[0001] Die Erfindung betrifft eine Membran, insbesondere für Zeltkonstruktionen, Fassadenverkleidungen,
Planen oder Banner, umfassend zumindest ein tuchförmiges Material, welches über Spannmittel
befestigt ist.
[0002] Unter Membranen im allgemeinen Sinne sind gewebte oder gewirkte Stoffbahnen zu verstehen,
welche beispielsweise für Zeltkonstruktionen, Fassadenverkleidungen oder dergleichen
eingesetzt werden. Hierzu besteht die Notwendigkeit, die Membran zu spannen, wobei
über die Spannmittel und den Befestigungspunkten Zugkräfte in die Membran eingeleitet
werden. In der Regel ist eine Membran in Längs-/Quer- und Diagonalrichtung nur im
geringen Umfang dehnbar. Aus diesem Grunde kann es vorkommen, dass bei höheren Zugkräften
die Membran leicht einreißt oder aufgrund der Zugkräfte verformt wird.
[0003] Zeltkonstruktionen bestehen größtenteils aus gewebten Textilien, welche zum Teil
beschichtet sein können. Bei diesen Textilien verteilt sich die Ondulation der Faserverbundstoffe
gleichmäßig auf Kette- und Schussfäden. Dies führt zu einer Steifigkeit der gewebten
Textilien, welche im Fall eines Zeltes dazu verwendet wird, das Zelt in einer bestimmten
Form zu halten. In der Regel wird dieser Vorteil ausgenutzt.
[0004] Des Weiteren können steife Textilien zudem auch Teil des statischen Systems sein,
beziehungsweise statische Systeme unterstützen und damit entlasten. Die gewebten und
teilweise beschichteten Materialien lassen sich somit gut in ein tragendes System,
beispielsweise eine Zeltkonstruktion einsetzen. Hierzu ist es erforderlich, dass das
Gewebe mittels Zuschnitt in die jeweils geeignete passend Form gebracht wird, damit
die einwirkenden Zug- oder Druckkräfte gleichmäßig eingeleitet werden können. Nach
dem Stand der Technik wird hierbei bestenfalls die Textilfläche an den Befestigungspunkten
gleichmäßig belastet und im weiteren gleichmäßig auf die Membran verteilt. Sofern
die Textilfläche nicht gleichmäßig belastet wird, führt dies zu punktuellen Überbelastungen,
welche zu einem Zerstören der Membran, beispielsweise zum Einreißen der Membran führen
kann. Bekannt ist es daher Verstärkungen der Membran an diesen Stellen vorzusehen,
um eventuellen Überlastungen entgegen zu wirken.
[0005] Als Nachteilig hat sich jedoch herausgestellt, dass an diesen Befestigungspunkten
aufgrund der Mehrlagigkeit der offenen Schnittkanten sowie eventueller Nähte wesentlich
mehr Feuchtigkeit anhaften und eindringen kann als gewünscht. Unter Anderem führt
dies langfristig zur Ermüdung des Materials und erfordert bei der Verstärkung mehr
Detailarbeit mit einem höheren Arbeitsaufwand. Des Weiteren kommt hinzu, dass die
zugeschnittenen Membranen jeweils nur zu einem bestimmten statischen System passend
gefertigt werden, was ebenfalls als nachteilig angesehen werden muss. Des Weiteren
hat sich als nachteilig herausgestellt, dass beim Übergang auf statische Systeme wie
Ösen, Bänder, Klett, Keder- oder Reißverschluss zweiteilige Verbindungen erforderlich
sind, welche bei unsauberer Verarbeitung das Risiko eines Einreißens erhöhen.
[0006] Bei neueren Konstruktionen ist es bekannt, durch einen bogenförmigen Randbereich
einen nicht linearen Zuschnitt am Membranrand zu erreichen und zusätzlich Taschen
für Zugseile oder Druckstäbe vorzusehen, durch die die Membran flächig und gleichmäßig
auf Spannung gehalten wird. In diesem Fall werden die auftretenden Kräfte über die
Randseile zu den Ecken abgeleitet. Als nachteilig ist in diesem Fall anzusehen, dass
ein erhöhter Arbeitsaufwand besteht und ein gradliniger Randbereich fehlt.
[0007] Zeltkonstruktionen werden in der Regel in modularer Weise hergestellt und weisen
demzufolge verschiedene Elemente auf, die in einer bestimmten Art zusammengefügt werden
müssen. Als Verbindungselemente kommen hierbei beispielsweise Knopf und Knopfloch,
Haken und Öse, Klettbänder mit Flausch und Haken sowie Keder und Kederschienen oder
alternativ ein Reißverschluss in Frage. Die beiden Teile eines solchen Verbindungssystems
können dabei aus gleichen oder unterschiedlichen Materialien bestehen und sind beispielsweise
im Falle eines Klett- oder Reißverschlusses ähnlich, während hingegen die beiden Teile
eines Knopf und Knopfloches oder eines Keders und einer Kederschiene unterschiedlich
hinsichtlich des Materials und der Form sind. Hierbei besteht die Notwendigkeit, dass
eine solche Verbindung wasserdicht sein muss. Kederverbindungen sind wasserdicht,
während bei einem Reißverschluss eine zusätzlich aufgebrachte Überlappung erforderlich
ist, welche verhindert, dass Regen in den Reißverschluss eindringen kann.
[0008] Ebenso müssen Zeltkonstruktionen das Eindringen von Wasser verhindern. Bei Wasser
hilft, dass das Dach eine möglichst steile Neigung aufweist, damit es schneller abfließen
kann. Des Weiteren sollte das Dach wenige oder keine Nähte in der Dachhaut aufweisen,
da an diesen Stellen die Dachhaut durch Nahtlöcher, Schnittkanten oder Verdickungen
geschwächt sein kann oder in ihrer Homogenität hinsichtlich ihrer statischen Eigenschaften
verändert wird. Ferner sollte das Dach möglichst am Rand keine Verdickungen aufweisen,
damit das Wasser schnell abfließen kann und Staunässe vermieden wird. Demgegenüber
sind Zelteingänge oder Fenster meist Spezialanfertigungen, die sich nicht aus der
Dachform ergeben. Hierbei ist es besonders vorteilhaft die Zelteingänge zu überdachen,
damit beim Öffnen kein Wasser in das Zelt eindringen kann.
[0009] Soweit tragende Strukturen zum Einsatz kommen sind diese meist speziell auf eine
bestimmte Zeltform zugeschnitten. Um eine vereinfachte Modularität zu erreichen ist
es sinnvoll die tragende Struktur möglichst einfach zu gestaltet. Die aus dem Stand
der Technik bekannten Zelte sind meistenteils darauf ausgerichtet eine bestimmte Funktion
zu erfüllen. Die kleinsten Zelte sind als Ein-Personen Schlafzelte konzipiert, welche
im weiteren mit einem Vorbau als Stauraum oder um einen luftigen Kochbereich ergänzt
werden können. Bei größeren Zelten mit einer entsprechenden Stehhöhe ist es im weiteren
sinnvoll Fenster vorzusehen sowie eventuelle Erweiterungen und Anbauten um einen höheren
Komfort und weitere Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen.
[0010] Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabenstellung zugrunde,
ein gleichmäßiges verzerrungsfreies Spannen einer Membran zu ermöglichen.
[0011] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Anzahl von unterschiedlichen
Verbindungselementen zu reduzieren und die Elemente zum Aufbau einer Zeltkonstruktion
zu minimieren sowie die Funktionsvielfalt eines solchen Zeltes zu erhöhen.
[0012] Erfindungsgemäß ist zur Lösung der ersten Aufgabenstellung vorgesehen, dass das Material
in zumindest zwei Bereiche unterteilt ist, wobei ein erster innerer Bereich eine geringere
und ein zweiter äußerer Bereich eine höhere Dehnbarkeit aufweist und der äußere Bereich
aus einem Material besteht, bei dem die Bindung der Maschen eine Weiterleitung der
eingebrachten Zugkräfte zulässt. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0013] Durch den Einsatz eines Materials, welches in zumindest zwei Bereiche unterteilt
ist, die eine unterschiedliche Dehnbarkeit aufweisen, können die vom statischen System
punktuell eingeleiteten Lasten besser auf die Membranfläche verteilt werden, wobei
die eingeleiteten Kräfte auf die Form der Membran übertragen werden und nicht verloren
gehen. Vorzugsweise wird hierbei ein Material verwendet, bei dem die Bindung der Maschen
eine Weiterleitung der eingebrachten Zugkräfte zulässt. Die Verwendung eines dehnbaren
Materials im zweiten äußeren Bereich führt dazu, dass anliegende Zugkräfte eine wesentlich
bessere Verteilung der auftretenden Lasten ermöglichen, wobei aufgrund der höheren
Dehnbarkeit des äußeren Materials die auftretenden Zugbelastungen großflächig in das
innere Material eingeleitet werden können und damit ein faltenfreies Aufspannen der
Membran ermöglichen. Eine unterschiedliche Dehnbarkeit kann gemäß der vorliegenden
Erfindung dadurch erreicht werden, dass bei einem einstückigen Material ein erster
Bereich durch eine Beschichtung eine geringere Dehnbarkeit aufweist, während ein zweiter
Bereich der Membran unbehandelt bleibt. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass zumindest
zwei verschiedene Materialien verwendet werden, welche über Befestigungsmittel miteinander
verbunden sind und unterschiedliche Dehnbarkeiten aufweisen.
[0014] Der beschichtete Bereich mit einer geringeren Dehnbarkeit wird hierbei vorzugsweise
mittig angeordnet. Beim Einsatz von zwei verschiedenen Materialien mit unterschiedlicher
Dehnbarkeit wird der Bereich mit einer geringeren Dehnbarkeit zumindest teilweise
durch den Bereich mit einer höheren Dehnbarkeit umgeben. Eine Verspannung der Membran
erfolgt hierbei über Befestigungspunkte, die sich im Bereich der höheren Dehnbarkeit
befinden, sodass die auftretenden Zugkräfte nicht punktuell unmittelbar in den Bereich
mit geringerer Dehnbarkeit eingeleitet werden, sondern über die Bereiche mit höherer
Dehnbarkeit flächig in den Bereich geringerer Dehnbarkeit eingeleitet werden können.
Auf diese Weise wird der Bereich mit geringerer Dehnbarkeit gleichmäßiger auf Zug
beansprucht und eine mögliche Überdehnung beziehungsweise Rissbildung vermieden. Die
Bereiche mit höherer Dehnbarkeit können sich hierbei wesentlich besser verformen,
als die Bereiche mit niedriger Dehnbarkeit, sodass auftretende Zugspannungen zum Teil
aufgefangen werden und über den gesamten Flächenbereich der Bereiche mit höherer Dehnbarkeit
in die weniger verformbaren Bereiche niedriger Dehnbarkeit eingeleitet werden können.
[0015] In Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei im weiteren vorgesehen, dass der erste
Bereich durch den zweiten Bereich zumindest teilweise eingefasst ist, vorzugsweise
über den gesamten Umfang mit dem zweiten Material eingefasst ist. Aufgrund der höheren
Dehnbarkeit des zweiten Bereiches, welcher somit im Außenbereich als Umrandung vorliegt,
kann eine Verspannung mit Zugseilen oder dergleichen erfolgen, wobei aufgrund der
höheren Dehnbarkeit eine Verformung auftreten kann. Hierbei werden die auftretenden
Zugkräfte in den ersten Bereich mit geringerer Dehnbarkeit übertragen, wobei diese
Übertragung nicht mehr punktuell oder auf eine bestimmte Richtung festgelegt ist,
sondern durch die Verformbarkeit des zweiten Bereiches zu einer gleichmäßigen Zugspannung
auf den ersten Bereich führt und die Zugspannung sich über den gesamten Randbereich
verteilt.
[0016] Um eine höhere Dehnbarkeit des Materials zu erhalten, besteht grundsätzlich die Möglichkeit
ein entsprechendes Material auszuwählen, welches eine höhere Dehnbarkeit aufweist,
wobei durch eine Beschichtung in ausgewählten Bereichen, vorzugsweise einem mittleren
Bereich, eine Reduzierung der Dehnbarkeit erreicht wird. Alternativ kann im Außenbereich
ein Material mit höherer Dehnbarkeit eingesetzt werden, welches beispielsweise aus
einem gewirkten Textil besteht, während demgegenüber für den ersten Bereich ein gewebtes
Material eingesetzt werden kann.
[0017] Die höhere Dehnbarkeit und damit Nachgiebigkeit des zweiten Bereiches wird insbesondere
bei einem Einsatz von gewirkten Textilien durch die besondere Eigenschaft der Wirkwaren
erzielt. Die Wirkwaren gehören zu den Maschenwaren, bei denen eine Fadenschlinge in
eine andere geschlungen wird. Während beim Stricken oder Häkeln eine Masche neben
der anderen hergestellt wird und der Fadenverlauf horizontal entlang einer Maschenreihe
verläuft, entstehen bei der Wirkware durch den Faden übereinanderstehende Maschen,
sodass der Faden senkrecht verläuft und mit den benachbarten Fäden ein Maschenstäbchen
bildet. Die Wirkwaren sind hierbei nur maschinell herstellbar. Aus den Maschenwaren
werden grundsätzlich textile Flächengebilde oder textile Raumgebilde hergestellt,
bei denen eine mittels Faden gebildete Schleife in eine andere Schleife hineingeschlungen
ist. Die auf diese Weise entstehenden Maschen können unter Verwendung eines Fadens
oder mehrerer Fäden gebildet werden. Hierdurch unterscheiden sich insbesondere die
Maschenwaren von Geweben, bei der die Fläche durch verkreuzen von zwei Fadensystemen
hergestellt wird oder von Vliesen, bei denen ein loser Faserflor, beispielsweise durch
Wärme verfestigt wird.
[0018] Die Maschenwaren zeichnen sich im Vergleich zum Gewebe durch eine höhere Dehnbarkeit
aus. Die Ursache der Dehnbarkeit bei den Wirkwaren besteht darin, dass sich bei Zugbeanspruchung
die Schlaufengröße verändern kann und sich somit ein Textil verformt. Die Schlaufen
sind zunächst im Ausgangsmaterial gleichmäßig ausgebildet und erst unter Zug ziehen
sich diejenigen Schlaufen zusammen, die unter besonders starker Zugbelastung stehen.
Da im weiteren ein lockerer Verbund von Schlaufen vorliegt wirkt sich dieses Zuziehen
der Schlaufen auf die Nachbar-schlaufen aus, sodass insgesamt eine Verformung des
Textil eintreten kann, welche im vorliegenden Fall auf den äußeren Randbereich zutrifft.
Soweit der äußere Rand beziehungsweise das äußere Material zwischen zwei Zugpunkten
belastet wird entsteht eine Kettenlinie, welche aus zumindest teilweise zugezogenen
Schlaufen besteht. Soweit die Zugbelastung wegfällt und keine Zugkräfte mehr eingeleitet
werden, können sich die Schlaufen zumindest teilweise wieder lösen, was beispielsweise
durch eine Bewegung des gesamten Materials ohne Zugbelastung entsteht. Durch die Wirkwaren
entstehen somit die für die erfindungsgemäße Membran positive Aufteilung und Weiterleitung
der eintretenden Zugkräfte, wobei eine Verteilung der Last auf ein nachgiebiges Textil
die statischen Zuschnittberechnugen für ein faltenfreies Aufspannen der Membran vereinfacht.
Zudem kommt hinzu, dass ein maschinell gewirktes Textil wesentlich günstiger in der
Herstellung ist und aufgrund der Nachgiebigkeit der Schlaufen äußerst haltbar hinsichtlich
der Reißfestigkeit ist.
[0019] Soweit der äußere Bereich der Membran eine höhere Dehnbarkeit aufweist, liegt eine
lockere Bindung beziehungsweise Verknüpfung vor, wobei insbesondere bei den Wirkwaren
durch das Ziehen an einem Faden die folgenden Schlaufen enger gezogen werden und damit
in der Folge auch die benachbarten Fäden und deren Schlaufenbildung enger gezogen
werden. In Folge dessen wirkt sich dieses Ziehen auf alle nachfolgenden Schlaufen
aus. Da der einzelne Faden nicht elastisch ist, wird die gesamte Zugkraft in das Gewirk
eingebracht, weil dieses aus einem lockeren Verbund besteht und sich entsprechend
der Zugrichtung verformt. Wird eine Zugkraft punktuell eingeleitet, wie in der erfindungsgemäßen
Membran, findet eine starke Verformung zwischen zwei Zugpunkten in Form einer Kettenlinie
statt. Aufgrund der fehlenden Elastizität der Fäden übertragen sich die Zugkräfte
letztendlich auf den gesamten anschließenden Bereich und in keinem Fall punktuell,
sondern auf eine größere Fläche. Hierdurch wird das gewünschte Ziel erreicht und die
auftretenden Zugkräfte großflächig in den inneren Bereich der Membran übertragen.
[0020] Vorzugsweise können hierbei die beweglichen Maschen aufgrund der vorhandenen Schlaufenbildung
mit drei Kreuzungspunkten eine Form- oder Größenveränderung ermöglichen. Durch eine
größere Maschenweite, im Vergleich zu gewebten Textilien wird eine höhere diagonale
Verformbarkeit erreicht, die zu der gewünschten Dehnbarkeit führt.
[0021] Soweit die gewirkten Textilien bei einer Membran im Randbereich eingesetzt werden
und somit die guten dehnbaren Eigenschaften ausgenutzt werden, ist eine wesentlich
einfachere Befestigung möglich, beispielsweise kann bei größeren Maschen und dickeren
Fäden die punktuelle Benutzung von Kabelbindern zum Verbinden mit einen statischen
System erfolgen. Ein Anwendungsbereich stellt beispielsweise die Verkleidung eines
Bauzauns oder eines Baugerüstes dar. Darüber hinaus wird durch ein gewirktes Textil
im Randbereich erreicht, dass bei Zelten, Banner und Planen die Fließgeschwindigkeit
des Wasser erhöht wird, sodass das Wasser besser aus dem gewirkten Textil abfließen
kann. Grundsätzlich hängt der Grad der Verformung des verwendeten Materials von der
Webart, der Ausrichtung und Größe der Maschenweite ab.
[0022] Bei einer punktuellen Belastung des äußeren Materials, welches aus einem gewirkten
Textil besteht, wird dieses Material verformt, während demgegenüber das wesentlich
steifere innere Material nur einer geringen Verformung ausgesetzt ist und den Vorteil
bietet, dass dieses geradlinig zugeschnitten werden kann. Hierdurch wird insbesondere
das Anbringen von flächigen Verbindungsmöglichkeiten vereinfacht, beispielsweise durch
eine Schweißnaht oder ?naht. Der Randbereich des äußeren Materials aus gewirkten Textilien
kann hierbei ebenfalls geradlinig zugeschnitten werden, sodass die Verbindungsmöglichkeit
mit dem inneren Material gegeben ist. Diese Geradlinigkeit ist bei der Position für
eine flächige Verbindung von besonderem Vorteil. Soweit eine Zugbelastung entsteht,
verändert sich hierbei nur der äußere Randbereich, ohne das innere Material ungünstig
zu verformen.
[0023] Eine flächige Verbindungsmöglichkeit besteht, beispielsweise mithilfe eines Reißverschlusses,
eines Klettverschlusses oder eines Keders. Soweit die Membran mehrstückig ausgebildet
ist, das heißt aus mehreren Teilen besteht, ist es von besonderem Vorteil, dass man
mit einer graden Naht den Randstreifen, den Reißverschluss und den Klettverschluss
anbringen kann, wodurch der Herstellungsprozess vereinfacht wird.
[0024] Soweit die Verwendung zweier unterschiedlicher Materialien für den ersten und zweiten
Bereich vorgesehen ist, besteht die Möglichkeit ein Befestigungsmittel zum Verbinden
des ersten und zweiten Materials einzusetzen. Eine Möglichkeit der Befestigung besteht
beispielsweise durch eine Vernähung mit oder ohne ein Band als Verstärkung. Dieses
Befestigungsmittel stellt eine sichere Befestigung zwischen dem ersten und zweiten
Bereich dar. Ferner können die ersten und zweiten Bereiche durch Verschweißen oder
Verkleben miteinander verbunden werden. Mehrere Membranen können im Weiteren mit einem
Reißverschluss und/oder einem Klettverschluss verbunden werden. Als besonders vorteilhaft
hat sich die Kombination eines Reißverschlusses und eines Klettverschlusses herausgestellt,
weil durch den Klettverschluss ein Aufreißen des Reißverschlusses verhindert werden
kann.
[0025] In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedanken ist vorgesehen, dass der zweite
Bereich in den Ecken mit einer Verstärkung ausgestattet ist, um beispielsweise über
den Eckbereich eine Verspannung mit einem Seil oder dergleichen zu ermöglichen. Hierbei
besteht im weiteren die Möglichkeit, dass der zweite Bereich in den Ecken mit Schlaufen
ausgestattet ist, welche ebenfalls dazu dienen eine Verspannung mithilfe eines Seiles
vornehmen zu können. Die von einem statischen System ausgehenden punktuell eingeleiteten
Zugkräfte können somit durch den Randbereich wesentlich besser auf die Innenfläche
der Membran verteilt werden, weil der zweite Bereich aufgrund seiner höheren Dehnbarkeit
eine Verteilung der Zugkräfte über den gesamten Randbereich ermöglicht.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite äußere Bereich
eine Breite von 1/20 bis ⅓, vorzugsweise 1/10 bis ⅓, besonders bevorzugt 1/10 bis
¼ der Größe des ersten inneren Bereiches aufweist. Grundsätzlich richtet sich die
Breite des zweiten Bereiches nach der Gesamtfläche, -größe und dem Verhältnis beider
Bereiche zueinander sowie dem Gewicht pro qm beider verwendeten Materialien der Membran,
wobei die vorgegebenen Werte von 1/20 bis ⅓, vorzugsweise 1/10 bis ⅓, besonders bevorzugt
1/10 bis ¼ der Größe des ersten Bereiches für die Einleitung der auftretenden Lasten
eine optimierte Größe darstellt.
[0027] Soweit für die Befestigungsmittel, beispielsweise ein Reißverschluss oder ein Klettverschluss
verwendet wird, kann im weiteren der Übergangsbereich durch eine Überlappung des Materials
abgedeckt werden. Insbesondere bei einem Reißverschluss ist dies sinnvoll, weil durch
ein Reißverschluss Wasser in das Innere eines Zeltes eindringen kann. Durch das überlappende
Material wird hierbei das Eindringen des Wassers verhindert. Gleichzeitig besteht
die Möglichkeit, dass der Randbereich durch Überlappung des zweiten Materials verstärkt
wird. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass der Randbereich durch ein Zick-Zack
Band verstärkt wird, um eine höhere Zugfestigkeit bei der Einleitung von größeren
Lasten zu gewährleisten. Das verwendete Zick-Zack Band kann hierbei diagonal und/oder
vertikal symmetrisch angeordnet sein. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass in das
Zick-Zack Band Schlaufen eingenäht werden, die wiederum die Aufnahme der Lasten beziehungsweise
Befestigung mit einem statischen System ermöglichen.
[0028] Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Membran zum Aufbau von Zelten eingesetzt,
beispielsweise für ein Zeltdach und/oder die Seitenwände. Hierbei ist vorgesehen,
dass das Zeltdach beispielsweise aus drei gleichen Dachelementen besteht, welche rechtwinklig
zueinander angeordnet und miteinander verbunden sind, welche teilweise zum Boden reichen,
sodass drei halbhohe Durchgänge entstehen.
[0029] Bei Zelten, die in einer modularen Weise aufgebaut werden, existieren zumindest zwei
verschiedene Elemente, die in einer bestimmten Art zusammengefügt werden. Zu meist
werden zweiteilige Randelemente verwendet, deren Teile passend zueinander zugeschnitten
werden und über bekannte Verbindungsmittel, wie Knopf und Knopfloch, Haken und Öse,
Klettbändern sowie Keder und Kederschienen gegebenenfalls auch mit einem Reißverschluss
verbunden werden können. Bei einer ausgewählten Symmetrie der einzelnen Dachelemente
mit beispielsweise einer gleichen Kantenlänge reduziert sich die Anzahl der unterschiedlichen
Verbindungselemente deutlich. Eine viereckige Fläche mit vier gleichen Kanten bietet
einen ersten Ansatz zum Reduzieren von aufwendigen Teilarbeiten. Hierbei kann ein
grobmaschiger Randbereich an allen vier Seiten händisch durch Nähen mit grobem Garn
oder mit geeigneten Verbindungsmitteln mit dem übrigen Bereich verbunden werden. Ein
Klett oder Reißverschluss bietet hierbei die besten Voraussetzungen einen möglichst
homogenen Randbereich zu erhalten, die im Gegensatz zur händischen Verbindung eine
schnellere Verbindung zulässt.
[0030] Um ein Zeltdach herzustellen können drei identische quadratische Flächen verwendet
werden, welche rechtwinklig zueinander angeordnet und miteinander verbunden werden.
Hierdurch ergibt sich in Verbindung mit einem Hochpunkt ein Zelt mit einer Spitze
und sechs Abspannungen zum Boden, wobei drei Abspannungen abwechselnd auf halber Höhe
auslaufen und drei Abspannungen bis zum Boden reichen. Hierdurch entsteht ein Zelt,
welches einen sechseckigen Grundriss aufweist, wobei aus der Dachform heraus sich
drei überdachte Fenster und Türrahmen ausbilden. Im Bereich des Hochpunktes kann eine
Höhe erreicht werden, die das Stehen innerhalb des Zeltes ermöglicht, wobei gleichzeitig
die Abluft aus dem Zelt entweichen und somit eine offene Feuerstelle betrieben werden
kann. Bei den halbhohen seitlichen Bereichen besteht die Möglichkeit, eine sitzende
oder hockende Stellung unterhalb des Zeltdaches einzunehmen. Ein besonderer Vorteil
ergibt sich dadurch, dass bei der steilen Neigung das Wasser nicht in die Membran
eindringen kann und wesentlich schneller abfließt.
[0031] Aufgrund der quadratischen Grundform der Dachelemente kann man zu jeder Seite hin
die Dachfläche mit baugleichen Dachelementen erweitern. Aufgrund des sechseckigen
Grundrisses kann auf diese Weise eine bienenwabenartige Zeltlandschaft aufgebaut werden.
Darüber hinaus sind aber auch Verbindungen möglich, bei denen die Dachneigung nicht
45 Grad betragen, sondern einen abweichenden Winkel aufweisen. Von großem Vorteil
ist, wenn das Dach zum größten Teil aus einem Material besteht, welches vor den unerwünschten
Witterungseinflüssen wirkungsvoll schützt und zu einem kleineren Teil aus einem Material
besteht, welches die Verbindung zu baugleichen Dächern und zu einem statischen System
mit komprimierter Einleitung der auftretenden Zugspannungen gewährleistet.
[0032] Beispielsweise können die baugleichen und vorzugsweise quadratischen Dachelemente
an den Diagonalseiten mit einer Reißverschlusshälfe versehen sein, um die Diagonalseiten
zweier benachbarter Dachelemente miteinander zu verbinden. Hierdurch wird erreicht,
dass die Dachelemente einerseits individuell untereinander ausgetauscht werden können
und andererseits eine äußert stabile Verbindung zwischen den einzelnen Dachelementen
erzielt.
[0033] Der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass auftretende
Zugspannungen beziehungsweise einzuleitende Zugkräfte aufgrund der aus zwei Bereichen
bestehenden Membran wesentlich gleichmäßiger auf die Gesamtfläche verteilt werden
können. Hierbei liegt ein innerer Bereich vor, der eine geringere Dehnbarkeit aufweist,
während ein äußerer Randbereich eine höhere Dehnbarkeit aufweist und somit eine höhere
Verformung ermöglicht. Eine solche Verformung tritt beispielsweise dann auf, wenn
mithilfe von Abspannseilen die Membran gehalten wird. Der äußere zweite Bereich kann
sich hierbei entsprechend verformen, ist aber fest mit dem ersten inneren Bereich
verbunden, sodass die Kräfte gleichmäßig in den ersten Bereich übertragen werden,
welche aufgrund der niedrigeren Dehnbarkeit einer stärkeren Verformung erheblichen
Widerstand entgegensetzt. Der besondere Vorteil der sich hieraus ergibt, besteht unter
anderem darin, dass keine unerwünschte Verformung der in der Mitte angeordneten Membran
eintritt, lediglich eine Verformung im Randbereich, welche akzeptabel ist, aber gleichzeitig
dafür sorgt, dass der innere erste Bereich der Membran die ausgewählte Grundform beibehält.
Eine solche Membran kann für unterschiedlichste Zwecke eingesetzt werden, wobei vorzugsweise
an ein Zeltdach oder Zeltwände gedacht wird, die auf diese Weise eine hohe Formstabilität
erhalten und größere Zugspannungen ohne weiteres in ein Zeltdach übertragen werden
können.
[0034] Die Erfindung wird im Nachfolgenden anhand der Figuren nochmals erläutert.
[0035] Es zeigt
- Fig. 1
- in einer Draufsicht eine erfindungsgemäße Membran in einer beispielhaften Ausführung,
- Fig. 2
- in einer Draufsicht die Membran gemäß Figur 1 unter Einwirkung von diagonal auftretenden
Zugkräften,
- Fig. 3
- in einer vergrößerten Ansicht eine schematische ringförmige Darstellung der Membran
im Eckbereich,
- Fig. 4
- in einer Draufsicht und zwei Seitenansichten die Struktur eines gewebten Materials,
- Fig. 5
- in einer Draufsicht die Struktur eines gewirkten Materials und
- Fig. 6
- eine mögliche Verwendungsform in Form eines Zeltes.
[0036] Figur 1 zeigt in einer Draufsicht eine Membran 1, welche in zwei Bereiche 2, 3 unterteilt
ist. Der erste Bereich 2 ist umlaufend um den zweiten Bereich 3 ausgebildet. Für die
beiden Bereiche 2, 3 werden Materialien verwendet, welche unterschiedliche Dehnbarkeiten
aufweisen. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass der Bereich 2 mit einem Material
höherer Dehnbarkeit ausgestattet ist, beispielsweise gewirkte Stoffe, während der
zweite Bereich 3 aus einem gewebten Material besteht. Gewebte Materialien besitzen
grundsätzlich eine geringere Dehnbarkeit. Eine Verbindung zwischen den gewebten und
gewirkten Materialien kann beispielsweise durch vernähen erfolgen. Mehrere Membranen
1 können durch einen Reißverschluss 4 oder einem Klettverschluss miteinander verbunden
werden.
[0037] Ferner besteht die Möglichkeit, ein Material zu verwenden und das Material im ersten
Bereich 2, zum Beispiel gewirktes Material, unbehandelt zu lassen, während das Material
im zweiten Bereich 3 mithilfe einer Beschichtung hinsichtlich der Dehnbarkeit eingeschränkt
wird. Eine geringere Dehnbarkeit ist hierbei vergleichbar mit einer höheren Steifigkeit
des Materials, sodass eine erhöhte Formfestigkeit vorliegt. Soweit die verwendete
Membran jedoch für die Herstellung von Planen, Zelten oder dergleichen vorgesehen
ist, kann es aufgrund der eingeleiteten Zugkräfte zu Verzerrungen der Membran führen,
die unerwünscht sind. Soweit aber von der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ausgegangen
wird, und zwar mit einem ersten Bereich 2, der eine höhere Dehnbarkeit aufweist, können
die Kräfte zunächst in den äußeren Bereich 2 eingeleitet werden und von diesem auf
den zweiten Bereich 3 übertragen werden. Die höhere Dehnbarkeit führt dazu, dass die
äußere Umrandung gleichbedeutend mit dem ersten Bereich 2 zu einer Verformung führt,
die aber gleichzeitig dafür Sorge trägt, dass die Zugkräfte gleichmäßig auf den zweiten
Bereich 3 übertragen werden. Wenn beispielsweise Lasten an den vier Eckpunkten des
äußeren Bereiches 2 eingeleitet werden, erfolgt eine Verzerrung des dehnbaren Randbereiches.
Somit werden die eingeleiteten Zugkräfte nicht nur in den Ecken auf die innenliegende
steifere Membran eingeleitet, sondern über die gesamten Längskanten der steifen Membran
übertragen. Die Folge ist, dass die Zugkräfte über eine breite Fläche auf das innere
Material des zweiten Bereiches 3 verteilt werden.
[0038] Das gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt in den Ecken der äußeren Umrandung des ersten
Bereiches 2 zusätzlich eine Überlappung des Materials. Zudem ist der Eckbereich mit
einem Zick-Zack-Band 5 vernäht. Das Zick-Zack-Band 5 kann hierbei zusätzlich mit einer
Schlaufe 6 versehen sein, sodass die Einleitung der Zugkräfte über die Schlaufe 6
erfolgen kann. Ferner besteht die Möglichkeit, dass ebenso eine Schlaufe 7 an dem
Material des zweiten inneren Bereiches 3 vorgesehen wird. Die Schlaufe 6, 7 dienen
hier zur Verspannung mit Zugseilen, die die notwendigen Zugkräfte zum Halten der Plane
beziehungsweise eines Zeltes aufbringen.
[0039] Figur 2 zeigt in einer Draufsicht die Membran 1 mit dem äußeren Bereich 2 und dem
inneren Bereich 3, wobei in diesem Fall Zugkräfte in allen vier Ecken aufgebracht
werden, welche durch die Pfeile 10, 11, 12 angedeutet werden. Aus dieser Draufsicht
wird ersichtlich, welche Verformungen der Membran 1 aufgrund des höheren dehnbaren
Bereiches 2 gegenüber dem inneren Bereich 3 auftreten. Aufgrund der höheren Dehnbarkeit
des äußeren Bereiches 2 wird dieser wesentlich stärker verformt als der innere Bereich
3. Hierdurch werden über das äußere Material mit der höheren Flexibilität die Kräfte
auf das innere Material mit geringerer Dehnbarkeit gleichmäßig eingeleitet. Aus dieser
Draufsicht wird deutlich, dass die Verformung nur den äußeren Bereich 2 betrifft,
während der innere Bereich 3 nahezu unverformt bleibt. Trotzdem werden die Zugkräfte
über das Material des äußeren Bereiches 2 gleichmäßig auf den inneren Bereich 3 übertragen,
um für die notwendige Vorspannung einer Membran oder eines Zeltes zu sorgen.
[0040] Figur 3 zeigt in einer vergrößerten Ansicht eine schematische ringförmige Darstellung
der Membran 1, wobei in Pfeilrichtung 20 Zugkräfte vorliegen, die mithilfe eines Verbindungselementes
21 auf den äußeren Bereich 2 übertragen und von diesem auf den inneren Bereich 3 gleichmäßig
übertragen werden. Die hierbei auftretenden Verzerrungen im verwendeten Material sind
aus den vergrößerten ringförmigen Darstellungen zu entnehmen, linksseitig eine nahezu
gleichbleibende Fadenanordnung 22 aufgrund der geringeren Dehnbarkeit und eine deutliche
Verzerrung des Fadenverlaufs in der rechten Darstellung 23 für das dehnbare Material
aufgrund der vorliegenden Zugkräfte.
[0041] Figur 4 zeigt in einer Draufsicht und zwei Seitenansichten ein gewebtes Material
30, welches aus einem Fadenmaterial 31 sowie einem querverlaufenden Fadenmaterial
32 besteht. Beide Fadenmaterialien 31, 32 sind ähnlich einem Flächengewebe zusammengefügt
und bewirken eine geringere Dehnbarkeit als bei gewirkten Materialien.
[0042] Figur 5 zeigt in einer vergrößerten Ansicht gewirktes Material 35, welches ebenfalls
aus einem ersten Fadenmaterial 36 und einem zweiten Fadenmaterials 37 besteht. Das
gewirkte Material 35 zeichnet sich dadurch aus, dass beide Fadenmaterialien 36, 37
mit Schlaufen 38, 39 versehen sind, durch welche das jeweils andere Material hindurch
gezogen wird, sodass gegenüber einem gewebten Material 30 eine wesentlich höhere Flexibilität
besteht. Diese höhere Flexibilität kommt dadurch zustande, dass das Fadenmaterial
36 beziehungsweise 37 aufgrund der Schlaufenbildung innerhalb des gewirkten Materials
35 Ausgleichsbewegungen vornehmen kann.
[0043] Figur 6 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Zelt 40, welches mit der erfindungsgemäßen
Membran 1 hergestellt wurde. Das Zelt 40 besteht aus drei Membranen 41, 42, 43 mit
identischen Abmessungen. Die Membranen sind ähnlich wie eine Würfelecke in einem Punkt
44 miteinander verbunden, wobei eine Verbindung an den Längskanten über beispielsweise
einen Reißverschluss, einen Klettverschluss oder eine Vernähung erfolgen kann. Aufgrund
des nahezu quadratischen Zuschnittes der Membran 41, 42, 43 reichen drei Spitzen 45,
46 der Membran 41, 42, 43 bis zum Boden, während die dazwischen liegenden Spitzen
47, 48 in halber Höhe enden. Durch Seitenteile 49, welche unterhalb der Membran 41,
42, 43 angeordnet werden, kann das Zelt verschlossen werden oder es können gegebenenfalls
Eingänge oder Fenster vorgesehen werden. Die auftretenden Zugspannungen werden hierbei
über Spannseile 50 an allen vier Eckpunkten jeder Membran 1 erzeugt, die wie zur Figur
3 beschrieben zu einer Verformung des äußeren Randbereiches einer jeden Membran 41,
42, 43 führt, während der mittlere Bereich der Membran 41, 42, 43 keine Verformung
erfährt.
Bezugszeichenliste:
[0044]
- 1
- Membran
- 2
- Bereich
- 3
- Bereich
- 4
- Reißverschluss
- 5
- Zick-Zack-Band
- 6
- Schlaufe
- 7
- Schlaufe
- 10
- Pfeil
- 11
- Pfeil
- 12
- Pfeil
- 20
- Pfeilrichtung
- 21
- Verbindungselement
- 22
- Fadenanordnung
- 23
- Darstellung
- 30
- gewebtes Material
- 31
- Fadenmaterial
- 32
- Fadenmaterial
- 35
- gewirktes Material
- 36
- Fadenmaterial
- 37
- Fadenmaterial
- 38
- Schlaufe
- 39
- Schlaufe
- 40
- Zelt
- 41
- Membran
- 42
- Membran
- 43
- Membran
- 44
- Punkt
- 45
- Spitzen
- 46
- Spitzen
- 47
- Spitzen
- 48
- Spitzen
- 49
- Seitenteil
- 50
- Spannseil
1. Membran (1, 41, 42, 43), insbesondere für Zeltkonstruktionen, Fassadenverkleidungen,
Planen oder Banner, umfassend zumindest ein tuchförmiges Material, welches über Spannmittel
befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material in zumindest zwei Bereiche unterteilt ist, wobei ein erster innerer
Bereich (3) eine geringere und ein zweiter äußerer Bereich (2) eine höhere Dehnbarkeit
aufweist und der äußere Bereich (2) aus einem Material besteht, bei dem die Bindung
der Maschen eine Weiterleitung der eingebrachten Zugkräfte zulässt.
2. Membran (1, 41, 42, 43) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material einstückig ausgebildet ist und der erste Bereich (3) durch eine Beschichtung
eine geringere Dehnbarkeit aufweist, oder dass zumindest zwei verschiedene Materialien
vorgesehen sind, welche über Befestigungsmittel miteinander verbunden sind und unterschiedliche
Dehnbarkeiten aufweisen.
3. Membran (1, 41, 42, 43) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Bereich (3) durch den zweiten Bereich (2) zumindest teilweise eingefasst
ist, oder dass das erste Material über den gesamten Umfang mit dem zweiten Material
eingefasst ist.
4. Membran (1, 41, 42, 43) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Material als Randstreifen ausgebildet ist.
5. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Bereich (3) aus einem gewebten Material besteht.
6. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Bereich (2) aus einem gewirkten Material besteht.
7. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Bereich (2) aus einer gewirkten Maschenware besteht, bei der eine Fadenschlinge
in einer anderen geschlungen ist und ein senkrechter Fadenverlauf vorliegt, sodass
übereinander stehende Maschen entstehen.
8. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gewirkten Materialien mit drei Kreuzungspunkten und einer Maschenbildung herstellbar
sind, und/oder dass ein oder mehrere Faden für das gewirkte Material verwendbar sind.
9. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsmittel aus einer Vernähung, Verschweißung oder Verklebung im Übergangsbereich
bestehen, und/oder dass mehrere Membranen (1, 41, 42, 43) durch einen Reißverschluss
(4) und/oder einen Klettverschluss miteinander verbunden sind.
10. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Bereich (2) in den Ecken mit einer Verstärkung ausgestattet ist und/oder
dass der zweite Bereich (2) in den Ecken mit Schlaufen (6, 7, 38, 39) ausgestattet
ist
11. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet
dass der zweite Bereich (2) eine Breite von 1/20 bis ⅓, vorzugsweise 1/10 bis ⅓, besonders
bevorzugt 1/10 bis ¼ der Größe des ersten Bereiches (3) aufweist.
12. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet
dass der Übergangsbereich durch ein überlappendes Material abgedeckt ist und/oder dass
der Randbereich durch Überlappung des zweiten Materials verstärkt ist.
13. Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet
dass der Randbereich durch einen Zick-Zack-Band (5) verstärkt ist und/oder dass das Zick-Zack-Band
(5) diagonal und/oder vertikal symmetrisch angeordnet ist und/oder dass im Zick-Zack-Band
(5) eine Schlaufe (6, 7, 38, 39) eingenäht ist.
14. Zelt (40) mit einer Membran (1, 41, 42, 43) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend
ein Zeltdach und Seitenwände,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zeltdach aus drei gleichgroßen quadratischen Dachelementen in Form einer Membran
(41, 41, 43) besteht, welche rechtwinkelig zueinander angeordnet und miteinander verbunden
sind, und welche teilweise bis zum Boden reichen, sodass drei halbhohe Durchgänge
vorhanden sind.
14. Zelt (40) nach Anspruch 14
dadurch gekennzeichnet
dass die gleichgroßen quadratischen Dachelemente durch an der Diagonalseite befindlichen
Reißverschlüsse miteinander verbunden sind.