[0001] Die Erfindung betrifft einen Datenträger, insbesondere ein Wert- oder Sicherheitsdokument,
mit einem transluzenten Substrat mit einer Vorderseite und einer Rückseite und mit
sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite angeordneten lumineszierenden
Bereichen.
[0002] Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, aber auch andere Wertgegenstände, wie
etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen,
die eine Überprüfung der Echtheit des Datenträgers gestatten und die zugleich als
Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen.
[0003] In diesem Zusammenhang ist es seit längerem bekannt, Lumineszenzstoffe zur Absicherung
von Wert- oder Ausweisdokumenten einzusetzen. Das Vorliegen der Lumineszenzstoffe
kann dann beispielsweise mit Hilfe einer UV-Lampe geprüft werden. Beispielsweise können
in ein Sicherheitspapier fluoreszierende Melierfasern eingebracht sein, welche üblicherweise
aus kurzen, mit einer fluoreszierenden Beschichtung versehenen Fasern bestehen. Bei
normaler Beleuchtung sind die Melierfasern unsichtbar, unter UV-Beleuchtung treten
sie jedoch durch ihre helle Fluoreszenz, beispielsweise in Rot, Grün oder Blau, trotz
ihrer geringen Größe deutlich in Erscheinung. Insbesondere im Pass-Bereich ist auch
der Druck von Echtfarben-Lumineszenzbildern bekannt. Die Umsetzung erfolgt dabei in
der Regel im Ink-Jet-Druck mit speziellen Farben, welche bei normaler Beleuchtung
nicht sichtbar sind und nach Anregung mittels UV-Licht einen vergleichbaren Farbeindruck
wie ein klassisches Bild, beispielsweise ein Portrait des Passinhabers, zeigen.
[0004] Ebenso bekannt sind Sicherheitsmerkmale, welche in Aufsicht nicht oder nicht vollständig
sichtbar sind, sondern erst in Durchsicht erkennbar werden, wie beispielsweise gezeigt
in
WO 2012/113546 A2.
[0005] Insbesondere durch den Online-Handel sind inzwischen Ink-Jet-Fluoreszenzfarben leichter
verfügbar geworden, die es einem Fälscher ermöglichen, Eindrucksfälschungen herzustellen.
Auch bieten Druckfarbenhersteller teilweise Fluoreszenzfarben an, die für technische
Spielereien oder den Markenschutz bestimmt sind.
[0006] WO-2013/091860-A1 beschreibt einen chemischen Ansatz, um Fälschungen mit unechten Fluoreszenzfarben
zu erkennen. In
WO 2014/082754 A1 werden normale und lumineszierende Druckfarben so nebeneinander angeordnet, dass
abhängig von den Anregungsbedingungen ein für den Betrachter erkennbarer Zusatzeffekt
entsteht.
[0007] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Datenträger der eingangs
genannten Art mit einem attraktiven Erscheinungsbild und hoher Fälschungssicherheit
anzugeben.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Ein Aspekt der vorliegenden Lösung ist es, ein Lumineszenzbild auf beide Seiten eines
transluzenten Substrates registerhaltig zu verteilen und zudem das Substrat sowie
die Lumineszenz aufeinander abzustimmen. Sowohl die Anregung als auch die Lumineszenz
müssen mindestens teilweise durch das Substrat hindurch erfolgen, welches in der Regel
eine sehr unterschiedliche Opazität für Anregung und Lumineszenz hat. Neben der für
einen Fälscher bereits schwer zu erzielenden Registerhaltigkeit, ist die Abstimmung
- insbesondere für eine seitenabhängig unterschiedliche Lumineszenz - nicht ohne weiteres
nachstellbar.
[0010] Ein Datenträger, wie Wert- oder Sicherheitsdokument, umfasst ein transluzentes Substrat
mit einer Vorderseite und einer Rückseite. In einem ersten Bereich ist lumineszierendes
Material auf der Vorderseite des Substrates aufgebracht und in einem zweiten Bereich,
der im Register mit dem ersten Bereich angeordnet ist, ist lumineszierendes Material
auf der Rückseite des Substrates aufgebracht. Für den Betrachter entsteht in Durchsicht
bei Anregung von der Vorderseite ein Lumineszenzregisterbild, welches einen Bildanteil
des ersten Bereichs und einen lateral an diese Bildanteil angrenzenden Bildanteil
des zweiten Bereiches umfasst. In dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich ist zumindest
ein Parameter, eine Opazität des transluzenten Substrates und/oder eine Lumineszenzstärke
des lumineszierenden Materials, bereichsabhängig unterschiedlich gewählt.
[0011] Unter Lumineszenz wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere Fluoreszenz und
Phosphoreszenz, aber auch Up-Conversion bzw. die Emission von Merkmalsstoffen mit
Anti-Stokes-Verhalten verstanden.
[0012] Die Begriffe Vorderseite und Rückseite bezeichnen lediglich die relative Orientierung
der beiden Hauptflächen eines Datenträgers. Grundsätzlich kann jede der Hauptflächen,
insbesondere unabhängig von weiteren Eigenschaften des Datenträgers, als Vorderseite
ausgewählt sein.
[0013] Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass eine Betrachtung in Durchsicht
vorliegt, wenn Anregung und Betrachtung von unterschiedlichen Seiten erfolgen, insbesondere
also eine Anregung von der Vorderseite für den Betrachter der Rückseite oder eine
Anregung von der Rückseite für den Betrachter der Vorderseite. Eine Betrachtung in
Aufsicht liegt dagegen vor, wenn Anregung und Betrachtung von derselben Seite erfolgen.
[0014] Der erste und der zweite Bereich mit lumineszierendem Material bilden ein lumineszierendes
Durchsichtsregister. Das vorliegende lumineszierende Durchsichtsregister erzeugt seitenabhängig
eine unterschiedliche Lumineszenz für den Betrachter in Durchsicht.
[0015] Der zumindest eine Parameter ist so gewählt, dass das Lumineszenzregisterbild für
den Betrachter als sich aus den Bildanteilen ergänzendes Bild erkennbar ist. Insbesondere
ist der Parameter bereichsabhängig so gewählt, dass eine Differenz der Helligkeitswerte
der aneinander grenzenden Bildanteile des Lumineszenz-Registerbildes verringert wird
(im Vergleich zu einer Differenz der Helligkeitswerte ohne Anpassung). Besonders bevorzugt
weisen die aneinander grenzenden Bildanteile des Lumineszenz-Registerbildes denselben
Helligkeitswert auf.
[0016] Für den Betrachter wird bei vorderseitiger Anregung in Durchsicht das Lumineszenz-Registerbild
erzeugt und bei rückseitiger Anregung in Durchsicht ein erkennbar anderes Lumineszenz-Vergleichsbild
erzeugt.
[0017] Zur besseren Unterscheidung der Lumineszenzbilder kann das bei vorderseitiger Anregung
in Durchsicht erzeugte Bild als Lumineszenz-Registerbild bezeichnet werden. Das bei
rückseitiger Anregung in Durchsicht erzeugte Bild kann als Lumineszenz-Vergleichsbild
bezeichnet werden. Entsprechend kann ein bei vorderseitiger bzw. rückseitiger Anregung
für den Betrachter in Aufsicht erzeugtes Bild als Lumineszenz-Vorderseitenbild bzw.
Lumineszenz-Rückseitenbild respektive bezeichnet werden.
[0018] Insbesondere kann das Lumineszenz-Vergleichsbild dem Betrachter zur Verifikation
der Seitenabhängigkeit des lumineszierenden Durchsichtregisters dienen. Der zumindest
eine Parameter ist bevorzugt so gewählt, dass das zur Verifikation der Seitenabhängigkeit
des lumineszierenden Durchsichtregisters dienendes, erkennbar anderes, Lumineszenz-Vergleichsbild
entsteht.
[0019] Das Lumineszenz-Vergleichsbild enthält bevorzugt nur einen Bildanteil von einem der
beiden lumineszierenden Bereiche. Alternativ kann in dem Lumineszenz-Vergleichsbild
eine Differenz der Helligkeitswerte der Bildanteile der beiden lumineszierenden Bereiche
für den Betrachter erkennbar erhöht sein.
[0020] Alternativ oder zusätzlich kann das Lumineszenz-Vorderseitenbild dem Betrachter zur
Verifikation der Seitenabhängigkeit des lumineszierenden Durchsichtregisters dienen.
Der zumindest eine Parameter ist bevorzugt so gewählt, dass das zur Verifikation der
Seitenabhängigkeit des lumineszierenden Durchsichtregisters dienendes, erkennbar anderes,
Lumineszenz-Vorderseitenbild entsteht. Das Lumineszenz-Vorderseitenbild enthält dann
bevorzugt nur einen Bildanteil von einem der beiden lumineszierenden Bereiche. Alternativ
kann in dem Lumineszenz- Vorderseitenbild eine Differenz der Helligkeitswerte der
Bildanteile der beiden lumineszierenden Bereiche für den Betrachter erkennbar erhöht
sein.
[0021] Das transluzente Substrat ist vorzugsweise ein faserbasiertes Substrat, beispielsweise
ein Papiersubstrat.
[0022] Das transluzente Substrat umfasst in bevorzugten Varianten einen Teilbereich reduzierter
Substratdicke und/oder zumindest einen transparentisierten Teilbereich.
[0023] Ist das transluzente Substrat ein Papiersubstrat oder umfasst das transluzente Substrat
eine Papierlage, so ist der Teilbereich reduzierter Substratdicke mit Vorteil durch
ein bei der Papierherstellung des Papiersubstrats bzw. der Papierlage erzeugtes Wasserzeichen
gebildet.
[0024] In einer anderen, ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung ist der Teilbereich reduzierter
Substratdicke durch eine physikalische Entfernung von Substratmaterial nach der Substratherstellung
erzeugt. Die Entfernung kann mittels eines mechanischen Fräsers oder mittels eines
Lasers erfolgen. Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Substratmaterial von der Siebseite
eines mittels eines (Entwässerungs-)Siebes hergestellten Substrates nachträglich entfernt
wird. Das Substrat liegt bei der Herstellung mit der Siebseite auf dem Sieb auf. Die
Anregungsopazität des Substrates ist auf der Siebseite erhöht, sinkt also (nicht linear)
innerhalb des Substrates von der Siebseite zur gegenüberliegenden Seite. Eine Substratentfernung
von der Siebseite wirkt sich somit überproportional stark als Reduktion der Anregungsopazität
aus.
[0025] Der Teilbereich reduzierter Opazität kann auch einen transparentisierten Teilbereich
des Substrats gebildet sein. In diesem Fall ist die Schichtdicke im opazitätsreduzierten
Teilbereich unverändert, allerdings ist die Transmission des Substratmaterials für
sichtbares Licht und/oder UV-Strahlung lokal erhöht. Ein transparentisierter Teilbereich
kann im sichtbaren Spektralbereich transparentisiert (lumineszenz-transparentisiert)
sein und/oder im Spektralbereich der Anregung, also insbesondere im IR- oder, nahen
UV-Bereich oder UV-Bereich, transparentisiert (anregungs-transparentisiert) sein.
Eine solche Erhöhung der Transmission kann beispielsweise durch das Aufbringen eines
transparentisierenden Lacks erzeugt werden. Das Transparentisierungsmittel kann bevorzugt
auf Basis einer Farbe oder eines Lackes hergestellt sein. Alternativ ist auch eine
Transparentisierung mittels hochenergetischer Anregungsstrahlung denkbar.
[0026] Mit besonderem Vorteil ist der Teilbereich reduzierter Opazität ebenfalls im Register
zu dem (ersten oder zweiten) lumineszierenden Bereich angeordnet. Eine registergenaue
Erzeugung der vorder- und rückseitigen lumineszierenden Bereiche und der Teilbereiche
ist nur mit hochwertigen Druckmaschinen oder aufwendiger Handmontage von Ink-Jet-Drucken
möglich und erschwert daher eine Nachstellung erheblich.
[0027] Der erste lumineszierende Bereich grenzt bevorzugt an zwei Seiten lateral an den
zweiten lumineszierenden Bereich. Der erste lumineszierende Bereich könnte den zweiten
lumineszierenden Bereich vollständig umgeben.
[0028] Für den Betrachter ist der Übergang (die Grenze bzw. die Grenzlinie) zwischen den
beiden Bildanteilen in dem Lumineszenz-Registerbild in einer bevorzugten Ausgestaltung
nicht erkennbar. Die aneinander grenzenden Bildanteile des Lumineszenz-Registerbildes
weisen für den Betrachter denselben Helligkeitswert und denselben Farbton auf.
[0029] Mit Vorteil schließt an eine Grenzlinie zwischen den beiden lumineszierenden Bereichen
einseitig oder beidseitig ein nicht lumineszierender Bereich an. Die registergenaue
Ergänzung der Bildanteile zum Lumineszenz-Registerbild ist somit noch besser erkennbar.
[0030] Die Grenzlinie zwischen den beiden Bildanteilen (bzw. Bereichen) kann bevorzugt nicht
linear ausgebildet sein. Eine Nachstellung der registergenauen Anordnung wird dadurch
weiter erschwert.
[0031] Für den Betrachter kann der (lineare oder nicht-lineare) Übergang (die Grenze bzw.
die Grenzlinie) zwischen den beiden Bildanteilen in dem Lumineszenz-Registerbild in
einer anderen Ausgestaltung erkennbar sein. Die aneinander grenzenden Bildanteile
des Lumineszenz-Registerbildes weisen dann für den Betrachter bevorzugt denselben
Helligkeitswert und unterschiedliche Farbtöne bzw. denselben Farbton und unterschiedliche
Helligkeitswerte auf.
[0032] Die Lumineszenzstärke des aufgebrachten lumineszierenden Materials kann eingestellt
werden durch die Schichtdicke des lumineszierenden Materials und/oder Lumineszenzstoffkonzentration
in dem lumineszierenden Material. Sollte das lumineszierenden Material gerastert aufgebracht
sein, kann alternativ auch durch die Rasterung, insbesondere die Rasterpunktgröße,
eingestellt werden. Die Lumineszenzstärke der lumineszierenden Bereiche der Vorder-
und Rückseite kann gleich sein, es ist allerdings auch möglich, dass die lumineszierenden
Bereiche der Vorder- und Rückseite unterschiedliche Lumineszenzstärke aufweisen.
[0033] Die Substratentfernung bzw. die Transparentisierung kann von der Seite erfolgen,
auf der nachfolgend das lumineszierende Material aufgebracht wird. Alternativ kann
die Substratentfernung bzw. die Transparentisierung von der gegenüberliegenden Seite
(vor oder nach dem Aufbringen des lumineszierenden Materials) erfolgen. In einer weiteren
Variante wird das Substrat von beiden Seiten transparentisiert bzw. von beiden Seiten
Substratmaterial entfernt.
[0034] In weiteren vorteilhaften Gestaltungen erstrecken sich die lumineszierenden Bereiche
der Vorderseite und/oder die lumineszierenden Bereiche der Rückseite über den Teilbereich
reduzierter Opazität hinaus. Auf diese Weise können die Vorderseite und die Rückseite
beispielsweise jeweils unterschiedliche Lumineszenzbilder zeigen, die im Teilbereich
reduzierter Opazität einen identischen Bildteil enthalten. Die lumineszierenden Bereiche
der Vorderseite und die lumineszierenden Bereiche der Rückseite sind aber auch in
diesem Fall mit Vorteil im Teilbereich reduzierter Opazität zueinander gepassert.
[0035] In einer vorteilhaften Ausgestaltung tragen die lumineszierenden Bereiche der Rückseite
und der Vorderseite Bildanteile unterschiedlicher Farbe zu dem Lumineszenzbild bei.
[0036] Das transluzente Substrat weist in seinem Grundzustand/ nicht dickenveränderten Bereich/
einem dritten Bereich eine vorgegebene Dicke auf. Die Opazität des Substrates ist
(unter anderem) abhängig von der Dicke des Substrates. Als transluzent wird das Substrat
bezeichnet, da es eine Mindestopazität im sichtbaren Spektralbereich aufweist. Ein
Transmissionsgrad (T = I / I_0) von 0,1 bis 0,9 kann als transluzent betrachtet werden,
die entsprechende Opazitätswert (O = 1/T) liegt im Bereich von 1,11 bis 10. Das transluzente
Substrat weist vorzugsweise eine Lumineszenz-Opazität zwischen 1,5 und 9 auf, bevorzugt
zwischen 2,1 und 5 auf. Das transluzente Substrat weist vorzugsweise eine Anregungs-Opazität
zwischen 1,25 und 10 auf, bevorzugt zwischen 2,1 und 5 auf. Die Anregungs-Opazität
ist bevorzugt größer als die Lumineszenz-Opazität.
[0037] Das transluzente Substrat kann - vor oder nach dem Aufbringen des lumineszierenden
Materials - ein- oder beidseitig mit einer transparenten Kunststoff-Folie versehen
werden. Zur Vermeidung von Missverständnissen wird jedoch angemerkt, dass ein transparentes
Substrat - auch wenn es mit nicht transparenten Aufdrucken und/oder Beschichtungen
versehen sein sollte - keinesfalls ein transluzentes Substrat im vorliegenden Sinne
ist.
[0038] Mit Vorteil sind die lumineszierenden Bereiche bei Betrachtung im sichtbaren Licht
nicht erkennbar, so dass das lumineszierende Durchsichtsregister ein verstecktes Sicherheitsmerkmal
darstellt, das nur bei Beaufschlagung mit UV-Strahlung in Erscheinung tritt.
[0039] In einem Verfahren zum Herstellen eines Datenträgers, insbesondere nach mindestens
einem der bisher beschriebenen Aspekte, wird ein transluzentes Substrat bereitgestellt
und auf der Vorderseite des Substrates in einem ersten Bereich und auf der Rückseite
des Substrats in einem zweiten Bereich, der registriert zu dem ersten Bereich angeordnet
ist, mit lumineszierendem Material versehen. In dem ersten Bereich (und/ oder dem
zweiten Bereich) wird ein Teilbereich reduzierter Opazität des transluzenten Substrates
erzeugt und/oder es wird in den beiden Bereichen eine Lumineszenzstärke des lumineszierenden
Materials bereichsabhängig unterschiedlich gewählt. Die beiden Bereiche bilden ein
lumineszierendes Durchsichtsregister, welches für den Betrachter bei Anregung von
der Vorderseite ein Lumineszenz-Registerbild in Durchsicht erzeugt, welches einen
Bildanteil des ersten Bereichs und einen lateral an den Bildanteil des ersten Bereiches
angrenzenden Bildanteil des lumineszierenden zweiten Bereiches umfasst.
[0040] In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird als transluzentes Substrat ein Papiersubstrat
oder ein Verbundsubstrat mit einer Papierlage bereitgestellt, und es wird bei der
Papierherstellung des Papiersubstrats bzw. der Papierlage ein Wasserzeichen erzeugt,
das den Teilbereich reduzierter Opazität bildet.
[0041] In einer anderen, ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung wird der Teilbereich reduzierter
Opazität durch eine physikalische Entfernung von Substratmaterial nach der Substratherstellung
erzeugt. Dies kann insbesondere durch Laserabtrag, beispielsweise mit einem CO
2-Laser oder mit Hilfe einer mechanischen Fräse erfolgen.
[0042] Schließlich kann der Teilbereich reduzierter Opazität gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung auch durch Aufbringen eines Transparentisierungsmittels, beispielsweise
eines transparentisierenden Lacks erzeugt werden.
[0043] Weiter ist es grundsätzlich auch möglich, Teilbereiche unterschiedlicher Opazität
durch den Einsatz von UV-Blockern zu erzeugen. Beispielsweise können auf der Vorder-
und Rückseite des Datenträgers in einem Teilbereich jeweils UV-Blocker unterhalb der
lumineszierenden Bereiche angeordnet sein, so dass sich in Durchsicht nur außerhalb
dieser UV-geblockten Bereiche ein vollständiges Lumineszenzbild ergibt. Die UV-Blocker
der Vorder- und Rückseite können gemäß einer weiteren Ausgestaltung auch lateral versetzt
zueinander angeordnet sein. Dadurch kann beispielsweise erreicht werden, dass die
Lumineszenzinformation in einem Überlappungsbereich der gegenüberliegenden UV-Blocker
bei Prüfung von beiden Seiten gleich ist und außerhalb des Überlappungsbereichs verschieden
ist. Grundsätzlich hat der Einsatz von UV-Blockern aber auch Nachteile, da die Lumineszenz
durch die UV-Blocker weiter geschwächt wird und sie eine zusätzliche Schicht in dem
Datenträgeraufbau erfordern.
[0044] Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue
Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
[0045] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Banknote mit einem lumineszierenden
Durchsichtsregister,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Banknote der Fig. 1 entlang der Linie S--S und das bei
UV-Beaufschlagung von der Vorderseite her auf der Rückseite entstehende Lumineszenz-Registerbild,
- Fig. 3a,b,c
- das Lumineszenz-Registerbild und die entsprechend anregungs- und betrachtungs-seitenabhängig
entstehenden abweichenden Lumineszenzbilder,
- Fig. 4
- ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung im Querschnitt,
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung im Querschnitt, und
- Fig. 6
- ein Ausführungsbeispiel mit mehreren Lumineszenzschichten entsprechend der Erfindung
im Querschnitt.
[0046] Die Erfindung wird nun am Beispiel der Absicherung von Sicherheitsdokumenten, wie
Banknoten, erläutert. Figur 1 zeigt dazu schematisch eine Aufsicht auf eine Banknote
10 mit einem lumineszierenden Durchsichtsregister 20 nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die zugehörige Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Banknote 10
entlang der Linie S-S der Fig. 1.
[0047] Die Banknote 10 enthält ein transluzentes Substrat in Form eines Banknotenpapiers
12, das eine Vorderseite 14 und eine Rückseite 16 aufweist. Das Banknotenpapier 12
ist dabei sowohl im sichtbaren Spektralbereich als auch im UV-Bereich transluzent,
führt also in beiden Spektralbereichen zu einer bestimmten Schwächung der hindurchtretenden
Strahlung.
[0048] In einem Teilbereich 19 ist die Substratdicke des Banknotenpapiers 12 reduziert.
Das Substrat 12 weist im Grundzustand (insbesondere außerhalb der Bereiche 1 und 2
bzw. hier auch im ersten Bereich 1) eine Dicke d1 auf. Im Teilbereich 19 ist die Dicke
d2 kleiner als die Dicke d1. Durch die Dickenreduktion wird auch die Opazität des
Substrates im Teilbereich 19 reduziert. Wie später näher gezeigt wird, kann dem Banknotenpapier
alternativ durch Transparentisierung, beispielsweise durch Aufbringen eines transparentisierenden
Lacks, lokal eine höhere Lichtdurchlässigkeit verliehen werden.
[0049] Weiter sind sowohl auf der Vorderseite 14 als auch auf der Rückseite 16 des Banknotenpapiers
12 lumineszierende Aufdrucke 22, 24, 26 angeordnet. Der Aufdruck 22, 24 ist in einem
ersten Bereich 1 auf der Vorderseite 14 aufgebracht. Der lumineszierende Aufdruck
26 ist in einem zweiten Bereich 2 auf der Rückseite des Substrates aufgebracht. Die
lumineszierende Aufdrucke 22, 24, 26 weisen die gleiche Lumineszenzfarbe auf. Die
Aufdrucke könnten auch die gleiche Lumineszenzstärke aufweisen. In der Figur 2 dargestellt
ist jedoch, dass der lumineszierende Aufdruck 26 mit höherer Schichtdicke und somit
Lumineszenzstärke vorliegt. Die Aufdrucke 22, 24, 26 und somit der erste Bereich 1
und der zweite Bereich 2 sind zueinander im Register angeordnet. Insbesondere überlappen
die Bereiche nicht, sondern grenzen aneinander an. In Figur 2 ist zudem der Aufdruck
26 der Rückseite deckungsgleich mit dem Teilbereich reduzierter Substratdicke 19.
Der Teilbereich 19 kann - abweichend von der Darstellung in Fig. 2 - auch auf der
Vorderseite 14 des Substrates ausgebildet sein.
[0050] Die lumineszierenden Aufdrucke 22, 24, 26 können insbesondere bei Betrachtung im
sichtbaren Licht nicht erkennbar sein, so dass das lumineszierende Durchsichtsregister
20 ein verstecktes Sicherheitsmerkmal darstellt, das nur bei Beaufschlagung mit UV-Strahlung
in Erscheinung tritt.
[0051] In Fig. 1 sind die lumineszierenden Aufdrucke nur schematisch dargestellt, wobei
die auf der Vorderseite angeordneten Aufdrucke in gefüllter Darstellung, die auf der
Rückseite angeordneten Aufdrucke ungefüllt mit gestricheltem Rand gezeigt sind. Bei
normaler Tages- oder Kunstlichtbeleuchtung ist das lumineszierende Durchsichtsregister
20 der Fig. 1 nicht erkennbar.
[0052] Wird nun - wie in Figur 2 dargestellt - die Banknote 10 im Bereich 1, 2 der lumineszierenden
Aufdrucke 22, 24, 26 von der Vorderseite 14 der Banknote her mit UV-Anregungsstrahlung
8 beaufschlagt, so erzeugen die lumineszierenden Aufdrucke 22,24,26 ein Lumineszenz-Registerbild
30 für den Betrachter der Rückseite 16 der Banknote (in Durchsicht). Das Lumineszenz-Registerbild
30 enthält einen Bildanteil 32 des lumineszierenden Aufdrucks 22 und einen lateral
daran angrenzenden Bildanteil 36 des lumineszierenden Aufdrucks 26. Die Aufdrucke
22, 26 bilden ein lumineszierendes Durchsichtsregister. Das Lumineszenz-Registerbild
30 enthält weiter den Bildanteil 34 des lumineszierenden Aufdrucks 24, welcher lateral
an die andere Seite des Bildanteils 36 angrenzt.
[0053] Die gleich langen Pfeile der Bildanteile 32,36, und 34 in Figur 2 deuten gleiche
Helligkeitswerte für die Bildanteile an. In dem Bereich 2 wird die Anregungsstrahlung
8 durch das Substrat mit reduzierter Dicke d2 geschwächt. Durch die erhöhte Schichtdicke
des lumineszierenden Aufdruckes 26 entsteht insgesamt der Bildanteil 36 mit mittlerer
Lumineszenz-Intensität (Helligkeit). Alternativ oder zusätzlich zu der dargestellten
erhöhten Schichtdicke kann - hier und im Folgenden - zur Erhöhung der Lumineszenzstärke
auch eine höhere Konzentration des Fluoreszenzstoffes in der Farbe verwendet werden.
In dem Bereich 1 regt die Anregungsstrahlung 8 die Lumineszenz unbeeinflusst der Aufdrucke
22, 24 an. Die Lumineszenzstrahlung wird jedoch durch das Substrat 12 mit der Dicke
d1 geschwächt, so dass die Bildanteile 32,34 ebenfalls mit mittlerer Lumineszenz-Intensität
für den Betrachter der Rückseite 16 entstehen.
[0054] Die beiden Parameter Substratdickenreduktion (um den Wert d1-d2) und erhöhte Schichtdicke
des Aufdrucks 26 (und/ oder Fluoreszenzstoffkonzentration in dem Aufdruck) sind gemeinsam
so gewählt, dass für die Bildanteile 32, 36 und 36,34 der gleiche Helligkeitswert
erzielt wird. Die Parameter müssen spezifisch für die Anregungsopazität und die Lumineszenzopazität
des Substrates 12 gewählt werden. Optional reicht eine Substratdickenreduktion oder
eine erhöhte Lumineszenzstärke bereits alleine aus. Die Kombination beider Parameter
vermeidet jedoch gegebenenfalls zu hohe Schichtdicken (Trocknungsproblem, spezielle
Drucktechnik nötig ...) bzw. zu starke Substratreduktion (Instabilität, Rissbildung
...) respektive.
[0055] Wie in Figur 3a dargestellt, sind für den Betrachter die Bildanteile 32,36,34 des
Lumineszenz-Registerbildes 30 in dieser Variante nicht unterscheidbar oder zumindest
ist (sind) die Grenze(n) 33 (,35) zwischen den Bildanteilen 32,36 (und 36,34) nicht
erkennbar. Die Bildanteile 32,36 und 34 weisen insbesondere den gleichen Helligkeitswert
und den gleichen Farbton auf.
[0056] Figur 3b zeigt das für den Betrachter der Vorderseite 14 bei Anregung von der Vorderseite
14, also in Aufsicht, entstehende Vorderseiten-Lumineszenzbild. Die Aufdrucke 22,
24 des ersten Bereiches 1 auf der Vorderseite 14 werden substratunabhängig angeregt
und lumineszieren substratunabhängig für den Betrachter der Vorderseite. Die Bildanteile
32, 34 sind für den Betrachter sehr deutlich sichtbar (hoher Helligkeitswert). Im
zweiten Bereich 2 wirkt das Substrat reduzierter Dicke zunächst auf Anregungsstrahlung
8 und dann auf die Lumineszenzstrahlung des Aufdruckes 26. Der insofern zweimal geschwächte,
zentrale Bildanteil 36 ist für den Betrachter nur mit geringer Helligkeit erkennbar
(oder nicht erkennbar).
[0057] Figur 3c zeigt das für den Betrachter der Rückseite 16 bei Anregung von der Rückseite
16, also in Aufsicht, entstehende Rückseiten-Lumineszenzbild. Der Aufdruck 26 wird
substratunabhängig angeregt und seine Lumineszenz ist als Bildanteil 36 ebenfalls
substratunabhängig, also maximal. Für die Aufdrucke 22, 24 wird die Anregungsstrahlung
mit der Substratdicke d1 geschwächt. Zudem wird die Lumineszenzstrahlung wieder durch
das nicht dickenreduzierte Substrat 12 geschwächt. Im Ergebnis ist für den Betrachter
der Rückseite in Aufsicht im ersten Bereich der Bildanteil 32, 24 nicht mehr erkennbar
(zu geringe Helligkeit).
[0058] Anhand von Figur 3c kann auch das vorliegend wichtigere, sogenannte Lumineszenz-Vergleichsbild
beschrieben werden. Für den Betrachter der Vorderseite entsteht bei Betrachtung in
Durchsicht (Anregung von der Rückseite) ein Lumineszenz-Vergleichsbild, das ein für
den Betrachter erkennbar anderes Bild als das Lumineszenz-Registerbild ist. Der Betrachter
kann durch Vergleich der beiden Lumineszenzbilder in Durchsicht prüfen, ob ein Unterschied
vorliegt, und somit verifizieren, dass in dem Lumineszenz-Registerbild tatsächlich
Bildanteile von beiden Seiten des Substrates enthalten sind. Der Aufdruck 26 auf der
Rückseite wird direkt angeregt, luminesziert aufgrund der erhöhten Schichtdicke mit
hoher Intensität. Die Lumineszenz wird nur noch durch das Substrat verringerter Dicke
geschwächt, erscheint also dem Betrachter der Vorderseite als Bildanteil 36 mit hoher
Helligkeit. Die rückseitige Anregungsstrahlung wird durch das Substrat unverändert
Dicke stark geschwächt und kann im Wesentlichen keine für den Betrachter erkennbare
Lumineszenz-Strahlung als Bildanteile 32, 24 erzeugen.
[0059] Die Parameter sind vorliegend nicht nur so gewählt, dass für das Substrat 12 mit
gegebener Opazität ein Lumineszenz-Registerbild entsteht. Zudem sollen die Parameter
so gewählt sein, dass das Lumineszenz-Vergleichsbild für den Betrachter ausreichend
vom Lumineszenz-Registerbild unterscheidbar ist. Ob dabei das Lumineszenz-Registerbild
eher der Darstellung in Figur 3a oder der der Darstellung in Figur 3b entspricht,
ist nachrangig. Die Parameter können beispielsweise entsprechend so gewählt sein,
dass das Lumineszenz-Vergleichsbild respektive der Darstellung in Figur 3b (als Kontrast
zu Figur 3a) oder Figur 3c (als Kontrast zu Figur 3b) entspricht.
[0060] Eigentlich wäre anzunehmen, dass die Opazität im Substrat ortsunabhängig ist. Für
Papiersubstrate, die auf einem Papiersieb hergestellt wurden, wurde jedoch eine Abweichung
erkannt. Die UV-Anregungsopazität im Papiersubstrat ist auf der Siebseite stark erhöht.
Sie nimmt also zur gegenüberliegenden Seite hin deutlich ab. Daher wird die Dicke
des Substrates 12 bevorzugt durch Entfernen von Substratmaterial von der Substratseite
her reduziert. Bereits eine geringe Dickenreduktion von der Siebseite führt zu einer
deutlichen Reduktion der UV-Anregungsopazität. Die Substratseite kann als Vorder-
oder Rückseite verwendet werden.
[0061] Für Papiersubstrate kann eine Anregung im UV-nahen Bereich, also zwischen 365 und
395 nm, bevorzugt zwischen 376 und 389 nm vorteilhaft sein, da die Opazität der Papiersubstrate
in diesem Bereich geringer ist.
[0062] Ein Papiersubstrat kann insbesondere auch Titandioxid enthalten, vorzugsweise mit
einer Konzentration kleiner 5%, bzw. kleiner 3%, insbesondere mit einer Konzentration
zwischen 1% und 2,5%. Vorteilhaft ist es insbesondere die Anatas-Modifikation von
Titandioxid zu verwenden, da sie im Vergleich zur Rutil-Modifikation von Titandioxid
das langwellige UV-Licht nicht so stark absorbiert.
[0063] Figur 4 zeigt eine Ausgestaltung, in welcher die Opazität des Substrates 12 durch
Transparentisierung bereichsweise reduziert ist.
[0064] Analog zu Figur 2 weist das Substrat 12 vorder- und rückseitig lumineszierende Aufdrucke
42,46,44 auf, welche im Register zueinander aufgebracht sind. Das Substrat 12 ist
unter dem Aufdruck 42 mit einer Transparentisierung 18 für Lumineszenzstrahlung versehen.
Um diese Alternative aufzuzeigen, ist im Bereich des Aufdruckes 44 ist die Transparentisierung
18 für Lumineszenzstrahlung von der Rückseite 16 aufgebracht. Ferner ist eine Transparentisierung
17 für Anregungsstrahlung vorhanden. Jede der Transparentisierungen kann - wie gezeigt
- in einer bestimmten Teildicke des Substrates vorliegen oder über die gesamte Substratdicke
vorliegen.
[0065] Die Anregungs-Transparentisierung 17 des Substrates 12 verringert die Opazität des
Substrates 12 in diesem Bereich. Figur 4 zeigt wiederum das entstehende Lumineszenz-Registerbild
50 für die Betrachtung in Durchsicht von der Rückseite. Die Anregungsstrahlung 8 wird
auf dem Weg durch das Substrat 12, in dem Bereich der Transparentisierung 17 weniger
abgeschwächt. Das lumineszierende Material 46 wird mit entsprechend noch hoher Anregungsintensität
angeregt und luminesziert. Die Lumineszenz ist für den Betrachter als Bildanteil 56
mit mittlerer Helligkeit erkennbar. Die mit erhöhter Schichtdicke aufgebrachten Aufdrucke
42, 44 werden unmittelbar angeregt und lumineszieren entsprechend intensiv. Die Lumineszenz
wird im Substrat 12 - einschließlich der transparentisierten Teilbereiche 18 - abgeschwächt.
Für den Betrachter erscheinen die Bildanteile 52, 54 mit der gleichen Helligkeit wie
der Bildanteil 56.
[0066] In Figur 4 sind also die Parameter Transparentisierung 17, Transparentisierung 18
und Lumineszenzstärke der Aufdrucke 42, 44 (im ersten Bereich) und 46 (im zweiten
Bereich) so auf die Opazität des Substrates angepasst, dass das Lumineszenz-Registerbild
50 entsteht. Das Lumineszenz-Registerbild 50 kann insbesondere mit unterschiedlichen
Farbtönen der Bildanteile 52, 54, 56 und gleicher Helligkeit erzeugt werden.
[0067] Wiederum ist erkennbar, dass für eine Anpassung an das Substrat ausreichen kann,
nur einen der Parameter zu wählen. Die Kombination von zwei oder mehr Parametern vermeidet
jedoch gegebenenfalls zu hohe einzelne Parameterwerte.
[0068] Wie an dem Aufdruck 46 mit der gegenüberliegenden Transparentisierung 17 und dem
Aufdruck 44 und der gegenüberliegenden Transparentisierung 18 erkennbar, kann es vorteilhaft
sein, den Aufdruck und die Transparentisierung in jedem der Bereiche auf gegenüberliegenden
Seiten vorzusehen. Seltener wird es dagegen hilfreich sein, die Transparentisierung
als Untergrund für den Aufdruck vorzusehen. Die Transparentisierung kann auch gepassert
oder ungepassert zueinander auf beiden Seiten aufgebracht werden.
[0069] In Figur 4 reicht die Transparentisierung 18, die über dem Aufdruck 44 angeordnet
ist, von der nicht dargestellten Grenzlinie zwischen dem ersten Bereich 1 und dem
zweiten Bereich 2 bis über den ersten Bereich 1 hinaus. Mit seinem überstehenden Abschnitt
wirkt die Transparentisierung 18 sich nicht auf das Durchsichtsregister aus. Es reicht
also aus, wenn ein Teilbereich reduzierter Opazität 17,18,19 einseitig, nämlich an
der Bereichsgrenze, mit dem entsprechenden Aufdruck im Register angeordnet ist.
[0070] Die Lumineszenzstärke der Aufdrucke kann durch einen Konversionsfaktor K angegeben
werden, der das Verhältnis der Lumineszenzintensität zur Intensität der Anregungsstrahlung
angibt:

[0071] Beim Ausführungsbeispiel der Figuren 2 und 4 weisen die lumineszierenden Aufdrucke
22, 24, 26 teilweise unterschiedliche Lumineszenzstärke, also unterschiedliche Werte
für den Konversionsfaktor K auf.
[0072] Der relative Anteil der durch das Substrat 12 hindurchtretenden Strahlung kann durch
Transmissionsgrad T
UV bzw. T
vis angegeben werden. Zwischen der einfallenden Intensität I
in und der aus dem Substrat austretenden Intensität I
out gelten die Beziehungen:

und

mit 0 < Tuv, T
vis < 1; insbesondere 0,1 <= Tuv, T
vis <=0,9.
[0073] Das transluzente Banknotenpapier ist also weder transparent (Tuv, T
vis = 1) noch opak (Tuv, T
vis = 0). In Fig.2 wird von einem Substrat mit hoher Anregungsopazität (kleines Tuv,
z.b.: 0,15) und geringerer Lumineszenzopazität (größeres T
vis, z.b.: 0,4) ausgegangen. Fig. 4 zeigt dagegen eher ein Beispiel mit geringer Anregungsopazität
und hoher Lumineszenzopazität. Im nicht figürlich gezeigten Ausnahmefall eines Substrates
gleicher Opazitätswerte sind die Parameter bereichsweise so zu wählen, dass sich das
Lumineszenz-Registerbild für den Betrachter erkennbar vom Lumineszenz-Vergleichsbild
unterscheidet.
[0074] Im Folgenden werden unter der vereinfachenden Annahme gleicher Luminesznenzstärke
die Intensitäten in den beiden Bereichen 1, 2 betrachtet. I
UV,in sei die Intensität der UV-Anregungsstrahlung 8 von der der Vorderseite. Im Teilbereich
reduzierter Opazität 17, 19 muss die UV-Strahlung das Banknotenpapier 12 durchdringen
um den Aufdruck 26 anregen zu können. Von der einfallenden Strahlung erreicht ein
Anteil

der UV-Anregungsstrahlung den lumineszierenden Aufdruck 26 der Rückseite. In diesen
Bereichen wird somit eine sichtbare Lumineszenzstrahlung als Bildanteil 36 mit einer
Intensität

erzeugt.
[0075] Im ersten Bereich werden die vorderseitigen Aufdrucke 22, 24 mit der ungeschwächten
UV-Strahlung 8 angeregt, die erzeugte sichtbare Lumineszenzstrahlung wird aber durch
das Substratmaterial 12 abgeschwächt. Die Intensität der erzeugten Lumineszenzstrahlung
beträgt dabei auf der Vorderseite noch

wobei von dieser Strahlung nach Durchtritt durch das Substrat 12 noch ein auf den
Faktor T
vis,1 reduzierter Anteil auf der Rückseite ankommt. Die Intensität der Lumineszenzstrahlung
32, 34 beträgt auf der Vorderseite somit

[0076] Soll also I
32 = I
36 sein, ist der Teilbereich reduzierter Opazität so zu wählen, dass gilt

[0077] Für größere Schichtdicken, in denen nicht-lineare Effekte auftreten, sollte die Abstimmung
für einen Standardwert oder Standardwertebereich der Anregungsintensität (üblicher
UV-Prüflampen) erfolgen.
[0078] Die lumineszierenden Aufdrucke 22, 24, 26 bilden somit ein lumineszierendes Durchsichtsregister.
Es ist möglich dass die vollständige Bildinformation nur sichtbar wird, wenn die Banknote
10 von einer Seite des Substrats 12 (Vorderseite 14 in Fig. 2) mit UV-Strahlung 8
beaufschlagt wird, und das Lumineszenzbild 30 auf der gegenüberliegenden Seite des
Substrats (Rückseite 16 in Fig. 2) betrachtet wird.
[0079] Die weitere Besonderheit des Durchsichtsregisters 20 besteht in der Seitenabhängigkeit
der Helligkeitsverteilung des dargestellten Lumineszenzbilds. Wie mit Bezug auf Fig.
3c bereits beschrieben, entsteht das Luminesznez-Vergleichsbild, wenn man die Banknote
10 umdreht und wieder in Durchsicht betrachtet.
[0080] Für die Intensitäten der Lumineszenzstrahlung in Durchsicht bei Anregung auf der
Rückseite gilt:

[0081] Da T
UV,1 wesentlich größer ist als T
vis,2 ist auch I
vis,R,1 wesentlich größer ist als I
vis,R,2 und die Helligkeitswerte der Bildbestandteile sind daher deutlich verschieden. Diese
Seitenabhängigkeit des Erscheinungsbilds der erzeugten Lumineszenzbilder kann als
weiteres Echtheitsmerkmal bzw. zur Verifikation des Sicherheitsmerkmals 20 eingesetzt
werden.
[0082] Während soeben zunächst der Einfachheit halber angenommen wurde, dass der Konversionsfaktor
K der lumineszierenden Aufdrucke der Vorder- und Rückseite gleich ist, kann der Konversionsfaktor
natürlich auch unterschiedlich groß gewählt sein, so dass sich zusätzliche Variationsmöglichkeiten
ergeben. Bezeichnet allgemein K den Konversionsfaktor der auf der Vorderseite angeordneten
lumineszierenden Aufdrucke 22, 26 und K
R den Konversionsfaktor der auf der Rückseite angeordneten lumineszierenden Aufdrucke
24, so ergeben sich bei Beaufschlagung der Anordnung mit UV-Strahlung von der Rückseite
her auf der Vorderseite die Intensitäten:

[0083] Gleiche Helligkeitswerte in den Bereichen 1,2 können daher stets dann erreicht werden,
wenn im Wesentlichen

gilt. Beispielsweise kann die Lumineszenzstärke der rückseitigen Aufdrucke 24 doppelt
so groß gewählt sein wie die der vorderseitigen Aufdrucke (also K
26 = 2*K
22) und zugleich T
UV,2 halb so groß gewählt sein wie T
vis,1. Auch in diesem Fall ist das Erscheinungsbild der erzeugten Lumineszenzbilder in
Durchsicht vorzugsweise seitenabhängig. Durch eine Abstimmung der Konversionsfaktoren
und der reduzierten Opazitäten könnte allerdings auch ein seitenunabhängiges Erscheinungsbild
erzeugt werden.
[0084] Figur 5 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Datenträger 20
mit einem transluzenten Substrat 12, bei dem in einem ersten Bereich lumineszierende
Aufdrucke 62, 64 auf der Vorderseite 14 des Substrates aufgebracht sind und in einem
zweiten Bereich auf der Rückseite 16 des Substrates ein lumineszierender Aufdruck
66 in einem Teilbereich 19 reduzierter Substratdicke liegt. In dem Beispiel wird von
einem Substrat 12 mit hoher Anregungsopazität ausgegangen, so dass im zweiten Bereich
die drei verfügbaren Parameter zur Anpassung verwendet werden. Neben der Substratdickenreduktion
wird eine Anregungstransparentisierung 17 und eine erhöhte Lumineszenzstärke des Aufdruckes
66, beispielsweise durch erhöhte Lumineszenz-Stoffkonzentration, vorgesehen.
[0085] Das Lumineszenz-Registerbild 70 umfasst Bildanteile 71,72,74,75 des vorderseitigen
Aufdrucks 62, 64 im ersten Bereich 1 und den Bildanteil 76 des rückseitigen Aufdruckes
66 im zweiten Bereich. Da der Aufdruck 62,64 des ersten Bereichs 1 über den Teilbereich
19 der Substratdickenreduktion hinaus geht, weisen die Bildanteile 71,75 für den Betrachter
eine geringere Helligkeit auf als die Bildanteile 72,74. Aufgrund der Anregungsopazität
tragen die in einem dritten Bereich auf der Rückseite des Substrates aufgebrachten
lumineszierenden Aufdrucke 67, 68 nicht zum Lumineszenz-Registerbild 70 bei bzw. lumineszieren
bei vorderseitiger Anregung nicht.
[0086] Der Unterschied in der Helligkeit der lateral aneinander grenzenden Bildanteile 72,76
bzw. 76, 74 kann im Lumineszenz-Registerbild 70 so gewählt sein, dass er für den Betrachter
nicht erkennbar ist. Bei zudem gleichem Farbton der Bildanteile 72,76 bzw. 76, 74
ist die Grenze für den Betrachter nicht erkennbar. Bei unterschiedlichem Farbton der
Bildanteile 72,76 bzw. 76, 74 und/oder bei unterschiedlichem Helligkeitswert (ggf.
gleichen Farbtons) ist die Grenze für den Betrachter erkennbar.
[0087] Das Durchsichtsregister 20 ist - bereits ohne die weiteren Aufdrucke 67, 68 - so
ausgestaltet, dass das Lumineszenz-Registerbild 70 bei vorderseitiger Anregung in
Durchsicht und ein für den Betrachter unterscheidbares Lumineszenz-Vergleichsbild
bei rückseitiger Anregung in Durchsicht erzeugt. Im zweiten Bereich 2 regt die rückseitige
Anregung den Aufdruck 66 unmittelbar zur Lumineszenz an, die durch das Substrat verringerter
Dicke nur gering geschwächt wird. Die vorderseitigen Aufdrucke 62, 64 werden dagegen
im Bereich der Substratreduktion nur geringfügig und außerhalb gar nicht angeregt.
Enthalten die Aufdrucke 62, 64, Lumineszenzstoffe einer ersten Farbe, hier rot, und
der Aufdruck 66 Lumineszenzstoffe einer zweiten Farbe, hier grün, entsteht bei vorderseitiger
Anregung ein Lumineszenz-Registerbild mit unterschiedlich farbigen Bildanteilen (rot
und grün). Das dagegen bei rückseitiger Anregung erzeugte einheitlich farbige (grüne)
Lumineszenz-Vergleichsbild ist für den Betrachter besonders gut als unterschiedlich
erkennbar. Die optionalen weiteren Aufdrucke 67, 68 können den Unterschied zwischen
Lumineszenz-Registerbild und Lumineszenz-Vergleichsbild noch verstärken, da sie beispielsweise
nur (oder primär) im Lumineszenz-Vergleichsbild für den Betrachter in Durchsicht sichtbar
sind. Insbesondere können die weiteren Aufdrucke ein eigenständiges Motiv, mit insbesondere
unabhängig (vom zweiten Bereich) wählbarer Außenkontur aufweisen.
[0088] Das lumineszierende Durchsichtsregister 20 kann, wie gerade beispielhaft zu Figur
5 beschrieben jedoch allgemein anwendbar, in ein lumineszierendes Gesamtdesign auf
der Vorderseite und/oder ein lumineszierendes Gesamtdesign auf der Rückseite eingebunden
sein. Ebenso kann das Lumineszenz-Registerbild an das visuelle Design der Vorder-
und/oder der Rückseite angepasst sein bzw. in das visuelle Design integriert sein,
welches durch nicht dargestellte nicht-lumineszierende, insbesondere mehrfarbige,
Aufdrucke und/oder andere optische Sicherheitsmerkmale gebildet wird. Würde man in
einem der beiden Bereich einen der lumineszierenden Aufdrucke durch einen farbigen
Aufdruck ersetzen, gelangt man zu einem einfachen Lumineszenzbild, welches im Register
mit einem farbigen Aufdruck steht.
[0089] Lumineszenzbilder können durch additive Farbmischung auch Echtfarbbilder darstellen,
die beispielsweise durch die Lumineszenz-Grundfarbstoffe Lumineszenzgrün, Lumineszenzrot
und Lumineszenzblau erzeugt werden. Figur 6 zeigt eine Ausgestaltung mit einem in
Echtfarben lumineszierenden Lumineszenz-Registerbild 90.
[0090] Als Grundfarben werden Lumineszenzgrün, Lumineszenzrot und Lumineszenzblau verwendet,
die in entsprechenden Farbschichten 87, 88, 89 aufgedruckt werden. Im ersten Bereich
1 ist vorderseitig ein lumineszierender Aufdruck 82, 84 mit jeweils drei Farbschichten
(bzw. Farbanteilen) aufgebracht. Im zweiten Bereich 2 sind vorderseitig nur die zwei
Farbschichten 88, 89, beispielsweise Lumineszenzrot und Lumineszenzblau, aufgebracht.
Die vorderseitig fehlende Farbschicht ist als Aufdruck 86 rückseitig im Register aufgebracht.
Innerhalb der beiden Bereiche liegt jeweils ein Echtfarbenbildanteil des Lumineszenz-Registerbildes
90 vor. Die Intensität der Farben variiert also lokal, beispielsweise entsprechend
der beim Aufdruck verfügbaren Auflösung von Pixel zu Pixel. Das Lumineszenz-Registerbild
90 wird im ersten Bereich 1 gebildet durch einen Bildanteil, welcher aus der echtfarbigen
(RGB-) Lumineszenz der Aufdrucke 82, 84, die vom Substrat 12 mit seiner Lumineszenzopazität
geschwächt ist, entsteht. Im zweiten Bereich wird durch das, hier dickenreduzierte,
Substrat entsprechend seiner visuellen Opazität die Intensität der roten und blauen
Lumineszenzstrahlung des Aufdrucks 83 verringert und die Intensität der Anregungsstrahlung
entsprechend der UV-Opazität verringert. Die grüne Lumineszenz des rückseitigen Aufdruckes
86 ergänzt die rot-blaue Lumineszenz der Vorderseite zum Echtfarbenbild. Die Dickenreduktion
des Substrates im Teilbereich 19 und/oder die Basis-Lumineszenzstärke des Aufdruckes
86 sind so gewählt, dass für den Betrachter ein einheitliches echtfarbenes Lumineszenz-Registerbild
90 ergibt. Als Basis-Lumineszenzstärke wird eine Lumineszenzstärke gesehen, von der
ausgehend die lokale Variation innerhalb des Bereiches 2 erfolgt. In einer einfachen
Ausgestaltung ist die Basis-Lumineszenzstärke der Mittelwert der Lumineszenzstärke
im Aufdruck 86.
[0091] Für den Betrachter entsteht ein Lumineszenz-Registerbild 90 in Echtfarben. In bevorzugten
Ausgestaltungen erkennt der Betrachter die Grenze zwischen den Bereichen nicht (übergangsloses
Lumineszenz-Registerbild 90). In anderen Ausgestaltungen wird die Grenze zwischen
dem ersten und dem zweiten Bereich für den Betrachter hervorgehoben.
[0092] Alternativ zu der hier gezeigten übereinander liegenden Anordnung der Grundfarben
können die Grundfarben auch im Raster nebeneinander oder nur teilweise übereinander
angeordnet werden.
[0093] In Figur 6 dargestellt ist zudem ein optionaler lumineszierender Aufdruck 85 und
ein Lumineszenz-Vergleichsbild 91 dargestellt.
[0094] Bei rückseitiger Anregung entsteht für den Betrachter der Vorderseite das Lumineszenz-Vergleichsbild
91. Das Lumineszenz-Vergleichsbild 91 enthält einen Bildanteil im zweiten Bereich
2, der von dem rückseitigen (grünen) Aufdruck 86 erzeugt wird. Der rückseitige Aufdruck
85 wird von der Vorderseite her nicht angeregt. Er kann beispielsweise Lumineszenzweiß
als Lumineszenzfarbstoff enthalten und/oder ein in Graustufen gehaltenes Teilbild
umfassen. Für den Betrachter erzeugt der rückseitige Aufdruck 85 bei rückseitiger
Anregung im dritten Bereich 3 einen Bildanteil des Lumineszenz-Vergleichsbildes 91.
Das Lumineszenz-Vergleichsbild 91 umfasst vorliegend also ein farbiges (grünes) und
ein nicht-farbiges (weißes) Teilbild. Das Teilbild des zweiten Bereiches ist somit
sowohl in dem Lumineszenz-Vergleichsbild 91 (einfarbig) als auch in dem Lumineszenz-Registerbild
90 (bunt) enthalten. Für den Betrachter ist die Seitenabhängigkeit somit besonders
einfach verifizierbar.
Bezugszeichenliste
[0095]
- 1, 2, 3
- Bereiche
- 8
- UV-Anregungsstrahlung
- 10
- Banknote
- 12
- Banknotenpapier
- 14
- Vorderseite
- 16
- Rückseite
- 17
- Teilbereiche reduzierter Anregungs-Opazität
- 18
- Teilbereiche reduzierter Lumineszenz-Opazität
- 19
- Teilbereiche reduzierter Substratdicke
- 20
- Durchsichtsregister
- 22, 24
- lumineszierende Aufdrucke Vorderseite
- 26
- lumineszierende Aufdrucke Rückseite
- 30
- Lumineszenz-Registerbild
- 32, 34, 36
- Lumineszenz-Bildanteile
- 33, 35
- Grenzlinie
- 42, 44
- lumineszierende Aufdrucke Vorderseite
- 46
- lumineszierende Aufdrucke Rückseite
- 50
- Lumineszenz-Registerbild
- 62, 64
- lumineszierende Aufdrucke Vorderseite
- 66
- lumineszierende Aufdrucke Rückseite
- 70
- Lumineszenz-Registerbild
- 71, 72, 74, 75,76
- Lumineszenz-Bildanteile
- 82,83,84
- lumineszierende Aufdrucke Vorderseite
- 85,86
- lumineszierende Aufdrucke Rückseite
- 87,88,89
- R/G/B-Schichten
- 90
- Lumineszenz-Registerbild
- 91
- Lumineszenz-Vergleichsbild
1. Datenträger, insbesondere Wert- oder Sicherheitsdokument, mit einem transluzenten
Substrat (12) mit einer Vorderseite und einer Rückseite; wobei in einem ersten Bereich
(1) lumineszierendes Material (22) auf der Vorderseite des Substrates (12) aufgebracht
ist;
wobei in einem zweiten Bereich (2) lumineszierendes Material (26) auf der Rückseite
des Substrates (12) aufgebracht ist;
wobei der erste Bereich (1) und der zweite Bereich (2) im Register zueinander angeordnet
sind; und
wobei für den Betrachter bei Anregung (8) von der Vorderseite ein Lumineszenzbild
(30) in Durchsicht erzeugt wird, welches einen Bildanteil (32) des ersten Bereichs
(1) umfasst und einen lateral an den Bildanteil (32) des ersten Bereiches (1) angrenzenden
Bildanteil (36) des lumineszierenden zweiten Bereiches (2) umfasst;
wobei in dem ersten Bereich (1) und dem zweiten Bereich (2) zumindest ein Parameter,
eine Opazität des transluzenten Substrates (12) und/oder eine Lumineszenzstärke des
lumineszierenden Materials, bereichsabhängig unterschiedlich gewählt ist.
2. Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für den Betrachter bei vorderseitiger Anregung (8) in Durchsicht das Lumineszenzbild
(30) erzeugt wird und bei rückseitiger Anregung in Durchsicht ein erkennbar anderes
Rückseiten-Lumineszenzbild erzeugt wird, in welchem insbesondere entweder nur ein
Bildanteil von einem der beiden lumineszierenden Bereiche (1, 2) enthalten ist oder
eine Differenz der Helligkeitswerte der Bildanteile der beiden lumineszierenden Bereiche
(1, 2) erkennbar erhöht ist.
3. Datenträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aneinander grenzenden Bildanteile (32, 34) des Lumineszenzbildes (30) denselben
Helligkeitswert aufweisen.
4. Datenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das transluzente Substrat (12) einen Teilbereich (19) reduzierter Substratdicke und/oder
zumindest einen transparentisierten Teilbereich (17,18) umfasst.
5. Datenträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbereich (19) reduzierter Substratdicke durch eine physikalische Entfernung
von Substratmaterial nach der Substratherstellung gebildet ist.
6. Datenträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das transluzente Substrat ein faserbasiertes Substrat ist, welches mittels eines
Siebes hergestellt ist, wobei das Substratmaterial auf der Siebseite des Substrates
physikalisch entfernt ist.
7. Datenträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das transluzente Substrat ein faserbasiertes Substrat ist und der Teilbereich reduzierter
Substratdicke durch ein bei der faserbasierten Herstellung des Substrats erzeugtes
Wasserzeichen gebildet ist, wobei der Teilbereich reduzierter Substratdicke vorzugsweise
zusätzlich transparentisiert ist.
8. Datenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das der transparentisierte Teilbereich (18) lumineszenz-transparentisiert ist und/oder
der transparentisierte Teilbereich (17) anregungs-transparentisiert ist.
9. Datenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der lumineszierende Bereich (1) der Vorderseite und/oder der lumineszierende Bereich
(2) der Rückseite sich über den Teilbereich reduzierter Opazität hinaus erstrecken.
10. Datenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das lumineszierende Material (22, 24) mit unterschiedlicher Schichtdicke und/oder
Lumineszenzstoffkonzentration aufgebracht ist.
11. Datenträger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass für den Betrachter der Übergang zwischen den beiden Bildanteilen (22,26) in dem Lumineszenzbild
(30) nicht erkennbar ist und/oder das zusammengesetzte Motiv des Lumineszenz-Registerbildes
(30) nur bei vorderseitiger Anregung in Durchsicht für den Betrachter erzeugt wird.
12. Datenträger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das transluzente Substrat ein faserbasiertes Substrat, insbesondere ein Papiersubstrat
oder die Papierlage eines Verbundsubstrats ist.
13. Verfahren zum Herstellen eines Datenträgers, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 12, bei dem
- ein transluzentes Substrat bereitgestellt wird;
- auf der Vorderseite des Substrates in einem ersten Bereich und auf der Rückseite
des Substrats in einem zweiten Bereich, der registriert zu dem ersten Bereich angeordnet
ist, lumineszierendes Material aufgebracht wird;
wobei in dem ersten Bereich (1) und/oder dem zweiten Bereich (2) eine Teilbereich
reduzierter Opazität des transluzenten Substrates (12) erzeugt wird und/oder in den
beiden Bereichen eine Lumineszenzstärke des lumineszierenden Materials bereichsabhängig
unterschiedlich gewählt wird,
wobei die beiden Bereiche ein lumineszierendes Durchsichtsregister bilden, welches
für den Betrachter bei Anregung (8) von der Vorderseite ein Lumineszenzbild (30) in
Durchsicht erzeugt, welches einen Bildanteil (32) des ersten Bereichs (1) und einen
lateral an den Bildanteil (32) des ersten Bereiches (1) angrenzenden Bildanteil (36)
des lumineszierenden zweiten Bereiches (2) umfasst.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als transluzentes Substrat ein Papiersubstrat oder ein Verbundsubstrat mit einer
Papierlage bereitgestellt wird und dass bei der Papierherstellung des Papiersubstrats
bzw. der Papierlage ein Wasserzeichen erzeugt wird, das einen Teilbereich reduzierter
Opazität bildet.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilbereich reduzierter Opazität durch eine physikalische Entfernung von Substratmaterial
nach der Substratherstellung erzeugt wird, insbesondere durch Laserabtrag oder mit
Hilfe einer mechanischen Fräse, oder ein Teilbereich reduzierter Opazität durch Aufbringen
eines Transparentisierungsmittels erzeugt wird.