[0001] Die Erfindung betrifft ein Zylindergehäuse für eine Hubkolbenvorrichtung sowie ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Zylindergehäuses. Die Erfindung betrifft auch
eine Hubkolbenvorrichtung mit einem solchen Zylindergehäuses sowie eine Brennkraftmaschine
mit einer solchen Hubkolbenvorrichtung. Die Erfindung betrifft zudem einen Gießkern
zur Verwendung in dem Verfahren zur Herstellung eines solchen Zylindergehäuses.
[0002] Brennkraftmaschinen werden zumeist mittels einer Kühlflüssigkeit gekühlt, die, gefördert
durch mindestens eine Kühlmittelpumpe, in einem den Kühlmantel integrierenden Kühlsystem
der Brennkraftmaschine zirkuliert. Durch die zirkulierende Kühlflüssigkeit kann Wärmeenergie
von der Brennkraftmaschine zu mindestens einem Umgebungswärmetauscher abgeführt werden,
in dem die Wärmeenergie dann an beispielsweise die Umgebungsluft abgegeben wird.
[0003] Die meisten bekannten Brennkraftmaschinen weisen Kühlmäntel auf, die die einzelnen
Zylinder bezüglich des Umfangs zumindest teilweise und bezüglich der Längserstreckung
im Wesentlichen vollständig umgeben. Eine Integration eines Kühlmitteleinlasses erfolgt
bei den meisten bekannten Brennkraftmaschinen im Bereich des oberen Totpunkts, in
dem die zyklische Hin-und-her-Bewegung des in dem entsprechenden Zylinder geführten
Kolbens umgekehrt wird und in dessen Nähe eine Verbrennung eines Kraftstoff-Frischgas-Gemischs
in dem Zylinder eingeleitet wird, während eine Integration eines Kühlmittelauslasses
in der Nähe des unteren Totpunkts der Kolbenbewegung vorgesehen ist. Mittels eines
solchen Kühlmantels kann der lokalen, entlang der Längserstreckung des oder der Zylinder
variierenden Kühlleistungsanforderung nicht in optimaler Weise gerecht werden, weil
es bei einer ausreichenden Dimensionierung des Kühlsystems einschließlich des Kühlmantels
hinsichtlich der Kühlleistungsanforderung im Bereich des oberen Totpunkts der Kolbenbewegung,
die in diesem Bereich wegen der dort primär ablaufenden Verbrennungsprozesse am höchsten
ist, zu einer "Überkühlung", d.h. zu einer zu starken Kühlung, in den anderen Bereichen
kommen kann. Eine zu niedrige Temperatur einer Zylinderwand führt jedoch häufig zu
einer relativ hohen Viskosität eines die Reibung der Relativbewegung zwischen der
Zylinderwand und dem dazugehörigen Kolben gering haltenden Schmiermittels und damit
zu vergleichsweise hohen Reibungsverlusten sowie einem relativ hohen Verschleiß im
Betrieb der Brennkraftmaschine.
[0004] In der Veröffentlichung "
Water Jacket Spacer for Improvement of Cylinder Bore Temperature Distribution" von
Matsutani et al. (SAE TECHNICAL PAPER SERIES 2005-01-1156) ist beschrieben, dass für eine möglichst geringe Reibung über den gesamten Hub eines
Kolbens in einem Zylinder einer Brennkraftmaschine die Temperatur der Zylinderwand
in einem den oberen Totpunkt der Kolbenbewegung umfassenden Bereich (ausgehend von
dem oberen Ende des Zylinders) bis zu einem Maximalwert ansteigen sollte, wobei dieser
Maximalwert dann über den weiteren Verlauf der Längserstreckung, d.h. bis zumindest
zum unteren Totpunkt der Kolbenbewegung, möglichst konstant bleiben sollte. Um dies
zu erreichen soll in demjenigen Abschnitt der Längserstreckung des Zylinders, in dem
eine möglichst konstante Temperatur für die Zylinderwand realisiert werden soll, ein
den freien Strömungsquerschnitt gezielt verringernder Einsatz in einen im Übrigen
konventionell ausgebildeten Kühlmantel integriert werden.
[0006] Weiterhin ist aus der
DE 86 28 188 U1 eine Brennkraftmaschine bekannt, bei der für die Zylinder jeweils ausschließlich
in den Bereichen beider Totpunkte der Kolbenbewegungen Kühlmäntel vorgesehen sind.
[0007] Allgemein bekannt ist, dass die Zylinder einer Brennkraftmaschine jeweils von einer
sogenannten Zylinderlaufbuchse begrenzt sein können, die wiederum jeweils in einer
dazugehörigen Aufnahmeöffnung eines Zylindergehäuses aufgenommen sind. Derartige Zylinderlaufbuchsen
können als sogenannte "nasse" Zylinderlaufbuchsen ausgebildet sein, deren Außenwandungen
mit den Wandungen der dazugehörigen Aufnahmeöffnungen jeweils einen Ringspalt begrenzen,
der als Kühlmantel dient. Solche nasse Laufbuchsen kommen bislang hauptsächlich bei
LKW-Motoren und Großmotoren zum Einsatz.
[0008] Zylinderlaufbuchsen, in die eine Mehrzahl von in sich geschlossen oder spiralförmig
umlaufenden Vertiefungen integriert sind, die als Kühlkanäle einer die Zylinderlaufbuchsen
umfassenden Brennkraftmaschine vorgesehen sind, sind aus der
DE 102 25 062 A1, der
US 5,211,137, der
US 5,207,189, der
US 5,199,390, der
US 3,086,505, der
JP H05-18319 A und der
US 2,464,462 bekannt.
[0009] Die
US 2005/0274333 A1 offenbart eine Zylinderlaufbuchse für eine Brennkraftmaschine mit integrierten Kühlkanälen,
die parallel zur Längsachse der Zylinderlaufbuchse verlaufen.
[0010] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Kühlkanäle integrierendes Zylindergehäuse
für eine Hubkolbenvorrichtung und insbesondere für eine Brennkraftmaschine anzugeben,
wobei für das Zylindergehäuse eine vorteilhafte Kühlwirkung bei möglichst kompakten
Abmessungen erreicht werden soll.
[0011] Diese Aufgabe wird mittels eines Zylindergehäuses gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
Ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses ist Gegenstand
des Patentanspruchs 9 und ein Gießkern zur Verwendung in einem solchen Verfahren ist
Gegenstand des Patentanspruchs 11. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen
Zylindergehäuses und des erfindungsgemäßen Gießkerns sowie bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstände der weiteren Patentansprüche und/oder
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
[0012] Erfindungsgemäß ist ein vorzugsweise einstückig ausgebildetes Zylindergehäuse für
eine Hubkolbenvorrichtung und insbesondere für eine (Hubkolben-)Brennkraftmaschine
vorgesehen, das mindestens zwei Zylinder umfasst, die jeweils zur Aufnahme eines Kolbens
der Hubkolbenvorrichtung vorgesehen sind. Das Zylindergehäuse weist weiterhin für
jeden der Zylinder einen integralen (d.h. innerhalb des Zylindergehäuses und somit
insbesondere nicht von Zylinderlaufbuchsen ausgebildeten) Kühlmantel auf, der die
Zylinder in zumindest einem längsaxialen Abschnitt umfangsseitig umgibt, wobei die
Kühlmäntel jeweils mittels eines oder mehrerer Trennwände in eine Mehrzahl von geschlossen
umlaufenden Kühlkanälen unterteilt sind und wobei in zumindest einen der Kühlmäntel
ein Kühlmitteleinlass und in zumindest einen der Kühlmäntel ein Kühlmittelauslass
mündet. Ein solches Zylindergehäuse ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlkanäle zwischen den Zylindern ineinander übergehen.
[0013] Infolge dieses Übergangs der den verschiedenen Zylindern zugeordneten Kühlkanäle
ineinander kann im Bereich eines von dem Zylindergehäuse ausgebildeten, benachbarte
Zylinder voneinander separierenden Trennstegs eine vorteilhafte Kühlwirkung realisiert
werden, wobei gleichzeitig die (minimale) Breite des die Kühlkanäle integrierenden
Trennstegs und damit auch der Abstand benachbarter Zylinder möglichst gering gehalten
werden kann. Dies kann sich entsprechend positiv auf die Gesamtabmessungen des Zylindergehäuses
und einer ein solches Zylindergehäuse umfassenden Hubkolbenvorrichtung und insbesondere
einer entsprechenden Brennkraftmaschine auswirken. Dies gilt insbesondere im Vergleich
mit einer Hubkolbenvorrichtung, bei der Kühlkanäle durch ein Zusammenwirken von in
einer Außenseite von Zylinderlaufbuchsen integrierten Vertiefungen mit Wandungen von
die Zylinderlaufbuchsen aufnehmenden Aufnahmeöffnungen eines Zylinderkurbelgehäuses
ausgebildet sind, weil sich hierbei die Abstände zwischen den zur Führung der Kolben
vorgesehenen Innenseiten benachbarter Zylinderlaufbuchsen jeweils durch eine Addition
der Breite eines zwischen den Aufnahmeöffnungen vorgesehenen Trennstegs und der zweifachen
Wandstärke der Zylinderlaufbuchsen ergeben.
[0014] Eine erfindungsgemäße Hubkolbenvorrichtung, die insbesondere in Form einer (Hubkolben-)Brennkraftmaschine
ausgebildet sein kann, umfasst zumindest ein erfindungsgemäßes Zylindergehäuse und
jeweils einen beweglich in den Zylindern des Zylindergehäuses gelagerten Kolben.
[0015] Durch die Unterteilung der den einzelnen Zylindern zugeordneten Kühlmäntel in eine
Mehrzahl von Kühlkanälen kann die (Wand-)Fläche, die mit einem zur Durchströmung der
Kühlmäntel vorgesehenen Kühlmittel in Kontakt kommt, im Vergleich zu konventionellen
Kühlmänteln deutlich erhöht werden, wodurch ein entsprechend hoher Wärmeübergang von
dem Zylindergehäuse auf das Kühlmittel erreicht werden kann. Dadurch kann gegebenenfalls
ermöglicht werden, einen insgesamt verringerten Volumenstrom des Kühlmittels durch
die Kühlmäntel zirkulieren zu lassen, ohne dass dadurch die Kühlleistung reduziert
würde. Ein verringerter Volumenstrom des Kühlmittels kann so zu einer verringerten
Förderleistung für eine zur Förderung des Kühlmittels vorgesehene Arbeitsmaschine
(Pumpe bei einer bevorzugten Verwendung einer Kühlflüssigkeit oder Verdichter bei
einer ebenfalls denkbaren Verwendung eines Kühlgases als Kühlmittel) führen, was sich
positiv auf sowohl die Kosten als auch das Gewicht der Arbeitsmaschine und damit einer
eine solche Arbeitsmaschine umfassenden Hubkolbenvorrichtung auswirken kann. Gleiches
gilt für eine eine solche Hubkolbenvorrichtung umfassende, erfindungsgemäße Brennkraftmaschine.
Sofern, wie üblich, bei einer solchen Brennkraftmaschine die zur Förderung des Kühlmittels
vorgesehene Arbeitsmaschine durch die Brennkraftmaschine selbst angetrieben wird,
kann die erfindungsgemäß erzielbare, verringerte Förderleistung zu einer Reduzierung
des Kraftstoffverbrauchs führen. Der erfindungsgemäß erzielbare relativ geringe Volumenstrom
des Kühlmittels kann sich zudem indirekt positiv auf das Gewicht und auch die Abmessungen
eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses auswirken. Dies gilt nicht nur wegen eines
entsprechend verringerten Eigengewichts des Kühlmittels, was insbesondere bei der
bevorzugten Verwendung einer Kühlflüssigkeit relevant ist, sondern auch wegen der
im Vergleich zu einem konventionellen, nicht in eine Mehrzahl von relativ klein dimensionierten
Kühlkanälen unterteilten Kühlmantel verringerten strukturellen Schwächung des Zylindergehäuses
infolge des insgesamt kleineren Kühlmantels sowie der stabilisierend wirkenden Trennwände,
die somit auch im geringeren Maße durch strukturelle Verstärkungsmaßnahmen ausgeglichen
werden muss.
[0016] Um den durch diese Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses erzielbaren
Vorteil möglichst optimal auszunutzen sollte vorzugsweise vorgesehen sein, dass die
(bezüglich einer Längsachse des jeweiligen Zylinders radial ausgerichteten) Strömungsquerschnitte
der Kühlkanäle möglichst klein ausgebildet sind. Insbesondere kann dabei vorgesehen
sein, dass der Strömungsquerschnitt mindestens eines, einzelner oder vorzugsweise
aller Kühlkanäle kleiner als die (jeweils kleinsten) Öffnungsquerschnitte sowohl des
Kühlmitteleinlasses als auch des Kühlmittelauslasses ist. Sofern der Strömungsquerschnitt
eines oder mehrerer der Kühlkanäle entlang seines Verlaufs variiert, soll dies für
(jeweils) den größten Strömungsquerschnitt gelten. Eine zu kleine Dimensionierung
der Strömungsquerschnitte der Kühlkanäle sollte jedoch vermieden werden, weil sich
dies hinsichtlich einer Erhöhung des Strömungswiderstand für das Kühlmittel negativ
auswirken kann, wodurch zumindest der erzielbare Vorteil einer vergleichsweise geringen
Förderleistung für das Kühlmittel kompensiert oder überkompensiert werden könnte.
Vorzugsweise sollte daher vorgesehen sein, dass der (kleinste) Strömungsquerschnitt
der Kühlkanäle ≥ 4 mm
2 beträgt. Besonders bevorzugt kann dieser zwischen 4 mm
2 und 100 mm
2, insbesondere zwischen 4 mm
2 und 25 mm
2, betragen.
[0017] Eine Herstellung eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses, zumindest jedoch des die
Kühlkanäle umfassenden Abschnitts davon, kann in vorteilhafter Weise mittels eines
generativen Fertigungsverfahrens oder durch Gießen unter Verwendung eines zumindest
die Kühlmäntel und vorzugsweise auch den oder die Kühlmitteleinlässe und den oder
die Kühlmittelauslässe ausbildenden, verlorenen (d.h. nicht mehrfach nutzbaren) Kerns
erfolgen, weil diese Fertigungsverfahren in vorteilhafter Weise die Integration von
zumindest abschnittsweise vollumfänglich geschlossen und damit nicht von außen zugänglichen
Hohlräumen in einem herzustellenden Zylindergehäuse ermöglichen.
[0018] Bei einer solchen Herstellung eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses oder zumindest
des die Kühlkanäle umfassenden Abschnitts davon mittels Gießens unter Verwendung eines
verlorenen Kerns kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass für den verlorenen Kern ein
lösliches und insbesondere wasserlösliches Grundmaterial, beispielsweise ein Salz,
verwendet wird, weil dadurch auf relativ einfache Weise ein im Wesentlichen vollständiges
Ausspülen des Grundmaterials nach der Herstellung des Zylindergehäuses aus den als
Kühlkanäle und gegebenenfalls auch als Kühlmitteleinlass und Kühlmittelauslass vorgesehenen
Hohlräumen ermöglicht wird. Dies gilt insbesondere im Vergleich zu einem nicht-löslichen
Grundmaterial, wie beispielsweise Sand, der für ein Gießen von Metallstrukturen regelmäßig
verwendet wird und der zwar ausspülbar ist, sich dabei aber nicht in der Spülflüssigkeit
auflöst.
[0019] Ein erfindungsgemäßer Gießkern, der zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses vorgesehen ist, umfasst zumindest
eine Mehrzahl von Ringabschnitten, die jeweils zur Ausbildung eines Kühlkanals eines
der Kühlmäntel des Zylindergehäuses vorgesehen sind, wobei radial benachbarte Ringabschnitte
in einem Umfangsabschnitt ineinander übergehen und dadurch integral ausgebildet sind.
Ein solcher Gießkern kann weiterhin bevorzugt zumindest einen zur Ausbildung eines
Kühlmitteleinlasses des Zylindergehäuses vorgesehenen Einlassabschnitt und/oder zumindest
einen zur Ausbildung eines Kühlmittelauslasses des Zylindergehäuses vorgesehenen Auslassabschnitt
aufweisen.
[0020] Eine Herstellung eines erfindungsgemäßen Gießkerns kann in vorteilhafter Weise mittels
Gießens erfolgen, wobei hierfür in vorteilhafter Weise eine Verwendung einer Sandform
vorgesehen sein kann. Dies gilt insbesondere, sofern für die Ausgestaltung des Gießkerns
eine Verwendung von einem löslichen Grundmaterial und insbesondere einem Salz als
Grundmaterial vorgesehen ist.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses
kann vorgesehen sein, dass in jeden der Kühlmäntel ein Kühlmitteleinlass und ein Kühlmittelauslass
mündet, wodurch eine vorteilhafte Durchströmung für die einzelnen Kühlmäntel und damit
eine vorteilhafte Kühlwirkung für das Zylindergehäuse erreicht werden kann.
[0022] In einer bevorzugten Weiterbildung eines solchen erfindungsgemäßen Zylindergehäuses
kann zudem vorgesehen sein, dass der Kühlmitteleinlass und der Kühlmittelauslass der
einzelnen Kühlmäntel in Umfangsrichtung des Zylinders versetzt angeordnet sind. Ein
solcher Versatz soll sich dabei zumindest auf die Zentren der Mündungsquerschnitte
der Kühlmitteleinlässe und der Kühlmittelauslässe beziehen. Vorzugsweise kann vorgesehen
sein, dass der Versatz 180° beträgt. Auf diese Weise kann eine möglichst gleichartige
Durchströmung für die zwei durch die Kühlmitteleinlässe und die Kühlmittelauslässe
separierten Abschnitte der einzelnen Kühlkanäle realisiert werden.
[0023] Weiterhin bevorzugt kann für ein solches erfindungsgemäßes Zylindergehäuse dann noch
vorgesehen sein, dass der Kühlmitteleinlass und der Kühlmittelauslass bezogen auf
die Längsrichtung des dazugehörigen Zylinders auf der gleichen Höhe angeordnet sind.
Dabei soll sich die "gleiche Höhe" zumindest auf die Mündungsquerschnitte insgesamt
und vorzugsweise auf die Zentren der Mündungsquerschnitte beziehen.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses
kann vorgesehen sein, dass sich der/die Mündungsquerschnitt(e) des/der Kühlmitteleinlasses/Kühlmitteleinlässe
und/oder des/der Kühlmittelauslasses/Kühlmittelauslässe über die gesamte Länge (jeweils
bezogen auf die Längserstreckung des dazugehörigen Zylinders) des Kühlmantels erstreckt/erstrecken,
so dass der oder die Kühlmitteleinlässe und/oder der oder die Kühlmittelauslässe (jeweils)
in jeden Kühlkanal des diesen zugeordneten Kühlmantels münden. Dadurch kann sichergestellt
werden, dass die Kühlflüssigkeit möglichst gleichmäßig auf sämtliche der Kühlkanäle
verteilt wird, was sich wiederum vorteilhaft hinsichtlich der Durchströmung der Kühlkanäle
und damit hinsichtlich der Kühlwirkung für ein solches Zylindergehäuse auswirken kann.
[0025] In einer bevorzugten Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses
kann zudem vorgesehen sein, dass die Kühlmäntel entlang der Längserstreckungen der
Zylinder nur abschnittsweise, d.h. in einem oder mehreren Abschnitten der einzelnen
Zylinder, vorgesehen sind oder die Kühlkanäle der einzelnen Kühlmäntel entlang der
Längserstreckungen der Zylinder ungleichförmig ausgebildet und/oder angeordnet sind.
Dadurch kann eine entlang der Längserstreckungen der Zylinder ungleichförmige Kühlwirkung
realisiert werden, die an den unterschiedlichen Wärmeübergang aus den Zylindern in
das Zylindergehäuse möglichst optimal angepasst werden kann.
[0026] Bei einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine mit einem solchen Zylindergehäuse
kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass die Kühlkanäle jeweils nur in einem den oberen
Totpunkt einer zyklischen Bewegung des zugeordneten Kolbens umfassenden Abschnitt
vorgesehen oder die Kühlkanäle derart ausgebildet sind, dass die (mittlere) Kühlwirkung
in dem den oberen Totpunkt umfassenden Drittel der Längserstreckung der Zylinder größer
als in dem mittleren Drittel und/oder dem unteren Drittel ist. Dadurch kann eine ausreichende
Kühlung des die Zylinder begrenzenden Zylindergehäuses in dem oberen Drittel, in dem
der Wärmeübergang infolge der dort primär stattfindenden Verbrennungsprozesse regelmäßig
am höchsten ist, gewährleistet werden, während eine zu starke Kühlung der Zylinderwandungen
in den anderen Abschnitten vermieden wird. Auf diese Weise kann in diesen anderen
Abschnitten eine hinsichtlich einer Reibungsverringerung möglichst optimale Einstellung
der Viskosität eines zwischen den Zylinderwandungen und den Außenflächen der Kolben
wirkenden Schmiermittels erreicht werden.
[0027] Bei einer weiterhin bevorzugten Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses
kann vorgesehen sein, dass zumindest einige, vorzugsweise alle benachbarten Kühlkanäle
eines Kühlmantels (und insbesondere aller Kühlmäntel) direkt mittels mindestens eines
und vorzugsweise mittels mehrerer Verbindungskanäle miteinander verbunden sind. Diese
Verbindungskanäle können primär dazu dienen, die Ausbildung eines ausreichend belastbaren
Gießkern zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses zu ermöglichen,
der folglich zumindest einen, vorzugsweise mehrere (für jedes Paar axial benachbarter
Ringabschnitte) Verbindungsabschnitte aufweist, die axial benachbarte Ringabschnitte,
die zur Ausbildung der Kühlkanäle in dem herzustellenden Zylindergehäuse vorgesehen
sind, miteinander verbinden. Durch die Verbindungsabschnitte können die im Querschnitt
vorzugsweise relativ klein dimensionierten und gleichzeitig in Umfangsrichtung relativ
lang ausgebildeten Ringabschnitte in vorteilhafter Weise gegeneinander abgestützt
werden, wodurch ein Versagen der Ringabschnitte beim Gießen eines erfindungsgemäßen
Zylindergehäuses unter Verwendung eines solchen Gießkerns vermieden werden kann.
[0028] Bei einer bevorzugten Weiterbildung eines solchen erfindungsgemäßen Zylindergehäuses
mit die Kühlkanäle miteinander verbindenden Verbindungskanälen kann dann noch vorgesehen
sein, dass zumindest einige und vorzugsweise sämtliche der Verbindungskanäle schräg
bezüglich der Längsachsen der dazugehörigen Zylinder verlaufend ausgebildet sind.
Bei gekrümmt verlaufenden Verbindungskanälen bezieht sich die Angabe "schräg" jeweils
auf die Verbindungsgerade zwischen den Mündungsstellen der einzelnen Verbindungskanäle
in die dazugehörigen Kühlkanäle. Auf diese Weise wird eine bezüglich der Umfangsrichtung
versetzte Anordnung für die beiden Mündungsstellen der einzelnen Verbindungskanäle
erreicht, die mit einem Druckgefälle verbunden sein kann, wodurch ein Stau von Kühlmittel
innerhalb der Verbindungskanäle vermieden oder zumindest gering gehalten werden kann.
Ein erfindungsgemäßer Gießkern zur Ausgestaltung eines solchen Zylindergehäuses ist
dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Verbindungsabschnitte schräg bezüglich der
(vorzugsweise koaxial zueinander ausgerichteten) Mittellängsachsen der Ringabschnitte
verlaufend ausgerichtet sind.
[0029] Ergänzend oder alternativ können zu Stabilisierung eines erfindungsgemäßen Gießkerns
auch andere strukturelle Maßnahmen vorgesehen sein. Beispielsweise kann eine Stützstruktur,
beispielsweise aus Metalldrähten, in den Kern integriert sein, wobei diese Stützstruktur
in einem unter Verwendung eines solchen Gießkerns ausgebildeten Zylindergehäuse verbleibt,
d.h. in dieses integriert wird.
[0030] Sofern ein ausreichend stabiler Gießkern auch ohne Verbindungsabschnitte hergestellt
werden kann, sollten diese möglichst nicht vorgesehen sein, um eine fluidleitende
Verbindung zwischen den Kühlkanälen der einzelnen Kühlmäntel des Zylindergehäuses
(mit Ausnahme einer gegebenenfalls vorgesehenen Verbindung über die Kühlmitteleinlässe
und die Kühlmittelauslässe) möglichst zu vermeiden. Dadurch können Strömungsverluste,
die beim Überströmen von Kühlmittel zwischen den Kühlkanälen über die Verbindungsabschnitte
auftreten würden, und ein Stau von Kühlmittel innerhalb solcher Verbindungskanäle
vermieden werden.
[0031] Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein radbasiertes Kraftfahrzeug
(vorzugsweise PKW oder LKW), mit einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine. Dabei
kann die Brennkraftmaschine insbesondere zur (direkten oder indirekten) Bereitstellung
der Antriebsleistung für das Kraftfahrzeug vorgesehen sein.
[0032] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Zylindergehäuses kann nicht nur zur Verbesserung
einer (Hubkolben-)Brennkraftmaschine sondern zur Verbesserung beliebiger Hubkolbenvorrichtungen,
bei denen eine Kühlung durch ein aktives Abführen von Wärmeenergie, die aus den Zylindern
in das jeweilige Zylindergehäuse übergeht, relevant ist, dienen. Dies kann beispielsweise
bei Kolbenverdichtern der Fall sein.
[0033] Die unbestimmten Artikel ("ein", "eine", "einer" und "eines"), insbesondere in den
Patentansprüchen und in der die Patentansprüche allgemein erläuternden Beschreibung,
sind als solche und nicht als Zahlwörter zu verstehen. Entsprechend damit konkretisierte
Komponenten sind somit so zu verstehen, dass diese mindestens einmal vorhanden sind
und mehrfach vorhanden sein können.
[0034] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausgestaltungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt, in teilweise vereinfachter
Darstellung, die:
- Fig. 1:
- einen Querschnitt durch eine Brennkraftmaschine mit einem erfindungsgemäßen Zylindergehäuse;
- Fig. 2:
- ein erfindungsgemäßes Zylindergehäuse, beispielsweise für eine Brennkraftmaschine
gemäß der Fig. 1;
- Fig. 3:
- einen zur Herstellung eines Zylindergehäuses gemäß der Fig. 2 nutzbaren, erfindungsgemäßen
Gießkern in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 4:
- den Gießkern in einer Ansicht von oben;
- Fig. 5:
- den Gießkern in einer Ansicht von vorne; und
- Fig. 6:
- einen Abschnitt des Gießkerns in einer vergrößerten, perspektivischen Ansicht.
[0035] Die Fig. 1 zeigt in einem Querschnitt eine (erfindungsgemäße) Brennkraftmaschine
mit einem erfindungsgemäßen Zylindergehäuse 10. Diese umfasst ein mehrteiliges Gehäuse.
In einem ersten Gehäuseteil dieses Gehäuses, das nachfolgend als Zylindergehäuse 10
bezeichnet wird und das vorzugsweise aus Metall und insbesondere einem Leichtmetall,
beispielsweise einer Aluminiumlegierung ausgebildet sein kann, sind mehrere in Reihe
angeordnete Zylinder 12 ausgebildet. Innerhalb der Zylinder 12 ist jeweils ein Kolben
14 beweglich geführt ist. Mittels jeweils eines Pleuels 16 ist jeder der Kolben 14
mit einem Kurbelzapfen 18 einer Kurbelwelle 20 verbunden, die drehbar innerhalb eines
zweiten Gehäuseteils gelagert ist, der nachfolgend als Kurbelgehäuse 22 bezeichnet
wird und der sich an die Unterseite des Zylindergehäuses 10 anschließt. In das Kurbelgehäuse
22 ist eine Ölwanne 24 integriert, an, in der ein Reservoir an (flüssigem) Schmiermittel
vorgehalten sein kann.
[0036] Eine Bewegung der Kolben 14 entlang ihrer Längsachsen 26 beziehungsweise der Längsachsen
26 der dazugehörigen Zylinder 12 wird mittels der Pleuel 16 und mittels der dezentral
bezüglich der Rotationsachse 28 der Kurbelwelle 20 angeordneten Lagerungen der Pleuel
16 auf den dazugehörigen Kurbelzapfen 18 in eine Drehbewegung der Kurbelwelle 20 übersetzt,
wobei diese Koppelung der Kolben 14 an die Kurbelwelle 20 zudem dafür sorgt, dass
sich die Bewegungsrichtungen der Kolben 14 immer dann ändern, wenn die dazugehörigen
Kurbelzapfen 18 mit ihren Längs- beziehungsweise Rotationsachsen 30 die Längsachsen
32 der dazugehörigen Zylinder 12 beziehungsweise Kolben 14 kreuzen. Die entsprechenden
Stellungen der Kolben 14 werden als oberer Totpunkt (gekennzeichnet durch die weitestmögliche
Entfernung der jeweiligen Kolben 14 von der Rotationsachse 28 der Kurbelwelle 20)
und als unterer Totpunkt (gekennzeichnet durch die weitestmöglich an die von die Rotationsachse
28 der Kurbelwelle 20 angenäherte Position der einzelnen Kolben 14) bezeichnet.
[0037] Eine Bewegung der Kolben 14 kann durch die gezielte Verbrennung eines Kraftstoff-Frischgas-Gemischs
in Brennräumen 32, die jeweils von der Oberseite eines Kolbens 14, einem Abschnitt
des dazugehörigen Zylinders 12 sowie einem Zylinderkopf 34, der sich an das obere
Ende des Zylindergehäuses 10 anschließt, begrenzt ist, bewirkt werden. Die Initiierung
eines solchen Verbrennungsprozesses erfolgt für jeden der Brennräume 32 in der (zeitlichen)
Nähe des oberen Totpunkts der jeweiligen Kolbenbewegung infolge einer Fremdzündung
mittels nicht dargestellter Zündkerzen (bei einer Ausgestaltung der Brennkraftmaschine
als Ottomotor) oder mittels einer Selbstzündung infolge einer insbesondere sich aus
einer relativ hohen Verdichtung des Kraftstoff-Frischgas-Gemisches ergebenden ausreichenden
Temperaturerhöhung (bei einer Ausgestaltung der Brennkraftmaschine als Dieselmotor).
Dazu wird der Kraftstoff über jeweils einen Injektor 36 und das Frischgas, bei dem
es sich ausschließlich oder hauptsächlich um Luft handeln kann, mittels Einlassventilen
38 gesteuert in die Brennräume 32 eingebracht. Das bei der Verbrennung des Kraftstoff-Frischgas-Gemischs
erzeugte Abgas wird anschließend, über Auslassventile 40 gesteuert, aus den Brennräumen
32 abgeführt. Eine Betätigung der Einlassventile 38 und der Auslassventile 40 kann
in bekannter Weise über eine oder mehrere Nockenwellen (nicht dargestellt) erfolgen,
die beispielsweise über einen sogenannten Steuertrieb von der Kurbelwelle 20 angetrieben
sein können.
[0038] Für jeden der Zylinder12 ist ein Kühlmantel vorgesehen, der aus einer Mehrzahl von
geschlossen umlaufenden, zueinander parallel ausgerichteten Kühlkanälen 42 besteht,
die in das Zylindergehäuse 10 integriert sind. Weiterhin ist für jeden der Kühlmäntel
jeweils ein Kühlmitteleinlass 44 sowie ein Kühlmittelauslass 46 vorgesehen, wobei
diese auf derselben Höhe (bezogen auf die Längserstreckungen der Zylinder 12) und
um 180° bezüglich der Längsachse 26 des jeweiligen Zylinders 12 versetzt zueinander
(diagonal gegenüberliegend) angeordnet sind. Die Kühlmitteleinlässe 44 und die Kühlmittelauslässe
46 münden dabei in sämtliche der jeweils zugehörigen Kühlkanäle 42.
[0039] Die Kühlmäntel sowie die Kühlmitteleinlässe 44 und die Kühlmittelauslässe 46 sind
Bestandteil eines Kühlsystems der Brennkraftmaschine, das zumindest auch noch eine
Kühlmittelpumpe umfasst, die dazu dient, ein flüssiges Kühlmittel in einem Kreislauf
zu pumpen, wobei das Kühlmittel über die Kühlmitteleinlässe 44 in die jeweils dazugehörigen
Kühlkanäle 42 strömt und aus den Kühlkanälen 42 über die jeweils dazugehörigen Kühlmittelauslässe
46 wieder abgeführt wird. Bei der Durchströmung der Kühlkanäle 42 nimmt das Kühlmittel
Wärmeenergie auf, die zunächst aus den Brennräumen 32 auf die angrenzenden Wandungen
des Zylindergehäuses 10 und anschließend auf das in den Kühlkanälen 42 strömende Kühlmittel
übergeht. Dadurch wird die gewünschte Kühlung der Brennräume 32 und des Zylindergehäuses
10 der Brennkraftmaschine erreicht. Die aufgenommene Wärmeenergie wird von dem Kühlmittel
in einem nicht dargestellten Umgebungswärmetauscher des Kühlsystems an ein weiteres
Kühlmedium, insbesondere Umgebungsluft, abgeführt. Das Kühlmittel kann dann wieder
über die Kühlmitteleinlässe 44 in die Kühlmäntel des Zylindergehäuses 10 rezirkuliert
werden.
[0040] Bei dem Zylindergehäuse der in der Fig. 1 dargestellten Brennkraftmaschine ebenso
wie bei dem dazu im Wesentlichen identischen Zylindergehäuse 10 gemäß der Fig. 2 sind
die Kühlmäntel jeweils in lediglich einem Abschnitt in der Nähe des oberen Endes der
Zylinder 12 in das Zylindergehäuse 10 integriert, wobei die Längserstreckungen dieser
Abschnitte beispielsweise ca. ein Viertel oder ein Drittel der gesamten Längserstreckungen
der Zylinder 12 betragen können. Bei der Brennkraftmaschine gemäß der Fig. 1 und bei
einer ein Zylindergehäuse 10 gemäß der Fig. 2 umfassenden Brennkraftmaschine erfolgt
daher eine direkte Kühlung der Zylindergehäuse 10 lediglich in einem Bereich in der
Nähe des jeweiligen oberen Totpunkts der Bewegungen der Kolben 14. Dies ist vorgesehen,
weil dort im Betrieb einer Brennkraftmaschine primär Wärmeenergie erzeugt wird, die
abgeführt werden soll, um die Temperaturen in den Brennräumen 32 und in den angrenzenden
Bauteilen auf zulässige Werte begrenzt zu halten. In den übrigen Abschnitten der Zylinder
12 kann dagegen der Übergang von Wärmeenergie aus den Zylindern 12 in das Zylindergehäuse
10 und von dort in die übrigen Teile der Brennkraftmaschine so gering sein, dass auf
eine direkte Kühlung verzichtet werden kann. Dies kann insbesondere bei einer Ausgestaltung
der Zylindergehäuse 10 aus relativ gut Wärme leitenden Werkstoffen (z.B. Aluminiumlegierungen)
der Fall sein, wodurch die übergehenden Wärmeenergie auch ohne direkte Kühlung ausreichend
sicher abgeführt werden kann. In jedem Fall kann durch eine solche Ausgestaltung eine
"Überkühlung" dieser Abschnitte der Zylindergehäuse 10 vermieden werden, die zu einer
relativ hohen Viskosität von Schmiermittel, das zwischen den Außenflächen der Kolben
14 und den Wandungen der Zylinder 12 angeordnet ist, und damit zu relativ hohen Reibungsverlusten
führen könnte.
[0041] Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Zylindergehäuses 10 gemäß den Fig. 1 und
2 kann beispielsweise durch Gießen unter Verwendung eines Gießkerns 48, wie er beispielsweise
in den Fig. 3 bis 5 dargestellt ist, erfolgen. Dieser Gießkern 48, der beispielsweise
selbst durch Gießen aus einem Kernmaterial, das beispielsweise Salz als Grundmaterial
umfasst, ausgebildet sein kann, umfasst eine Mehrzahl von kreisringförmig umlaufenden
Ringabschnitten 50, die zur Ausbildung jeweils eines Kühlkanals des herzustellenden
Zylindergehäuses 10 dienen, wobei mehrere (im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier)
Gruppen vorgesehen sind, die jeweils eine Mehrzahl von Ringabschnitten 50 umfassen,
die in koaxialer Ausrichtung und axial beabstandet zueinander angeordnet sind. Jede
dieser Gruppen von Ringabschnitten 50 bildet einen einem Zylinder 12 des herzustellenden
Zylindergehäuses 10 zugeordneten Kühlmantel aus. Die Gießform bildet weiterhin für
jede der Gruppen von Ringabschnitten 50 jeweils zwei Anschlussabschnitte 52 aus, die
bezüglich der dazugehörigen Ringabschnitte 50 einander diagonal gegenüberliegend angeordnet
sind und die in die dazugehörigen Ringabschnitte 50 übergehen. Diese Anschlussabschnitte
52 sind dafür vorgesehen, einen Kühlmitteleinlass 44 sowie einen Kühlmittelauslass
46 für die dazugehörigen, von den Kühlkanälen 42 ausgebildeten Kühlmäntel auszubilden.
[0042] Wie es sich insbesondere aus der Fig. 6 ergibt gehen auch die jeweils auf gleicher
(axialer) Höhe liegenden Ringabschnitte 50 benachbarter Gruppen in jeweils einem Umfangsabschnitt
ineinander über, so dass sich für die durch die Ringabschnitte 50 ausgebildeten Kühlkanäle
42 eine fluidleitende Verbindung miteinander beziehungsweise ein integraler Abschnitt,
der jeweils zu zwei radial benachbarten Kühlkanälen 42 gehört, ergibt. Diese Ausgestaltung
des Gießkerns 48 beziehungsweise die dadurch erreichte Ausgestaltung der Kühlkanäle
42 ermöglicht eine Integration von hinsichtlich der Strömungsquerschnitte ausreichend
groß dimensionierten Kühlkanälen 42 in relativ schmale Trennstege 54 (vgl. Fig. 2;
z.B. ca. 8 mm Breite im engsten Abschnitt), die jeweils zwischen benachbarten Zylindern
12 der erfindungsgemäßen Zylindergehäuse 10 ausgebildet sind. Folglich kann trotz
relativ kompakter Abmessungen der Zylindergehäuse 10, die durch eine schmale Dimensionierung
der Trennstege 54 ermöglicht wird, eine ausreichende Kühlleistung auch im Bereich
dieser Trennstege 54 realisiert werden.
[0043] Bei dem Gießkern gemäß den Fig. 3 bis 5 ist ergänzend vorgesehen, dass jeweils zwei
axial beabstandete Ringabschnitte 50 durch mehrere (im vorliegenden Ausgestaltungsbeispiel
vier) Verbindungsabschnitte 56 miteinander verbunden sind, wodurch die Stabilität
des Gießkerns 48 in den von den Anschlussabschnitten 52 beabstandeten Bereichen der
Ringabschnitte 50 erhöht werden kann, um ein Versagen des Gießkerns 48 beim Gießen
eines Zylindergehäuses 10 zu vermeiden. Diese Verbindungsabschnitte 56 führen zur
Ausbildung von jeweils einem Verbindungskanal (nicht sichtbar), der zwei axial beabstandete
Kühlkanäle 42 miteinander fluidleitend verbindet. Über die Verbindungskanäle kann
Kühlmittel zwischen den Kühlkanälen 42 überströmen. Um zu vermeiden, dass sich in
diesen Verbindungskanälen Kühlmittel staut, sind diese und somit auch die Verbindungsabschnitte
56 des Gießkerns 48 schräg beziehungsweise nicht-parallel bezüglich der (koaxialen)
Mittellängsachsen 58 der Kühlkanäle 42 beziehungsweise der Ringabschnitte 50 ausgerichtet.
Dadurch ergeben sich für die jeweils zwei Mündungen der Verbindungsabschnitte 56 in
die Kühlkanäle 42 unterschiedliche Abstände (bezüglich der Umfangsrichtung) zu dem
dazugehörigen Kühlmitteleinlass 44 sowie zu dem dazugehörigen Kühlmittelauslass 46
und daraus folgend zumindest geringfügig unterschiedliche hydraulische Drücke in diesen
Mündungen. Dies führt zu Druckgefällen über den Verbindungsabschnitten 56, wodurch
eine Durchströmung der Verbindungsabschnitte 56 gefördert wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0044]
- 10
- Zylindergehäuse
- 12
- Zylinder
- 14
- Kolben
- 16
- Pleuel
- 18
- Kurbelzapfen
- 20
- Kurbelwelle
- 22
- Kurbelgehäuse
- 24
- Ölwanne
- 26
- Längsachse des Kolbens/Zylinders
- 28
- Rotationsachse der Kurbelwelle
- 30
- Längsachse/Rotationsachse eines Kurbelzapfens
- 32
- Brennraum
- 34
- Zylinderkopf
- 36
- Injektor
- 38
- Einlassventil
- 40
- Auslassventil
- 42
- Kühlkanal
- 44
- Kühlmitteleinlass
- 46
- Kühlmittelauslass
- 48
- Gießkern
- 50
- Ringabschnitt
- 52
- Anschlussabschnitt
- 54
- Trennsteg
- 56
- Verbindungsabschnitt
- 58
- Mittellängsachse eines Kühlkanals/Ringabschnitts
1. Zylindergehäuse (10) für eine Hubkolbenvorrichtung mit mindestens zwei Zylindern (12),
die jeweils zur Aufnahme eines Kolbens (14) der Hubkolbenvorrichtung vorgesehen sind,
und mit für jeden der Zylinder (12) einem integralen, die Zylinder (12) umfangsseitig
umgebenden Kühlmantel, wobei die Kühlmäntel in eine Mehrzahl von geschlossen umlaufenden
Kühlkanälen (42) unterteilt sind und wobei in zumindest einen der Kühlmäntel ein Kühlmitteleinlass
(44) und in zumindest einen der Kühlmäntel ein Kühlmittelauslass (46) mündet, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkanäle (42) zwischen den Zylindern (12) ineinander übergehen.
2. Zylindergehäuse (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jeden der Kühlmäntel ein Kühlmitteleinlass (44) und ein Kühlmittelauslass (46)
mündet.
3. Zylindergehäuse (10) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlmitteleinlass (44) und der Kühlmittelauslass (46) in Umfangsrichtung des
dazugehörigen Zylinders (12) versetzt angeordnet sind.
4. Zylindergehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsquerschnitt mindestens eines Kühlkanals (42) kleiner als die Öffnungsquerschnitte
des Kühlmitteleinlasses (44) und des Kühlmittelauslasses (46) ist.
5. Zylindergehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Kühlmitteleinlässe (44) und/oder der oder die Kühlmittelauslässe (46)
in jeden Kühlkanal (42) des diesen zugeordneten Kühlmantels münden.
6. Zylindergehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmäntel entlang der Längserstreckungen der Zylinder (12) nur abschnittsweise
vorgesehen sind oder die Kühlkanäle (42) der Kühlmäntel entlang der Längserstreckungen
der Zylinder (12) ungleichförmig ausgebildet und/oder angeordnet sind.
7. Zylindergehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Kühlkanäle (42) eines Kühlmantels direkt mittels mindestens eines Verbindungskanals
miteinander verbunden sind.
8. Zylindergehäuse (10) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungskanal schräg bezüglich der Längsachse (26) des dazugehörigen Zylinders
(12) verlaufend ausgebildet ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Zylindergehäuses (10) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch die Ausbildung mittels eines generativen Fertigungsverfahrens oder durch Gießen unter
Verwendung eines zumindest die Kühlmäntel ausbildenden, verlorenen Gießkerns (48).
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, gekennzeichnet durch die Verwendung eines löslichen Grundmaterials für den Gießkern (48).
11. Gießkern (48) zur Verwendung in einem Verfahren gemäß Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Ringabschnitten (50), die jeweils zur Ausbildung eines Kühlkanals
(42) eines der Kühlmäntel vorgesehen sind, wobei radial benachbarte Ringabschnitte
(50) in einem Umfangsabschnitt ineinander übergehen.
12. Gießkern (48) gemäß Anspruch 11, gekennzeichnet durch mindestens einen zur Ausbildung eines Kühlmitteleinlasses (44) des Kühlmantels vorgesehenen
Anschlussabschnitt (52) und/oder zumindest einen zur Ausbildung eines Kühlmittelauslasses
(46) des Kühlmantels vorgesehenen Anschlussabschnitt (52).
13. Gießkern gemäß Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch zumindest einen Verbindungsabschnitt (56), der axial benachbarte Ringabschnitte (50)
miteinander verbindet.