(19)
(11) EP 3 336 808 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.2018  Patentblatt  2018/25

(21) Anmeldenummer: 17207388.4

(22) Anmeldetag:  14.12.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07F 17/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD TN

(30) Priorität: 14.12.2016 DE 102016124426

(71) Anmelder: Novomatic AG
2352 Gumpoldskirchen (AT)

(72) Erfinder:
  • THIEL, Martin
    2352 Gumpoldskirchen (AT)
  • DODERER, Klaus
    2352 Gumpoldskirchen (AT)

   


(54) UNTERHALTUNGSSPIELGERÄT


(57) Unterhaltungsspielgerät (3), umfassend: eine Rechnereinrichtung zum Generieren eines Datencodes (26) für das Unterhaltungsspielgerät (3); und eine Anzeige (5, 6) zum Anzeigen des generierten Datencodes (26); und eine Eingabeeinheit zum Eingeben des angezeigten Datencodes (26), wobei bei Übereinstimmung des eingegebenen Datencodes (26) mit dem generierten Datencode (26) das Unterhaltungsspielgerät (3) aus einem Ruhemodus in einen Spielmodus umschaltbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit zumindest einer Schreibeinheit für einen Datenträger, der von einer Leseeinrichtung eines Unterhaltungsspielgerätes auslesbar ist, um das Unterhaltungsspielgerät aus einem Ruhemodus in einen Spielmodus umzuschalten, oder eine Vorrichtung mit zumindest einer Ausgabeeinheit.

[0002] Die DE 10 2014 009 858 A1 offenbart ein Verfahren zur Auswahl eines Spielgerätes im Rahmen einer Spielstätte, das ein aufwendiges Suchen nach dem Standort freier ggfls. eines bevorzugt zu nutzenden Spielgerätes erübrigt. Über eine Vorauswahlvorrichtung sind verfügbare Spielgeräte spielergesteuert auswählbar, wobei die verfügbaren Spielgeräte in einer gegenüber nicht verfügbaren Spielgeräten unterscheidbaren Form angezeigt werden. Über die Vorauswahlvorrichtung oder eine mit ihr in Verbindung stehende Ausgabeeinheit wird nach der Auswahl eines verfügbaren Spielgerätes ein Identifizierungsmedium angezeigt oder ausgegeben, mit dem das ausgewählte Spielgerät freigeschaltet wird. Nachfolgend wird das ausgewählte Spielgerät an der Vorauswahlvorrichtung als nicht verfügbares Spielgerät angezeigt. Es ist keine Prüfung der Berechtigung, insbesondere des Alters, eines Benutzers, dem das Identifizierungsmedium angezeigt oder ausgegeben wird, vorgesehen.

[0003] Die Internet-Veröffentlichung der Zeitschrift AutomatenMARKT vom 28.07.2016 präsentiert einen so genannten Doku-Reader, bei dem es sich um eine Vorrichtung handelt, mit der ein Geldspielgerät mittels einer Fernbedienung zu aktivieren ist. Die Vorrichtung umfasst ein Lesegerät für Datenspeicher, beispielsweise in Form eines Magnetstreifens oder eines Speicherchips auf einem kartenförmigen Dokument, insbesondere einem Ausweisdokument oder einer Spielerkarte oder einer Fahrerlaubnis für Kraftfahrzeuge oder einer von einer Bank ausgestellten Scheck- oder Kreditkarte oder dergleichen, so dass ein Benutzer der Vorrichtung beispielsweise eine zur Freischaltung oder Inbetriebnahme des Geldspielgerätes erforderliche Altersprüfung ohne Inanspruchnahme von Servicepersonal durchführen kann. Die Vorrichtung kann in der Umgebung des freizuschaltenden Geldspielgerätes angeordnet werden und speichert insbesondere keine benutzerbezogenen Daten. Wird das Geldspielgerät nicht verwendet, versetzt es sich selbsttätig in einen nicht bespielbaren Modus, der auch als Jugendschutzmodus bezeichnet wird. Alternativ oder zusätzlich wird das Geldspielgerät mittels einer Fernbedienung von Servicepersonal in den nicht bespielbaren Modus versetzt.

[0004] Im Weiteren ist es zu einem vorschriftenkonformen Betrieb eines Spielgerätes, das Gewinne gewährt und mit Geld oder geldwerten Mitteln betrieben wird, erforderlich, dass ein gerätegebundenes und/oder personenungebundenes Identifikationsmittel benutzt wird, dessen Gültigkeit vor der Aufnahme des Spielbetriebs durch das Spielgerät geprüft wird.

[0005] Darüber hinaus ist es bekannt, den Zutritt zu einer Spielstätte nach der positiven Kontrolle eines personengebundenen Identifikationsmittels, das in einer Lesevorrichtung eingelesen wird, freizugeben, um nicht zutrittsberechtigten Personen den Zutritt zur Spielstätte zu verweigern. Hierbei lassen sich Ausweisdokumente, beispielsweise ein Personalausweis oder Reisepass, überprüfen und insbesondere mit Einträgen einer Spielersperrdatei abgleichen. Üblicherweise wird dieser Vorgang durch Servicepersonal der Spielstätte durchgeführt.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die ermöglicht, dass ein berechtigter Benutzer an einem bestimmten Unterhaltungsspielgerät spielt.

[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.

[0008] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.

[0009] Gemäß einer Ausgestaltung kann eine Vorrichtung umfasst sein, mit zumindest eine Ausgabeeinheit für einen definierten Datenträger, der von einer Leseeinrichtung eines Unterhaltungsspielgerätes auslesbar ist, um das Unterhaltungsspielgerät aus einem Ruhemodus in einen Spielmodus umzuschalten, wobei die Ausgabeeinheit mit einer Rechnereinrichtung gekoppelt ist und einen zum Aktivieren eines Spielmodus eines bestimmten Unterhaltungsspielgerätes vorgefertigten Datenträger ausgibt und/oder Daten zum Aktivieren eines Spielmodus eines bestimmten Unterhaltungsspielgerätes in den Datenträger einschreibt.

[0010] Bei dem verwendeten Datenträger kann es sich um ein Ticket mit aufgedrucktem Code oder eine Spielerkarte mit einem beschreibbaren Speicher handeln. Selbstverständlich ist auch die Verwendung einer in einem Smartphone oder dergleichen mobilen Einrichtung, gegebenenfalls unter Verwendung einer entsprechenden Smartphone-Software, einer so genannten App, möglich ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Das Beschreiben des Datenträgers erfolgt mittels der entsprechend angepassten Ausgabeeinheit entsprechend. Beispielsweise kann ein Barcode oder QR-Code aufgedruckt oder Daten in den entsprechenden Speicher, beispielsweise einen Magnetstreifen oder einen Chip, eingeschrieben werden. Die Daten sind an ein bestimmtes Spielgerät angepasst und dienen zum Aktivieren eines Spielmodus aus einem Ruhemodus heraus, wobei in dem Ruhemodus zumindest keine Spiele, insbesondere keine Spiele mit einer Gewinnmöglichkeit, darstellbar sind, die der Benutzer im Spielmodus, insbesondere nach Bezahlung, auswählen und spielen kann.

[0011] Die Leseeinrichtung des Unterhaltungsspielgerätes kann selbstverständlich inhärenter Bestandteil des Unterhaltungsspielgerätes oder der von dem Unterhaltungsspielgerät entfernten Vorrichtung oder eine in der Spielstätte vorhandene Leseeinrichtung sein. Die Kopplung kann über ein Rechnernetzwerk, auch drahtlos, realisiert werden.

[0012] Alternativ wird die Aufgabe gelöst mit einer Vorrichtung mit zumindest einer Ausgabeeinheit für einen von einer Rechnereinrichtung generierten Datencode, der in einem definierten Zusammenhang mit einem Unterhaltungsspielgerät steht und an diesem Unterhaltungsgerät eingebbar ist, um das Unterhaltungsspielgerät aus einem Ruhemodus in einen Spielmodus umzuschalten (bei Übereinstimmung des eingegebenen Datencodes mit dem generierten Datencode).

[0013] Bei dem Datencode kann es sich um einen beliebigen, beispielsweise auch numerischen oder alphanumerischen, Datencode handeln, der von dem zu aktivierenden Unterhaltungsspielgerät, das selbstverständlich eine Rechnereinrichtung umfasst, erzeugt und beispielsweise angezeigt oder zur Anzeige bzw. Ausgabe an eine entfernte Rechnereinrichtung, die beispielsweise im Zugangsbereich von Service-Personal einer Spielstätte angeordnet ist, übertragen oder von der entfernten Rechnereinrichtung für das zu aktivierende Unterhaltungsspielgerät erzeugt wird. Der Datencode wird von dem Benutzer entweder selbst gelesen oder dem Benutzer von dem Service-Personal ausgehändigt. Nach der Eingabe des Datencodes an dem zu aktivierenden Unterhaltungsspielgerät, beispielsweise mittels einer Tastatur, die auch auf einem Touchscreen des Unterhaltungsspielgerätes darstellbar ist, oder mittels eines dem unterhaltungsspielgerät zugeordneten Lesegerätes, wird der Spielmodus des Unterhaltungsspielgerätes aktiviert.

[0014] Vorzugsweise ist die Rechnereinrichtung mit zumindest einer Eingabeeinheit für zumindest personengebundene Informationen aus einem Speicher eines personengebundenen Identifikationsmittels gekoppelt ist, wobei die Eingabeeinheit und die Ausgabeeinheit mit mindestens einer Rechnereinrichtung verbunden sind, die die Informationen des personengebundenen Identifikationsmittels auswertet. Die Eingabeeinheit kann selbstverständlich inhärenter Bestandteil des Unterhaltungsspielgerätes oder der von dem Unterhaltungsspielgerät räumlich entfernten Vorrichtung oder eine in der Spielstätte vorhandene Eingabeeinheit sein. Die Kopplung kann über ein Rechnernetzwerk, auch drahtlos, realisiert werden.

[0015] Bei dem personengebundenen Identifikationsmittel kann es sich beispielsweise um elektronisch lesbares Ausweisdokument, insbesondere einen Reisepass oder einen Personalausweis, handeln. Es ist auch möglich, eine von einem Geldinstitut nach eindeutiger Feststellung der Identität eines möglichen Karteninhabers ausgegebene Karte handeln, beispielsweise eine Bankkarte, eine Girokarte oder eine Kreditkarte oder dergleichen handeln. Hierbei ist insbesondere wichtig, dass das Alter des Inhabers des Identifikationsmittels vertrauenswürdig geprüft wurde. Selbstverständlich ist die Eingabeeinheit für die personengebundenen Informationen an das Identifikationsmittel angepasst und beispielsweise als ein Kartenlesegerät ausgebildet, das auch berührungslos arbeiten kann. Im Weiteren ist auch die Erfassung personengebundener biometrischer Merkmale und deren Abgleich mit entsprechenden Datenbankinformationen mittels der Eingabeeinrichtung und der zugeordneten Rechnereinrichtung möglich.

[0016] Die Rechnereinrichtung vergleicht die Informationen des personengebundenen Identifikationsmittels mit vorgegebenen Daten und stellt insbesondere das Alter des Inhabers des Identifikationsmittels fest. Im Weiteren ist der Abgleich mit Datenbanken in denen eine Spielersperre hinterlegbar ist. Ist der Inhaber des Identifikationsmittels zum Spielen berechtigt, wird ihm der Datenträger oder der Datencode ausgegeben, der zum Spielen an einem bestimmten Unterhaltungsgerät berechtigt. Hierdurch soll ausgeschlossen werden, dass ein Benutzer von Unterhaltungsgeräten mehrere Unterhaltungsgeräte gleichzeitig oder ein unberechtigter Benutzer jegliches Unterhaltungsspielgerät bespielt. Selbstverständlich können die auf dem Datenträger hinterlegten Daten neben solchen zu dem Unterhaltungsspielgerät auch Daten umfassen, die einen Zeitraum beschreiben, in dem das bestimmte Unterhaltungsspielgerät aktivierbar und/oder im Spielmodus aktiv ist.

[0017] Die Vorrichtung kann einem Unterhaltungsspielgerät zugeordnet sein, beispielsweise in oder an dessen Gehäuse angeordnet, oder als so genannte Stand-Alone-Vorrichtung in einer Spielstätte angeordnet sein. Eine Vernetzung mit den Unterhaltungsspielgeräten ist nur dann zwingend erforderlich, wenn auf unterhaltungsspielgerätebezogene Daten, beispielsweise zur Feststellung des aktuellen Spielmodus oder deren angebotene Spiele oder dergleichen, zurückgegriffen wird.

[0018] Möchte der Benutzer an einem von ihm ausgewählten Unterhaltungsgerät spielen, besteht die Möglichkeit, dass er nach Anforderung an dem Unterhaltungsgerät, beispielsweise durch eine bestimmte Eingabe oder das Betätigen eines Schalters oder dergleichen, den von dem Unterhaltungsspielgerät zufällig erzeugten Code bzw. Datencode erhält, beispielsweise in Form eines Ausdrucks oder einer Darstellung auf einer Anzeigeeinrichtung oder durch Einschreiben in einen Datenspeicher. Bevorzugt gibt der Benutzer zur Auswahl des bestimmten Unterhaltungsspielgerätes einen von diesem Unterhaltungsspielgerät ausgegebenen Datencode an der Eingabeeinheit und den Datenträger zum Auslesen der eingespeicherten Daten an dem bestimmten Unterhaltungsgerät ein. Die an dem Unterhaltungsspielgerät auslesbaren Daten zum Aktivieren des Spielmodus umfassen den Code bzw. den Datencode. Es kann erwähnt werden, dass der zufällig erzeugte Datencode basierend auf einem allfällig vom Unterhaltungsspielgerät umfassten Zufallszahlengenerator erfolgt.

[0019] In Ausgestaltung sind mehrere Unterhaltungsspielgeräte mit der Rechnereinrichtung derart verbunden, dass dem Benutzer vorhandene und spielbereite Unterhaltungsspielgeräte optisch unterscheidbar zur Auswahl eines bestimmten Unterhaltungsspielgerätes dargestellt werden.

[0020] Demnach kann der Benutzer an der Vorrichtung, insbesondere auch einem Bildschirm der Vorrichtung erkennen welche Unterhaltungsspielgeräte in der Spielstätte vorhanden und welche momentan verfügbar, also bespielbar sind. Die Auswahl kann mittels einer Tastatur oder auf dem als Touch-Screen ausgebildeten Bildschirm der Vorrichtung erfolgen. Selbstverständlich können die Unterhaltungsspielgeräte innerhalb eines Grundrisses der Spielstätte dargestellt werden, so dass der Benutzer relativ einfach den Standort der einzelnen Unterhaltungsspielgeräte erkennen kann. Hierbei ist es auch möglich, beispielsweise nach einem bestimmten Spiel zu suchen und eine Anzeige der Unterhaltungsspielgeräte zu erhalten, die das Spiel umfassen.

[0021] Im Weiterer Ausgestaltung umfasst der Datenträger und/oder das Identifikationsmittel mindestens zwei voneinander unabhängige Speichermodule oder mindestens zwei voneinander unabhängige Speicherbereiche in einem Speichermodul. So lassen sich insbesondere personenbezogene Daten strikt von unterhaltungsspielgerätebezogenen Daten trennen. Beispielsweise lassen sich in dem einen Speichermodul oder dem einen Speicherbereich Punktestände bzw. geldwerte Guthaben oder dergleichen speichern, während in dem anderen Speichermodul oder Speicherbereich lediglich Daten bezüglich der Aktivierung des bestimmten Unterhaltungsspielgerätes hinterlegt sind. Es ist auch möglich, in einem der Speichermodule bzw. Speicherbereiche Grenzwerte, wie beispielsweise einen Maximaleinsatz, einen Maximalverlust, eine Maximalspielzeit oder dergleichen, persönliche Vorlieben des Benutzers, wie beliebte Spiele, bevorzugte Speisen und Getränke, oder dergleichen zu speichern. Die Speichermodule können physikalisch voneinander getrennt angeordnet sein, währen die unterschiedlichen Speicherbereiche unterschiedlich adressiert oder codiert oder dergleichen sind.

[0022] Vorzugsweise ist die Rechnereinrichtung mit einem Netzwerk verbunden und zur Reservierung eines bestimmten Unterhaltungsspielgerätes oder zum Erfassen der gekoppelten und/oder spielbereiten Unterhaltungsspielgeräte ansteuerbar. Beispielsweise lassen sich derart über einen Fernzugriff, beispielsweise über das Internet, die in der Spielstätte vorhandenen Unterhaltungsspielgeräte, insbesondere auf einem Smartphone, Tablet-Computer oder einer Anzeigeeinrichtung eines sonstigen entfernt platzierten Computers anzeigen und beispielsweise ein bestimmtes Unterhaltungsspielgerät für eine bestimmte Uhrzeit reservieren. Es ist auch möglich, dass ein Benutzer sich eine Nachricht schicken lässt, sobald das von ihm ausgewählte Unterhaltungsspielgerät zur Verfügung steht.

[0023] Zweckmäßigerweise ist die Rechnereinrichtung mit einer eine Kasse umfassenden Geldverarbeitungseinrichtung gekoppelt. Sonach ist es möglich, Geld an der Vorrichtung zu wechseln oder einzuzahlen und beispielsweise an das zur Benutzung vorgesehene bestimmte Unterhaltungsspielgerätes zu senden oder in eines der Speichermodule des Datenträgers von dem bestimmten Unterhaltungsspielgerät lesbar einzuschreiben. Hierbei kann es auch vorgesehen werden, dass der Benutzer Pfand für den ausgehändigten Datenträger einzahlt, das nach der Rückgabe des Datenträgers ausgezahlt wird.

[0024] In Ausgestaltung ist die Rechnereinrichtung zur Erfassung und Ausgabe von Daten, die auf ein Unterhaltungsspielgerät bezogen sind ausgelegt. Beispielsweise kann eine so genannte VDAI-Schnittstelle vorgesehen sein, um Daten, insbesondere buchhalterische und/oder steuerrelevante Daten, vorschriftenkonform auszulesen.

[0025] Um dem Benutzer der Vorrichtung einen Datenträger zur Verwendung an dem bestimmten Unterhaltungsspielgerät auszugeben, sind Datenträger in einer Magazineinrichtung ausgebbar bevorratet. Hierbei kann die Magazineinrichtung derart ausgestaltet werden, dass lediglich ein Datenträger für jedes in der Spielstätte vorhandene Unterhaltungsspielgerät vorgesehen ist, den die Magazineinrichtung auf Anforderung ausgibt. Ohne eine benutzerseitige Anforderung kann die Auswahl des auszugebenden Datenträgers, beispielsweise in Form einer Spielerkarte, durch die Rechnereinrichtung der Vorrichtung erfolgen, auch um eine gewünschte Auslastung der Unterhaltungsspielgeräte sicherzustellen.

[0026] Damit einem nicht berechtigten Benutzer bereits der Zutritt zur Spielstätte oder in einen abgetrennten Bereich, in dem sich die Unterhaltungsspielgeräte befinden, verweigert werden kann, steuert die Rechnereinrichtung einen Motor oder ein Schloss einer Zugangskontrolleinrichtung an, um einen Zugang zu einer Spielstätte freizugeben oder zu sperren. Beispielsweise kann ein Drehkreuz oder eine Tür oder dergleichen geöffnet oder geschlossen werden.

[0027] Zweckmäßigerweise steht die Rechnereinrichtung mit einer Tastatur und/oder einem Bildschirm in Verbindung. Somit lässt sich die Bedienung der Vorrichtung komfortabel gestalten und der Benutzer kann in ihm bekannter Weise Daten eingeben oder Inhalte/Darstellungen auswählen.

[0028] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.

[0029] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.

[0030] Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die mit mehreren Unterhaltungsspielgeräten gekoppelt ist, und

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer alternativen erfindungsgemäßen Vorrichtung, die mit mehreren Unterhaltungsspielgeräten gekoppelt ist.



[0031] In einer Spielstätte 1, deren Zugang durch eine Zutrittskontrolleinrichtung 2 mit einem elektrisch betätigbaren Schloss 12 freigebbar oder sperrbar ist, sind mehrere Unterhaltungsspielgeräte 3 angeordnet.

[0032] Jedes der geldbetätigten, rechnergesteuerten Unterhaltungsspielgeräte 3 mit Gewinnmöglichkeit umfasst ein Gehäuse 4 und weist auf seiner Vorderseite mindestens einen Bildschirm 5 zur Darstellung von Spieleinrichtungen und/oder Informationen, insbesondere spielrelevanter Informationen, wie z.B. eines Gewinnplans, auf. Im Weiteren sind unterhalb des Bildschirms 5 Anzeigen 6 für Guthaben, Punkte, Gewinne und dergleichen vorgesehen. Bei einem Guthaben in einer als Guthabenanzeige ausgeführten Anzeige 6 wird ein bestimmter Geldbetrag aus der Guthabenanzeige in eine bestimmte Punkteanzahl umgewandelt und in einer Punktebank aufaddiert, von der eine bestimmte Punktezahl als Einsatz für ein Spiel in der Spieleinrichtung abgebucht und in der in der Spieleinrichtung gewonnene Punkte aufaddiert werden.
Es kann erwähnt werden, dass es sich bei den Spieleinrichtungen um mechanische oder Video-Symbolspieleinrichtungen handeln kann, mit denen in an sich herkömmlicher Art und Weise zufallsgesteuerte Gewinnsymbolkombinationen darstellbar sind. Selbstverständlich weisen die Unterhaltungsspielgeräte 3 Eingabemittel zur Interaktion auf, beispielsweise übliche Eingabetasten die mechanisch und/oder als Touchscreen ausgebildet sind.

[0033] Darüber hinaus sind Nachstart-/ Stopptasten 7 angeordnet. Mit deren Beaufschlagung die Spieleinrichtung nachgestartet bzw. vorzeitig stillgesetzt werden kann, d. h. die Anzeige derart beeinflusst wird. Ferner sind ein Münzeinwurfschlitz 8 und ein Geldscheineingabeschlitz 9 einer nicht näher dargestellten Geldverarbeitungseinrichtung vorgesehen. Des Weiteren ist eine Rückgabetaste 10 angeordnet, durch deren Betätigung ein in der Guthabenanzeige angezeigtes Guthaben in eine Geldausgabeschale 11 abrufbar ist.

[0034] Um die Benutzung eines bestimmten Unterhaltungsspielgerätes 3 von einem berechtigten Benutzer sicherzustellen, ist eine Vorrichtung 13 mit einer Rechnereinrichtung 14 vorgesehen, die in beliebiger Weise mit den Unterhaltungsspielgeräten 3 vernetzt ist.

[0035] Die Vorrichtung 13 umfasst eine Ausgabeeinheit 15 für einen definierten Datenträger 16, vorliegend in Form einer Karte, der von einer Leseeinrichtung 17 des Unterhaltungsspielgerätes 3 auslesbar ist. Die Ausgabeeinheit 15 umfasst eine Magazineinrichtung 18 in der die Datenträger 16 ausgebbar bevorratet sind. Hierbei kann die Magazineinrichtung 18 derart ausgestaltet sein, dass für jedes Unterhaltungsspielgerät 3 ein Datenträger 16 vorgesehen ist. Es ist aber auch möglich, dass die Ausgabeeinheit 15 Daten eines bestimmten Unterhaltungsspielgerätes 3 in den Datenträger 16 einschreibt. Die Daten können einen unterhaltungsspielgerätespezifischen Code umfassen und dienen zur Umschaltung des Unterhaltungsspielgerätes 3 aus einem Ruhemodus, in dem kein bestimmungsgemäßes Gewinnspiel möglich ist, in einen Spielmodus, in dem bestimmungsgemäße Gewinnspiele ablaufen.

[0036] Zur Feststellung der Berechtigung des Benutzers ist eine Eingabeeinheit 19 für zumindest personengebundene Informationen aus einem Speicher eines personengebundenen Identifikationsmittels, beispielsweise eines Führerscheins, eines Ausweisdokumentes oder einer Geld- bzw. Kreditkarte vorgesehen, wobei die Eingabeeinheit 19 als eine Leseeinrichtung 21 ausgebildet sein und eine Tastatur 22 umfassen kann, die auch berührungslos arbeitet. Es ist aber auch möglich, beispielsweise auf in einem Smartphone gespeicherte Daten zuzugreifen, die eine hinreichend sichere Auskunft bezüglich der Identität und/oder des Alters des Benutzers liefern. Die eingelesenen Daten lassen sich über die gekoppelte Rechnereinrichtung 14 auch mit einer Sperrdatenbank abgleichen. Ist der Benutzer zum Spielen an einem der Unterhaltungsspielgeräte 3 berechtigt, erhält er einen entsprechenden Datenträger 16, der er an dem zugeordneten Unterhaltungsspielgerät 3 zur Aktivierung des Spielmodus einlesen kann und der Zugang zu der Spielstätte 1 wird durch das elektromechanische Öffnen des Schlosses 12 gewährt.

[0037] An der Vorrichtung 13 ist ein als Touch-Screen ausgebildeter Bildschirm 20 vorgesehen, auf dem die Unterhaltungsspielgeräte 3 gemäß ihrer Anordnung in der Spielstätte 1 ausgerichtet sind, wobei Unterhaltungsspielgeräte 3, die momentan zur Benutzung zur Verfügung stehen optisch unterscheidbar zu solchen Unterhaltungsspielgeräten 3 die derzeit nicht zur Verfügung stehen dargestellt sind und wobei die Darstellungen der Unterhaltungsspielgeräte 3 mit dem Bezugszeichen 3 ersehen sind. Der Benutzer der Vorrichtung 13 kann ein aktuell zur Verfügung stehendes Unterhaltungsspielgerät 3 auswählen, wonach er den entsprechenden Datenträger 16 erhält, oder er kann ein Unterhaltungsspielgerät 3 für einen bestimmten Zeitraum oder ab einer bestimmten Uhrzeit, beispielsweise nach einer Zwangspause des Unterhaltungsspielgerätes 3, in der keine Spiele ablaufen und die Geldspeicher geleert sein müssen, reservieren, wonach er einen Datenträger 16 mit einem Zeitstempel erhält.

[0038] Insbesondere bei einer Ausgestaltung des Datenträgers 16 mit mindestens zwei voneinander unabhängigen Speichermodulen 23 oder einem Speichermodul 23 mit zwei voneinander getrennten Speicherbereichen 25 lassen sich auf dem einen Speichermodul 23 oder in dem einen Speicherbereich 25 Daten hinterlegen, die einem bestimmten Unterhaltungsspielgerät 3 zugeordnet sind, und auf dem anderen Speichermodul 23 bzw. in dem anderen Speicherbereich 25 Daten, die beispielsweise von einem Benutzer vorgebbar sind oder sich auf ein Verhalten des Benutzers beziehen, wie beispielsweise ein Maximaieinsatz oder eine Maximalspielzeit oder ein Punkteguthaben, das sich der Benutzer beispielsweise an der Geldverarbeitungseinrichtung 24 der Vorrichtung 13 erkauft oder Informationen bezüglich bevorzugter Speisen und/oder Getränke usw.. Diese Daten werden beispielsweise über eine Benutzerkarte oder ein Smartphone oder dergleichen an die Vorrichtung 13 übertragen und in das entsprechende Speichermodul 23 des Datenträgers, das selbstverständlich auch durch eine spezielle Leseeinrichtung 17 des Unterhaltungsspielgerätes 3 oder eine entsprechende Adressierung oder Codierung auslesbar ist, eingeschrieben.

[0039] Selbstverständlich kann an der Geldverarbeitungseinrichtung 24 der Vorrichtung 13 eine Schnittstelle zur Ausgabe von Buchhaltungsdaten und/oder Statistikdaten vorgesehen sein, wobei die Datenerfassung an der Geldverarbeitungseinrichtung 24 insbesondere auch einer Steuergesetzgebung genügt und beispielsweise für jedes Unterhaltungsspielgerät 3 separat erfolgt.

[0040] Selbstverständlich kann die Rechnereinrichtung 14 der Vorrichtung 13 sowohl mit einem der Spielstätte 1 zugeordneten Zentralcomputer 26 als auch mit benutzereigenen Computereinrichtungen kommunizieren, beispielsweise über lokale Netzwerkverbindungen oder das Internet.

[0041] In alternativer Ausgestaltung legitimiert sich der Benutzer beispielsweise mit seinem personengebundenen Identifikationsmittel an der Eingabeeinheit 19, die sich insbesondere im Eingangsbereich der Spielstätte 1 befindet, um nach dem Öffnen des elektrisch betätigbaren Schlosses 12 oder eines Drehkreuzes oder dergleichen Zutrittskontrolleinrichtung 2 Zugang zur Spielstätte 1 zu erhalten. Alternativ weist sich der Benutzer gegenüber Servicepersonal der Spielstätte 1 aus. Darauffolgend fordert der Benutzer von dem beziehungsweise für das Unterhaltungsspielgerät 3, das er benutzen möchte, einen Datencode 26, den entweder eine Rechnereinrichtung des Unterhaltungsspielgerätes 3 generiert und auf dem Bildschirm 5 oder in einer Anzeigeeinrichtung 6 des Unterhaltungsspielgerätes 3 oder auf einem Bildschirm 20 der Vorrichtung 13, die beispielsweise im Zugangsbereich des Servicepersonals angeordnet ist anzeigt, oder die von der Rechnereinrichtung 14 der Vorrichtung 13 individuell für das Unterhaltungsspielgerät 3 generiert wird. Zum Aktivieren des Spielmodus des Unterhaltungsspielgerätes 3 ist der Datencode 26 an dem Unterhaltungsspielgerät 3 einzugeben. Selbstverständlich kann der Datencode 26 auch beispielsweise mittels eines mit der Rechnereinrichtung 14 der Vorrichtung 13 verbundenen Druckers 27 auf ein Ticket aufgedruckt werden, das zur Aktivierung des Spielmodus an einem Lesegerät 17 des Unterhaltungsspielgerätes 3 lesbar ist.
Bezugszeichen
1 Spielstätte 15. Ausgabeeinheit
2 Zutrittskontrolleinrichtung 16. Datenträger
3 Unterhaltungsspielgerät 17. Leseeinrichtung
4. Gehäuse 18. Magazineinrichtung
5. Bildschirm 19. Eingabeeinheit
6. Anzeige 20. Bildschirm
7. Nachstart-/ Stopptaste 21. Leseeinrichtung
8. Münzeinwurfschlitz 22. Tastatur
9. Geldscheineingabeschlitz 23. Speichermodul
10. Rückgabetaste 24. Geldverarbeitungseinrichtung
11. Geldausgabeschale 25. Speicherbereich
12. Schloss 26. Datencode
13. Vorrichtung 27. Drucker
14. Rechnereinrichtung    



Ansprüche

1. Unterhaltungsspielgerät (3), umfassend:

eine Rechnereinrichtung zum Generieren eines Datencodes (26) für das Unterhaltungsspielgerät (3); und

eine Anzeige (5, 6) zum Anzeigen des generierten Datencodes (26); und

eine Eingabeeinheit zum Eingeben des angezeigten Datencodes (26), wobei bei Übereinstimmung des eingegebenen Datencodes (26) mit dem generierten Datencode (26) das Unterhaltungsspielgerät (3) aus einem Ruhemodus in einen Spielmodus umschaltbar ist.


 
2. Unterhaltungsspielgerät (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Generieren des Datencodes (26) nach Anforderung an dem Unterhaltungsgerät (3) durch eine bestimmte Eingabe oder das Betätigen eines Schalters erfolgt.
 
3. Unterhaltungsspielgerät (3) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Datencode (26) zufällig erzeugbar ist.
 
4. Unterhaltungsspielgerät (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Datencode numerisch oder alphanumerisch ist.
 
5. Unterhaltungsspielgerät (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinrichtung mit zumindest einer Eingabeeinheit (17) für zumindest personengebundene Informationen aus einem Speicher eines personengebundenen Identifikationsmittels gekoppelt ist.
 
6. Unterhaltungsspielgerät (3) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinheit (17) für personengebundene Informationen biometrische Merkmale erfasst.
 
7. Unterhaltungsspielgerät (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinrichtung zur Erfassung und Ausgabe von Daten, die auf ein Unterhaltungsspielgerät (3) bezogen sind ausgelegt ist.
 
8. Unterhaltungsspielgerät (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinrichtung mit einer Tastatur und/oder einem Bildschirm in Verbindung steht.
 
9. Unterhaltungsspielgerät (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinrichtung über eine entsprechende Schnittstelle oder Netzwerkverbindung einen entfernten Computer zur Information über den Zustand des gekoppelten Unterhaltungsspielgerätes (3) ansteuert.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente