[0001] Die Erfindung betrifft einen eine Lamellenanordnung aufweisenden Kühler mit einem
ersten Kanal zur Führung eines wärmeabgebenden Fluids und einem zum ersten Kanal benachbarten
zweiten Kanal zur Führung eines wärmeaufnehmenden Fluids, wobei der erste Kanal und
der zweite Kanal jeweils durch benachbarte Lamellen der Lamellenanordnung begrenzt
werden. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Bereitstellen eines derartigen
Kühlers und ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Kühler. Der Begriff "Fluid" umfasst
dabei Flüssigkeiten und Gase.
[0002] Kühler sind, beispielsweise als Ladeluftkühler in einem Fahrzeug, hinlänglich bekannt
und nutzen dabei regelmäßig den Wärmeaustausch zwischen einem wärmeabgebenden und
einem wärmeaufnehmenden Fluid. Hierzu umfassen solche Kühler typischerweise zumindest
einen ersten Kanal zur Führung des wärmeabgebenden Fluids und zumindest einen zweiten
Kanal zur Führung des wärmeaufnehmenden Fluids. Bei aus der Praxis bekannten Kühlern
werden der erste Kanal und der zweite Kanal jeweils durch benachbarte Lamellen einer
Lamellenanordnung begrenzt, wobei sich der erste Kanal und der zum ersten Kanal benachbarte
zweite Kanal eine gemeinsame Lamelle teilen, die wiederum zur einen Seite mit dem
wärmeabgebenden Fluid und zur anderen Seite mit dem wärmaufnehmende Fluid in Kontakt
steht und über die der gewünschte Wärmeaustausch zwischen dem wärmeaufnehmenden und
dem wärmeabgebenden Fluid erfolgt. Durch wechselnde Lastanforderungen werden im Kühler
sich ständig ändernde thermische Ausdehnungen veranlasst, die auf Dauer die Lamellen
derart beanspruchen, dass im Betrieb auftretende mechanische Belastungen zu einer
Schädigung der Lamellen, z. B. in Form von Rissen oder Brüchen, führen können. Solch
eine die Schädigung verursachende mechanische Belastung kann beispielsweise von Druckschwingungen
im wärmeaufnehmenden bzw. wärmeabgebenden Fluid ausgehen.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitzustellen,
mit dem sich eine Belastbarkeit des Kühlers erhöhen lässt. Es ist eine weitere Aufgabe
der Erfindung, einen Kühler mit höhere Belastbarkeit bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgaben werden durch Vorrichtungen und Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen und werden in der folgenden Beschreibung unter
teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
[0005] Gemäß einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zum Bereitstellen
eines eine Lamellenanordnung aufweisenden Kühlers bereitgestellt. Der Kühler weist
zumindest einen ersten Kanal zur Führung eines wärmeabgebenden Fluids und zumindest
einen zweiten Kanal zur Führung eines wärmeaufnehmenden Fluids auf. Ein erster Kanal
ist hierbei benachbart zu einem zweiten Kanal angeordnet. Bei mehreren ersten und
zweiten Kanälen weist der Kühler vorzugsweise eine alternierende Anordnung aus ersten
und zweiten Kanälen auf. Der erste Kanal und der zweite Kanal werden jeweils durch
benachbarte Lamellen der Lamellenanordnung begrenzt. Die Anordnung der Fluidkanäle
ergibt sich somit durch Aufeinanderschichtung bzw. Aufeinanderstapeln der Lamellen
der Lamellenanordnung.
[0006] Erfindungsgemäß wird in einem vorbestimmten Bereich der Lamellenanordnung eine Druckeigenspannung
erzeugt. Insbesondere wird in einem Primärbereich zumindest einer Lamelle der Lamellenanordnung
eine gegenüber einem Sekundärbereich der zumindest einen Lamelle erhöhte Druckeigenspannung
erzeugt.
[0007] Der vorbestimmte Bereich der Lamellenanordnung kann ein Bereich der Lamellenanordnung
sein, der eine hohe und/oder die höchste Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer
Schädigung aufgrund einer thermischen Belastung im Betrieb des Kühlers aufweist. Der
vorbestimmte Bereich ist somit vorzugsweise eine potentielle Versagensstelle des Kühlers.
Diese potentiellen Versagensstellen und damit die Lage des vorbestimmten Bereichs
sind dem Fachmann in der Regel bekannt oder können durch experimentelle Belastungstests
oder Berechnungen für einen Kühler ermittelt werden. Entsprechend kann der vorbestimmte
Bereich ein Primärbereich der zumindest einen Lamelle sein, der eine höhere Anfälligkeit
für das Auftreten einer Schädigung aufgrund einer thermischen Belastung im Betrieb
des Kühlers als ein gegenüber dem Primärbereich räumlich versetzter Sekundärbereich
aufweist. Nachfolgend wird für diesen vorbestimmten Bereich daher auch der Ausdruck
Primärbereich verwendet.
[0008] Gegenüber dem Stand der Technik hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, dass
eine Druckeigenspannung in der Lamelle gezielt im vorbestimmten Bereich bzw. Primärbereich
erhöht wird. Die erzeugte Druckeigenspannung hat dann in vorteilhafter Weise zur Folge,
dass die Belastbarkeit der Lamellen und damit des ganzen Kühlers erhöht wird. Grundsätzlich
richtet sich die Realisierung der Druckeigenspannung im Besonderen auf den Primärbereich
mit seiner höheren Anfälligkeit für eine Schädigung, d. h. mit einer gegenüber dem
Sekundärbereich erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass im Betrieb des Kühlers eine Schädigung
auftritt. Beispiele für die besagte Schädigung sind insbesondere ein Riss, ein Bruch
oder Vergleichbares, wobei die Schädigung auftritt, wenn eine zulässige statische
und dynamische Festigkeitsbeanspruchung überschritten wird. Insbesondere wird hierbei
die besagte Anfälligkeit für das Auftreten einer Schädigung durch im Betrieb wechselnde
Lastanforderungen an den Kühler und damit einhergehenden thermisch induzierten Ausdehnungsänderungen
verursacht, wodurch die Lamelle auf Dauer einer im Betrieb auftretenden mechanischen
Belastung nicht standhalten kann. Bei der mechanischen Belastung kann es sich um eine
im Betrieb auftretende Zugbelastung handeln. Solche mechanischen auf die Lamellen
wirkenden Belastungen können dabei z. B. von Druckschwingungen in dem wärmeabgebenden
und/oder dem wärmaufnehmenden Fluid ausgehen. Grundsätzlich versteht der Fachmann
unter einer Druckeigenspannung oder Eigenspannung erster Art eine mechanische Spannung,
die in der Lamelle herrscht, ohne dass äußere Kräfte auf die Lamelle wirken und sich
die Lamelle im thermischen Gleichgewicht befindet. Mittels der dauerhaft im Primärbereich
herrschenden Druckeigenspannung lässt sich dann einer im Betrieb auf den Primärbereich
wirkenden Beanspruchung, vorzugsweise Zugbeanspruchung, entgegenwirken, so dass eine
resultierende maximale Beanspruchung reduziert wird.
[0009] Grundsätzlich umfasst der Begriff "Bereitstellen" sowohl ein Herstellen des Kühlers
als auch eine an dem gefertigten oder teilweise gefertigten Kühler vorgenommene Modifikation
mit dem Ziel, eine Belastbarkeit des Kühlers zu erhöhen. Eine höhere Belastbarkeit
macht sich dabei insbesondere durch eine im Durchschnitt erhöhte Lebensdauer des Kühlers
bei gleicher Betriebsbelastung bemerkbar.
[0010] Vorzugsweise bilden benachbarte Lamellen der Lamellenanordnung jeweils die Wandung
für einen der ersten oder zweiten Kanäle. Insbesondere teilen sich der erste Kanal
und der benachbarte zweite Kanal eine gemeinsame Lamelle in Form einer Wandung, die
zwischen dem ersten Kanal und dem zweiten Kanal angeordnet ist und über die der Wärmeaustausch
zwischen dem wärmeabgebenden Fluid und wärmeaufnehmenden Fluid erfolgt. Hierbei erfolgt
ein Transport des wärmeabgebenden Fluids bzw. des wärmeaufnehmenden Fluids durch den
ersten bzw. zweiten Kanal entlang einer Strömungsrichtung. Der Kühler kann ferner
Anschlüsse umfassen, um den mindestens einen ersten Kanal fluidisch mit einem ersten
Fluidkreislauf zu koppeln und um den mindestens einen zweiten Kanal fluidisch mit
einem zweiten Fluidkreislauf zu koppeln. Ferner ist es vorgesehen, dass die Lamellen
aus einem Material mit einer vergleichsweise hohen Wärmeleitfähigkeit gefertigt sind,
z. B. Aluminium oder einem aluminiumhaltigen Material. Als wärmabgebendes oder wärmeaufnehmendes
Fluid sind gasförmige Medien, wie z.B. Luft, oder flüssige Medien, wie z. B. Wasser,
vorstellbar.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
zur Erzeugung der Druckeigenspannung die Lamellenanordnung im vorbestimmten Bereich
plastisch verformt wird und/oder dass die Lamellen der Lamellenanordnung zur Erhöhung
der Druckeigenspannung im Primärbereich plastisch verformt werden. Dadurch wird in
vorteilhafter Weise die Druckeigenspannung gezielt im vorbestimmten Bereich bzw. Primärbereich
erzeugt. Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass durch die plastische Verformung
der erste Kanal oder der zweite Kanal an der Stelle des Primärbereichs geweitet wird,
d. h. ein Abstand zwischen den Lamellen, die den ersten oder den zweiten Kanal begrenzen,
vergrößert wird.
[0012] Vorstehend wurde bereits erwähnt, dass sich die Anordnung der Fluidkanäle durch Aufeinanderschichtung
bzw. Aufeinanderstapeln der Lamellen der Lamellenanordnung ergibt. Hierbei können
benachbarte Lamellen an ihren Endbereichen in einem Verbindungsbereich verbunden werden.
Der Primärbereich kann an den Verbindungsbereich angrenzen und/oder benachbart hierzu
angeordnet sein. Insbesondere begrenzen die Verbindungsbereiche den ersten und/oder
den zweiten Kanal in einer durch die Bauform bedingten, beispielsweise senkrecht zur
Strömungsrichtung verlaufenden Richtung. Dabei liegt der Primärbereich vorzugsweise
zwischen dem Sekundärbereich und dem Verbindungsbereich. Ferner können die Lamellen
im Endbereich gekrümmt sein und/oder die Endbereiche zur Bildung des Verbindungsbereichs
aneinander liegend miteinander stoffschlüssig verbunden sein. Der Primärbereich liegt
weiterhin vorzugsweise außerhalb des gekrümmten Bereichs bzw. schließt sich unmittelbar
an den gekrümmten Bereich in einer senkrecht zur Strömungsrichtung verlaufenden Richtung
an. Der Primärbereich kann insbesondere einen Übergangsbereich der Lamellen von dem
gekrümmten Endbereich zu einem planen Mittelbereich der Lamellen umfassen. Es hat
sich herausgestellt, dass die an den Verbindungsbereich anschließenden Bereiche besonders
anfällig sind für die besagten Schädigungen.
[0013] Insbesondere beträgt eine sich senkrecht zur Strömungsrichtung erstreckende Länge
des Primärbereichs weniger als 50 %, vorzugsweise weniger als 20% und besonders bevorzugt
weniger als 10 % einer sich senkrecht zur Strömungsrichtung erstreckenden Länge des
Sekundärbereichs.
[0014] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass eine Druckeigenspannung bei Bauteilen
mittels Rollieren, induktiven Oberflächenhärten oder Verfestigungsstrahlen erzeugbar
sind. Diese Verfahren erfordern jedoch eine gute Zugänglichkeit der kritischen Bereiche,
an denen die Druckeigenspannung erzeugt werden soll. Diese Verfahren sind aufgrund
der schlechten Zugänglichkeit des Primärbereichs einer Lamellenanordnung des Kühlers,
der Bauteildimensionen sowie der verwendeten Werkstoffe nicht vorteilhaft für die
Anwendung bei Kühlern. Dagegen sind nachfolgend beschriebene Ausführungsvarianten
besonders vorteilhaft, um eine Druckeigenspannung in dem Primärbereich einer Lamellenanordnung
eines Kühlers zu erzeugen.
[0015] So ist gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen,
dass zur Erhöhung der Druckeigenspannung ein auf die Lamellen wirkender Druck derart
eingestellt wird, dass eine Streckgrenze eines Lamellenmaterials im Primärbereich
überschritten wird. Insbesondere handelt es sich bei dem Druck um den Druck, mit dem
die plastische Verformung veranlasst wird. In dem Zustand, in dem die Streckgrenze
des Lamellenmaterials überschritten ist, befindet sich das Lamellenmaterial in einem
für die gewünschte plastische Verformung vorgesehenen Fließzustand. Hierbei ist darauf
zu achten, dass der Druck derart dosiert wird, dass im Primärbereich eine für die
plastische Verformung erforderliche Fließgrenze des Lamellenmaterials überschritten
wird, ohne dass der Druck einen Wert überschreitet, bei dem die Lamelle im Primärbereich
zerstört wird. Weiterhin ist es vorstellbar, dass zeitlich vor der plastischen Verformung
in einem ersten Vorbereitungsschritt das Verformungsverhalten der Lamelle in Hinblick
auf eine Druckeinwirkung abhängig von Design und Material der Lamellenanordnung, beispielsweise
durch eine Simulation, erfasst wird, und in einem zweiten Vorbereitungsschritt ein
Primärbereich für die Lamellenanordnung durch eine Simulation ermittelt wird. Vorzugsweise
handelt es sich bei den Simulationen im ersten und zweiten Vorbereitungsschritt um
eine computergestützte Simulation. Anschließend werden in einem dritten Vorbereitungsschritt
die Ergebnisse des ersten Vorbereitungsschritts mit den Ergebnissen des zweiten Vorbereitungsschritts
verglichen. Sofern die im ersten Vorbereitungsschritt erfasste Verformung mit dem
im zweiten Vorbereitungsschritt ermittelten Primärbereich räumlich zusammenfällt,
lässt sich der entsprechende Druck, insbesondere in Hinblick auf Ausrichtung und Größe,
für die plastische Verformung im Primärbereich heranziehen.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen,
dass innerhalb des mindestens einen ersten Kanals und/oder des mindestens einen zweiten
Kanals jeweils ein Einbauelement integriert ist, wobei der Primärbereich an einen
Bereich mit dem Einbauelement angrenzt. Beispielsweise handelt es sich bei dem Einbauelement
um ein Kühlernetz oder eine Turbolenzeinlage. Solche Einbauelemente dienen in erster
Linie zur Effizienzsteigerung beim Wärmeaustausch. Vorliegend erfüllen sie zudem in
vorteilhafter Weise den Zweck, dass das Einbauelement eine auf die Lamelle einwirkende
Druckkraft steuern und gezielt in den Primärbereich leiten kann, da das Einbauteil
den außerhalb des Primärbereichs liegenden Bereich mit dem Einbauelement stabilisiert,
indem es die Lamellen bereichsweise abstützt.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
die Lamellen zur Erzeugung der Druckeigenspannung mittels Autofrettage plastisch verformt
werden. Unter einer Autofrettage versteht der Fachmann ein Verfahren, bei dem der
erste und/oder der zweite Kanal temporär, d. h. während eines festgelegten Zeitintervalls,
einem Innendruck ausgesetzt wird, wobei der Innendruck über dem späteren Betriebsdruck,
d. h. dem Druck, der von dem wärmeabgebenden bzw. dem wärmeaufnehmenden Fluid im Betrieb
ausgeht, und über der Streckgrenze des Lamellenmaterials liegt, so dass der Primärbereich
lokal plastifiziert. Zeitlich nach einem sich an die Autofrettage anschließenden Innendruckabbau
bleiben dann in den Primärbereichen Druckeigenspannungen erhalten, die einer Rissbildung
im späteren Einsatz vorbeugen und somit die Belastbarkeit der Lamelle dauerhaft steigern.
Zur Durchführung der Autofrettage ist es vorgesehen, dass eine Flüssigkeit in den
ersten Kanal oder zweiten Kanal eingelassen bzw. eingeleitet wird und anschließend
mittels einer Pumpe oder mittels eines Druckübersetzters die Flüssigkeit derart unter
Druck gesetzt wird, dass der gewünschte Innendruck erzeugt wird, mit dem die Streckgrenze
des Lamellenmaterials überschritten wird. Alternativ ist es vorstellbar, dass der
gewünschte Innendruck mit einer in den ersten oder zweiten Kanal eingelassenen Druckluft
bzw. einem Druckgas hervorgerufen wird. Hierzu wird beispielsweise ein Kompressor
verwendet. Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Innendruck ausschließlich
im ersten Kanal oder mehreren ersten Kanälen bzw. ausschließlich im zweiten Kanal
oder mehreren zweiten Kanälen erzeugt wird. Mit anderen Worten: Der gewünschte Innendruck
wird nicht zeitgleich im ersten Kanal und dem zum ersten Kanal benachbarten zweiten
Kanal erzeugt. Die Autofrettage erlaubt es zudem auch Primärbereiche mit einer Druckeigenspannung
zu versehen, die wegen ihrer Lage innerhalb des Kühlers bzw. innerhalb der Lamellenanordnung
vergleichsweise schwer zugänglich sind.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
zur Erzeugung der Druckeigenspannung im vorbestimmten Bereich ein Verformungsverhalten
von zusammengesetzten Lamellen unter Kraftbeaufschlagung ermittelt wird und zur Erhöhung
der Druckeigenspannung die zusammengesetzten Lamellen abhängig vom ermittelten Verformungsverhalten
mit einer von außen wirkenden Kraft beaufschlagt werden. Insbesondere wird in dem
besagten ersten Vorbereitungsschritt das Verformungsverhaltung für eine von außen
auf die Lamellenanordnung wirkende Kraft bzw. einen von außen auf die Lamellenanordnung
einwirkenden Druck ermittelt und anschließend werden der zweite und der dritte Vorbereitungsschritt
durchgeführt. Grundsätzlich ist es vorstellbar, dass die von außen erfolgende Kraftbeaufschlagung
im Herstellungsprozess, d. h. z. B. während dem Stapeln und Verlöten der Lamellen,
oder an der gefertigten Lamellenanordnung bzw. dem gefertigten Kühler vorgenommen
wird.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
die Lamellen im Verbindungsbereich durch ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen
Fügen miteinander verbunden werden, wobei zur Erzeugung der Druckeigenspannung im
vorbestimmten Bereich ein sich über die Lamelle erstreckender Temperaturgradient während
des auf das stoffschlüssige Fügen nachfolgenden Abkühlens der Lamelle, z. B. während
des Erstarrens des Lots, kontrolliert wird, um eine Verspannung der Lamelle, insbesondere
im vorbestimmten Bereich, zu erzeugen. Hierbei kann beispielsweise ein erster Teilbereich
der Lamelle schneller abgekühlt werden als ein räumlich zum ersten Teilbereich versetzter
zweiter Teilbereich der Lamelle. Vorzugsweise werden die Lamellen im Verbindungsbereich
gelötet. Insbesondere sind der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich in einer
senkrecht zur Strömungsrichtung verlaufenden Richtung zueinander versetzt angeordnet.
Das Abkühlverhalten lässt sich beispielsweise dadurch beeinflussen, dass der erste
Teilbereich oder zweite Teilbereich mit einem Kühlelement mit einer vergleichsweise
hohen Wärmeleitfähigkeit, z. B. mit einem Eisenstab, in Kontakt gebracht wird, so
dass die Wärme aus dem jeweiligen Teilbereich über das Kühlelement schneller abgeleitet
wird. Der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich können hierbei im Primärbereich
angeordnet sein. Alternativ ist es auch vorstellbar, dass der erste Teilbereich im
Verbindungsbereich angeordnet ist, während der zweite Teilbereich im Primärbereich
angeordnet ist oder umgekehrt.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
zur Erhöhung der Druckeigenspannung temporär ein Lastelement an der Lamelle im Primärbereich
oder benachbart bzw. angrenzend hierzu angeordnet wird. Insbesondere wird das Lastelement
während des Herstellungsprozesses der Lamellenanordnung, beispielsweise beim Stapeln
bzw. Paketieren und Löten, im Primärbereich angeordnet. Im Zusammenspiel mit dem Herstellungsprozess,
insbesondere zusammen mit dem Löten, wird durch das Lastelement eine plastische Verformung
veranlasst, die zu einer dauerhaften Druckeigenspannung im Primärbereich führt. Vorzugsweise
werden die Lastelemente hierbei zwischen zwei Lamellen, die zusammen beispielsweise
den ersten Kanal oder den zweiten Kanal begrenzen, angeordnet. Hierbei legt die Ausdehnung
des Lastelements vorzugsweise den späteren Abstand zwischen den Lamellen im Sekundärbereich
fest. Beispielsweise ist das Lastelement eine Kugel mit einem Durchmesser, der den
späteren Abstand der Lamellen im Sekundärbereich festlegt. Weiterhin ist es vorzugsweise
vorgesehen, dass das Lastelement ausschließlich im ersten Kanal bzw. in ersten Kanälen
oder im zweiten Kanal bzw. in zweiten Kanälen angeordnet wird.
[0021] Gemäß einer Variante dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass das Lastelement aus einem löslichen Material bereitgestellt wird und durch ein
Auflösen zeitlich nach dem plastischen Verformen in einem Reinigungsschritt entfernt
wird. Hierzu wird insbesondere ein Lösungsmittel in den das Lastelement aufweisenden
ersten Kanal bzw. zweiten Kanal eingeleitet. Beispielsweise ist das Lastelement aus
einem wasserlöslichen Material gefertigt und im Reinigungsschritt wird als Lösungsmittel
Wasser in den ersten bzw. zweiten Kanal eingeleitet, so dass sich das Lastelement
auflöst und aus dem ersten bzw. zweiten Kanal herausgespült werden kann. Dadurch lässt
sich das Lastelement nach der plastischen Verformung der Lamellen aus dem Primärbereich
vergleichsweise einfach wieder entfernen.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
der Kühler ein Fahrzeugkühler ist. Insbesondere handelt es sich um einen Ladeluftkühler,
mit dem eine Ladeluft einer Brennkraftmaschine gekühlt wird. Ein solcher Kühler ist
im Betrieb durch Vibrationen und Druckschwingungen in dem wärmabgebenden bzw. wärmeaufnehmenden
Medium vergleichsweise hohen Beanspruchungen ausgesetzt und unterliegt häufigen lastbedingten
Temperaturschwankungen, so dass sich die im Primärbereich erzeugte Druckeigenspannung
besonders vorteilhaft auf die Lebensdauer des Fahrzeugkühlers, insbesondere eines
Ladeluftkühlers einer Brennkraftmaschine, auswirkt.
[0023] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kühler, insbesondere Fahrzeugkühler,
mit einem ersten Kanal zur Führung eines wärmeabgebenden Fluids und einem zum ersten
Kanal benachbarten zweiten Kanal zur Führung eines wärmeaufnehmenden Fluids, wobei
der erste Kanal und der zweite Kanal jeweils durch benachbarte Lamellen der Lamellenanordnung
begrenzt sind, wobei die Lamelle in einem Primärbereich eine gegenüber einem Sekundärbereich
der Lamelle erhöhte Druckeigenspannung aufweist. Insbesondere weist die Lamelle hierbei
eine dauerhaft, d. h. eine sich im Wesentlichen über die restliche Lebensdauer anhaltende,
erhöhte Druckeigenspannung auf.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
der Kühler mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird. Hierbei lässt sich
die Behandlung zur Ausbildung einer Druckeigenspannung im Primärbereich dadurch nachweisen,
dass eine Zerstörschwelle für einen Druck, bei dem die Lamelle zerberstet, im Falle
eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Kühlers höher ist als bei einem
ohne das erfindungsgemäße Verfahren behandelten Kühler, wenn eine Flüssigkeit oder
ein Druckgas in den ersten Kanal oder den zweiten Kanal eingeleitet wird und anschließend
ein über dem Betriebsdruck liegender Druck in der Flüssigkeit bzw. dem Druckgas erzeugt
wird. Mit anderen Worten: Die Behandlung der Lamellenanordnung mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhöht einen Druck, bei dem die Lamellenanordnung zerbirst.
[0025] Die Erfindung betriff ferner ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, mit
dem erfindungsgemäßen Kühler.
[0026] Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung
sind beliebig miteinander kombinierbar. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Lamellenanordnung für einen Kühler gemäß dem Stand der Technik;
- Figur 2
- eine Lamellenanordnung für einen Kühler bereitgestellt mit einem Verfahren gemäß einer
ersten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 3
- eine Lamellenanordnung für einen Kühler bereitgestellt mit einem Verfahren gemäß einer
zweiten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
- Figur 4
- eine Lamellenanordnung für einen Kühler während ihrer Herstellung mit einem Verfahren
gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0027] Gleiche Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Sich
wiederholende Elemente sind zum Teil nicht in jeder Figur gesondert bezeichnet. Die
Figuren zeigen jeweils nur einen linken Teil der Lamellenanordnung.
[0028] Die Figur 1 stellt eine Lamellenanordnung 10 für einen Kühler gemäß dem Stand der
Technik in einer Schnittansicht dar. Ein solcher Kühler ist zum Wärmeaustausch zwischen
einem wärmeabgebenden und einem wärmaufnehmenden Fluid vorgesehen und dient beispielsweise
in einem Kraftfahrzeug zur Ladeluftkühlung. Für den Wärmeaustausch umfasst der Kühler
einen ersten Kanal 11 zur Führung eines wärmeabgebenden Fluids und einen zum ersten
Kanal 11 benachbart angeordneten zweiten Kanal 12 zur Führung einer wärmeaufnehmenden
Flüssigkeit. Im Betrieb werden das wärmeabgebende bzw. das wärmeaufnehmende Fluid
entlang eine Strömungsrichtung durch den ersten Kanal 11 und den zweiten Kanal 12
geführt. Vorstellbar ist es hierbei, dass die Strömungsrichtungen des wärmeabgebenden
und des wärmeaufnehmenden Fluids entgegengesetzt oder gleichgerichtet sind. Die hier
dargestellte Schnittansicht verläuft dabei entlang einer senkrecht zur Strömungsrichtung
verlaufenden Richtung. Grundsätzlich werden der erste Kanal 11 und der zweite Kanal
12 hierbei jeweils durch Lamellen 1 einer Lamellenanordnung 10 gebildet, indem jeweils
benachbarte Lamellen 1 den ersten Kanal 11 und den zweiten Kanal 12 als Wandung begrenzen.
Insbesondere teilen sich der erste Kanal 11 und der zweite Kanal 12 eine zwischen
ihnen liegende gemeinsame Lamelle 1, über die im Betrieb wiederum ein Wärmeaustausch
erfolgt, da diese gemeinsame Lamelle 1 sowohl in Kontakt mit dem wärmeabgebenden Fluid
des ersten Kanals 11 und dem wärmeaufnehmenden Fluid des zweiten Kanals 12 steht.
Um einen möglichst effektiven Wärmeaustausch zu realisieren, ist die Lamelle 1 aus
einem Material mit einem vergleichsweise hohen Wärmeleitkoeffizienten, wie z.B. Aluminium,
gefertigt. In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform sind die einzelnen Lamellen
1 in ihren Endbereichen gekrümmt ausgestaltet. Insbesondere sind die Endbereiche der
Lamellen 1 an den in einer senkrecht zur Strömungsrichtung verlaufenden Richtung gesehenen
Enden gekrümmt. Weiterhin ist es vorgesehen, dass die einzelnen Lamellen zur Bildung
der Lamellenanordnung, insbesondere des ersten Kanals 11 und des zweiten Kanals 12,
in ihren gekrümmten Endbereichen stoffschlüssig, beispielsweise durch eine Lötung,
miteinander verbunden sind. Wird der Kühler unter wechselnden Lastanforderungen betrieben,
z. B. durch ständig wechselnde bedarfsabhängige Anforderungen an unterschiedliche
Kühlleistungen, ändert sich die thermisch bedingte Ausdehnung der Lamellen 1 permanent
und die Lamellen 1 werden entsprechend beansprucht, was letztendlich zu einer Schädigung,
beispielsweise in Form eines Risses oder eines Bruchs, führen kann, wenn die Lamellen
1 einer mechanisehen Belastung ausgesetzt sind. Es hat sich hierbei gezeigt, dass
im Betrieb des Kühlers die Lamellen 1 in einem Primärbereich 21 anfälliger gegenüber
einer Schädigung sind als in einem Sekundärbereich 22, d. h. eine Wahrscheinlichkeit
für eine Schädigung ist im Primärbereich 21 größer als in einem Sekundärbereich 22,
wenn der Kühler im Betrieb wechselnden Lastanforderungen ausgesetzt ist. In der in
Figur 1 dargestellten Ausführungsform grenzt der Primärbereich 21 an den Verbindungsbereich
23 an. Insbesondere ist der Primärbereich 21 in einem in einer senkrecht zur Strömungsrichtung
verlaufenden Richtung gesehenen Endbereich des ersten Kanals 11 oder zweiten Kanals
12 angeordnet.
[0029] Die Figur 2 stellt eine Lamellenanordnung 10 für einen Kühler dar, wobei die Lamellenanordnung
10 mit einem Verfahren gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt wurde. In der dargestellten Ausführungsform wurde zur Erhöhung
der Robustheit im Primärbereich 21 die Druckeigenspannung in den Lamellen 1 durch
eine plastische Verformung mittels einer Autofrettage erhöht. Hierbei wird ein Innendruck
innerhalb des ersten Kanals 11 oder des zweiten Kanals 12 temporär soweit erhöht,
dass eine Streckgrenze eines Lamellenmaterials im Primärbereich 21 überschritten wird.
Mit anderen Worten: Für ein festgelegtes Zeitintervall wird im ersten Kanal 11 und/oder
im zweiten Kanal 12 mittels eines Druckfluids ein Innendruck erzeugt, bei dem das
Lamellenmaterial - ohne zu zerreißen - im Primärbereich 21 in einen Fließzustand überführt
wird. Folge ist eine plastische Verformung der Lamelle 1 im Primärbereich 21, bei
der zeitlich nach der herbeigeführten plastischen Verformungen durch die Autofrettage
eine Druckeigenspannung in der Lamelle 1 dauerhaft erhöht bleibt. Zu erkennen ist,
dass sich die Lamelle 1 entlang einer senkrecht zur Haupterstreckungsebene der Lamelle
1 verlaufenden Richtung durch die Autofrettage im Sekundärbereich 22 um eine Verformungshöhe
a verschoben hat.
[0030] Die Figur 3 stellt eine Lamellenanordnung 10 für einen Kühler dar, wobei die Lamellenanordnung
10 mit einem Verfahren gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt wurde. Das Verfahren entspricht dabei im Wesentlichen dem
der ersten Ausführungsform. Einen Unterschied bildet das Einbauelement 15, das im
ersten Kanal 11 integriert ist und insbesondere mittig im ersten Kanal 11 angeordnet
ist. Ein solches Einbauelement 15 kann beispielsweise ein Kühlernetz oder eine Turbolenzanlage
sein. Hierbei unterstützen die Einbauelemente 15 in vorteilhafter Weise eine zielgerichtete
plastische Verformung in einem an den Bereich mit dem Einbauelement 15 angrenzenden
Primärbereich 21, indem es die Lamellen 1 bereichsweise abstützt.
[0031] Die Figur 4 zeigt eine Lamellenanordnung 10 für einen Kühler während ihrer Herstellung
mit einem Verfahren gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Hierbei ist es vorgesehen, dass während der Herstellung, insbesondere beim
Stapeln bzw. Paketieren der Lamellen 1, ein Lastelement 18 am Primärbereich 21 angeordnet
wird. In der in Figur 4 illustrierten Ausführungsform ist das Lastelement 18 als Kugel
ausgestaltet, die zwischen zwei Lamellen 1 jeweils im ersten Kanal 11 angeordnet wird.
Mittels der Lastelemente 18 lässt sich in vorteilhafter Weise eine Vorspannung erzeugen,
die die Druckeigenspannung im Primärbereich 21 erhöht. Die Druckeigenspannung lässt
sich vorzugsweise auch dadurch erhöhen bzw. gezielt ausrichten, dass die Lastelemente
18 zeitlich vor einem die Lamellen 1 miteinander fügenden Lötprozess am Primärbereich
21 angeordnet werden. Insbesondere wird im Lötprozess Lötmaterial 8 verwendet. Unterstützt
von der beim Lötprozess entstehenden Temperaturentwicklung lässt sich eine plastische,
dauerhafte und durch eine Lage der Lastelemente 18 bestimmte plastische Verformung
mit einer erhöhten Druckeigenspannung veranlassen. Hierbei ist es vorstellbar, dass
ein beim Lötprozess aufgebauter Temperaturgradient in der Lamelle 11 gezielt abgekühlt
wird, d. h. sich entlang des Temperaturgradient erstreckende Teilbereiche gezielt
unterschiedlich schnell abgekühlt werden, wodurch eine weitere Erhöhung der Druckeigenspannung
veranlasst werden kann. Um die Lastelemente 18 zeitlich nach der Einstellung der Druckeigenspannung
wieder aus der Lamellenanordnung 10 zu entfernen, ist es vorzugsweise vorgesehen,
dass das Lastelement 18 aus einem löslichen Material bereitgestellt wird und im Anschluss
an die Erhöhung der Druckeigenspannung mittels des passenden Lösemittels, beispielsweise
Wasser, innerhalb des ersten Kanals 11 gelöst und anschließend herausgespült wird.
[0032] Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele beschrieben
worden ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen ausgeführt
werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen. Folglich soll die Erfindung nicht auf die offenbarten
Ausführungsbeispiele begrenzt sein, sondern soll alle Ausführungsbeispiele umfassen,
die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen. Insbesondere beansprucht
die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig
von den in Bezug genommenen Ansprüchen.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Lamelle
- 5
- Schädigung
- 8
- Lötmaterial
- 10
- Lamellenanordnung
- 11
- Erster Kanal
- 12
- Zweiter Kanal
- 15
- Einbauelement
- 18
- Lastelement
- 21
- Primärbereich
- 22
- Sekundärbereich
- 23
- Verbindungsbereich
- a
- Verformungshöhe
1. Verfahren zum Bereitstellen eines eine Lamellenanordnung (10) aufweisenden Kühlers
mit einem ersten Kanal (11) zur Führung eines wärmeabgebenden Fluids und einem zum
ersten Kanal (11) benachbarten zweiten Kanal (12) zur Führung eines wärmeaufnehmenden
Fluids, wobei der erste Kanal (11) und der zweite Kanal (12) jeweils durch benachbarte
Lamellen (1) der Lamellenanordnung (10) begrenzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vorbestimmten Bereich (21) der Lamellenanordnung eine Druckeigenspannung
erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der vorbestimmte Bereich der Lamellenanordnung ein
Primärbereich zumindest einer Lamelle (1) der Lamellenanordnung ist, in dem eine gegenüber
einem Sekundärbereich (22) der zumindest einen Lamelle (1) erhöhte Druckeigenspannung
erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der vorbestimmte Bereich der Lamellenanordnung
a) ein Bereich der Lamellenanordnung ist, der die höchste Wahrscheinlichkeit für das
Auftreten einer Schädigung aufgrund einer thermischen Belastung im Betrieb des Kühlers
aufweist; und/oder
b) ein Primärbereich der zumindest einen Lamelle ist, der eine höhere Anfälligkeit
für das Auftreten einer Schädigung aufgrund einer thermischen Belastung im Betrieb
des Kühlers als ein gegenüber dem Primärbereich räumlich versetzter Sekundärbereich
aufweist.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Erzeugung der Druckeigenspannung
a) die Lamellenanordnung im vorbestimmten Bereich plastisch verformt wird; und/oder
b) ein auf die Lamellenanordnung wirkender Druck derart eingestellt wird, dass eine
Streckgrenze eines Lamellenmaterials im vorbestimmten Bereich (21) überschritten wird.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, wobei zwei benachbarte
Lamellen (1) an ihren Endbereichen unter Bildung des ersten Kanals (11) oder des zweiten
Kanals (12) in einem Verbindungsbereich (23) verbunden werden, wobei der Primärbereich
(21) an den Verbindungsbereich (23) angrenzt und/oder benachbart hierzu angeordnet
ist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei innerhalb des ersten Kanals
(11) und/oder des zweiten Kanals (12) ein Einbauelement (15), insbesondere ein Kühlernetz
oder eine Turbolenzeinlage, integriert ist, wobei der vorbestimmte Bereich (21) an
einen Bereich mit dem Einbauelement (15) angrenzt.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lammellenanordnung zur
Erzeugung der Druckeigenspannung mittels Autofrettage im vorbestimmten Bereich plastisch
verformt wird.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Erzeugung der Druckeigenspannung
im vorbestimmten Bereich ein Verformungsverhalten der Lamellenanordnung (10) unter
Kraftbeaufschlagung ermittelt wird und zur Erzeugung der Druckeigenspannung die Lamellenanordnung
(10) abhängig vom ermittelten Verformungsverhalten mit einer von außen wirkenden Kraft
beaufschlagt wird.
9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lamellen (1) an einem
Verbindungsbereich (23) durch ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen,
insbesondere durch Löten, miteinander verbunden werden, wobei zur Erzeugung der Druckeigenspannung
im vorbestimmten Bereich ein sich über die Lamelle (1) erstreckender Temperaturgradient
während des auf das stoffschlüssige Fügen nachfolgenden Abkühlens der Lamelle (1)
kontrolliert wird, um eine Verspannung der Lamelle, insbesondere im vorbestimmten
Bereich zu erzeugen, wobei vorzugsweise ein erster Teilbereich der Lamelle (1) schneller
abgekühlt wird als ein räumlich zum ersten Teilbereich versetzten zweiter Teilbereich
der Lamelle (1).
10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Erzeugung der Druckeigenspannung
beim Herstellungsprozess der Lamellenanordnung, insbesondere während eines Paketierens
oder eines thermischen Verfahrens zum stoffschlüssigen Fügen der Lamellen, temporär
ein Lastelement (18) an der Lamellenanordnung im oder benachbart zum vorbestimmten
Bereich (21) angeordnet wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei
a) das Lastelement (18) zwischen zwei Lamellen (1) angeordnet ist; und/oder
b) wobei das Lastelement (18) aus einem löslichen Material bereitgestellt wird und
durch ein Auflösen mittels eines Lösungsmittels zeitlich nach Erzeugen der Druckeigenspannung
in einem Reinigungsschritt entfernt wird.
12. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kühler ein Fahrzeugkühler
ist.
13. Kühler, insbesondere Fahrzeugkühler, mit einem ersten Kanal (11) zur Führung eines
wärmeabgebenden Fluids und einem zum ersten Kanal (11) benachbarten zweiten Kanal
(12) zur Führung eines wärmeaufnehmenden Fluids, wobei der erste Kanal (11) und der
zweite Kanal (12) jeweils durch benachbarte Lamellen (11) einer Lamellenanordnung
(10) begrenzt sind, wobei zumindest eine Lamelle (1) in einem Primärbereich (21) eine
gegenüber einem Sekundärbereich (22) der Lamelle (1) erhöhte Druckeigenspannung aufweist.
14. Kühler gemäß Anspruch 13 bereitgestellt mit einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 12
15. Kraftfahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, mit einem Kühler gemäß einem der Ansprüche
13 oder 14.