[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für die Innenleiter an einem
abgemantelten Ende eines Mantelkabels.
[0002] Elektrische Mantelkabel weisen ein Bündel Innenleitern auf, wobei das Innenleiterbündel
insgesamt von einem elektrisch isolierenden Material, dem sogenannten Mantel, umgeben
ist. Der Mantel bildet eine äussere Isolationsschicht. Jeder der Innenleiter ist aus
einzelnen Litzen gebildet, welche jeweils wiederum von einem elektrisch isolierenden
Material, typischerweise einer Kunststoffisolation als eine innere Isolationsschicht,
umgeben sind. Die Litzen sind beispielsweise verdrillte Litzen aus Kupfer oder aus
Aluminium.
[0003] Mantelkabel werden oftmals automatisch verarbeitet, beispielsweise in einem Abisoliervorgang,
einem Nachschneidevorgang, einem Crimpvorang und dergleichen. Zur automatischen Verarbeitung
von Mantelkabeln ist es zweckmässig, die Innenleiter einzeln zu halten und zugänglich
zu machen. Hierfür kommen geeignete Vereinzelungsverfahren in Betracht. Bei einem
Vereinzelungsvorgang können die Innenleiter auf eine definierte Weise in eine Befestigungsvorrichtung
eingebracht werden, die als Halterung für die weitere Verarbeitung der Innenleiter
dient.
[0004] Aus der
US 2014/0109385 A1 ist eine Halterung für die Innenleiter eines Mantelkabels bekannt. Die Innenleiter
werden an der herkömmlichen Halterung oder Befestigungsvorrichtung parallel zueinander
angeordnet und befestigt. Bei einer solchen Anordnung ergeben sich für die nach der
Vereinzelung weiter aussen an der Halterung positionierten Innenleiter grössere Längen
als für die weiter innen an der Halterung positionierten Innenleiter. Insbesondere
bei Bündeln mit einer Vielzahl von Innenleitern in einem Mantelkabel kann es hierdurch
für die weiter aussenliegenden Innenleiter zu einem Materialverlust kommen, beispielsweise
wenn diese Innenleiter nachgeschnitten werden müssen.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungsvorrichtung für
die Innenleiter an einem abgemantelten Ende eines Mantelkabels anzugeben, bei welcher
die Innenleiter räumlich getrennt und/oder in bekannter Reihenfolge angeordnet werden
können, und bei welcher der Materialaufwand verringert ist.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Befestigungsvorrichtung gemäss den Merkmalen des
Anspruchs 1.
[0007] Gemäss einem Aspekt der Erfindung weist eine Befestigungsvorrichtung für die Innenleiter
an einem abgemantelten Ende eines Mantelkabels folgendes auf: eine Durchführöffnung
mit einer Eintrittsseite und einer Austrittsseite zum Durchführen des Endes des Mantelkabels
in einer Axialrichtung; und eine Mehrzahl von Halteeinrichtungen zum Halten jeweils
eines Innenleiters, die auf der Austrittsseite der Durchführöffnung radial um die
Durchführöffnung angeordnet sind.
[0008] Ein Mantelkabel mit einer Mehrzahl von Innenleitern verläuft entlang einer Kabelachse
in einer Hauptausdehnungsrichtung des Kabels. Diese Kabelachse definiert die Axialrichtung,
zu welcher senkrecht der Querschnitt des Mantelkabels bzw. des Bündels an Innenleitern
definiert ist. Das Ende des Mantelkabels ist ein Bereich, welcher einen Endbereich
des Mantelkabels bildet und welcher eine gewisse Ausdehnung entlang der Hauptausdehnungsrichtung
hat. In diesem Bereich verläuft das Mantelkabel typischerweise geradlinig oder im
Wesentlichen geradlinig.
[0009] Das Ende des Mantelkabels ist von der äusseren Isolierung (dem Mantel) befreit, d.
h. abgemantelt, so dass die Mehrzahl von Innenleitern - typischerweise mit ihrer jeweiligen
inneren Isolierung, welche die einzelnen Litzen der Innenleiter umgibt - freiliegt.
[0010] Die Durchführöffnung ist beispielsweise in einer Platte oder dergleichen der Befestigungsvorrichtung
ausgebildet, typischerweise in Form eines Einlegeschlitzes für das Ende des Mantelkabels.
Die Durchführöffnung bzw. der Einlegeschlitz kann mit einem geeigneten Element zum
Halten eines eingelegten bzw. durchgeführten Mantelkabels versehen sein. Das Ende
des Mantelkabels wird von einer Eintrittsseite aus vorzugsweise geradlinig durch die
Durchführöffnung geführt, so dass es auf der Austrittsseite wieder austritt und teilweise
oder insgesamt von Seiten der Austrittsseite aus zugänglich ist. Typischerweise verläuft
die Durchführöffnung geradlinig durch die Platte der Befestigungsvorrichtung. Die
Axialrichtung eines durch die Durchführöffnung geführten Endes eines Mantelkabels
verläuft typischerweise geradlinig durch die Durchführöffnung. Vorzugsweise verläuft
die Durchführöffnung zumindest auf der Austrittsseite im Wesentlichen senkrecht zu
der Axialrichtung, aber es ist auch ein zu der Axialrichtung schräger Verlauf der
Durchführöffnung auf der Austrittsseite denkbar.
[0011] Jede Halteeinrichtung der Mehrzahl von Halteeinrichtungen dient jeweils zum Halten
eines Innenleiters, beispielsweise nach einem erfolgten automatisierten Vereinzelungsvorgang.
Die Halteeinrichtungen sind auf der Austrittsseite der Durchführöffnung radial um
die Durchführöffnung herum angeordnet, so dass die Innenleiter auf der Austrittsseite
in den Halteeinrichtungen ebenfalls in Radialrichtung - oder strahlenförmig - von
dem Ende des Mantelkabels aus verlaufen.
[0012] Eine radiale Anordnung der Halteeinrichtungen hat gegenüber der parallelen Anordnung
gemäss der herkömmlichen Befestigungsvorrichtung den Vorteil, dass alle Innenleiter
die gleiche Länge haben können. Ausserdem ist es ausreichend, wenn das abgemantelte
Ende des Mantelkabels, also der Teil, an welchem die äussere Isolierung entfernt ist,
relativ kurz ist. Bei der herkömmlichen Befestigungsvorrichtung ist das abgemantelte
Ende des Mantelkabels vergleichsweise lang.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Lösung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
[0014] Bei Ausführungsformen sind die Halteeinrichtungen auf der Austrittsseite äquidistant
um die Durchführöffnung angeordnet. Beispielsweise sind die Halteeinrichtungen auf
einem Kreis an der Befestigungsvorrichtung angeordnet. Die Winkelabstände (die kürzesten
Winkelabstände) zweier benachbarter Halteeinrichtungen sind dann für alle Halteeinrichtungen
zueinander gleich gross oder im Wesentlichen gleich gross.
[0015] Wenn die Halteeinrichtungen auf einem Kreisbogen bzw. Kreissegment an der Befestigungsvorrichtung
angeordnet sind, gibt es genau zwei aussenliegende Halteeinrichtungen, zwischen welchen
der Winkelabstand grösser ist als die übrigen Winkelabstände. Diese übrigen Winkelabstände
sind bei einer äquidistanten Anordnung aber weiterhin zueinander gleich gross oder
im Wesentlichen gleich gross.
[0016] Bei einer äquidistanten Anordnung der Halteeinrichtungen kann sich eine verbesserte
Handhabbarkeit der Befestigungsvorrichtung ergeben, insbesondere im Falle einer automatisierten
Verarbeitung.
[0017] Bei Ausführungsformen ist die Durchführöffnung im Wesentlichen zentral in der Befestigungsvorrichtung
ausgebildet. Typischerweise wird auch das Ende des Mantelkabels zentral durch die
Durchführungsöffnung hindurchgeführt. Dadurch kann ein radialer Versatz minimiert
werden, und gleichzeitig kann sichergestellt werden, dass die Innenleiter in den Halteeinrichtungen
im Wesentlichen alle die gleiche Länge haben.
[0018] Bei Ausführungsformen umfasst zumindest eine Halteeinrichtung eine Klaue. Typischerweise
umfassen sämtlichen Halteeinrichtungen jeweils eine Klaue. Typischerweise kann ein
Innenleiter unter eine Klaue geklemmt werden und damit auf einfache und effektive
Art und Weise an der Klaue befestigt werden. Auch ist eine Klauenform vorteilhaft
bei der automatisierten Handhabung, insbesondere der automatisierten Vereinzelung,
von Innenleitern. Wenn im Verlauf einer automatisierten Vereinzelung ein Innenleiter
in den Bereich vor der Klaue gebracht wird, braucht die Befestigungsvorrichtung nur
in die entsprechende Richtung gedreht zu werden, um den Innenleiter in der Klaue zu
befestigen.
[0019] Typischerweise umfasst die Klaue eine in Axialrichtung verlaufende Anlagefläche und
einen in Umlaufrichtung verlaufenden Vorsprung. Die Anlagefläche und der Vorsprung
bilden oder definieren einen Aufnahmebereich für den Innenleiter. Die Klaue ist typischerweise
in Umlaufrichtung jeweils auf der einen Seite geöffnet und auf der anderen Seite geschlossen,
und der Aufnahmebereich wird zusammen mit einer Wandung eines Teils der Befestigungsvorrichtung
gebildet.
[0020] Bei Ausführungsformen weist der Aufnahmebereich für den Innenleiter einen sich in
Richtung der Anlagefläche verjüngenden Querschnitt auf. Die Geometrie der Klaue kann
damit an unterschiedliche Querschnitte bzw. Aussendurchmesser von Innenleitern angepasst
sein, so dass Innenleiter mit verschiedenen Aussendurchmessern mit Hilfe der Klaue
zuverlässig gehalten werden können.
[0021] Bei Ausführungsformen verläuft der Querschnitt gekrümmt, typischerweise kreisbogenförmig.
Ein gekrümmter oder kreisbogenförmiger Verlauf kann dazu beitragen, dass die Geometrie
der Klaue an die Geometrie des Innenleiters angepasst ist, so dass die Zuverlässigkeit
beim Halten verbessert ist.
[0022] Bei Ausführungsformen umfasst zumindest eine Halteeinrichtung eine Axial-Klemmeinrichtung.
Typischerweise umfassen sämtliche Halteeinrichtungen jeweils eine Axial-Klemmeinrichtung.
Eine Axial-Klemmeinrichtung bzw. jede Axial-Klemmeinrichtung ist dazu eingerichtet,
einen eingelegten Innenleiter bei Beaufschlagung mit einer Kraft in Axialrichtung
klemmend zu halten. Typischerweise wirkt die Kraft in Axialrichtung entgegen der Einführungsrichtung
bzw. Durchführungsrichtung des Endes des Mantelkabels. Mit anderen Worten: Gemäss
der Ausführungsform ist es denkbar, dass die beispielsweise klauenförmig ausgestaltete
Axial-Klemmeinrichtung derart ausgebildet ist, dass ein eingelegter Innenleiter zum
Befestigen bzw. Halten in Richtung der Achse des Mantelkabels in die Axial-Klemmeinrichtung
gedrückt bzw. geklemmt wird.
[0023] Bei Ausführungsformen umfasst zumindest eine Halteeinrichtung ein Greifelement. Typischerweise
umfassen sämtliche Halteeinrichtungen jeweils ein Greifelement. Ein Greifelement kann
als Greifer mit einem aktiven Betätigungselement zum aktiven Öffnen des Greifelements
ausgebildet sein, wenn der Innenleiter eingelegt wird. Beispielsweise dient ein Federelement
als Rückstellelement zum anschliessenden Schliessen des Greifelements.
[0024] Bei Ausführungsformen umfasst die Befestigungsvorrichtung ferner ein Positionierungselement
zum Verändern der radialen Ausrichtung der Befestigungsvorrichtung. Ein Positionierungselement
ist beispielsweise ein Vierkantteil oder dergleichen, welches es ermöglicht, dass
die radiale Ausrichtung der Befestigungsvorrichtung auf einfache Weise verändert bzw.
gedreht wird. Beispielsweise ist mit Hilfe des Positionierungselements die Befestigungsvorrichtung
kontinuierlich drehbar, oder sie ist in Schritten drehbar, welche der Winkelteilung
bzw. dem Winkelabstand oder der halben Winkelteilung bzw. dem halben Winkelabstand
der Halteeinrichtungen entsprechen. Drehbarkeit bezieht sich hier auf eine Drehung
um die Achse bzw. eine Drehung in der Ebene, in welcher die Austrittsseite der Durchführungsöffnung
liegt.
[0025] Weitere Einzelheiten der Erfindung und insbesondere eine beispielhafte Ausführungsform
der erfindungsgemässen Vorrichtung und der erfindungsgemässen Verwendung werden im
Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische schematische Ansicht eines Mantelkabels mit einer Mehrzahl von
Innenleitern zum Erläutern von Ausführungsformen der Erfindung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Befestigungsvorrichtung für die Innenleiter an
einem abgemantelten Ende eines Mantelkabels gemäss einer Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Befestigungsvorrichtung aus Fig. 2;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf eine beispielhafte Halteeinrichtung an der Befestigungsvorrichtung
aus den Fig. 2 und 3; und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Manipulieren eines Innenleiters,
an welchem die Befestigungsvorrichtung nach der Ausführungsform verwendet werden kann.
[0027] Fig. 1 zeigt eine perspektivische schematische Ansicht eines Mantelkabels 10 mit
einer Mehrzahl von Innenleitern zum Erläutern von Ausführungsformen der Erfindung.
Sofern es bei der Erläuterung nicht auf eine Unterscheidung der einzelnen Innenleiter
in dem Bündel von Innenleitern ankommt, ist ein Innenleiter mit dem Bezugszeichen
20 versehen. In dem Beispiel weist das Mantelkabel 10 insgesamt acht Innenleiter 20
auf; die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Anzahl von Innenleitern beschränkt.
[0028] Das Mantelkabel weist ein Ende 15 auf, an welchem die äussere Isolierung - der Mantel
- des Mantelkabels 10 entfernt ist und die Innenleiter 20 freiliegen. Jeder Innenleiter
20 ist aus einem verdrillten Litzenbündel aus Aluminiumlitze oder Kupferlitze gebildet,
welches mit einer Innenleiter-Isolierung umgeben ist. Die Erfindung ist nicht auf
Innenleiter 20 mit Litze beschränkt, und es können auch auf andere Weise ausgebildete
Innenleiter 20 mit der erfindungsgemässen Befestigungsvorrichtung verwendet werden.
[0029] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Befestigungsvorrichtung 50 für die
Innenleiter 20-1 bis 20-8 an dem abgemantelten Ende 15 des Mantelkabels 10 aus Fig.
1 gemäss einer Ausführungsform der Erfindung. Die beispielhaft dargestellte Befestigungsvorrichtung
50 ist für ein Mantelkabel 10 mit acht Innenleitern 20-1...20-8 oder für ein Mantelkabel
mit bis zu acht Innenleitern 20-1...20-8 ausgelegt. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf diese Anzahl von Innenleitern beschränkt, und sie umfasst auch Befestigungsvorrichtungen
50, die für weniger oder für mehr als acht Innenleiter 20 ausgelegt sind.
[0030] In einer Platte 51 der Befestigungsvorrichtung 50 ist eine Durchführöffnung 60 ausgebildet,
die in der dargestellten Ausführungsform als Einlegeschlitz ausgebildet ist. Der Einlegeschlitz
ist in der Ausführungsform aus einer in der Platte 51 zentralen kreisrunden Öffnung
gebildet, die in Radialrichtung ausgedehnt ist, so dass die Platte 51 im Querschnitt
in etwa die Form eines grossen C hat. Ein Mantelkabel wird entlang seiner Achse, welche
die Axialrichtung A definiert, von einer Eintrittsseite 61 aus durch die Durchführöffnung
60 geschoben bzw. so in den Einlegeschlitz gelegt, dass es auf der Eintrittsseite
61 in die Durchführöffnung 60 eintritt. Entsprechend tritt das abgemantelte Ende 15
des Mantelkabels 10 auf der Austrittsseite 62 der Einführöffnung aus.
[0031] Die Befestigungsvorrichtung 50 weist Halteeinrichtungen 70 auf, wobei hier wieder
als nicht-beschränkendes Beispiel insgesamt acht Halteeinrichtungen 70-1...70-8 dargestellt
sind. In der Darstellung gemäss Fig. 2 sind die Innenleiter 20-1...20-8 des Mantelkabels
10 jeweils in einer zugehörigen Halteeinrichtung 70-1...70-8 befestigt bzw. gehalten.
Die Darstellung gemäss Fig. 2 zeigt also einen Zustand, in welchem die Innenleiter
eines Mantelkabels 10 bereits vereinzelt worden sind und an einer jeweils zugehörigen
oder zugeordneten Halteeinrichtung 70-1...70-8 der Befestigungsvorrichtung 50 angeordnet
sind. Die einzelnen Halteeinrichtungen 70-1...70-8 sind in der dargestellten Ausführungsform
als Klauen ausgebildet, was später noch erläutert wird.
[0032] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Befestigungsvorrichtung 50 aus Fig. 2 bei Blickrichtung
auf die Austrittsseite 62 der Durchführöffnung 60. Die Halteeinrichtungen 70-1...70-8
sind radial um die Durchführöffnung 60 herum auf einem Kreisbogen angeordnet. Benachbarte
Halteeinrichtungen 70-1...70-8, mit Ausnahme des Paars von äusseren Halteeinrichtungen
70-8 zu 70-1, sind jeweils in einem gleichen Winkelabstand D zueinander angeordnet.
Mit anderen Worten: Die inneren benachbarten Halteeinrichtungen 70-1...70-8 sind äquidistant
angeordnet. In der Darstellung in Fig. 3 ist aus Gründen der Einfachheit nur der Winkelabstand
D zwischen der Halteeinrichtung 70-1 und der ihr benachbarten Halteeinrichtung 70-2
gezeigt; der gleiche Winkelabstand D ist jedoch auch bei den weiteren inneren benachbarten
Paaren von Halteeinrichtungen vorhanden, nämlich bei den Paaren 70-2 zu 70-3, 70-3
zu 70-4, 70-4 zu 70-5, 70-5 zu 70-6, 70-6 zu 70-7 und 70-7 zu 70-8.
[0033] Die Erfindung ist bezogen auf die radiale Anordnung der Halteeinrichtungen 70-1...70-8
nicht auf die Anordnung auf einem Kreisbogen beschränkt. Vielmehr können die Halteeinrichtungen
70-1...70-8 auch in Radialrichtung R versetzt angeordnet sein. Eine versetzte Anordnung
schliesst eine äquidistante Anordnung der Halteeinrichtungen 70-1...70-8, wie hierin
erläutert, nicht aus.
[0034] In Fig. 4 ist eine als Klaue 71 ausgebildete Halteeinrichtung 70 aus den Darstellungen
gemäss Fig. 2 und Fig. 3 gezeigt. Fig. 4 zeigt hierbei eine schematische Draufsicht
auf die Klaue 71 in einer Ebene bei Betrachtung in Radialrichtung R. Die Klaue 71
weist eine Anlagefläche 72 für den Innenleiter 20 auf, wobei die Anlagefläche 72 im
Wesentlichen in Axialrichtung A verläuft. Ein Verlauf in Axialrichtung bezeichnet
die Haupt-Ausdehnungsrichtung der Anlagefläche 72 und schliesst eine Krümmung, wie
weiter unten erläutert, der Anlagefläche 72 nicht aus.
[0035] Des Weiteren weist die Klaue 71 einen Vorsprung 73 auf. Der Vorsprung verläuft in
Radialrichtung R. Wiederum bezeichnet ein Verlauf in Radialrichtung die Haupt-Ausdehnungsrichtung
des Vorsprungs 73 und schliesst eine Krümmung des Vorsprungs nicht aus.
[0036] Die Anlagefläche 72 und der Vorsprung 73 definieren einen Aufnahmebereich 75 für
den Innenleiter 20. Wie in dem Beispiel in Fig. 4 dargestellt, ist der Vorsprung 73
so geformt, dass sich der Aufnahmebereich 75 ausgehend von der offenen Seite zur Anlagefläche
72 hin in seinem Querschnitt verjüngt. Beispielhaft ist in Fig. 4 gezeigt, dass der
Querschnitt Q1 im Bereich der offenen Seite grösser ist als der Querschnitt Q2 im
Bereich der Anlagefläche 72. Ausserdem verläuft der Querschnitt im Beispiel aus Fig.
4 gekrümmt. Die Krümmung kann auch näherungsweise eine Kreisbogenform aufweisen.
[0037] Variierende Aussendurchmesser der Innenleiter 20, die in dem Aufnahmebereich 75 aufzunehmen
sind, sind durch eine solche Formgebung möglich, bei gleichzeitig erhöhter Zuverlässigkeit
für die Befestigung des Innenleiters 20 im Aufnahmebereich 75.
[0038] Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Manipulieren eines
Innenleiters, an welchem die Befestigungsvorrichtung 50 nach der Ausführungsform verwendet
werden kann. Die Vorrichtung zum Manipulieren eines Innenleiters umfasst beispielsweise
eine Manipuliereinrichtung 110 zum automatisierten Manipulieren des Innenleiters 20,
der von der Manipuliereinrichtung 110 in eine Halteeinrichtung 70 der Befestigungsvorrichtung
50 eingelegt werden soll. Eine Digitalkamera 150 dient zum Erfassen eines Bildes in
Richtung der Austrittsseite 62 der Durchführöffnung.
1. Befestigungsvorrichtung (50) für die Innenleiter (20, 20-1...20-8) an einem abgemantelten
Ende (15) eines Mantelkabels (10), umfassend:
eine Durchführöffnung (60) mit einer Eintrittsseite (61) und einer Austrittsseite
(62) zum Durchführen des Endes (15) des Mantelkabels (10) in einer Axialrichtung (A);
eine Mehrzahl von Halteeinrichtungen (70, 70-1...70-8) zum Halten jeweils eines Innenleiters
(20, 20-1...20-8), die auf der Austrittsseite (62) der Durchführöffnung (60) radial
um die Durchführöffnung (60) angeordnet sind.
2. Befestigungsvorrichtung (50) nach Anspruch 1, wobei die Halteeinrichtungen (70, 70-1...70-8)
auf der Austrittsseite (62) äquidistant um die Durchführöffnung (60) angeordnet sind.
3. Befestigungsvorrichtung (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Durchführöffnung
(60) im Wesentlichen zentral in der Befestigungsvorrichtung (50) ausgebildet ist.
4. Befestigungsvorrichtung (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest
eine Halteeinrichtung (70, 70-1...70-8), typischerweise sämtliche Halteeinrichtungen
(70, 70-1...70-8), jeweils eine Klaue (71) umfasst bzw. umfassen.
5. Befestigungsvorrichtung (50) nach Anspruch 4, wobei die Klaue (71) eine in Axialrichtung
(A) verlaufende Anlagefläche (72) und einen in Radialrichtung (R) verlaufenden Vorsprung
(73) umfasst, die einen Aufnahmebereich (75) für den Innenleiter definieren.
6. Befestigungsvorrichtung (50) nach Anspruch 5, wobei der Aufnahmebereich (75) einen
sich in Richtung der Anlagefläche (72) verjüngenden Querschnitt (Q1, Q2) aufweist.
7. Befestigungsvorrichtung (50) nach Anspruch 6, wobei der Querschnitt (Q1, Q2) gekrümmt,
typischerweise kreisbogenförmig gekrümmt verläuft.
8. Befestigungsvorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zumindest eine
Halteeinrichtung (70, 70-1...70-8), typischerweise sämtliche Halteeinrichtungen (70,
70-1...70-8), jeweils eine Axial-Klemmeinrichtung umfasst bzw. umfassen, wobei die
Axial-Klemmeinrichtung eingerichtet ist, einen eingelegten Innenleiter (20, 20-1...20-8)
bei Beaufschlagung mit einer Kraft in Axialrichtung (A) klemmend zu halten.
9. Befestigungsvorrichtung (50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest
eine Halteeinrichtung (70, 70-1...70-8), typischerweise sämtliche Halteeinrichtungen
(70, 70-1...70-8), jeweils ein Greifelement umfasst bzw. umfassen.
10. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die ferner ein Positionierungselement
zum Verändern der radialen Ausrichtung der Befestigungsvorrichtung umfasst.