Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Handsteuergeber zur Steuerung einer Maschine, enthaltend
               
               
                  - a) eine Montageplattform,
- b) eine Nachführvorrichtung mit Rahmen und/oder Gehäuse, welche beweglich auf der
                     Montageplattform angeordnet ist,
- c) einen Steuerhebel, welcher in einem Gelenk um eine Achse schwenkbar gelagert ist,
                     wobei das Gelenk in dem Rahmen und/oder Gehäuse der Nachführvorrichtung vorgesehen
                     ist,
- d) einen Führungsgeber, welcher die Auslenkung ω des Steuerhebels erfasst und ein
                     der Auslenkung w zugeordnetes Signal erzeugt,
- e) eine Auswerte- und Verarbeitungseinheit, welche das Signal von dem Führungsgeber
                     verarbeitet und die Maschine entsprechend der Auslenkung ω ansteuert,
- f) einen Rückholmechanismus, welcher den Steuerhebel in eine Ausgangsposition in dem
                     Rahmen und/oder Gehäuse der Nachführvorrichtung zurückführt.
 
            Beschreibung
[0002] Solche Handsteuergeber werden häufig zur Steuerung von schweren Maschinen eingesetzt.
               Beispielsweise werden sie zur Steuerung von Kränen, Radladern, Baggern, Gabelstaplern
               oder als Fahrtenregler für Schienenfahrzeuge und Schiffe eingesetzt. Sie lassen sich
               wie ein Joystick bedienen. Grundsätzlich lassen sich viele Arten von Maschinen, die
               manuell bedient werden, mit einem Handsteuergeber steuern. Modulare Bauweise unterstützt
               die Verwendung eines Handsteuergebers in vielen Anordnungen für Maschinensteuerungen.
 
            [0003] Die Steuerung erfolgt über die jeweilige Winkellage der Steuerwelle, die mit dem
               Steuerhebel verbunden ist. Die Winkellage lässt sich dabei berührungslos oder auch
               berührungsbehaftet erfassen. Es ist bekannt, die Winkellage beispielsweise optisch
               mittels einer kodierten Scheibe zu ermitteln. Die Winkellage lässt sich z.B. aber
               auch über ein Potentiometer elektronisch ermitteln.
 
            [0004] Es gibt Handsteuergeber, die nur über eine Achse betrieben werden. Aber auch mehrachsige
               Handsteuergeber werden verwendet. Die mehrachsigen Handsteuergeber verfügen dementsprechend
               über mindestens zwei nicht-parallele Steuerwellen, die über ein geeignetes Getriebe
               angetrieben werden.
 
            Stand der Technik
[0005] Aus der 
DE 20 2010 000 176 ist eine Fernbedienung zur Steuerung von Fahrzeugen mit einer Rangiervorrichtung
               bekannt, wobei die Fernbedienung ein Eingabegerät aufweist und in den Freiheitsgraden
               der Beweglichkeit des Eingabegerätes die Freiheitsgrade der Beweglichkeit des zu steuernden
               Fahrzeugs abgebildet sind.
 
            [0006] Die 
EP 0 671 604 A1 beschreibt einen Joystick, der zwei Potentiometer aufweist, die über eine kardanische
               Umlenkung mit einem Steuerhebel verkoppelt sind. Jeder Position des Steuerhebels ist
               eine dementsprechende Stellung der Potentiometerschleifer zugeordnet, so dass die
               an den Potentiometerklemmen abgegriffenen Spannungswerte einer Auswerteschaltung zugeführt
               werden können. Dort wird eine Vorrichtung zur Umwandlung einer mindestens eindimensionalen
               mechanischen Auslenkung in eine dieser Auslenkung entsprechende elektrische Größe
               vorgeschlagen, bei der über wenigstens zwei Kontaktflächen ein Ende eines Schleifkontaktpaares
               mit elektrischen Ansteuersignalen angesteuert wird. Das andere Ende des Schleifkontaktpaares
               wird über eine für eine bestimmte Auflösung erforderliche Anzahl von parallel geführten
               Leiterbahnen verschoben. Durch die Verschiebung des Schleifkontaktpaares werden die
               Ansteuersignale über die kontaktierten Leiterbahnen an deren Ende als Auswertesignale
               weitergeleitet.
 
            [0007] In der 
EP 0856 453 A2 wird ein elektrohydraulisches Lenksystem für Fahrzeuge, das eine manuelle Lenkung
               und eine automatische Lenkung (Autopilot) aufweist, welche über einen Schalter aktivierbar
               ist, beschrieben. Das Lenksystem besteht mindestens aus einem hydraulischen Lenkzylinder
               zur Verstellung der lenkbaren Räder, mindestens einem Sensor zur Ermittlung jeweils
               der Radeinschlagwinkel-Istwerte, mindestens einem elektrisch betätigbaren hydraulischen
               Steuerventil, welches die Beaufschlagung des Lenkzylinders mit Hydraulikflüssigkeit
               regelt und mindestens einem automatischen Lenksignalgeber zur Erzeugung von elektrischen
               Lenksignal-Sollwerten für die Radeinschlagwinkel. Dabei sind jeweils die automatisch
               erzeugten Lenksignal-Sollwerte und die Radeinschlagwinkel-Istwerte einer elektronischen
               Steuer- und Auswerteeinrichtung zugeführt. Die Steuer- und Auswerteeinrichtung ermittelt
               aus dem von Radeinschlagwinkel-Istwert und dem automatisch erzeugten Lenksignal-Sollwert
               jeweils ein elektrisches Ansteuersignal für das hydraulische Steuerventil. Für die
               manuelle Lenkung ist Lenksignalgeber vorgesehen, der aus einer manuellen Stellbewegung
               ebenfalls einen dazu entsprechenden elektrischen Lenksignal-Sollwert erzeugt, der
               auch der Steuer- und Auswerteeinrichtung zugeführt wird. In Abhängigkeit davon, welche
               Lenkung aktiv ist, wertet die Steuer- und Auswerteeinrichtung die manuellen oder die
               automatischen Lenksignal-Sollwerte aus. Als manueller Lenksignalgeber kann auch ein
               Lenkhebel ("Joystick") eingesetzt werden.
 
            Offenbarung der Erfindung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und
               einen Handsteuergeber zur Steuerung einer Maschine zu schaffen, bei der der Nutzer
               sofort anhand des Handsteuergebers eine Rückmeldung erfährt, z.B. in welche Richtung
               die Maschine oder Teile der Maschine steuern.
 
            [0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem Handsteuergeber zur
               Steuerung einer Maschine der eingangs genannten Art
               
               
g) eine Regeleinrichtung vorgesehen ist, welche mit einem Antrieb die Nachführvorrichtung
                  um eine zugeordnete Position nachregelt, wobei durch die mit der Auslenkung ω angesteuerte
                  Maschine die zugeordnete Position der Nachführvorrichtung festgelegt wird.
 
            [0010] Die Erfindung beruht auf dem Prinzip, dass der Steuerhebel des Handsteuergebers die
               ausgelenkte Position einnimmt, die auch der Maschine zugeordnet wird. Dazu wird der
               Steuerhebel nach einer Steuerungsanweisung immer in eine relative Ausgangsposition
               innerhalb der Nachführvorrichtung zurückgeführt. Die ausgelenkte Position des Steuerhebels
               wird schließlich durch die Nachführvorrichtung, in der der Steuerhebel gelagert ist,
               erzielt. Diese Ausgangsposition des Steuerhebels wird daher separat ausgelenkt. Dazu
               wird die Wirkung der Steueranweisung ermittelt und einer Position des Steuerhebels
               zugeordnet. Bei einem Schienenfahrzeug kann durch Betätigen des Handsteuergebers beispielsweise
               die Geschwindigkeit festgelegt werden. Hierdurch wird ein Sollwert definiert. Wenn
               das Schienenfahrzeug nun die Geschwindigkeit erreicht hat, regelt die Regeleinrichtung
               den Steuerhebel um einen entsprechenden Winkel nach, der dieser Geschwindigkeit zugeordnet
               ist. Durch die vorliegende Erfindung sieht der Nutzer sofort, welcher Sollwert eingestellt
               wurde.
 
            [0011] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Handsteuergebers ergibt sich
               dadurch, dass der Antrieb einen Rotor aufweist, welcher die Nachführvorrichtung um
               einen Winkel β nachführt, welcher durch die mit der Auslenkung ω angesteuerte Maschine
               zugeordnete Position festgelegt wird. Diese Maßnahme bewirkt, dass die Nachführvorrichtung
               sich mit dem Steuerhebel um einen zugeordneten Winkel mit dem Rotor dreht. Dies ist
               platzsparend und die jeweilige Position des Steuerhebels ist für den Anwender einfach
               zu erfassen.
 
            [0012] In einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Handsteuergebers weist der
               Antrieb der Nachführvorrichtung ein Getriebe auf. Oft drehen sich die Antriebe zu
               schnell, sodass die Geschwindigkeit durch ein Getriebe herabgesetzt werden kann.
 
            [0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Handsteuergebers ist das
               Getriebe des Antriebs der Nachführvorrichtung selbsthemmend vorgesehen. Diese Maßnahme
               dient dazu, dass die Auslenkung des Steuerhebels besser an die tatsächlich durchgeführte
               Auslenkung angepasst wird.
 
            [0014] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Rückholmechanismus
               eine Dämpfungseinheit aufweist, welche bei Auslenkung des Steuerhebels eine Dämpfung
               erzeugt. Um ein Überschwingen des Steuerhebels durch den Rückstellmechanismus zu vermeiden
               und die Haptik zu verbessern, wird die Auslenkung mittels der Dämpfungseinheit gedämpft.
               Dies wird beispielsweise über eine Motorbremse erreicht. Ein zusätzlicher Dämpfungsmotor
               wirkt bei Bedarf auf den Hebel. Als passive Bremse kann der Dämpfungsmotor zudem mit
               Bremswiderständen belastet werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Dämpfungsmotor
               auch aktiv zu betreiben, um z.B. als zusätzliches Force-Feedback-Element Rückstellkräfte,
               Rütteleffekte oder Ähnliches zu erzeugen. Der Dämpfungsmotor ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
               über ein nicht-selbsthemmendes Getriebe mit dem Steuerhebel verbunden. Damit wird
               sichergestellt, dass bei Ausfall des Dämpfungsmotors der Steuerhebel mittels Federrückstellung
               in seine relative Mittelstellung zurückgeführt wird. In diesem Fall verändert sich
               die Haptik, aber die Funktionalität des Erfassens des Führungswinkels ω ist weiterhin
               gegeben. Vorzugsweise weist die Dämpfungseinheit daher eine Feder, einen Magneten,
               eine Motorbremse und/oder eine aktive Motorbremse auf, welche die Dämpfung erzeugt.
               Aber auch ein hydraulisches und/oder pneumatisches Dämpfelement kann durchaus vorteilhaft
               in der Dämpfungseinheit enthalten sein.
 
            [0015] Eine besondere Variante des erfindungsgemäßen Handsteuergebers besteht darin, dass
               der Steuerhebel in dem Gelenk um wenigstens zwei zueinander senkrechte Achsen schwenkbar
               ausgebildet ist, wobei jeder Achse wenigstens eine Dämpfungseinheit zugeordnet ist.
               Diese vorteilhafte Maßnahme bewirkt, dass der Steuerhebel des Handsteuergebers über
               mehr Freiheitsgrade verfügt. Diese Mehrzahl an Freiheitsgraden ermöglicht, eine Maschine
               komplexer zu steuern. So kann beispielsweise die eine Auslenkung für die Geschwindigkeit
               und die andere Auslenkung für die Lenkung eines Fahrzeugs herangezogen werden.
 
            [0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Handsteuergebers besteht
               darin, dass die Maschine als eine mobile Maschine, insbesondere als ein Schienenfahrzeug,
               ein Radlader oder ein Kran ausgebildet ist. Für solche Fahrzeuge sind diese Handsteuergeber
               besonders dienlich. Die Anwender können bei ihrer Arbeit mit diesen Fahrzeugen schnell
               erfassen, welche Lenkposition beispielsweise die Räder haben.
 
            [0017] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche
               sowie den Zeichnungen mit den dazugehörigen Beschreibungen. Ein Ausführungsbeispiel
               ist nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
               Die Erfindung soll nicht alleine auf diese aufgeführten Ausführungsbeispiele beschränkt
               werden. Sie dienen lediglich zur näheren Erläuterung der Erfindung. Die Erfindung
               soll sich auf alle Gegenstände beziehen, die jetzt und zukünftig der Fachmann als
               naheliegend zur Realislerung der Erfindung heranziehen würde.
 
            Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0018] 
               
               
                  - Fig.1
- zeigt in einer Prinzipskizze das Grundprinzip eines erfindungsgemäßen Handsteuergebers.
- Fig. 2
- zeigt in einer schematischen Prinzipskizze einen erfindungsgemäßen Handsteuergebervon
                     der Seite bei einer neutralen Auslenkung.
- Fig. 3
- zeigt in einer schematischen Prinzipskizze gemäß der Fig. 2 einen erfindungsgemäßen
                     Handsteuergeber von der Seite mit einer Auslenkung.
- Fig. 4
- zeigt in einer schematischen Prinzipskizze das Funktionsprinzip der Regelungseinrichtung
                     für den erfindungsgemäßen Handsteuergeber.
 
            Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
[0019] In Fig. 1 wird mit 10 das Grundschema eines erfindungsgemäßen Handsteuergebers 12
               dargestellt. Der Handsteuergeber 12 dient zum Steuern einer Maschine, wie beispielsweise
               eines Radladers. Der Handsteuergeber 12 weist eine Montageplattform 14 auf. Auf dieser
               Montageplattform 14 ist Nachführvorrichtung 16 mit einem Gehäuse 18 vorgesehen. Das
               Gehäuse 18 kann dabei beispielsweise rohr- oder kugelförmig ausgebildet sein. Die
               Nachführvorrichtung 16 ist beweglich auf der Montageplattform 17 vorgesehen. Im vorliegenden
               Ausführungsbeispiel ist eine Rotationsbewegung der Nachführvorrichtung 16 vorgesehen.
 
            [0020] In dem Gehäuse 18 der Nachführvorrichtung 16 ist eine Steuereinheit 19 vorgesehen.
               Die Steuereinheit 19 weist eine Steuerwelle 20 auf, welche schwenkbar um eine Achse
               22 gelagert ist. Die drehbar bzw. schwenkbar gelagerte Steuerwelle 20 bildet ein Gelenk
               23 für einen Steuerhebel 24. Der Steuerhebel 24 ist an der Steuerwelle 20 der Steuereinheit
               19 mit einem Steuerknauf 26 vorgesehen. Der Steuerhebel 24 ragt mit seinem Steuerknauf
               26 aus einer Öffnung 27 des Gehäuses 18 heraus. Die Öffnung 27 ist in dem Gehäuse
               18 derart ausgestaltet, dass der Steuerhebel 24 gegenüber dem Gehäuse 18 ausgelenkt
               werden kann. Die Auslenkung ω bzw. die jeweilige Position, welche der Steuerhebel
               24 durch einen Benutzer zur Bedienung bzw. Steuerung der Maschine erfährt, wird durch
               einen Führungsgeber 28 erfasst. Der Winkel ω der Auslenkung wird im Folgenden auch
               als Führungswinkel ω bezeichnet. Der Führungsgeber 28 erzeugt ein Winkelsignal, welches
               einer jeweiligen Auslenkung des Steuerhebels 24 um die Achse 22 entspricht. Ein Rückholmechanismus
               30 führt den Steuerhebel 24 ohne Krafteinwirkung immer in seine Ausgangsposition 32
               in dem Gehäuse 18 der Nachführvorrichtung 16 zurück. Die Position kann sich aber relativ
               zur Montageplattform 14 ändern, sofern die Nachführvorrichtung 16 ihre Position verändert.
 
            [0021] Die Nachführvorrichtung 16 ist mit einem Stellantrieb 34 ausgebildet. Die Nachführvorrichtung
               16 enthält ferner einen Motorantrieb 36, weicher mit einem Getriebe 38 einen Rotor
               40 ansteuert. Der Motorantrieb 36 ist vorzugsweise als Gleichstrommotor ausgebildet.
               Ein Winkelgeber 42 steuert den Motorantrieb so an, dass sich der Rotor 40 gegenüber
               der Montageplattform 14 um einen Winkel β dreht. Der Rotor 40 ändert dabei seine relative
               Winkelposition zur Montageplattform 14.
 
            [0022] In dem Rotor 40 ist die Steuereinheit 19 integriert. Als Rückmeldewinkel wird der
               Winkel β des Rotors 40 bezeichnet, welcher im relativen Bezug zur Montageplattform
               gemessen wird. Der Stellantrieb 34 besitzt eine selbsthemmende Eigenschaft, so dass
               die Position des Rotors 40 nicht über Krafteinwirkung des Steuerhebels 24 verändert
               werden kann.
 
            [0023] In Fig. 2 ist der Handsteuergeber 12 in einer neutralen Auslenkung dargestellt. Soweit
               diese Fig. 2 der Fig. 1 entspricht werden auch die gleichen Bezugszeichen verwendet.
               Der Handsteuergeber 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel für einen Radlader 44 als
               Maschine ausgebildet. Der Radlader 44 ist über seine Antriebsachsen 46 schematisch
               dargestellt. In der Mitte des Radladers 44 befindet sich seine Lenkachse 48. Sowohl
               der Führungswinkel ω der Auslenkung des Steuerhebels 24 mit der Steuerwelle 20 um
               die Achse 22, als auch der Rückmeldewinkel β des Rotors 40 der Nachführvorrichtung
               16 befinden sich in einer neutralen Lenkposition. Daher sind alle Räder, Vorderräder
               50 und Hinterräder 52 gerade ausgerichtet. In gestrichelter Form sind jedoch zwei
               mögliche Auslenkungen des Steuerhebels 24 dargestellt.
 
            [0024] Sobald der Steuerhebel 24 um einen Führungswinkel ω (gestrichelte Position) ausgelenkt
               wird, wird der Radlader 44, wie in Fig. 3 zu sehen, um die Lenkachse 48 um einen Lenkwinkel
               α gelenkt. Eine Regeleinrichtung 57 führt die Nachführvorrichtung 16 des Handsteuergebers
               12 entsprechend um diesen Rückmeldewinkel β nach, so dass der Rückmeldewinkel β wieder
               dem Lenkwinkel α entspricht. Dazu wird die Nachführvorrichtung 16 um eine zugeordnete
               Position, welche durch den Lenkwinkel α bzw. Rückmeldewinkel β festgelegt wird, gedreht.
 
            [0025] Die Auslenkung des Steuerhebels 24 um den Führungswinkel ω wird dazu von dem Führungsgeber
               28 erfasst. Der Führungsgeber 28 erzeugt nun ein diesem Führungswinkel ω zugeordnetes
               Signal. Dieses Signal erhält eine Auswerte- und Verarbeitungseinheit 53, welche eine
               nicht dargestellte Lenkhydraulik für die Steuerung des Radladers 44 ansteuert. Diese
               Lenkbewegung des Radladers 44 wird von einem Winkelgeber 59 gemessen. Der gemessene
               Lenkwinkel α wird als Messsignal zur Regelung des Motorantriebs 36 verwendet. Der
               Motorantrieb 36 führt dann nämlich den Rotor 40 um den entsprechenden Rückmeldewinkel
               β nach. Der Steuerhebel 24 wird anschließend wieder in seine relative Ausgangsposition
               32 in dem Gehäuse 18 gedämpft zurückgeführt.
 
            [0026] In dem Gehäuse 18 der Nachführvorrichtung 16 ist der Rückholmechanismus 30 für den
               Steuerhebel 24 vorgesehen. Federnde Elemente 54 führen den Steuerhebel 24 in dem Gehäuse
               18 der Nachführvorrichtung 16 in die Ausgangsposition 32 zurück. Die Ausgangsposition
               32 ist nach Möglichkeit zentriert. Mit 58 wird eine Dämpfungseinheit bezeichnet, welche
               ein mögliches Überschwingen nach Betätigung des Steuerhebels 24 reduziert. Die Rückführung
               des Steuerhebels 24 in seine Ausgangsposition 32 verläuft daher durch die Dämpfungseinheit
               58 gedämpft. Ein solcher Dämpfungseffekt zur Verhinderung des Überschwingens des Steuerhebels
               24 kann beispielsweise auch über Dämpfungselemente 56, wie Magnete, erzielt werden.
               Alternativ kann diese Dämpfung auch über eine aktive Motordämpfung erfolgen, welche
               in diesem Ausführungsbeispiel jedoch nicht dargestellt ist.
 
            [0027] In Fig. 3 ist der Handsteuergeber 12 in der ausgelenkten Stellung dargestellt. Soweit
               die Fig. 3 den vorherigen Figuren entspricht werden auch die gleichen Bezugszeichen
               verwendet. Der Handsteuergeber 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls für
               den Radlader 44 als Maschine ausgebildet. Der Radlader 44 ist analog zu Fig. 2 wiederum
               über seine Antriebsachsen 46 stilistisch dargestellt. In der Mitte des Radladers 44
               befindet sich die Lenkachse 48. Der Steuerhebel 24 befindet sich in seiner Ausgangsposition
               32. Gegenüber der Fig. 2 ist der Rückmeldewinkel β des Rotors 40 der Nachführvorrichtung
               16 ist um einen Winkel β verstellt. Daher sind die Vorderräder 50 diesen Winkel β
               wie zuvor beschrieben gelenkt ausgerichtet. Wie oben beschrieben, hat die Regeleinrichtung
               57 die Nachführvorrichtung 16 in die gewünschte Position gesteuert, welche der Lenkstellung
               des Radladers entspricht.
 
            [0028] In dem Gehäuse 18 der Nachführvorrichtung 16 ist der Rückholmechanismus 30 für den
               Steuerhebel 24 vorgesehen. Die federnden Elemente 54 führen den Steuerhebel 24 in
               dem Gehäuse 18 der Nachführvorrichtung 16 in die Ausgangsposition 32 zurück. Die Ausgangsposition
               32 ist nach Möglichkeit zentriert. Die Rückführung des Steuerhebels 24 in seine Ausgangsposition
               32 verläuft durch die Dämpfungseinheit 58 gedämpft, um ein mögliches Überschwingen
               des Steuerhebels 24 weitestgehend zu reduzieren. Die Dämpfung kann zudem auch über
               eine aktive Motordämpfung erfolgen, welche in diesem Ausführungsbeispiel nicht dargestellt
               ist.
 
            [0029] Anhand von Fig. 4 soll die Funktionsweise beschrieben werden. Der Bediener erzeugt
               durch Auslenken des Steuerhebels 24 um den Führungswinkel ein entsprechendes Steuersignal.
               Dazu wird der Führungswinkel ω von dem Führungsgeber 28 erfasst. Der Führungsgeber
               28 erzeugt nun ein diesem Führungswinkel ω zugeordnetes Signal. Dieses Signal erhält
               eine Auswerte- und Verarbeitungseinheit 53, welche eine nicht dargestellte Lenkhydraulik
               60 für die Steuerung des Radladers 44 ansteuert. Diese Lenkbewegung bzw. der Lenkwinkel
               α eines Knickgelenks des Radladers 44 wird von dem Winkelgeber 59 erfasst. Der gemessene
               Lenkwinkel α wird als Messsignal zur Regelung des Motorantriebs 36 verwendet. Dabei
               gehen der Istwert für den Rückmeldewinkel β und der Sollwert, welcher durch den Lenkwinkel
               α des Radladers gebildet wird, in die Regelung ein. Der Motorantrieb 36 führt dann
               den Rotor 40 um den entsprechenden Rückmeldewinkel β nach. Der Steuerhebel 24 wird
               anschließend wieder in seine relative Ausgangsposition 32 in dem Gehäuse 18 gedämpft
               zurückgeführt.
 
            [0030] Der Bediener kann mittels des federzentriertem Steuerhebels 24 jederzeit und unabhängig
               von Lenkwinkel α und Rückmeldewinkel β die Lenkhydraulik in beide Richtungen steuern.
               Der Führungswinkel ω wird erfasst und dient einer Sollwertvorgabe der Lenkgeschwindigkeit
               und -richtung.
 
            [0031] Um ein Überschwingen des Steuerhebels 24 durch den Rückholmechanismus 30 zu vermeiden
               und die Haptik zu verbessern wird die Auslenkung mittels der Dämpfungseinheit 58 gedämpft.
               Dies wird beispielsweise über eine Motorbremse erreicht. Ein zusätzlicher Dämpfungsmotor
               (hier nicht dargestellt) wirkt dann auf den Hebel. Als passive Bremse kann der Dämpfungsmotor
               mit Bremswiderständen belastet werden.
 
            [0032] Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Dämpfungsmotor auch aktiv zu betreiben, um
               z.B. als zusätzliches Force-Feedback-Element Gegenkräfte, Rückstellkräfte, Rütteleffekte
               oder Ähnliches erzeugen. Der Dämpfungsmotor ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
               über ein nicht-selbsthemmendes Getriebe mit dem Steuerhebel 24 verbunden. Damit wird
               sichergestellt, dass bei Ausfall des Dämpfungsmotors der Steuerhebel 24 mittels Federrückstellung
               in seine relative Mittelstellung zurückgeführt wird. In diesem Fall verändert sich
               die Haptik, aber die Funktionalität des Erfassens des Führungswinkels ω ist weiterhin
               gegeben.
 
            [0033] Die Nachführvorrichtung 16 führt die gesamte Steuereinheit 19 mit Steuerhebel 24
               dem tatsächlichen Lenkwinkel α nach, Der motorische Stellantrieb 34 mit selbsthemmender
               Eigenschaft empfängt ein zum Lenkwinkel α proportionales Signal, vergleicht es mit
               dem eigenen Rückmeldewinkel β und führt die Steuereinheit 19 nach, bis der Rückmeldewinkel
               β gleich dem Lenkwinkel α ist. In ruhender Stellung (vom Bediener nicht ausgelenkt)
               zeigt der Joystickhebel über den Rückmeldewinkel β dem Bediener den tatsächlichen
               Lenkwinkel α des Radladers an. In einem stromlosen Zustand verbleibt der Steuerhebel
               24 in seinem Zustand und zeigt somit den zuletzt erfassten Lenkwinkel α an.
 
            Bezugszeichenliste
[0034] 
               
               
                  - 10
- Grundschema des Handsteuergebers
- 12
- Handsteuergeber
- 14
- Montageplattform
- 16
- Nachführvorrichtung
- 18
- Gehäuse
- 19
- Steuereinheit
- 20
- Steuerwelle
- 22
- Achse
- 23
- Gelenk
- 24
- Steuerhebel
- 26
- Steuerknauf
- 27
- Öffnung
- 28
- Führungsgeber
- 30
- Rückholmechanismus
- 32
- Ausgangsposition
- 34
- Stellantrieb
- 36
- Motorantrieb
- 38
- Getriebe
- 40
- Rotor
- 42
- Winkelgeber
- 44
- Radlader
- 46
- Antriebsachsen
- 48
- Lenkachse
- 50
- Vorderräder
- 52
- Hinterräder
- 53
- Auswerte- und Verarbeitungseinheit
- 54
- Federnde Elemente
- 56
- Dämpfungselemente
- 57
- Regeleinrichtung
- 58
- Dämpfungseinheit
- 59
- Winkelgeber
- 60
- Lenkhydraulik
 
          
         
            
            1. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44), enthaltend
               
               
a) eine Montageplattform (14),
               
               b) eine Nachführvorrichtung (16) mit Rahmen und/oder Gehäuse (18), welche beweglich
                  auf der Montageplattform (14) angeordnet ist,
               
               c) einen Steuerhebel (24), welcher in einem Gelenk um eine Achse (22) schwenkbar gelagert
                  ist, wobei das Gelenk (23) in dem Rahmen und/oder Gehäuse (18) der Nachführvorrichtung
                  (16) vorgesehen ist,
               
               d) einen Führungsgeber (28), welcher die Auslenkung (w) des Steuerhebels (24) erfasst
                  und ein der Auslenkung (w) zugeordnetes Signal erzeugt,
               
               e) eine Auswerte- und Verarbeitungseinheit (53), welche das Signal von dem Führungsgeber
                  (28) verarbeitet und die Maschine entsprechend der Auslenkung (ω) ansteuert,
               
               f) einen Rückholmechanismus (30), welcher den Steuerhebel (24) in eine Ausgangsposition
                  (32) in dem Rahmen und/oder Gehäuse (18) der Nachführvorrichtung (16) zurückführt,
                  dadurch gekennzeichnet, dass
               
               g) eine Regeleinrichtung (57) vorgesehen ist, welche mit einem Antrieb (36) die Nachführvorrichtung
                  (16) um eine zugeordnete Position nachregelt, wobei durch die mit der Auslenkung (w)
                  angesteuerte Maschine (44) die zugeordnete Position der Nachführvorrichtung (16) festgelegt
                  wird.
  
            2. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (36) einen Rotor (40) aufweist, welcher die Nachführvorrichtung (16)
               um einen Winkel (β) nachführt, welcher durch die mit der Auslenkung (ω) angesteuerte
               Maschine (44) zugeordnete Position festgelegt wird.
 
            3. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44) nach einem der Ansprüche 1
               oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (36) der Nachführvorrichtung (16) ein Getriebe (38) aufweist.
 
            4. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (38) des Antriebs (36) der Nachführvorrichtung (16) selbsthemmend vorgesehen
               ist.
 
            5. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
               dadurch gekennzeichnet, dass der Rückholmechanismus (30) eine Dämpfungseinheit (58) aufweist, welche bei Auslenkung
               des Steuerhebels (24) eine Dämpfung für den Steuerhebel (24) erzeugt.
 
            6. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
               dadurch gekennzeichnet, dass der Rückholmechanismus (30) ein federndes Element (54) aufweist.
 
            7. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44) nach einem der Ansprüche 1
               bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinheit (58) einen Magneten zur Erzeugung der Dämpfung enthält.
 
            8. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44) nach einem der Ansprüche 1
               bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinheit (58) eine Motorbremse und/oder eine aktive Motorbremse enthält.
 
            9. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44) nach einem der Ansprüche 1
               bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinheit (58) ein hydraulisches und/oder pneumatisches Dämpfelement enthält.
 
            10. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44) nach einem der vorherigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerhebel (24) in dem Gelenk (23) um wenigstens zwei zueinander senkrechte
               Achsen (22) schwenkbar ausgebildet ist, wobei jeder Achse (22) wenigstens eine Dämpfungseinheit
               (58) zugeordnet ist.
 
            11. Handsteuergeber (12) zur Steuerung einer Maschine (44) nach einem der Ansprüche 1
               bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine (44) als eine mobile Maschine (44), insbesondere als ein Schienenfahrzeug,
               ein Radlader (44) oder ein Kran ausgebildet ist.