[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schleifkörper, insbesondere Marmorierkörper,
umfassend eine Polymer-Matrix, in welche Schleifkörner eingebettet sind, sowie mindestens
einen Weichmacher.
[0002] Derartige Schleifkörper sind aus dem Stand der Technik bekannt. So sind Marmorierkörper
als flexible Schleifkörper bekannt, mit denen Oberflächen- und Zierschliffe z.B. auf
Edelstahl oder Aluminium im Behälterbau realisiert werden können. Über den Weichmacher
wird die Härte und Flexibilität des Schleifkörpers eingestellt. Durch die Einstellung
der Härte und Flexibilität des Schleifkörpers können wiederum die Eigenschaften für
den Schleifprozess gezielt gesteuert werden. So können beispielsweise der Glanz, die
Rauhigkeit und ähnliche Eigenschaften des Oberflächen- bzw. Zierschliffs eingestellt
werden. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Schleifkörpern, insbesondere Marmorierkörpern
wird als Weichmacher Diisobutylphthalat (DIBP) eingesetzt. Diese Marmorierkörper zeigen
jedoch diverse Schwächen beim Schleifen. So sind die Schliffbilder, welche mit dem
aus dem Stand der Technik bekannten Marmorierkörpern erzielt werden, nicht gleichmäßig
und homogen. Auch der Glanz, welcher durch das Schleifen erzeugt wird, ist bei den
mit den Marmorierkörpern aus dem Stand der Technik behandelten Oberflächen oftmals
ungleichmäßig.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schleifkörper zur Verfügung
zu stellen, welcher die Nachteile der Schleifkörper aus dem Stand der Technik überwindet.
Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, einen Schleifkörper zur Verfügung
zu stellen, mit welchem verbesserte Schliffbilder erzielt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Schleifkörper der eingangs
genannten Art, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass der mindestens eine Weichmacher
ein Carbonsäureester ist.
[0005] Die Erfinder des erfindungsgemäßen Schleifkörpers haben überraschenderweise herausgefunden,
dass durch die Verwendung eines Carbonsäureesters als Weichmacher mit dem erfindungsgemäßen
Schleifkörper Schliffbilder erzielt werden können, die gegenüber den, mit Schleifkörpern
aus dem Stand der Technik erzeugten Schliffbildern wesentlich homogener und gleichmäßiger
sind. Damit wird ein wesentlich verbessertes optisches Erscheinungsbild der mit dem
erfindungsgemäßen Schleifkörper behandelten Oberflächen erzielt (siehe auch untenstehende
Vergleichsversuche).
[0006] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schleifkörpers gegenüber den aus dem Stand
der Technik bekannten Schleifkörpern besteht darin, dass im erfindungsgemäßen Schleifkörper
kein Diisobutylphthalat (DIBP) enthalten ist. DIBP ist nämlich gesundheitlich sehr
bedenklich. So wird DIBP als reproduktionstoxisch eingestuft und gilt daher als besonders
besorgniserregende Substanz. Diese gesundheitlichen Risiken werden beim erfindungsgemäßen
Schleifkörper vermieden.
[0007] Mit Vorteil ist der mindestens eine Weichmacher ausgewählt aus der Gruppe von Acetyltributylcitrat
(ATBC), Zitronensäureester, Benzoesäureester, Adipinsäureester, Sebacinsäureester,
Essigsäureester, Fettsäureester, Benzoltricarbonsäureester, insbesondere Trimellitsäureester
und Dioctylterephthalat (DOTP). Diese Carbonsäureester haben sich als besonders vorteilhaft
hinsichtlich der Erzielung eines homogenen Schliffbilds erwiesen. Als besonders geeignet
hat sich Acetyltributylcitrat erwiesen.
[0008] Dies wird insbesondere beim durchgeführten, unten beschriebenen Vergleichstest deutlich.
[0009] Die Polymermatrix ist in der Regel eine Elastomer-Matrix.
[0010] Besonders bevorzugt ist die Polymermatrix eine Polysulfid-Matrix. Eine Polysulfid-Matrix
hat sich in Verbindung mit Carbonsäureestern als besonders geeignet beim Aufbringen
von Zierschliffen auf metallische Oberflächen herausgestellt.
[0011] In der Regel umfassen die Schleifkörner Korund und/oder Siliciumcarbid.
[0012] Des Weiteren kann der erfindungsgemäße Schleifkörper Füllstoffe und Additive enthalten.
[0013] Mit Vorteil beträgt der Anteil an Carbonsäureester im erfindungsgemäßen Schleifkörper,
insbesondere der Anteil an Acetyltributylcitrat ca. 1 bis ca. 5 Gew.-%. Dieser Anteil
hat sich als besonders geeignet hinsichtlich der Erzielung optimaler Zierschliffe
erwiesen.
[0014] Tabelle 1 zeigt beispielhaft die Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen Marmorierkörpers.
Tabelle 1:
Inhaltsstoffe |
CAS-Nummer |
Gewichtsanteile in % |
Siliciumcarbid |
409-21-2 |
40 - 70 |
Polysulfid (Thioplast) |
63148-68-4 |
20 - 30 |
Manganoxid(II)-oxid |
1344-43-0 |
1 - 5 |
Acetyltributylcitrat |
77-90-7 |
1 - 5 |
Toluol |
108-88-3 |
1 - 5 |
Stearinsäure |
57-11-4 |
0,1 - 0,3 |
Vulkazit Thiuram C |
97-74-5 |
< 0,1 |
Vergleichstest:
[0015] Es wurden Schliffbilder mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Schleifkörper,
welcher Diisobutylphthalat (DIBP) als Weichmacher enthält, sowie mit einem erfindungsgemäßen
Schleifkörper, welcher ATBC als Weichmacher enthält, erzeugt.
[0016] Fig. 1 a zeigt eine photographische Aufnahme des Schliffbildes, welches mit dem aus
dem Stand der Technik bekannten Schleifkörpers erzeugt wurde. Hierbei wurde mit dem
aus dem Stand der Technik bekannten Schleifkörper ein Schliffbild auf der Oberfläche
eines Metallbehälters erzeugt.
[0017] Fig. 1b zeigt eine photographische Aufnahme des Schliffbildes, welches mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Schleifkörpers erzeugt wurde. Auch hier wurde ein Metallbehälter
bearbeitet.
[0018] Wie auf den Aufnahmen deutlich zu erkennen ist, ist das mit dem erfindungsgemäßen
Schleifkörper erzeugte Schliffbild wesentlich homogener und weist einen besseren,
gleichmäßigeren Glanz auf, als dies beim Schliffbild, welches mit dem aus dem Stand
der Technik bekannten Schleifkörpers erzeugt wurde, der Fall ist. Der Vergleichsversuch
zeigt eindrucksvoll, dass mit Hilfe des erfindungsgemäßen Schleifkörpers, welcher
als Weichmacher einen Carbonsäureester (hier ATBC) enthält, ein wesentlich besseres
optisches Erscheinungsbild erreichbar ist, als mit dem Schleifkörper aus dem Stand
der Technik.
1. Schleifkörper, insbesondere Marmorierkörper, umfassend eine Polymer-Matrix, in welche
Schleifkörner eingebettet sind, sowie mindestens einen Weichmacher, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Weichmacher ein Carbonsäureester ist.
2. Schleifkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Weichmacher ausgewählt ist aus der Gruppe von Acetyltributylcitrat
(ATBC), Zitronensäureester, Benzoesäureester, Adipinsäureester, Sebacinsäureester,
Essigsäureester, Fettsäureester, Benzoltricarbonsäureester, insbesondere Trimellitsäureester
und Dioctylterephthalat (DOTP).
3. Schleifkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Weichmacher Acetyltributylcitrat (ATBC) ist.
4. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymer-Matrix eine Elastomer-Matrix ist.
5. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymer-Matrix eine Polysulfid-Matrix ist.
6. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifkörper Korund und/oder Siliciumcarbid (SiC) umfassen.
7. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend Füllstoffe.
8. Schleifkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Carbonsäureester im Schleifkörper, insbesondere der Anteil an ATBC
ca. 1 bis ca. 5 Gew.-% beträgt.