[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehbohrwerkzeug zum Erstellen einer Bohrung im Boden,
mit einem Grundkörper, einer an einer Unterseite des Grundkörper angeordneten Abtragseinrichtung,
welche mindestens eine Hammereinheit aufweist, welche ein axial reversierend angetriebenes
Hammerelement umfasst, und eine Abführleitung zum Abführen von abgetragenem Bodenmaterial
und Bohrsuspension, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung im Boden
mit einem Drehbohrwerkzeug, bei dem mit einer Abtragseinrichtung an einer Unterseite
eines Grundkörpers des Drehbohrwerkzeugs Bodenmaterial abgetragen wird und mittels
einer Abführleitung abgetragenes Bodenmaterial und Bohrsuspension abgeführt werden,
wobei die Abtragseinrichtung mindestens eine Hammereinheit aufweist, bei welcher ein
Hammerelement axial reversierend angetrieben wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
12.
[0003] Ein gattungsgemäßes Drehbohrwerkzeug geht aus der
EP 2 592 214 A1 hervor. Bei diesem Drehbohrwerkzeug sind mehrere Hammereinheiten mit axial reversierend
bewegbaren Hammerelementen vorgesehen, welche mittels Druckluft angetrieben werden.
Hierdurch wird eine Schlagbewegung der Hammerelemente erzeugt, wodurch harter Boden,
insbesondere Gestein, abgetragen werden kann. Verbrauchte Druckluft kann dabei an
einem unteren Bereich der Hammereinheiten austreten, wobei die Druckluft zum Abfördern
von abgetragenem Bodenmaterial und Bohrsuspension im sogenannten Luft-Hebe-Verfahren
dient. Dabei kann die freigesetzte Druckluft durch Abführleitungen nach oben strömen.
Bodenmaterial und Bohrsuspension werden mit nach oben aus dem Bohrloch abgeführt.
[0004] Aus der
EP 2 703 596 B1 ist eine Bohrvorrichtung bekannt, welche innerhalb eines Stützrohres angeordnet werden
kann und sich an der Innenseite des Bohrrohres zum Erstellen der Bohrung festklemmen
kann. Innerhalb der Bohrvorrichtung sind ein Drehantrieb, ein Vorschubantrieb, eine
Klemmeinrichtung zum Festklemmen des Gehäuses in dem Stützrohr sowie weitere Aggregate
zum Zuführen und Abführen von Suspensionen angeordnet. Das Abtragen des Bodenmaterials
erfolgt über rotierende Schneideinrichtungen.
[0005] Bohrwerkzeuge mit rotierenden Schneidzähnen sind zum Bearbeiten von Böden mit geringer
oder mittlerer Festigkeit geeignet, wobei Bodenmaterial insbesondere abgeschält wird.
Zum Bearbeiten von Böden hoher Festigkeit, insbesondere von anstehenden Gestein und
Felsen ist ein Bearbeiten durch Rollenmeißel oder aktiv angetriebener Hammereinheiten
notwendig. Diese üben auf hartem spröden Material eine punktuelle hohe Druckbelastung
aus, welche zu einem Abplatzen und damit einem Abtragen von Bodenmaterial führt.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Drehbohrwerkzeug und ein Verfahren zum Erstellen einer Bohrung im Boden
anzugeben, mit welchem insbesondere bei einem harten Bodenmaterial eine besonders
gute Abtragsleistung erzielbar ist.
[0007] Die Aufgabe wird nach der Erfindung zum einen durch ein Drehbohrwerkzeug mit dem
Merkmal des Anspruchs 1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 12 gelöst. Bevorzugte Ausführungsvarianten sind in den jeweils abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0008] Das erfindungsgemäße Drehbohrwerkzeug ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper
entlang der Abführleitung eine Pumpeinrichtung angeordnet ist und dass die Pumpeinrichtung
zum Abpumpen des abgetragenen Bodenmaterials mit Bohrsuspension durch die Abführleitung
ausgebildet ist.
[0009] Ein Grundgedanke der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass es für eine gute Abtragsleistung
bei Hammereinheiten mit reversierend angetriebenen Hammerelementen von einer wesentlichen
Bedeutung ist, dass diese Hammerelemente möglichst unmittelbar auf das anstehende
harte Bodenmaterial treffen. Hierdurch kann die Schlagenergie effizient in punktuelle
Überlastungen des Bodenmaterials umgesetzt werden, was zu einem Abplatzen oder Absprengen
des anstehenden Bodenmaterials führt.
[0010] Durch den Einsatz einer Pumpeinrichtung unmittelbar an der Abführleitung an dem Drehbohrwerkzeug
selbst wird erreicht, dass besonders zuverlässig und schnell abgetragenes Bodenmaterial
mit Bohrsuspension von der Ortsbrust abgeführt wird. Damit wird erreicht, dass beim
Auftreffen der Hammerelemente auf den anstehenden Boden die Schlagenergie nicht durch
noch nicht abgeführtes abgetragenes Bodenmaterial abgemildert und abgedämpft wird.
Ein unmittelbares und schnelles Abführen des abgetragenen Bodenmaterials durch eine
Pumpeinrichtung in dem Drehbohrwerkzeug selbst wird somit erreicht, dass ein möglichst
hoher Anteil der Schlagenergie in den anstehenden Boden aufgebracht wird. Hierdurch
wird eine hohe Abtragsleistung erzielt.
[0011] Grundsätzlich kann die Hammereinheit in jeder beliebigen Weise angetrieben werden,
etwa mittels elektrischer Energie oder mittels eines Hydraulikfluids. Besonders vorteilshaft
ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass die mindestens eine Hammereinheit
mit Druckluft betrieben ist, welche über eine Zuführleitung zugeführt ist. Die Druckluft
wird von außerhalb des Bohrlochs von einem Kompressor zugeleitet, welcher vorzugsweise
an dem Bohrgerät angeordnet ist, durch welches auch eine Drehbewegung auf das Drehbohrwerkzeug
aufgebracht wird.
[0012] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass an einem unteren
Endbereich der mindestens einen Hammereinheit eine Austrittsöffnung für verbrauchte
Druckluft vorgesehen ist. Die verbrauchte Druckluft tritt somit ebenfalls in den Bereich
aus, in welchem der Bodenabtrag stattfindet. Die Druckluft kann dabei in dem mit Bohrsuspension
gefüllten Bohrloch zum Abführen von abgetragenem Bodenmaterial nach oben strömen.
Entsprechend dem Luft-Hebe-Verfahren reißt die nach oben strömende Druckluft in gewissem
Umfang abgetragenes Bodenmaterial und Bohrsuspension mit sich. Hierdurch kann die
Strömung, welche von der Pumpeinrichtung erzeugt wird, unterstützt werden. Als Pumpeinrichtung
kann grundsätzlich jede geeignete Pumpe eingesetzt werden, insbesondere eine Schneckenpumpe.
Es können eine oder mehrere Pumpen vorgesehen sein.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Hammerelement
einen vertikal ausgerichteten Kolben aufweist, welcher in einem Zylindergehäuse der
Hammereinheit verschiebbar gelagert ist. Das Drehbohrwerkzeug kann dabei mehrere Hammereinheiten
aufweisen, welche gleich ausgebildet sind. Die Hammereinheiten können insbesondere
modulartig aus dem Zylindergehäuse mit dem darin gelagerten Kolben ausgebildet sein.
Dabei wird die Zuführung und Abführung von Druckluft so gesteuert, dass eine Auf-
und Ab-Bewegung des Kolbens mit einer gewünschten Frequenz erreicht wird.
[0014] Die Hammereinheiten sind dabei in einem im Wesentlichen zylindrischen Gehäuse des
Drehbohrwerkzeuges angeordnet. Eine bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung kann
darin gesehen werden, dass die Pumpeinrichtung oberhalb der Abtragseinrichtung in
einem Gehäuse angeordnet ist. Das Gehäuse kann dabei einen zylindrischen Grundkörper
mit der Abtragseinrichtung nach oben verlängern. Innerhalb des oberen Teils in dem
Gehäuse ist die Pumpeinrichtung vorzugsweise mittig angeordnet. Von außerhalb des
Bohrlochs kann über eine Energiezufuhrleitung, insbesondere eine elektrische Leitung
oder eine Druckfluidleitung, Energie zum Betrieb der Pumpeinrichtung von außerhalb
des Bohrlochs zugeführt werden.
[0015] Bei einem drehenden Bohrwerkzeug kann in grundsätzlich bekannter Weise eine sogenannte
Drehdurchführung oder ein Drehkontakt mit einer ringförmigen Kontaktleiste vorgesehen
sein, so dass von einer feststehenden Energiezuführung von außen Energie auf das drehende
Bohrwerkzeug übertragen werden kann.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass an einer Oberseite
des Gehäuses eine Verbindungseinrichtung für ein Bohrgestänge angeordnet ist. Die
Verbindungseinrichtung kann insbesondere eine sogenannte Kellybox zum Anschließen
eines Kelly-Bohrgestänges sein. Auch andere mechanische Verbindungseinrichtungen zum
drehfesten Verbinden des Drehbohrwerkzeuges mit einem Bohrgestänge können verwendet
werden.
[0017] Eine besonders effiziente Absaugung von abgetragenem Bodenmaterial wird nach einer
Weiterbildung der Erfindung dadurch erzielt, dass die Pumpeinrichtung an einem Zentralabschnitt
der Abführleitung angeordnet ist und dass sich unterhalb des Zentralabschnitts die
Abführleitung in mehrere Abführleitungen aufteilt. Die Pumpeinrichtung ist somit zentral
an einem etwa mittigen Abschnitt der Abführleitung angeordnet, wobei sich die Saugleistung
der Pumpe auf mehrere Abführleitungen unterhalb des Zentralabschnitts aufteilen kann.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass an einer Unterseite des Grundkörpers mindestens
eine Ansaugöffnung zum Absaugen des abgetragenen Bodenmaterials angeordnet ist. Dabei
ist jede Absaugöffnung mit einer Abführteilleitung verbunden, welche zu dem Zentralabschnitt
mit der Pumpeinrichtung führt. Über mehrere Absaugöffnungen kann das abgearbeitete
Bodenmaterial besonders zuverlässig über den gesamten Bohrabschnitt abgesaugt und
nach oben abgeführt werden.
[0019] Eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Drehbohrwerkzeugs besteht darin,
dass das Drehbohrwerkzeug als ein Vollschnitt-Bohrwerkzeug ausgebildet ist. Dabei
ist die nach unten gerichtete Stirnseite des Drehbohrwerkzeugs im Wesentlichen plattenförmig,
wobei mehrere Hammerelemente zum Abtragen des anstehenden Boden vorstehen. Bei einem
gleichzeitigen Drehen des Drehbohrwerzeugs kann so eine besonders großflächige Bodenbearbeitung
stattfinden.
[0020] Alternativ kann es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass das
Drehbohrwerkzeug als ein Kernbohrwerkzeug ausgebildet ist. Dabei befinden sich die
Hammereinheiten als Abtragseinrichtung entlang eines ringförmigen Randbereichs des
Grundkörpers. In der Mitte verbleibt ein freier Aufnahmeraum zur Aufnahme eines sich
beim Bohren bildenden Bohrkerns. Üblicherweise kann der Bohrkern aufgrund der beim
Bohren auftretenden Querkräfte ab einer bestimmten Länge von sich aus abbrechen. Vorzugsweise
kann auch eine aktive Einrichtung zum Brechen oder Abarbeiten des Bohrkerns vorgesehen
sein. Der Bohrkern kann mit dem Drehbohrwerkzeug oder einem separaten Kernfänger aus
dem Bohrloch abgeführt werden.
[0021] Weiterhin ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung vorteilhaft, dass eine
Energiezufuhrleitung vorgesehen ist, mit welcher die Pumpeinrichtung an dem Grundkörper
mit Energie, insbesondere elektrischer oder hydraulischer Energie, versorgt ist. Mit
dieser Energiezuführung kann die Pumpeinrichtung besonders zuverlässig betrieben werden.
Auch ist ohne Weiteres eine Einstellung der Pumpenleistung je nach Bedarf möglich.
Alternativ kann die Pumpeinrichtung auch durch Abgreifen von Drehmoment von dem Bohrgestänge
erfolgen.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass an einem Grundkörper
des Drehbohrwerkzeugs entlang der Abführleitung eine Pumpeinrichtung angeordnet ist,
mit welcher das abgetragene Bodenmaterial mit Bohrsuspension durch die Abführleitung
nach außerhalb eines Bohrlochs abgepumpt wird.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise mit dem erfindungsgemäßen Drehbohrwerkzeug
ausgeführt, wie es vorausgehend beschrieben wurde. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
können die zuvor beschriebenen Vorteile insbesondere hinsichtlich einer hohen Abtragsleistung
erzielt werden.
[0024] Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die
Hammereinheit mit Druckluft betrieben wird, welche an einer Unterseite des Grundkörpers
austritt. Die austretende Druckluft kann ein Abfördern von abgetragenem Bodenmaterial
mit Bohrsuspension nach oben in die Abführleitung unterstützen.
[0025] Ein besonders zuverlässiges Absaugen wird nach einer weiteren Verfahrensvariante
der Erfindung dadurch erzielt, dass das abgetragene Bodenmaterial und die Bohrsuspension
über mehrere Absaugöffnungen und mehrere Absaugleitungen abgesaugt werden, welche
in einen Zentralabschnitt münden, an welchem die Pumpeinrichtung angeordnet ist. Die
Absaugleistung der Pumpe wird so auf mehrere Teilabsaugleitungen und mehrere Absauföffnungen
verteilt. Dies fördert ein zuverlässiges und schnelles Abführen des abgetragenen Bodenmaterials.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
beschrieben, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines ersten erfindungsgemäßen Drehbohrwerkzeugs;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Drehbohrwerkzeugs von Fig. 1 ohne Gehäuse;
- Fig.3
- eine Schnittsansicht des Drehbohrwerkzeugs von Fig. 1 in einem Längsschnitt;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Drehbohrwerkzeugs;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Drehbohrwerkzeugs von Fig. 4 ohne Gehäuse;
- Fig. 6
- eine Schnittsansicht des Drehbohrwerkzeugs von Fig. 4 in einem Längsschnitt; und
- Fig. 7
- eine Schnittsansicht des Drehbohrwerkzeugs von Fig. 4 in einem Querschnitt quer zur
Längsachse.
[0027] Ein erstes erfindungsgemäßes Drehbohrwerkzeug 10 wird nachfolgend im Zusammenhang
mit den Figuren 1 bis 3 erläutert. Das Drehbohrwerkzeug 10 ist als ein Kernbohrwerkzeug
mit einer ringförmigen Anordnung der Abtragseinrichtung 20 um eine mittige hohle Kernaufnahme
16 ausgebildet. Die Abtragseinrichtung 20 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel
sechs gleich ausgebildete Hammereinheiten 22 mit einem kreisscheibenförmigen Hammerelement
24 auf. An der Unterseite der axial bewegbaren Hammerelemente 24 sind nicht näher
dargestellte Abtragselemente angeordnet, welche vorzugsweise spitz zulaufende Hartmetallelemente
sind. Zwischen den einzelnen Hammereinheiten 22 sind Absaugöffnungen 38 zum Absaugen
des abgetragenen Bodenmaterials mit umgebender Bohrsuspension angeordnet. Die Absaugöffnungen
38 sind in einer Drehrichtung schräg angestellt, um eine möglichst gute Materialaufnahme
zu erreichen.
[0028] Das Drehbohrwerkzeug 10 weist ein zylindrisches Gehäuse 14 auf, an dessen oberen
Ende eine Verbindungseinrichtung 50 für ein Bohrgestänge angebracht ist. Die Verbindungseinrichtung
50 ist vorzugsweise als eine sogenannte Kellybox zur Aufnahme eines Vierkants eines
Bohrgestänges ausgebildet.
[0029] Wie anschaulich in Fig. 2 dargestellt ist, weisen die einzelnen Hammereinheiten 22
ein längliches zylindrisches Zylindergehäuse 28 auf, in welchem ein Kolben 26 reversierend
zwischen einer unteren Aufschlagposition und einer oberen Rückzugsposition verschiebbar
gelagert ist. An einem unteren Ende des nur andeutungsweise in Fig. 3 dargestellten
Kolbens 26 ist das scheibenförmige Hammerelement 24 angebracht.
[0030] Die Hammereinheiten 22 werden über eine Zuführleitung 29 mit Druckluft versorgt.
Die vertikal nach oben außerhalb des Bohrlochs verlaufende Zuführleitung 29 mündet
an ihrem unteren Ende in eine Querleitung 27, welche zu den einzelnen Hammereinheiten
22 führt. Die Querleitung 27 ist zwischen zwei Deckplatten ausgebildet. An einem unteren
Endbereich der Hammereinheiten 22 kann verbrauchte Druckluft an der Unterseite des
Grundkörpers 12 des Drehbohrwerkzeuges 10 austreten.
[0031] Abgetragenes Bodenmaterial und umgebende Bohrsuspension sowie austretende Druckluft
werden über die schräg gerichteten Absaugöffnungen 38 über die einzelnen Teilabführleitungen
34 abgeführt. Dabei sind die Teilabführleitungen 34 über Querkanäle 35 mit einem Zentralabschnitt
32 einer nach oben geführten Abführleitung 30 verbunden. An dem Zentralabschnitt 32
ist eine im Gehäuse 14 mittig angeordnete Pumpeinrichtung 40 positioniert. Die Pumpeinrichtung
40 wird über eine Energiezuführleitung 44 mit Antriebsenergie, insbesondere elektrischer
Energie, von einem Trägergerät außerhalb des Bohrlochs versorgt. Von dem Zentralabschnitt
32 wird das angesaugte Bodenmaterial über die Pumpeinrichtung 40 nach oben über die
Abführleitung 30 abgefördert. Die Pumpeinrichtung 40 ist über ein Pumpgehäuse 42 und
den Zentralabschnitt 32 fest mit dem Grundkörper 12 des Drehbohrwerkzeugs 10 verbunden.
[0032] In den Figuren 4 bis 7 ist ein zweites erfindungsgemäßes Drehbohrwerkzeug 10 dargestellt,
welches als ein Vollschnitt-Bohrwerkzeug ausgebildet ist. Das Drehbohrwerkzeug 10
weist ein zylindrisches Gehäuse 14 auf, an dessen unteren Ende eine Abtragseinrichtung
20 angeordnet ist, welche sich im Wesentlichen quer über eine kreisscheibenförmige
Bodenplatte 18 erstreckt. Die Abtragseinrichtung 20 ist aus einer Vielzahl von Hammereinheiten
22 mit kreisscheibenförmigen Hammerelementen 24 ausgebildet. Weiterhin sind an der
Bodenplatte 18 zwei sich radial erstreckende schlitzförmige Absaugöffnungen 38 zum
Absaugen von abgetragenen Bodenmaterial und umgebender Bodensuspension angeordnet.
An der Oberseite des Gehäuses 14 ist, wie bei dem zuvor beschriebenen Drehbohrwerkzeug
10, eine Kellybox als Verbindungseinrichtung 50 für ein Bohrgestänge angebracht.
[0033] Innerhalb des zylindrischen Gehäuses 14, welches bei diesem Drehbohrwerkzeug 10 einen
wesentlichen Teil des Grundkörpers 12 darstellt, sind die stangenförmigen Hammereinheiten
22 mit ihren jeweiligen Zylindergehäusen 28 angeordnet. Innerhalb der Zylindergehäuse
28 sind über Druckluft angetriebene Kolben 26 zum Ausüben einer Schlagbewegung auf
die anstehende Ortsbrust axial reversierend gelagert. An den unteren Enden der Kolben
26 sind scheibenförmige Hammerelemente 24 mit nicht dargestellten Abtragselementen
angebracht.
[0034] Abgetragenes Bodenmaterial wird über die beiden länglichen Absaugöffnungen 38 abgesaugt.
Dabei weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Pumpeinrichtung 40 zwei getrennte
Pumpen 41 auf, wobei jede Pumpe 41 über eine eigene Abführleitung 30 mit einer Absaugöffnung
38 leitungsverbunden ist.
[0035] Zur Zuführung von Druckluft zu den Hammereinheiten 22 ist eine nach oben verlaufende
Zuführleitung 29 vorgesehen, welche in ihrem unteren Bereich in einen mittigen Rohrabschnitt
25 mündet, welcher unterhalb der Verbindungseinrichtung 50 ausgebildet ist. Zugeleitete
Druckluft wird von dem Rohrabschnitt 25 über eine in einer Deckplatte 17 ausgebildeten
Querleitung 27 zu den einzelnen Hammereinheiten 22 weitergeleitet.
[0036] Im Betrieb wird das Drehbohrwerkzeug 10 über ein nicht dargestelltes Bohrgestänge
drehend angetrieben, so dass die Abtragseinrichtung 20 mit den Hammereinheiten 22
die gesamte anstehende Ortsbrust überstreicht.
1. Drehbohrwerkzeug zum Erstellen einer Bohrung im Boden, mit
- einem Grundkörper (12),
- einer an einer Unterseite des Grundkörpers (12) angeordneten Abtragseinrichtung
(20), welche mindestens eine Hammereinheit (22) aufweist, welche ein axial reversierend
angetriebenes Hammerelement (24) umfasst, und
- einer Abführleitung (30) zum Abführen von abgetragenem Bodenmaterial und Bohrsuspension,
dadurch gekennzeichnet,
- dass an dem Grundkörper (12) entlang der Abführleitung (30) eine Pumpeinrichtung (40)
angeordnet ist und
- dass die Pumpeinrichtung (40) zum Abpumpen des abgetragenen Bodenmaterials mit Bohrsuspension
durch die Abführleitung (30) ausgebildet ist.
2. Drehbohrwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Hammereinheit (22) mit Druckluft betrieben ist, welche über eine
Zuführleitung (29) zugeführt ist.
3. Drehbohrwerkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem unteren Endbereich der mindestens einen Hammereinheit (22) eine Austrittsöffnung
für verbrauchte Druckluft vorgesehen ist.
4. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hammerelement (24) einen vertikal ausgerichteten Kolben (26) aufweist, welcher
in einem Zylindergehäuse (28) der Hammereinheit (22) verschiebbar gelagert ist.
5. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpeinrichtung (40) oberhalb der Abtragseinrichtung (20) in einem Gehäuse (14)
angeordnet ist.
6. Drehohrwerkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Oberseite des Gehäuses (14) eine Verbindungseinrichtung (50) für ein Bohrgestänge
angeordnet ist.
7. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpeinrichtung (40) an einem Zentralabschnitt (32) der Abführleitung (30) angeordnet
ist und
dass sich unterhalb des Zentralabschnitts (32) die Abführleitung (30) in mehrere Abführteilleitungen
(34) aufteilt.
8. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Unterseite des Grundkörpers (12) mindestens eine Absaugöffnung (38) zum
Absaugen des abgetragenen Bodenmaterials angeordnet ist.
9. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehbohrwerkzeug (10) als ein Vollschnitt-Bohrwerkzeug ausgebildet ist.
10. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehbohrwerkzeug (10) als ein Kernbohrwerkzeug ausgebildet ist.
11. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Energiezuführleitung (44) vorgesehen ist, mit welcher die Pumpeinrichtung (40)
an dem Grundkörper (12) mit Energie, insbesondere elektrischer oder hydraulischer
Energie, versorgt ist.
12. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung im Boden mit einem Drehbohrwerkzeug (10), insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem
- mit einer Abtragseinrichtung (20) an einer Unterseite eines Grundkörpers (12) des
Drehbohrwerkzeugs (10) Bodenmaterial abgetragen wird und
- mittels einer Abführleitung (30) abgetragenes Bodenmaterial und Bohrsuspension abgeführt
werden,
- wobei die Abtragseinrichtung (20) mindestens eine Hammereinheit (22) aufweist, bei
welcher ein Hammerelement (24) axial reversierend angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass an einem Grundkörper (12) des Drehbohrwerkzeugs (10) entlang der Abführleitung (20)
eine Pumpeinrichtung (40) angeordnet ist, mit welcher das abgetragene Bodenmaterial
mit Bohrsuspension durch die Abführleitung (30) nach außerhalb eines Bohrlochs abgepumpt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hammereinheit (22) mit Druckluft betrieben wird, welche an einer Unterseite des
Grundkörpers (12) austritt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abgetragene Bodenmaterial und die Bohrsuspension über mehrere Absaugöffnungen
(38) und mehrere Teilabführleitungen (34) abgesaugt werden, welche in einen Zentralabschnitt
(32) münden, an welchem die Pumpeinrichtung (40) angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Drehbohrwerkzeug zum Erstellen einer Bohrung im Boden, mit
- einem Grundkörper (12) und
- einer Abführleitung (30) zum Abführen von abgetragenem Bodenmaterial und Bohrsuspension,
- wobei an dem Grundkörper (12) entlang der Abführleitung (30) eine Pumpeinrichtung
(40) angeordnet ist und
- wobei die Pumpeinrichtung (40) zum Abpumpen des abgetragenen Bodenmaterials mit
Bohrsuspension durch die Abführleitung (30) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine an einer Unterseite des Grundkörpers (12) angeordnete Abtragseinrichtung (20)
vorgesehen ist, welche eine Mehrzahl an Hammereinheiten (22) aufweist, die jeweils
ein axial reversierend angetriebenes Hammerelement (24) umfassen, und
- dass die Hammerelemente (24) jeweils einen vertikal ausgerichteten Kolben aufweisen, welcher
jeweils in einem Zylindergehäuse der Hammereinheiten (22) verschiebbar gelagert ist.
2. Drehbohrwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Hammereinheit (22) mit Druckluft betrieben ist, welche über eine
Zuführleitung (29) zugeführt ist.
3. Drehbohrwerkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem unteren Endbereich der mindestens einen Hammereinheit (22) eine Austrittsöffnung
für verbrauchte Druckluft vorgesehen ist.
4. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpeinrichtung (40) oberhalb der Abtragseinrichtung (20) in einem Gehäuse (14)
angeordnet ist.
5. Drehohrwerkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Oberseite des Gehäuses (14) eine Verbindungseinrichtung (50) für ein Bohrgestänge
angeordnet ist.
6. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpeinrichtung (40) an einem Zentralabschnitt (32) der Abführleitung (30) angeordnet
ist und
dass sich unterhalb des Zentralabschnitts (32) die Abführleitung (30) in mehrere Abführteilleitungen
(34) aufteilt.
7. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Unterseite des Grundkörpers (12) mindestens eine Absaugöffnung (38) zum
Absaugen des abgetragenen Bodenmaterials angeordnet ist.
8. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehbohrwerkzeug (10) als ein Vollschnitt-Bohrwerkzeug ausgebildet ist.
9. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehbohrwerkzeug (10) als ein Kernbohrwerkzeug ausgebildet ist.
10. Drehbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Energiezuführleitung (44) vorgesehen ist, mit welcher die Pumpeinrichtung (40)
an dem Grundkörper (12) mit Energie, insbesondere elektrischer oder hydraulischer
Energie, versorgt ist.
11. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung im Boden mit einem Drehbohrwerkzeug (10), insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem
- mit einer Abtragseinrichtung (20) an einer Unterseite eines Grundkörpers (12) des
Drehbohrwerkzeugs (10) Bodenmaterial abgetragen wird und
- mittels einer Abführleitung (30) abgetragenes Bodenmaterial und Bohrsuspension abgeführt
werden,
- wobei an einem Grundkörper (12) des Drehbohrwerkzeugs (10) entlang der Abführleitung
(20) eine Pumpeinrichtung (40) angeordnet ist, mit welcher das abgetragene Bodenmaterial
mit Bohrsuspension durch die Abführleitung (30) nach außerhalb eines Bohrlochs abgepumpt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine an der Unterseite angeordnete Abtragseinrichtung (20) eine Mehrzahl an Hammereinheiten
(22) aufweist, bei welchen jeweils ein Hammerelement (24) axial reversierend angetrieben
wird, und
- dass die Hammerelemente (24) jeweils einen vertikal ausgerichteten Kolben aufweisen, welcher
jeweils in einem Zylindergehäuse der Hammereinheiten (22) verschoben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hammereinheit (22) mit Druckluft betrieben wird, welche an einer Unterseite des
Grundkörpers (12) austritt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abgetragene Bodenmaterial und die Bohrsuspension über mehrere Absaugöffnungen
(38) und mehrere Teilabführleitungen (34) abgesaugt werden, welche in einen Zentralabschnitt
(32) münden, an welchem die Pumpeinrichtung (40) angeordnet ist.