[0001] Die Erfindung betrifft ein Leuchtmittel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
eine mit einem solchen Leuchtmittel ausgestattete Fahrzeugleuchte gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 10.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung ein zur Erfüllung einer dynamischen Lichtfunktion
einer Fahrzeugleuchte vorgesehenes oder einer vorgeschriebenen Lichtverteilung einer
solchen Lichtverteilung beitragendes Leuchtmittel mit einer beweglich angeordneten
OLED (Organic Light Emitting Diode; OLED) als Lichtquelle.
[0003] Eine Fahrzeugleuchte umfasst beispielsweise einen im Wesentlichen von einem Leuchtengehäuse
und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum und mindestens ein darin beherbergtes,
mindestens eine Lichtquelle umfassendes Leuchtmittel für wenigstens eine Lichtfunktion
der Fahrzeugleuchte.
[0004] Jede Fahrzeugleuchte erfüllt je nach Ausgestaltung eine oder mehrere Aufgaben bzw.
Funktionen. Zur Erfüllung jeder Aufgabe bzw. Funktion ist eine Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte
vorgesehen. Lichtfunktionen sind beispielsweise bei einer Ausgestaltung als Scheinwerfer
eine die Fahrbahn ausleuchtende Funktion, oder bei einer Ausgestaltung als Signalleuchte
eine Signalfunktion, wie beispielsweise eine Wiederholblinklichtfunktion zur Fahrtrichtungsanzeige
oder eine Bremslichtfunktion zur Anzeige einer Bremstätigkeit, oder z.B. einer Begrenzungslichtfunktion,
wie etwa einer Rücklichtfunktion, zur Sicherstellung einer Sichtbarkeit des Fahrzeugs
bei Tag und/oder Nacht, wie etwa bei einer Ausgestaltung als Heckleuchte oder Tagfahrleuchte.
Beispiele für Fahrzeugleuchten sind am Fahrzeugbug, an den Fahrzeugflanken und/oder
an den Seitenspiegeln sowie am Fahrzeugheck angeordnete Blinkleuchten, Ausstiegsleuchten,
beispielsweise zur Umfeldbeleuchtung, Begrenzungsleuchten, Bremsleuchten, Nebelleuchten,
Rückfahrleuchten, sowie typischerweise hoch gesetzte dritte Bremsleuchten, so genannte
Central, High-Mounted Braking Lights, Tagfahrleuchten, Scheinwerfer und auch als Abbiege-
oder Kurvenlicht verwendete Nebelscheinwerfer, sowie Kombinationen hiervon.
[0005] Jede Lichtfunktion muss dabei eine beispielsweise gesetzlich vorgegebene Lichtverteilung
erfüllen. Die Lichtverteilung legt dabei mindestens einzuhaltende, umgangssprachlich
als Helligkeit bezeichnete Lichtströme in zumindest einzuhaltenden Raumwinkelbereichen
fest.
[0006] Für die einzelnen Lichtfunktionen sind zum Teil unterschiedliche Helligkeiten bzw.
Sichtweiten sowie zum Teil unterschiedliche Lichtfarben zugeordnet.
[0007] Beispiele für Fahrzeugleuchten sind am Fahrzeugbug, an den Fahrzeugflanken und/oder
an den Seitenspiegeln sowie am Fahrzeugheck angeordnete Wiederholblinkleuchten, Ausstiegsleuchten,
beispielsweise zur Umfeldbeleuchtung, Begrenzungsleuchten, Bremsleuchten, Nebelleuchten,
Rückfahrleuchten, sowie typischerweise hoch gesetzte dritte Bremsleuchten, so genannte
Central, High-Mounted Braking Lights, Tagfahrleuchten, Scheinwerfer und auch als Abbiege-
oder Kurvenlicht verwendete Nebelscheinwerfer, sowie Kombinationen hiervon.
[0008] Eine solche Kombination ist beispielsweise regelmäßig in den bekannten Heckleuchten
verwirklicht. In diesen kommen beispielsweise Wiederholblinkleuchten, Begrenzungsleuchten,
Bremsleuchten, Nebelleuchten sowie Rückfahrleuchten zum Einsatz, um nur eine von vielen
in Heckleuchten verwirklichten Kombinationen zu nennen. Weder erhebt diese Aufzählung
Anspruch auf Vollständigkeit, noch bedeutet dies, dass in einer Heckleuchte alle genannten
Leuchten kombiniert werden müssen. So können beispielsweise auch nur zwei oder drei
der genannten oder auch anderer Leuchten in einem gemeinsamen Leuchtengehäuse einer
Heckleuchte miteinander kombiniert sein.
[0009] Aufgrund ihres hohen Wirkungsgrads bei der Umwandlung von elektrischem Strom in für
das menschliche Auge sichtbares Licht kommen als Lichtquellen von Leuchtmitteln für
Fahrzeugleuchten vermehrt anorganische Leuchtdioden sowie in wenigen Fahrzeugmodellen
auch bereits organische Leuchtdioden zum Einsatz.
[0010] Anorganische Leuchtdioden bestehen aus mindestens einem Lichtemittierende-Diode-Halbleiter-Chip,
kurz LED-Chip, sowie wenigstens einer beispielsweise durch Spritzgießen angeformten,
den mindestens einen LED-Chip ganz oder teilweise umhüllenden Primäroptik. Auch sind
Fahrzeugleuchten bekannt, in denen reine LED-Chips ohne angeformte Primäroptiken zum
Einsatz kommen.
[0011] Im Folgenden wird deshalb der Einfachheit halber nicht mehr zwischen anorganischer
Leuchtdiode und LED-Chip unterschieden und statt dessen einheitlich der Begriff LED
stellvertretend für beides verwendet, es sei denn, es ist explizit etwas anderes erwähnt.
[0012] Eine kurz als OLED (Organic Light Emitting Diode; OLED) bezeichnete organische Leuchtdiode
ist ein leuchtendes Dünnschichtbauelement aus organischen halbleitenden Materialien
mit mindestens einer zwischen elektrisch leitenden, beispielsweise metallischen Schichten
für Anode und Kathode eingeschlossen Emitterschicht. Die Stärke oder anders ausgedrückt
Dicke der Schichten liegt in einer Größenordnung von etwa 100 nm. Typischerweise beträgt
sie je nach Aufbau 100 nm bis 500 nm.
[0013] Die Schichten einer OLED sind nacheinander auf ein Substrat aufgebracht, welches
gemeinsam mit einer auf die oberste Schicht aufgebrachten Verkapselung die Schichten
der OLED gegen Wasser, Sauerstoff sowie gegen andere Umwelteinflüsse, wie etwa Kratzbeschädigung
und/oder Druckbelastung schützt.
[0014] Im Unterschied zu anorganischen Leuchtdioden benötigen OLEDs keine einkristallinen
Materialien. Im Vergleich zu LEDs lassen sich OLEDs daher in kostengünstiger Dünnschichttechnik
herstellen. OLEDs ermöglichen dadurch die Herstellung flächiger Lichtquellen, die
einerseits sehr dünn und andererseits als durch die Lichtscheibe einer Fahrzeugleuchte
hindurch sichtbare leuchtende Fläche eingesetzt einen besonders homogenes Erscheinungsbild
aufweisen.
[0015] Um die Wahrnehmbarkeit beziehungsweise Wahrnehmungskraft von Lichtfunktionen einer
Fahrzeugleuchte für andere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen ist bekannt, diese innerhalb
der gesetzlich zugelassenen Grenzen aufleben zu lassen.
[0016] Ein bekanntes Beispiel sind so genannte dynamische Lichtfunktionen, bei denen die
vom Gesetzgeber eingeräumte Zeit, die eine Glühlampe als eine gesetzlich erlaubte
Lichtquelle eines zur Erfüllung einer Lichtfunktion vorgesehenen Leuchtmittels benötigt,
um ihre volle Leuchtstärke zu erreichen, genutzt wird, um einen visuellen Effekt zu
erzielen.
[0017] Ein Beispiel eines solchen visuellen Effekts ist das Wischen in Richtung der Richtung
einer beabsichtigten Fahrtrichtungsanzeige bei einer Wiederholblinklichtfunktion eines
Fahrtrichtungsanzeigers.
[0018] Eine solche dynamische Lichtfunktion wird durch ein Leuchtmittel mit mehreren, nacheinander
der Reihe nach angehenden Lichtquellen verwirklicht.
[0019] Untersuchungen haben gezeigt, dass hierdurch die Verkehrssicherheit erhöht wird,
da durch das Wischen bereits bei Beginn der Wahrnehmung der Lichtfunktion durch andere
Verkehrsteilnehmer die durch die Lichtfunktion angezeigte beabsichtigte Fahrtrichtungsänderung
von den anderen Verkehrsteilnehmern erkannt wird.
[0020] Ferner ist bekannt, dass Leuchtanzeigen, beispielsweise in einem Armaturenbrett eines
Fahrzeugs angezeigte Warnanzeigen, die mit ihrem Aufleuchten dem Betrachter entgegen
zu springen scheinen, durch ihre scheinbare Bewegung auf den Betrachter zu von diesem
besonders gut wahrgenommen werden und diesen alarmieren, auch wenn dessen Blick nicht
unmittelbar auf einen Bereich gerichtet ist, in dem die Warnanzeige angezeigt wird.
Sie haben daher eine erhöhte Wahrnehmungskraft zur Folge.
[0021] Zusammengefasst ziehen dynamische Lichtfunktionen die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer
an. Hierdurch tragen sie einer Verbesserung der Sicht- und Wahrnehmbarkeit von Lichtfunktionen
einer Heckleuchte für ein Kraftfahrzeug bei, einhergehend mit einer Steigerung der
Verkehrssicherheit.
[0022] Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe ist die Bereitstellung eines zur Erfüllung
wenigstens einer Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte vorgesehenen oder einer vorgeschriebenen
Lichtverteilung einer solchen Lichtfunktion beitragenden Leuchtmittels mit zumindest
einer Lichtquelle, sowie einer mit einem solchen Leuchtmittel ausgestatteten Fahrzeugleuchte,
welche einer erhöhten Verkehrssicherheit beitragen.
[0023] Die Aufgabe wird jeweils gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den Ansprüchen, den Zeichnungen sowie in der nachfolgenden
Beschreibung, einschließlich der zu den Zeichnungen zugehörigen, wiedergegeben.
[0024] Ein erster Gegenstand der Erfindung betrifft demnach ein Leuchtmittel zur Erfüllung
oder zum Beitrag einer Erfüllung wenigstens einer vorgeschriebenen Lichtverteilung
einer Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte.
[0025] Das Leuchtmittel umfasst wenigstens eine OLED als zumindest eine Lichtquelle.
[0026] Die OLED ist ortsfest und zumindest teilweise beweglich angeordnet.
[0027] Die OLED ist hierbei bevorzugt zumindest teilweise um mindestens eine ortsfeste Achse
beweglich angeordnet.
[0028] Die gesamte OLED oder mindestens ein Teil der OLED ist dabei um die ortsfeste Achse
beweglich angeordnet.
[0029] Damit ist die gesamte OLED oder mindestens ein Teil der OLED, beispielsweise eine
verbleibende bewegliche Partie der OLED, um die ortsfeste Achse beweglich angeordnet.
[0030] Dabei kann die OLED entlang der ortsfesten Achse zumindest zum Teil um diese beweglich
befestigt sein.
[0031] Alternativ kann die OLED entlang der ortsfesten Achse zumindest zum Teil fest gegenüber
dieser angeordnet sein, wobei eine oder mehrere von der ortsfesten Achse abstehende
Teile der OLED beweglich gegenüber der ortsfesten Achse angeordnet sind. Die eine
oder mehrere von der ortsfesten Achse abstehenden Teile der OLED sind hierbei als
bewegliche Partien ausgebildet.
[0032] Vorzugsweise erstreckt sich die OLED entlang oder längs der mindestens einen ortsfesten
Achse parallel zu dieser.
[0033] Bevorzugt verbleiben parallel zu der ortsfesten Achse verlaufende Schnitte durch
die OLED während der Bewegung in gleichbleibendem Abstand zu der ortsfesten Achse,
wobei sich während der Bewegung ihre Ausrichtung zur ortsfesten Achse verändert.
[0034] Wichtig ist in diesem Zusammenhang hervorzuheben, dass im vorliegenden Dokument der
Begriff Achse im Gegensatz zu dem Begriff Welle eine geometrische Achse und nicht
ein Maschinenelement bezeichnet.
[0035] Das Leuchtmittel umfasst mindestens einen Aktor, um die OLED oder mindestens einen
um die ortsfeste Achse beweglichen Teil der OLED zu bewegen.
[0036] Das Leuchtmittel umfasst ferner Steuerungsmittel, welche den Aktor zumindest zu Beginn
einer Beaufschlagung und/oder wenigstens während einer Beaufschlagung, kurz bei einer
Beaufschlagung der OLED mit Strom dazu veranlassen, die OLED oder mindestens einen
beweglichen Teil der OLED um die ortsfeste Achse zu bewegen.
[0037] Eine erste bevorzugte Ausgestaltung des ersten Gegenstands der Erfindung sieht eine
OLED als Lichtquelle vor, welche beispielsweise zumindest zu einem Teil einer Mantelfläche
eines Zylinders gerollt entlang einer ortsfeste Achse um diese drehbar angeordnet
befestigt ist.
[0038] Die ortsfeste Achse bildet hierbei eine Rotationsachse, um welche die OLED vermittels
des Aktors betätigt drehbar beweglich ist.
[0039] Die OLED kann hierbei beispielsweise konzentrisch teilweise oder vollständig um die
Rotationsachse gewickelt angeordnet sein, entsprechend einer Aufwicklung auf einen
gedachten, beispielsweise liegenden, geraden Kreiszylinder, dessen Zylinderachse mit
der die Rotationsachse bildenden ortsfesten Achse übereinstimmt.
[0040] Die OLED kann die Mantelfläche des Zylinders mit einer mit der Rotationsachse übereinstimmenden
Zylinderachse ganz oder teilweise einnehmen.
[0041] Die OLED weist eine kurz als Leuchtfläche bezeichnete leuchtende Fläche auf.
[0042] Beispielsweise können bei einer OLED mit einer viereckigen Leuchtfläche zwei gegenüberliegende
Ränder der Leuchtfläche parallel zur Rotationsachse verlaufen, wobei zumindest ein
sie verbindender Rand schräg zur Rotationsachse verlaufen kann. Wird die OLED in Rotation
um die Rotationsachse versetzt, so überstreicht ihre Leuchtfläche während einer Umdrehung
für einen senkrecht auf die Rotationsachse schauenden Betrachter veränderliche Bereiche
längs der Rotationsachse, ähnlich einem bei einer Betrachtung eines rotierenden Schneckengewindes
scheinbar zu beobachtenden Fortschritt des Schneckengangs. Damit verändert sich der
Ort und/oder die Ausdehnung der Leuchtfläche bei einer Betrachtung senkrecht zur Rotationsachse
mit unterschiedlichen Drehwinkeln über eine Umdrehung um die Rotationsachse hinweg.
[0043] Mit anderen Worten nimmt die Leuchtfläche in unterschiedlichen Drehwinkeln betrachtet
unterschiedliche Längspartien der Mantelfläche des Hohlzylinders ein.
[0044] Der selbe Effekt kann mit einer dreieckigen Leuchtfläche erzielt werden, wobei die
Grundseite des Dreiecks parallel zur Rotationsachse verlaufen kann.
[0045] Ist die OLED ganz oder teilweise zu einer Mantelfläche eines Zylinders aufgerollt,
so bildet sie selbst ganz oder teilweise einen Hohlzylinder. Beispielsweise übereinstimmend
mit der Rotationsachse kann im Inneren eines solchen Hohlzylinders eine weitere Lichtquelle
zur Erfüllung oder zum Beitrag der selben oder einer anderen Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte
angeordnet sein.
[0046] Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass der Abstand der OLED von der Rotationsachse
über eine Umdrehung um die Rotationsachse gesehen gegenüber dieser veränderlich ist.
[0047] Das Substrat der OLED kann bei der ersten bevorzugten Ausgestaltung des ersten Gegenstands
der Erfindung flexibel sein. Die mechanischen Eigenschaften der Verkapselung der OLED
können denen des Substrats entsprechen. Durch Erzeugung des dynamischen Effekts mittels
Rotation wird weder das Substrat der OLED, noch deren Verkapselung einer Wechselbeanspruchung
ausgesetzt.
[0048] Eine zweite bevorzugte Ausgestaltung des ersten Gegenstands der Erfindung sieht eine
OLED als Lichtquelle vor, deren Substrat und deren Verkapselung flexibel sind.
[0049] Die OLED ist entlang einer kurz als Fixierungsachse bezeichneten ortsfesten Achse
zumindest translatorisch, gegebenenfalls jedoch auch zusätzlich rotatorisch fixiert.
[0050] Die OLED steht mit mindestens einem freien Ende einseitig oder mit zwei gegenüberliegenden,
freien Enden beidseitig der Fixierungsachse ab. Das oder die freien Enden sind durch
die biegsame Ausgestaltung des Substrats und der Verkapselung hin und her beweglich.
Je freies Ende ist beispielsweise mindestens ein das freie Ende gegenüber der entlang
der Fixierungsachse fixierten Partie hin und her bewegender Aktor vorgesehen, insbesondere
ein Linearaktor, wie beispielsweise ein Piezo-Aktor oder ein ein Magnetaktor.
[0051] Durch das Einwirken eines Aktors auf ein freies Ende wird die Leuchtfläche der OLED
zum senkrecht auf die Fixierungsachse schauenden Betrachter hin oder von diesem weg
bewegt und damit die für den Betrachter sichtbare Leuchtfläche verkleinert oder vergrößert.
[0052] Das Leuchtmittel kann zum Betrieb der mindestens einen OLED als wenigstens eine Lichtquelle
eine oder mehrere mehr oder minder komplexe elektronische Steuerschaltungen umfassen,
die beispielsweise auf einem oder mehreren Leiterbahn- und/oder Leuchtmittelträgern
des Leuchtmittels angeordnet sein können.
[0053] Ein einfaches Beispiel für eine elektronische Steuerschaltung betrifft die Angleichung
unterschiedlicher Helligkeiten einzelner OLEDs innerhalb einer Gruppe gemeinsam betriebener
OLEDs. Eine solche elektronische Steuerschaltung besteht aus mindestens einem oder
mehreren Vorwiderständen zur Anpassung der Vorwärtsspannung der OLEDs an das Bordnetz.
Beispielsweise ist denkbar, die OLEDs wie beim so genannten Binning von LEDs nach
Vorwärtsspannung und Intensität zu sortieren. Um Unterschiede zwischen mehreren OLEDs
auszugleichen und um eine homogene Helligkeitsverteilung der benachbarten OLEDs mit
unterschiedlicher Vorwärtsspannung und Intensität zu erhalten, kann zumindest jede
OLED mit einem anderen Vorwiderstand versehen sein.
[0054] OLDEs können darüber hinaus beim Einsatz als Lichtquelle von insbesondere zur Erfüllung
von Lichtfunktionen von Fahrzeugleuchten vorgesehenen oder zumindest beitragenden
Leuchtmitteln oft einer separaten Ausfallerkennung bedürfen. Dies kann beispielsweise
durch die geringe Leistungsaufnahme von OLEDs bedingt sein.
[0055] Beispielsweise ist ein in einem Fahrzeug untergebrachtes Steuergerät nicht in der
Lage, eine dem Ausfall einer oder weniger OLEDs entsprechende Änderung der Leistungsentnahme
aus dem Bordnetz zu erkennen, da eine hieraus resultierende Bordnetzspannungsänderung
unterhalb der im normalen Betrieb eines Fahrzeugs auftretenden Bordnetzspannungssschwankungen
liegt. Eine beispielsweise in der Fahrzeugleuchte untergebrachte elektronische Schaltungsanordnung
zur Ausfallerkennung erfasst den Ausfall einer oder mehrerer OLEDs in der Fahrzeugleuchte
z.B. mittels eines oder mehrerer Komparatoren und teilt dies dem Steuergerät mit.
Diese elektronische Schaltungsanordnung zur Ausfallerkennung kann durch eine beispielsweise
auf einem Leiterbahn- und/oder Leuchtmittelträger eines Leuchtmittels aufgebrachte
elektronische Steuerschaltung verwirklicht sein.
[0056] Darüber hinaus können OLEDs weiterer elektronischer Steuerschaltungen bedürfen. Beispiele
hierfür sind elektronische Steuerschaltungen:
- zur Regelung und/oder Steuerung der Leuchtdichte bzw. Helligkeit bzw. Leuchtkraft
der OLEDs, beispielsweise durch eine pulsweitenmodulierte Taktung der Stromversorgung
für einen außerhalb des für das menschliche Auge wahrnehmbaren Bereichs gepulsten
Betrieb und/oder durch eine Anpassung der Stromstärke,
- zur Kompensation oder Vermeidung elektromagnetischer Störungen, beispielsweise aufgebaut
aus Kondensatoren und/oder Ferriten,
- zum Schutz der OLEDs z.B. vor einer Überspannung des Bordnetzes oder vor fehlerhafter
Polung, beispielsweise umfassend eine oder mehrere Zenerdioden.
[0057] Zusammengefasst kann für fast alle OLED-Anwendungen eine mehr oder minder umfangreiche,
für die speziellen OLEDs ausgelegte elektronische Steuerschaltung z.B. auf mindestens
einen Leiterbahn- und/oder Leuchtmittelträger des Leuchtmittels aufgebracht werden.
Die elektronische Steuerschaltung umfasst im einfachsten Fall einen Vorwiderstand
und eine Schutzdiode, kann aber je nach Anwendung auch wesentlich mehr Elektronikbauteile
enthalten, wie z.B. Mikrokontroller bzw. Kontroller, Komparatoren, Transistoren, Schutzdioden,
elektrische Widerstände z.B. als Vorwiderstand, Kondensatoren, Ferrite, etc.
[0058] Somit kann ein Leuchtmittel mit einer oder mehreren OLED als Lichtquelle zusätzlich
zu einer oder mehreren aufgrund ihres Diodenaufbaus Elektronikbauteile darstellenden
OLEDs zumindest ein weiteres Elektronikbauteil umfassen. Demnach kann ein Leuchtmittel
mit einer oder mehreren OLEDs als Lichtquellen neben der mindestens einen OLED zumindest
noch über ein weiteres Elektronikbauteil verfügen.
[0059] Die mindestens eine OLED als Lichtquelle des Leuchtmittels und wenigstens ein weiteres
Elektronikbauteil können auf einem gemeinsamen, einen Leiterbahnträger darstellenden
Leuchtmittelträger, oder auf räumlich getrennten, untereinander beispielsweise durch
einen Kabelbaum oder einen oder mehrere Teile eines Kabelbaums elektrisch verbundenen
Leiterbahnträgern, von denen wenigstens einer den Leuchtmittelträger bildet, angeordnet
sein.
[0060] Bei den in Verbindung mit einem Leuchtmittelträger zum Einsatz kommenden Leiterbahnträgern
handelt es sich um Leiterbahnträger, wie sie auch zur elektrischen Verschaltung von
Elektronikbauteilen beispielsweise zur Ansteuerung von anderen Leuchtmitteln, als
OLEDs, verwendet werden.
[0061] Leiterbahnträger können beispielsweise als so genannte Leiterplatten starr, oder
als so genannte, auch als Leiterbahnflexfolien bezeichnete Flexplatinen biegsam, beispielsweise
elastisch oder biegeschlaff verformbar ausgeführt sein. Daneben sind in MID-Technik
(MID-Technik: Molded-Interconnect-Device-Technik) hergestellte spritzgegossene Schaltungsträger
bekannt, welche in Gestalt eines Bauteils beispielsweise einer Fahrzeugleuchte mit
integrierten Leiterbahnen in Spritzgusstechnik hergestellt werden und neben ihrer
Funktion zur elektrischen Kontaktierung beispielsweise von Elektronikbauteilen und/oder
Lichtquellen gleichzeitig eine mechanische Funktion der Fahrzeugleuchte übernehmen,
beispielsweise eine Anordnung von Lichtquellen entlang einer vorgegebenen Geometrie
unter gleichzeitiger Ausbildung eines Reflektors.
[0062] Ein zweiter Gegenstand der Erfindung betrifft eine Fahrzeugleuchte mit einem im Wesentlichen
von einem Leuchtengehäuse und einer Lichtscheibe umschlossenen Leuchteninnenraum und
mit mindestens einem darin beherbergten, mindestens eine Lichtquelle umfassenden Leuchtmittel
für wenigstens eine Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte.
[0063] Die Fahrzeugleuchte zeichnet sich durch wenigstens ein zuvor beschriebenes Leuchtmittel
gemäß dem ersten Gegenstand der Erfindung aus.
[0064] Wenigstens einer Lichtquelle des Leuchtmittels der Fahrzeugleuchte können ein oder
mehrere zur Ausformung einer Lichtverteilung beitragende Optikelemente zur Lichtlenkung
zugeordnet sein.
[0065] Die Lichtscheibe ist durch eine heutzutage meist aus einem Kunststoff hergestellte,
transparente Abdeckung gebildet, welche den Leuchteninnenraum abschließt und die darin
beherbergten Bauteile, wie etwa ein oder mehrere Leuchtmittel, Reflektoren sowie alternativ
oder zusätzlich vorgesehene Optikelemente gegen Witterungseinflüsse schützt.
[0066] Das Leuchtengehäuse bzw. der Leuchteninnenraum kann in mehrere Kammern mit jeweils
eigenen Lichtquellen und/oder Leuchtmitteln und/oder Optikelementen sowie gegebenenfalls
Lichtscheiben und/oder Optikscheiben unterteilt sein, von denen mehrere Kammern gleiche
und/oder jede Kammer eine andere Lichtfunktionen erfüllen kann.
[0067] Bei den erwähnten Optikelementen kann es sich um wenigstens einen Reflektor und/oder
um mindestens eine Linse und/oder um eine oder mehrere im Strahlengang zwischen wenigstens
einer Lichtquelle des Leuchtmittels und der Lichtscheibe angeordnete Optikscheiben
und/oder holografischen Platten bzw. Filmen bzw. Folien oder dergleichen handeln.
Holografie kann insbesondere zur Lenkung von Licht bzw. elektromagnetischer Strahlung
eingesetzt werden und kann daher insbesondere auch in Fahrzeugleuchten zum Einsatz
gebracht werden.
[0068] Beispielsweise kann in dem Leuchteninnenraum mindestens ein hinter wenigstens einer
Lichtquelle zumindest eines Leuchtmittels angeordneter Reflektor untergebracht sein.
Der Reflektor kann zumindest zum Teil durch ein separates Bauteil und/oder durch wenigstens
einen Teil des Leuchtengehäuses selbst gebildet sein, beispielsweise vermittels einer
zumindest teilweisen, reflektierenden Beschichtung.
[0069] Die Lichtscheibe selbst kann alternativ oder zusätzlich als ein Optikelement ausgebildet
sein, beispielsweise indem sie vorzugsweise an deren Innenseite mit einer zur Erzeugung
einer oder mehrerer zuvor erwähnter Lichtverteilungen beitragenden optischen Struktur
versehen ist. Hierdurch kann gegebenenfalls auf eine Optikscheibe verzichtet werden.
[0070] Das Leuchtmittel kann einzelne oder eine Kombination der zuvor und/oder nachfolgend
in Verbindung mit der Fahrzeugleuchte beschriebene Merkmale aufweisen, ebenso wie
die Fahrzeugleuchte einzelne oder eine Kombination mehrerer zuvor und/oder nachfolgend
in Verbindung mit dem Leuchtmittel beschriebene Merkmale aufweisen kann.
[0071] Sowohl die Fahrzeugleuchte, als auch das Leuchtmittel können alternativ oder zusätzlich
gemeinsam oder unabhängig voneinander einzelne oder eine Kombination mehrerer einleitend
in Verbindung mit dem Stand der Technik und/oder in einem oder mehreren der zum Stand
der Technik erwähnten Dokumente und/oder in der nachfolgenden Beschreibung zu den
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen beschriebene Merkmale aufweisen.
[0072] Zusammengefasst schlägt die Erfindung eine Steigerung der Verkehrssicherheit durch
ein zur Erfüllung einer dynamischen Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte vorgesehenes
oder einer vorgeschriebenen Lichtverteilung einer solchen Lichtfunktion beitragendes
Leuchtmittel mit einer ortsfesten, zumindest teilweise beweglich angeordneten OLED
als Lichtquelle vor, wobei die OLED zumindest teilweise um mindestens eine ortsfeste
Achse beweglich angeordnet ist.
[0073] Technische Vorteile ergeben sich durch eine Verbesserung der Sichtbarkeit einer derartig
verwirklichten, dynamischen Lichtfunktion.
[0074] Zusätzliche, über die vollständige Lösung der gestellten Aufgabe und/oder über die
voran zu den einzelnen Merkmalen genannten Vorteile hinausgehende Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik sind nachfolgend aufgeführt.
[0075] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren
entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht
und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen
Elementen dargestellt sind. Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung
werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur
Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen
Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele
dar, wie die Erfindung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung
dar. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Leuchtmittels in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 2
- das Leuchtmittel aus Fig. 1 in einem Querschnitt normal zur ortsfesten Achse.
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Leuchtmittels in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 4
- ein das Leuchtmittel aus Fig. 3 in einer ersten Stellung zeigender Querschnitt normal
zur ortsfesten Achse.
- Fig. 5
- ein das Leuchtmittel aus Fig. 3 in einer zweiten Stellung zeigender Querschnitt normal
zur ortsfesten Achse.
- Fig. 6
- eine Teilansicht einer Fahrzeugleuchte mit einem Leuchtmittel in einem Querschnitt
normal zu dessen ortsfester Achse.
[0076] Ein in Fig. 1, Fig. 2, Fig. 3, Fig. 4, Fig. 5, Fig. 6 ganz oder in Teilen dargestelltes,
zur Erfüllung einer dynamischen Lichtfunktion beispielsweise einer in Fig. 6 teilweise
dargestellten Fahrzeugleuchte 100 vorgesehenes oder einer vorgeschriebenen Lichtverteilung
einer solchen Lichtfunktion beitragendes Leuchtmittel 01 umfasst mindestens eine die
dynamische Lichtfunktion allein oder mit einem oder mehreren gleichartigen und/oder
verschiedenen weiteren Lichtquellen gemeinsam erfüllende oder der vorgeschriebenen
Lichtverteilung einer solchen Lichtfunktion beitragende Lichtquelle 02.
[0077] Bei zumindest einer Lichtquelle 02 des Leuchtmittels 01 handelt es sich um eine ortsfeste,
zumindest teilweise beweglich angeordnete OLED 20 (Organic Light Emitting Diode; OLED).
[0078] Die somit mindestens eine ortsfeste, zumindest teilweise beweglich angeordnete OLED
20 ist zumindest teilweise um mindestens eine ortsfeste Achse 03 beweglich angeordnet.
[0079] Das Leuchtmittel 01 umfasst demnach mindestens eine Lichtquelle 02 zur Erfüllung
oder zum Beitrag wenigstens einer Lichtfunktion beispielsweise einer in Fig. 6 teilweise
dargestellten Fahrzeugleuchte 100.
[0080] Das Leuchtmittel 01 umfasst wenigstens eine OLED 20 als zumindest eine Lichtquelle
02.
[0081] Die OLED 20 ist ortsfest und zumindest teilweise beweglich angeordnet.
[0082] Die OLED 20 ist hierbei bevorzugt zumindest teilweise um mindestens eine ortsfeste
Achse 03 beweglich angeordnet.
[0083] Die gesamte OLED 20 oder mindestens ein Teil der OLED 20 ist dabei um die ortsfeste
Achse 03 beweglich angeordnet.
[0084] Damit ist die gesamte OLED 20 oder mindestens ein Teil der OLED 20, beispielsweise
eine verbleibende bewegliche Partie 21 der OLED 20, um die ortsfeste Achse 03 beweglich
angeordnet.
[0085] Die OLED 20 kann entlang der ortsfesten Achse 03 zumindest zum Teil um diese beweglich
befestigt sein. Beispielsweise kann die OLED 20 in ihrer Gänze um die ortsfeste Achse
03 drehbar angeordnet sein. Die ortsfeste Achse 03 kann hierbei eine Rotationsachse
30 bilden, um welche die OLED 20 beispielswesie hin- und hergängig drehbar angeordnet
sein kann.
[0086] Die OLED 20 kann entlang der ortsfesten Achse 03 zumindest zum Teil fest gegenüber
dieser angeordnet sein. Ein oder mehrere von der ortsfesten Achse abstehende Teile
der OLED sind dabei beweglich gegenüber der ortsfesten Achse 03 angeordnet. Die eine
oder mehrere von der ortsfesten Achse 03 abstehenden Teile der OLED sind hierbei als
bewegliche Partien 21 ausgebildet. Die beweglichen Partien 21 können beispielsweise
gegenüber einer entlang der ortsfesten Achse 03 gegenüber dieser fest angeordneten,
beispielsweise zentralen Partie 22 unter Biegung der OLED 20 ausgelenkt und dadurch
bewegt werden.
[0087] Die OLED 20 kann sich entlang oder längs der mindestens einen ortsfesten Achse 03
parallel zu dieser erstrecken.
[0088] Dabei können parallel zu der ortsfesten Achse 03 durch die OLED 20 verlaufende Schnitte
während der Bewegung in gleichbleibendem Abstand zu der ortsfesten Achse 03 verbleiben.
Während der Bewegung verändert sich jedoch die Ausrichtung der parallel zu der ortsfesten
Achse 03 durch die OLED 20 verlaufende verlaufenden Schnitte gegenüber der ortsfesten
Achse 03.
[0089] Der Begriff Achse bezeichnet hierbei im Gegensatz zu dem Begriff Welle eine geometrische
Achse und nicht ein Maschinenelement.
[0090] Vorzugsweise umfasst das Leuchtmittel 01 mindestens einen Aktor 04, um die OLED 20
oder mindestens einen um die ortsfeste Achse beweglichen Teil der OLED 20 zu bewegen.
[0091] Grundsätzlich denkbar ist eine passive Ausgestaltung, bei der sich die OLED 20 durch
ihre Wärmeentwicklung analog einem Bimetall selbst bewegt.
[0092] Ebenfalls möglich ist eine elektrostatische Bewegung der OLED 20, welche rein durch
unterschiedliche oder gleiche elektrische Ladung und deren Anziehung oder Abstoßung
erfolgt.
[0093] Das Leuchtmittel 01 kann ferner Steuerungsmittel umfassen, welche einen oder mehrere
gegebenenfalls vorgesehene Aktoren 04 zumindest beim Einschalten der OLED 20 zu Beginn
einer Beaufschlagung und/oder wenigstens während einer Beaufschlagung, kurz bei einer
Beaufschlagung der OLED 20 mit Strom dazu veranlassen, die OLED 20 oder mindestens
einen beweglichen Teil der OLED 20 um die ortsfeste Achse 03 zu bewegen.
[0094] Eine vorteilhafte und in Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 6 ganz oder in Teilen dargestellte
Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Leuchtmittel 01 vor, bei dem die OLED 20 um
die ortsfeste Achse 03 drehbar angeordnet befestigt ist.
[0095] Eine solche, erste bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Leuchtmittels 01
sieht mindestens eine OLED 20 als wenigstens eine Lichtquelle 02 vor, welche beispielsweise
zumindest zu einem Teil einer Mantelfläche 05 eines Zylinders gerollt entlang einer
ortsfeste Achse 03 um diese drehbar angeordnet befestigt ist.
[0096] Die ortsfeste Achse 03 bildet hierbei eine Rotationsachse 30, um welche die OLED
20 vermittels eines in diesem Fall als ein Motor ausgebildeten Aktors betätigt drehbar
beweglich angeordnet ist.
[0097] Die bewegliche Anordnung kann dabei wie in Fig. 2 und Fig. 6 jeweils durch einen
Doppelpfeil R angedeutet hin- und hergängig oder in gleichbleibender Richtung rotierend
ausgestaltet sein.
[0098] Die OLED 20 kann hierbei beispielsweise konzentrisch teilweise oder vollständig um
die Rotationsachse 30 gewickelt angeordnet sein, entsprechend einer Aufwicklung auf
einen gedachten, beispielsweise liegenden, geraden Kreiszylinder, dessen Zylinderachse
mit der die Rotationsachse 30 bildenden ortsfesten Achse 03 übereinstimmt.
[0099] Die mindestens eine OLED 20 kann die Mantelfläche 05 des Zylinders mit einer mit
der Rotationsachse 30 übereinstimmenden Zylinderachse ganz oder teilweise einnehmen.
[0100] In Fig. 2 und Fig. 6 sind beispielsweise zwei um die als Rotationsachse 30 ausgebildete
ortsfeste Achse 03 drehbar angeordnet befestigte OLEDs 20 vorgesehen. Die beiden OLEDs
20 sind in Bezug auf die Rotationsachse 30 einander gegenüberliegend auf der Mantelfläche
05 eines Zylinders angeordnet. Die Zylinderachse des Zylinders stimmt mit der Rotationsachse
30 und der durch diese gebildeten ortsfesten Achse 03 überein.
[0101] Die OLED 20 weist eine kurz als Leuchtfläche bezeichnete leuchtende Fläche auf.
[0102] Beispielsweise können bei einer OLED 20 mit einer viereckigen Leuchtfläche zwei gegenüberliegende
Ränder der Leuchtfläche parallel zur Rotationsachse 30 verlaufen. Zumindest ein die
beiden parallel zur Rotationsachse 30 verlaufenden, gegenüberliegenden Ränder verbindender
Rand kann schräg zur Rotationsachse 30 verlaufen. Wird die OLED 20 in Rotation um
die Rotationsachse 30 versetzt, so überstreicht ihre Leuchtfläche während einer Umdrehung
für einen senkrecht auf die Rotationsachse schauenden Betrachter veränderliche Bereiche
längs der Rotationsachse 30, ähnlich einem bei einer Betrachtung eines rotierenden
Schneckengewindes scheinbar zu beobachtenden Fortschritt des Schneckengangs. Damit
verändert sich der Ort und/oder die Ausdehnung der Leuchtfläche bei einer Betrachtung
senkrecht zur Rotationsachse 30 mit unterschiedlichen Drehwinkeln über eine Umdrehung
um die Rotationsachse 30 hinweg.
[0103] Mit anderen Worten nimmt die Leuchtfläche in unterschiedlichen Drehwinkeln betrachtet
unterschiedliche Längspartien der Mantelfläche 05 des Zylinders ein.
[0104] Der selbe Effekt kann mit einer dreieckigen Leuchtfläche erzielt werden, wobei die
Grundseite des Dreiecks parallel zur Rotationsachse verlaufen kann.
[0105] Ist die OLED 20 ganz oder teilweise zu einer Mantelfläche 05 eines Zylinders aufgerollt,
so bildet sie selbst ganz oder teilweise einen Hohlzylinder. Beispielsweise übereinstimmend
mit der Rotationsachse 30 kann im Inneren eines solchen Hohlzylinders eine weitere
Lichtquelle zur Erfüllung oder zum Beitrag der selben oder einer anderen Lichtfunktion
einer Fahrzeugleuchte 100 angeordnet sein.
[0106] Alternativ oder zusätzlich ist denkbar, dass der Abstand der OLED 20 von der Rotationsachse
30 über eine Umdrehung um die Rotationsachse 30 gesehen gegenüber dieser veränderlich
ist.
[0107] Das Substrat der OLED 20 kann bei der voranstehend beschriebenen ersten bevorzugten
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Leuchtmittels 01 flexibel sein. Die mechanischen
Eigenschaften der Verkapselung der OLED 20 können denen des Substrats entsprechen.
Durch Erzeugung des dynamischen Effekts mittels Rotation werden weder das Substrat
der OLED 20, noch deren Verkapselung einer Wechselbeanspruchung durch Biegung ausgesetzt.
[0108] Sind wie bei den in Fig. 2 und Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispielen zwei oder
mehr OLEDs 20 vorgesehen, die gemeinsam um die Rotationsachse 30 drehbar angeordnet
sind, so kann beispielsweise eine Lichtsignatur der entsprechenden, durch das Leuchtmittel
01 verwirklichten Lichtfunktion durch ein hin- und/oder herdrehen einer der OLEDs
20 beispielsweise vor oder während dem Einschalten gewählt werden.
[0109] Damit sind mit nur einem Leuchtmittel 01 und ohne eine zusätzliche Segmentierung
der mindestens einen OLED 20 mehrere verschiedene Lichtsignaturen darstellbar, ebenso
wie unterschiedliche Kaltzustände, bei denen die mindestens eine OLED 20 ausgeschaltet
ist und kein Licht abstrahlt, und mehrere Warmzustände, bei denen die mindestens eine
OLED 20 stromdurchflossen ist und Licht bzw. elektromagnetische Wellen abstrahlt,
möglich.
[0110] Darüber hinaus sind alle Vorteile einer mit einer OLED 20 verwirklichbaren Lichtfunktion
erziel- und nutzbar, wie etwa eine Segmentierung der OLED 20 in mehrere, unabhängig
voneinander betreibbare OLED-Segmente, der sich durch die Transparenz einer OLED 20
im ausgeschalteten Zustand ergebenden Möglichkeit einer unsichtbaren Anordnung oder
des Hinter- oder Durchleuchtens mittels einer anderen Lichtquelle, der Dimmbarkeit
beispielsweise durch eine pulsweitengesteuerte Modulation der Stromversorgung der
OLED 20, einschließlich des schnellen Ansprechverhaltens einer OLED 20.
[0111] Der Zylinder, zumindest einen Teil dessen Mantelfläche 5 die mindestens eine OLED
20 einnimmt, kann ein aus einem opaken oder einem zumindest in einem für das menschliche
Auge sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums transparenten Werkstoff hergestellter
Hohl- oder Vollzylinder sein. Im Falle eines transparenten Werkstoffs kann der Zylinder
als ein Lichtleiter ausgebildet sein, in welchen eine weitere Lichtquelle ihr Licht
abstrahlt, welches dann ebenso durch die Mantelfläche 05 nach außen tritt. Dieses
Licht kann zur Erfüllung oder zum Beitragen zu der selben Lichtfunktion vorgesehen
sein, wie das von der mindestens einen OLED 20 abgestrahlte Licht, oder es kann einer
Erfüllung einer anderen Lichtfunktion dienen oder beitragen.
[0112] Alternativ oder zusätzlich kann im Inneren eines als ein Hohlzylinder ausgebildeten
und aus einem transparenten Werkstoff hergestellten Zylinders, zumindest einen Teil
dessen Mantelfläche 5 die mindestens eine OLED 20 einnimmt, eine zusätzliche Lichtquelle
oder ein Lichtleiter, in welchen eine weitere Lichtquelle ihr Licht abstrahlt, angeordnet
sein. Das von einer welches dann ebenso durch die Mantelfläche 05 nach außen tritt.
Dieses von der zusätzlichen Lichtquelle oder von dem Lichtleiter abgestrahlte Licht
kann zur Erfüllung oder zum Beitragen zu der selben Lichtfunktion vorgesehen sein,
wie das von der mindestens einen OLED 20 abgestrahlte Licht, oder es kann einer Erfüllung
einer anderen Lichtfunktion dienen oder beitragen.
[0113] Eine vorteilhafte und in Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5 ganz oder in Teilen dargestellte
Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Leuchtmittel 01 vor, bei dem die OLED 20 entlang
der ortsfesten Achse 03 zumindest translatorisch fixiert ist und mit mindestens einem
eine bewegliche Partie 21 bildenden freien Ende einseitig oder mit zwei gegenüberliegenden,
freien Enden beidseitig der ortsfesten Achse 03 absteht. Dabei ist jedes von der ortsfesten
Achse 03 abstehende und eine bewegliche Partie 21 bildende freie Ende gegenüber einer
beispielsweise zentralen Partie 22 der OLED 20 wie in Fig. 4, Fig. 5 durch Doppelpfeile
D angedeutet hin und her beweglich.
[0114] Eine solche, zweite bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Leuchtmittels
01 sieht mindestens eine OLED 20 als wenigstens eine Lichtquelle 02 vor, deren Substrat
und deren Verkapselung flexibel und dadurch biegsam sind.
[0115] Die OLED 20 ist hierbei entlang der kurz als Fixierungsachse bezeichneten ortsfesten
Achse 03 zumindest translatorisch fixiert. Gegebenenfalls kann die OLED 20 hierbei
zusätzlich auch rotatorisch fixiert sein. Dies ist insbesondere im Falle zweier beidseits
einer entlang der ortsfesten Achse 03 vorgesehenen, fixierten zentralen Partie 22
von Vorteil, da hierdurch Verformungen hervorgerufen durch eine Bewegung der ersten
beweglichen Partie 21 weder eine Lageänderung der zentralen Partie 22 nach sich ziehen,
noch auf die Bewegung der in Bezug auf die zentrale Partie 22 gegenüberliegende verbleibende
zweite bewegliche Partie 21 Einfluss nehmen können, beispielsweise durch Übertragung
von Biegespannungen von der einen beweglichen Partie 21 via der zentralen Partie 22
auf die andere bewegliche Partie 21.
[0116] Die OLED 20 steht mit mindestens einem eine bewegliche Partie 21 bildenden freien
Ende einseitig oder mit zwei gegenüberliegenden, jeweils eine bewegliche Partie 21
bildenden freien Enden beidseitig der Fixierungsachse ab. Das oder die freien Enden
sind durch die biegsame Ausgestaltung des Substrats und der Verkapselung hin und her
beweglich. Je freies Ende kann beispielsweise mindestens ein das freie Ende gegenüber
der entlang der Fixierungsachse fixierten beispielsweise zentralen Partie 22 hin und
her bewegender Aktor 04 vorgesehen sein, insbesondere ein Linearaktor, wie beispielsweise
ein Piezo-Aktor oder ein ein Magnetaktor.
[0117] Durch das Einwirken eines Aktors 04 auf ein eine bewegliche Partie 21 bildendes freies
Ende wird die Leuchtfläche der OLED 20 zum senkrecht auf die Fixierungsachse schauenden
Betrachter hin oder von diesem weg bewegt und damit die für den Betrachter sichtbare
Leuchtfläche verkleinert oder vergrößert, wie in Fig. 3, Fig. 4, Fig. 5 durch Doppelpfeile
W angedeutet.
[0118] Zwischen einer beweglichen Partie 21 der OLED 20 und einem Aktor 04 kann ein bewegliches
Lager 07 vorgesehen sein, damit an der Einwirkungsstelle 70 des Aktors 04 keine Biegebeanspruchungen
in der OLED 20 auftreten.
[0119] Zur Befestigung der OLED 20 entlang der ortsfesten Achse 03 kann ein festes Lager
08 vorgesehen sein, an welchem die OLED 20 sowohl translatorisch, als auch rotatorisch
festgelegt ist.
[0120] Das Leuchtmittel 01 kann zum Betrieb der mindestens einen OLED 20 als wenigstens
eine Lichtquelle 02 eine oder mehrere mehr oder minder komplexe elektronische Steuerschaltungen
umfassen, die beispielsweise auf einem oder mehreren Leiterbahn- und/oder Leuchtmittelträgern
des Leuchtmittels 01 angeordnet sein können.
[0121] Ein einfaches Beispiel für eine elektronische Steuerschaltung betrifft die Angleichung
unterschiedlicher Helligkeiten einzelner OLEDs innerhalb einer Gruppe gemeinsam betriebener
OLEDs. Eine solche elektronische Steuerschaltung besteht aus mindestens einem oder
mehreren Vorwiderständen zur Anpassung der Vorwärtsspannung der OLEDs an das Bordnetz
eines Fahrzeugs. Beispielsweise ist denkbar, die OLEDs wie beim so genannten Binning
von LEDs nach Vorwärtsspannung und Intensität zu sortieren. Um Unterschiede zwischen
mehreren OLEDs auszugleichen und um eine homogene Helligkeitsverteilung der benachbarten
OLEDs mit unterschiedlicher Vorwärtsspannung und Intensität zu erhalten, kann zumindest
jede OLED mit einem anderen Vorwiderstand versehen sein.
[0122] OLDEs können darüber hinaus beim Einsatz als Lichtquelle von insbesondere zur Erfüllung
von Lichtfunktionen von Fahrzeugleuchten vorgesehenen oder zumindest beitragenden
Leuchtmitteln oft einer separaten Ausfallerkennung bedürfen. Dies kann beispielsweise
durch die geringe Leistungsaufnahme von OLEDs bedingt sein.
[0123] Beispielsweise ist ein in einem Fahrzeug untergebrachtes Steuergerät nicht in der
Lage, eine dem Ausfall einer oder weniger OLEDs entsprechende Änderung der Leistungsentnahme
aus dem Bordnetz zu erkennen, da eine hieraus resultierende Bordnetzspannungsänderung
unterhalb der im normalen Betrieb eines Fahrzeugs auftretenden Bordnetzspannungssschwankungen
liegt. Eine beispielsweise in der Fahrzeugleuchte untergebrachte elektronische Schaltungsanordnung
zur Ausfallerkennung erfasst den Ausfall einer oder mehrerer OLEDs in der Fahrzeugleuchte
z.B. mittels eines oder mehrerer Komparatoren und teilt dies dem Steuergerät mit.
Diese elektronische Schaltungsanordnung zur Ausfallerkennung kann durch eine beispielsweise
auf einem Leiterbahn- und/oder Leuchtmittelträger eines Leuchtmittels aufgebrachte
elektronische Steuerschaltung verwirklicht sein.
[0124] Darüber hinaus können OLEDs weiterer elektronischer Steuerschaltungen bedürfen. Beispiele
hierfür sind elektronische Steuerschaltungen:
- zur Regelung und/oder Steuerung der Leuchtdichte bzw. Helligkeit bzw. Leuchtkraft
der OLEDs, beispielsweise durch eine pulsweitenmodulierte Taktung der Stromversorgung
für einen außerhalb des für das menschliche Auge wahrnehmbaren Bereichs gepulsten
Betrieb und/oder durch eine Anpassung der Stromstärke,
- zur Kompensation oder Vermeidung elektromagnetischer Störungen, beispielsweise aufgebaut
aus Kondensatoren und/oder Ferriten,
- zum Schutz der OLEDs z.B. vor einer Überspannung des Bordnetzes oder vor fehlerhafter
Polung, beispielsweise umfassend eine oder mehrere Zenerdioden.
[0125] Zusammengefasst kann für fast alle OLED-Anwendungen eine mehr oder minder umfangreiche,
für die speziellen OLEDs ausgelegte elektronische Steuerschaltung z.B. auf mindestens
einen Leiterbahn- und/oder Leuchtmittelträger des Leuchtmittels aufgebracht werden.
Die elektronische Steuerschaltung umfasst im einfachsten Fall einen Vorwiderstand
und eine Schutzdiode, kann aber je nach Anwendung auch wesentlich mehr Elektronikbauteile
enthalten, wie z.B. Mikrokontroller bzw. Kontroller, Komparatoren, Transistoren, Schutzdioden,
elektrische Widerstände z.B. als Vorwiderstand, Kondensatoren, Ferrite, etc.
[0126] Somit kann ein Leuchtmittel 01 mit einer oder mehreren OLEDs 20 als Lichtquelle 02
zusätzlich zu einer oder mehreren aufgrund ihres Diodenaufbaus Elektronikbauteile
darstellenden OLEDs 20 zumindest ein weiteres Elektronikbauteil umfassen. Demnach
kann ein Leuchtmittel 01 mit einer oder mehreren OLEDs 20 als Lichtquellen 02 neben
der mindestens einen OLED 20 zumindest noch über ein weiteres Elektronikbauteil verfügen.
[0127] Durch die Steuerungsschaltung können alternativ oder zusätzlich die bereits erwähnten
Steuerungsmittel verwirklicht sein.
[0128] Die mindestens eine OLED 20 als Lichtquelle 02 des Leuchtmittels 01 und wenigstens
ein weiteres Elektronikbauteil können auf einem gemeinsamen, einen Leiterbahnträger
darstellenden Leuchtmittelträger, oder auf räumlich getrennten, untereinander beispielsweise
durch einen Kabelbaum 06 oder einen oder mehrere Teile eines Kabelbaums 06 elektrisch
verbundenen Leiterbahnträgern, von denen wenigstens einer den Leuchtmittelträger bildet,
angeordnet beziehungsweise über diese elektrisch kontaktiert sein.
[0129] Bei den in Verbindung mit einem Leuchtmittelträger zum Einsatz kommenden Leiterbahnträgern
handelt es sich um Leiterbahnträger, wie sie auch zur elektrischen Verschaltung von
Elektronikbauteilen beispielsweise zur Ansteuerung von anderen Leuchtmitteln, als
OLEDs, verwendet werden.
[0130] Leiterbahnträger können beispielsweise als so genannte Leiterplatten starr, oder
als so genannte, auch als Leiterbahnflexfolien bezeichnete Flexplatinen biegsam, beispielsweise
elastisch oder biegeschlaff verformbar ausgeführt sein. Daneben sind in MID-Technik
(MID-Technik: Molded-Interconnect-Device-Technik) hergestellte spritzgegossene Schaltungsträger
bekannt, welche in Gestalt eines Bauteils beispielsweise einer Fahrzeugleuchte mit
integrierten Leiterbahnen in Spritzgusstechnik hergestellt werden und neben ihrer
Funktion zur elektrischen Kontaktierung beispielsweise von Elektronikbauteilen und/oder
Lichtquellen gleichzeitig eine mechanische Funktion der Fahrzeugleuchte übernehmen,
beispielsweise eine Anordnung von Lichtquellen entlang einer vorgegebenen Geometrie
unter gleichzeitiger Ausbildung eines Reflektors.
[0131] Ein in Fig. 3, Fig. 4, Fig. 5 ganz oder in Teilen dargestelltes Leuchtmittel 01 umfasst
eine dynamisch entfaltbare OLED 20, welche eine neue und in der Natur vorkommende
Anmutung eines Entfaltens in Verbindung mit einer dynamischen Lichtfunktion ermöglicht.
[0132] Sowohl das Substrat, als auch die Verkapselung der OLED 20 weisen bevorzugt hinreichende
schwingungsdämpfende Eigenschaften auf, um ein Flattern im Fahrbetrieb durch vom Fahrbetrieb
ausgehende Schwingungsanregungen zu unterdrücken.
[0133] Vorteile gegenüber dem Stand der Technik sind unter anderem ein Entgegenwirken gegen
den Phantomlichteffekt, welcher durch Reflexionen an zum Erhalt vorgegebener Lichtverteilungen
vorgesehener Einrichtungen, unter anderem der Lichtquelle selbst, verursacht wird.
[0134] Beim erfindungsgemäßen Leuchtmittel 01 wird die spiegelnde OLED-Fläche weggedreht
(Fig. 1, Fig. 2, Fig. 6) oder weggeschwenkt beziehungsweise weggeklappt (Fig. 3, Fig.
4, Fig. 5), wodurch Spiegelungen durch Fremdlicht vermieden werden können.
[0135] Darüber hinaus sind mehrere Anmutungen verwirklichbar, beispielsweise in Abhängigkeit
von der Umgebungshelligkeit.
[0136] Ein zuvor beschriebenes Leuchtmittel 01 kann besonders vorteilhaft in Verbindung
mit einer in Fig. 6 in Teilen dargestellten Fahrzeugleuchte 100 eingesetzt werden.
[0137] Das Leuchtmittel 01 kann einzelne oder eine Kombination der zuvor und/oder nachfolgend
in Verbindung mit der Fahrzeugleuchte 100 beschriebene Merkmale aufweisen, ebenso
wie die Fahrzeugleuchte 100 einzelne oder eine Kombination mehrerer zuvor in Verbindung
mit dem Leuchtmittel 01 beschriebene Merkmale aufweisen kann.
[0138] Die Fahrzeugleuchte 100 weist einen von einem nicht näher dargestellten Leuchtengehäuse
und einer Lichtscheibe 101 zumindest teilweise umschlossenen Leuchteninnenraum 102
auf, in dem mindestens ein zur Erfüllung einer dynamischen Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte
100 vorgesehenes oder einer vorgeschriebenen Lichtverteilung einer solchen Lichtfunktion
beitragendes, zuvor beschriebenes Leuchtmittel 01 beherbergt ist.
[0139] Eine oder mehrere Blenden 103 können vorgesehen sein, um den Blick auf Teile des
Leuchteninnenraums 101 zu versperren.
[0140] Wenigstens einer Lichtquelle 02 des Leuchtmittels 01 der Fahrzeugleuchte 100 können
ein oder mehrere zur Ausformung einer Lichtverteilung beitragende Optikelemente zur
Lichtlenkung zugeordnet sein.
[0141] Die Lichtscheibe 102 ist durch eine heutzutage meist aus einem Kunststoff hergestellte,
transparente Abdeckung gebildet, welche den Leuchteninnenraum 102 abschließt und die
darin beherbergten Bauteile, wie etwa ein oder mehrere Leuchtmittel 01, Reflektoren
sowie alternativ oder zusätzlich vorgesehene Optikelemente gegen Witterungseinflüsse
schützt.
[0142] Das Leuchtengehäuse bzw. der Leuchteninnenraum 101 kann in mehrere Kammern mit jeweils
eigenen Lichtquellen 02 und/oder Leuchtmitteln 01 und/oder Optikelementen sowie gegebenenfalls
Lichtscheiben 102 und/oder Optikscheiben unterteilt sein, von denen mehrere Kammern
gleiche und/oder jede Kammer eine andere Lichtfunktionen erfüllen kann.
[0143] Bei den erwähnten Optikelementen kann es sich um wenigstens einen Reflektor und/oder
um mindestens eine Linse und/oder um eine oder mehrere im Strahlengang zwischen wenigstens
einer Lichtquelle 02 des Leuchtmittels 01 und der Lichtscheibe 102 angeordnete Optikscheiben
und/oder holografische Platten und/oder holografische Filme und/oder holografische
Folien oder dergleichen handeln.
[0144] Holografie kann insbesondere zur Lenkung von Licht bzw. elektromagnetischer Strahlung
eingesetzt werden und kann daher insbesondere auch in Fahrzeugleuchten zum Einsatz
gebracht werden.
[0145] Beispielsweise kann in dem Leuchteninnenraum 101 mindestens ein hinter wenigstens
einer Lichtquelle 02 zumindest eines Leuchtmittels 01 angeordneter Reflektor untergebracht
sein. Der Reflektor kann zumindest zum Teil durch ein separates Bauteil und/oder durch
wenigstens einen Teil des Leuchtengehäuses selbst gebildet sein, beispielsweise vermittels
einer zumindest teilweisen, reflektierenden Beschichtung.
[0146] Die Lichtscheibe 102 selbst kann alternativ oder zusätzlich als ein Optikelement
ausgebildet sein, beispielsweise indem sie vorzugsweise an deren Innenseite mit einer
zur Erzeugung einer oder mehrerer zuvor erwähnter Lichtverteilungen beitragenden optischen
Struktur versehen ist. Hierdurch kann gegebenenfalls auf eine Optikscheibe verzichtet
werden.
[0147] Es ist ersichtlich, dass eine erfindungsgemäße Steigerung der Verkehrssicherheit
durch ein zur Erfüllung einer dynamischen Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte vorgesehenes
oder einer vorgeschriebenen Lichtverteilung einer solchen Lichtfunktion beitragendes
Leuchtmittel 01 mit einer ortsfesten, zumindest teilweise beweglich angeordneten OLED
20 als Lichtquelle 02 verwirklicht sein kann, wobei die OLED 20 zumindest teilweise
um mindestens eine ortsfeste Achse 03 beweglich angeordnet ist.
[0148] Wichtig ist hervorzuheben, dass die Erfindung zur Verwirklichung einer dynamischen
Lichtfunktion einen Ansatz wählt, bei dem vorzugsweise OLEDs 20 zum Einsatz kommen,
die sich auf einer gekrümmten oder krümmbaren Oberfläche befinden. Zumindest das Substrat
der OLEDs 20 ist somit vorzugsweise ein Kunststoff.
[0149] Die OLED 20 ist gekrümmt und/oder mindestens teilweise flexibel und kann im flexiblen
Fall in sich bewegt oder anders ausgedrückt verbogen werden. Hieraus ergeben sich
verschiedentliche Vorteile, die es ermöglichen - insbesondere in Verbindung mit einer
Fahrzeugleuchte - dynamische Lichtfunktionen zu gestalten. Dies bringt eine erhöhte
Wahrnehmungskraft der verwirklichten Lichtfunktion mit sich, die mit einer gesteigerten
Verkehrssicherheit beim Einsatz in Fahrzeugleuchten 100 einhergeht.
[0150] Die in Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 6 dargestellte erste bevorzugte Ausgestaltung des
Erfindung zeigt eine OLED 20, die selbst nicht dynamisch bewegt werden muss, sondern
sich nur auf einer gekrümmten Oberfläche befindet.
[0151] Dabei zeigt Fig. 1 eine oder mehrere auf einer zylinderförmigen oder anders geformten
Mantelfläche 05 angeordnete OLEDs 20 oder eine in mehrere OLED-Segmente unterteilte
OLED 20, die um eine Rotationsachse 30 beweglich gelagert ist. Zusätzlich kann im
Inneren des von der Mantelfläche 05 umgebenen Rotationskörpers eine zusätzliche Lichtfunktion
integriert sein beispielsweise mit einem Lichtleiter, oder mit einem Reflektor oder
einem Prismensystem. Das Licht dieser zusätzlichen Lichtfunktion tritt durch die nicht
von der mindestens einen OLED 20 eingenommene Mantelfläche 05 und/oder durch den Transparentbereich
der mindestens einen OLED 20 hindurch nach außen.
[0152] Ein Vorteil dieser Ausgestaltung ist die Verwendbarkeit von OLEDs 20, die zwar gebogen
werden können, aber eine große Anzahl von wiederholten Verbiegungen nicht aushalten.
Daher ist diese Anordnung besonders kostengünstig umsetzbar.
[0153] Bei der in Fig. 3, Fig. 4, Fig. 5 dargestellten zweiten Ausgestaltung handelt es
sich vorzugsweise um eine flexible OLED 20 oder um ein anderes flexibles und zum Leuchten
anregbares Material auf einer flexiblen Oberfläche, wie etwa Quantenpunkte (Quantum
Dots, QD), die von einem oder mehreren Aktoren 04 in ihrer Form verändert werden können.
[0154] Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen,
was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Ansprüchen beinhaltet, auch
wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Ansprüchen
oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.
[0155] Die Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung von Fahrzeugleuchten, insbesondere
Kraftfahrzeugleuchten gewerblich anwendbar.
[0156] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0157]
- 01
- Leuchtmittel
- 02
- Lichtquelle
- 03
- ortsfeste Achse
- 04
- Aktor
- 05
- Mantelfläche
- 06
- Kabelbaum
- 07
- bewegliches Lager
- 08
- festes Lager
- 20
- OLED
- 21
- bewegliche Partie der OLED 20
- 22
- zentrale Partie der OLED 20
- 30
- Rotationsachse
- 70
- Einwirkungsstelle
- 100
- Fahrzeugleuchte
- 101
- Leuchteninnenraum
- 102
- Lichtscheibe
- 103
- Blende
- R
- Doppelpfeil
- D
- Doppelpfeil
- W
- Doppelpfeil