[0001] Die Erfindung betrifft eine Halteplatte für einen Staubsaugerfilterbeutel.
[0002] Herkömmliche Staubsaugerfilterbeutel umfassen regelmäßig eine Halteplatte, die mit
dem Filtermaterial des Beutels im Bereich der Beuteleintrittsöffnung verbunden ist.
Die Halteplatte dient dabei der Befestigung des Staubsaugerfilterbeutels im Staubsammelraum
eines Staubsaugers, wo die Halteplatte beispielsweise in eine dort vorgesehene Halterung
gesteckt und auf diese Weise fixiert wird.
[0003] Die Halteplatte weist eine mit der Eintrittsöffnung in der Beutelwand fluchtende
Durchtrittsöffnung auf, durch die im Betrieb ein angesaugter Luftstrom in den Staubsaugerfilterbeutel
eintritt. Hierfür wird ein Anschlussstutzen des Staubsaugers in die Durchtrittsöffnung
der Halteplatte gesteckt, sodass auf diese Weise der eingesaugte Luftstrom in den
Staubsaugerfilterbeutel eintreten kann, wo der mit dem Luftstrom mitgeführte Staub
abgeschieden wird.
[0006] Verschlussvorrichtungen für die Durchtrittsöffnungen von Halteplatten werden außerdem
in der
DE 20 2013 001 096,
DE 10 2006 055 890,
EP 0 758 209,
DE 10 2011 105 384,
DE 9101981,
DE 10 2014 109 596,
DE 20 2011 052 208,
EP 2 123 206,
DE 296 15 163,
EP 1 137 360,
DE 10 2012 012 999,
DE 20 2013 100 862,
DE 10 2008 046 200,
DE 10 2006 037 456,
DE 20 2008 004 733,
CH 483 247,
EP 1 480 545,
EP 1 628 582,
DE 10 2011 008 117,
DE 20 2015 101 218 und
EP 1 480 545.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe darin, eine Halteplatte für einen Staubsaugerfilterbeutel bereitzustellen,
die einfach herstellbar ist und eine zuverlässige Verschlussfunktion für die Durchtrittsöffnung
bietet. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß wird eine Halteplatte für einen Staubsaugerfilterbeutel bereitgestellt,
umfassend:
eine Basisplatte aus einem Kunststoff, in der eine Durchtrittsöffnung ausgebildet
ist, und
eine die Durchtrittsöffnung überdeckende Abdichtmembran aus einem elastischen Kunststoff,
die mit der Basisplatte verbunden ist,
wobei die Abdichtmembran im Bereich der Durchtrittsöffnung einen Schlitz aufweist,
und
wobei die Abdichtmembran entlang des Schlitzes zumindest abschnittsweise eine Verdickung
aufweist.
[0009] Da die Abdichtmembran die Durchtrittsöffnung überdeckt, wird auf diese Weise bei
einem konfektionierten Staubsaugerfilterbeutel die Durchtrittsöffnung der Halteplatte
- beispielsweise in herausgenommenem Zustand des Staubsaugerfilterbeutels - verschlossen.
Im Betrieb, wenn der Staubsaugerfilterbeutel in den Staubsammelraum eines Staubsaugers
eingesetzt ist, taucht der Stutzen des Staubsaugers (Anschlussstutzen) in die Durchtrittsöffnung
ein, wodurch diese (auf mechanischem Weg) geöffnet wird. Insbesondere wird die Abdichtmembran
aufgrund des Schlitzes geöffnet und zumindest bereichsweise gedehnt. Damit entsteht
nicht nur eine Eintrittsöffnung für einen angesaugten Luftstrom, sondern auch eine
Dichtwirkung zwischen dem Anschlussstutzen und der Halteplatte. Wenn der Stutzen aus
der Durchtrittsöffnung herausgezogen wird, nimmt die Abdichtmembran wegen des elastischen
Kunststoffs wieder ihre ursprüngliche Gestalt an, kehrt also wieder in ihre Ausgangslage
bzw. Ruhestellung zurück, sodass die Durchtrittsöffnung verschlossen wird. Die Durchtrittsöffnung
kann im Wesentlichen kreisförmig sein.
[0010] Die Verdickung entlang des Schlitzes führt zu einer vorteilhaften Stabilisierung
der Abdichtmembran im Bereich des Schlitzes und verstärkt die Rückstellkraft. Auf
diese Weise nimmt die Abdichtmembran nach dem Herausziehen bzw. Entfernen des Stutzens
in zuverlässiger Weise wieder ihre Ruhestellung ein und verschließt damit sicher die
Durchtrittsöffnung. Im Bereich der Verdickung weist die Abdichtmembran eine größere
Dicke bzw. ein größeres Flächengewicht als in den übrigen Bereichen der Abdichtmembran
auf.
[0011] Die Verdickung kann entlang des Schlitzes abschnittsweise, also entlang einzelner
(getrennter) Abschnitte, oder über im Wesentlichen die gesamte Länge des Schlitzes
vorgesehen sein. Die Abdichtmembran kann nur auf einer Seite oder auf beiden Seiten
des Schlitzes zumindest abschnittsweise eine Verdickung aufweisen.
[0012] Die Verdickung kann in Form eines Wulsts ausgebildet sein. Die Verdickung ist damit
als Verdickung des Kunststoffmaterials als solches ausgebildet. Mit anderen Worten
ist die Abdichtmembran mit den Verdickungen einstückig und durchgängig aus demselben
Material ausgebildet; die Verdickung ist Teil der Abdichtmembran. Damit führt die
Verdickung zu einer Erhöhung in der Abdichtmembran in diesem Bereich. Insbesondere
kann die Abdichtmembran einlagig ausgebildet sein. Auf diese Weise lässt sich die
Abdichtmembran mit geringem Aufwand und kostengünstig herstellen.
[0013] Die Abdichtmembran kann zwei oder mehr Schlitze aufweisen, wobei die Abdichtmembran
entlang eines, mehrerer oder aller Schlitze abschnittsweise oder über im Wesentlichen
die gesamte Länge eine Verdickung -wie zuvor beschrieben - aufweist. Die Verdickungen
entlang zweier oder mehrere Schlitze können gleich oder unterschiedlich ausgebildet
sein. Bei mehreren Schlitzen kann jeder Schlitz unabhängig von den übrigen Schlitzen
die beschriebenen Eigenschaften aufweisen.
[0014] Das Vorsehen von zwei oder mehr Schlitzen vereinfacht die Öffnung der Abdichtmembran
und führt zu einer zuverlässigeren Rückkehr in die Ausgangslage bzw. Ruhestellung,
wenn der Anschlussstutzen entfernt wird. Die Abdichtmembran wird bei mehreren Schlitzen
in keinem Bereich übermäßig gedehnt, was zu einer geringeren Beanspruchung des Materials
führt.
[0015] Wenn zwei oder mehr Schlitze vorgesehen sind, können sich wenigstens zwei der Schlitze
kreuzen. Dabei kann die Anordnung der Schlitze im Wesentlichen T-förmig, kreuzförmig
oder sternförmig sein. Mit derartigen Schlitzanordnungen verringert sich die Materialbeanspruchung
bei der Öffnung der Abdichtmembran; gleichzeitig kann eine zuverlässige Rückkehr in
die Ausgangsposition bei Entfernen des Anschlussstutzens gewährleistet werden. Der
Kreuzungspunkt von zwei sich kreuzenden Schlitzen kann höchstens 90%, vorzugsweise
höchstens 80% des Radius' der Abdichtmembran vom Mittelpunkt der Abdichtmembran entfernt
angeordnet sein. Bei kreuz- oder sternförmigen Schlitzanordnungen kann der Kreuzungspunkt
insbesondere im Mittelpunkt der Abdichtmembran sein.
[0016] Jeder Schlitz kann gerade oder gekrümmt ausgebildet sein. Bei mehreren Schlitzen
können diese gleiche oder unterschiedliche Form und/oder Dimensionierung aufweisen.
[0017] Jeder Schlitz kann eine Länge von wenigstens 50%, insbesondere wenigstens 75% des
Durchmessers der Durchtrittsöffnung aufweisen.
[0018] Die Schlitze können, müssen aber nicht senkrecht zueinander stehen. Sie können am
Kreuzungspunkt einen Winkel von wenigstens 45°, vorzugsweise wenigstens 70° einnehmen.
Dies gilt insbesondere auch bei Anordnungen bei denen Schlitze eine T-förmige, kreuzförmige
oder sternförmige Anordnung aufweisen.
[0019] Einer, mehrere oder alle der Schlitze können an einem oder beiden Enden eine Verbreiterung
aufweisen. Diese Verbreiterung kann eine gerundet Form, zum Beispiel eine Kreisform,
aufweisen. Durch eine solche Verbreiterung wird die Gefahr eines Einreißens der Abdichtmembran
an den Schlitzenden verringert. Die Verbreiterung kann einen Höchstdurchmesser von
höchstens 8 mm, insbesondere von höchstens 6 mm, speziell höchstens 4 mm, aufweisen.
[0020] In all diesen Konfigurationen können die jeweiligen Verdickungen wie beschrieben
ausgebildet sein. Insbesondere kann die Verdickung auch teilweise oder vollständig
entlang eines, mehrerer oder aller Verbreiterungen am Ende der Schlitze vorgesehen
sein.
[0021] Die Abdichtmembran kann eine Shore-A-Härte von 30 bis 85 aufweisen. Dies erlaubt
eine zuverlässige Abdichtung des Stutzens, ohne dass eine übermäßige Kraft beim Einführen
und Herausnehmen des Stutzens erforderlich ist.
[0022] Der elastische Kunststoff der Abdichtmembran kann ein thermoplastischer Kunststoff
(TPE) oder Flüssigsilikonkautschuk (LSR) sein. Diese Materialien zeigen ein besonders
vorteilhaftes Rückstellverhalten. Wenn also der Anschlussstutzen aus der Durchtrittsöffnung
entfernt wird, nimmt die Abdichtmembran bei diesen Materialien in besonders vorteilhafter
Weise ihre ursprüngliche Gestalt wieder an; die gedehnten Bereiche ziehen sich wieder
zusammen und kehren in ihre Ausgangslage zurück. Der Begriff "thermoplastisches Elastomer"
wird gemäß der Norm DIN EN ISO 18064:2014 verwendet und umfasst insbesondere TPA,
TPC, TPO, TPS, TPU, TPV und TPZ.
[0023] Bei der Abdichtmembran kann es sich um ein Spritzgussteil handeln. Eine spritzgegossene
Abdichtmembran lässt sich in einfacher, kostengünstiger und zuverlässiger Weise herstellen.
[0024] Die Abdichtmembran kann einen gewellten Bereich aufweisen. Eine derartige Wellenstruktur
verringert die Gefahr eines Überdehnens des Materials im Gebrauch, wenn also ein Anschlussstutzen
in die Durchtrittsöffnung gesteckt wird. Beim Hineinstecken eines Stutzens gehen zunächst
die gewellten Bereiche in einen flachen Zustand über, sodass die tatsächliche Materialdehnung
erst in einem nachfolgenden Stadium erfolgt. Damit lässt sich das Risiko eines Überschreitens
der Elastizitätsgrenze verringern.
[0025] Die gewellten Bereiche können insbesondere in Umfangsrichtung entlang des Randes
der Durchtrittsöffnung der Basisplatte ausgebildet sein; sie können parallel zum Rand
ausgebildet sein. Diese Bereiche werden regelmäßig beim Einführen des Anschlussstutzens
am stärksten gedehnt. Bei einer solchen Konfiguration folgen benachbarte Wellenberge
oder -täler in Umfangsrichtung (parallel zum Rand der Durchtrittsöffnung) aufeinander.
[0026] Die Abdichtmembran kann, insbesondere in radialer Richtung, gekrümmt ausgebildet
sein. Mit anderen Worten liegt die Abdichtmembran in ihrer Ausgangslage nicht in einer
Ebene parallel zur Ebene der Durchtrittsöffnung in der Basisplatte. Stattdessen kann
sie senkrecht zur Ebene der Durchtrittsöffnung (bspw. in Richtung der Durchtrittsöffnung
oder in entgegengesetzter Richtung, oder in Richtung des Beutelinnern oder in vom
Beutel abgewandter Richtung) gewölbt sein. In einem, insbesondere kreisförmigen, Bereich
um den Mittelpunkt der Abdeckmembran bzw. der Durchtrittsöffnung kann die Abdichtmembran
eine Krümmung aufweisen. Das Extremum (der höchste oder niedrigste Punkt) der Abdichtmembran
kann dabei insbesondere im Zentrum (der Durchtrittsöffnung) liegen. Eine derartige
Krümmung der Abdichtmembran führt zu einem leichteren und zuverlässigeren Verschließen,
wenn der Anschlussstutzen entfernt wird.
[0027] Die Abdichtmembran kann außerhalb der Verdickung, also in den nicht-verdickten Bereichen,
eine gleichmäßige Dicke aufweisen. Mit anderen Worten ist dann die Abdichtmembran
mit Ausnahme der Bereiche mit der Verdickung überall gleich dick. Diese Dicke der
nicht-verdickten Bereiche kann beispielsweise am Rand der Durchtrittsöffnung bestimmt
werden.
[0028] Die Dicke der Abdichtmembran kann wenigstens 0,10 mm, vorzugsweise 0,30 mm, und/oder
höchstens 1,0 mm, vorzugsweise höchstens 0,60 mm, betragen. Diese Dicken beziehen
sich auf die nicht-verdickten Bereiche. Dabei wird die Dicke gemäß der Norm DIN 53370:2006-11,
Punkt 4.1.2, Verfahren P (Kugelkalotte R30, Anpressdruck 0,1 N) bestimmt.
[0029] Die Dicke der Abdichtmembran kann im Bereich der Verdickung um wenigstens 20 % erhöht,
vorzugsweise um wenigstens 50 % (bezüglich der übrigen, nicht-verdickten Bereiche)
sein. Dies führt zu einer vorteilhaften Stabilisierung und Bereitstellung einer ausreichenden
Rückstellkraft. Die Verdickung kann eine Höhe von 0,1 - 0,4 mm, ausgehend von der
Oberfläche der Abdichtmembran, aufweisen.
[0030] Die Dicke der Abdichtmembran kann im Bereich der Verdickung wenigstens 0,11 mm, insbesondere
wenigstens 0,40 mm, und/oder höchstens 1,20 mm, insbesondere höchstens 0,70 mm betragen.
[0031] Mit diesen Werten wird eine Abdichtmembran bereitgestellt, die sowohl eine Abdichtung
des Anschlussstutzens bezüglich der Basisplatte als auch ein sicheres Verschließen
ermöglicht.
[0032] Die Verdickung kann nur nach einer Seite der Abdichtmembran oder nach beiden Seiten
der Abdichtmembran ausgebildet sein. Wenn die Verdickung nur nach einer Seite ausgebildet
ist, weist die Abdichtmembran auf der gegenüberliegenden Seite eine plane Oberfläche
auf; nur auf der Seite mit der Verdickung weist die Abdichtmembran eine Erhöhung oder
einen Wulst auf.
[0033] Die Verdickung hat insbesondere eine lang gestreckte Form (ist also länger als breit)
bzw. Linienform und verläuft abschnittsweise oder vollständig parallel zum Schlitz,
insbesondere auch parallel zu einer Verbreiterung am Ende eines Schlitzes. Die Verdickung
kann in einem Bereich entlang des Schlitzes ausgebildet sein, der eine Breite von
höchstens 5 mm, insbesondere höchstens 3 mm hat. Der Bereich entlang des Schlitzes
kann unmittelbar an den Schlitz angrenzen, also durch eine Kante des Schlitzes begrenzt
sein.
[0034] Die Verdickung selbst kann eine Breite von wenigstens 0,10 mm, vorzugsweise wenigstens
0,20 mm, und/oder höchstens 0,40 mm, vorzugsweise höchstens 0,30 mm, aufweisen. Die
Breite der Verdickung bezieht sich auf die Breite des Bereichs, in dem die Dicke der
Abdichtmembran eine größere Dicke als in den übrigen, nicht-verdickten Bereichen (bspw.
an der Kante der Durchtrittsöffnung) aufweist; gemeint ist also die Breite des Wulsts.
[0035] Durch derartige Breiten wird einerseits sichergestellt, dass die gewünschte Stabilisierung
der Abdichtmembran erzielt wird, aber gleichzeitig vermieden, dass die Abdichtmembran
eine zu hohe Steifigkeit aufweist.
[0036] Die Verdickung kann entlang des Schlitzes eine konstante oder eine variable Dicke
aufweisen. Die konstante oder variable Dicke kann insbesondere in Abhängigkeit der
Geometrie und/oder Position des Schlitzes gewählt werden. So kann beispielsweise die
Dicke in der Mitte eines Schlitzes maximal sein und zu den beiden Enden hin abnehmen.
[0037] Die Abdichtmembran kann mit der Basisplatte verschweißt sein oder an dieser angespritzt
sein. Damit wird eine sichere Verbindung auch unter Belastung im Betrieb ermöglicht.
Darüber hinaus lässt sich auf diese Weise die Halteplatte in einfacher und kostengünstiger
Weise herstellen.
[0038] Die Erfindung stellt weiterhin einen Staubsaugerfilterbeutel bereit, umfassend:
eine Beutelwandung aus einem Filtermaterial mit einer Eintrittsöffnung,
eine Basisplatte aus einem Kunststoff, in der eine Durchtrittsöffnung ausgebildet
ist, und
eine die Durchtrittsöffnung überdeckende Abdichtmembran aus einem elastischen Kunststoff,
wobei die Abdichtmembran mit der Basisplatte und/oder der Beutelwandung verbunden
ist,
wobei die Abdichtmembran im Bereich der Durchtrittsöffnung einen Schlitz aufweist,
und
wobei die Abdichtmembran entlang des Schlitzes zumindest abschnittsweise eine Verdickung
aufweist.
[0039] Damit wird insbesondere ein Staubsaugerfilterbeutel umfassend eine der oben beschriebenen
Halteplatten bereitgestellt. In der alternativen Ausführung ist die Abdichtmembran
mit der Beutelwandung verbunden. Dabei kann sie an der Außenseite oder im Innern des
Beutels angeordnet sein.
[0040] Der Staubsaugerfilterbeutel kann insbesondere eine ein- oder mehrlagige Beutelwandung
aus Filtermaterial umfassen. Bei dem Filtermaterial kann es sich insbesondere um Vliesstoff
handeln. Der Staubsaugerfilterbeutel kann ein Flachbeutel sein oder eine Klotzbodenform
aufweisen. Ein Flachbeutel wird durch zwei Seitenwände aus Filtermaterial gebildet,
die entlang ihrer Umfangsränder miteinander verbunden (beispielsweise verschweißt
oder verklebt) sind. In einer der beiden Seitenwände kann die Beutelfüllöffnung bzw.
Eintrittsöffnung vorgesehen sein. Die Seitenflächen bzw. -wände können jeweils eine
rechteckige Grundform aufweisen. Jede Seitenwand kann eine oder mehrere Lagen Vlies
und/oder Vliesstoff umfassen.
[0041] Die Halteplatte kann mit der Beutelwandung des Staubsaugerfilterbeutels verschweißt
sein.
[0042] Weitere Merkmale und Vorteile werden nachfolgend anhand der Figuren beschrieben.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Halteplatte mit einer Abdichtmembran;
- Figur 2
- eine schematische Querschnittsansicht einer Halteplatte mit einer Abdichtmembran;
- Figur 3
- eine weitere schematische Querschnittsansicht einer Halteplatte mit einer Abdichtmembran;
und
- Figur 4
- eine schematische Draufsicht auf eine Halteplatte mit einer Abdichtmembran.
[0043] Figur 1 illustriert schematisch eine Draufsicht auf eine Halteplatte 1, die eine
Basisplatte 2 aus Kunststoff, beispielsweise aus Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat
(PET), insbesondere recycliertem PET (rPET), umfasst. Im Betrieb wird diese Halteplatte
1 (als Teil eines Staubsaugerfilterbeutels) in eine Halterung im Innern eines Staubsammelraums
eines Staubsaugers eingesetzt, um auf diese Weise einen Staubsaugerfilterbeutel zu
haltern. In der Basisplatte ist eine Durchtrittsöffnung 3 ausgebildet, die von einer
Abdichtmembran 4 vollständig überdeckt wird; insbesondere ist keine zentrale Öffnung
für einen Anschlussstutzen vorgesehen. Die Abdichtmembran ist einlagig ausgeführt
und besteht aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) oder aus Flüssigsilikonkautschuk
(LSR).
[0044] Die Abdichtmembran 4 weist im Bereich der Durchtrittsöffnung 3 zwei Schlitze 5 auf.
In dem gezeigten Beispiel kreuzen sich die beiden Schlitze in einer T-förmigen Konfiguration.
Dabei steht einer der beiden Schlitze im Wesentlichen senkrecht auf dem anderen Schlitz.
An den Enden beider Schlitze verbreitern sich diese ein wenig, wodurch (kleine) kreisförmige
Löcher gebildet werden, durch die ein Einreißen der Abdichtmembran an den Enden der
Schlitze verhindert wird. Diese Löcher haben einen Durchmesser in einem Bereich von
1 - 8 mm.
[0045] Anders als in dem gezeigten Beispiel können die Schlitze auch in einem Winkel ungleich
90° aufeinander stehen, beispielsweise in einem Winkel von 45°. Einer der beiden Schlitze
oder auch beide Schlitze können gekrümmt sein, bspw. eine U-Form oder eine Wellenform
aufweisen.
[0046] In der gezeigten Ruhestellung bzw. Ausgangsposition stoßen die einander gegenüberliegenden
Ränder eines Schlitzes aneinander, sodass die Durchtrittsöffnung 3 durch die Abdichtmembran
verschlossen wird. Nach dem Einsetzen der Halteplatte (als Teil eines Staubsaugerfilterbeutels)
in einen Staubsammelraum eines Staubsaugers wird ein Anschlussstutzen eines Staubsaugers
in die Durchtrittsöffnung 3 gesteckt, wodurch die Abdichtmembran 4 nach unten (ins
Innere des Staubsaugerfilterbeutels) ausgelenkt und die Schlitze aufgeweitet werden.
Der Anschlussstutzen kann beispielsweise im Deckel des Staubsaugers vorgesehen sein
und beim Schließen des Deckels in die Durchtrittsöffnung eintauchen. Dadurch öffnet
sich die Abdichtmembran in der Durchtrittsöffnung, wobei die Abdichtmembran den Anschlussstutzen
umgebend diesen abdichtet. Bei der Auslenkung der Abdichtmembran wird diese insbesondere
im Randbereich entlang des Umfangs der Durchtrittsöffnung 3 gedehnt.
[0047] Neben den Schlitzen weist die Abdichtmembran Verdickungen 6 auf. Diese Verdickungen
6 sind länglich bzw. linienförmig ausgebildet und erstrecken sich entlang und parallel
des entsprechenden Schlitzes 5. Drei der Verdickungen sind im Wesentlichen gerade.
Darüber hinaus ist auch parallel zu jeder der Verbreiterungen am Ende der Schlitze
jeweils noch eine (gekrümmte) Verdickung 6 vorgesehen, wodurch die Gefahr des Einreißens
an diesen Stellen weiter verringert wird.
[0048] Die Abdichtmembran 4 hat grundsätzlich über ihre gesamte Fläche eine gleichmäßige
bzw. konstante Dicke in einem Bereich von 0,1 mm bis 0,8 mm. Diese Dicke kann beispielsweise
im Randbereich der Durchtrittsöffnung 3, insbesondere direkt am Rand der Durchtrittsöffnung,
gemessen werden. Im Bereich der Verdickungen 6 vergrößert sich die Dicke, sodass ein
Wulst ausgebildet wird. Dieser Wulst hat eine Höhe von 0,1 - 0,4 mm, ausgehend von
der Oberfläche der Abdichtmembran 4. Damit liegt die maximale Dicke der Abdichtmembran
bei der Verdickung in einem Bereich von 0,2 bis 1,2 mm.
[0049] Durch die linienförmigen Verdickungen wird die Abdichtmembran in diesem Bereich verstärkt.
Aufgrund der Verstärkung wird die Abdichtmembran stabilisiert und weist in diesen
Bereichen eine erhöhte Rückstellkraft auf. Aus diesem Grund kehrt die Abdichtmembran
nach dem Herausziehen des Anschlussstutzens in zuverlässiger Weise wieder in ihre
Ruhestellung zurück, in der die Durchtrittsöffnung 3 verschlossen ist. Wenn also der
Deckel des Staubsaugers geöffnet wird und damit der Anschlussstutzen aus der Durchtrittsöffnung
kommt, verschließt sich der Staubsaugerbeutel und kann in hygienischer Weise entsorgt
werden.
[0050] In dem gezeigten Beispiel weist der vertikale Schlitz auf seinen beiden Seiten (also
links und rechts) eine Verdickung auf. Bei dem horizontalen Schlitz ist lediglich
eine Verdickung auf einer Seite vorgesehen. Außerdem sind an drei Schlitzenden Verdickungen
angeordnet. Alternative Ausbildungen sind allerdings genauso möglich. Alle Verdickungen
befinden sich auf derselben Seite der Abdichtmembran. Die Verdickungen können über
ihre gesamte Länge eine konstante Dicke/Höhe oder eine variable Höhe aufweisen.
[0051] Figur 2 ist eine schematische Querschnittsansicht einer Halteplatte 1, die eine Basisplatte
2 mit einer Durchtrittsöffnung 3 und eine die Durchtrittsöffnung 3 überdeckende Abdichtmembran
4 umfasst. Die Halteplatte 1 ist dabei mit der Beutelwandung 7 eines Staubsaugerfilterbeutels
verschweißt. Die Beutelwandung 7 umfasst eine oder mehrere Lagen eines Vliesstoffes.
[0052] In dem illustrierten Beispiel sind die Basisplatte 2, die Abdichtmembran 4 sowie
die Beutelwandung 7 miteinander verschweißt. Dabei ist typischerweise die Halteplatte
an ersten Positionen mit der Beutelwandung verschweißt; die Abdichtmembran ist an
anderen, zweiten Positionen mit der Halteplatte und/oder der Beutelwandung verschweißt.
[0053] In dem gezeigten Beispiel ist die Abdichtmembran 4 zwischen der Basisplatte 2 und
der Beutelwandung 7 angeordnet. Alternativ kann die Abdichtmembran auch auf der der
Beutelwandung abgewandten Seite der Basisplatte vorgesehen sein. Als weitere Möglichkeit
kann die Abdichtmembran auch im Innern des Beutels an der Beutelwandung befestigt
(bspw. verschweißt) sein.
[0054] Bei der Herstellung/Konfektionierung des Staubsaugerbeutels kann die Abdichtmembran
entweder zunächst mit der Basisplatte der Halteplatte verbunden werden; danach wird
diese Halteplatte mit der Beutelwandung verbunden. Alternativ kann zunächst die Abdichtmembran
(im Innern oder an der Außenseite des Beutels) mit der Beutelwandung verbunden werden;
danach wird die Basisplatte mit der Beutelwandung verbunden. Diese Verbindungen können
in Form von Klebe- und/oder (Ultraschall-)Schweißverbindungen erfolgen.
[0055] Im Bereich der Durchtrittsöffnung 3 ist in Figur 2 ein Schlitz 5 in der Abdichtmembran
4 gezeigt neben dem auf jeder Seite jeweils eine wulstförmige Verdickung 6 vorgesehen
ist. In diesem Beispiel sind beide Verdickungen nur nach einer Seite der Abdichtmembran
4, nämlich nach oben hin, ausgebildet. Alternativ können die Verdickungen auch nach
der anderen Seite oder nach beiden Seiten hin ausgebildet sein.
[0056] In dem in Figur 2 gezeigten Beispiel liegt die Abdichtmembran in ihrer Ruhe- oder
Ausgangsstellung in einer zur Durchtrittsöffnung 3 parallelen Ebene. Nach einem Herausziehen
eines Anschlussstutzens wird sie wieder zu dieser ursprünglichen Gestalt zurückkehren.
[0057] Figur 3 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei dem die Abdichtmembran 4
in ihrer Ruhestellung in radialer Richtung gekrümmt ausgebildet ist. Dies bedeutet,
dass sie in dem gezeigten Beispiel in Richtung der Durchtrittsöffnung 3 gewölbt ist.
In einem Bereich um das Zentrum der Durchtrittsöffnung, durch das der Schlitz 5 verläuft,
ist die Krümmung konvex (in Draufsicht auf die Durchtrittsöffnung von außen). Bei
dieser Ausführungsform sind die wulstförmigen Verdickungen 6 auf der der Durchtrittsöffnung
abgewandten Seite der Abdichtmembran 4 ausgebildet, weisen also in Richtung des Beutelinnern.
[0058] Figur 4 zeigt eine schematische Draufsicht einer Ausführungsform einer Halteplatte
1, bei der in der Abdichtmembran zwei kreuzförmig angeordnete Schlitze 5 vorgesehen
sind. Entlang dieser Schlitze 5 sind abschnittsweise Verdickungen 6 vorgesehen. Diese
Verdickungen erstrecken sich nicht ununterbrochen über die gesamte Länge des jeweiligen
Schlitzes, sie sind vielmehr separiert ausgebildet.
[0059] Darüber hinaus weist die Abdichtmembran 4 vier gewellte Bereiche 8 auf. Die Wellenstruktur
ist dabei in Umfangsrichtung ausgebildet, wie dies in ähnlicher Weise zum Beispiel
in der
DE 86 22 890 gezeigt ist. In den Bereichen 8 ähnelt die Abdichtmembran 4 damit einem Krepppapier
oder Wellpappe. Durch die gewellte Struktur wird in diesen Bereichen für die Abdichtmembran
4 zusätzliches Material bereitgestellt. Wenn ein Anschlussstutzen in die Durchtrittsöffnung
3 gesteckt wird, geht zunächst die Abdichtmembran in den ursprünglich gewellten Bereichen
in einen glatten Zustand über, wird also glatt gezogen, und dort dann erst anschließend
gedehnt. Dies führt zu einer geringeren Beanspruchung der Abdichtmembran und damit
zu einem zuverlässigen Verschließen auch nach längerer Zeit.
[0060] Es versteht sich, dass die in den verschiedenen Figuren und Beispielen offenbarten
Merkmale auch beliebig anders kombiniert werden können. Darüber hinaus sind auch andere
Konfigurationen für die Schlitze und/oder Verdickungen - wie oben beschrieben - möglich.
1. Halteplatte (1) für einen Staubsaugerfilterbeutel, umfassend
eine Basisplatte (2) aus einem Kunststoff, in der eine Durchtrittsöffnung (3) ausgebildet
ist, und
eine die Durchtrittsöffnung überdeckende Abdichtmembran (4) aus einem elastischen
Kunststoff, die mit der Basisplatte verbunden ist,
wobei die Abdichtmembran im Bereich der Durchtrittsöffnung einen Schlitz (5) aufweist,
wobei die Abdichtmembran entlang des Schlitzes zumindest abschnittsweise eine Verdickung
(6) aufweist.
2. Halteplatte nach Anspruch 1, wobei die Verdickung in Form eines Wulsts ausgebildet
ist.
3. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Abdichtmembran zwei
oder mehr Schlitze aufweist, wobei die Abdichtmembran entlang eines, mehrerer oder
aller Schlitze zumindest abschnittsweise eine Verdickung aufweist.
4. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der elastische Kunststoff
ein thermoplastischer Kunststoff oder Flüssigsilikonkautschuk ist.
5. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Abdichtmembran einen
gewellten Bereich aufweist.
6. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Abdichtmembran gekrümmt
ausgebildet ist.
7. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Dicke der Abdichtmembran
im Bereich der Verdickung um wenigstens 20 % erhöht, vorzugsweise um wenigstens 50
% erhöht, ist.
8. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Dicke der Abdichtmembran
wenigstens 0,10 mm, vorzugsweise 0,30 mm, und/oder höchstens 1,0 mm, vorzugsweise
höchstens 0,60 mm, beträgt.
9. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Dicke der Abdichtmembran
im Bereich der Verdickung wenigstens 0,12 mm, vorzugsweise wenigstens 0,40 mm, und/oder
höchstens 1,20 mm, vorzugsweise höchstens 0,70 m, beträgt.
10. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Verdickung nur nach
einer Seite der Abdichtmembran oder nach beiden Seiten der Abdichtmembran ausgebildet
ist.
11. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Verdickung eine Breite
von wenigstens 0,10 mm, vorzugsweise wenigstens 0,20 mm, und/oder höchstens 0,40 mm,
vorzugsweise höchstens 0,30 mm, aufweist.
12. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Abdichtmembran außerhalb
der Verdickung eine gleichmäßige Dicke aufweist.
13. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Verdickung entlang
des Schlitzes eine konstante oder eine variable Dicke aufweist.
14. Halteplatte nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Abdichtmembran mit
der Basisplatte verschweißt oder an diese angespritzt ist.
15. Staubsaugerfilterbeutel umfassend
eine Beutelwandung (7) aus einem Filtermaterial mit einer Eintrittsöffnung,
eine Basisplatte (2) aus einem Kunststoff, in der eine Durchtrittsöffnung ausgebildet
ist, und
eine die Durchtrittsöffnung überdeckende Abdichtmembran (4) aus einem elastischen
Kunststoff,
wobei die Abdichtmembran mit der Basisplatte und/oder der Beutelwandung verbunden
ist,
wobei die Abdichtmembran im Bereich der Durchtrittsöffnung einen Schlitz (5) aufweist,
und
wobei die Abdichtmembran entlang des Schlitzes zumindest abschnittsweise eine Verdickung
(6) aufweist.