[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere ein Panikschloss, mit einer in einem
Schlossgehäuse angeordneten Schlossmechanik, wobei die Schlossmechanik eine zweiteilige
Schlossnuss mit einer Innennuss und einer Außennuss, einen Fallenbetätigungshebel,
eine mit dem Fallenbetätigungshebel zusammenwirkende Falle, einen zwischen einer Riegelausschließstellung
und einer Riegeleinschließstellung bewegbaren Riegel und einen mit dem Fallenbetätigungshebel
und dem Riegel zusammenwirkenden Panikhebel aufweist, wobei am Fallenbetätigungshebel
ein Kupplungsstein zur Kopplung des Fallenbetätigungshebels mit der Schlossnuss vorgesehen
ist, wobei der Panikhebel zwischen einer Hebeleinschließstellung und einer Hebelausschließstellung
bewegbar ist und wobei der Kupplungsstein zwischen einer Einkupplungsstellung und
der Abkupplungsstellung bewegbar ist.
[0002] Ein Schloss der vorgenannten Art ist aus der Praxis bereits bekannt. Dieses Schloss
und Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung ist ein sogenanntes Panikschloss mit
Schließfunktion B, die auch als Umschaltfunktion bezeichnet wird. Ein Schloss dieser
Art zeichnet sich dadurch aus, dass hiermit zum Öffnen der Tür von außen der Außendrücker
mit dem Schlüssel angekoppelt wird. Der Schlüssel wird in Wechselrichtung bis zum
Endanschlag gedreht. Die Tür ist nun von innen und außen begehbar. Wird der Schlüssel
in Verschlussrichtung bis zur Verriegelung gedreht (Riegel vorgeschlossen) und abgezogen,
so ist der Außendrücker wieder automatisch auf Leerlauf geschaltet. Die Tür ist jedoch
jederzeit von innen, also ohne Schlüssel, mit dem inneren Drücker zu öffnen. Nach
einer ausgelösten Panikfunktion von innen und Wiederzufallen der Tür, ist die Tür
weiterhin von außen nicht begehbar, also verschlossen. Eine übliche Verwendung für
Schlösser der vorgenannten Art sind Türen, die zeitweise einen Durchgang von innen
und außen ermöglichen müssen. Nach einer Panik-Öffnung von innen ist der Außendrücker
auch weiterhin auf Leerlauf geschaltet.
[0003] In konstruktiver Hinsicht ist es bei dem bekannten Schloss so, dass der Fallenbetätigungshebel
zum einen die Falle und zum anderen über einen am Panikhebel vorgesehenen Dom den
Panikhebel betätigt. Die Innennuss der Schlossnuss wird über einen am Fallenbetätigungshebel
vorgesehenen Mitnehmerstift oder Dorn dauerhaft an den Fallenbetätigungshebel gekoppelt.
Damit ist die Panikseite definiert. Bei ausgeschlossenem Riegel kann die Innen- bzw.
Paniknuss die Falle und den Riegel über den Fallenbetätigungshebel einziehen. Die
Außennuss läuft bei ausgeschlossenem Riegel immer leer und bei eingeschlossenem Riegel
zunächst leer. Über einen Schlüssel und einen dem Schloss zugeordneten Profilzylinder
kann bei eingeschlossenem Riegel ein separater, im Schloss gelagerter Kupplungshebel,
der mit dem Profilzylinder zusammenwirkt, angehoben werden und auf den Kupplungsstein
des Fallenbetätigungshebels wirken. Hierdurch kann die Außennuss bis zum nächsten
Ausschließen des Riegels an den Fallenbetätigungshebel und damit an die Falle angekoppelt
werden.
[0004] Neben Schlössern mit der Funktion B gibt es Schlösser, die weitere bzw. andere Schließfunktionen
haben. Hierzu gehört beispielsweise das Panikschloss mit der Schließfunktion D, die
auch als Durchgangsfunktion bezeichnet wird. Hierbei wird zum Öffnen der Tür von außen
der Riegel mit dem Schlüssel geschlossen. Die Falle kann über den Außendrücker zurückgezogen
werden. Die Tür ist nun von innen und außen begehbar. Wird der Riegel mit dem Schlüssel
vorgeschlossen, so ist die Tür von außen nicht mehr begehbar, da sie über den Riegel
zugehalten wird. Die Tür ist jedoch jederzeit von innen, auch ohne Schlüssel, mit
dem inneren Drücker zu öffnen. Nach einer ausgelösten Panikfunktion von innen und
Wiederzufallen der Tür, ist die Tür von außen begehbar und offen. Schlösser mit Schließfunktion
D werden für Türen verwendet, die zeitweise einen Durchgang von innen und außen ermöglichen
müssen. Nach einer Paniköffnung von innen ist die Tür auch von außen begehbar, um
z. B. Rettungskräften einen problemlosen Zugang zu ermöglichen.
[0005] Weiterhin sind Panikschlösser mit der Schließfunktion E bekannt. Hier handelt es
sich um die sogenannte Trafo-Wechselfunktion. Der Riegel wird hierbei von außen mit
einem Schlüssel geschlossen und die Falle über einen Wechselhebel eingezogen. Die
Tür ist dann geöffnet. Die Tür ist jedoch jederzeit von innen, auch bei vorgeschlossenem
Riegel, mit dem Drücker von der Innenseite zu öffnen. Nach ausgelöster Panikfunktion
von innen und Wiederzufallen der Tür ist die Tür weiterhin von außen nicht begehbar.
Allerdings ist die Tür in diesem Fall dann nur noch über die Falle verschlossen, weil
der Riegel nach der Panikfunktion eingeschlossen bleibt, bis er mit dem Schlüssel
wieder vorgeschlossen wird. Schlösser dieser Art werden bei Türen verwendet, bei denen
grundsätzlich eine unberechtigte Öffnung von außen verhindert werden soll. Die Tür
kann nicht versehentlich unverschlossen bleiben, da nach dem Zufallen der Tür eine
Öffnung von außen nur mit dem Schlüssel möglich ist.
[0006] Des weiteren sind Schlösser mit Schließfunktion L + W (Leerlauffunktion mit Wechsel)
bekannt. Hierbei wird der Riegel von innen oder außen mit dem Schlüssel zurückgezogen
und gleichzeitig der oder die Drücker angekoppelt. Die Tür kann jetzt von innen und
außen über die Drücker begangen werden bzw. von außen kann der Eintritt nur über einen
Schlüssel (Wechselfunktion) zugelassen werden, wenn außen ein Knopf oder eine Handhabe/Stoßgriff
angebracht wird. Beim Verriegeln der Tür wird der Riegel ausgeschlossen und gleichzeitig
der oder die Drücker abgekoppelt, also auf Leerlauf geschaltet. Ein Öffnen der Tür
ist nun nicht mehr möglich, bis der Riegel über den Schlüssel zurückgeschlossen wird.
Schlösser der vorgenannten Art werden hauptsächlich für zweiflügelige Türanlagen ohne
Panikfunktion verwendet, bei denen keine gesonderte Standflügelverriegelung zum Einsatz
kommen soll. Hierbei sind folgende Türgangsregelungen möglich. Bei beidseitigem Drücker
kann der Gehflügel zeitweise von innen und außen begangen werden, wenn der Riegel
zurückgeschlossen und die Drücker angekoppelt wurden. Wenn außen nur ein Knopf montiert
ist, kann zeitweise der Ausgang von innen gestattet werden, ohne dass sich unbefugte
Personen (ohne Schlüssel) von außen Zutritt verschaffen können (Einwegregelung).
[0007] Darüber hinaus sind bei Schlössern der vorgenannten Art die Tür-Öffnungsrichtungen
zu beachten. Die Bezeichnungen für DIN-rechte bzw. DIN-linke Schlösser sind gemäß
DIN 107 festgelegt. Konkret existieren die Tür-Öffnungsrichtungen DIN-links einwärts,
DIN-links auswärts, DIN-rechts einwärts und DIN-rechts auswärts.
[0008] Im Hinblick auf die Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten existieren eine Vielzahl
von Schlössern, die bei den Herstellern vorgehalten werden müssen.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Schloss der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, das möglichst für unterschiedliche Anwendungsfälle einsetzbar
ist. Jedenfalls soll es durch einfache Änderungen am Schloss möglich sein, unterschiedliche
Anwendungsfälle zu realisieren.
[0010] Die vorgenannte Aufgabe ist bei einem Schloss der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
im wesentlichen dadurch gelöst, dass am Panikhebel ein mit dem Kupplungsstein zusammenwirkendes
Betätigungselement vorgesehen ist, das in der Einschließstellung des Panikhebels den
Kupplungsstein in die Einkupplungsstellung drückt.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es grundsätzlich möglich, aus einem Schloss
der eingangs genannten Art, das für die Funktion B geeignet ist, ein Schloss mit der
Funktion D zu erzeugen. Dabei ist im Zusammenhang mit dem Entstehen der Erfindung
erkannt worden, dass der Riegel bzw, dessen Bewegung von der Riegeleinschließstellung
in die Riegelausschließstellung und umgekehrt maßgeblich für die Funktion der Außennuss
ist. Der Riegel muss als steuernd auf die Außennuss wirken. Da der Riegel jedoch nicht
unmittelbar auf die Außennuss wirken kann, kommt es auf die Hebel- bzw. Funktionskette
zwischen dem Riegel und der Außennuss an. Die einfachste Realisierung der Funktionskette
zwischen dem Riegel und der Außennuss erfolgt letztlich über den ohnehin vorgesehenen
Panikhebel, der sowohl beim Ein- als auch beim Ausschließen an den Riegel gekoppelt
ist. Damit wird die durch den Riegel verursachte Schwenkbewegung des Panikhebels ausgenutzt,
um den Kupplungsstein, der grundsätzlich eine oder beide Nüsse der Schlossnuss kuppeln
kann, ein- oder abzukuppeln.
[0012] Ein weiterer Vorteil im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung besteht im übrigen
darin, dass der beim Stand der Technik vorgesehene Kupplungshebel zum Zusammenwirken
mit dem Kupplungsstein entfallen kann. Dieser Kupplungshebel wird ausschließlich vom
Profilzylinder bzw. PZ-Finger des Profilzylinders betätigt und ist nicht von der Riegelbewegung
abhängig, da dieser Hebel nicht mit dem Riegel gekoppelt ist. Gegenüber dem aus dem
Stand der Technik bekannten Schloss mit der Funktion B wird damit eine grundsätzliche
Vereinfachung erreicht, und zwar neben dem Vorteil, dass die Teilevielfalt in den
Schlossvarianten verringert werden kann.
[0013] In konstruktiver Hinsicht ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bei
einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass der Kupplungsstein sich in der Abkupplungsstellung
befindet, wenn sich das Betätigungsmittel am Panikhebel in der Hebelausschließstellung
des Panikhebels befindet. Letztlich beruht, wie zuvor ausgeführt worden ist, die Erfindung
darauf, dass der Panikhebel über die Bewegung des Riegels zwangsgesteuert ist. Bewegt
sich der Riegel, bewegt sich auch der Panikhebel. Wird der Riegel in die Ausschließriegelstellung
bewegt, findet ein Verschwenken des Panikhebels in die Hebelausschließstellung statt.
In diesem Zustand wirkt das am Panikhebel vorgesehene Betätigungsmittel nicht mehr
oder nur noch in einem geringem Maße auf den Kupplungsstein. Jedenfalls ist es dem
Kupplungsstein in dieser Stellung des Panikhebels möglich, sich in die Abkupplungsstellung
zu bewegen. In der Abkupplungsstellung führt eine Betätigung sowohl der Innennuss
als auch der Außennuss nicht zu einer Ankopplung des Fallenbetätigungshebel, sofern
nicht in anderer Weise über einen Mitnehmerstift oder dergleichen eine Kopplung zwischen
dem Fallenbetätigungshebel und der einen und/oder der anderen Nusshälfte vorgesehen
ist.
[0014] Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist das Betätigungselement einstückig
mit dem Panikhebel ausgebildet. Konkret stellt das Betätigungselement damit einen
am Panikhebel vorgesehenen Bereich dar, der sich in Richtung auf den Kupplungsstein
erstreckt und an dem randseitig eine Steuerkontur für den Kupplungsstein vorgesehen
ist. Bei der Bewegung bzw. Verschwenkung des Panikhebels wirkt die Steuerkontur dann
auf den Kupplungsstein, um diesen von der Abkupplungsstellung in die Einkupplungsstellung
zu bewegen. Wird der Riegel hingegen ausgestellt und in seine Ausschließstellung bewegt,
schwenkt der Panikhebel weg und ermöglicht es dem Kupplungsstein, sich in die Abkupplungsstellung
zu bewegen. In der Abkupplungsstellung kann der Kupplungsstein zwar nach wie vor an
der Steuerkontur des Panikhebels anliegen. Entscheidend ist jedoch lediglich, dass
der Kupplungsstein mit seinem Kupplungsbereich aus dem Bewegungsweg der Schlossnuss
herausbewegt worden ist, so dass die Schlossnuss bei einer Betätigung mit ihrem Wirkvorsprung
am Kupplungsstein vorbeischwenken kann.
[0015] Alternativ zu der einstückigen Ausgestaltung des Betätigungsmittels mit dem Panikhebel
ist es grundsätzlich auch möglich, einen separaten Kupplungshebel zu verwenden, der
mit dem Panikhebel derart verbunden ist, dass er sich zusammen mit dem Panikhebel
bewegt. In diesem Falle kann auf einen aus dem Stand der Technik bekannten Panikhebel
zurückgegriffen werden. Im Falle der Verwendung eines separaten Kupplungshebels ist
dann die notwendige Steuerkontur an dem Kupplungshebel vorgesehen.
[0016] Bei einer konstruktiv besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist im übrigen
vorgesehen, dass das Betätigungsmittel als mit dem Panikhebel bewegbarer Puffer ausgebildet
ist. Diese Ausführungsform ist in solchen Fällen relevant, bei denen die Schlossnuss
betätigt und im betätigten Zustand gehalten wird. Hierbei liegt dann ein entsprechender
Vorsprung der Nuss an der Innenseite des Kupplungssteins an. In diesem Fall ist eine
Einkupplung des Kupplungssteins nicht möglich. Um bei betätigter Nuss ein Blockieren
des Riegels beim Einschwenken zu verhindern, ist nun der vorgenannte Puffer vorgesehen.
Der Puffer ermöglicht damit eine Ausweichbewegung des Betätigungsvorsprungs zur Verhinderung
einer Blockierung des Riegels.
[0017] Im Zusammenhang mit der zuvor beschriebenen Ausführungsform, bei der eine Steuerkontur
am Panikhebel selbst zum Zusammenwirken mit dem Kupplungsstein vorgesehen ist, ist
der Puffer insbesondere als Federlagerung des Schwenklagers des Panikhebels ausgebildet.
Dies hat zur Folge, dass der Panikhebel, der grundsätzlich über sein Schwenklager
verschwenkt werden kann, bedarfsweise im Bereich des Schwenklagers verschoben werden
kann, um eine Blockierung des Riegels zu vermeiden. Die Federbelastung des Schwenklagers
kann dabei derart realisiert sein, dass entweder der Panikhebel selbst im Bereich
des Schwenklagers federnd gelagert ist, das Schwenklager also fest ist, oder aber
das Schwenklager als solches kann federnd gelagert sein.
[0018] Bei der alternativen Ausführungsform mit dem separaten Kupplungshebel ist vorgesehen,
dass der Kupplungshebel insbesondere in Richtung auf den Kupplungsstein federbelastet
ist. Dabei stellt die den Kupplungshebel in Richtung auf den Kupplungsstein beaufschlagende
Feder den Puffer dar, so dass es zu dem zuvor beschriebenen Blockieren des Riegels
bei betätigter Nuss nicht kommen kann.
[0019] In konstruktiver Ausgestaltung des vorgenannten Gedankens ist bevorzugt vorgesehen,
dass die Federkraft der auf das Betätigungsmittel zur Einkupplung wirkenden Feder
größer ist als die Federkraft der auf den Kupplungsstein zur Abkupplung wirkenden
Feder. Letztlich bedeutet dies, dass immer dann, wenn das Betätigungsmittel auf den
Kupplungsstein wirkt, dieser in die Einkupplungsstellung gedrückt wird. Befindet sich
das Betätigungsmittel aufgrund der Kopplung mit dem Panikhebel in der Ausschließhebelstellung
des Panikhebels, wirkt das Betätigungsmittel nicht mehr auf den Kupplungsstein, so
dass sich dieser in die Abkupplungsstellung bewegen kann.
[0020] Damit sich der Kupplungshebel definiert zusammen mit dem Panikhebel bewegt, ist bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die insbesondere als
Schenkelfeder ausgebildete Feder für das Betätigungsmittel am Panikhebel fixiert ist.
Die Schenkelfeder kann dabei beispielsweise mit ihrem einen Endschenkel in eine Halteöffnung
des Panikhebels eingreifen und mir ihrem anderen Schenkel auf das Betätigungsmittel
wirken. Hierdurch ergibt sich letztlich eine feste Halterung des separaten Betätigungsmittels
am Panikhebel und gleichzeitig die vorgenannte Pufferfunktion.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Schloss bietet es sich im übrigen an, wenn am Fallenbetätigungshebel
beidseitig eine Schrauböffnung und insbesondere eine durchgehende Schrauböffnung für
einen mit der Schlossnuss zusammenwirkenden Mitnehmerstift vorgesehen ist. Bedarfsweise
kann eine entsprechende Öffnung im Schlossgehäuse vorgesehen sein, um den Mitnehmerstift
von der jeweiligen Seite in den Fallenbetätigungshebel einschrauben zu können. Durch
Realisierung dieses Merkmals kann das erfindungsgemäße Schloss als DIN-rechtes und
auch als DINlinkes Schloss eingesetzt werden.
[0022] Im übrigen bietet es sich im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung an, zwischen
der Innennuss und der Außennuss eine separate Trennscheibe vorzusehen. Die Realisierung
der separaten Trennscheibe bedeutet, dass beim Zusammenbau des Schlosses die Trennscheibe
eingesetzt oder aber auch weggelassen werden kann. Hieraus ergeben sich dann wiederum
unterschiedliche Funktionen des Schlosses. Wird die Trennscheibe weggelassen, wird
aus der zweiteiligen Schlossnuss letztlich eine einteilige Schlossnuss, wenn in die
Vierkantöffnung der Nusshälften ein durchgehender Vierkant eines Drückers eingesetzt
wird. Ist die Trennscheibe hingegen vorgesehen, ergibt sich keine durchgehende Vierkantöffnung.
Die einzelnen Schlossnüsse können dann nur von der jeweiligen Seite her betätigt werden.
[0023] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenhang in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0024] Es zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Schlosses, im geöffneten Zustand
mit ausgeschlossenem Riegel von der einen Seite,
- Fig. 2
- eine Ansicht des Schlosses aus Fig. 1 von der anderen Seite,
- Fig. 3
- eine Ansicht entsprechend Fig. 1 mit eingeschlossenem Riegel und betätigter Schlossnuss,
- Fig. 4
- eine Ansicht entsprechend Fig. 3 in einem Zustand, in dem die Schlossnuss gerade in
den unbetätigten Zustand zurückgestellt worden ist,
- Fig. 5
- eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, wobei das Kuppelelement in die Einkupplungsstellung
bewegt worden ist und
- Fig. 6
- eine Ansicht des Schlosses aus Fig, 5 von der anderen Seite her gesehen.
[0025] In den einzelnen Figuren ist ein Schloss 1 dargestellt, bei dem es sich in den dargestellten
Ausführungsformen jeweils um ein Panikschloss handelt. Das Schloss 1 weist ein Schlossgehäuse
2 und eine im Schlossgehäuse 2 angeordnete Schlossmechanik 3 auf. Das Schlossgehäuse
2 wird gebildet durch einen Schlosskasten 4, eine Schlossdecke 5 und einen Stulp 6.
Das Schloss 1 hat insgesamt eine langgestreckte Rechteckform, wobei sich der Stulp
6 in Längsrichtung des Schlosses 1 erstreckt.
[0026] Die Schlossmechanik 3 weist eine Vielzahl von Schlossbauteilen auf, auf die - soweit
vorliegend relevant - nachfolgend eingegangen wird. Vorgesehen ist eine zweiteilige
Schlossnuss 7, die eine Innennuss 8 und eine Außennuss 9 aufweist. Bei der Innennuss
8 handelt es sich um die sogenannte Paniknuss. Die Paniknuss stellt diejenige Nuss
dar, über die im Panikfall die Auslösung der Panikfunktion möglich ist. Beide Nüsse
8, 9 sind jeweils über eine Feder 10, 11 federbelastet. Im übrigen sind die beiden
Nüsse 8, 9 drehbar um die Drehachse 12 im Schlossgehäuse 2 gelagert.
[0027] Weiterhin ist ein Fallenbetätigungshebel 13 vorgesehen, der sich zwischen den Nüssen
8, 9 befindet und um die Drehachse 12 drehbeweglich ist, und zwar unabhängig von den
Nüssen 8, 9. Der Fallenbetätigungshebel 13 wirkt mit einer Falle 14 zusammen. Die
Falle 14 weist einen Fallenkopf 15 und einen Fallenkörper 16 auf. Das Zusammenwirken
des Fallenbetätigungshebels 13 mit der Falle 14 erfolgt derart, dass ein oberer Arm
17 des Fallenbetätigungshebels 13 auf einen Anschlag 18 am Fallenkörper 16 wirkt.
Am Stulp 6 befindet sich eine nicht dargestellte Fallenöffnung, durch die der Fallenkopf
15 bei der Ein- und Ausschließbewegung bewegt werden kann. Die Kopplung der Schlossnuss
7 mit dem Fallenbetätigungshebel 13 erfolgt über einen Mitnehmerstift 19, der in eine
entsprechende Schrauböffnung 19a am Fallenbetätigungshebel 13 eingeschraubt ist. An
der Innennuss 8 wie auch an der Außennuss 9, da die beiden Nüssen 8, 9 letztlich baugleich
sind, befindet sich ein Betätigungsvorsprung 20, der zum Zusammenwirken mit dem Mitnehmerstift
19 vorgesehen ist. Bei Betätigung der Innennuss 8 wirkt der Betätigungsvorsprung 20
der Innennuss 8 auf den Mitnehmerstift 19, der daraufhin den Arm 17 des Fallenbetätigungshebels
13 verschwenkt, was zum Einzug der Falle 14 führt.
[0028] Angemerkt sei, dass der Mitnehmerstift 19 grundsätzlich auch auf der Seite der Außennuss
9 vorgesehen sein kann. In diesem Falle wird die Außennuss 9 dann zur Paniknuss. Durch
die Anordnung des Mitnehmerstifts 19 auf der einen oder der anderen Seite des Fallenbetätigungshebels
13 wird letztlich die TürÖffnungsrichtung bestimmt.
[0029] Zur Betätigung der Schlossnuss 7 ist jeweils eine Vierkantöffnung 21, 22 in der jeweiligen
Nuss 8, 9 vorgesehen. In die Vierkantöffnung 21, 22 ist ein Vierkant eines nicht dargestellten
Drückers einzusetzen, um die jeweilige Nuss 8, 9 zu betätigen. Zwischen den beiden
Nüssen 8, 9 befindet sich vorliegend eine Trennscheibe 23, die bedarfsweise entnommen
werden kann, so dass sich dann eine durchgehende Vierkantöffnung ergibt. In der Trennscheibe
23 befindet sich vorliegend eine Öffnung 24, um eine Verbindung des auf der einen
Seite vorgesehenen Drückers mit dem auf der anderen Seite des Schlosses befindlichen
Knaufs, Drückers oder dergleichen vorzunehmen. Ist die Trennscheibe 23 vorgesehen,
wirken die Nüsse 8, 9 unabhängig voneinander, Ist die Trennscheibe 23 nicht vorgesehen
und wird durch die Vierkantöffnungen 21, 22 dann ein Vierkant hindurchgesteckt, ergibt
sich von der Funktion her eine einteilige Nuss.
[0030] Des weiteren ist ein Riegel 25 vorgesehen. Der Riegel 25 weist einen Riegelkopf 26
und einen dauerhaft im Schlossgehäuse 2 befindlichen Riegelkörper 27 auf. Der Riegel
25 ist - wie die Falle 14 auch - quer zur Längsrichtung des Schlosses 1 bzw. quer
zum Stulp 6 innerhalb des Schlossgehäuses 2 beweglich. Dabei sind entsprechende Führungen
für eine definierte Bewegung der Falle 14 und auch des Riegels 25 vorgesehen. Der
Riegelkopf 26 ist zum Durchtritt durch den Stulp 6 vorgesehen. Hierzu befindet sich
im Stulp 6 eine nicht dargestellte Riegelöffnung. Im übrigen ist der Riegel 25 zwischen
einer Riegelausschließstellung, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, und einer Riegeleinschließstellung,
wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, bewegbar.
[0031] Mit dem Riegel 25 fest gekoppelt ist ein Panikhebel 28. Die feste Kopplung bedeutet
dabei, dass der Panikhebel 28 sowohl bei ausgeschlossenem als auch bei eingeschlossenem
Riegel 25 mit diesem schwenkbeweglich gekoppelt bzw, zwangsgeführt ist. Dies bedeutet,
dass sich bei der Hin- und Herbewegung des Riegels 25 zwischen der Riegelausschließstellung
und der Riegeleinschließstellung stets eine definierte Schwenkbewegung des Panikhebels
28 zwischen der Hebelausschließstellung und der Hebeleinschließstellung des Panikhebels
28 ergibt.
[0032] Der Panikhebel 28 ist aber nicht nur mit dem Riegel 25 gekoppelt, sondern auch mit
dem Fallenbetätigungshebel 13. Hierzu ist im Fallenbetätigungshebel 13 eine Aufnahme
29 vorgesehen, in die ein Dorn 30 des Panikhebels 28 eingreift. Der Panikhebel 28
ist im übrigen über ein Schwenklager 31 mit einer Schwenkachse 32 am Schlossgehäuse
2 gelagert. Dabei weist der Panikhebel 28 einen ersten Arm 33 und einen zweiten Arm
34 auf. Am ersten Arm 33 ist der Dorn 30 vorgesehen, während über den zweiten Arm
34 die Kopplung mit dem Riegel 25 erfolgt. Wird der Fallenbetätigungshebel 13 um die
Drehachse 12 gedreht, führt dies zu einer Mitnahme des Dorns 30 und damit zu einem
Verschwenken des Panikhebels 28. Letztlich kann sich der Panikhebel 28 zwischen einer
Hebelausschließstellung, wie sie in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, und einer Hebeleinschließstellung,
wie sie in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist, bewegen. In diesem Zusammenhang ist am
Arm 34 eine Ausnehmung 35 vorgesehen, die eine Steuerkontur 36 aufweist. Am Riegel
25 befindet sich ein Dorn 37, der sich in der Ausnehmung 35 befindet und an der Steuerkontur
36 anliegt. Die Ausnehmung 35 und die Steuerkontur 36 wirken so zusammen, dass der
Riegel 25, wenn er von der ausgeschlossenen Stellung in die eingeschlossene Stellung
bewegt wird, den Panikhebel 28 um die Schwenkachse 23 verschwenkt. Im übrigen ist
der Panikhebel 28 federbelastet, und zwar in Richtung von der Hebeleinschließstellung
in die Hebelausschließstellung. Des weiteren kann vorgesehen sein, dass auch zur Bewegung
des Riegels 25 von der eingeschlossenen Stellung in die ausgeschlossene Stellung ein
entsprechender Dorn und eine entsprechende Kontur am Arm 34 vorgesehen sind, um die
Stellbewegung des Riegels 25 in eine entsprechende Schwenkbewegung des Panikhebels
28 umzusetzen.
[0033] Im übrigen wirkt der Arm 34 mit einer Zuhaltung 38 zur Freigabe des Riegels 25 zusammen.
Dabei erfolgt die Kopplung des Panikhebels 28 beim Ausschluss des Riegels 25 durch
das Zusammenwirken der Zuhaltung 38 bzw. eines zur Zuhaltung 38 gehörenden Zuhaltungsteils
mit dem Panikhebel 28. Die Zuhaltung 38 bzw. das zugehörige Zuhaltungsteil treibt
beim Ausschließen des Riegels 25 den Panikhebel 28 mit der Kontur vor sich her, welche
beim Auslösen der Panikfunktion zum Anheben der Zuhaltung 38 genutzt wird. Über den
Panikhebel 28 kann damit die Zuhaltung 38 gelöst und der im übrigen federbelastete
Riegel 25 aus der ausgeschlossenen in die eingeschlossene Stellung bewegt werden.
Dies bewirkt gleichzeitig dann die Verschwenkung des Panikhebels 28.
[0034] Zur Schlossmechanik 3 gehört im übrigen ein über eine Feder 39 federbelasteter Kupplungsstein
40. Dieser ist einer Führung 41 des Fallenbetätigungshebels 13 geführt und zwischen
einer Abkupplungsstellung, wie dies in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, und einer
Einkupplungsstellung, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist, bewegbar.
[0035] Bei dem zuvor beschriebenen Schloss 1 ist nun am Panikhebel 28 ein mit dem Kupplungsstein
40 zusammenwirkendes Betätigungsmittel vorgesehen, das in der Hebeleinschließstellung
des Panikhebels 28 den Kupplungsstein 40 in die Einkupplungsstellung drückt, wie dies
in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist. Dem gegenüber befindet sich der Kupplungsstein
40 in der Abkupplungsstellung, wenn sich das Betätigungsmittel in der Ausschließhebelstellung
des Panikhebels 28 befindet, wie dies in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist.
[0036] Konkret weist das Betätigungsmittel bei der dargestellten Ausführungsform einen Kupplungshebel
42 auf, bei dem es sich um einen vom Panikhebel 28 separaten und relativ zum Panikhebel
28 bewegbaren Hebel handelt. Der Kupplungshebel 42 ist mit der Feder 43 in Richtung
auf den Kupplungsstein 40 federbelastet. Die Federkraft der auf den Kupplungshebel
42 wirkenden Feder 43 ist dabei größer als die Federkraft der auf den Kupplungsstein
40 zur Abkupplung wirkenden Feder 39. Die Fixierung der Feder 43 am Panikhebel 28
erfolgt vorliegend dadurch, dass der eine Endschenkel der als Schenkelfeder ausgebildeten
Feder 43 endseitig abgewinkelt ist und entweder am Rand des Panikhebels 28 angreift
oder aber in eine Öffnung des Panikhebels 28 eingreift, während der andere Schenkel
der Feder 43 auf den Kupplungshebel 42 wirkt.
[0037] Die Funktion der riegelgesteuerten An- bzw. Abkopplung wird nachfolgend anhand der
Fig. 1 bis 6 erläutert.
[0038] In den Fig. 1 und 2 ist der Riegel 25 in seiner ausgeschlossenen Stellung bzw, in
der Riegelausschließstellung dargestellt. Der mit dem Riegel 25 wirkungsmäßig zwangsgekoppelte
Panikhebel 28 befindet in der Ausschließhebelstellung. Der Kupplungshebel 42 liegt
zwar an der Außenseite des Kupplungssteins 40 an, allerdings ist der Kupplungsstein
40 über die Feder 39 in seine Abkupplungsstellung gedrückt. Ein Betätigen der Innennuss
8 würde in diesem Zustand zum einen die Falle 14 und zum anderen den Riegel 25 einziehen.
Bei Betätigen der Innennuss 8 wirkt der Betätigungsvorsprung 20 auf den Mitnehmerstift
19 und verschwenkt den Fallenbetätigungshebel 13. Dieser zieht zum einen die Falle
14 ein und wirkt zum anderen auf den Panikhebel 28, der die zuhaltung 38 löst, so
dass der federbelastete Riegel einfährt und sich damit die Riegeleinschließstellung
ergibt.
[0039] Wird hingegen ausgehend von der Darstellung in den Fig. 1 und 2 die Außennuss 9 betätigt,
erfolgt kein Zusammenwirken mit dem Fallenbetätigungshebel 13, da keine Kopplung über
einen Mitnehmerstift vorliegt, Auch der Kupplungsstein 40 befindet sich außer Eingriff
mit dem Wirkvorsprung 44 der Außennuss 9.
[0040] Im ausgeschlossenen Zustand des Riegels 25 ist somit lediglich eine Betätigung des
Schlosses 1 von der Innenseite her, also über die Innennuss 8, nicht aber von der
Außenseite her, also über die Außennuss 9, möglich.
[0041] Ist der Riegel 25 über die Innennuss 8 durch die Wirkverbindung über den Panikhebel
28 unter Lösen der Zuhaltung 38 von der Ausschließriegelstellung in die Riegeleinschließstellung
bewegt worden und wird dabei gleichzeitig die Innennuss 8 im betätigten Zustand gehalten,
wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, liegt der Wirkvorsprung 44 mit seiner Außenseite
an der Innenseite des Kupplungssteins 40 an. Da sich der Panikhebel 28 aus der Ausschließhebelstellung
in die Hebeleinschließstellung bewegt hat, ist die Feder 43 gespannt worden, da der
Kupplungshebel 42 trotz der Bewegung des Panikhebels 28 nicht bewegt worden ist. Somit
ergibt sich die Pufferfunktion des Kupplungshebels 42 in Bezug auf den Panikhebel
28 aufgrund der Feder 43.
[0042] In Fig. 4 ist dargestellt, dass die Innennuss 8 in die Nicht-Betätigungsstellung
zurückgeschwenkt worden ist. Damit liegt der Wirkvorsprung 44 nicht mehr vor dem Kupplungsstein
40. Der in Fig. 4 dargestellte Zustand stellt eine temporäre bzw. sehr kurzzeitige
Situation dar, da aufgrund der höheren Federkraft der Feder 43 gegenüber der Feder
39 der Kupplungsstein 40 entgegen der Federkraft der Feder 39 in die Einkupplungsstellung
gedrückt wird, wie dies in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist. In diesem Zustand kann
die Falle 14 sowohl über die Innennuss 8 als auch die Außennuss 9 betätigt werden,
da die Wirkvorsprünge 44 beider Nüsse 8, 9 am Kupplungsstein 40 bei Betätigung der
jeweiligen Nuss angreifen. Im übrigen führt eine Betätigung beider Nüsse 8, 9 nicht
zu einer Betätigung des Panikhebels 28, da dieser mit seinem Dorn 30 außer Eingriff
mit der Aufnahme 29 des Fallenbetätigungshebels 13 gekommen ist.
[0043] Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform ist der Kupplungshebel 42 nicht vorgesehen.
Hierbei erfolgt die Betätigung des Kupplungssteins 40 ausschließlich über eine entsprechende
Konturierung am Panikhebel 28. Diese Konturierung entspricht von der Form her in etwa
der Konturierung des in Fig. 2 dargestellten bzw. erkennbaren Bereichs des Kupplungshebels
42. Jedenfalls ist die Konturierung dieses Bereichs des Panikhebels 28 dann so, dass
der Kupplungsstein 40 beim Verschwenken des Panikhebels 28 zwischen der Einkuppel-
und der Abkuppelbewegung verstellbar ist.
[0044] Bei dieser Ausführungsform kann, muss jedoch nicht, vorgesehen sein, dass ebenfalls
ein Puffer vorgesehen ist, um der in Fig. 3 dargestellten Situation, die bei der Handhabung
des Schlosses 1 auftreten kann, zu begegnen. Ein Puffer kann hierbei dadurch realisiert
werden, dass der Panikhebel 28 an seinem Schwenklager 31 insbesondere federbeweglich
gelagert ist, so dass der Panikhebel 28 bei einer Schwenkbewegung und eingeschlossenem
Riegel 25 ausweichen kann, wenn der Kupplungsstein am Panikhebel 28 einerseits und
an der Außenfläche des Wirkvorsprungs 44 andererseits anliegt. Alternativ ist es möglich,
statt der Realisierung einer Feder zwischen dem eigentlichen Schwenklager des Panikhebels
28 und der Lageröffnung des Panikhebels 28 die Pufferfunktion dadurch zu realisieren,
dass das Schwenklager als solches federnd am Schlossgehäuse gelagert ist.
[0045] Das erfindungsgemäße Schloss 1 bietet nun verschiedene Möglichkeiten, Funktionen
zu verändern. So kann, wie bereits ausgeführt worden ist, der Mitnehmerstift 19 auf
der einen oder der anderen Seite des Fallenbetätigungshebels 13 vorgesehen sein. Grundsätzlich
kann der Mitnehmerstift 19 auch entfernt werden, wobei dann beide Nüsse 8, 9 bei ausgeschlossenem
Riegel nicht mehr auf den Fallenbetätigungshebel 13 wirken. Bei eingeschlossenem Riegel
wirken die beiden Nüsse 8, 9 über den Kupplungsstein 40 auf den Fallenbetätigungshebel
13 und somit auf die Falle.
[0046] Wird die Trennscheibe 23 zwischen den beiden Nüssen 8, 9 entfernt, ist es möglich,
durch Verwendung eines durchgehenden Vierkantstifts eines Drückers eine durchgehende
Nuss zu erzeugen. Hierdurch kann letztlich aus einem Panikschloss der Funktion D ein
L + W-Schloss ohne Panikfunktion erzeugt werden.
Bezugszeichenliste:
1 |
Schloss |
23 |
Trennscheibe |
2 |
Schlossgehäuse |
24 |
Öffnung |
3 |
Schlossmechanik |
25 |
Riegel |
4 |
Schlosskasten |
26 |
Riegelkopf |
5 |
Schlossdecke |
27 |
Riegelkörper |
6 |
Stulp |
28 |
Panikhebel |
7 |
Schlossnuss |
29 |
Aufnahme |
8 |
Innennuss |
30 |
Dorn |
9 |
Außennuss |
31 |
Schwenklager |
10 |
Feder |
32 |
Schwenkachse |
11 |
Feder |
33 |
Arm |
12 |
Drehachse |
34 |
Arm |
13 |
Fallenbetätigungshebel |
35 |
Ausnehmung |
14 |
Falle |
36 |
Steuerkontur |
15 |
Fallenkopf |
37 |
Dorn |
16 |
Fallenkörper |
38 |
Zuhaltung |
17 |
Arm |
39 |
Feder |
18 |
Anschlag |
40 |
Kupplungsstein |
19 |
Mitnahmestift |
41 |
Führung |
19a |
Schrauböffnung |
42 |
Kupplungshebel |
20 |
Betätigungsvorsprung |
43 |
Feder |
21 |
Vierkantöffnung |
44 |
Wirkvorsprung |
22 |
Vierkantöffnung |
|
|
1. Schloss (1), insbesondere Panikschloss, mit einer in einem Schlossgehäuse (2) angeordneten
Schlossmechanik (3), wobei die Schlossmechanik (3) eine zweiteilige Schlossnuss (7)
mit einer Innennuss (8) und einer Außennuss (9), einen Fallenbetätigungshebel (13),
eine mit dem Fallenbetätigungshebel (13) zusammenwirkende Falle (14), einen zwischen
einer Ausschließriegelstellung und einer Einschließriegelstellung bewegbaren Riegel
(25) und einen mit dem Fallenbetätigungshebel (13) und dem Riegel (25) zusammenwirkenden
Panikhebel (28) aufweist, wobei am Fallenbetätigungshebel ein Kupplungsstein (40)
zur Kopplung des Fallenbetätigungshebels (13) mit der Schlossnuss (7) vorgesehen ist,
wobei der Panikhebel (28) zwischen einer Hebeleinschließstellung und einer Ausschließhebelstellung
bewegbar ist und wobei der Kupplungsstein (40) zwischen einer Einkupplungsstellung
und einer Abkupplungsstellung bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Panikhebel (28) ein mit dem Kupplungsstein (40) zusammenwirkendes Betätigungsmittel
vorgesehen ist, das in der Hebeleinschließstellung des Panikhebels (28) den Kupplungsstein
(40) in die Einkupplungsstellung drückt.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsstein (40) sich in der Abkupplungsstellung befindet, wenn sich das Betätigungsmittel
in der Ausschließhebelstellung des Panikhebels (28) befindet.
3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Betätigungsmittel ein insbesondere als Feder ausgebildeter Puffer für eine Ausgleichsbewegung
des Betätigungsmittels zugeordnet ist.
4. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel als mit dem Panikhebel (28) bewegbarer, separater Kupplungshebel
(42) ausgebildet ist.
5. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungshebel (42) relativ zum Panikhebel (28) bewegbar ist.
6. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungshebel (42) in Richtung auf den Kupplungsstein (40) federbelastet ist.
7. Schloss nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel als eine Steuerkontur für den Kupplungsstein (40) aufweisender
Bereich des Panikhebels (28) ausgebildet ist.
8. Schloss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Panikhebel (28) im Bereich seiner Schwenklagerung gepuffert, insbesondere federnd
gelagert, ist und/oder dass die Schwenklagerung des Panikhebels (28) im Schlossgehäuse
gepuffert, insbesondere federnd gelagert, ist.
9. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft der auf das Betätigungsmittel zur Einkupplung wirkenden Feder (43)
größer ist als die Federkraft der auf den Kupplungsstein (40) zur Abkupplung wirkenden
Feder (39).
10. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die insbesondere als Schenkelfeder ausgebildete Feder (43) am Panikhebel (28) fixiert
ist.
11. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Fallenbetätigungshebel (13) beidseits eine Schrauböffnung, insbesondere eine durchgehende
Schrauböffnung (19a), für einen mit der Schlossnuss (7) zusammenwirkenden Mitnehmerstift
(19) vorgesehen ist.
12. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Innennuss (7) und der Außennuss (8) eine separate Trennscheibe (23)
vorgesehen ist.