12 angeordnet, welchen der Anwender vorzugsweise mit der haltenden Hand betätigen kann.
Der Elektromotor
8 wird durch Betätigen des Betriebstasters
12 eingeschaltet. Typischerweise dreht sich der Elektromotor
8 solange, wie der Betriebstaster
12 gedrückt gehalten ist.
[0009] Das pneumatische Schlagwerk
5 hat längs der Schlagrichtung
6 einen Erreger
13, einen Schläger
14 und optional einen Döpper
15. Der Erreger
13 wird mittels des Elektromotors
8 zu einer periodischen Bewegung längs der Arbeitsachse
3 gezwungen. Der Schläger
14 koppelt über eine Luftfeder an die Bewegung des Erregers
13 an. Die Luftfeder ist durch eine zwischen dem Erreger
13 und dem Schläger
14 abgeschlossene pneumatische Kammer
16 gebildet. Der Schläger
14 bewegt sich in die Schlagrichtung
6 bis der Schläger
14 auf den Döpper
15 aufschlägt. Der Döpper
15 liegt in der Schlagrichtung
6 an dem Werkzeug
4 an und überträgt den Schlag auf das Werkzeug
4.
[0010] Das beispielhafte Schlagwerk
5 hat einen kolbenförmigen Erreger
13 und einen kolbenförmigen Schläger
14, die durch ein Führungsrohr
17 längs der Arbeitsachse
3 geführt sind. Der Erreger
13 und der Schläger
14 liegen mit ihren Mantelflächen an der Innenfläche des Führungsrohrs
17 an. Die pneumatische Kammer
16 ist durch den Erreger
13 und den Schläger
14 längs der Arbeitsachse
3 und durch das Führungsrohr
17 in radialer Richtung abgeschlossen. Dichtungsringe in den Mantelflächen von Erreger
13 und Schläger
14 können den luftdichten Abschluss der pneumatischen Kammer
16 verbessern.
[0011] Der Erreger
13 ist über eine Getriebekomponente mit dem Elektromotor
8 verbunden. Die Getriebekomponente überträgt die Drehbewegung des Elektromotors
8 in eine periodische Translationsbewegung längs der Arbeitsachse
3. Eine beispielhafte Getriebekomponente basiert auf einem Exzenterrad
18, das mit dem Elektromotor
8 verbunden ist. Ein Pleuel
19 verbindet das Exzenterrad
18 mit dem Erreger
13. Der Erreger
13 bewegt sich synchron zu dem Elektromotor
8. Der Elektromotor
8 dreht sich typischerweise ansprechend auf ein Betätigen des Betriebstasters
12 und dreht sich solange, wie der Anwender den Betriebstasters
12 betätigt hält. Die periodische Vor- und Rückbewegung des Erregers
13 beginnt und endet ebenfalls mit dem Betätigen bzw. Lösen des Betriebstasters
12. Ein weiteres Beispiel für eine solche Getriebekomponente ist ein Taumelantrieb.
[0012] Der Erreger
13 bewegt sich mit einer Repetitionsrate
R, welche proportional zu der Drehzahl des Elektromotors
8 ist. Die Getriebekomponenten zwischen dem Elektromotor
8 und dem Erreger
13 wirken typischerweise in einem festen Verhältnis untersetzend. Die Repetitionsrate
R liegt im Bereich beispielsweise zwischen 30 Zyklen pro Sekunde (Hz) und 150 Hz. Der
Schläger
14 ist im laufenden Betrieb durch die pneumatische Kammer
16 an den Erreger
13 angekoppelt und bewegt sich der gleichen Repetitionsrate wie der Erreger
13. Die Ankopplung des Schlägers
14 an den Erreger
13 erfolgt ausschließlich über eine Luftfeder. Die Luftfeder basiert auf einem Druckunterschied
zwischen dem Druck in der pneumatischen Kammer
16 und dem Druck in der Umgebung. Der zwangsbewegte Erreger
13 erhöht bzw. verringert den Druck in der pneumatischen Kammer
16 mittels seiner periodischen axialen Bewegung. Der Schläger
14 wird durch den Druckunterschied in die Schlagrichtung
6 bzw. entgegen der Schlagrichtung
6 beschleunigt.
[0013] Der Bohrhammer
1 hat eine Gerätesteuerung
20, welche die Repetitionsrate
R des Erregers
13 vorgibt. Die Gerätesteuerung 20 steuert den Elektromotor
8 an. Beispielsweise enthält der Elektromotor
8 eine Drehzahlregelung, der ein Sollwert für die Drehzahl durch die Gerätesteuerung
20 vorgegeben wird. Eine Drehzahlregelung kann ebenso in der Gerätesteuerung
20 basierend auf einem Drehzahlsensor an der Motorwelle und einer negativen Rückkopplungsschleife
realisiert sein. Alternativ kann die Gerätesteuerung
20 eine Leistungsaufnahme des Schlagwerks
5 oder eine Leistungsaufnahme des Elektromotors
8 limitieren, um die Repetitionsrate vorzugeben.
[0014] Die Gerätesteuerung
20 erfasst die Stellung des Betriebstasters
12. Der Betriebstaster
12 hat eine Aus-Stellung, auf welche ansprechend die Gerätesteuerung
20 eine Repetitionsrate von Null vorgibt, d.h. das Schlagwerk
5 abschaltet. Der Betriebstaster
12 hat eine Ein-Stellung, auf welche ansprechend die Gerätesteuerung
20 das Schlagwerk
5 aktiviert. Der Elektromotor
8 wird bis zu einem Nennwert beschleunigt, um eine vorgegebene Soll-Repetitionsrate
21 des Erregers
13 zu erhalten. Vorzugsweise kehrt der Betriebstaster
12 selbsttätig von der Ein-Stellung in die Aus-Stellung zurück, wenn auf der Betriebstaster
12 nicht betätigt gehalten wird.
[0015] Das Erhöhen der Repetitionsrate
R beim Wechsel des Betriebstasters
12 von der Aus-Stellung in die Ein-Stellung erfolgt in Abhängigkeit einer Temperatur
T des Bohrhammers
1. Ein Temperatursensor
22 in dem Maschinengehäuse
10 misst die aktuelle Betriebstemperatur
T. Der Temperatursensor
22 kann an dem Schlagwerk
5 oder zusammen mit anderer Elektronik der Gerätesteuerung
20 auf einer Leiterplatte angeordnet sein.
[0016] Fig. 2 zeigt ein beispielhaftes Steuerungsschema der Gerätesteuerung
20. Fig. 3 zeigt das Verhalten der Repetitionsrate
R für unterschiedliche Temperaturen. Die Repetitionsrate ist in über die Ordinate aufgetragen;
die Zeit ist über die Abszisse aufgetragen. Der Anwender drückt den Betriebstaster
12. Der Betriebstaster
12 wechselt von der Aus-Stellung in die oder eine der Ein-Stellungen. Die Gerätesteuerung
20 erfasst die gedrückte Stellung zu dem Zeitpunkt
t2 (
S1). Das Schlagwerk
5 wird nun aktiviert.
[0017] Die Gerätesteuerung
20 erfasst die Temperatur
T von dem Temperatursensor
22 und vergleicht die Temperatur
T mit einer Grenztemperatur
Tc (
S2). Die Grenztemperatur
Tc liegt z.B. unterhalb von 10°C, z.B. bei 10°C, 5°C, 0°C, -5°C, -10°C. Die Grenztemperatur
Tc kann unter Anderem in Abhängigkeit von dem verwendeten Schmieröl in dem Schlagwerk
5 eingestellt sein.
[0018] Angenommen die Temperatur
T ist oberhalb der Grenztemperatur
Tc. Der Erreger
13 beginnt sich vor- und zurückzubewegen. Der Erreger
13 wird mittelbar beschleunigt (
S3), in dem Beispiel durch den Elektromotor
8. Die Repetitionsrate
R steigt bis zu der Soll-Repetitionsrate
21 an. Mit Erreichen der Soll-Repetitionsrate
21 ist der Bohrhammer
1 vollständig betriebsbereit und der Einschaltvorgang abgeschlossen. Die Soll-Repetitionsrate
R ist für ein Schlagwerk
5 vorgegeben und typischerweise ist die Effizienz oder die Schlagleistung des Schlagwerks
5 bei der Repetitionsrate
R am höchsten. Typische Soll-Repetitionsraten von handgeführten Bohrhämmern liegen
im Bereich zwischen 30 Zyklen pro Sekunde (Hz) für größere Schlagwerke und 150 Hz
für kleinere Schlagwerke. Das weitere Verhalten des Bohrhammers
1 hängt von der Anwendung und der Verwendung durch den Anwender ab (
S5). Der Verlauf der Repetitionsrate
R ist in Fig. 3 gestrichelt dargestellt.
[0019] Die Soll-Repetitionsrate
R wird vorzugsweise möglichst rasch erreicht. Eine Leistungsaufnahme
P des Schlagwerks
5, in diesem Beispiel die Leistungsaufnahme des antreibenden Elektromotors
8, ist vorzugsweise nicht durch eine Steuerung oder Regelung limitiert. Der Erreger
13 und der Elektromotor
8 beschleunigen mit den maximalen Kennwerten
Pmax des Bohrhammers
1. Die Soll-Repetitionsrate
R wird beispielsweise in einer Dauer
t1 von vorzugsweise weniger als 1 s, z.B. weniger als 0,5 s, weniger als 0,2 s erreicht.
Das Schlagwerk
5 kann in weniger als 20 Zyklen, z.B. weniger als 10 Zyklen, mehr als 5 Zyklen vollständig
einsatzbereit sein.
[0020] Angenommen die Temperatur
T liegt unterhalb der Grenztemperatur
Tc. Der Einschaltvorgang unterteilt sich nun in zwei Phasen. Während der ersten Phase
wird der Erreger
13 auf eine Repetitionsrate mit einem temperaturabhängigen Zwischenwert
RTc beschleunigt. Der Zwischenwert
RTc liegt oberhalb von 20 %, z.B. oberhalb von 40 %, 60 %, unterhalb von 80 %, z.B. unterhalb
von 70 % der Soll-Repetitionsrate
21. Der Zwischenwert
RTc kann mit annehmender Temperatur
T sinken. Beispielsweise ist der Zwischenwert RTc2 für -10°C geringer als der Zwischenwert
RT1c zu -5°C. Die Zwischenwerte
RTc sind größer als die minimale Repetitionsrate, ab welcher, zumindest bei Raumtemperatur
(20 °C), der Schläger
14 der Bewegung des Erregers
13 folgen kann. Der Schläger
14 beginnt bereits der Bewegung des Erregers
13 zu folgen. Bedingt durch die geringe Repetitionsrate
R ist die Auslenkung des Schlägers
14 noch gering und entsprechend ist die Schlagenergie gering. Die Zwischenwert
RTc wird vorzugsweise möglichst rasch erreicht. Eine Leistungsaufnahme
P des Schlagwerks
5, in diesem Beispiel die Leistungsaufnahme des antreibenden Elektromotors
8, ist vorzugsweise nicht durch eine Steuerung oder Regelung limitiert. Der Erreger
13 und der Elektromotor
8 beschleunigen mit den maximalen Kennwerten
Pmax des Bohrhammers
1 (
S6). Der Zwischenwert
RTc wird beispielsweise in einer Dauer von vorzugsweise weniger als 1 s, z.B. weniger
als 0,5 s, weniger als 0,2 s erreicht.
[0021] Nach Erreichen des Zwischenwerts
RTc (
S7) beginnt die zweite Phase. Während der zweiten Phase wird die Leistungsaufnahme
P des Schlagwerks
5 auf einen niedrigeren Wert
PTc reduziert (
S8). Die Beschleunigung des Erregers
13 ist in der zweiten Phase deutlich geringer als in der ersten Phase. Die Beschleunigung
kann um mehr als einen Faktor zehn geringer sein. Der Erreger
13 kann mehr als 5 s, z.B. mehr als 10 s benötigen, bis die Soll-Repetitionsrate
21 erreicht ist. Beispielsweise erreicht der Erreger
13 erst nach 200 Zyklen, z.B. nach 500 Zyklen, die Soll-Repetitionsrate
21. Der Anwender nimmt die Änderung des Einschaltvorgangs deutlich wahr. Der Verlauf
der Repetitionsrate
R ist in Fig.3 durchgezogen für zwei verschiedene Temperaturen dargestellt.
[0022] Mit Erreichen der Soll-Repetitionsrate
R (
S9) ist der Einschaltvorgang beendet und der Betrieb (
S5) beginnt.
[0023] Eine Variation des Einschaltvorgangs ist in Fig. 4 gezeigt. Der Ablauf ist im Wesentlichen
wie zu Fig. 2 beschrieben. Der Bohrhammer
1 hat einen Vibrationssensor
23. Während der langsamen Beschleunigung, d.h. mit der limitierten Leistungsaufnahme
PTc, prüft die Gerätesteuerung
20, ob die Vibrationswerte einen Vibrationsgrenzwert überschreiten. Sofern die Vibrationswerte
den Vibrationsgrenzwert nicht überschreiten, unterscheidet sich das Steuerungsverfahren
nicht von Fig. 2. Sofern der Vibrationsgrenzwert überschritten wird, z.B. zum Zeitpunkt
t3, wird die Beschleunigung des Erregers
13 erhöht. Der Erreger
13 kann mit der maximalen Beschleunigung, d.h. unlimitierter Leistungsaufnahme
Pmax, bis zu der Soll-Repetitionsrate
21 beschleunigt werden. Der Einschaltvorgang kann hierdurch verkürzt werden.
[0024] Fig. 5 zeigt ein beispielhaftes Steuerungsschema der Gerätesteuerung
20. Fig. 6 zeigt das Verhalten der Repetitionsrate
R für unterschiedliche Temperaturen. Die Repetitionsrate ist in über die Ordinate aufgetragen;
die Zeit ist über die Abszisse aufgetragen. Der Anwender drückt den Betriebstaster
12. Der Betriebstaster
12 wechselt von der Aus-Stellung in die oder eine der Ein-Stellungen. Die Gerätesteuerung
20 erfasst die gedrückte Stellung zu dem Zeitpunkt
t2 (
S1). Das Schlagwerk
5 wird nun aktiviert.
[0025] Die Gerätesteuerung
20 erfasst die Temperatur
T von dem Temperatursensor
22 und vergleicht die Temperatur
T mit einer Grenztemperatur
Tc (
S2). Die Grenztemperatur
Tc liegt z.B. unterhalb von 10°C, z.B. bei 10°C, 5°C, 0°C, -5°C, -10°C. Die Grenztemperatur
Tc kann unter Anderem in Abhängigkeit von dem verwendeten Schmieröl in dem Schlagwerk
5 eingestellt sein.
[0026] Angenommen die Temperatur
T ist oberhalb der Grenztemperatur
Tc. Das Verhalten ist gleich zu den vorhergehend beschriebenen Verfahren. Der Erreger
13 wird so schnell als möglich auf die Soll-Repetitionsrate
R beschleunigt (
S3), Mit Erreichen der Soll-Repetitionsrate
21 (
S4) ist der Bohrhammer
1 vollständig betriebsbereit und der Einschaltvorgang abgeschlossen. Das weitere Verhalten
des Bohrhammers
1 hängt von der Anwendung und der Verwendung durch den Anwender ab (
S5). Der Verlauf der Repetitionsrate
R ist in Fig. 6 gestrichelt dargestellt.
[0027] Angenommen die Temperatur
T liegt unterhalb der Grenztemperatur
Tc. Der Einschaltvorgang unterteilt sich zwei Phasen.
[0028] Während der ersten Phase wird der Erreger
13 maximal beschleunigt (
S10). Die Leistungsaufnahme
P des Schlagwerks
5 ist nicht limitiert. Der Erreger
13 wird bis zum Erreichen eines Vorgabewert
Ro beschleunigt. Der Vorgabewert
Ro liegt im Bereich zwischen 80 % und 150 % der Soll-Repetitionsrate
21. Der Vorgabewert
Ro ist temperaturunabhängig. Aufgrund der maximalen Beschleunigung wird der Vorgabewert
Ro wird beispielsweise in einer Dauer von vorzugsweise weniger als 1 s, z.B. weniger
als 0,5 s, weniger als 0,2 s erreicht. Obwohl der Erreger
13 bewegt wird, ist keine Bewegung des Schlägers
14 zu erwarten. Anschließend wird der Erreger 13 für eine vorgegebene Haltezeit mit
dem Vorgabewert
Ro bewegt (
S12). Beispielsweise bis der Zeitpunkt
tw nach dem Einschalten vergangen ist. Die Haltezeit kann zwischen 2 s und 20 s betragen.
Die Haltezeit ist vorzugsweise temperaturabhängig. Die Haltezeit sinkt mit steigender
Temperatur
T. Fig. 6 zeigt das Verhalten für eine Temperatur bei -5°C (gepunktet) und bei -10°C
(durchgezogen).
[0029] Im Anschluss an die Haltezeit wird die Repetitionsrate
R reduziert. Die Repetitionsrate
R wird bis auf den temperaturabhängigen Zwischenwert
RTc reduziert. Beispielsweise kann die Leistungsaufnahme
P auf Null gesetzt werden (
S13), wodurch das Schlagwerk
5 ausläuft und rasch langsamer wird. Alternativ kann die Leistungsaufnahme
P soweit verringert werden, dass die Leistungsaufnahme Reibungsverluste und thermische
Verluste nicht mehr kompensiert. Ferner kann das Schlagwerk
5 auch aktiv gebremst werden. Das Reduzieren der Repetitionsrate
R wird beendet, wenn der Zwischenwert
RTc erreicht ist. Der Zwischenwert
RTc kann in gleicher Weise wie in den vorhergehenden Beispielen ausgewählt werden.
[0030] An die erste Phase schließt sich die zweite Phase an, welche gleich wie in den vorhergehenden
Beispielen verläuft. Beispielsweise wird die Leistungsaufnahme
P auf einen temperaturabhängigen Wert PTc erhöht (
S8). Der Erreger
13 wird kontinuierlich beschleunigt, bis die Soll-Repetitionsrate
21 erreicht ist (
S9). Danach ist der Einschaltvorgang beendet.
[0031] Der Bohrhammer
1 kann einen Vibrationssensor
23 aufweisen. Die Gerätesteuerung
20 prüft in einer Variante des Verfahrens von Fig. 5 während des Reduzierens der Repetitionsrate
R (
S13/S14), ob Vibrationen einen Vibrationsgrenzwert überschreiten. Sofern der Vibrationsgrenzwert
nicht überschritten wird, läuft das Verfahren wie in Fig. 5 dargestellt. Fig. 7 illustriert
dieses Verhalten in der durchgezogenen Linie. Sofern der Vibrationsgrenzwert überschritten
wird, wird das Reduzieren der Repetitionsrate
R vorzeitig beendet bevor der temperaturabhängige Zwischenwert
RTc erreicht wird. Der Erreger
13 wird sofort gemäß der zweiten Phase, d.h. Schritten
S8 und
S9 auf die Soll-Repetitionsrate
21 beschleunigt.
1. Steuerungsverfahren für eine schlagende Handwerkzeugmaschine (1) mit den Schritten
Erfassen eines Schaltzustandes eines Betriebstasters (12),
Erfassen einer Temperatur (T) mit einem Temperatursensor (22),
Aktivieren eines elektro-pneumatischen Schlagwerks (5) ansprechend auf ein Betätigen
des Betriebstasters (12), wobei ein Erreger (13) des elektro-pneumatischen Schlagwerks
(5) entlang einer Arbeitsachse (3) mit einer Repetitionsrate (R) vor- und zurückbewegt
wird, wodurch ein über eine pneumatische Kammer (16) an den Erreger (13) angekoppelten
Schläger (14) mitbewegt wird,
wobei wenn die Temperatur (T) größer als eine Grenztemperatur (Tc) ist, die Repetitionsrate
(R) aus der Ruhe bis zu einem Sollwert (21) kontinuierlich erhöht wird, und eine Dauer
(t1) bis zum Erreichen des Sollwerts (21) kürzer als 10 Zyklen ist, wobei wenn die
Temperatur (T) geringer als die Grenztemperatur (Tc) ist, eine Dauer (t4) aus der
Ruhe bis zum Erreichen des Sollwerts (21) größer als 200 Zyklen ist.
2. Steuerungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch kennzeichnet, dass wenn die Temperatur (T) größer als die Grenztemperatur (Tc) ist, die Repetitionsrate
(R) mit einer ersten Beschleunigung kontinuierlich erhöht wird, und wenn die Temperatur
(T) geringer als die Grenztemperatur (Tc) ist, in einer ersten Phase ein Zwischenwert
(RTc) angesteuert wird, wobei zumindest abschnittsweise die Repetitionsrate (R) mit
der ersten Beschleunigung erhöht wird, und in einer zweiten Phase die Repetitionsrate
(R) mit einer zweiten Beschleunigung bis zu dem Sollwert (21) kontinuierlich erhöht
wird.
3. Steuerungsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Beschleunigung geringer als 1/10 der ersten Beschleunigung ist.
4. Steuerungsverfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Phase die Repetitionsrate (R) aus der Ruhe mit der ersten Beschleunigung
bis zu dem Zwischenwert (RTc) kontinuierlich erhöht wird und anschließend in der zweiten
Phase die Repetitionsrate (R) mit der zweiten Beschleunigung bis zu dem Sollwert (21)
kontinuierlich erhöht wird.
5. Steuerungsverfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Phase die Repetitionsrate (R) aus der Ruhe mit der ersten Beschleunigung
bis zu einem Vorgabewert (Ro) erhöht wird und die Repetitionsrate (R) ausgehend von
dem Vorgabewert (Ro) zu dem Zwischenwert (RTc) abgesenkt wird, und anschließend in
der zweiten Phase die Repetitionsrate (R) mit der zweiten Beschleunigung bis zu dem
Sollwert (21) kontinuierlich erhöht wird.
6. Steuerungsverfahren nach Anspruch 5, dadurch kennzeichnet, dass, der Vorgabewert (Ro) zwischen 80% und 150% des Sollwerts (21) beträgt.
7. Steuerungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6, dadurch kennzeichnet, dass der Zwischenwert (RTc) in Abhängigkeit der Temperatur (T) eingestellt wird.
8. Steuerungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 7, dadurch kennzeichnet, dass für die erste Beschleunigung das Schlagwerk (5) mit einer maximalen Leistungsaufnahme
(Pmax) beschleunigt wird.
9. Steuerungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der temperaturabhängige Zwischenwert (RTc) zwischen 20 % und 80 % des Sollwerts (21)
beträgt.
10. Steuerungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert (21) zwischen 30 Zyklen pro Sekunde und 150 Zyklen pro Sekunde beträgt.