[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Inspizieren und/oder Beproben eines Warmbandteilstücks.
Ferner betrifft die Erfindung eine Produktionsanlage zur Warmbandherstellung.
[0002] Es ist bekannt, zur Überwachung der Qualität eines Warmbandes mithilfe einer Schere
oder eines Plasmaschneiders von dem Warmband ein Warmbandteilstück abzutrennen und
das abgetrennte Warmbandteilstück zu inspizieren und/oder zu beproben.
[0003] Üblicherweise erfolgt das Abtrennen des Warmbandteilstücks nachdem das Warmband mittels
einer Haspelanlage zu einem Bund, in Fachkreisen auch Coil genannt, aufgewickelt und
typischerweise mit einem oder mehreren Umreifungsbändern verschlossen worden ist.
[0004] Der Bund wird dabei mittels eines Transportsystems von der Haspelanlage zu einer
Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung transportiert und dort mittels eines Bundöffners
geöffnet. Anschließend wird der Bund zumindest teilweise abgewickelt und das Warmbandteilstück
vom Warmband abgetrennt.
[0005] Da ein Warmband in Form eines Bundes, insbesondere im Falle einer hohen Festigkeit
und/oder einer hohen Banddicke, aufgrund seiner Materialsteifigkeit wie eine (Spiral-)Feder
wirkt, muss der Bund beim Öffnen aus Sicherheitsgründen mithilfe von Halteelementen
gegen ein unkontrolliertes Auseinandergehen gesichert werden.
[0006] Nach dem Abtrennen des Warmbandteilstücks wird das restliche Warmband vollständig
zu einem Bund aufgewickelt und erneut mit einem oder mehreren Umreifungsbändern verschlossen.
[0007] Eine solche Vorgehensweise ist sehr zeit- und arbeitsaufwändig und birgt aufgrund
besagter Federwirkung des Bundes insbesondere beim Öffnen des Bundes ein potentielles
Sicherheitsrisiko für Mensch und Umgebung.
[0008] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein aufwandsgünstiges Inspizieren und/oder Beproben
eines Warmbandteilstücks zu ermöglichen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 sowie durch eine Produktionsanlage zur Warmbandherstellung mit den Merkmalen
des Anspruchs 7.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Warmbandteilstück mittels einer Trennvorrichtung
von einem Warmband abgetrennt und zumindest ein Teilabschnitt des restlichen Warmbandes
mittels einer Haspelanlage in einem Aufwickelprozess zu einem Bund aufgewickelt, wobei
das Warmband mittels einer Fördereinrichtung zu der Haspelanlage transportiert wird,
das Abtrennen des Warmbandteilstücks vor Abschluss des Aufwickelprozesses durchgeführt
wird und das Warmbandteilstück mittels besagter Fördereinrichtung zu einer Inspektions-
und/oder Probenahmevorrichtung transportiert wird.
[0011] Die erfindungsgemäße Produktionsanlage umfasst eine Trennvorrichtung zum Abtrennen
eines Warmbandteilstücks von einem Warmband, eine Haspelanlage zum Aufwickeln zumindest
eines Teilabschnitts des restlichen Warmbandes, eine Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
zum Inspizieren und/oder Beproben des Warmbandteilstücks sowie eine Fördereinrichtung,
welche dazu eingerichtet ist, das Warmband zu der Haspelanlage zu transportieren sowie
das Warmbandteilstück zu der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung zu transportieren,
wobei die Trennvorrichtung eingangsseitig der Haspelanlage angeordnet ist.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche sowie
der nachfolgenden Beschreibung und können sich sowohl auf das Verfahren als auch auf
die Produktionsanlage beziehen.
[0013] Vorteilhafterweise ist die Produktionsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, insbesondere zur Durchführung mindestens einer der nachfolgend beschriebenen
vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, eingerichtet. Anders
ausgedrückt, die Produktionsanlage ist vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass
mit ihr das erfindungsgemäße Verfahren bzw. mindestens eine der nachfolgend beschriebenen
vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt werden
kann.
[0014] Da das Warmbandteilstück vom Warmband abgetrennt wird, bevor der Aufwickelprozess
abgeschlossen ist, und für den Transport des Warmbandteilstücks zu der Inspektions-
und/oder Probenahmevorrichtung dieselbe Fördereinrichtung genutzt wird, welche auch
für den Transport des Warmbandes zu der Haspelanlage genutzt wird, kann bei der Erfindung
darauf verzichtet werden, das Warmband als Bund zu der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
zu transportieren.
[0015] Auf ein zeit- und arbeitsaufwändiges Öffnen eines Bundes in der Inspektions- und/oder
Probenahmevorrichtung sowie ein Sichern des Bundes gegen ein unkontrolliertes Auseinandergehen
kann verzichtet werden. Folglich kann in der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
insbesondere auf einen Bund-öffner, eine Anlage zum Abwicklen und erneuten Aufwickeln
des Warmbandes, Halteelemente zum Sichern des Bundes gegen ein unkontrolliertes Auseinandergehen
sowie eine Umreifungsmaschine zum erneuten Schließen des Bundes verzichtet werden.
[0016] Dadurch, dass bei der Produktionsanlage die Trennvorrichtung eingangsseitig der Haspelanlage
angeordnet ist, ist es möglich, das Warmbandteilstück vom Warmband abzutrennen, bevor
der Aufwickelprozess des restlichen Warmbandes abgeschlossen ist.
[0017] Als "restliches Warmband" kann derjenige Teil des Warmbandes aufgefasst werden, der
vom Warmband nach dem Abtrennen des Warmbandteilstücks übrig bleibt.
[0018] Die Formulierung, dass "zumindest ein Teilabschnitt des restlichen Warmbandes zu
einem Bund aufgewickelt wird" kann dahingehend verstanden werden, dass das gesamte
restliche Warmband oder ein Teil davon zu einem Bund aufgewickelt wird.
[0019] Das Warmband kann insbesondere aus Stahl oder alternativ aus einem Nichteisenmetall,
wie zum Beispiel Kupfer oder Aluminium, bestehen.
[0020] Grundsätzlich ist es bei der Erfindung möglich, mittels der Trennvorrichtung das
Warmbandteilstück von einem beliebigen Ende des Warmbandes abzutrennen, also nicht
nur von demjenigen Ende des Warmbandes, welches die Haspelanlage als erstes erreicht.
[0021] Die Produktionsanlage ist vorzugsweise dazu eingerichtet, das Warmband aus einem
metallischen Gießprodukt, beispielsweise einem Metallstrang, herzustellen, insbesondere
durch einen Warmwalzprozess. Optionalerweise ist die Produktionsanlage dazu eingerichtet,
besagtes Gießprodukt zu erzeugen.
[0022] In der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung kann das Warmbandteilstück einer
Inspektion, insbesondere einer Oberflächeninspektion, unterzogen werden. Die Inspektion
kann insbesondere visuell durch technisches Personal und/oder mithilfe eines oder
mehrerer Messgeräte erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann in der Inspektions-
und/oder Probenahmevorrichtung von dem Warmbandteilstück eine Probe entnommen werden.
[0023] Ferner kann in der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung eine Materialprüfung,
insbesondere eine mechanische Materialprüfung, des Warmbandteilstücks durchgeführt
werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine solche Materialprüfung abseits der Inspektions-
und/oder Probenahmevorrichtung, beispielsweise in einem Labor, erfolgen.
[0024] Es kann unter anderem vorgesehen sein, dass lediglich die von dem Warmbandteilstück
entnommene Probe in der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung inspiziert wird
und/oder für Materialprüfungen, insbesondere außerhalb der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung,
verwendet wird. Das restliche Warmbandteilstück, also derjenige Teil des Warmbandteilstücks,
der vom Warmbandteilstück nach dem Abtrennen der Probe übrig bleibt, kann beispielsweise
verschrottet werden.
[0025] Vorzugsweise wird das Warmbandteilstück mittels der Trennvorrichtung senkrecht zur
Warmbandlängsrichtung von dem Warmband, insbesondere über dessen gesamte Breite hinweg,
abgetrennt. Das Warmbandteilstück kann insbesondere streifenförmig sein. Das heißt,
seine Länge kann sich deutlich von seiner Breite unterscheiden.
[0026] Ferner kann vorgesehen sein, dass für das Abtrennen des Warmbandteilstücks eine Transportgeschwindigkeit
der Fördereinrichtung reduziert wird. In solch einem Fall wird nach dem Abtrennen
des Warmbandteilstücks die Transportgeschwindigkeit der Fördereinrichtung zweckmäßigerweise
wieder erhöht.
[0027] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Warmband, genauer gesagt dessen aufzuwickelnder
Teilabschnitt, bei dem Aufwickelprozess erstmalig aufgewickelt wird. Anders ausgedrückt,
das Warmband ist also, bevor es zur Trennvorrichtung gebracht worden ist, vorteilhafterweise
nicht zuvor auf- und wieder abgewickelt worden. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft,
weil durch einen etwaigen vorangegangenen Auf- und Abwickelprozess Kratzer am Warmband
entstehen können, welche das Ergebnis einer (Oberflächen-)Inspektion des Warmbandteilstücks
beeinflussen könnten. Weiter ist dies deshalb vorteilhaft, weil durch das Abtrennen
des Warmbandteilstücks vor einem erstmaligen Aufwickeln des Warmbandes zu einem Bund
in dem Warmband noch keine Federenergie durch eine beim Aufwickeln entstandene elastische
Verformung des Warmbandes vorherrscht.
[0028] In einer Ausführungsform der Erfindung wird das Abtrennen des Warmbandteilstücks
vor Beginn des Aufwickelprozesses durchgeführt. Mit anderen Worten, das Warmbandteilstück
kann von dem Warmband abgetrennt werden, noch bevor überhaupt mit dem Aufwickelprozess
begonnen wird. In diesem Fall bildet diejenige Querkante des restlichen Warmbandes,
an welcher das Warmbandteilstück abgetrennt worden ist, nach Abschluss des Aufwickelprozesses
vorzugsweise ein innenliegendes Ende des Bundes, sprich eine innenliegende Querkante
des Bundes.
[0029] Als Querkante des Warmbandes ist eine senkrecht zur Längsrichtung des Warmbandes
bzw. zu dessen Längskanten ausgerichtete Kante des Warmbandes zu verstehen.
[0030] Im Falle der Abtrennung des Warmbandteilstücks vor Beginn des Aufwickelprozesses
erreicht der aufzuwickelnde Teil des Warmbandes die Haspelanlage vorteilhafterweise
nach dem Abtrennen des Warmbandteilstücks.
[0031] Das Warmband, von dem das Warmbandteilstück abgetrennt wird, kann beispielsweise
ein Endlosband sein. Mit anderen Worten, das Warmbandteilstück kann von einem Endlosband
abgetrennt werden. In solch einem Fall kann das Warmband, nachdem das Warmbandteilstück
abgetrennt worden ist, mittels besagter Trennvorrichtung und/oder mittels einer anderen
Trennvorrichtung in mehrere Einzelbänder aufgetrennt werden. Diese Einzelbänder können
jeweils zu einem Bund aufgewickelt werden, insbesondere mittels besagter Haspelanlage
und/oder mittels einer anderen Haspelanlage. Ferner können nach dem Abtrennen des
Warmbandteilstücks weitere Warmbandteilstücke von dem restlichen Warmband abgetrennt
werden.
[0032] Weiterhin kann das Warmband, von dem das Warmbandteilstück abgetrennt wird, ein Einzelband
sein.
[0033] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Abtrennen des Warmbandteilstücks
vor Beginn des Aufwickelprozesses durchgeführt. Anders ausgedrückt, das Warmbandteilstück
kann nach Beginn des Aufwickelprozesses abgetrennt werden. Das Warmbandteilstück kann
also abgetrennt werden, nachdem zumindest ein Teilabschnitt des Warmbandes bereits
zu einem Bund aufgewickelt worden ist. In diesem Fall erreicht der Bandanfang die
Haspelanlage zweckmäßigerweise vor dem Abtrennen des Warmbandteilstücks.
[0034] Wird das Warmbandteilstück vor Beginn des Aufwickelprozesses abgetrennt, so wird
mittels der Fördereinrichtung vorzugsweise ein Teil des restlichen Warmbandes oder
das gesamte restliche Warmband zur Haspelanlage transportiert. Wenn das Warmbandteilstück
nach Beginn des Aufwickelprozesses abgetrennt wird, wird mittels der Fördereinrichtung
vorzugsweise das ursprüngliche Warmband, bei dem das Warmbandteilstück noch nicht
vom restlichen Warmband getrennt worden ist, zur Haspelanlage transportiert.
[0035] Nach dem Abtrennen des Warmbandteilstücks wird der Aufwickelprozess vorzugsweise
abgeschlossen. Im Falle der Abtrennung des Warmbandteilstücks nach Beginn des Aufwickelprozesses
bildet diejenige Querkante des restlichen Warmbandes, an welcher das Warmbandteilstück
abgetrennt worden ist, vorzugsweise ein außenliegendes Ende des Bundes, sprich eine
außenliegende Querkante des Bundes.
[0036] Vorteilhafterweise sind die Trennvorrichtung, die Haspelanlage und die Inspektions-
und/oder Probenahmevorrichtung durch die Fördereinrichtung miteinander verbunden.
[0037] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Fördereinrichtung als
Rollgang ausgebildet, auch Rollenförderer genannt. Solch eine Fördereinrichtung ist
für den Transport von Warmband gut geeignet und durch eine Art Baukastenprinzip aufwandsgünstig
an die jeweils vorliegenden räumlichen Bedingungen anpassbar. Die Fördereinrichtung
kann beispielsweise eine oder mehrere Rollbahnen, insbesondere mehrere hintereinander
angeordnete Rollbahnen, umfassen.
[0038] Vorzugsweise ist die Fördereinrichtung ein geradliniger Rollenförderer. Das heißt,
die Fördereinrichtung transportiert das Warmband bzw. das Warmbandteilstück vorzugsweise
geradlinig.
[0039] Die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung, kann in Längsrichtung der Fördereinrichtung
betrachtet, seitlich versetzt zu der Haspelanlage angeordnet sein. Zudem kann die
Fördereinrichtung einen Rollgangabschnitt aufweisen, der senkrecht zur Längsrichtung
der Fördereinrichtung verschiebbar ist. Dieser verschiebbare Rollgangabschnitt kann
eine oder mehrere Rollbahnen umfassen. Der verschiebbare Rollgangabschnitt ist, bezogen
auf die Längsrichtung der Fördereinrichtung, vorzugsweise zwischen der Trennvorrichtung
und der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung angeordnet.
[0040] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Trennvorrichtung, die Haspelanlage und die
Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung hintereinander angeordnet sind. Das heißt,
die Trennvorrichtung, die Haspelanlage und die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
können in einer sogenannten "inline"-Anordnung zueinander angeordnet sein. In diesem
Fall ist die Haspelanlage zweckmäßigerweise eingangsseitig der Inspektions- und/oder
Probenahmevorrichtung angeordnet. Anders ausgedrückt, die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
ist, bezogen auf die Längsrichtung der Fördereinrichtung, zweckmäßigerweise hinter
der Haspelanlage angeordnet.
[0041] Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
einen Inspektionstisch umfasst, auf welchem das Warmbandteilstück bzw. eine davon
entnommene Probe inspiziert werden kann. Ferner kann die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
ein oder mehrere Messgeräte zum Inspizieren des Warmbandteilstücks bzw. einer davon
entnommene Probe aufweisen.
[0042] Des Weiteren kann die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung eine Wendevorrichtung
zum Wenden des Warmbandteilstücks oder einer davon entnommenen Probe aufweisen. Dadurch
kann eine beidseitige Inspektion des Warmbandteilstücks bzw. der vom Warmbandteilstück
entnommenen Probe ermöglicht werden.
[0043] Die Trennvorrichtung kann insbesondere eine hydraulisch angetriebene Trennvorrichtung
sein. Vorzugsweise ist die Trennvorrichtung derart dimensioniert, dass sie ein Warmband
aus Stahl, welches eine Dicke von circa 25 mm aufweist, durchtrennen kann.
[0044] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Trennvorrichtung als
Schere, insbesondere als Querteilschere, ausgebildet. Eine als Schere ausgebildete
Trennvorrichtung ermöglicht typischerweise ein schnelleres Durchtrennen eines Warmbandes
als ein Plasmaschneider. Grundsätzlich könnte die Trennvorrichtung alternativ als
Plasmaschneider ausgebildet sein.
[0045] Die Produktionsanlage weist vorzugsweise mindestens eine Warmwalzstraße auf. Vorteilhafterweise
ist die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung hinter der Warmwalzstraße angeordnet,
bezogen auf deren Walzrichtung. Mithilfe der Warmwalzstraße kann aus einem Gießprodukt,
wie zum Beispiel einem Metallstrang, das Warmband hergestellt werden.
[0046] Vorzugsweise wird das Warmband mittels besagter Fördereinrichtung zu der Trennvorrichtung
transportiert, ohne dass das Warmband nach Verlassen der Warmwalzstraße einer weiteren
Umformung unterzogen wird.
[0047] Außerdem kann die Produktionsanlage eine Kühlstrecke aufweisen. Zweckmäßigerweise
ist die Kühlstrecke, bezogen auf die Walzrichtung der Warmwalzstraße, hinter der Warmwalzstraße
angeordnet.
[0048] Die Fördereinrichtung ist vorteilhafterweise dazu eingerichtet, das Warmband von
der Warmwalzstraße zu der Kühlstrecke zu transportieren. Weiter ist es vorteilhaft,
wenn die Fördereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Warmband von der Kühlstrecke
zu der Trennvorrichtung zu transportieren.
[0049] Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung eine
Absperreinrichtung aufweist. In bevorzugter Weise umfasst die Absperreinrichtung ein
beweglich gelagertes Schließelement, wie zum Beispiel eine Klappe. Dieses Schließelement
kann insbesondere verschiebbar oder schwenkbar gelagert sein.
[0050] Die Absperreinrichtung kann insbesondere zum Schutz von Personen, welche sich im
Bereich des Inspektionstisches befinden, eingesetzt werden. Im geschlossenen Zustand
der Absperreinrichtung kann die Absperreinrichtung verhindern, dass ein auf der Fördereinrichtung
in Richtung des Inspektionstisches transportiertes Element, wie zum Beispiel das Warmband
bzw. ein Teilabschnitt des Warmbandes, unbeabsichtigt zum Inspektionstisch gelangt.
[0051] Zum (beabsichtigten) Durchschleusen des Warmbandteilstücks durch die Absperreinrichtung,
insbesondere um das Warmbandteilstück zu dem Inspektionstisch transportieren zu können,
wird das Schließelement zweckmäßigerweise geöffnet. Nachdem das Warmbandteilstück
die Absperreinrichtung passiert hat, wird das Schließelement zweckmäßigerweise wieder
geschlossen.
[0052] Vorteilhafterweise ist das Schließelement im geschlossenen Zustand der Absperreinrichtung
schräg zur Längsrichtung der Fördereinrichtung bzw. zu deren Transportrichtung ausgerichtet.
Dadurch kann erreicht werden, dass das Schließelement wie ein Keil wirkt, sodass ein
auf das Schließelement treffendes Element, welches auf der Fördereinrichtung transportiert
wird, durch das Schließelement nach oben hin umgelenkt wird.
[0053] Des Weiteren kann die Produktionsanlage ein Umlenkmittel, auch "Weiche" genannt,
aufweisen, welches dazu eingerichtet ist, den aufzuwickelnden Teil des Warmbandes
von der Fördereinrichtung zu einem Haspeldorn der Haspelanlage umzulenken.
[0054] Vorzugsweise ist das Umlenkmittel positionsverstellbar, insbesondere höhenverstellbar,
gelagert. Ferner kann das Umlenkmittel eine schräg zur Längsrichtung der Fördereinrichtung
bzw. deren Transportrichtung ausgerichtete Umlenkkante aufweisen.
[0055] Weiterhin kann die Produktionsanlage eine oder mehrere weitere Haspelanlagen aufweisen.
Die weitere/-n Haspelanlage/-n und die erstgenannte Haspelanlage können insbesondere
baugleich ausgeführt sein. Solch eine weitere Haspelanlage kann dazu genutzt werden,
in zeitlicher Überschneidung zum Aufwickelprozess des erstgenannten Warmbandes ein
anderes Warmband aufzuwickeln.
[0056] In bevorzugter Weise sind die Haspelanlagen der Produktionsanlage hintereinander
angeordnet. Das heißt, die Haspelanlagen können in einer sogenannten "inline"-Anordnung
zueinander angeordnet sein. Die Haspelanlagen sind vorzugsweise durch die Fördereinrichtung
miteinander verbunden.
[0057] Des Weiteren kann die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung eine zusätzliche
Trennvorrichtung zum Abtrennen einer Probe von dem Warmbandteilstück aufweisen.
[0058] Ferner kann die Produktionsanlage eine Gießmaschine aufweisen. Zweckmäßigerweise
ist die Gießmaschine, bezogen auf die Walzrichtung der Warmwalzstraße, vor der Warmwalzstraße
angeordnet. Insbesondere kann die Produktionsanlage eine Gießwalzverbundanlage sein,
auch ESP-Anlage genannt (ESP = Endless Strip Production). Alternativ kann die Produktionsanlage
eine andere Art von (Warmwalz-)Anlage sein, wie zum Beispiel eine CSP-Anlage (CSP
= Compact Strip Production).
[0059] Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält
zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen abhängigen Patentansprüchen teilweise zu
mehreren zusammengefasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch auch einzeln
betrachtet und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammengefasst werden. Insbesondere
sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Produktionsanlage kombinierbar.
Ferner können Verfahrensmerkmale auch als Eigenschaft der entsprechenden Vorrichtungseinheit
gesehen werden.
[0060] Auch wenn in der Beschreibung bzw. in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils
im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang
der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das jeweilige Zahlwort
eingeschränkt sein.
[0061] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die
Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung,
die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Die Ausführungsbeispiele
dienen der Erläuterung der Erfindung und beschränken die Erfindung nicht auf die darin
angegebenen Kombinationen von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale.
Außerdem können dazu geeignete Merkmale eines jeden Ausführungsbeispiels auch explizit
isoliert betrachtet und mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
[0062] Es zeigen:
- FIG 1
- eine Produktionsanlage zur Warmbandherstellung in einer Seitenansicht;
- FIG 2
- einen Teilbereich der Produktionsanlage aus FIG 1 in einer Draufsicht;
- FIG 3
- einen Teilbereich einer anderen Produktionsanlage zur Warmbandherstellung in einer
Draufsicht.
[0063] FIG 1 zeigt schematisch eine Produktionsanlage 2 zur Warmbandherstellung in einer
Seitenansicht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Produktionsanlage
2 um eine Gießwalzverbundanlage.
[0064] Die Produktionsanlage 2 umfasst unter anderem eine Gießmaschine 4, eine Grobwalzstraße
6, eine Fertigwalzstraße 8 sowie zwei baugleiche hintereinander angeordnete Haspelanlagen
10, wobei die Produktionsanlage 2 grundsätzlich eine andere Anzahl von Haspelanlagen
10 aufweisen kann. Darüber hinaus umfasst die Produktionsanlage 2 eine Vorrichtung
12 zum Inspizieren und/oder Beproben eines Warmbandteilstücks (nachfolgend als Inspektions-
und/oder Probenahmevorrichtung 12 bezeichnet).
[0065] Die Gießmaschine 4 ist eine Stranggießmaschine und umfasst einen Pfannendrehturm
14, in den zwei Gießpfannen 16 einsetzbar sind, sowie eine Kokille 18 mit einer Primärkühleinrichtung.
Darüber hinaus umfasst die Gießmaschine 4 einen Verteiler 20 zum Aufnehmen einer Metallschmelze
aus den Gießpfannen 16 und zum Weiterleiten der Metallschmelze zu der Kokille 18.
[0066] Weiterhin verfügt die Gießmaschine 4 über ein Strangführungssystem 22 mit mehreren
Strangführungsrollen 24 sowie einer Sekundärkühleinrichtung, wobei die Sekundärkühleinrichtung
einer besseren Übersichtlichkeit halber figürlich nicht dargestellt ist.
[0067] Die Grobwalzstraße 6 weist drei Walzgerüste 26 auf, während die Fertigwalzstraße
8 fünf Walzgerüste 26 aufweist, wobei die jeweilige Walzstraße 6, 8 grundsätzlich
eine andere Anzahl von Walzgerüsten 26 aufweisen kann.
[0068] Außerdem weist die Produktionsanlage 2 eine zwischen den beiden Walzstraßen 6, 8
angeordnete induktive Heizeinrichtung 28 auf. Ferner ist die Produktionsanlage 2 mit
einer Kühlstrecke 30 ausgestattet, welche in Walzrichtung 32 der beiden Walzstraßen
6, 8, hinter beiden Walzstraßen 6, 8 angeordnet ist. Des Weiteren weist die Produktionsanlage
2 eine erste Trennvorrichtung 34 auf, welche als Schere ausgebildet ist.
[0069] Ferner weist die Produktionsanlage 2 eine Fördereinrichtung 36 auf, welche im vorliegenden
Ausführungsbeispiel als Rollgang mit einer Vielzahl von angetriebenen Förderrollen
38 ausgebildet ist. Die Fördereinrichtung 36 verbindet die zuvor erwähnten Elemente
der Produktionsanlage 2 miteinander.
[0070] Bezogen auf die Längsrichtung 40 der Fördereinrichtung 36, welche der Walzrichtung
32 der Walzstraßen 6, 8 entspricht, sind die Haspelanlagen 10 hinter der ersten Trennvorrichtung
34 angeordnet.
[0071] Die Haspelanlagen 10 weisen jeweils einen Haspeldorn 42 sowie eine Treibereinheit
44 auf, welche mit einem höhenverstellbaren Umlenkmittel 46 sowie einer oberen und
einer unteren Treibrolle 48 ausgestattet ist.
[0072] Weiterhin verfügt die Produktionsanlage 2 über eine zweite Trennvorrichtung 50, welche
als Schere ausgebildet ist und zwischen den beiden Walzstraßen 6, 8 angeordnet ist.
[0073] Besagte Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung 12 verfügt über eine Absperreinrichtung
52 mit einem schwenkbar gelagerten Schließelement 54, beispielsweise einer Klappe.
Außerdem umfasst die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung 12 einen Inspektionstisch
56 sowie eine zusätzliche Trennvorrichtung 58, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Schere ausgebildet ist.
[0074] Die Absperreinrichtung 52 ist, bezogen auf die Längsrichtung 40 der Fördereinrichtung
36, hinter den Haspelanlagen 10 angeordnet. Der Inspektionstisch 56 wiederum ist,
bezogen auf die Längsrichtung 40 der Fördereinrichtung 36, hinter der Absperreinrichtung
52 angeordnet.
[0075] Mithilfe der Gießmaschine 4 wird aus einer Metallschmelze, insbesondere einer Stahlschmelze,
ein Endlosmetallstrang erzeugt. Da der Herstellungsprozess des Metallstrangs dem Fachmann
grundsätzlich bekannt ist, wird auf diesen Herstellungsprozess nicht näher eingegangen.
[0076] Weiter wird der Metallstrang den beiden Walzstraßen 6, 8 zugeführt, in welchem aus
dem Metallstrang ein Warmband 60 erzeugt wird. Der aus der Gießmaschine 4 austretende
Metallstrang wird zunächst der Grobwalzstraße 6 zugeführt, in welcher durch Warmwalzen
aus dem Metallstrang ein Grobwalzprodukt (Vorband) erzeugt wird. Dieses Grobwalzprodukt
wird der Fertigwalzstraße 8 zugeführt, in welcher aus dem Grobwalzprodukt durch Warmwalzen
dann das Warmband 60 erzeugt wird. Gegebenenfalls wird das Grobwalzprodukt vor dem
Eintritt in die Fertigwalzstraße 8 mittels der zuvor erwähnten Heizeinrichtung 28
aufgeheizt, um eine Temperatur des Grobwalzprodukts oberhalb seiner Rekristallisationstemperatur
zu halten.
[0077] Das aus der Fertigwalzstraße 8 austretende Warmband 60 wird mittels der Fördereinrichtung
36 zu der Kühlstrecke 30 transportiert, in welcher das Warmband 60 abgekühlt wird.
[0078] Mittels der Fördereinrichtung 36 wird das aus der Kühlstrecke 30 austretende Warmband
60 zu der ersten Trennvorrichtung 34 transportiert. Mithilfe der ersten Trennvorrichtung
34 wird von dem Warmband 60 ein streifenförmiges Warmbandteilstück 62 (siehe FIG 2)
abgetrennt. Das Warmbandteilstück 62 wird dabei senkrecht zur Bandlängsrichtung vom
Warmband 60 abgetrennt, und zwar über dessen gesamte Breite hinweg.
[0079] Des Weiteren wird das Warmbandteilstück 62 mittels der Fördereinrichtung 36 zur Inspektions-
und/oder Probenahmevorrichtung 12 transportiert. Das Schließelement 54 der Absperreinrichtung
52 wird geöffnet, beispielsweise indem das Schließelement 54 nach oben geschwenkt
wird. Nachdem das Warmbandteilstück 62 die Absperreinrichtung 52 passiert hat, wird
das Schließelement 54 wieder geschlossen, insbesondere indem das Schließelement 54
wieder nach unten geschwenkt wird.
[0080] Mithilfe der zusätzlichen Trennvorrichtung 58 wird eine Probe von dem Warmbandteilstück
62 abgetrennt. Das restliche Warmbandteilstück wird zur Verschrottung in einen (figürlich
nicht dargestellten) Schrottkorb eingebracht.
[0081] Besagte Probe wird am Inspektionstisch 56 einer Oberflächeninspektion unterzogen.
Die Oberflächeninspektion kann beispielsweise visuell durch technisches Personal und/oder
mithilfe eines oder mehrerer (figürlich nicht dargestellter) Messgeräte erfolgen.
[0082] Um die zu inspizierende Probe beidseitig inspizieren zu können, weist die zur Inspektions-
und/oder Probenahmevorrichtung 12 eine (figürlich nicht dargestellte) Wendevorrichtung
auf.
[0083] Grundsätzlich ist es auch möglich, auf eine Probeentnahme von dem Warmbandteilstück
62 zu verzichten und das gesamte Warmbandteilstück 62 einer Oberflächeninspektion
zu unterziehen.
[0084] Wird das aus der Grobwalzstraße 6 austretende Grobwalzprodukt nicht mittels der zwischen
den beiden Walzstraßen 6, 8 angeordneten Trennvorrichtung 50 in mehrere Einzelwalzprodukte
aufgetrennt (sogenannter kontinuierlicher Modus der Produktionsanlage 2), ist das
Warmband 60, bis es die erste Trennvorrichtung 34 erreicht, ein Endlosband.
[0085] Nachdem das Warmbandteilstück 62 abgetrennt worden ist, wird - im Falle des Betriebs
der Produktionsanlage 2 im kontinuierlichen Modus - das restliche Warmband 60, also
derjenige Teil des Warmbandes 60, der vom Warmband 60 nach dem Abtrennen des Warmbandteilstück
62 übrig bleibt, mittels der erstgenannten Trennvorrichtung 34 in mehrere Einzelbänder
aufgetrennt. Diese Einzelbänder werden mittels der Fördereinrichtung 36 zu den Haspelanlagen
10 weitertransportiert und mithilfe der Haspelanlagen 10 jeweils zu einem Bund aufgewickelt.
[0086] Zu welcher der Haspelanlagen 10 das jeweilige Einzelband gelangt, hängt von der Position
der Umlenkmittel 46 der Treibereinheiten 44 ab.
[0087] Wird das aus der Grobwalzstraße 6 austretende Grobwalzprodukt mittels der zwischen
den beiden Walzstraßen 6, 8 angeordneten Trennvorrichtung 50 in mehrere Einzelwalzprodukte
aufgetrennt (sogenannter Einzelstückmodus der Produktionsanlage 2), so gelangen zu
der ersten Trennvorrichtung 34 bereits Einzelbänder.
[0088] Von einem solchen Warmband 60, sprich von einem Einzelband, kann mittels der ersten
Trennvorrichtung 34 ein Warmbandteilstück 62 abgetrennt werden, bevor oder nachdem
in einer der Haspelanlagen 10 ein Aufwickelprozess des restlichen Warmbandes 60 beginnt,
bei dem das restliche Warmband 60 zu einem Bund aufgewickelt wird. In beiden Fällen
jedoch - also im Falle der Abtrennung des Warmbandteilstücks 62 vor Beginn des Aufwickelprozesses
oder im Falle der Abtrennung des Warmbandteilstücks 62 nach Beginn des Aufwickelprozesses
- wird das Warmbandteilstück 62 vor Abschluss des Aufwickelprozesses abgetrennt.
[0089] Im Falle der Abtrennung des Warmbandteilstücks 62 vor Beginn des Aufwickelprozesses
bildet diejenige Kante des restlichen Warmbandes 60, an welcher das Warmbandteilstück
62 abgetrennt worden ist, nach Abschluss des Aufwickelprozesses ein innenliegendes
Ende des Bundes. Im Falle der Abtrennung des Warmbandteilstücks 62 nach Beginn des
Aufwickelprozesses hingegen bildet diejenige Kante des restlichen Warmbandes 60, an
welcher das Warmbandteilstück 62 abgetrennt worden ist, ein außenliegendes Ende des
Bundes.
[0090] FIG 2 zeigt einen Teilbereich der Produktionsanlage 2 aus FIG 1 in einer Draufsicht.
[0091] In FIG 2 ist die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung 12 mit ihrem Inspektionstisch
56, ihrer zusätzlichen Trennvorrichtung 58 sowie ihrer Absperreinrichtung 52 zu sehen.
[0092] Darüber hinaus sind in FIG 2 die Treibereinheiten 44 der beiden Haspelanlagen 10
sowie mehrere Förderrollen 38 der Fördereinrichtung 36 erkennbar.
[0093] Außerdem sind in FIG 2 ein Abschnitt des Warmbandes 60 sowie das von dem Warmband
60 abgetrennte Warmbandteilstück 62, welches im vorliegenden Fall vom Bandanfang abgetrennt
worden ist, zu sehen.
[0094] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Haspelanlagen 10, die Inspektions- und/oder
Probenahmevorrichtung 12 sowie die (in FIG 2 nicht dargestellte) erste Trennvorrichtung
34 hintereinander angeordnet.
[0095] Die Beschreibung des nachfolgenden Ausführungsbeispiels beschränkt sich primär auf
die Unterschiede zum vorhergehenden Ausführungsbeispiel, auf das bezüglich gleichbleibender
Merkmale und Funktionen verwiesen wird. Im Wesentlichen gleiche und/oder einander
entsprechende Elemente sind, soweit zweckdienlich, mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet und nicht erwähnte Merkmale sind im nachfolgenden Ausführungsbeispiel übernommen,
ohne dass sie erneut beschrieben werden.
[0096] FIG 3 zeigt einen Teilbereich einer anderen Produktionsanlage 64 zur Warmbandherstellung
in einer Draufsicht.
[0097] Bei dieser Produktionsanlage 64 ist die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
12 mit ihrem Inspektionstisch 56 und ihrer zusätzlichen Trennvorrichtung 58, in Längsrichtung
40 der Fördereinrichtung 36 betrachtet, seitlich versetzt zu den Haspelanlagen 10
angeordnet.
[0098] Ferner weist die Fördereinrichtung 36 dieser Produktionsanlage 64 einen Rollgangabschnitt
66 auf, der senkrecht zur Längsrichtung 40 der Fördereinrichtung 36 verschiebbar ist.
[0099] In FIG 3 ist der verschiebbare Rollgangabschnitt 66 in einem Zustand dargestellt,
bei dem sich der Rollgangabschnitt 66 zwischen den Treibereinheiten 44 der beiden
Haspelanlagen 10 befindet. Wenn sich das Warmbandteilstück 62 auf dem verschiebbaren
Rollgangabschnitt 66 befindet, kann dieser Rollgangabschnitt 66 senkrecht zur Längsrichtung
40 der Fördereinrichtung 36 verschoben werden, um das Warmbandteilstück 62 über weitere
Förderrollen 38 der Fördereinrichtung 36 zu der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
12 zu transportieren.
[0100] Die Produktionsanlage 64 aus FIG 3 kann grundsätzlich auch eine Absperreinrichtung
52 wie die Produktionsanlage 2 aus FIG 1 und FIG 2 aufweisen. Eine solche Absperreinrichtung
52 ist in FIG 3 jedoch nicht dargestellt.
[0101] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0102]
- 2
- Produktionsanlage
- 4
- Gießmaschine
- 6
- Grobwalzstraße
- 8
- Fertigwalzstraße
- 10
- Haspelanlage
- 12
- Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
- 14
- Pfannendrehturm
- 16
- Gießpfanne
- 18
- Kokille
- 20
- Verteiler
- 22
- Strangführungssystem
- 24
- Strangführungsrolle
- 26
- Walzgerüst
- 28
- Heizeinrichtung
- 30
- Kühlstrecke
- 32
- Walzrichtung
- 34
- Trennvorrichtung
- 36
- Fördereinrichtung
- 38
- Förderrolle
- 40
- Längsrichtung
- 42
- Haspeldorn
- 44
- Treibereinheit
- 46
- Umlenkmittel
- 48
- Treibrolle
- 50
- Trennvorrichtung
- 52
- Absperreinrichtung
- 54
- Schließelement
- 56
- Inspektionstisch
- 58
- Trennvorrichtung
- 60
- Warmband
- 62
- Warmbandteilstück
- 64
- Produktionsanlage
- 66
- Rollgangabschnitt
1. Verfahren zum Inspizieren und/oder Beproben eines Warmbandteilstücks (62), bei dem
das Warmbandteilstück (62) mittels einer Trennvorrichtung (34) von einem Warmband
(60) abgetrennt wird und zumindest ein Teilabschnitt des restlichen Warmbandes (60)
mittels einer Haspelanlage (10) in einem Aufwickelprozess zu einem Bund aufgewickelt
wird, wobei das Warmband (60) mittels einer Fördereinrichtung (36) zu der Haspelanlage
(10) transportiert wird, das Abtrennen des Warmbandteilstücks (62) vor Abschluss des
Aufwickelprozesses durchgeführt wird und das Warmbandteilstück (62) mittels besagter
Fördereinrichtung (36) zu einer Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12) transportiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Warmbandteilstück (62) in der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12)
einer Oberflächeninspektion unterzogen wird und/oder von dem Warmbandteilstück (62)
in der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12) eine Probe entnommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Warmband (60) bei dem Aufwickelprozess erstmalig aufgewickelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abtrennen des Warmbandteilstücks (62) vor Beginn des Aufwickelprozesses durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass besagtes Warmband (60) ein Endlosband ist, wobei das Warmband (60), nachdem das Warmbandteilstück
(62) abgetrennt worden ist, mittels besagter Trennvorrichtung (34) und/oder mittels
einer anderen Trennvorrichtung in mehrere Einzelbänder aufgetrennt wird, die jeweils
zu einem Bund aufgewickelt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Warmbandteilstück (62) nach Beginn des Aufwickelprozesses abgetrennt wird.
7. Produktionsanlage (2, 64) zur Warmbandherstellung, umfassend eine Trennvorrichtung
(34) zum Abtrennen eines Warmbandteilstücks (62) von einem Warmband (60), eine Haspelanlage
(10) zum Aufwickeln zumindest eines Teilabschnitts des restlichen Warmbandes (60),
eine Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12) zum Inspizieren und/oder Beproben
des Warmbandteilstücks (62) sowie eine Fördereinrichtung (36), welche dazu eingerichtet
ist, das Warmband (60) zu der Haspelanlage (10) zu transportieren sowie das Warmbandteilstück
(62) zu der Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12) zu transportieren, wobei
die Trennvorrichtung (34) eingangsseitig der Haspelanlage (10) angeordnet ist.
8. Produktionsanlage (2, 64) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (36) als Rollgang ausgebildet ist.
9. Produktionsanlage (2, 64) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12), in Längsrichtung (40) der Fördereinrichtung
(36) betrachtet, seitlich versetzt zu der Haspelanlage (10) angeordnet ist, wobei
die Fördereinrichtung (36) einen Rollgangabschnitt (66) aufweist, der senkrecht zur
Längsrichtung (40) der Fördereinrichtung (36) verschiebbar ist.
10. Produktionsanlage (2, 64) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (34), die Haspelanlage (10) und die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung
(12) hintereinander angeordnet sind, wobei die Haspelanlage (10) eingangsseitig der
Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12) angeordnet ist.
11. Produktionsanlage (2, 64) nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (34) als Schere, insbesondere als Querteilschere, ausgebildet
ist.
12. Produktionsanlage (2, 64) nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
gekennzeichnet durch mindestens eine Warmwalzstraße (6, 8) sowie eine Kühlstrecke (30), wobei die Fördereinrichtung
(36) dazu eingerichtet ist, das Warmband (60) von der Warmwalzstraße (6, 8) zu der
Kühlstrecke (30) und von der Kühlstrecke (30) zu der Trennvorrichtung (34) zu transportieren.
13. Produktionsanlage (2, 64) nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12) eine Absperreinrichtung (52)
mit einem beweglich gelagerten Schließelement (54) aufweist.
14. Produktionsanlage (2, 64) nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Inspektions- und/oder Probenahmevorrichtung (12) eine zusätzliche Trennvorrichtung
(58) zum Abtrennen einer Probe von dem Warmbandteilstück (62) aufweist.
15. Produktionsanlage (2, 64) nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
wobei die Produktionsanlage (2, 64) eine Gießwalzverbundanlage ist, welche eine Gießmaschine
(4) aufweist.